BOGESUND Ausgabe Nr. 1 / 2016
BOGESUND - Das Magazin für den Gesundheitsstandort Bochum. Schwerpunktthema dieser Ausgabe: Gesundheitsmesse Bochum 2016.
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femtos GmbH 31<br />
Der später zur<br />
Förderung eingereichte<br />
Projektantrag<br />
für<br />
dieses Verbundprojekt<br />
enthielt<br />
dann schließlich<br />
bereits die Idee zur<br />
Gründung eines<br />
Unternehmens.<br />
Der Name femtos<br />
leitet sich übrigens<br />
nicht nur vom<br />
Femtosekundenlaser<br />
ab sondern<br />
ist auch eine Zusammensetzung<br />
aus „femto“, dem<br />
Präfix für eine<br />
Maßeinheit und<br />
„fos“ (phos), griechisch<br />
für Licht.<br />
Warum nutzen eigentlich nicht alle<br />
Stents-Hersteller den Femtosekundenlaser,<br />
wenn die Vorteile so auf der<br />
Hand liegen? Hierfür hat Schöps eine<br />
einfache Erklärung: „Andere Dienstleister<br />
arbeiten zwar auch schon teilweise<br />
mit einem Femtosekundenlaser,<br />
aber nicht in vollem Umfang wie wir.<br />
Sie haben sich stark auf das konventionelle<br />
Laserschneiden spezialisiert.<br />
Die Wirkungsmechanismen eines<br />
Femtosekundenlasers und eines<br />
konventionellen Lasers sind auch<br />
sehr unterschiedlich. Zum einen<br />
braucht man also sehr spezielles<br />
Anwenderwissen, um die Vorteile<br />
des Verfahrens nutzen so können.<br />
Zum anderen ist die Anschaffung<br />
solch eines Lasers relativ teuer.“<br />
Die Dienstleister müssen also nicht<br />
nur abwägen, ob sich die Anschaffung<br />
eines Femtosekundenlasers<br />
finanziell lohnt, sondern auch, ob<br />
die Umstellung der gesamten Fertigungsprozesse<br />
sinnvoll ist. Auch<br />
müssen die Bestandskunden dann<br />
entsprechend von dem Verfahren<br />
erst einmal überzeugt werden.<br />
Zielgruppe und Kunden der femtos<br />
GmbH sind daher auch ausschließlich<br />
Medizintechnikunternehmen. Mit dieser<br />
Spezialisierung auf eine Branche<br />
möchte Schöps sich mit seinem Unternehmen<br />
ein gutes Branchenwissen<br />
aneignen, um die Probleme und Auf<br />
gabenstellungen seiner Kunden bes<br />
Dr.-Ing. Benjamin Schöps, Gründer und Geschäftsführer der femtos GmbH (Bild: femtos GmbH)<br />
ser zu verstehen und zu identifizieren.<br />
Noch fertigt die femtos GmbH keine<br />
größeren Stückzahlen oder marktfähige<br />
Produkte an, sondern ist eher in<br />
Entwicklungsprojekte und die Herstellung<br />
von Prototypen oder Designvarianten<br />
eines einzigen Grundmodells<br />
eingebunden. Dies sieht Schöps nicht<br />
unbedingt negativ, denn die kleineren<br />
Stückzahlen sind für das kleine<br />
Unternehmen aktuell gut zu handeln.<br />
„Außerdem können sich Kunde und<br />
Anbieter so erst einmal beschnuppern<br />
und wenn ein von femtos hergestellter<br />
Prototyp eine Zulassung erhält<br />
und auf den Markt kommt, stehen die<br />
Chancen nicht schlecht, dass wir mit<br />
der Produktion der größeren Stückzahl<br />
beauftragt werden,“ so Schöps.<br />
Seinen Kundenstamm aufbauen, die<br />
Branche kennenlernen und Vertrauen<br />
schaffen, stehen bei dem jungen<br />
Unternehmen also an oberster Stelle.<br />
Mit dem nächsten „Projekt“ steht<br />
ein weiterer Meilenstein ins<br />
Haus: im März soll die Zertifizierung<br />
nach DIN ISO 13485 erfolgen<br />
– ein wichtiges Qualitätsmerkmal<br />
in der Medizintechnikbranche.<br />
Langfristig will Schöps die femtos<br />
GmbH zu einem „Full-Service-Zulieferer-Unternehmen“<br />
ausbauen. Dann<br />
soll das Produktportfolio von der Unterstützung<br />
bei<br />
der Produktentwicklung<br />
bis hin<br />
zur Fertigung<br />
von sterilisierbaren<br />
Implantaten<br />
reichen. Femtos<br />
berät dann seine<br />
Kunden schon bei<br />
der Entwicklung<br />
ihres Produkts<br />
im Hinblick auf<br />
die Fertigung mit<br />
dem Femtosekundenlaser,<br />
so dass<br />
dieser dann das<br />
von femtos produzierte<br />
und verpackte<br />
Produkt direkt<br />
auf den Markt<br />
bringen kann.<br />
„Der Femtosekundenlaser<br />
wird in der<br />
industriellen Fertigung immer mehr<br />
Raum einnehmen, besonders in der<br />
Medizintechnik, da immer schwierigere<br />
Materialien zum Einsatz kommen<br />
und verglichen mit anderen Branchen<br />
die Anforderungen an Genauigkeit und<br />
kleine Strukturgrößen sehr hoch sind.<br />
Und genau hier kann der Femtosekundenlaser<br />
alle seine Vorteile ausspielen“,<br />
so die Einschätzung von<br />
Schöps. Er ist sich sicher, dass auch<br />
bald andere Unternehmen stärker<br />
auf dieses Verfahren setzen werden:<br />
„Mittelfristig werden fast alle<br />
Stents mit dem Femtosekundenlaser<br />
gefertigt. Bis dahin haben wir hoffentlich<br />
einen ausreichend großen<br />
Wissens- und Technologievorsprung<br />
sowie einen großen Kundenstamm.“<br />
femtos GmbH<br />
Dr.-Ing. Benjamin Schöps<br />
Geschäftsführer<br />
Universitätsstraße 136<br />
44799 Bochum<br />
E-Mail: info@femtos.eu<br />
www.femtos.eu