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kinderwunsch centrum münchen kinderwunsch centrum münchen

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TESE = Testikuläre Spermienextraktion<br />

Hierunter versteht man die Gewinnung von Spermien aus einzelnen Gewebe-<br />

stückchen des Hodens, um sie für eine spätere ICSI - Behandlung verwenden<br />

zu können. Es handelt sich hierbei um eine ambulant in unserem<br />

Kinderwunsch Centrum München in direkter Verbindung mit dem IVF-Labor<br />

stattfindende urologische Operation („Münchner Modell“).<br />

Im Gegensatz zur Hodenbiopsie werden bei der TESE zusätzlich und gleich-<br />

zeitig Spermien für eine spätere Kinderwunsch-Behandlung aus dem Hoden<br />

„extrahiert“. Diese können dann je nach Situation entweder nach ihrem<br />

Einfrieren oder in seltenen Fällen auch direkt für die Befruchtung der Eizellen<br />

mittels ICSI verwendet werden.<br />

Die Hodenbiopsie ist dagegen nur ein rein diagnostisches Verfahren um<br />

abzuklären, wo die Ursache der Azoospermie liegen kann. Wenn eine<br />

Hodenbiopsie durchgeführt werden muss, sollte diese also immer zusätzlich<br />

mit einer TESE kombiniert werden. Die TESE wird dann angewandt,<br />

wenn die MESA nicht durchführbar ist, d.h. in den weitaus meisten Fällen<br />

einer Azoospermie.<br />

In beiden Fällen kann die Befruchtung der Eizelle mit den entnommenen und<br />

meist zunächst eingefrorenen Spermien nur durch eine spätere ICSI erfolgen.<br />

Dies zeigt, wie wichtig die unmittelbare Zusammenarbeit zwischen den<br />

Urologen /Andrologen und dem Kinderwunsch Centrum München ist.<br />

Tiefgefrieren (Kryokonservierung) von Spermien<br />

Das Einfrieren (Kryokonservieren) von Spermien ist eine schon seit vielen<br />

Jahrzehnten praktizierte Möglichkeit, um aus ganz unterschiedlichen Gründen<br />

Spermien über einen langen Zeitraum aufbewahren zu können.<br />

Ist das Spermiogramm in Ordnung, dann können die Spermien nach voraus<br />

gegangener Kryokonservierung durchaus im Behandlungszyklus für eine<br />

Insemination (oder auch IVF-Maßnahme) ohne ICSI verwendet werden.<br />

Liegt aber eine Einschränkung der Zeugungsfähigkeit vor, so kann es durch<br />

die Gefrierkonservierung zu einer weiteren Verschlechterung des Befundes<br />

kommen, was dann die Durchführung einer ICSI notwendig macht.<br />

Am häufigsten wird die Kryokonservierung bei uns eingesetzt, wenn es bei<br />

einer Azoospermie (völliges Fehlen von Spermien im Ejakulat) nach einer<br />

Operation am Hoden (TESE) oder Nebenhoden (MESA) gelungen ist,<br />

32<br />

Spermien zu gewinnen. Die Kryokonservierung ermöglicht es dann, auf wiederholte<br />

operative Eingriffe beim Mann zu verzichten. Nach unseren sehr umfangreichen<br />

Erfahrungen gibt es bezüglich des Behandlungserfolges<br />

keinen deutlichen Unterschied, ob frische oder ehemals gefrierkonservierte<br />

Spermien verwendet werden.<br />

Die Gefrierkonservierung von Spermien kann auch bei einer Ejakulations-Störung<br />

sinnvoll sein. Unbedingt zu empfehlen ist dann das Einfrieren von<br />

eventuell mehreren Spermienproben (Ejakulaten). Daneben gibt es<br />

im Einzelfall auch noch andere Gründe, Kryokonservate von<br />

Spermien anzulegen, wenn z.B. nur noch extrem wenige<br />

Spermien vorhanden sind, um damit einer möglicherweise später<br />

notwendigen Operation (TESE) vorzubeugen.<br />

Besonders wichtig ist es auch, an die Kryokonservierung von Spermien<br />

vor einer notwendigen Operation, Chemotherapie und/oder Bestrahlung<br />

aufgrund einer bösartigen Erkrankung (z.B. Hodenkrebs) zu denken.<br />

Gefrierkonservierung von unbefruchteten Eizellen<br />

Die Gefrierkonservierung von Eizellen ist mittlerweile kein großes Problem<br />

mehr. Problematisch war aber immer die Befruchtung der Eizellen nach<br />

dem Auftauen. Die diesbezüglichen Erfolgsraten waren früher sehr nied-<br />

rig, sodass man diese Methode zeitweilig wieder aufgegeben hatte.<br />

Durch die Einführung der intracytoplasmatischen Spermieninjektion<br />

(ICSI), hat sich die Situation deutlich verändert.<br />

Seither ist es möglich, die Eizellen mittels ICSI fast ebenso<br />

problemlos zu befruchten. In den Fällen, in denen wir diese<br />

Methode angewandt haben, ist es auch zu einer recht guten<br />

Schwangerschaftsrate gekommen. Freilich wird diese immer<br />

niedriger sein als die, die sich mit „frischen Eizellen“ erzielen lässt.<br />

Wegen der später notwendigen zusätzlichen ICSI-Behandlung empfehlen wir<br />

die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen nicht als Routinemethode.<br />

Im Falle einer bevorstehenden Krebsoperation mit anschließender Bestrahlung<br />

und/oder Chemotherapie ist die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen<br />

eine weitere Möglichkeit, die Eizellen zur späteren Erfüllung des Kinderwunsches,<br />

auch langfristig, aufzubewahren.<br />

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