13.09.2016 Aufrufe

2016 14 impuls

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Mundartdichterin aus dem Oberland<br />

Annemarie Regensburger widmet sich seit 30 Jahren der Dialektlyrik<br />

Mit fünf Jahren schrieb sie ihren<br />

ersten Vers, mit zwölf die erste<br />

Ballade - seit sie sich erinnern<br />

kann, habe sie sich für Bücher<br />

interessiert, sagt sie, „hat sich<br />

überall Bücher ausgeliehen und<br />

Gedichte auswendig gelernt“.<br />

Die ersten Aufträge? „Meine<br />

Freundinnen baten mich, Liebesgedichte<br />

zu schreiben, die sie<br />

dann an ihre Freunde weitergegeben<br />

haben.“<br />

Die „Imschter Mundartdichterin“<br />

empfängt mich im Schatten ihrer<br />

Pergola. Nicht nur in unserer Region<br />

nach spätestens 500 Lesungen<br />

und Workshops ist Annemarie<br />

Regensburger weit über die Landesgrenzen<br />

hinaus geschätzt und<br />

anerkannt.<br />

Die Autorin hat sich vor allem der<br />

Dichtung im Dialekt verschrieben.<br />

Es gibt von ihr bisher 15 Publikationen,<br />

davon zehn Gedichtbände.<br />

Ebenfalls ist sie in zahlreichen<br />

Anthologien und Literaturzeitschriften<br />

vertreten.<br />

Ab und zu gibt’s auch einen Ausflug<br />

in die Prosa – zum Beispiel<br />

wurde 2003 die bekannte Erzählung<br />

von Saint-Exupéry „Der kleine<br />

Prinz“ in den Dialekt übersetzt.<br />

Auch ihre Autobiographie „Gewachsen<br />

im Schatten/Geschichte<br />

einer Befreiung“, erzählt in berührender<br />

Weise von der Oberländerin.<br />

Nicht immer fallen wir auf die<br />

Sonnenseite des Lebens – dass es<br />

aber auch möglich ist, im Schatten<br />

zu wachsen, dafür ist Regensburger<br />

ein Anschauungsbeispiel. Sie<br />

sagt: „Oft entwickeln wir gerade in<br />

Annemarie Regensburger ist als Mundartdichterin nicht nur im Oberland bekannt.<br />

Foto: Daniela-Maria Hinterholzer<br />

Zeiten des Mangels unsere Fähigkeiten.“<br />

So hat die Autorin selbst<br />

in der Sprachlosigkeit ihrer damaligen<br />

Lebenswelt früh begonnen,<br />

„die Sprache zu erkämpfen, Worte<br />

zu finden für das, was so sonst ungesagt<br />

geblieben wäre“.<br />

IMST<br />

engagiert - mutig – kraftvoll<br />

Im Gespräch mit der „Imschter<br />

Schriftstellerin“ fällt schnell auf,<br />

wie sehr sie sich mutig und kraftvoll<br />

engagiert. Sie bezeichnet sich<br />

selbst als „Kämpferin für Gerechtigkeit“,<br />

setzt sich ein für Menschen,<br />

die am Rande stehen.<br />

Die Inhalte ihrer Texte entspringen<br />

immer auch ihrer momentanen<br />

Lebensphase. Als dreifache<br />

Mutter (und mittlerweile sechsfache<br />

Großmutter) brachte sie in<br />

den 80er Jahren Themen wie Gewalt<br />

an Kindern, Kindererziehung,<br />

Religion als pädagogisches<br />

Druckmittel... aufs Papier. Sozialkritische<br />

Texte waren es früher und<br />

sind es auch jetzt – kritisch gegenüber<br />

Obrigkeiten, Strömungen<br />

und zunehmend den Rollenbildern<br />

der Frau in Kirche und Gesellschaft.<br />

Annemaries Dialektlyrik entsteht<br />

oft so nebenbei – während der<br />

Hausarbeit, beim Kochen, beim<br />

Bügeln. Prosa brauche mehr Disziplin<br />

sagt sie. „Da benötige ich<br />

dann auch ein Zimmer für mich<br />

allein, um ungestört an den Texten<br />

arbeiten zu können“.<br />

„Blasi“ – ihr Ehemann, sei ihr dabei<br />

ein treuer Weggefährte, sagt<br />

Annemarie. Er sei der strengste<br />

Kritiker und ist der Computerfachmann<br />

im Hause, meint sie.<br />

Sichtlich stolz auf seine Frau<br />

bringt auch er sich immer wieder<br />

ein und meint augenzwinkernd:<br />

„Des haltet mi lebendig, weil i<br />

mitdenken mueß!“<br />

„Mir ist besonders wichtig, dass<br />

der Dialekt durch eine qualitätsvolle,<br />

zeitgemäße Dichtung wieder<br />

mehr wertgeschätzt wird. Sie muss<br />

sich geradezu immer verändern,<br />

sollte aber immer authentisch sein.<br />

Deshalb fördert sie auch das<br />

Schreiben im Dialekt in der Literaturgruppe<br />

„Wortraum“ in Imst.<br />

Ihr ist es wichtig, dass die Dialektsprache<br />

als eigene Sprache und<br />

keinesfalls als Konkurrenz zur<br />

Schriftsprache verstanden wird.<br />

Dialekt ist unmittelbarer, ist unsere<br />

Muttersprache, sind Worte, die<br />

aus unserem Herzen kommen.<br />

Die Standardsprache hilft uns, uns<br />

zu verständigen und Englisch<br />

brauchen wir dringend für die Verständigung<br />

in einer globalen Welt,<br />

sagt die Imster Schriftstellerin zu<br />

den Kindern und Jugendlichen,<br />

mit denen sie an Schulen im Dialekt<br />

schreibt.<br />

(dama)<br />

Planungsteam mit großer Erfahrung<br />

Das Ingenieurbüro Gstrein & Partner<br />

ZT GmbH in Imst arbeitet seit Jahren<br />

an der Planung, Organisation und<br />

Umsetzung von Projekten in der Siedlungswasserwirtschaft.<br />

Dabei werden<br />

nicht nur die klassischen Themenbereiche<br />

wie Abwasserbeseitigung und<br />

Wasserversorgung für private und öffentliche<br />

Kundenkreise abgedeckt.<br />

Auch in der Planung und Ausführung<br />

von Wasserkraftanlagen sowie Beschneiungsanlagen<br />

konnte sich das<br />

ZT Büro Gstrein & Partner einen Namen<br />

machen.<br />

Von der Erstellung von Grundlagenanalysen<br />

über die Vor- und Detailprojekterarbeitung,<br />

der Durchführung der<br />

notwendigen Ausschreibungsverfahren<br />

und der Bauausführungsorganisation<br />

bis hin zur Fertigstellung der jeweiligen<br />

Vorhaben werden die Kunden<br />

von bestens geschulten und ausgebildeten<br />

Mitarbeitern betreut. Dabei<br />

kommt den Kunden die fast 20-jährige<br />

Erfahrung des Teams zu Gute.<br />

Die Homepage www.zt-gstrein.at gibt<br />

umfassend Auskunft über das Tätigkeitsfeld<br />

des Ingenieurbüros Gstrein<br />

& Partner ZT GmbH.<br />

ANZEIGE<br />

Ingenieurkonsulenten für Bauingenieurwesen,<br />

Kulturtechnik und Wasserwirtschaft<br />

Eichenweg 42 | 6460 Imst | T 0043 5412 62662 | F 0043 5412 62662-18<br />

www-zt-gstrein.at | office@zt-gstrein.at<br />

13. September <strong>2016</strong> 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!