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2016 14 impuls

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Alban Scheiber präsentiert sich vor seinen Ausstellungsobjekten<br />

Was letztlich zählt ist die Original-Qualität<br />

Alban und Attila Scheiber aus Hochgurgl zeigen Motorrad-Raritäten<br />

Nicht nur an Höhenmetern, sondern<br />

auch qualitativ sollte das<br />

Motorradmuseum von Alban<br />

und Attila Scheiber am Timmelsjoch<br />

alle Rekorde brechen.<br />

Das Ziel der beiden Ötztaler ist<br />

es, nicht nur Motorradfans, sondern<br />

auch Motorrad-Profis zu<br />

beeindrucken.<br />

Als Lift- und Skischulbetreiber,<br />

Hotel- und Gastronomieunternehmer<br />

und auch als mehrheitliche<br />

Eigentümer der Timmelsjoch<br />

Hochalpenstraße sind die Zwillingsbrüder<br />

Alban und Attila<br />

Scheiber touristische Allrounder.<br />

In ihren Unternehmen arbeiten sie<br />

Seite an Seite eng zusammen. Aber<br />

die beiden verbindet auch noch etwas<br />

neben der Arbeit: die Leidenschaft<br />

zu Motorrädern.<br />

Von Kindesbeinen an<br />

Das Faible für Motorräder haben<br />

die beiden bereits im Kindesalter<br />

entwickelt: „Schon als wir sechs<br />

Jahre alt waren, hat uns unser Vater<br />

kleine Motorräder geschenkt.“<br />

Je älter die Zwillingsbrüder wurden,<br />

desto größer und schneller<br />

wurden die Motorräder. „Sicher<br />

hatten wir einmal einen gebrochenen<br />

Arm, aber grobe Unfälle hatten<br />

wir Gott sei Dank nie!“<br />

Heute wird das Hauptaugenmerk<br />

aber auf die gemütliche Seite gelegt,<br />

vor allem Chopper und Oldtimer<br />

haben es Alban und Attila<br />

Scheiber angetan: „Wir sind zu<br />

Genussfahrern geworden, Geschwindigkeit<br />

ist nebensächlich.“<br />

Von den eigenen Motorrädern haben<br />

die Zwillinge nie eines verkauft.<br />

Mit den Jahren hat sich daraus<br />

eine beträchtliche Sammlung<br />

entwickelt. Aber erst vor ungefähr<br />

zehn Jahren gab es erste Ideen zu<br />

einem Museum. Von einer tatsächlichen<br />

Umsetzung waren die<br />

Brüder da noch weit entfernt:<br />

„Wir haben noch nicht gewusst,<br />

dass wir diese Mautstelle mit dem<br />

ganzen Drumherum bauen werden.“<br />

Etwa fünf Jahre später begann<br />

der Ideenfunke Gestalt anzunehmen<br />

und erste Konzepte für<br />

ein Museum entstanden: „Dann<br />

haben wir auch die Suche nach<br />

Motorrädern bis zu den 70er-Jahren<br />

intensiviert. Aus jedem Land<br />

sollten die größten Motorradhersteller<br />

vertreten sein, damit alle internationalen<br />

Entwicklungen ersichtlich<br />

sind.“<br />

Liebe zum Detail<br />

Das neue Gebäude am Timmelsjoch<br />

bietet nun Heimat für die<br />

Mautstelle, das Museum, das Restaurant<br />

und die derzeit modernste<br />

Seilbahn der Welt. Im Sommer<br />

2015 wurde die Mautstelle, zwar<br />

noch im Rohbau aber funktionstüchtig,<br />

in Betrieb genommen. Im<br />

November 2015 eröffnete das Restaurant<br />

und die Gondelbahn. Im<br />

April <strong>2016</strong> konnte endlich das<br />

Herzstück des architektonischen<br />

Meisterwerks, das Motorradmuseum,<br />

seine Tore öffnen.<br />

Dass die Scheiber-Zwillinge dabei<br />

nicht nur Wert auf Motorräder,<br />

sondern auch auf eine runde Gesamterscheinung<br />

legen, zeigt die<br />

gelungene Innenausstattung. Wie<br />

im eigenen Wohnzimmer fühlt<br />

man sich im Museum sofort heimisch.<br />

Attila Scheiber vor einem Aston Martin aus dem Jahr 1965.<br />

Qualität als oberstes Kriterium<br />

Von den derzeit 220 Ausstellungsstücken,<br />

darunter auch sehenswerte<br />

Autos, gehören rund 80 % den<br />

Brüdern selbst. Der Rest sind<br />

Leihgaben. Der Ausstellungsort<br />

am Timmelsjoch ist für viele<br />

Sammler attraktiv, aber nicht alle<br />

angebotenen Motorräder können<br />

ausgestellt werden: „Was wirklich<br />

zählt, ist die Qualität und dass<br />

noch alle Originalteile vorhanden<br />

sind.“ Besonders stolz sind die beiden<br />

auf einen ihrer neuesten Zugänge<br />

– das älteste Motorrad der<br />

Fotos: Kurz<br />

Welt, eine Hildebrand und Wolfmüller.<br />

Ziel von Alban und Attila Scheiber<br />

ist es, das Museum „lebend“ zu gestalten:<br />

„Wenn jemand alle zwei<br />

Jahre über das Timmelsjoch fährt,<br />

sollte sich für ihn immer ein Besuch<br />

im Museum rentieren.“ So<br />

laufen zum Beispiel gerade die<br />

Vorbereitungen für die erste Sonderausstellung<br />

im Winter <strong>2016</strong>/17<br />

über historische Geländewägen<br />

auf Hochtouren. (rok)<br />

13. September <strong>2016</strong> 7

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