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Umweltbewusst und trotzdem gründlich<br />
László Tóth aus Sölden weiß die Kostbarkeit des Wassers zu schätzen<br />
Dass sich das Faible zum eigenen<br />
Auto mit Umweltbewusstsein<br />
verbinden lässt, davon ist László<br />
Tóth aus Sölden überzeugt. In<br />
seiner kleinen Werkstatt in Imst<br />
poliert er Fahrzeuge in einem<br />
ökologischen und wassersparenden<br />
Verfahren auf Hochglanz.<br />
Lászlo Tóth übersiedelte 2006 von<br />
Ungarn nach Österreich. Aus beruflichen<br />
Gründen hat er sich für<br />
Sölden entschieden: „Ich liebe<br />
meine Arbeit in der Gastronomie,<br />
im Service. Der ungarische Tourismus<br />
bietet in diesem Bereich aber<br />
wenig Entwicklungsmöglichkeiten.“<br />
Seither lebt und arbeitet<br />
László mit seiner Frau Anett in<br />
Sölden: „In den zehn Jahren, in<br />
denen ich in Tirol bin, konnte ich<br />
schon sehr viel lernen und mir eine<br />
gute Position im Betrieb erarbeiten.“<br />
Aber nicht nur die Arbeit im Tourismus<br />
hat es László angetan, er ist<br />
auch ein bekennender Autofan.<br />
Sauberkeit und ein einwandfreier<br />
Zustand des Autos liegen ihm sehr<br />
am Herzen. Aufgrund der möglichen<br />
Lackschäden kommt für ihn<br />
daher eine Waschstraßen-Reinigung<br />
nicht in Frage. Aber eine<br />
lackschonende Reinigung wurde<br />
hier in Tirol noch nicht angeboten:<br />
„In Ungarn werden Autoreinigungen<br />
mit Wasserdampf an fast<br />
jeder Ecke gemacht, aber hier in<br />
Tirol gibt es eigentlich nur ‚Aufbereitungsfirmen‘.“<br />
Daher entstand<br />
die Idee, nebenberuflich eine eigene<br />
Firma zu gründen.<br />
Hornsteinhaus in Reutte:<br />
Mustergültige Sanierung<br />
In neuem Glanz erstrahlt seit kurzem<br />
das Hornsteinhaus in Reutte.<br />
Das geschichtsträchtige Gebäude<br />
wurde von der gemeinnützigen Wohn -<br />
baugesellschaft „Alpenländische“<br />
von Grund auf saniert und umfasst<br />
nunmehr acht Wohnungen und ein<br />
Geschäftslokal.<br />
Nach den Plänen des Reuttener<br />
Architekturbüros Walch und Partner<br />
Wasser wird immer wertvoller<br />
Am Beginn stand die Idee einer<br />
lackschonenden Reinigung und da<br />
bietet sich eben die Dampfreinigung<br />
an. Dass dabei pro Reinigung<br />
nur zwei Liter Wasser verbraucht<br />
werden, war für László ein<br />
äußerst positiver Nebeneffekt:<br />
„Wasser wird immer kostbarer, wir<br />
müssen mit den Ressourcen achtsamer<br />
umgehen.“ Und bald entstand<br />
daraus ein ökologisches<br />
Rundumpaket: „Wassersparen allein<br />
ist nicht genug!“. László benutzt<br />
kaum Reinigungsmittel, nur<br />
für starke Flecken verwendet er<br />
Putzmittel: „Diese sind alle auf<br />
pflanzlicher Basis und zu 99 %<br />
biologisch abbaubar“.<br />
Überzeugungsarbeit<br />
Dass eine umweltbewusste Autoreinigung<br />
möglich ist, davon<br />
musste er auch die zuständige Behörde<br />
in Imst überzeugen: „Insgesamt<br />
hat die Umsetzung von der<br />
Idee bis zur Eröffnung im Juni<br />
<strong>2016</strong> drei Jahre gedauert. Die Beamten<br />
in Imst waren anfangs etwas<br />
skeptisch, ich konnte sie aber<br />
dennoch von meiner Idee überzeugen.“<br />
Keine Schadstoffe<br />
Lázsló hat das Gefühl, dass den Ti-<br />
László in Action - die Autos werden mit Dampf vorbehandelt und per Hand poliert.<br />
wurden vier Zweizimmer-, drei Dreizimmerwohnungen<br />
sowie eine Vierzimmerwohnung<br />
geschaffen. Das<br />
Geschäftslokal der Wiener Städtischen<br />
Versicherung erhielt zusätzlich<br />
drei Parkplätze.<br />
Insgesamt wurden 1,5 Millionen Euro<br />
in den Umbau investiert – für Bgm.<br />
Alois Oberer nicht nur ein wichtiger<br />
Beitrag für die Schaffung von Wohnraum,<br />
sondern auch für die Erhaltung<br />
des Ortsbildes.<br />
62 13. September <strong>2016</strong>