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Blickpunkt 3-2016 Web

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Schwarzautaler <strong>Blickpunkt</strong><br />

Interview<br />

47<br />

Hanslwirt und die Roßmann Resi<br />

<strong>Blickpunkt</strong>: Was hat dir an deinem Beruf<br />

besonders gut gefallen? An was erinnerst<br />

du dich gerne?<br />

Ich bin ein kontaktfreudiger Mensch und<br />

somit hat mir der Umgang mit den Gästen<br />

gefallen. Außerdem hat mir das Kochen<br />

Spaß gemacht.<br />

<strong>Blickpunkt</strong>: Was könnte man deiner Meinung<br />

nach dem schleichendem<br />

Wirtshaussterben<br />

entgegenwirken?<br />

Da müssten sich die<br />

Konditionen in der<br />

Gastronomie, im Speziellen<br />

für die Kleinund<br />

Kleinstbetriebe<br />

ändern, damit auch<br />

sie auf dem Markt<br />

eine Chance haben.<br />

Die Politiker sollten<br />

diese als Kulturgut und als Kommunikationszentren<br />

im Dorf anerkennen.<br />

<strong>Blickpunkt</strong>: Was sind deine Hobbies? Gehst<br />

du auch gerne in Gasthäuser?<br />

Da ich das Gewerbe für Entrümpelungen<br />

habe und dies auch weiterhin betreiben<br />

werde, habe ich eines meiner Hobbies, das<br />

Sammeln von Antiquitäten, zum Beruf gemacht.<br />

Außerdem bin ich Jäger und Sänger<br />

beim Steirischen Jägerchor, wodurch sich<br />

auch immer wieder Gelegenheiten bieten,<br />

in Gasthäuser einzukehren.<br />

Zum Abschluss bedanke ich mich bei meinen<br />

Stammgästen für ihre Unterstützung<br />

und ihr Vertrauen. Mein besonderer Dank gilt<br />

meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.<br />

<strong>Blickpunkt</strong>: Danke für das<br />

Gespräch!<br />

1975 hanslwirt<br />

Ein Kaufhaus schließt leider für immer...<br />

Liebe Frau Roßmann, lieber Heinz!<br />

Eure Geschäftsauflösung hatte auch weit über<br />

die Gemeindegrenzen hinaus für Wehmut gesorgt.<br />

Viele Leute gingen aus und ein, kauften<br />

ein und unterhielten sich. Irgendjemand war<br />

immer für ein Plauscherl anzutreffen. Nicht zu<br />

glauben - aber alles Geschichte. Wir wünschen<br />

dir, liebe Resi, einen schönen Lebensabend<br />

im Kreise deiner Familie, viel Freude und vor<br />

allem Gesundheit. So manche Ausflüge und<br />

Fahrten mit deinen lieben Nachbarinnen seien<br />

dir von Herzen gegönnt.<br />

Auch für dich, lieber Heinz, hat sich dadurch<br />

eine neue Lebenssituation ergeben. Wir<br />

wünschen dir für die Zukunft alles Gute,<br />

viel Erfolg und Freude am Arbeitsplatz. Du<br />

wirst auch diese neuen Herausforderungen<br />

meisterlich schaffen.<br />

<strong>Blickpunkt</strong>: Wie ist die Geschichte eures<br />

Kaufhauses?<br />

1961 haben wir das Geschäft von Adolf<br />

Eberl sen. aus Glojach gekauft. Es war ein<br />

leeres Geschäft (ca. 50 m²) mit Stellagen<br />

und Bretterbinderdach bestehend aus zwei<br />

Räumen, Geschäft und Magazin. Die Waren<br />

wurden von meinem Chef und damaligen<br />

Lehrherrn Herrn Kaier eingeräumt. Ich<br />

war Verkäuferin und wohnte beim Nöbauer<br />

vlg. Hohl bis 1963.<br />

1962 verehelichte ich<br />

mich mit Franz Roßmann<br />

aus Wolfsberg.<br />

Dann musste ich das<br />

Magazin ausräumen<br />

um einen Wohnraum<br />

zu schaffen, weil sich<br />

Nachwuchs anmeldete.<br />

1963 übernahm ich die<br />

Waren von meinem Chef<br />

Herrn Kaier und Gattin.<br />

Die Übernahmeinventur<br />

war fertig und nächsten<br />

Tag kam unser erster<br />

Sohn Franz zu Welt. Wir<br />

waren froh, in unserem<br />

kleinen Magazin zu wohnen. Zwei<br />

Betten, ein Nachtkastl und das Gitterbett.<br />

Am Anfang war der Kleine im Wäschekorb.<br />

Gasherd, Tisch, Sessel und eine kl. Kredenz,<br />

das war unsere Einrichtung.<br />

<strong>Blickpunkt</strong>: Von jedem Kind bis zum alten<br />

Greis wurde Frau Roßmann einfach und<br />

liebevoll „Resi“ genannt. Die „Resi“ war ja<br />

bekannt weit über die Grenzen der Gemeinde<br />

hinaus. So zeitig in der Früh und auch Sonntag<br />

vormittags hatte nur die „Resi“ offen. Woher<br />

kamen eure Kunden und wer waren sie?<br />

Ich weiß selber nicht, wie<br />

das alles so funktioniert hat. Ich stand so<br />

zeitig früh auf, dass sich alles ausging,<br />

Die Kinder in die Schule schicken, mein<br />

Mann fuhr zur Arbeit und ich ging ins Geschäft.<br />

Wochentags kamen die Leute von<br />

Seibuttendorf Dorf und -berg. Auch von<br />

Maggau, Unterlabill und Schwarzau. Die<br />

ältere Generation waren damals unsere<br />

besten Kunden. Sonntagskunden kamen<br />

meistens von auswärts, Frannach, Manning<br />

und Umgebung. (Fortsetzung auf Seite 48)<br />

DIVERSES

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