KRONE trailerforum 2016-02 (DE)
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»Es geht darum,<br />
langfristig zu lernen.«<br />
Hier hat Sifat-Operator Eckhart Müller selbst im Simulator Platz genommen. Auf die Leinwand vor der Windschutzscheibe wird eine<br />
realistische Fahrt durch den Stadtverkehr projiziert.<br />
Klaus Haller, Geschäftsführer von Sifat<br />
Dank Krone-Wechselbrücke ist der Simulator mobil und kann<br />
deutschlandweit eingesetzt werden.<br />
LANGFRISTIG LERNEN. Beim Training im Simulator<br />
wird zweimal nacheinander dieselbe Route<br />
gefahren – und die Fahrer können direkt erleben,<br />
was schon kleine Änderungen bewirken können.<br />
Neben dem Effizienztraining bietet Sifat auch eine<br />
Schulung zur Fahrsicherheit an. Darin werden unter<br />
anderem Glatteis und unaufmerksame Fußgänger<br />
simuliert. Die Zusammenarbeit mit einer<br />
Spedition dauert mindestens zwei Jahre: Acht bis<br />
zehn Wochen nach dem ersten Training absolvieren<br />
die Fahrer eine zweite Lerneinheit, eine dritte<br />
folgt dann nach zwölf bis fünfzehn Monaten. „Nach<br />
dieser Zeit kann man schauen, was noch präsent<br />
ist und welches Wissen wir eventuell auffrischen<br />
müssen“, sagt Klaus Haller, „denn es geht darum,<br />
langfristig zu lernen.“ Auch telefonisch oder über<br />
eine App bekommen die Fahrer über den gesamten<br />
Zeitraum hinweg mindestens einmal wöchentlich<br />
Feedback. „Unsere Software analysiert die Telematikdaten<br />
der Fahrzeuge und wertet diese so<br />
aus, dass wir den Fahrern konkrete und persönliche<br />
Rückmeldungen geben können“, erläutert der<br />
Geschäftsführer. Den Kern der Software hat Rheinmetall<br />
Defence entwickelt – ein Bremer Entwickler<br />
von Systemsoftware. In der 3-D-Welt, die damit im<br />
Simulator sichtbar wird, kann der Trainer verschiedene<br />
Routen auswählen und jeweils 40 bis 50 Ereignisse<br />
sichtbar machen.<br />
PRAKTISCHE FORTBILDUNG. Die Fahrer seien anfangs<br />
durchaus skeptisch. „Sie überwinden ihre<br />
Vorbehalte aber schnell, sind dann sehr begeistert<br />
von dem Angebot und auch dankbar dafür“, so<br />
Klaus Haller. Für sie sei das Training eine echte<br />
Motivation, in ihrem Berufsalltag Veränderungen<br />
zu verwirklichen. Das Training fördert deshalb<br />
auch die Bindung der Mitarbeiter an ihre Arbeitgeber.<br />
Meist haben die Fahrer seit der Führerscheinausbildung<br />
keine praktische Fortbildung<br />
genossen: Bus- und Lkw-Fahrer müssen laut Gesetz<br />
alle fünf Jahre an einer Weiterbildung teilnehmen,<br />
in der Theoriewissen vermittelt und<br />
TECHNIK UND DIDAKTIK<br />
aufgefrischt wird. „Das ist ein sinnvolles Pflichtprogramm,<br />
aber es reicht unserer Meinung nach<br />
nicht aus. Wir können ein Praxistraining ergänzen,<br />
das direkte Erfolge erzielt.“ Veränderungen<br />
seien sehr schnell möglich, „gerade weil der Simulator<br />
sehr reale Vorstellungen von Situationen aus<br />
dem Berufsalltag vermitteln kann“, sagt Eckhart<br />
Müller, „das macht das Training sehr wirksam.“<br />
Viele Fahrer seien beispielsweise zu schnell unterwegs,<br />
weil sie sich gehetzt fühlen und glauben,<br />
dass sie ihr Ziel nicht pünktlich erreichen. „Wir sagen<br />
ihnen dann nicht, dass sie langsamer fahren<br />
müssen“, so Müller. „Wir können ihnen anhand<br />
unserer Aufzeichnungen aber zeigen, dass es<br />
sich nicht lohnt, das Tempolimit zu überschreiten,<br />
sondern dass man mit konstanter Geschwindigkeit<br />
nicht nur entspannter, sondern<br />
teilweise sogar schneller ankommt – und dabei<br />
auch noch weniger Treibstoff verbraucht.“ Wer das<br />
im Simulator ausprobiert und selbst erlebt, ist<br />
schnell überzeugt. <br />
Die Sifat Road Safety GmbH entwickelt mobile Fahrsimulatoren für Busse, Lkws und Sondereinsatzfahrzeuge<br />
und bietet ein methodisch und didaktisch geplantes Schulungskonzept für das Simulatortraining<br />
an. In den Geräten können Fahrer Standard- und Ausnahmesituationen sowie materialschonende und<br />
kraftstoffsparende Fahrtechniken trainieren. Für die Zukunft plant Sifat, seine Baureihe um günstige<br />
Simulationsmodelle zu ergänzen, die unter anderem in Fahrschulen zum Einsatz kommen können.<br />
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