06.10.2016 Aufrufe

Hallesche-Immobilienzeitung-Ausgabe57-2016-10

Viele Menschen interessieren sich für Immobilienangebote in ihrer eigenen Stadt, insbesondere für Mieten und Kaufen, Wohn- und Gewerbeobjekte in ihrem näheren Umfeld. Die Hallesche Immobilien Zeitung ist die erste, kostenfreie, immobilienspezifische Angebots-Zeitung für die Region Halle. An jedem 1. Samstag im Monat werden private Haushalte und Gewerbetreibende in dieser Region über aktuelle Immobilienangebote und interessante Themen rund um die Immobilie informiert.

Viele Menschen interessieren sich für Immobilienangebote in ihrer eigenen Stadt, insbesondere für Mieten und Kaufen, Wohn- und Gewerbeobjekte in ihrem näheren Umfeld. Die Hallesche Immobilien Zeitung ist die erste, kostenfreie, immobilienspezifische Angebots-Zeitung für die Region Halle. An jedem 1. Samstag im Monat werden private Haushalte und Gewerbetreibende in dieser Region über aktuelle Immobilienangebote und interessante Themen rund um die Immobilie informiert.

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4 HALLESCHEIMMOBILIEN<br />

I m m o b i l i e n z e i t u n g f ü r H a l l e u n d d e n S a a l e k r e i s<br />

57. Ausgabe: Oktober <strong>2016</strong><br />

eine Serie<br />

Halles Gebäude und Architekten<br />

In Halle lassen sich an den Gebäuden die Baustil-Epochen wie in einem Bilderbuch<br />

ablesen, von der Kirche der Romanik bis in die Moderne. Im Gegensatz<br />

zu den beiden anderen Großstädten Sachsen-Anhalts, Magdeburg und Dessau,<br />

verfügt Halle über ein großes, intaktes, historisches Stadtbild. Die <strong>Immobilienzeitung</strong><br />

stellt in einer Serie Gebäude und Epochen vor. Heute das Haus<br />

Am Kirchtor 29.<br />

Klassizistischer Wohnungsbau<br />

Alle Bilder dieser Doppelseite: immoHAL<br />

Beinahe unscheinbar ist es, das Haus<br />

an der Ecke von Breiter Straße und<br />

Großer Wallstraße. Weil es niedriger<br />

ist als seine gründerzeitlichen Nachbarn<br />

oder auch der Plattenbau auf<br />

der gegenüberliegenden Straßenseite.<br />

Unscheinbar wirkt es auf den eiligen<br />

Betrachter auch, weil es beinahe<br />

schmucklos ist. Und doch ist das Haus<br />

mit seinen klaren klassizistischen Linien<br />

und dem flachem Giebel das<br />

erste Haus am Platze. Es markiert<br />

den Eingang zum Neumarktviertel<br />

und dominiert die Kreuzung und den<br />

parkartigen Wiesen-Platz, der von Botanischem<br />

Garten, Laurentiuskirchhofmauer<br />

und der Straße Am Kirchtor<br />

gebildet wird. Ab 1855, da stand das<br />

Haus ein Jahr, lautete die Adresse<br />

durchaus passend Am Kirchtor 1.<br />

Sogar einen Namen trägt das Gebäude:<br />

„Villa Roß“, benannt nach seinem<br />

Bauherren. Es ist Teil des Denkmalbereichs<br />

Am Kirchtor und „eines der<br />

wichtigsten Zeugnisse für den frühen<br />

halleschen Villenbau, errichtet im Stil<br />

des Klassizismus“, heißt es im Denkmalverzeichnis<br />

der Stadt.<br />

1853 hatte Architekt Hermann Weise<br />

die Plan-Zeichnungen im halleschen<br />

Stadtbauamt zur Genehmigung eingereicht.<br />

Ob es der Sache dienlich<br />

war, dass er selbst Halles Stadtbaurat<br />

war, also der Genehmigungsbehörde<br />

vorstand? Schon ein Jahr später<br />

jedenfalls vermerkte Weise in der<br />

Bauakte die Fertigstellung seines Entwurfs.<br />

Gebaut wurde das Wohnhaus<br />

von Ludwig Roß, Inhaber des ersten<br />

Lehrstuhls für Archäologie an der halleschen<br />

Universität. Vor Roß hatte es<br />

diesen noch nicht gegeben. Alexander<br />

von Humboldt selbst hatte sich<br />

für den Wissenschaftler und dessen<br />

Besetzung der neuen Stelle eingesetzt.<br />

Der weltläufige Wissenschaftler<br />

Roß kam schnell in Halles fortschrittlichen<br />

Kreisen an, neben Robert Franz<br />

gehörte er etwa zu den Vertrauten<br />

des Buchhändlers Schwetschke, dessen<br />

Tochter er auch heiratete.<br />

Als er es sich leisten konnte, zog Roß<br />

an das Kirchtor. In der ländlichen,<br />

1817 eingemeindeten Vorstadt Neumarkt<br />

ließ er seine Villa auf einem<br />

Gartengrundstück gegenüber dem<br />

Botanischen Garten bauen. Mitte des<br />

19. Jahrhunderts kehrten viele der<br />

im Zuge der Industrialisierung vermögend<br />

gewordenen Hallenser der<br />

Altstadt den Rücken und bauten sich<br />

etwa entlang der Saale neue, einzeln<br />

stehende Eigenheim-Villen. Auch<br />

Professor Roß gehörte dazu.<br />

Sein Haus bestand im Original aus<br />

zwei unterschiedlich hohen Gebäudeteilen,<br />

eine im Berliner Raum Mitte<br />

des Jahrhunderts verbreitete Bauart.<br />

Dem zweigeschossigen Gebäudeteil<br />

ist ein zweiter, um 90 Grad versetzter<br />

Gebäudeteil mit nur einem Geschoss<br />

angesetzt. Was wohl wie ein<br />

historisch gewachsenes Gebäude<br />

aussehen sollte. Erst später wurde<br />

Nickel Hoffmann<br />

(15<strong>10</strong>-1592)<br />

Hermann Weise<br />

(1813 - 1883)<br />

<strong>10</strong>00 <strong>10</strong>50 1<strong>10</strong>0 1150 1200 1250 1300 1350 1400 1450 1500 1550 1600 1650 1700 1750 1800 1825<br />

| | | | | | | | | | | | | | | | | |<br />

Romanik (<strong>10</strong>00-1250)<br />

Gotik (1200-1500)<br />

Renaissance (1500-1650)<br />

Barock (1650-1750)<br />

Rokoko (1725-1780)

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