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Erfolg_Ausgabe Nr. 10 - November 2013

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

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ERFOLG Wirtschaft<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>10</strong> <strong>November</strong> 13<br />

23<br />

Land ohne Rohstoffe<br />

Ulrich Schlüer, alt Nationalrat<br />

Im Lauf der Weltgeschichte gelang es nur<br />

sehr wenigen Ländern, die über keine abbaubaren<br />

und verkäuflichen Bodenschätze<br />

verfügten, überhaupt je zu nennenswertem<br />

Wohlstand zu kommen. Die Schweiz<br />

ist die wohl bedeutendste Ausnahme zu<br />

dieser weltgeschichtlichen Regel.<br />

Die Schweiz ist deshalb eine Ausnahme, weil<br />

es ihr dank hohem Bildungsstand der Gesamtbevölkerung<br />

gelungen ist, aus importierten<br />

Rohstoffen Fertigprodukte von solcher Qualität<br />

und Raffinesse herzustellen, dass diese auf<br />

dem Weltmarkt stets guten Absatz fanden:<br />

Uhren, chemische und Pharmaprodukte, Maschinen<br />

usw. Auch erstklassige Dienstleistungen<br />

liessen sich erfolgreich exportieren.<br />

Was die Produktion qualitativ herausragender,<br />

weltweit gesuchter Fertigprodukte betrifft, so<br />

waren – nebst hohem Bildungsstand der Bevölkerung<br />

– seit jeher zwei Voraussetzungen<br />

zu erfüllen, damit sich die Schweiz als Produktionsstandort<br />

durchsetzen konnte: Erschwingliche<br />

Transport- und günstige Energiekosten.<br />

Denn für alles, was die Schweiz produziert,<br />

müssen die Rohstoffe ins Land, die produzierten<br />

Güter grossteils aus dem Land wieder weg<br />

transportiert werden. Und für die Verarbeitung<br />

von Rohstoffen zu Spitzenprodukten ist viel<br />

Energie erforderlich. Mit anderen Worten: Der<br />

Wirtschaftsstandort Schweiz steht und fällt<br />

mit erschwinglichen Transport- und günstigen<br />

Energiekosten.<br />

Während Jahrzehnten verfolgten Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer, linke und bürgerliche Parteien<br />

weitgehend im Konsens eine Politik, die<br />

diesen elementaren Erfordernissen für eine<br />

blühende Schweizer Volkswirtschaft gerecht<br />

wurde. Element dieser Politik war, dass die<br />

Strassenbenützer mit Steuern und Abgaben<br />

die vollen Kosten, die sie durch ihre Verkehrsansprüche<br />

auslösten, selber deckten. Mehr<br />

aber nicht.<br />

Das hat sich verändert. Zunehmend werden<br />

Einnahmen aus Treibstoffzöllen und anderen<br />

Verkehrsabgaben für anderes als für gute<br />

Strassen verwendet. Die Strassenbenützer werden<br />

zu Milchkühen. Auch jetzt, da der Vignette<br />

eine exorbitante Verteuerung bevorsteht, gilt:<br />

Sie wird mit Bedürfnissen begründet, die durch<br />

andere Abgaben von den Strassenbenützern<br />

längst gedeckt werden.<br />

Auch aufwändiges Experimentieren mit der<br />

«Energiewende» lässt bisher bloss Kostensteigerungen<br />

voraussagen. Für die Schweiz<br />

besonders bedenklich ist, dass die hier so<br />

günstig produzierte Energie aus Wasserkraft<br />

zunehmend in ihrer Existenz bedroht ist. Unsinnige<br />

Subventionierung unrentabler Alternativ-Energie<br />

besonders in Deutschland katapultiert<br />

die Schweizer Wasserkraftwerke<br />

aus der Gewinnzone. Und die Kernenergie,<br />

ebenfalls günstig, wird verunglimpft. Explosion<br />

der Energiekosten – teilweise verdeckt<br />

durch Subventionen – ist die Folge.<br />

Unbedachte Verkehrsverteuerung einerseits,<br />

fahrlässige Energieverteuerung andererseits<br />

werden den Produktionsstandort Schweiz im<br />

internationalen Wettbewerb gefährlich beeinträchtigen.<br />

Wer glaubt, dies treffe bloss<br />

die Exportindustrie, täuscht sich. Die Exportindustrie<br />

kann leicht auf ausländische Produktionsstandorte<br />

ausweichen. Die hiesigen<br />

Zulieferer, viele Kleinbetriebe, können nicht<br />

ausweichen.<br />

Transportverteuerung und Energiekosten explodieren:<br />

Das gefährdet den Wirtschaftsstandort<br />

Schweiz im Mark.<br />

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Ulrich Schlüer<br />

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