Türkisch

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Einwohner Augsburgs. Ein Themen-Austausch mit der großen
Schwester, der Lokalredaktion der AZ, ist auch Teil des
Konzepts: Themen, die im türkisch-deutschen Magazin
erscheinen, werden von der AZ aufgegriffen und umgekehrt.
Lediglich der Blickwinkel wird gewechselt 23 . Die Zeitung ist als
Ratgeber gedacht, der den Leser durch seinen Alltag begleitet.
Deutschsprachige Berichterstattung schließe heute noch zu oft
die in Deutschland lebende türkische Bevölkerung aus, so der
Oberbürgermeister von Augsburg Dr. Kurt Gribl (Biz Hepimiz
2008, S. 8).
Anzeigenblätter
Weitere lokale Informationen werden über gratis verteilte
Anzeigenblätter und kostenlose Stadtmagazine verbreitet. Die
Anzeigenblätter sind wie die regionalen und lokalen
Tageszeitungen inhaltlich stark lokal ausgerichtet.
Anzeigenblätter sind „Presseprodukte, die kostenlos mindestens
12mal im Jahr in regelmäßigen Abständen an die Haushalte eines
festumrissenen Gebietes flächendeckend zugestellt werden“
(BVDA 2008) 24 . Der Großteil der Titel erscheint am Mittwoch
bzw. gegen Ende der Woche. Das Themenspektrum ähnelt stark
dem der Tageszeitungen, steht allerdings qualitativ häufig im
Schatten ihres Vorbilds.
Laut BVDA sind Anzeigenblätter fester Bestandteil des
Medienkonsums in Deutschland (BVDA 2008). Zum Beispiel
sind sie ein wichtiges Informationsmedium, wenn es um den
Einkauf vor Ort geht, so eine Studie des BVDA „Anzeigenblatt-
Qualität 2008“ (AQ 2008). Als häufigste Gründe für die Nutzung
antworteten die Befragten, (1.) um über Angebote in der Nähe
informiert zu sein, (2.) Sonderangebote zu suchen und (3.) Preise
vergleichen zu können (BVDA 2009). Neben den redaktionellen
Inhalten spielen also werbliche Informationen eine große Rolle 25 .
Was bietet der Augsburger Medienmarkt?
Als Anzeigenblätter für Augsburg fiel die Wahl zum einen auf
das Wochenblatt Augsburger Extra (vom selben Verlagshaus wie
die Augsburger Allgemeine) sowie auf die Stadtzeitung. Beide
erscheinen mittwochs und werden per Postwurfsendung an die
Haushalte verteilt.
23 Über den Alltag und Beruf eines Imam muss bei der türkischen Zielgruppe
– im Gegensatz zum Artikel in der AZ – nicht viel berichtet werden.
24 Laut BVDA sind im Jahr 2007 1.374 Anzeigenblätter mit einer
Gesamtauflage von 88,6 Millionen verteilten Exemplaren erschienen. Ihre
Auflage beträgt meist 50.000 Exemplare, kann aber auch die 100.000 Marke
erreichen. Viele davon sind im Besitz von Tageszeitungsverlegern (vgl.
Kretzschmar et al 2008, S. 73).
25 So sind laut Studie Anzeigenblätter eine wichtige Informationsquelle vor
dem Einkauf. Tendenziell werden Anzeigen und Werbung darin informativ
und nützlich eingeschätzt, weil man sie noch einmal nachlesen kann (ebd.).
Diese hohe Reichweite könnte darauf zurückgeführt werden, dass bei der
Erhebung eine positive Resonanz erwartet wurde – schließlich hat die
regelmäßig durchgeführte Studie ein stark kommerzielles Interesse.