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INTERVIEW<br />

Marc Girardelli mit Johann Lafer<br />

„Ein Leben für den guten Geschmack“<br />

Schönes Motto.<br />

Aber hinter dem Slogan steckt viel mehr!<br />

Marc Girardelli: Du warst ja praktisch<br />

der erste Star-Koch, der eine erfolgreiche<br />

Koch Show im TV schuf. Wie<br />

erklärst du dir den Erfolg dieser mittlerweile<br />

inflationären Kochshows im<br />

TV? Wird das nicht allmählich zu viel?<br />

„Ein Leben für den guten Geschmack!“ Dafür steht Johann Lafer.<br />

In Jahrzehnten als „Fernsehkoch“ der<br />

deutschen Nation zeigt er Millionen<br />

Zuschauern: Mit Fachwissen,<br />

Kreativität, Geschick, Spaß und<br />

Humor gelingen tolle Gerichte, die<br />

große Freude bereiten. Gerichte, die<br />

dazu beitragen, sich mit einer lustvollen<br />

Lebenseinstellung reich im Geschmack<br />

zu ernähren und gesund zu erhalten.<br />

Johann Lafer gibt sein Wissen weiter:<br />

In mehr als 60 Büchern, erschienen<br />

bei 20 renommierten Verlagen, finden<br />

Sie seine besten Rezepte, interessante<br />

Details aus einem erfolgreichen Leben<br />

und viele humorvolle Randgeschichten<br />

aus dem Alltag eines Fernsehstarkochs.<br />

Marc Girardelli: Lieber Johann, du bist<br />

ja in Deutschland unter den Promi-<br />

Köchen eine Institution, bist aber<br />

eigentlich kein Deutscher. Wo kommst<br />

du genau her und wieso bist du genau<br />

ans Rhein-Knie gekommen?<br />

Johann Lafer: Meine Heimat ist das<br />

grüne Herz Österreichs – die Steiermark.<br />

Ich komme genau aus St. Stefan im Ro-<br />

sental, das in der Nähe von Graz liegt.<br />

Nach Guldental bzw. Stromberg bin ich<br />

vor ca. 30 Jahren gekommen. Meine heutige<br />

Frau hat damals für ihr Restaurant<br />

„Le Val d’Or“ in Guldental einen neuen<br />

Küchenchef gesucht und – Gott sei Dank<br />

– habe ich die Stelle bekommen.<br />

Marc Girardelli: Für die letzten Ausgabe<br />

habe ich mich mit Eckart Witzigmann<br />

getroffen. Erzähle uns mal ein bisschen<br />

von deiner Lehrzeit mit dem Meister?<br />

Johann Lafer: Anfang der achtziger<br />

Jahre war es das Ziel und der Wunsch<br />

jeden jungen Kochs einmal gemeinsam<br />

mit Eckart Witzigmann am Herd zu<br />

stehen. Meine Zeit in der Aubergine hat<br />

mich, nicht nur kulinarisch, sondern vor<br />

allen Dingen menschlich sehr geprägt.<br />

Eckart Witzigmann ist ein absoluter<br />

Perfektionist und ich habe seine Leidenschaft<br />

für das Kochen immer sehr<br />

bewundert. Außerdem verbindet uns die<br />

Liebe zum Sport. Häufig haben wir in den<br />

Mittagspausen im Englischen Garten mit<br />

dem ganzen Team Fußball gespielt.<br />

Johann Lafer: Jeder Mensch muss<br />

essen, deswegen ist Kochen ein Thema<br />

mit dem man relativ leicht ein großes<br />

Publikum erreicht. In unserer schnelllebigen<br />

Zeit ist die Sehnsucht nach frisch<br />

zubereiteten Essen enorm groß. Es gibt<br />

viele Single – Haushalte, die Tradition,<br />

daß Rezepte innerhalb einer Familie von<br />

Generation zu Generation weitergeben<br />

werden geht immer mehr verloren,<br />

aber die Sehnsucht danach bleibt und<br />

diese wird mit Hilfe der Kochshows im<br />

Fernsehen befriedigt. Ein Phänomen,<br />

das mich auch nach so vielen Jahren<br />

im Geschäft auch immer beschäftigt<br />

und antreibt. Es ist toll mitzuerleben,<br />

daß durch Kochshows gerade junge<br />

Menschen wieder viel Spaß am Kochen<br />

finden, nachhaltig erzeugte Lebensmittel<br />

zu schätzen wissen und sich mit dem<br />

Thema „ Ernährung“ bewusst auseinander<br />

setzten.<br />

Marc Girardelli: Dein Stammgeschäft<br />

ist ja die Stromburg, wo du ein außergewöhnliches<br />

Hotel mit einem<br />

Spitzenrestaurant führst. Ich bin jedes<br />

Mal begeistert, wenn ich dich besuchen<br />

komme, alleine schon wegen der tollen<br />

Location am Rheinknie. Kannst du dich<br />

zuhause auch mal entspannen oder<br />

musst du da immer selber in die Pedale<br />

treten?<br />

Johann Lafer: Wenn ich auf der Stromburg<br />

in Stromburg, die ja am Rande<br />

des Hunsrücks, etwa 10 Kilometer von<br />

Bingen entfernt liegt, bin, dann arbeite<br />

ich und finde eigentlich wenig Zeit zu<br />

entspannen. Aber, wenn ich Freizeit<br />

habe, dann unternehme ich gerne etwas<br />

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