Taxi Times International - März 2015
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TAXI IM WANDEL<br />
TAXI IM WANDEL<br />
ex trem gestiegen. Es war eine Belastung,<br />
die unsere Mitglieder mitgetragen haben.<br />
Dieses Jahr müssen wir unsere Gebühren<br />
verdoppeln, da wir beträchtliche Kosten<br />
tragen müssen.“<br />
Kann die Branche von den TNCs lernen?<br />
„Wir verlassen uns zu sehr auf unsere Farben,<br />
die Sichtbarkeit unserer <strong>Taxi</strong>s. Das<br />
reicht nicht mehr. Die Leute ziehen es<br />
vor, keine <strong>Taxi</strong>zentrale mehr anzurufen.<br />
Sie drücken lieber einen Knopf auf ihrem<br />
Smartphone. Die Leute mögen das und ich<br />
mag das auch. Richtig gehandhabt erleichtert<br />
die Technologie unser Leben. Wenn<br />
Sie das Fahrzeug, das Sie abholt, auf dem<br />
Smartphone sehen können, schafft das<br />
Vertrauen in den <strong>Taxi</strong>dienst. Eine tolle<br />
Idee. Eine weitere gute Idee ist die Bewertung<br />
der Fahrer. So werden einige der<br />
Fahrer vielleicht kundenfreundlicher.“<br />
All das ist doch eigentlich selbstverständlich<br />
…<br />
„Die meisten Betreiber in den USA haben<br />
mehr als nur ein Geschäft – die Grenzen<br />
zwischen verschiedenen Diensten sind<br />
<strong>2015</strong>-01_Lordkiss_210x148.qxp_Anzeige A5 quer 28.01.15 16:38 Seite 1<br />
hier eher verschwommen. In den USA<br />
bahnt sich eine Entspannung vieler Anforderungen<br />
an Lizenzierung und öffentliche<br />
Sicherheit in der <strong>Taxi</strong>branche an. Ich glaube<br />
fest daran, dass die Anforderungen an<br />
die öffentliche Sicherheit der TNCs strenger<br />
werden müssen, und genauso wie wir<br />
»Weder die Medien<br />
noch die Politiker<br />
verstehen die<br />
Branche und ihre<br />
Probleme.«<br />
Die weltweit erste und einzige individuell anpassbare<br />
Nackenstütze! Die in den 4 Komponenten<br />
• Fahrergröße • Nackentiefe<br />
• Nackenprofil • Kopf-Schulter-Anpassung<br />
verstellbare Nackenstütze ist für jeden Fahrer und jeden<br />
PKW-Typ geeignet.<br />
Zwei Schaumkörper und das Luftpolster der konkav<br />
gearbeiteten Rückseite des Nackenkissens halten Ihre<br />
Halswirbelsäule in Form und dämpfen dort angenehm<br />
die Vibrationen der Sitzlehne während der Fahrt.<br />
müssen auch sie ihre Daten an die Aufsichtsbehörden<br />
weitergeben. Wir hätten<br />
nichts dagegen, weniger Gebühren an die<br />
Städte zu zahlen, um ebenfalls unsere Preise<br />
zu senken und mit den Preisen der TNCs<br />
mithalten zu können. Und wenn die Regeln<br />
für unsere Wettbewerber nicht mehr so<br />
streng sind, dann auch nicht für uns. Wir<br />
müssen neue Geschäftstaktiken wie kurzfristige<br />
Preiserhöhungen in Betracht ziehen.<br />
Es geht nicht darum, deren Vorgehen<br />
nachzumachen und 7- oder 8-mal so viel zu<br />
berechnen, sondern darum, unseren Fahrern,<br />
die bei schlechtem Wetter draußen<br />
sind, einen Anreiz zu geben, auf der Straße<br />
zu bleiben – für die Fahrgäste.“<br />
Eine universelle App für die USA, wäre<br />
das eine Möglichkeit?<br />
„Das ist eine universelle Idee, die umgesetzt<br />
werden kann. Aber unsere Mitglieder<br />
konnten sich bisher noch auf keine<br />
Methode für eine App einigen. Meiner<br />
Meinung nach sollten wir einen Schritt<br />
nach dem anderen machen, wenn wir das<br />
Ziel je erreichen wollen. Der Markt ist<br />
nicht groß genug für 100 Apps in den USA<br />
und mehr als 100 weltweit.“<br />
Wie viele werden es schaffen?<br />
„Ich denke, weniger als fünf <strong>Taxi</strong>-Apps in<br />
den USA und vielleicht zehn weltweit. Wir<br />
brauchen eine umfassende Deckung. Das<br />
ist ein Ziel, das wir sobald als möglich in<br />
Angriff nehmen sollten. Deshalb glauben<br />
wir, dass GTN eine gute Initiative ist.“ nwf<br />
LORDKISS – das Auto-Nackenkissen<br />
Entwickelt mit 20 Testfahrern und getestet auf mehr als 1 Million Kilo -<br />
metern ist LORDKISS heute pure Freude am Fahren und Ankommen!<br />
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FOTO: Name Name, Name Name<br />
16 TAXI MÄRZ / <strong>2015</strong><br />
17<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> TImes<br />
TABULOSE DISKUSSIONEN<br />
Beim Jahrestreffen des sogenannten Glückstädter Kreises war mal<br />
wieder kein heißes Thema tabu. Ist das Gewerbe bereit für tiefgreifende<br />
Veränderungen – auch jenseits des gesetzlichen Rahmens?<br />
So ganz eindeutig lässt sich diese<br />
Frage nach Abschluss der Tagung<br />
nicht beantworten. Zwar wurde<br />
wunderbar über Themen wie Freigabe der<br />
<strong>Taxi</strong>konzessionen, flexible Tarife, <strong>Taxi</strong>-Sharing<br />
oder Kombitickets philosophiert und<br />
kontrovers diskutiert, doch wie viel von<br />
der Theorie wird tatsächlich (gewollt)<br />
umsetzbar sein?<br />
„Man braucht Ideen gar nicht diskutieren,<br />
wenn man diese gleich ablehnt, nur weil<br />
sie derzeit mit dem Rechtsrahmen nicht<br />
vereinbar sind“, wies Michael Müller – in<br />
seiner Funktion als Mitglied des Niedersächsischen<br />
Landesverbands anwesend –<br />
die Bedenken mancher Skeptiker zurück.<br />
Doch beim Jahrestreffen des Glückstädter<br />
Kreises, zu dem sich seit mittlerweile<br />
mehr als zehn Jahren Vertreter der<br />
Nord- und Nordostdeutschen <strong>Taxi</strong>verbände<br />
und Zentralen zusammenfinden, geht<br />
es genau um das tabulose Entwickeln<br />
neuer Ideen und um Angebote, die vor<br />
allem den Bedürfnissen der Kunden entsprechen.<br />
Wie beispielsweise der Wunsch<br />
nach flexibleren <strong>Taxi</strong>tarifen. Sollte man<br />
nicht denjenigen, die oft mit dem <strong>Taxi</strong> fahren,<br />
einen Mengenrabatt geben? Wäre es<br />
gerechtfertigt, den Tarif um die Mittagszeit<br />
zu senken, um so die Auslastung zu<br />
erhöhen? Der Kunde würde solche Tarifmodelle<br />
zweifellos begrüßen, das konnte<br />
allen Anwesenden glaubhaft gemacht<br />
werden.<br />
Vielleicht würde der Kunde auch gerne<br />
ein <strong>Taxi</strong> teilen, auch wenn erste Versuche<br />
diesbezüglich am Münchner Flughafen bisher<br />
wenig Resonanz fanden. Uber & Co<br />
haben in USA längst ein Carpooling-System<br />
entwickelt und es dürfte nur noch eine<br />
Frage der Zeit sein, bis man damit auch in<br />
Europa auf den Markt kommt. Dann müsste<br />
man einem branchenfremden Wettbewerber<br />
abermals das Feld überlassen,<br />
obwohl es ja vereinzelte Lösungen in Hannover<br />
oder Rosenheim gibt. Oder aber man<br />
lässt sich gedanklich auf ganz neue Ansätze<br />
ein: eine Art flexibler Linienverkehr beispielsweise,<br />
bei dem ein Großraumtaxi<br />
immer eine bestimmte Strecke abfährt. Auf<br />
dieser Strecke darf jederzeit und an jeder<br />
Stelle zu- und ausgestiegen werden. Der<br />
Fahrpreis liegt zwischen dem einer <strong>Taxi</strong>fahrt<br />
und dem eines ÖPNV-Tickets. Verdient<br />
wird, wenn genügend Fahrgäste<br />
diese Linie nützen.<br />
Es ist das Wesen des Glückstädter Kreises,<br />
dass solche Ideen angesprochen und<br />
diskutiert werden. Es ist aber auch das<br />
Wesen der <strong>Taxi</strong>branche, dass sich sofort<br />
zahlreiche Bedenkenträger melden. Sei es,<br />
weil man von einem gescheiterten Versuch<br />
einer „in Ansätzen ähnlichen Idee“ aus<br />
dem Jahre anno dazumal berichten kann<br />
oder auch nur, weil man dazu derzeit keinen<br />
rechtlich möglichen Rahmen sieht<br />
(womit wir wieder beim eingangs erwähnten<br />
Zitat wären).<br />
Dirk Ritter von der Hamburger Genehmigungsbehörde<br />
und langjähriger Gast des<br />
Glückstädter Kreises, kritisierte diese<br />
zögerliche Haltung. Das Gewerbe müsse<br />
sich zwingend mehr auf die Kundenwünsche<br />
einstellen. Die meisten Teilnehmer<br />
des Glückstädter Kreises haben dies verinnerlicht.<br />
Das Jahr <strong>2015</strong> wird zeigen, ob<br />
es nur bei heißen Diskussionen bleibt oder<br />
ob entsprechend gehandelt wird. n jh<br />
Organisator<br />
Thomas Lohse<br />
(stehend) begrüßt<br />
die Teilnehmer<br />
des Glückstädter<br />
Kreises.<br />
DER GLOBE-<br />
TROTTER<br />
Michael Müller (rechts) ist viel<br />
unterwegs. Bei der Tagung<br />
des Glückstädter Kreises in<br />
der beschaulichen Idylle eines<br />
Hamburger Vorortes berichtete<br />
der Präsident des BZP von den<br />
Besonderheiten des Istanbuler<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes. In der Stadt gibt<br />
es rund 17 000 Konzessionen,<br />
aber keine klassische <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Müller war anlässlich der<br />
<strong>Taxi</strong>world Turkey (siehe Seite 25)<br />
in die Stadt am Bosporus gereist<br />
und hatte dort auch gemeinsam<br />
mit BZP-Geschäftsführer Thomas<br />
Grätz und Ben Waldner von taxi.<br />
eu das Istanbuler Büro der IRU<br />
besucht.