Taxi Times München - August 2015
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AUTOTEST<br />
AUTOTEST<br />
TECHNIK<br />
Motor: Vier-Zylinder-Diesel<br />
Hubraum: 1 968 cm 3<br />
Leistung: 110 kW (150 PS)<br />
Kraftübertragung: Sechs-Gang-DSG,<br />
Frontantrieb<br />
Testverbrauch: 5,9 l Diesel/ 100 km<br />
Gewicht: leer 1 501 kg<br />
(zulässiges Gesamtgewicht: 2 040 kg)<br />
Einzigartig: Der neue Passat ist<br />
bisher nur in Berlin als ausgerüstetes<br />
Vorführ taxi unterwegs.<br />
Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h<br />
Beschleunigung (0–100 km/h): 8,7 s<br />
Kofferraumvolumen: 586 l<br />
Garantie: 2 Jahre ab Erstzulassung<br />
Preis inkl. <strong>Taxi</strong>paket: ca. 28 800 €<br />
(Limousine) bzw. 29 700 € (Kombi,<br />
jeweils netto)<br />
BOMBARDIERT<br />
MIT INFORMATIONEN<br />
Volkswagen schafft es immer wieder, ein Auto zu bauen, das schlicht<br />
aussieht. Der neue Passat hat keine Ecken, keine Kanten, stattdessen<br />
ein einfaches Design. Mehr braucht man nicht. Oder doch?<br />
Ein Auto, das fährt, sonst nichts. Wer<br />
absolut nicht auffallen möchte, ist<br />
im neuen Passat richtig, das glatte<br />
Gegenteil von, sagen wir, einer Chevrolet<br />
Corvette. Das einzige Manko an der<br />
schlichten Schönheit ist die lichte Höhe.<br />
Wenn man das Auto einen Tick höher<br />
gebaut hätte, wäre das Einsteigen bequemer.<br />
Sonst ist alles wie eine Oberklasse:<br />
lang, breit, reichlich Platz, tolle Sitze, sanf-<br />
Unser Vorführtaxi war mit Navi ausgestattet.<br />
tes Gleiten. Ein Wohlfühlauto, das jedem<br />
gefallen kann. Sicher sind gegenüber dem<br />
Vorgängermodell viele Dinge verbessert<br />
worden. Man muss schon genau hinsehen,<br />
um die Unterschiede zu erkennen.<br />
Vor allem dann, wenn man im Prospekt<br />
etwas nicht mehr sieht, weil es das nicht<br />
mehr gibt: EcoFuel und CNG. Davon hat<br />
sich Volkswagen Pkw im neuen Modelljahr<br />
verabschiedet. Erdgas autos gibt es nur<br />
noch bei Volkswagen Nutzfahrzeuge.<br />
Volkswagen Pkw setzt auf konventionelle<br />
Verbrenner. Für uns kommen Diesel mit<br />
120 oder 150 PS infrage, jeweils mit DSG<br />
verfügbar. Später soll noch ein Plug-in-<br />
Hybrid mit 211 PS kommen, der bis zu<br />
50 Kilometer rein elektrisch fahren kann.<br />
Mit dem voll ausgestatteten Vorführ taxi<br />
von Volkswagen Automobile (Passat TDI<br />
BlueMotion 150 PS) habe ich knapp 6 Liter<br />
Diesel pro 100 Kilometer verbraucht. Ein<br />
guter Wert für ein Auto dieser Art und<br />
Güte. Die Informationsmöglichkeiten über<br />
die aktuellen Befindlichkeiten des Autos<br />
und der Welt drumherum sind enorm.<br />
Dort, wo Autos früher eine Instrumententafel<br />
hatten, hat der Passat einen Bildschirm.<br />
Darauf werden die Instrumente<br />
sowie Verbrauch, Reichweite, Reifendruck<br />
und vieles mehr abgebildet. Über der<br />
Mittel konsole gibt es ein weiteres, größeres<br />
Display für noch mehr Informationen<br />
(Radio, Klima, Telefon, Apps usw.).<br />
Zwischen dem standardmäßig angezeigten<br />
Drehzahlmesser und dem Tachometer<br />
kann man das Navi-Bild mitlaufen lassen.<br />
Im Drehzahlmesser springt zusätzlich mit<br />
jedem Gasstoß die aktuelle Verbrauchsanzeige<br />
auf. Mir ist das alles zu viel Gewimmel.<br />
Dass jeder Druck aufs Gaspedal einen Fingerhut<br />
voll Sprit ins Jenseits befördert, weiß ich<br />
auch ohne Anzeige. Ich gucke lieber auf die<br />
Straße und achte auf den Verkehr.<br />
FAHRGERÄUSCHE? KAUM ZU<br />
HÖREN<br />
Auf der einen Seite bombardiert mich das<br />
Auto mit Informationen, auf der anderen<br />
Seite lässt es mich vom Fahrgeschehen<br />
kaum noch etwas spüren, ja greift sogar<br />
ein, wenn ich vermeintlich fehlerhaft handle.<br />
Fahrgeräusche, Motorgeräusche? Sind<br />
kaum wahrnehmbar und gehen im Sound<br />
der Anlage unter. Schaltstöße? Macht das<br />
FOTOS: Wilfried Hochfeld<br />
DSG nicht. Es beschleunigt nahezu kontinuierlich.<br />
Die ganzen Fahr assistenten<br />
machen das Fahren sicherer, vor allem in<br />
Grenzsituationen, in denen sich der normale<br />
Autofahrer nicht auskennt. Wenn<br />
man nichts von ihnen merkt, hat man alles<br />
richtig gemacht.<br />
Manchmal nerven sie auch. Wenn mir<br />
das Bremspedal unter dem Fuß weggezogen<br />
wird, weil das Auto selbsttätig stärker<br />
bremst, als ich es vorhatte, fühlt sich das<br />
an wie Luft in der Bremse – unangenehm.<br />
Wenn das Auto selbsttätig gegenlenkt, weil<br />
ich einer Linie zu nahe gekommen bin,<br />
fühlt sich das an wie Lenkungsspiel – auch<br />
unangenehm.<br />
Ich warte auf den Tag, an dem das Auto<br />
all die Informationen über seinen Zustand<br />
und über seine Lage im Verkehr – die es<br />
großenteils jetzt schon hat – vollends in<br />
selbstständiges Fahren umsetzen kann.<br />
Dann muss ich nicht mehr auf die Straße<br />
gucken und auf den Verkehr achten, sondern<br />
kann mich an den vielen bunten<br />
Gimmicks auf den Displays erfreuen.<br />
DSG MIT FREILAUF<br />
Nach Lesart der neuen, elektrischen Mobilität<br />
sind Verbrenner in Autos ja zum Aussterben<br />
verurteilt. Vorerst macht der<br />
Diesel-Stinker im neuen Passat noch eine<br />
ganz gute Figur. Der Verbrauch ist noch<br />
einmal reduziert worden. Er hält auch ohne<br />
Harnstofftank die Euro-6-Norm ein. Mit<br />
Start-Stopp-Automatik und DSG mit Freilauf<br />
verfügt der Passat über weitere Spareigenschaften.<br />
Eine Zeile in der Serienausstattungs liste<br />
hat meine Aufmerksamkeit erregt: Bremsenergie-Rückgewinnung.<br />
Was macht der<br />
Passat, der nachweislich nicht elektrisch<br />
angetrieben werden kann, mit der zurückgewonnenen<br />
Energie? Antwort aus den<br />
Volkswagen-Informationen: „Die beim<br />
Bremsen oder im Schubbetrieb freiwerdende<br />
Energie wird mittels Rekuperation<br />
vom Generator in elektrische Energie<br />
umgewandelt. Diese wird in der Batterie<br />
gespeichert und steht bei kommenden<br />
Beschleunigungsvorgängen zur Verfügung.<br />
Dann kann die Batterie elektrische Verbraucher<br />
speisen und den Motor vom<br />
Antrieb des Generators entlasten.“<br />
Der neue Passat mit seiner aussterbenden<br />
Technik setzt der neuen, elektrischen Mobilität<br />
in Sachen Wirtschaftlichkeit ganz schön<br />
zu. Knapp 6 Liter Diesel pro 100 Kilometer<br />
und kein elektrischer Aufpreis gegen knapp<br />
6 Liter Super pro 100 Kilometer – die ein<br />
moderner Hybrid auch gerne schluckt – plus<br />
elektrischer Aufpreis, da muss ein scharf<br />
kalkulierender <strong>Taxi</strong>unternehmer schon den<br />
DAS AUTOHAUS FÜR TAXIFAHRZEUGE<br />
WEG MIT DER<br />
ALTEN KAROSSE<br />
Wir kaufen Ihr gebrauchtes <strong>Taxi</strong>. Sie bringen uns Ihre Taxe<br />
und wir spendieren Ihnen ein Mittagessen in Bad Tölz.<br />
Gewerbering 18<br />
83646 Bad Tölz<br />
Bleistift an spitzen. Von voll elektrischen<br />
<strong>Taxi</strong>s wollen wir gar nicht reden.<br />
Der neue Volkswagen Passat ist schön<br />
und fährt schön. Wieweit der nun schöner<br />
ist und schöner fährt als andere Luxuslimou<br />
sinen anderer Hersteller, ist<br />
Geschmackssache und ein Rechenmodell<br />
mit vielen Parametern. Den Passat TDI Blue-<br />
Motion mit 150 PS und Sechs-Gang-DSG<br />
gibt es ab 27500 Euro (Netto-Listenpreis).<br />
Nähere Einzelheiten über <strong>Taxi</strong>preise und<br />
Finanzierung erfährt man bei Bernd<br />
Obkirchner und Johannes Huber vom<br />
Mahag Volkswagenzentrum in der Schleibingerstraße<br />
12 - 16. Beide stehen <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />
gerne für ein Beratungsgespräch<br />
zur Verfügung.<br />
Sollten sich wie erhofft auch in <strong>München</strong><br />
der <strong>Taxi</strong>tarif erhöhen, dann bleiben<br />
ja vielleicht ein paar Euro übrig, um unsere<br />
Fahrgäste mit solch einem schönen Auto<br />
zu erfreuen. <br />
wh<br />
Tel. 08041 7889-0<br />
www.taxifahrzeuge.de<br />
22 TAXI AUGUST / <strong>2015</strong><br />
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