LAUFZEIT&CONDITION
eMag_lzco_11_2016
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LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong><br />
11/2016<br />
&<br />
08083 | 47. Jahrgang<br />
DEUTSCHLAND 3,90 €<br />
ÖSTERREICH 4,50 €<br />
SCHWEIZ 7,80 CHF<br />
LUXEMBURG 4,50 €<br />
LESERREISEN • TRAINING • REPORTAGEN • EQUIPMENT QUERBEET • RATGEBER FÜR LAUF- UND AUSDAUERSPORT • 11/2016<br />
www.laufzeit-condition.de<br />
REKORD-PISTE<br />
BEKELE MIT WELTBEST-<br />
LEISTUNG IN BERLIN<br />
IN ZWEI SPUREN<br />
ALTERNATIVE<br />
SKILANGLAUF<br />
ANZEIGE<br />
ALLES AUF<br />
TITELTHEMA<br />
WINTER<br />
AUSRÜSTUNG – TRAINING – ERNÄHRUNG<br />
BERLIN<br />
THE GREAT 10K MIT<br />
ÜBERRASCHUNG<br />
KARLSRUHE<br />
DIE SIEGER KAMEN<br />
AUS DER REGION<br />
KÖLN<br />
ERNÄHRUNG MARATHON?<br />
LAUCH ALS<br />
VITAMIN-SPENDER<br />
PARTYSTIMMUNG AUF<br />
DER DOMPLATTE<br />
DOSB-EHRUNG FÜR<br />
PROF. TREUTLEIN<br />
IN DIE FERNE<br />
UNSERE LESER-<br />
REISEN 2017<br />
DAS SIND DIE BESTEN:<br />
AKTUELLE LAUFSCHUHE<br />
IM LZ&CO-HÄRTETEST<br />
LESEPROBE
ERLEBNISSE 2017<br />
1. Januar 2017<br />
46. Berliner Neujahrslauf<br />
30. März – 1. April 2017<br />
BERLIN VITAL Frühjahr 2017<br />
2. April 2017<br />
37. Berliner Halbmarathon<br />
23. April 2017<br />
24. TÜV Rheinland Airfield Run<br />
20. Mai 2017<br />
34. AVON Frauenlauf Berlin<br />
14. – 16. Juni 2017<br />
18. Berliner Wasserbetriebe 5 x 5 km TEAM-Staffel<br />
18. Juni 2017<br />
10. Velothon Berlin<br />
29. Juni 2017<br />
2. AOK TEAM-Staffel Brandenburg<br />
Voraussichtlich Juli 2017<br />
4. Women´s Run<br />
9. Juli 2017<br />
2. SwimRun Rheinsberg<br />
29. Juli 2017<br />
26. adidas Runners City Night<br />
20. August 2017<br />
9. Stadtlauf Berlin von SportScheck und BMW<br />
21. – 23. September 2017<br />
BERLIN VITAL Herbst 2017<br />
23. September 2017<br />
44. BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating<br />
24. September 2017<br />
44. BMW BERLIN-MARATHON<br />
6. Cross Days<br />
28. Oktober 2017<br />
54. Cross Country<br />
29. Oktober 2017<br />
6. Cross Challenge<br />
31. Dezember 2017<br />
42. Berliner Silvesterlauf „Der Pfannkuchenlauf“<br />
Änderungen vorbehalten!<br />
Mehr Infos & Anmeldungen:<br />
SCC EVENTS GmbH, Olympiapark Berlin,<br />
Hanns-Braun-Str./Adlerplatz,<br />
14053 Berlin,<br />
fon (030) 30 12 88 10<br />
facebook.com/sccevents<br />
www.scc-events.com
Ausdauer<br />
Foto: Kontrast-Foto<br />
Nicht wir Ausdauerläufer haben den Begriff allein für unser sportliches Tun gepachtet – um Ausdauer<br />
geht es schon seit Menschengedenken, selbst als das Wort noch keinen sportlichen Inhalten diente.<br />
Dichter, Philosophen und andere bedeutende Denker haben die Ausdauer stets als Tugend beschrieben.<br />
Nur sie führe den Menschen, wenn er denn strebt, an sein Ziel. „Ausdauer ist das Fundament aller<br />
Tugenden“, meinte Honoré de Balzac.<br />
Ausdauer zu besitzen, wer wüsste es besser als wir Freizeitsportler, hat auch immer mit Überwinden<br />
von Widerständen zu tun. Der erste Widerstand ist das sportliche Unvermögen als Anfänger. Wer sich<br />
regelmäßig in Laufschuhen aufrafft, erntet schließlich Erfolge. Ausdauer schöpft aus sich selbst. Der<br />
innere Schweinehund ist begleitender Feind der Ausdauer. Wer ihn stets aufs Neue überwindet, der bricht<br />
auf zu neuen sportlichen Ufern. Ausdauernd ein, zwei, drei oder mehr Stunden laufen zu können, ist<br />
Ergebnis harter „Arbeit“. Jeder weiß nur zu gut, dass sportliches Leistungsvermögen keinen Bestand hat,<br />
wenn nicht regelmäßig (audauernd) trainiert wird. Wer aus diesen oder jenen Gründen pausieren muss,<br />
wird zudem auf die Probe gestellt – hat er, sie die Ausdauer, sich wieder aufzurappeln gegen Muskelkater<br />
und Wehwehchen, bei Wind und Wetter? Wer das übersteht, hat erneut Ausdauer bewiesen – hinzufallen<br />
ist kein Malheur, wenn man aufsteht und weiterläuft. Gerade durch die Überwindung von Misslichkeiten<br />
wird ja Ausdauer geadelt. Schon von Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.) sind die Worte überliefert: „Nicht<br />
durch die Kraft höhlet der Tropfen den Stein, sondern durch häufiges Fallen.“ Wie könnte man es<br />
trefflicher als er mit wenigen Worten auf den Punkt bringen – Ausdauer macht stark ...<br />
Warum dieser Exkurs in die Semantik? Wer regelmäßig Sport treibt, der wird zwangsläufig auf die Probe<br />
gestellt, ausdauernd sein Ziel zu verfolgen, um sportlich leistungsfähig bzw. ausdauerleistungsfähig<br />
zu sein. Diese Herausforderung begleitet das ganze Sportlerleben. Sie ist nicht allein mit den reinen<br />
Ausdauersportarten verbunden – auch ein Turner benötigt viel Ausdauer im Training mit tausenden<br />
Versuchen, damit er seine Minutenübung im Wettkampf beherrscht.<br />
„Ausdauer wird früher oder später belohnt. Meist später“ (Wilhelm Busch) – wie wahr! Gerade auch im<br />
Leistungssport können wir das erleben. Nicht wenige unserer Besten werden in ihrer leistungssportlichen<br />
Karriere von Verletzungen zurückgeworfen. Gerade gab es beim 43. BWM BERLIN-MARATHON<br />
(mehr dazu ab Seite 16) ein wunderschönes Beispiel dafür, wie Ausdauer und Beharrlichkeit – ja, auch<br />
eine gewisse, gesunde Hartnäckigkeit – nach Rückschlägen am Ende zum Erfolg führt. Die Rede ist hier<br />
von Katharina Heinig, die ihr Lauftalent nach zahlreichen Verletzungen, einer Lebensmittelvergiftung<br />
etc. endlich auf den Straßen Berlins mit dem fünften Platz bei den Frauen und einer neuen persönlichen<br />
Marathonbestzeit unter Beweis stellen konnte. Sie hatte (sich) nicht aufgegeben, sich nicht von abfälligen<br />
Internetkommentaren von ihren sportlichen Zielen abbringen lassen, weiter ihr Training durchgezogen<br />
und an sich geglaubt. Hut ab vor dieser (Ausdauer-)Leistung!. Sicher waren ihre Eltern, Marathonläuferin<br />
Katrin Dörre-Heinig und Verbandstrainer Wolfgang Heinig, ihr eine moralische und fachliche<br />
Unterstützung dabei – in die Tat umsetzen musste sie es selbst. So durfte Ausdauer im wahren Wortsinn<br />
und ihr gutes Bespiel für den Sport auch mal mit Freudentränen verbunden sein – Gratulation, Katharina!<br />
In ihrem Sinne Sport frei und uns allen viel Ausdauer für die Wintermonate ...<br />
Wolfgang Weising, Chefredakteur<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 3
Foto: Valentin<br />
Foto: Veranstalter/Jan Drexler<br />
Inhalt 11/2016<br />
TITELTHEMA<br />
8 Titelthema: Alles zum Thema Wintertraining<br />
BERICHTE<br />
16 Knapp am Weltrekord –<br />
Bericht vom 43. BMW BERLIN-MARATHON<br />
22 Grand Raid – Laufabenteuer<br />
im Indischen Ozean<br />
28 Kenialäufer distanziert – sensationeller Sieg<br />
bei The Great 10k Berlin<br />
30 Teilnehmerrekord zum Jubiläum –<br />
10. AOK Müggelsee-Halbmarathon<br />
40 „Kölle alaaf!“ – RheinEnergie Köln Marathon<br />
mit 20. Jubiläum<br />
70 Sprintfinale im Olympiastadion<br />
beim 31. München-Marathon<br />
72 Kurzberichte und Splitter aus Stadt und Land<br />
76 Karlsruhe – 34. Fiducia & GAD Baden-Marathon<br />
mit neuem Zieleinlauf<br />
IGL<br />
46 Prof. Gerhard Treutlein erhält DOSB-Ethikpreis,<br />
IGL-Nachwuchs-Cup lädt zum Finale<br />
FRAUEN LAUFEN<br />
42 Auf Platz zwei beim Marathondebüt, Guinness-<br />
Weltrekorde für Irina Mikitenko<br />
MARKT<br />
64 Laufschuhe im Lesertest<br />
68 Querbeet<br />
MOSAIK<br />
20 Warum Hobbyläufer immer langsamer werden<br />
34 Buchrezension, Tipps von Cierpinski,<br />
Szeneinfos<br />
38 Mosaik/Wei(d)tläufiges<br />
60 Trail auf zwei Rädern – Israel lädt zum<br />
Mountainbike-Ausdauertraining<br />
82 Oertels Fußnote<br />
GESUNDHEIT/ERNÄHRUNG<br />
24 Was nutzen Vitaminpillen?<br />
26 Uralt und bewährt – Rezepte fürs Lauch<br />
PARTNER<br />
51 DVLÄ<br />
78 GutsMuths-Rennsteiglaufverein<br />
SERVICE<br />
7 Impressum<br />
33, 58,<br />
52 Leserreisen 2017 vorgestellt<br />
77 Neuerscheinungen bei Meyer & Meyer<br />
80 Formular für Terminkalender-Eintrag 2017<br />
81 Ergebnisse<br />
82 Vorschau Ausgabe 12/2016<br />
TRAINING<br />
12 Alternative für das (Lauf-) Wintertraining –<br />
was man zum Skilanglauf wissen muss<br />
Per Klick auf dieses Symbol erreichen Sie<br />
weiterführende Informationen im Internet<br />
4<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
impressum<br />
11/2016<br />
www.laufzeit-condition.de<br />
LAUFZEIT & <strong>CONDITION</strong><br />
Redaktionsschluss für die Ausgabe 12/2016: 18.11.2016<br />
Herausgeber:<br />
1) WW – Sportveranstaltungs GmbH<br />
Meeraner Str. 19, 12681 Berlin, Tel.: 030/423 50 66 , Fax: 030/428 509<br />
39, E-Mail: info@laufzeit.de, Internet: www.laufzeit-condition.de, HRB<br />
34402, Ust. Id-Nr. DE 137193785, Bankverbindung: Berliner Volksbank,<br />
IBAN: DE 15 100 900 00 39 44 81 70 09, BIC: BEVODEBBXXX und<br />
Meyer & Meyer Fachverlag und Buchhandel GmbH, Von-Coels-Str. 390,<br />
52080 Aachen, www.dersportverlag.de<br />
2) Interessengemeinschaft der Langstreckenläufer (IGL), Pestalozzistr. 8,<br />
42553 Velbert, Tel./Fax: 02053/52 35, E-Mail: georgreinmuth@gmx.de,<br />
Internet: www.igl-ev.de<br />
Verlag:<br />
WW – Sportveranstaltungs GmbH in Kooperation mit dem Meyer &<br />
Meyer Fachverlag und Buchhandel GmbH.<br />
Erscheinungsweise/Preise:<br />
10 x im Jahr, Einzelpreis: € 3,90 (Österreich: € 4,50, Schweiz: CHF 7,20)<br />
Einzelpreis 1+2 / 7+8 € 4,50 (Österreich: € 5,20, Schweiz: CHF 9,-)<br />
Bezugsmöglichkeiten:<br />
Abonnement über den Abo-Service, Meeraner Str. 19, 12681 Berlin, Tel.:<br />
030/423 50 66, Fax: 030/428 509 39, E-Mail: abo@laufzeit.de. Einzelbezug<br />
bei Pressevertrieben, Bahnhofsbuchhandlungen und in Sportfachgeschäften.<br />
Das Jahres-Abonnement kostet € 38,00 (Ausland: € 47,00), Probeabonnement<br />
(drei Ausgaben): € 9,90. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
für Abonnenten.<br />
Die Mitglieder der Interessengemeinschaft der Langstreckenläufer/IGL<br />
erhalten LAUFZEIT & <strong>CONDITION</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />
Die IGL-Mitglieder werden gebeten, Adressänderungen direkt an die<br />
IGL-Geschäftsstelle zu melden.<br />
Chefredakteur:<br />
Wolfgang Weising, Tel.: 030/423 50 66, Fax: 030/428 509 39<br />
stellv. Chefredakteur: Klaus Weidt<br />
Redaktion IGL-News:<br />
Gabriele Bayer, Auf der Bach 27, 64665 Alsbach a. d. Bergstraße,<br />
Tel.: 06257/35 31, E-Mail: gp.bayer@t-online.de<br />
Satz und Gestaltung: Meyer & Meyer Verlag, Aachen<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>, Anzeigenabteilung, Meeraner Str. 19, 12681<br />
Berlin, Tel.: 030/423 50 66, Tel.: 0171/210 21 80, Fax: 030/428 509 39,<br />
E-Mail: m.thiel@laufzeit.de. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22/2016<br />
Druckerei:<br />
Druckerei Dienstleistungen Vivian Schneider, Meeraner Str. 19,<br />
12681 Berlin-Marzahn<br />
Foto: Saucony<br />
Unser Titelbild: Seit vielen Jahren steht die Marke Löffler für<br />
Ausdauersport auf jedem Terrain, bei jeder Witterung, und das bei<br />
höchster Qualität und einheimischer Produktion. Ausführlicher über<br />
den Funktionsschneider aus Ried im Innkreis lesen Sie auf Seite 68<br />
in dieser Ausgabe.<br />
Promotion/Foto: Löffler. Gestaltung: M. Thiel<br />
Zeichnung: Frank-Norbert Beyer<br />
Ständige Mitarbeiter:<br />
Frank-Norbert Beyer (Karikaturen), Eckart Broy (Ergebnisse, Berichte),<br />
Hubert Fehr (Training), Prof. Anja Carlsohn (Ernährung), Waldemar<br />
Cierpinski, Karl-Heinz Flucke (Seniorenthemen), Dr. Willi Heepe (Medizin),<br />
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann (Literatur), Dr. Susanne Mahlstedt<br />
(Frauen laufen), Dr. David Möller, Dr. Heinz Florian Oertel (Kolumnen),<br />
Theo Kiefner (Bild), Prof. Dr. Kristian Kothe, Dr. Thomas Prochnow<br />
(Training), Wilfried Raatz (Cross, Berglauf), Matthias Thiel (Produkte,<br />
Berichte), Prof. Gerhard Uhlenbruck (Medizin, Feuilleton), Peter Wagner,<br />
Jürg Wirz (Auslandsreportagen, Athleten), Jörg Valentin (Produkte,<br />
Seniorenthemen), Dr. med. Rudolf Ziegler (Medizin), Christel Schemel<br />
(Reiseberichte) u. a.<br />
Weitere Mitarbeiter:<br />
Gerd Engel, Dr. Hans-Georg Kremer, Helmut Schaake, Stefan Schlett<br />
Das Magazin, alle enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jeder Verwendung, die nicht ausdrücklich vom Urhebergesetz<br />
zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages.<br />
Das gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzungen, Mikroverfilmungen,<br />
die Einspeicherung und Verarbeitung in Datensysteme.<br />
Die in dieser Zeitschrift erwähnten Übungen und Trainingsprogramme<br />
wurden nach besten Wissen und Gewissen entwickelt und zusammengestellt,<br />
jedoch übernehmen Herausgeber und Verlag keine Haftung für<br />
durch während und/oder nach Ausübung auftretender Beeinträchtigungen<br />
jeder Art.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion<br />
keine Haftung. Sie behält sich bei Veröffentlichungen vor, eingesandte<br />
Texte sinnwahrend zu redigieren und zu kürzen. Es wird keine<br />
Haftung für verloren gegangenes Material übernommen. Die publizierten<br />
Artikel spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 5<br />
ISSN 0863-3371<br />
Postvertriebskennzeichen: 08083
Was hat das Brandenbuger Tor in in der Hauptstadt Berlin nicht schon alles alles gesehen in guten in guten und und weniger weniger gu-<br />
guten Tagen deutscher Geschichte – seit – seit 1990 ist ist beständig ein ein guter Tag mit dem letzten Septempersonntag<br />
Septembersonntag<br />
hinzugekommen. Das Berliner Wahrzeichen bildet weniger Meter vor dem Ziel des des BWM BERLIN-MARATHON<br />
den ersehnten Eingang zur Jubelmeile für für tausende Tausende Marathonfreunde aus aus aller aller Welt. Welt. Wer Wer hier hier durchläuft, hat<br />
es hat geschafft geschafft – 35.994 – 35.994 waren waren es in es diesem in diesem Jahr Jahr (mehr (mehr dazu dazu ab Seite ab Seite 16). 16). Mal Mal nicht nicht leistungssportlich unter-<br />
unterwegs,<br />
konnte konnte sich sich Lisa Lisa Hahner (l.) (l.) locker unters Läufervolk mischen und den Lauf in der Menge genießen.<br />
Foto: LZ&CO/Weising<br />
6<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 7
TITELTHEMA<br />
ES GIBT KEIN<br />
SCHLECHTES WETTER ...<br />
DIE BESTEN TIPPS, UM LAUFEND DURCH DEN WINTER ZU KOMMEN<br />
VON HUBERT FEHR<br />
Foto: Saucony<br />
B<br />
ei fast jedem Wetter, auch<br />
bei Nebel, Regen und<br />
Schnee, kann man mit guter<br />
Ausrüstung und der<br />
entsprechenden Einstellung laufen. Alle<br />
Wetterbedingungen liefern sehr eigene<br />
und dabei sogar überaus zufriedenstellende<br />
Lauferlebnisse. Laufen im Schnee ist<br />
besonders schön, auch wenn es besonders<br />
im neuen, weichen Schnee sehr anstrengt<br />
und man hinterher oft vollkommen fertig<br />
ist. Schnee ist ein interessanter und sehr<br />
trainingswirksamer Laufuntergrund. Fußund<br />
Wadenmuskulatur werden ähnlich<br />
wie auf weicher Wiese oder elastischem<br />
Moor gefordert und dadurch gekräftigt.<br />
Für das Laufen im Schnee gilt, ähnlich<br />
wie beim Laufen auf Sand, ein vorsichtiges<br />
Herantasten an die ungewohnte Belastung,<br />
um die Fußgelenke, die Waden<br />
und Achillessehnen nicht zu überfordern.<br />
Besonders Läufer, welche mit der Achillessehne<br />
Probleme haben, sollten beim<br />
Laufen im Schnee aufpassen.<br />
Allerdings lässt sich Training bei Schnee<br />
oder gefrorenem Boden nicht in Trainingspläne<br />
pressen, man muss sich von<br />
allen Tempo- und Laufdauervorgaben<br />
freimachen. Nicht die Uhr bestimmt die<br />
Laufgeschwindigkeit, sondern die Bodenverhältnisse,<br />
das Wetter und die persönliche<br />
Befindlichkeit.<br />
Das Wichtigste für das Wintertraining ist<br />
eine gute Ausrüstung, vom Kopf bis zu<br />
den Zehen. Etwa wasserfeste Crosslaufschuhe,<br />
Spikeschuhe und Gore-Tex-Kleidung<br />
(oder mit einer anderen Klimamembran<br />
ausgestattete Kleidung). Damit fällt<br />
es ganz bestimmt leichter, selbst bei unfreundlichstem<br />
Wetter zu laufen. Einige<br />
weitere Tipps sollte man beherzigen. u<br />
Eine Stirnlampe hilft, außer dem eigenen Blick auf<br />
eventuelle Hindernisse besonders der Sichtbarkeit<br />
gegenüber anderen, entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern.<br />
Vor allem Radfahrern, die gern<br />
mal ohne Beleuchtung unterwegs sind, wird das<br />
laufende „Hindernis“ angezeigt. Ob mit oder ohne<br />
Stirnlampe sind Reflektoren (Stirnlampe wirkt<br />
nicht nach hinten) an der Kleidung obligatorisch.<br />
<br />
Foto: Silva<br />
Xenofit – Die Sporternährung – www.xenofit.de<br />
8<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Xenofit – Die Sporternährung – www.xenofit.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 9
TITELTHEMA<br />
Kälte ist kein Laufhindernis<br />
Kälte ist allein eigentlich kein Laufhindernis.<br />
Bei strenger Kälte (unter -10 bis<br />
-15° C) müssen allerdings besonders empfindlich<br />
reagierende Läufer aufpassen,<br />
um sich nicht kälteinduziertes Asthma<br />
zuzuziehen, das bei den Skilangläufern,<br />
die häufig auch bei tiefen Temperaturen<br />
trainieren, weit verbreitet ist. Man kann<br />
sich allerdings an die Kälte gut anpassen,<br />
nach fünf bis sechs kalten Trainingstagen<br />
hat man sich akklimatisiert.<br />
Ansonsten gilt nach wie vor der vielzitierte<br />
Läufer- bzw. Sportlerspruch: Es<br />
gibt kein schlechtes Wetter, man kann nur<br />
falsch angezogen sein.<br />
In unseren „normalen“, mitteleuropäischen<br />
Wintern mit relativ geringen Minusgraden<br />
wird die Kälte erst durch Wind<br />
zum Problem für Läufer. Wenn der Wind<br />
bläst, empfindet man schon wenige Kältegrade<br />
als arktisch. Gegen die Windauskühlung<br />
hilft wirkungsvoll nur eine durch<br />
eine Klimamembran winddichte und weitgehend<br />
wasserdichte Jacke und Winter-<br />
Lauf-Tights. Trockenheit von außen ist ein<br />
Schlüsselfaktor für das Wohlbefinden. Die<br />
Winter-Lauf-Tights etlicher Firmen halten<br />
die besonders empfindlichen Knie und den<br />
Genitalbereich durch eine Frotteeschicht<br />
oder eine eingenähte Windstopperfolie<br />
warm. Der Rumpf wird sehr gezielt durch<br />
eine Läuferweste warmgehalten.<br />
Füße und Hände bleiben warm und trocken<br />
dank technisch vorteilhaft gefertigter<br />
Socken (Polypropylenfasern auf der Haut,<br />
Wolle außen) und Handschuhen. Empfindliche<br />
Achillessehnen brauchen besonders<br />
warme Socken. Zusätzlich kann man für<br />
trockene und warme Füße sorgen, indem<br />
man mit einer wasserdichten Klimamembran<br />
ausgestattete Winterlaufschuhe trägt.<br />
Nach dem Schalenprinzip der Zwiebel<br />
(Zwiebelprinzip) ergänzen sich die einzelnen<br />
Kleidungsschichten in ihren unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten, sie schützen und<br />
wärmen ausreichend, ohne dass es zu warm<br />
wird. Mehrere Schichten schließen eine<br />
Menge gut isolierende Luft ein. Je nach Belastung<br />
und Witterung kann man leicht eine<br />
Schicht ergänzen oder wieder ausziehen.<br />
Auch das ist wichtig: Nicht zu warm anziehen,<br />
besser so, als wäre es 15° C wärmer!<br />
Auch an kalten Tagen neigen besonders<br />
Laufanfänger dazu, sich zu warm anzuziehen.<br />
Sie schwitzen dann wegen der Wärmeentwicklung<br />
beim Laufen doch unerwartet<br />
stark. Also lieber anfänglich frösteln, es<br />
wird einem durch den Lauf schnell warm!<br />
Sicherheit ist geboten<br />
Bei Dunkelheit zusammen mit einem Partner<br />
oder Partnerin zu laufen, ergibt Sicherheit<br />
oder zumindest ein sicheres Gefühl.<br />
Ganz wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass<br />
man gut und möglichst auf weite Entfernung<br />
gesehen wird. Helle Laufbekleidung<br />
mit Reflexstreifen und zusätzlich eine reflektierende<br />
Weste (evtl. mit elektrischem<br />
Springlicht) darüber stellen sicher, dass man<br />
in der Dunkelheit gesehen wird. Die immer<br />
leuchtstärkeren, leichteren und ausdauernden<br />
Stirnlampen beleuchten den Laufweg<br />
auch in dunklen Parks. Beispiel: Die<br />
Stirnlampe „Trail Speed 2XT“ vom schwedischen<br />
Hersteller Silva, hell und für mindestens<br />
zweieinhalb Stunden ausdauernd,<br />
mit weniger Power auch bis zu 10 Stunden.<br />
Auch mit Handschuhen bedienbar.<br />
Eine Reflexionsweste über der Laufbekleidung<br />
sorgt für gute Sichtbarkeit nach allen Seiten.<br />
<br />
Foto: Silva<br />
Man sollte aber immer einkalkulieren,<br />
dass man besonders bei Regen trotz aller<br />
Vorsichtsmaßnahmen dennoch übersehen<br />
wird und sollte lieber von sich aus ausweichen.<br />
Halten Sie entgegenkommende<br />
Fahrzeuge im Auge. Auf Straßen ohne<br />
Gehweg sollte immer entgegen dem Verkehr<br />
gelaufen werden.<br />
Zuerst gegen den Wind<br />
Zweckmäßig ist es, in der kalten Jahreszeit<br />
das Training nach Möglichkeit gegen<br />
den Wind zu beginnen und sich vom<br />
Wind „zurücktragen“ zu lassen. So muss<br />
am Ende nicht verschwitzt gegen den<br />
Wind angekämpft werden, mit der Gefahr<br />
zu unterkühlen. In der kalten Jahreszeit ist<br />
ein noch sorgfältigeres und behutsameres<br />
Einlaufen notwendig, um Blessuren zu<br />
vermeiden. Eventuell einige Minuten im<br />
Haus auf der Stelle laufen, zumindest die<br />
ersten zehn Minuten langsam laufen!<br />
Bei großer Kälte sollten Dauerläufe allenfalls<br />
im Belastungsbereich von 65-85<br />
Prozent der maximalen Pulsfrequenz<br />
absolviert werden. Beleuchtete und feste,<br />
ebene Wege, auf denen man nicht<br />
fortwährend Angst haben muss, umzuknicken,<br />
sind günstig. Mit modernen,<br />
gut gedämpften Schuhen kann man problemlos<br />
auf asphaltierten Bürgersteigen<br />
laufen, wenn man wie die meisten Berufstätigen<br />
zum Lauf in der Dunkelheit<br />
gezwungen ist.<br />
Parks mit einem dichten Baumbestand<br />
bieten an kalten Tagen zusätzlichen<br />
Windschutz. Der Traningsplan sollte<br />
für lange Läufe kein Dogma sein, wenn<br />
schlechtes Wetter dagegensteht. Lieber<br />
den Trainingsplan umstellen, auf Alternativen<br />
wie Laufbandtraining umsteigen<br />
und eventuell eine lange Trainingseinheit<br />
im Schwimmbad mit Aquajogging oder<br />
Schwimmen absolvieren.<br />
Nach dem Lauf ohne langes Herumstehen<br />
sofort unter die Dusche! Wenn das<br />
nicht möglich ist, sollte man wenigstens<br />
sofort verschwitzte gegen trockene Kleidung<br />
wechseln, auch eine trockene Mütze<br />
aufsetzen. Ein Saunabesuch hilft nach<br />
Läufen in der Kälte, die Muskeln aufzulockern<br />
und unterstützt die Regeneration.<br />
Feste Crosslaufschuhe sorgen für Stabilität<br />
im Fußgelenk und ein ausgeprägtes<br />
Sohlenprofil mit Längs- und Querblöcken<br />
schafft Trittsicherheit bei Schneematsch<br />
und auf Schlammwegen. Bei Glatteis helfen<br />
Spikeschuhe (vom schwedischen Hersteller<br />
Icebug). Glatteis ist aber auch mit<br />
Spikes nicht jedermanns Sache, bei diesen<br />
Bedingungen kann sich jeder auch ohne<br />
Schuldgefühle mal einige lauffreie Tage<br />
gönnen ... <br />
•<br />
10<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Trainingsalternativen für die<br />
Wintermonate<br />
Besonders die Wintermonate eignen sich<br />
dazu, die Monotonie der Lauftrainings<br />
durch alternative Belastungen zu durchbrechen.<br />
Das stärkt eher die allgemeine Fitness,<br />
als dass daraus Versäumnisse im Lauftraining<br />
erwachsen würden. Nachstehend einige<br />
Tipps dazu:<br />
Laufbandtraining<br />
Eine überaus sinnvolle Alternative kann das<br />
Laufband darstellen. Für die Schlechtwetter-Ausnahmezeit<br />
sind die Laufbänder im<br />
Fitnessstudio eine gute Ergänzung. Auf Reisen<br />
bietet fast jedes bessere Hotel ein Laufband<br />
an. Oder man schafft sich eventuell<br />
selbst eine solche Maschine an.<br />
Der Nutzen dieser Geräte erschöpft sich aber<br />
nicht nur als Dunkelheits- und Schlechtwetteralternative.<br />
Sie ermöglichen mit ihren<br />
programmierbaren Trainingsprogrammen<br />
und einstellbaren Steigungen über das Trainingsjahr<br />
hinweg immer neue Trainingsreize,<br />
wie Tempotraining, Hügeltraining und Fahrtspiel.<br />
Es sind praktisch alle Trainingsmittel,<br />
die auch auf der Laufbahn oder im Gelände<br />
möglich sind. Wer auf dem Laufband läuft,<br />
trainiert in guter Gesellschaft: Viele Weltklasseläufer<br />
nutzen Laufbänder zur Schonung<br />
der Gelenke ganzjährig, aber besonders im<br />
Winter. Schließlich kann man die gewohnten<br />
Trainingspläne 1:1 übertragen und sein Trainingsprogramm<br />
auch bei schlechtem Wetter<br />
aufrechterhalten. Neben den elektrisch angetriebenen<br />
Geräten gibt es immer mehr Geräte,<br />
die durch die Laufschritte angetrieben werden.<br />
Diese erfordern aber eine größere Eingewöhnungszeit<br />
und auch einige Geschicklichkeit,<br />
um die Körperschwerpunktlage für eine<br />
effektive Laufbewegung einzustellen.<br />
Das Laufen auf den Laufbändern ist komfortabel:<br />
Die meisten Laufbänder sind erstaunlich<br />
elastisch, die Elastizität bleibt<br />
immer gleichmäßig, ganz im Gegensatz<br />
zum Lauf auf halbgefrorenen Parkwegen<br />
und auf jedem Untergrund in der Natur.<br />
So werden die Gelenke geschont. Gerade in<br />
der Regeneration nach Verletzungen kann<br />
das Laufband der Laufuntergrund der Wahl<br />
sein. Einziger wirklicher Unterschied zum<br />
Lauf draußen: Der Luftwiderstand entfällt,<br />
da man auf der Stelle läuft.<br />
Für alle Ausdauertrainierer in warmen<br />
Räumen oder im Studio ist fleißiges Trinken<br />
besonders wichtig. Es ist dort warm<br />
und die Luft trocken. Außerdem fehlt<br />
der kühlende „Fahrtwind“, in der Folge<br />
schwitzt man ganz schnell.<br />
Man kann durch die konstante Geschwindigkeit,<br />
Untergrund und Steigung auf dem<br />
Laufband sogar gezielt seine Lauftechnik<br />
verbessern. Besonders wirkungsvoll kann<br />
der Laufrhythmus und die Effektivität des<br />
Laufschritts beeinflusst werden. Hilfreich ist<br />
dafür ein Spiegel oder eine Videokamera mit<br />
Bildschirm, mit denen man sich ständig beobachten<br />
kann. Um aufrecht zu bleiben und<br />
nicht einzuknicken, fixiert man einen Punkt<br />
in Schulterhöhe vor sich (eine Markierung<br />
am Spiegel hilft). Eine Steigung auf dem<br />
einstellbaren Laufband von einen Grad ist<br />
für diesen Zweck empfehlenswert.<br />
Radfahren auf dem Spin-Fahrrad<br />
Wer als gut trainierter Läufer einmal Erschöpfung<br />
erleben will, sollte sich die Teilnahme<br />
an einem Elitetraining auf dem<br />
Spin-Fahrrad (spin/englisch = drehen)<br />
gönnen. Natürlich fehlt einem als Läufer<br />
die Fahrtechnik und die mangelhafte Koordination<br />
verursacht einen völlig überhöhten<br />
Energieverbrauch.<br />
Gegenüber den als Heimtrainer bekannten<br />
Fahrradergometern sind die „Spinner“ eher<br />
mit Rennrädern zu vergleichen, die Sitzposition<br />
ist allerdings viel aufrechter und<br />
entspannter, Rücken und Nacken werden<br />
geschont. Man braucht schließlich keine<br />
windschlüpfrige Fahrposition.<br />
Den Widerstand erhöht<br />
man meist mit einem<br />
einfachen Drehknopf.<br />
Radfahren bietet einen<br />
nicht zu vernachlässigenden<br />
Nebeneffekt: Es ist<br />
auch ein hervorragendes<br />
Training für schwere Läufer,<br />
die die Belastung ihres<br />
Haltungs- und Gelenksystems<br />
deutlich vermindern<br />
wollen. Das Gleiche gilt<br />
für übergewichtige Laufeinsteiger,<br />
die damit erst<br />
einmal ihr Körpergewicht<br />
reduzieren können und<br />
beim Radfahren sowohl<br />
ihre Körperkraft als auch<br />
ihre Ausdauer verbessern.<br />
Läufern mit Kniegelenkbeschwerden,<br />
Kniegelenkarthrosen<br />
und auch nach<br />
Kniegelenkoperationen<br />
bietet Radfahren eine<br />
schonende, gelenkaufbauende<br />
und therapeutische<br />
Bewegungsform zur Verbesserung<br />
der Gelenkfunktion.<br />
Für die Belastungssteuerung gilt: Um beim<br />
ungewohnten Radtraining im richtigen<br />
Belastungsbereich zu bleiben, lernen besonders<br />
Anfänger, die wirkliche Belastung<br />
mithilfe eines Herzfrequenzmessers einzuschätzen.<br />
Allerdings muss man dabei die<br />
beim Radfahren deutlich geringeren Herzfrequenzen<br />
bei vergleichbarer Belastungsintensität<br />
berücksichtigen.<br />
In den Studios wird vor allem in „Spin-Classes“<br />
trainiert, wobei ein Trainer Tempo und<br />
Widerstand vorgibt. Man kann sich aber<br />
auch einfach eine bestimmte Trainingszeit<br />
bei einer festgelegten Herzfrequenz vornehmen.<br />
Achten Sie auf eine hohe Trittfrequenz<br />
von 80-100 Umdrehungen je Minute.<br />
*<br />
Die alternativen Trainingsformen sind überaus<br />
nützlich. Sobald frischer Schnee gefallen ist,<br />
sollte man sich dieses besondere Lauferlebnis<br />
nicht entgehen lassen. Laufen im neuen, weichen<br />
Schnee ist schön, auch wenn es sehr anstrengt<br />
und man hinterher oft vollkommen fertig ist.<br />
24. Johannesbad<br />
Thermen-Marathon<br />
Sonntag, 05. Februar 2017<br />
• mit Marathon, Halbmarathon,<br />
10km-Lauf und Schülerlauf<br />
• Mannschafts- & Einzelwertung<br />
bei Marathon & Halbmarathon<br />
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14 - 16 Uhr<br />
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Samstag, 04.02.2017,<br />
16 - 19 Uhr<br />
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Tel. +49 8531 225-156 | Fax: +49 8531 225-157<br />
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11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 11
TITELTHEMA<br />
Mal anders auf die Piste<br />
Skilanglauf – alternatives Wintertraining für Läuferinnen und Läufer<br />
Foto: ATOMIC © GOL<br />
Der erste Schnee kam in diesem<br />
Jahr in den östlichen<br />
Mittelgebirgen schon Anfang<br />
Oktober – und er wird<br />
nach dem wirklich schneearmen letztjährigen<br />
Winter zumindest im Gebirge hoffentlich<br />
noch lange liegen bleiben. Und<br />
die gute Schneelage kann zum Skilanglaufen<br />
genutzt werden. Die verschiedenen<br />
Skilanglaufdisziplinen – Skating, Klassik<br />
und Skiwandern – sind für Läufer gleichermaßen<br />
ideales Wintertraining und<br />
versprechen selbst dann Lauflust, wenn<br />
man fußläufig nur mühsam durch den<br />
Schnee stapft oder über den festgetretenen<br />
Schnee schlittert.<br />
Viele Läufer ergänzen ihr Trainingsprogramm<br />
seit Jahren durch Skilanglauf,<br />
eine der gesündesten Sportarten mit sehr<br />
geringem Verletzungsrisiko. Sie gewinnen<br />
dabei Bewegungserlebnisse und -empfindungen,<br />
die Läufern normalerweise kaum<br />
zugänglich sind: der Genuss des Gleitens,<br />
der harmonische Einsatz des ganzen Körpers<br />
sowie der unbeschwerte Lauf durch<br />
die verschneite Landschaft.<br />
Die physischen Wirkungen des Skilanglaufens<br />
sind beeindruckend, Skilanglaufen<br />
bietet ein beinahe einzigartiges Gesamtkörpertrainingsprogramm,<br />
sowohl für die<br />
vorwärtstreibenden Muskelgruppen in<br />
Armen, Beinen als auch für die stützenden<br />
Rumpfmuskeln, alle werden intensiv<br />
trainiert. Dazu kommt je nach Intensität<br />
des Laufens die Stärkung des Herz- und<br />
Kreislaufsystems. Da bis zu 90 Prozent<br />
aller Muskeln und damit alle großen Muskelgruppen<br />
beansprucht werden, stimuliert<br />
Skilanglauf auch die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit,<br />
die höchsten Werte<br />
wurden vom kürzlich verstorbenen schwedischen<br />
Sportmediziner Saltin bei Skilangläufern<br />
gemessen. Dazu werden durch die<br />
gleitende Bewegung die Gelenke geschont,<br />
die korrekte Bewegungsausführung einmal<br />
vorausgesetzt. Lange Trainingseinheiten<br />
über mehrere Stunden sind im Skilanglauf<br />
möglich, die Gesamtbelastbarkeit wird<br />
deutlich erhöht. Ein ähnlich günstiges Belastungsprofil<br />
verspricht nur das Rudern,<br />
für die Ruderer ist umgekehrt Skilanglaufen<br />
Pflichtbestandteil des Wintertrainings.<br />
Sogar für ein gezieltes Kraft- und Kraftausdauertraining<br />
der Arm-, Schulter- und<br />
Oberkörpermuskulatur mit Doppelstockschubintervallen<br />
ist Skilanglaufen zu nutzen,<br />
diese wird speziell gekräftigt bzw. deren<br />
innere Koordination verbessert.<br />
12<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Herzinfarktrisiko im Skiurlaub<br />
Wer ohne Training die Belastung auf der<br />
Piste übertreibt, kann seinem Herzen<br />
schaden und das Herzinfarktrisiko vergrößern.<br />
Rund 40 Prozent der Todesfälle<br />
beim Wintersport in den österreichischen<br />
Alpen sind auf den plötzlichen Herztod<br />
– meist als Folge eines Herzinfarkts<br />
– zurückzuführen. Das ist das Ergebnis<br />
einer Innsbrucker Studie. Die Hälfte der<br />
Betroffenen hatte sich vor ihrem Skiurlaub<br />
wenig bewegt.<br />
Die klassische Technik tut es auch – man muss nicht unbedingt das Skaten üben, wenn es nicht gefällt ...<br />
<br />
Foto: Fischer<br />
Wer also ganzkörperbezogen trainieren<br />
will, sollte diese Trainingsmittel zumindest<br />
zeitweise ins Auge fassen. Crosstraining<br />
beeinflusst nach allen Erkenntnissen<br />
zumindest in der Vorbereitungszeit nicht<br />
ungünstig die Zielsportart.<br />
Skilanglauftechnik klassisch<br />
Auf Schnee gilt es, sich möglichst schnell<br />
an die exakte Skilanglauftechnik heranzuarbeiten.<br />
Dazu bedarf es einer guten<br />
Bewegungsvorstellung, die man sich beim<br />
Studium der Idealform aus Büchern, ausgezeichneten<br />
Technikvideos auf YouTube<br />
wie http://www.youtube.com/watch?v=q3kydrr02Yk&list=PL_0XBJR9aDCaJxSEfM3xwdUif54c6dZBP&index=1<br />
und weitere für<br />
die klassische Technik oder https://www.<br />
youtube.com/watch?v=dw6Ys0XNzko für die<br />
Skatingtechnik perfekt abgucken kann. Ein<br />
Einsteigerkurs bei einer Langlaufskischule<br />
ist ebenfalls keine schlechte Idee.<br />
Der Start in die klassische Technik ist<br />
denkbar einfach, man läuft einfach in der<br />
gespurten Loipe los. Die fest in den Schnee<br />
gepressten Spuren erleichtern hilfreich die<br />
Skiführung. Der Diagonalschritt, der auf<br />
der gewohnten Kreuzkoordination beruht,<br />
stellt für Läufer keine Schwierigkeit dar,<br />
ist für jeden sofort erlernbar. Allerdings ist<br />
das Übungsgelände entscheidend: es muss<br />
anfänglich ganz flach sein.<br />
Zu den notwendigen Anfängerfertigkeiten<br />
gehört auch das Kurvenfahren und das<br />
Bremsen mittels Pflug. Ersteres unterstützt<br />
eine maschinell gepresste Spur, der einfach<br />
nachgelaufen wird und die einen um die<br />
Kurve führt. Mit fortgeschrittener Übung<br />
gelingt das dann auch in abschüssigem Gelände.<br />
Den Pflug lernt man in leicht geneigtem<br />
Gelände, stemmt erst einen Ski neben<br />
der Spur angewinkelt gegen die Fahrt, später<br />
gelingt das auch mit beiden Ski. Ist das<br />
Bremsen gesichert, kann es gleich in die<br />
Übungsloipe gehen. Anfänglich reichen<br />
zwei bis drei Stunden Übungszeit, damit<br />
die ungewohnte Beanspruchung nicht für<br />
einen heftigen Muskelkater in den Schultern,<br />
Bauch (der intensiv beansprucht<br />
wird) und den Adduktoren (die die Spur<br />
halten müssen) sorgt. Große Anstiege sind<br />
tabu, die nachfolgenden Abfahrten könnten<br />
überfordern.<br />
Um den Abstoß aus den Beinen zu intensivieren<br />
und auch das Gleichgewicht<br />
beim Gleiten zu verbessern, legt man in<br />
der Übungsloipe immer wieder die Stöcke<br />
zur Seite und läuft auf flacher Strecke<br />
ohne sie. Die Arme schwingen trotzdem<br />
intensiv mit.<br />
Bereits am zweiten Übungstag ist jede<br />
Zurückhaltung zumindest auf einfachen<br />
Loipen meist überflüssig, es darf darauf<br />
losgelaufen werden. Die Loipenregeln<br />
müssen schon zur eigenen Sicherheit beachtet<br />
werden.<br />
Skaten – der moderne Skilanglauf<br />
Die moderne, höchst dynamische Skatetechnik<br />
verlangt kaum größere Vorausset-<br />
Foto: sparkie_pixelio.de<br />
Wer seinen Winterurlaub gebucht hat,<br />
sollte deshalb möglichst früh mit<br />
der Skigymnastik beginnen und den<br />
Körper auf die Belastung einstellen.<br />
Untrainierte gehen generell ein hohes<br />
Verletzungsrisiko ein, warnt DAK-Sportwissenschaftler<br />
Uwe Dresel: „Es geht in<br />
erster Linie darum, die Muskeln auf die<br />
hohen Belastungen im Schnee vorzubereiten,<br />
also die Kraft, Beweglichkeit<br />
und Ausdauer zu verbessern.“ Ein- bis<br />
zweimal Training in der Woche sind zur<br />
Vorbereitung ideal. Sportvereine und<br />
Fitnessstudios bieten meist spezielle<br />
Kurse an.<br />
„Wer lange nicht mehr auf der Piste<br />
gestanden hat und auch sonst wenig<br />
Sport treibt, der sollte sich nicht zu<br />
viel zutrauen“, rät Uwe Dresel. Wenn<br />
die Knie weich werden, sei dies ein<br />
Alarmzeichen für eine Überlastung des<br />
Körpers. Sein Tipp: Den eigenen Fitnesszustand<br />
nicht zu hoch einschätzen, von<br />
Tag zu Tag langsam das Pensum steigern<br />
und bewusst Regenerationsphasen einplanen.<br />
„Zum Ende des Urlaubs kommt<br />
es häufig zu einem Übertrainingszustand<br />
– die Muskeln werden jeden Tag müder.<br />
Deshalb sollte man sich gerade an den<br />
letzten Tagen des Urlaubs mehr Ruhe<br />
gönnen.“<br />
<br />
Quelle: www.presse-dak.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 13
TITELTHEMA<br />
zungen, sofern man Bewegungserfahrungen<br />
aus dem Inlineskaten oder Eislaufen<br />
mitbringt, die Bewegungsstruktur ist sehr<br />
ähnlich. Ansonsten sind folgende Vorübungen<br />
hilfreich:<br />
• Schlittschuhschritte ohne Stöcke in flachem<br />
Gelände. Die Arme schwingen<br />
bei jedem Schritt intensiv mit. So stützt<br />
man sich nicht hilfsbedürftig auf die<br />
Stöcke, sondern hält das Gleichgewicht<br />
auf den Fußsohlen.<br />
• Bogenlaufen („Bogentreten“), dabei<br />
nicht wegrutschen, sondern die Skikante<br />
kräftig in den Schnee drücken. Je<br />
dynamischer man das Bogentreten ausführt,<br />
desto besser lernt man die Kantenwirkung<br />
kennen.<br />
• In leichtem Gefälle Bögen über die Falllinie<br />
(das ist die Linie, die genau ins Tal<br />
weist) laufen und die Bögen immer enger<br />
zuziehen.<br />
• Schlittschuhschritte ohne Stockeinsatz.<br />
Die Gleitfähigkeit wird differenziert,<br />
indem zwischen kurzen und langen<br />
Schritten gewechselt wird, die dann<br />
eine betonte Gleitphase aufweisen.<br />
• Bei den Schlittschuhschritten wird der<br />
Beinabstoß zur Seite betont, er geht<br />
nicht nach hinten.<br />
• Schlittschuhschritte mit betontem<br />
Arm einsatz nach vorne ausführen.<br />
Der Armschwung erfolgt parallel zum<br />
Gleitski. Mit auf halber Länge gefassten<br />
und mitgeschwungenen Stöcken<br />
kann man sich den Positions- und Gewichtswechsel<br />
viel deutlicher machen.<br />
• Abstoß und kurzes Gleiten lernt man<br />
perfekt mittels Steigerungsläufen von<br />
20 bis 50 Metern in leichter Steigung.<br />
Diese sehr spritzig ausführen.<br />
Vielseitiges Üben hilft bei klassischer oder<br />
moderner Skilanglauftechnik, Fehler zu<br />
vermeiden und abzustellen: Wenn sich<br />
Fehler trotz wiederholter Korrekturversuche<br />
nicht oder nur unzureichend beheben<br />
lassen, versucht man es besser mit einer<br />
veränderten Aufgabe, statt immer wieder<br />
und zunehmend frustrierter gegen den<br />
Fehler anzurennen.<br />
Mit hoher Intensität, gar mit Wettkampfintensität,<br />
läuft man erst, wenn<br />
man die technischen Grundlagen stabilisiert<br />
hat. An die hohe Belastung muss<br />
man Körper und Kopf gezielt, d. h., mit<br />
immer länger werdenden Strecken mit hoher<br />
Bewegungsfrequenz, Geschwindigkeit<br />
und in kupiertem Gelände gewöhnen. Die<br />
verschiedenen Technikformen muss man<br />
in vielfältigem, kupiertem Gelände üben.<br />
Geländeangepasstes Laufen bedeutet angepassten<br />
Rhythmus- und Technikwechsel<br />
und muss gezielt und vorausschauend<br />
geplant werden: Hilfreich kann dazu sein,<br />
gute Läufer zu beobachten, mit welcher<br />
Technik sie laufen und an welchen Stellen<br />
sie mit dem Technikwechsel beginnen.<br />
Versuchen Sie, vorausschauend den Technikwechsel<br />
zu vollziehen. Ist erst einmal<br />
der Schwung im Lauf weg, erfordert es<br />
sehr viel Kraft, in der neuen Technik wieder<br />
anzulaufen. Eine gute Aufmerksamkeitsübung<br />
dafür ist es, den Laufrhythmus<br />
eines erfahrenen Mitläufers bewusst zu<br />
übernehmen.<br />
Material von Minimum bis Luxus<br />
Ski für die Klassik-Lauftechnik: Die Skilänge<br />
reicht 20-25 cm über die Körpergröße,<br />
die Spannung der Ski wird nach unterschiedlichen<br />
Härtegraden entsprechend<br />
dem Körpergewicht angepasst. Diese<br />
Anpassung (siehe Kasten) muss sehr<br />
sorgfältig vorgenommen werden und gilt<br />
sowohl für Steighilfeski mit einer Schuppenzone,<br />
auswechselbaren Fellstreifen<br />
(beim Atomic- bzw. Salomon-Ski) oder<br />
aktuell wieder mit einer „Mikroschuppe“<br />
bei den „Zero-Grad“-Ski, einer aufgerauten<br />
Zone unter dem Fuß zum Abstoßen<br />
als auch für Wachsski mit Haftwachs.<br />
Für Gelegenheitsläufer sind Steighilfeski<br />
zu empfehlen, erspart man sich doch das<br />
bei manchen Temperatur- und Schneebedingungen,<br />
besonders um 0° C schwierige<br />
Wachsen. Allerdings gleiten gut präparierte<br />
Wachsski in der Regel besser, verschaffen<br />
einem das gewünschte Gleit- und Geschwindigkeitsgefühl.<br />
Die superleichten Rennski sind perfekt,<br />
Einsteigern sind etwas schwerere, dafür<br />
auch stabilere und deutlich weniger teure<br />
Trainingsski zu empfehlen.<br />
Stöcke: Steife Stöcke, achsel- bis schulterhoch,<br />
je nach Kraft und Laufkönnen.<br />
Carbonstöcke sind leicht, meist teuer,<br />
aber auch bruchempfindlich. Für Einsteiger<br />
sind stabile Aluminiumstöcke zu<br />
empfehlen.<br />
Skischuhe: Die modernen Schuhe besitzen<br />
eine im Vorfuß biegeweiche, gut abrollende<br />
Sohle, sie sind knöchelhoch, mit einer<br />
weichen Neoprenmanschette, die den<br />
Fuß warm und trocken hält, ausgestattet<br />
und umschließen den Fuß fest. Über das<br />
Schnürsystem soll ein guter Halt erreicht<br />
werden. Wichtig ist vor allem, dass der<br />
Schuh passt, es keine Druckstellen oder<br />
zu viel Platz im Schuh gibt.<br />
Bindungssysteme: Es sind zwei unterschiedliche,<br />
aber in der Anwendung<br />
gleichwertige Systeme von Rottafella<br />
(NNN-Bindung) und Salomon (SNS-Bindung)<br />
auf dem Markt, zu denen jeweils<br />
nur Schuhe mit den entsprechenden Sohlenformen<br />
passen.<br />
Skiskating: Etwa 15 cm über Körpergröße.<br />
Härte der Ski nach Gewicht auswählen.<br />
Skatingschuhe: Zur Abstoßunterstützung<br />
und Skiführung besitzen die Skatingschuhe<br />
deutlich mehr Steifigkeit, die Sohle ist<br />
verwindungssteifer. Dazu kommt eine stabile<br />
Manschette aus festem Kunststoff, oft<br />
mit Carbon verstärkt. So wird die seitliche<br />
Stabilität erreicht. Kombimodelle für beide<br />
Techniken haben eine flexible Sohle,<br />
um das Abrollen des Fußes zu erlauben,<br />
die seitliche Stabilität um Sprunggelenk<br />
Skianpassung<br />
Die genaue Härte- und Wachsfugenbestimmung<br />
führen einige Sportgeschäfte,<br />
wie das in der Skihalle in Oberhof, mit<br />
dem schwedischen „Skiselector“, der<br />
auch von mehreren skandinavischen<br />
Teams eingesetzt wird, sehr perfekt aus.<br />
Aber auch die traditionelle Papiertest-Methode,<br />
mit Sorgfalt ausgeführt, liefert<br />
gute Ergebnisse. Dafür benötigt man eine<br />
völlig plane und feste Unterlage. Ein Blatt<br />
Papier (oder eine Messlehre, 0,1 mm<br />
bzw. 0,2 mm dick, für Läufer mit starken<br />
Abstoß verwenden) einmal falten, unter<br />
die Steigzone legen und beide Ski mit<br />
dem Läufer gleichmäßig belasten. Eine<br />
zweite Person zieht das Blatt in Richtung<br />
Skispitze. Stoppt das Blatt, erhält man die<br />
Markierung für Hartwachse im vorderen<br />
Bereich. Gleiches gilt für den hinteren Bereich.<br />
Sollte sich das Blatt weiter als das<br />
Fersenende bewegen lassen, endet die<br />
Steigzone in jedem Fall am Fersenende.<br />
Für die Markierung der Klisterzone wird<br />
das Blatt zweimal gefaltet, ansonsten<br />
wird wie zuvor verfahren. Alternativ eine<br />
Messlehre, 0,2 mm bzw. 0,3 mm dick,<br />
für die Läufer mit einem starken Abstoß,<br />
benutzen. Die Wachszone mit einem<br />
wasserfesten Stift markieren.<br />
14<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Schlagzeilen, die vermieden werden<br />
sollten:<br />
Jogger bei Unfall schwer verletzt<br />
Schwer verletzt wurde ein Jogger gestern<br />
Abend bei einem Unfall in Wittenau. Nach<br />
bisherigen Erkenntnissen bog eine 50-Jährige<br />
gegen 21.25 Uhr mit einem Fiat von<br />
der Oranienburger Straße nach links in die<br />
Straße Alt-Wittenau in Richtung Eichborndamm<br />
ab und erfasste dabei den Läufer,<br />
der die Straße Alt-Wittenau überquerte. Bei<br />
dem Zusammenstoß erlitt der 42-Jährige<br />
Kopfverletzungen und wurde von Rettungssanitätern<br />
zur stationären Behandlung in<br />
ein Krankenhaus gebracht. Die Autofahrerin<br />
blieb unverletzt. Der Verkehrsermittlungsdienst<br />
der Polizeidirektion 1 übernahm die<br />
Unfallbearbeitung. www.berlin.de<br />
Unfall am Holzmarkt<br />
Bei einem Unfall am Kölner Holzmarkt<br />
wurde gestern Abend gegen 19 Uhr ein<br />
Jogger schwer verletzt. Er prallte in der<br />
Fußgängerfurt auf einen Wagen. Ein Zeuge,<br />
der an der Rotlicht zeigenden Ampel mit<br />
seinem Fahrzeug stand, wird von der Polizei<br />
so schriftlich zitiert: „Der Jogger ist bei<br />
grüner Fußgängerampel auf die Fußgängerfurt<br />
gelaufen. Ich bin mir sicher, dass<br />
die Ampel für den Fahrzeugverkehr zu<br />
diesem Zeitpunkt Rot zeigte.“ Der Jogger<br />
wurde schwer verletzt. Nach Polizeiangaben<br />
schloss der Notarzt Lebensgefahr nicht<br />
aus. www.report-k.de<br />
So sieht die Skatertechnik bei Könnern aus – so sind selbst steile Anstiege zu meistern. <br />
und Ferse für eine starke Kantwirkung<br />
wird durch eine feste Skatingmanschette<br />
erzielt.<br />
Stöcke (Skating): Steife Stöcke, Länge je<br />
nach Kraftausdauer und Fahrkönnen bis<br />
Kinn oder Ohrläppchen.<br />
Bindungssysteme (Skating): Auch hier<br />
gibt es zwei unterschiedliche Systeme von<br />
Rottafella und Salomon, zu denen jeweils<br />
nur Schuhe mit der entsprechenden Sohlenform<br />
passen.<br />
Thema Wachsen<br />
Die Gleitflächen (beim Skatingski bedeutet<br />
das die gesamte Lauffläche) müssen<br />
auf jeden Fall gewachst werden. Sie<br />
werden sonst schnell stumpf, verlieren so<br />
Foto: Fischer<br />
ihre Gleitfähigkeit. Je nach Anwendungszweck<br />
werden Schnellwachse (Spray,<br />
Paste aus der Tube, flüssiges Wachs aus<br />
der Dose) oder Aufbügelwachse aufgetragen.<br />
Die Steigzone beim Klassikski wird<br />
beim Schuppenski mit Spray gegen das<br />
Anhaften von Schnee behandelt, beim<br />
Wachsski mit Haftwachs (Klister oder<br />
Hartwachs, je nach Schneebedingungen).<br />
Die Wachshersteller haben für Wachsski<br />
sehr vereinfachte, für einen weiten Temperaturbereich<br />
taugliche und einfach<br />
aufzutragende Wachse entwickelt. Für<br />
die Feinheiten braucht es aber schon Anleitung,<br />
am besten in Wachsseminaren<br />
oder bei einem erfahrenen Skilangläufer.<br />
Tutorials auch in den Internetauftritten<br />
der Wachshersteller (z. B. Toko, Swix,<br />
Holmenkol).<br />
<br />
Hubert Fehr<br />
Unfallbei Straßenquerung<br />
Nachdem ein Jogger am Dienstagabend an<br />
der Ecke Reinhardtstraße/Neuenhofstraße<br />
von einem Auto angefahren wurde,<br />
sucht die Aachener Polizei nun Zeugen.<br />
Der Sportler wollte gegen 19.30 Uhr die<br />
Straße überqueren. Als der 35-Jährige<br />
kurz vor der Fahrbahnmitte angekommen<br />
war, wurde er von einem Auto erfasst. Bei<br />
dem Unfall wurde der Jogger verletzt und<br />
musste in einem Krankenhaus behandelt<br />
werden. www.aachener-zeitung.de<br />
Kollision von Krad und Läufer<br />
Bei einem tragischen Unfall in Bergen-Enkheim<br />
sind ein Jogger und ein Motorradfahrer<br />
ums Leben gekommen. Ein 15-Jähriger<br />
war am Sonntag gegen 20.30 Uhr in den<br />
Feldern südlich von Bad Vilbel joggen und<br />
gerade auf dem Heimweg, als er in Höhe<br />
des Erzenwegs die Bundesstraße 521<br />
überquerte und dabei von einem Motorrad<br />
erfasst wurde. Der 15-Jährige starb noch<br />
an der Unfallstelle, der 49 Jahre alte<br />
Motorradfahrer aus Schöneck erlag seinen<br />
schweren Verletzungen wenig später im<br />
Krankenhaus. www.fr-online.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 15
BERICHTE – NATIONAL<br />
KATHARINAS<br />
GROSSER TAG<br />
43. BMW BERLIN-MARATHON MIT JAHRESWELTBESTZEIT<br />
UND DEUTSCHEN GLANZLEISTUNGEN<br />
VON WOLFGANG WEISING<br />
16<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Der Sieger und die Siegerin des 43. BMW BERLIN-MARATHON aus Äthiopien – Kenenisa Bekele und Aberu Kebede <br />
Fotos: SCC Events/Camera4<br />
I<br />
n Berlin werden Marathonweltrekorde gelaufen<br />
– fast hat man sich schon daran gewöhnt, dass<br />
auf dem schnellen Kurs der Hauptstadt wieder<br />
ein weiterer Schritt hin zur utopisch anmutenden<br />
Zwei-Stunden-Marke markiert wird. Im Vorfeld der 43. Auflage<br />
des BMW BERLIN-MARATHONs, der traditionell am letzten<br />
Sonntag im September stattfand, sah es wieder ganz danach aus,<br />
als läge ein neuer Weltrekord in der sprichwörtlichen Berliner<br />
Luft. Mit dem Äthiopier Kenenisa Bekele und dem Kenianer<br />
Wilson Kipsang traten der amtierende Weltrekordler über 5.000<br />
und 10.000 m (12:37,35/26:17,53 min) und der Marathon-Weltrekordläufer<br />
von Berlin 2013 (2:03:23 h) in der deutschen<br />
Hauptstadt an die Startlinie. Die schnellsten Langstreckenläufer<br />
der Welt schickten sich an, die von Dennis Kipruto Kimetto<br />
(2:02:57 h/KEN) seit 2014 gehaltene Bestmarke anzugreifen,<br />
die ebenfalls auf der Berliner Strecke erzielt wurde. Das erklärten<br />
die beiden in der Pressekonferenz vor dem Lauf ohne Umschweife<br />
zu ihrem Ziel. Nach seinen Marathonversuchen in den<br />
Jahren 2014 und 2015 mit Zeiten um 2:05 h präsentierte sich<br />
Kenesisa Bekele pünktlich zum BMW BERLIN-MARATHON<br />
in Topform und er war augenscheinlich entschlosssen, dies in<br />
eine Glanzleistung um setzen zu wollen.<br />
Als dann das Wetter mit besten Wettkampftemperaturen bei Trockenheit<br />
und kaum einer Luftbewegung noch hinzukam, schien alles<br />
perfekt zum Angriff auf Kimettos Bestzeit. Es folgte ein Rennen<br />
der Superklasse, wie es die Marathonwelt noch nicht gesehen hatte.<br />
Bis zuletzt schenkten sich Bekele und Kipsang nichts und wechselten<br />
unterwegs mehrmals die Positionen. Schon bis dahin konnten<br />
man Renndirektor Mark Milde, der auch für die Athletenverpflichtung<br />
verantwortlich zeichnet, nur zu einem großartig gelungenen<br />
Wurf gratulieren. Die beiden Athleten in Berlin an den Start zu<br />
bekommen, dürfte allerdings auch nicht ganz billig gewesen sein ...<br />
Schnellstart mit Folgen<br />
Das Feld der Pacemaker war auf den Rekordlauf eingestimmt.<br />
Fast wohl etwas zu gut, denn das Anfangstempo war atemberaubend.<br />
Die Zeiten für die ersten Kilometerabschnitte lauteten:<br />
2:41, 2:57, 2:55, 2:52 und 2:55 min, was eine Durchgangzeit von<br />
14:20 min bei 5 km bedeutete – das war schneller als Kimetto<br />
bei seinem Weltrekordlauf (14:35 min). Auch bei km 10 waren<br />
Berkele und Kipsang noch auf neuem Weltrekordkurs (28:59 zu<br />
29:08 min) und die erste Hälfte der Strecke wurde in 1:01:11 h<br />
absolviert, 19 Sekunden schneller als geplant. Doch die Biologie<br />
des Körpers lässt sich nicht überlisten, schnelles Anfangstempo<br />
im Marathon kostet wie bei jedem, so auch bei der Elite,<br />
seinen Tribut. In der zweiten Hälfte des Rennens konnte das<br />
Tempo nicht mehr gehalten werden. Bei km 30 war der Vorsprung<br />
zum Weltrekordlauf aufgebraucht – mit 1:27:25 h waren<br />
die Zeiten identisch. Es folgte der harte Kampf gegen die Uhr:<br />
vier Sekunden Zeitverlust bei km 35, danach folgten „Ausrutscher“-Kilometer<br />
in 3:01 und 3:02 min. Bei km 40 fehlten schon<br />
elf Sekunden zum Weltrekordlauf. Bekele berichtete später, dass<br />
er in dieser Phase Muskelprobleme bekam, er fiel leicht zurück<br />
und man sah schon Kipsang als Sieger. Aber, wer wie Bekele<br />
beim 10.000-m-Lauf die letzte Stadionrunde um 54 Sekunden<br />
zu laufen in der Lage war, der kann auch als 34-jähriger Marathonmann<br />
am Ende mehr drauflegen als andere. Bekele fühlte<br />
sich zum Ende des Rennens wieder besser und es folgten die<br />
wohl schnellsten je bei einem Marathonlauf gelaufenen letzten<br />
2,195 km: 2:51 und 2:48 min für den 41. und 42. Kilometer. Das<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 17
BERICHTE – NATIONAL<br />
erklärt auch, warum Bekele im Zielsprint nochmals so dicht an<br />
die Weltrekordmarke heranlief. Doch er konnte auf der Zieluhr<br />
sehen, dass ihm ein paar Sekunden fehlten. Seine Freude beim<br />
Durchlaufen des Zielbandes ging einher mit einer Geste des Bedauerns<br />
um den knapp verpassten Weltrekord. Mit 2:03:03 h<br />
fehlten ihm nur ganze sechs Sekunden, um in die Leichtathletikgeschichte<br />
als Dreifachweltrekordler auf den Langstrecken einzugehen<br />
– und zugleich für die zusätzliche Weltrekordprämie<br />
des Veranstalters in Höhe von 50.000 €. So gab es für ihn „nur“<br />
70.000 € für den Sieg und den Zeitbonus unter 2:04 h. Wilson<br />
Kipsang, der dem Schlusstempo des Äthiopiers nicht ganz folgen<br />
konnte, blieb als Zweiter mit neuer persönlicher Bestzeit in<br />
2:03:13 h noch 10 Sekunden unter seiner alten Weltrekordmarke<br />
von 2013. Auf Rang drei lief Evans Chebet (KEN) in ebenfalls<br />
hochklassiger Zeit von 2:05:31 h ein.<br />
Schnellster deutscher Läufer war Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen-Kieler<br />
TB) auf Rang 16 in 2:15:02 h, der damit die diesjährige<br />
deutsche Marathonbestenliste hinter Hendrik Pfeiffer<br />
(2:13:09 h/TV Wattenscheid) anführt.<br />
Durchbruch nach Rückschlägen<br />
Das gelang zuvor nur Uta Pippig und Renata Kokowska (POL)<br />
– den dritten Sieg auf der Berliner Piste holte sich unangefochten<br />
die Favoritin Aberu Kebede (2:20:45 h/ETH), die ihr Ziel, unter<br />
2:20 h zu laufen, nicht ganz erreichte. Dennoch erzielte sie damit<br />
die zweitschnellste, 2016 weltweit gelaufene Zeit. Ihre Landsfrauen<br />
Birhane Dibaba (2:23:58 h) und Ruti Aga (2:24:41 h) folgten<br />
ihr auf den Plätzen.<br />
Für Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) wurde der Berliner<br />
Klassiker zu einem Durchbruch nach Verletzungspausen und<br />
zahlreichen Rückschlägen, nach einer Lebensmittelvergiftung<br />
Angekommen in der deutschen Frauen-Marathonspitze – Katharina Heinig<br />
mit glücklichem Lächeln kurz vor dem Zieleinlauf in neuer persönlicher<br />
Bestzeit <br />
Foto: LZ&CO/Weising<br />
vor dem Amsterdam-Marathon und nach einen Marathonrennen<br />
mit Wintereinbruch in Zürich. Es war Katharinas großer<br />
Tag. Mit kluger und beherzter Renngestaltung lief die Tochter<br />
der ehemaligen Marathonläuferin Katrin Dörre-Heinig und<br />
des DLV-Verbandstrainers Wolfgang Heinig auf Platz fünf in<br />
2:28:34 h und damit erstmals unter 2:30 h. Ihre Freudentränen<br />
im Ziel sagten alles. Sie hatte es endlich geschafft, zu zeigen,<br />
253 + 28 = Kuhlmann<br />
An dieser Stelle möchten wir als Redaktion einmal<br />
einem unserer langjährigen Mitarbeiter ein längst<br />
fälliges Dankeschön übermitteln. In dieser Ausgabe<br />
veröffentlicht Prof. Detlef Kuhlmann (deka) seine<br />
253. Kolumne LAUFliteraTOUR, woraus man schnell<br />
errechnen kann, dass er seit den Anfängen des<br />
Journals (LAUFZEIT) alle Leser laufend auf den neuesten<br />
Lesestand hält. Und zum 28. Mal organisierte<br />
und moderierte der Sportwissenschaftler und Marathonläufer<br />
aus Hannover 2016 den bemerkenswerten<br />
„Literatur-Marathon“, natürlich wie immer<br />
eine Woche vor dem Berliner Lauf-Großereignis<br />
und traditionell in der Kunstfabrik „Schlot“ in den<br />
Edison-Höfen.<br />
Unter den vier Autoren, die im Vorfeld des 43.<br />
BMW BERLIN-MARATHONs aus ihren Publikationen<br />
einem aufmerksamen Publikum vorlasen,<br />
befanden sich Bekannte und Unbekannte. So der<br />
Herausgeber des Spiridon und einstige Marathon-Olympiateilnehmer<br />
Manfred Steffny, der sein<br />
neuestes Heft aufschlug und aus ihm eine kuriose<br />
Story über einen „Marathonengel“ vortrug, die sich<br />
beim Karlsruhe-Marathon ereignete. Interessant<br />
und nachvollziehbar die „Berlin-Meditationen“ des<br />
Theaterwissenschaftlers Torsten Körner, mit denen<br />
er uns seine Gefühle und Gedanken beim Berliner<br />
Marathonrennen mitteilte. Mit der Wiener Ina Lange<br />
stellte sich die Enkelin des einstigen DDR-Marathonrekordhalters<br />
Gerhard Lange vor und<br />
erzählte erfrischend keck, wie sie erst gar nichts<br />
mit der Lauferei ihres Opas anfangen konnte und<br />
es schließlich doch versuchte. LAUFZEIT-Begründer<br />
Klaus Weidt machte den Anfang und plauderte mit<br />
seinem Büchlein „Ein Engel lässt laufen“ über die<br />
Stendaler Lauflegende gleichen Namens, der seine<br />
Laufgruppe einst nach einer Oma benannte und<br />
mit seiner Laufphilosophie und seinem Organisationstalent<br />
immer wieder überraschte.<br />
Man kann heute schon auf die 29. Auflage des literarischen<br />
Marathonrennens 2017 gespannt sein.<br />
Zwischenzeitlich sind natürlich die Kuhlmann-Kolumnen<br />
in jedem Heft zu empfehlen.<br />
Seit nunmehr 28 Jahren moderiert<br />
und zitiert Prof. Delef Kuhlmann<br />
beim „Literatur-Marathon“ in<br />
Berlin. Foto: Horst Bellac<br />
18<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
was sie kann im Marathonlauf. Auch Trainervater Wolfgang<br />
Heinig sah man sichtlich gerührt und nah am Wasser gebaut,<br />
als er den Einlauf seiner Tochter am Ziel verfolgte. Noch vorher<br />
war Katharina von Zweifeln geplagt, ob sie es Berlin schaffen<br />
würde, ihr Leistungvermögen umzusetzen. Vor allem Gespräche<br />
mit ihrer Mutter hätten ihr geholfen, diese zu besiegen,<br />
sagte sie einem Interview mit leichtathletik.de. Am Ende ist alles<br />
bestens aufgegangen. „Ich habe es genossen, meine Bestzeit<br />
um über fünf Minuten verbessert und einen Riesenschritt aus<br />
dem Loch heraus gemacht, in dem ich seit Amsterdam gesteckt<br />
habe“, erklärte die 27-Jährige anschließend. Ein Preisgeld von<br />
10.000 € konnte sie für ihren fünften Platz verdientermaßen in<br />
Empfang nehmen. Bleibt zu hoffen, dass es jetzt gut weitergeht<br />
für die 27-Jährige, die mit ihrer Beharrlichkeit und ihrem Willen<br />
zweifellos ein sportliches Vorbild gegeben hat ...<br />
Berlin bleibt eine Reise wert<br />
Wiederum konnte Berlin die Marathonwelt locken: 41.283<br />
Läuferinnen und Läufer aus 122 Ländern waren für den<br />
43. BMW BERLIN-MARATHON gemeldet. Am Ende wurden<br />
35.999 im Ziel registriert (darunter 9.337 Frauen, knapp<br />
26 Prozent). Die Britten bildeten mit 3.252 die stärkste ausländische<br />
Läuferfraktion, vor 2.941 Dänen, 1.879 Franzosen und<br />
1.690 Niederländern. Die USA waren mit 1.674 und China mit<br />
1.648 Startern vertreten. Sie und alle anderen Läuferinnen und<br />
Läufer bekamen, unterstützt durch das gute Wetter, nahezu<br />
auf der ganzen Strecke den Applaus und den Jubel der Berliner<br />
und der Besucher und Gäste aus dem In- und Ausland.<br />
Aus vielen Läufermündern war zu vernehmen, die Stimmung<br />
an der Strecke sei diesmal besonders spürbar gewesen und wäre<br />
kaum irgendwo zur Ruhe gekommen. Von Ruhe konnte bei<br />
dem Rennen unter der Musikbegleitung von mehr als 80 Bands<br />
entlang der Strecke ohnehin keine Rede sein.<br />
Gut angenommen wurden die Besuchertribünen im Startbereich.<br />
Zudem wurden in dem langen Startsektor auf der Straße<br />
des 17. Juni erstmals mehrere Videowände zur Information und<br />
Unterhaltung für die auf den Start wartenden Marathonis installiert.<br />
Der Veranstalter SCC Events (www.scc-events.com), der mittlerweile<br />
jährlich bei seinen Sportveranstaltungen rund 190.000<br />
Menschen in Bewegung bringt, wird neben seinen 50 hauptamtlichen<br />
Mitarbeitern von mehr als 5.900 ehrenamtlichen Helfern zur<br />
Sicherstellung des BMW BERLIN-MARATHONs unterstützt.<br />
Diese haben u. a. rund eine Million Trinkbecher gereicht bzw.<br />
befüllt, 2,78 Tonnen Medaillen überreicht, 120.000 Bananen,<br />
80.000 Kekse oder 78.000 Äpfel ausgegeben ...<br />
Die gesamte Organisation liegt in den Händen einer gewachsenen<br />
Ressortstruktur. Diese hat einmal mehr rundherum<br />
funktioniert. Die medizinische Betreuung war traditionell beispielgebend.<br />
650 medizinische Kräfte inklusive Notärzte waren<br />
im Einsatz und sorgten auf der gesamten Strecke für kurze<br />
Zugriffszeiten bei Hillfeleistungen im Notfall. Wohl nirgendwo<br />
im Alltag, außer im Krankenhaus, ist man so umfangreich medizinisch<br />
umsorgt und abgesichert im Alltag wie beim BMW<br />
BERLIN-MARATHON.<br />
So ist und bleibt Berlin ein Magnet für Marathonfreunde aus aller<br />
Welt. Weit über die Hälfte der Anmeldungen kam wiederum<br />
aus dem Ausland. Der national zu verzeichnende Schwund der<br />
letzten Jahre in der deutschen Marathonszene wurde in Berlin<br />
durch seine Gäste mehr als ausgeglichen. Inzwischen muss das<br />
Los entscheiden, wer eine Startnummer bekommt – auch der<br />
44. BMW BERLIN-MARATHON wird ohne Frage wieder ausverkauft<br />
sein, gleichgültig ob es ganz vorn um einen Weltrekord<br />
geht oder nicht ... <br />
•<br />
BMW bleibt Titelpartner in Berlin<br />
Im Rahmen der Sieger-Pressekonferenz im Anschluss an die<br />
43. Auflage des größten Ein-Tages-Sportevents in Deutschland<br />
gaben Peter van Binsbergen, Leiter BMW Vertrieb Deutschland,<br />
sowie Christian Jost und Jürgen Lock, die beiden Geschäftsführer<br />
des Veranstalters SCC EVENTS GmbH, bekannt, dass die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit fortgesetzt wird. In diesem Jahr war<br />
BMW zum sechsten Mal Titelpartner des schnellsten Marathons<br />
weltweit. „Das gesamte BMW Laufsport Engagement ist eine<br />
Erfolgsgeschichte, und der BMW BERLIN-MARATHON ist dabei die<br />
wichtigste Säule. Es ist daher nur konsequent, diese fruchtbare<br />
Partnerschaft weiterzuführen“, sagte van Binsbergen.<br />
Christian Jost: „Mit BMW verfügt<br />
der BERLIN-MARATHON über<br />
einen Partner als Titelsponsor,<br />
dessen Kompetenz im Sport<br />
der im Automobilbau in nichts<br />
nachsteht. Als Veranstalter<br />
des größten und bedeutendsten<br />
deutschen Marathons freuen wir uns darüber, dass diese<br />
Partnerschaft eine Fortsetzung findet. Vor allem die Technologie<br />
BMW EfficientDynamics passt perfekt zu uns.“<br />
<br />
LZ&CO/Presseinfo<br />
Sieg im Weltrekordschuh<br />
Aberu Kebede (2:20:45 h/ETH) siegte zum dritten Mal beim 43. BMW<br />
BERLIN-MARATHON – und das, wie adidas als der offizielle Sportausstatter<br />
des Events mitteilt, in seinem superleichten Laufschuh<br />
adizero adios BOOST. Eines der Ergebnisse in einer langen Reihe<br />
der Erfolge von Eliteläufern, die auch frühere Marathon-Weltrekorde<br />
mit Schuhen aus der adizero-Familie erzielten.<br />
<br />
Der namhafte Sportartikelhersteller<br />
pflegt seit seit den 1990er-Jahren<br />
die Partnerschaft mit dem Berliner<br />
Marathonveranstaltung. Alljährlich<br />
werden u. a. mehr als 5.900<br />
ehrenamtliche Volunteers bei<br />
Deutschlands größtem Marathonlauf<br />
von adidas mit Helferjacken<br />
ausgestattet. In Anlehnung an das<br />
Markenzeichen von adidas wird<br />
die blaue Marathonlinie in Berlin<br />
in Form von drei Streifen aufs<br />
Pflaster gebracht.<br />
LZ&CO/Presseinfo, Foto: LZ&CO/Weising<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 19
MOSAIK – WELTWEIT<br />
Erlebnis rangiert<br />
vor Ergebnis<br />
Die besten der Welt werden immer schneller, die Hobbyläufer immer<br />
langsamer – Versuch einer Erklärung<br />
Von Jürg Wirz<br />
1<br />
986 kamen beim Berlin-Marathon 16,07 Prozent aller<br />
Klassierten unter drei Stunden ins Ziel, im September<br />
2016 waren das nur noch 4,45 Prozent. Ein anderes<br />
Beispiel: Beim New-York-City-Marathon überquerten<br />
vor 30 Jahren fast die Hälfte, genau 46,5 Prozent, die Ziellinie<br />
im Central Park in einer Zeit von unter vier Stunden, im letzten<br />
November noch knapp mehr als ein Viertel (26,57 Prozent).<br />
Ein anderer Grund: Den Läufer, den Handballer, den Ruderer,<br />
der sich vor allem auf eine Sportart konzentriert und dieser<br />
über Jahrzehnte treu bleibt, gibt es kaum noch. Die Sportwelt ist<br />
bunter, vielfältiger und unübersichtlicher geworden. Es gibt unzählige<br />
Angebote und Möglichkeiten. Man übt die unterschiedlichsten<br />
Sportarten mit den unterschiedlichsten Motiven aus und<br />
probiert immer wieder etwas Neues. Dazu kann auch gehören,<br />
dass man eine Zeit lang an Läufen teilnimmt, danach aber zu<br />
einem anderen Sport wechselt.<br />
Das „Stadion Natur“ liegt für die meisten Deutschen in unmittelbarer<br />
Nähe. Schuhe schnüren, rausgehen und loslaufen! Kein<br />
Wunder, dass immer mehr Menschen die einfachste und billigste<br />
Sportart für sich entdecken. Alle großen Laufveranstaltungen<br />
melden Rekorde; die größten internationalen Marathons haben<br />
längst Teilnahmebeschränkungen eingeführt. Aber das Leistungsniveau<br />
geht zurück. Was sind die Gründe? Hatten die Jogger<br />
in den 1980er-Jahren, als die Welle eben erst von den USA<br />
rübergeschwappt war, mehr Respekt vor einem Wettkampf und<br />
nahmen erst teil, wenn sie wirklich gut vorbereitet waren? War<br />
die Gesellschaft damals allgemein leistungsorientierter als heute?<br />
Der Züricher Sportsoziologe Dr. Markus Lamprecht sagte dazu:<br />
„Der Läufer von 1980 war ein Leichtathlet, er war vor allem an<br />
der Verbesserung seiner Leistung interessiert. Diesen Läufer gibt<br />
es auch heute noch, aber er macht nur noch einen kleinen Teil<br />
der Joggingbewegung aus. Heute sind andere Beweggründe im<br />
Vordergrund: Gesundheit, Ausgleich, Natur, Begegnungen mit<br />
Gleichgesinnten.“<br />
Lamprecht weist darauf hin, dass das Erlebnis wichtiger geworden<br />
ist als das Ergebnis. „Man will einmal dabei sein, einmal<br />
einen Marathon schaffen, am besten gleich New York, London<br />
oder Berlin. Bezeichnenderweise gibt es bei diesen Marathons<br />
auch sehr viele Erstteilnehmer. Dies erklärt auch, warum viele<br />
Laufveranstaltungen, die ein gutes Erlebnis und vielleicht auch<br />
etwas Prestige bieten, boomen.“ Damals trainierte einer vielleicht<br />
vier- oder fünfmal in der Woche, wenn er sich auf einen Marathon<br />
vorbereiten wollte, heute weiß man, dass es auch mit weniger<br />
geht – wenn man keine Rekorde brechen will.<br />
Nicht nur eine Sportart<br />
Die magische Drei-Stunden-Marke beim Marathon – in den Anfängen des<br />
Marathonbooms noch erstrebenswertes „Markenzeichen“, ist heute für die<br />
meisten im Feld kaum noch ein Thema. Foto: LZ&CO/Weising<br />
20<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Kritiker könnten den Leistungsrückgang bei Laufveranstaltungen<br />
als Beweis sehen, dass heute viele Hobbyläufer schlecht vorbereitet<br />
in einen Wettkampf steigen und so die eigene Gesundheit gefährden.<br />
Eine langsamere Zeit bei einem Marathon lässt sich aber<br />
nicht einfach mit schlechter Vorbereitung gleichsetzen. Auch die<br />
meisten der vielen langsameren Läufer, für die Spaß und Erlebnis<br />
im Vordergrund stehen, bereiten sich in der Regel sehr seriös auf<br />
ihr Abenteuer vor.<br />
Der große Schweizer Laufpionier Markus Ryffel, Olympia-Silbermedaillengewinner<br />
1984 über 5.000 m, hat diese Entwicklung wie<br />
kein anderer miterlebt. Bereits 1979, als 24-jähriger Weltklasseläufer,<br />
organisierte er mit seinen Laufkollegen Thomas Wessinghage<br />
und Dietmar Millonig in St. Moritz das erste Laufseminar.<br />
Im Oktober war es das 38. Mal! Und Wessinghage war auch diesmal<br />
dabei. Ryffel erinnert sich noch gut an die ersten Laufwochen:<br />
„Bei der Premiere waren 17 Männer und eine Frau dabei.<br />
Die Männer waren alle gekommen, um schneller zu werden. Sie<br />
wollten mit uns trainieren und uns etwas abschauen. Im Laufe der<br />
Zeit nahm die Zahl der Frauen zu, was angenehm für uns war,<br />
und die Männer nahmen es immer gemütlicher – was uns auch<br />
entgegenkam, denn auch wir werden mit zunehmendem Alter<br />
nicht schneller!“<br />
dem Spitzenbereich zuzuordnen sind. Vorn ein paar Afrikaner,<br />
dann nichts, dann Europa. Das hat für den Nachwuchs<br />
einer Sportart fatale Folgen. Keine Identifikationsfiguren, kein<br />
Nacheifern, keine Chance. Also rutscht die Leichtathletik immer<br />
mehr in die Kategorie einer Freizeitsportart. Und die Ziele<br />
werden entsprechend modifiziert. Das ‘zweite Glied’, die vielen<br />
guten Athleten von früher, die es nicht ganz in die Spitze<br />
schafften, ist weg.“<br />
Wessinghage, der mit 38 Jahren den Marathon 1990 in 2:24 h<br />
lief (Rang 57 in Berlin) und damit im fortgeschrittenen Läuferalter<br />
selbst einer dieser „zweiten Garnitur“ war – und entsprechend<br />
dafür trainiert hatte –, stellt nüchtern fest: „Diese<br />
Breite ist verloren gegangen. Dafür haben wir eine andere Breite.<br />
30.000 Teilnehmer beim B2Run-Lauf in München über eine<br />
Distanz von 6,2 km. Die Zeit interessiert keinen – na gut, vielleicht<br />
die ersten vier oder fünf Läufer. Das Laufen von früher<br />
ist heute Joggen, ein zeitgemäßer Ausgleich zu beruflichen und<br />
sonstigen Belastungen, ein Instrument zum Stressausgleich, somit<br />
weit entfernt vom Leistungssport vergangener Tage. Und<br />
darum ist man als 50. bei einem großen Marathon heute viel<br />
langsamer als früher.“ <br />
•<br />
Leichtathletik wirkt breitensportlich<br />
Ryffel hat diesen neuen Approach auch bei den Events festgestellt,<br />
die er in der Schweiz organisiert oder im Ausland begleitet.<br />
„Der Laufsport wird immer mehr zum Erlebnissport. Für viele<br />
Läuferinnen und Läufer ist es ein ganz besonderes, motivierendes<br />
Ereignis, eine Startnummer zu tragen und die einzigartige Stimmung<br />
mitzuerleben; die Zeit ist oft zweitrangig.“ Was Ryffel im<br />
Vergleich zu früher ebenfalls auffällt: Das Interesse an Themen<br />
wie Trainingslehre, Ernährung und Lauftechnik ist größer geworden.<br />
Auch in dieser Beziehung hat sich seit den 1980er-Jahren<br />
zum Glück einiges getan: Es gibt ein sehr breites Informationsangebot<br />
für jede Geldbörse, von Trainingsplänen im Internet über<br />
Fachzeitschriften und Messgeräte am Handgelenk bis hin zum<br />
Personal Coach.<br />
Thomas Wessinghage, Europameister 1982 über 5.000 m und<br />
seit 36 Jahren deutscher Rekordmann über 1.500 m (3:31,58<br />
min), inzwischen u.a. ärztlicher Direktor des Medical-Parks<br />
in Bad Wiesseee, geht in seiner Analyse noch einen Schritt<br />
weiter: „Die Leichtathletik hat sich im Bewusstsein einer<br />
breiten Öffentlichkeit vom Spitzensport hin zu einer primär<br />
breitensportlich geprägten Sportart entwickelt. Heute findet<br />
die Leichtathletik vordergründig in Form großer und teilnehmerstarker<br />
Straßenläufe statt. Im Fernsehen (Deutschland) ist<br />
Leichtathletik vor allem anhand von Berichterstattungen über<br />
Marathonläufe wahrnehmbar. Ausnahmen sind Olympische<br />
Spiele.“<br />
Leistungsentwicklung bei<br />
ausgewählten Läufen 1986 bis 2016<br />
New-York-City-Marathon (42,195 km)<br />
Jahr Unter 3 h Unter 4 h Platzierte<br />
1986<br />
1996<br />
2006<br />
2016<br />
973 (4,58 %)<br />
700 (2,48 %)<br />
889 (2,34 %)<br />
787 (1,58 %)<br />
Berlin-Marathon (42,195 km)<br />
1986<br />
1996<br />
2006<br />
2016<br />
1.840 (16,07 %)<br />
1.864 (11,69 %)<br />
818 (2,71 %)<br />
1.606 (4,45 %)<br />
9.878 (46,50 %)<br />
9.797 (34,76 %)<br />
12.167 (32,07 %)<br />
12.441 (26,57 %)<br />
8.954 (78,20 %)<br />
11.775 (73,89 %)<br />
11.642 (38,56 %)<br />
15.981 (44,28 %)<br />
Bemerkung: 2006 war es sehr heiß (26° C um 12 Uhr)<br />
100-km-Lauf von Biel<br />
21.244<br />
28.180<br />
37.936<br />
49.828<br />
11.450<br />
15.935<br />
30.190<br />
36.089<br />
Jahr Unter 10 h Unter 15 h Platzierte<br />
Es fehlt die zweite Reihe<br />
Daraus folgert Wessinghage: „Die großen Laufveranstaltungen<br />
stehen unter der Dominanz afrikanischer Läufer. Das hat für<br />
die deutschen oder schweizerischen Teilnehmer oder Zuschauer<br />
den Effekt, dass die einheimischen Athleten nicht mehr<br />
1986<br />
1996<br />
2006<br />
2016<br />
420 (17,21 %)<br />
304 (16,03 %)<br />
177 (13,77 %)<br />
98 (11,80 %)<br />
1.553 (63,64 %)<br />
1.393 (73,47 %)<br />
1.025 (79,76 %)<br />
613 (73,85 %)<br />
2.440<br />
1.896<br />
1.285<br />
830<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 21
BERICHTE – BESONDERES<br />
DURCH DIE EU<br />
IM INDISCHEN OZEAN<br />
LE GRAND RAID AUF LA RÉUNION MIT 5.700 AKTIVEN<br />
B<br />
ereits zum 24. Mal lockte vom<br />
20.-23.10.2016 der Grand<br />
Raid abenteuerlustige Ultra-Crossläufer<br />
aus aller Welt<br />
auf die Insel La Réunion im Indischen<br />
Ozean. Die außergewöhnliche Landschaft<br />
La Réunions bietet ideale Bedingungen<br />
für herausfordernde Bergläufe. Der Grand<br />
Raid, auch Diagonale der Verrückten<br />
genannt, ist der einzige Ultra-Crosslauf<br />
seiner Art in der südlichen Hemisphäre.<br />
Insgesamt drei Bergläufe fanden im Rahmen<br />
der Veranstaltung statt. In der Summe<br />
mussten rund 340 km und mehr als 20.190<br />
Höhenmeter in der einzigartigen Naturlandschaft<br />
der Insel bewältigt werden.<br />
Die Anzahl der Teilnehmer im dem französischen<br />
Überseedépartement stieg in<br />
den letzten Jahren stetig an. In diesem<br />
Jahr gingen 5.700 Läuferinnen und Läufer<br />
an den Start, im Vorjahr waren es<br />
knapp 4.000. 69 Prozent der Gestarteten<br />
konnten die anspruchsvollen Strecken<br />
bezwingen.<br />
Wie auch schon 2014 und 2013 gewann<br />
der Franzose François D’Haene das außergewöhnliche<br />
Rennen. Er schaffte es<br />
nach rund 23:44 h ins Ziel. Bei den Frauen<br />
wurde Andrea Huser Erstplatzierte.<br />
Die Schweizerin ist Mountainbikerin, Triathletin<br />
und Multisportlerin.<br />
Der Streckenverlauf ändert sich von<br />
Jahr zu Jahr und wird an die Gegebenheiten<br />
des Terrains angepasst, um eine<br />
sichere Laufstrecke für die Teilnehmer<br />
zu gewährleisten. Der erste Tages-Wettbewerb<br />
„Le Grand Raid – Diagonale<br />
der Verrückten“ verlief über 167 km<br />
und 9.700 Höhenmeter. Daran nahmen<br />
2.500 Aktive teil, darunter sieben Deutsche.<br />
Es folgte der „Semi-Raid – Trail<br />
de Bourbon“ über 111 km/6.400 m mit<br />
1.500 Läuferinnen und Läufern. Den Abschluss<br />
bildete der „Mascareignes“ über<br />
65 km/3.500 m HD mit rund 1.700 Aktiven,<br />
darunter zwei Deutsche.<br />
<br />
LZ&CO/Corinna Green<br />
22<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Nach fast einem Tag Gesamtlaufzeit über 340 km<br />
und 20.190 Höhenmeter als Sieger im Ziel – der<br />
Franzose François D’Haene.<br />
Fotos: Grand Raid/Jean-Pierre Vidot<br />
Kontakt:<br />
ASSOCIATION LE GRAND RAID<br />
168 rue du Général de Gaulle –<br />
97400 St. DENIS (France),<br />
Tel : +33 2 62 20 32 00<br />
Fax : +33 2 62 94 19 20<br />
E-Mail: info@grandraid-reunion.com<br />
www.grandraid-reunion.com<br />
La Réunion<br />
Réunion – die volle französische Bezeichnung<br />
Île de la Réunion (zu Deusch etwa<br />
„Insel der Zusammenkunft“) ist eine Insel<br />
im Indischen Ozean, die politisch zu<br />
Frankreich und damit zur Europäischen<br />
Union gehört. Bis 1794 hieß die Insel Île<br />
Bourbon. Das nur 2.500 km 2 große Eiland<br />
(entspricht etwa der Fläche des Saarlandes)<br />
liegt 700 km östlich von Madagaskar<br />
und hat gut 835.000 Einwohner. Die<br />
Insel ist vulkanischen Ursprungs und<br />
wird von einer Vulkankette durchzogen,<br />
deren höchste Gipfel der Piton des Neiges<br />
(3.070 m) und der noch aktive Piton de la<br />
Fournaise (2.631 m) bilden. Diesem geologischen<br />
Ursprung verdankt die grüne<br />
Oase im Indischen Ozean ihre besondere<br />
lanschaftliche Schönheit. Im Inneren von<br />
La Réunion befinden sich drei Talkessel,<br />
die sehr abgelegen und nur zu Fuß oder<br />
per Hubschrauber zu erreichen sind.<br />
<br />
www.wikipedia.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 23
GESUNDHEIT – ERNÄHRUNG<br />
Viel behauptet<br />
und wenig bewiesen<br />
Zum Sinn und Unsinn von Vitaminpräparaten<br />
Fragen an Dr. Kurt A. Moosburger<br />
Wie beurteilen Sie die aktuelle Datenlage zum Risiko und<br />
Nutzen einer Supplementation von Vitamin C, E und A?<br />
Zu Vitamin C: Sowohl die Epidemiologie (Kohortenstudien und<br />
Fall-Kontroll-Studien) als auch biokinetische Untersuchungen legen<br />
nahe, dass im Bereich der Primärprävention von Herz-Kreislauf-<br />
und Krebserkrankungen eine Menge von etwa 150-200 mg<br />
pro Tag „optimal“ sein dürfte. Diese Dosis ist mit einer obstund<br />
gemüsereichen Ernährung problemlos realisierbar. Für<br />
die immer wieder geäußerte Behauptung, „je mehr Vitamin C,<br />
desto besser“ und die damit in Verbindung stehende Supplementierung<br />
von Megadosen Vitamin C (Grammbereich) existieren<br />
keine Daten, die ein solches Unterfangen rechtfertigen. Allerdings<br />
ist Vitamin C eine vergleichsweise untoxische Substanz,<br />
sodass auch die Einnahme von 1.000 mg/Tag langfristig bei Gesunden<br />
unproblematisch zu sein scheint – sieht man einmal von<br />
einer möglichen leicht laxierenden Wirkung ab. Sinnvoll sind<br />
Megadosen aber nicht (zurückgehend auf die irrationale „Philosophie“<br />
von Linus Pauling). Im Bereich der Sekundärprävention<br />
ist die Sache schon schwieriger zu beantworten. Einige klinische<br />
Studien bei Hochrisikopatienten (Dialyse-/Transplantation) mit<br />
intermediären Endpunkten (z. B. Zunahme der Intima-Dicke<br />
bei Patienten mit KHK) deuten auf einen möglichen Nutzen<br />
einer Vitamin-C-Supplementierung (etwa 300-500 mg/Tag in<br />
Kombination mit Vitamin E) hin. Allerdings zeigt die Mehrzahl<br />
der Interventionsstudien – ähnlich wie bei Vitamin E – keinen<br />
Nutzen, wenn klinische Endpunkte beachtet werden. Und nur<br />
darauf kommt es letztlich an.<br />
<br />
Foto: I-vista/pixelio.de<br />
Zu Vitamin E und A: Auch hier korreliert eine Vitamin-E- und<br />
betakarotinreiche Ernährung mit einer geringeren Inzidenz an<br />
KHK und Krebs. Verschiedene prospektive Kohortenstudien<br />
zeigen auch einen zusätzlichen Schutzeffekt bei Personen, die<br />
langjährig Vitamin-E-Supplemente eingenommen haben. Diese<br />
Studien werden gerne zitiert, um den Nutzen von Vitamin-E-Supplementen<br />
zu „belegen“. Allerdings handelt es sich dabei eben<br />
nicht um Interventions, sondern um Beobachtungsstudien, sodass<br />
unklar ist, ob die Verwender der Vitamin-E-Präparate nicht insgesamt<br />
einen gesünderen Lebensstil aufweisen, und die Einnahme<br />
der Vitaminpräparate nur ein Indikator für einen gesunden Lebensstil<br />
ist. Tatsächlich sind die Interventionsstudien – mit Ausnahme<br />
weniger Einzelstudien – überaus enttäuschend. Aufgrund<br />
dieser Daten ist „der Fall“ Vitamin E nicht abschließend geklärt.<br />
Zwar fangen einige Forscher bereits an, die Antioxidantienhypothese<br />
zu Grabe zu tragen, die Mehrzahl ist jedoch der Meinung,<br />
das Kind nicht gleich mit dem Bade auszuschütten. Kurzum: Es<br />
muss geklärt werden, ob die eingesetzten Vitamindosen, die Vitamin-E-Verbindungen<br />
und vor allem die Interventionszeit „richtig“<br />
gewählt wurden. Deshalb laufen gerade verschiedene große<br />
Studien, die diese Fragen klären sollen.<br />
Wem ist eine Vitaminsupplementation aus medizinischen<br />
Gründen zu empfehlen?<br />
Eine Antioxidantiensupplementierung als physiologisch dosiertes<br />
Multivitamin- und Multimineralpräparat (sprich die typischen<br />
„A-bis-Z“-Formulierungen) könnte theoretisch jedem<br />
empfohlen werden, aber das wäre eine pragmatische Empfehlung<br />
und keine evidenzbasierte. Ich persönlich tue das nicht,<br />
sondern plädiere für eine ausgewogene Ernährung, mit der man<br />
grundsätzlich den gesamten Mikronährstoffbedarf decken kann.<br />
Argumente wie „ausgelaugte Böden“ usw. entbehren jeglicher<br />
Grundlage. Aber es ist unbestritten, dass sich viele Menschen<br />
nicht optimal ernähren. Probleme kann es mit Jod geben (v. a.<br />
wenn man kein jodiertes Speisesalz verwendet), ebenso mit Fol-<br />
24<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Gesunde, vitaminreiche Mischkost deckt in der Regel den Vitaminbedarf. <br />
Foto: Margot Kessler/pixelio.de<br />
säure und im Winter auch mit Vitamin D. Eine „A-bis-Z-Pille“<br />
pro Tag hat möglicherweise für viele Menschen einen Nutzen,<br />
sicherlich aber für praktisch niemand einen Schaden. Unsinnig<br />
ist jedenfalls bei Gesunden die Einnahme einzelner hochdosierter<br />
Vitamin-E- oder Vitamin-C-Präparate.<br />
Medizinisch sinnvoll – im Sinne einer adjuvanten Therapie –<br />
kann die Gabe von Vitamin E (100-200 mg/Tag), Vitamin C<br />
(etwa 200-400 mg/Tag) und Selen (etwa 150 µg/Tag) bei Patienten<br />
mit chronischer Polyarthritis sein. Auch bei Patienten mit<br />
einer fortgeschrittenen pAVK ist ein Versuch mit Vitamin E zu<br />
erwägen. Bei KHK und Diabetes mellitus wird die adjuvante Supplementierung<br />
bislang von allen Fachgremien abgelehnt. Aber die<br />
Einnahme einer „A-bis-Z-Pille“ könnte vielleicht auch hier sinnvoll<br />
sein.<br />
Wem ist von einer Vitaminsupplementation dezidiert abzuraten?<br />
Bei Rauchern Hände weg von hochdosierten Betakarotinpräparaten,<br />
bei Diabetikern keine langfristigen Vitamin-C-Dosen im<br />
Bereich von über 300 mg/Tag, bei Krebspatienten unter Chemotherapie<br />
Hände weg von Megadosen an Antioxidantien, da<br />
diese die Wirkung der Chemotherapie abschwächen können.<br />
Generell: Hände weg von Vitamin-E-Präparaten mit mehr als<br />
300 mg TÄ/d (UL-Wert). Auch eine kürzlich publizierte Metaanalyse<br />
unterstreicht, dass dieser Wert langfristig nicht überschritten<br />
werden sollte.<br />
Welche Dosisempfehlungen können für Vitamin C, Vitamin E<br />
und Vitamin A derzeit gegeben werden?<br />
Vitamin C: 150-200 mg/Tag; Vitamin E: etwa 30 mg/Tag;<br />
Betakarotin: 2-4 mg/Tag. Aber wie schon gesagt, das alles ist<br />
mit der Ernährung im Sinne einer ausgewogenen Mischkost zu<br />
realisieren. Eine antioxidantienreiche Ernährung – ausreichend<br />
Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse, ergänzt um Fisch,<br />
Milchprodukte und mageres Fleisch – macht die zusätzliche<br />
Einnahme von ACE-Präparaten überflüssig. Wenn Antioxidantien<br />
therapeutisch eingesetzt werden sollen, dann immer in<br />
Kombination (also nie nur Vitamin E oder C). Ich will es bewusst<br />
provokant so ausdrücken: Wer sich gesund fühlt, körperlich<br />
fit und nicht überdurchschnittlich infektanfällig ist, braucht<br />
sich keine Gedanken über die Qualität seiner Ernährung zu machen.<br />
Eigentlich ist Ernährung ja etwas Banales. Sie wird nur<br />
allzu gern von gewissen Kreisen und Pseudoexperten zu einer<br />
„Religion“ gemacht.<br />
Halten Sie eine Verschreibungspflicht für Vitaminpräparate<br />
für sinnvoll?<br />
Das hängt von der Dosis ab. Generell eher nein, da Vitamine<br />
im Allgemeinen vergleichsweise untoxisch sind. Sicher gilt auch<br />
hier der Satz des Paracelsus: „Allein die Dosis macht, dass ein<br />
Ding zu Gift wird.“ Aber solange man z. B. Aspirin ohne Rezept<br />
erhält, sollte man auch Vitaminpräparate frei verkaufen<br />
dürfen. Wichtig wäre hier die gesetzliche Etablierung von sinnvollen<br />
Höchstmengen, die die einzelnen Präparate nicht überschreiten<br />
dürfen.<br />
(Aus einem Interview für die „Ärzte-Krone“ vom Februar 2005, weitere<br />
Publikationen des Autors gibt es unter www.dr-moosburger.at/publikationen.php)<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 25
GESUNDHEIT – ERNÄHRUNG<br />
Ernährungstipp<br />
aus der Bibel<br />
Lauch als Mineralien- und Vitaminspender –<br />
Rezepte zu dem ganzjährigen Gemüse<br />
S<br />
chon in der Bibel wurde<br />
Lauch erwähnt und die<br />
alten Ägypter und Römer<br />
kannten und schätzten das<br />
gesunde Gemüse. Die zweijährig wachsende<br />
Lauchpflanze gehört wie die Zwiebel<br />
in die Familie der Lauchgewächse.<br />
Lauch, auch Porree genannt, ist aber<br />
im Geschmack milder und zarter als die<br />
Zwiebel. Die zwiebelartige, weiße Verdickung<br />
geht über in einen langen weißen<br />
Schaft und endet in den kräftigen, grünen<br />
Blättern. Häufig wird nur der weiße,<br />
zarte Schaft des Lauchs verwendet, auch<br />
wenn die daran anschließenden grünen<br />
Blätter essbar sind. Die deutlich zäheren<br />
und härteren Außenblätter sollten hingegen<br />
entfernt werden. Man unterscheidet<br />
zwischen Sommer-, Herbst- und Winterlauch.<br />
Sommerlauch ist zarter und feiner<br />
im Geschmack als die beiden anderen<br />
Sorten. Zudem besitzt er auch helleres<br />
Blattgrün als der Herbst- und Winterlauch.<br />
Im Gemüsefach des Kühlschranks<br />
oder im Keller hält er sich etwa fünf<br />
Tage. Möchte man Lauch doch länger lagern,<br />
so legt man ihn zwischen Zwiebeln,<br />
Knoblauch oder Meerrettich. Lauch ist<br />
ein sehr gesundes Gemüse. Er enthält die<br />
Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen.<br />
Lauch ist reich an den Vitaminen C<br />
und K. Letzteres benötigt der Körper für<br />
die Blutgerinnung.<br />
<br />
Texte und Fotos: Wirths PR<br />
Kartoffel-Käse-Gratin<br />
(für 4 Personen)<br />
1 kg Kartoffeln<br />
2 kleine Stangen Lauch<br />
4 kleine Möhren<br />
1 EL Butter<br />
200 g Reibekäse<br />
5 EL Sahne<br />
4 Tassen Goldmännchen Bio-Kräutertee<br />
mit Melisse<br />
Kartoffeln schälen, in dünne Scheiben<br />
schneiden, einige Minuten kochen, abtropfen<br />
lassen. Lauch in Ringe schneiden,<br />
Möhren grob raspeln. Das Gemüse<br />
einige Minuten blanchieren. Kartoffeln<br />
und Gemüse in eine gebutterte Form<br />
schichten. Den Käse mit Sahne gut<br />
verquirlen und darüber gießen. Bei 200<br />
°C 15-20 Minuten überbacken. Dazu<br />
schmeckt Bio-Kräutertee mit Melisse.<br />
Mehr Rezepte gibt es im Internet auf<br />
www.1000rezepte.de.<br />
Pro Person 504 kcal (2109 kJ), 14,8 g Eiweiß,<br />
29,8 g Fett, 42,6 g Kohlenhydrate.<br />
26<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Foto: Wirths PR<br />
Foto: Wirths PR<br />
Foto: Wirths PR<br />
Hühnersuppe<br />
mit Lauch und Reis<br />
(für 4 Personen)<br />
200 g Möhren<br />
200 g Lauch<br />
50 g Knollensellerie<br />
2 EL Sonnenblumenöl<br />
1,2 l Gemüsebrühe<br />
125 g Reis<br />
400 g Hühnerfleisch<br />
Petersilie<br />
4 Tassen Thüringer Kräutertee „Wilde<br />
Kräuter“ von Goldmännchen<br />
Gemüse putzen, waschen und Julienne<br />
schneiden. In heißem Öl kurz andünsten.<br />
Mit Gemüsebrühe aufgießen und<br />
zum Kochen bringen. Den Reis und<br />
das klein geschnittene Hühnerfleisch<br />
zugeben und das Ganze im geschlossenen<br />
Topf 20 Minuten leise kochen<br />
lassen. Mit Petersilie bestreut servieren.<br />
Trinken Sie dazu eine Tasse „Wilde<br />
Kräuter“. Mit 14 besonderen wilden<br />
Kräutern steckt in diesem Tee eine<br />
jahrhundertalte Thüringer Tradition.<br />
Dieser Kräutertee lässt Sie die Natur<br />
mit allen Sinnen erleben. Mehr Rezepte<br />
gibt s auf www.1000rezepte.de.<br />
Pro Person 334 kcal (1398 kJ), 27,3 g Eiweiß,<br />
12,0 g Fett, 28,9 g Kohlenhydrate<br />
Gemüsepfanne mit Mozzarella<br />
(für 4 Personen)<br />
1 kg frisches Gemüse wie z. B. Lauch,<br />
Möhren, Staudensellerie, Champignons<br />
Romanesco, Bohnen, Erbsen<br />
Salz<br />
2 EL Olivenöl<br />
1 Zwiebel<br />
1 Knoblauchzehe<br />
1/2 Bund Petersilie<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Muskat<br />
1 Tasse Gemüsefond oder Gemüsebrühe<br />
250 g Mozzarella<br />
einige Blättchen Basilikum<br />
4 Tassen Detox Vitaltee (von H&S)<br />
Das Gemüse waschen und putzen. Den<br />
Lauch quer in Ringe, Möhren, Staudensellerie<br />
und Champignons in Scheiben<br />
schneiden. Den Romanesco in Röschen<br />
teilen, große Bohnen halbieren. Das Gemüse<br />
knapp mit Salzwasser bedecken und<br />
12 Minuten garen. Olivenöl in einer Pfanne<br />
erhitzen. Zwiebel und Knoblauchzehe<br />
abziehen, fein würfeln und in heißem Öl<br />
andünsten. Die Petersilie waschen, abtropfen<br />
lassen und fein wiegen. Das Gemüse<br />
abgießen, in die Pfanne geben und<br />
mit Salz, Pfeffer, Muskat und Petersilie<br />
würzen. Den Gemüsefond angießen und<br />
alles nochmals acht Minuten dünsten<br />
lassen, dabei mehrmals umrühren. Den<br />
abgetropften Mozzarella in Scheiben<br />
schneiden und auf das Gemüse legen.<br />
Das Ganze zugedeckt weitere 4-5 Minuten<br />
dünsten, bis der Käse zerläuft. Mit<br />
Petersilie bestreut servieren. Dazu schmecken<br />
Röstkartoffeln. Eine Tasse Detoxtee<br />
unterstützt die Entwässerung und Entgiftung<br />
und sorgt für Wohlbefinden.<br />
Pro Person:300 kcal (1256 kJ), 18,4 g Eiweiß,<br />
18,2 g Fett, 13,1 g Kohlenhydrate<br />
Feinschmecker-Gemüseauflauf<br />
mit Meeresfrüchten<br />
(für 4 Personen)<br />
1 kg frisches Gemüse (Lauch, Erbsen,<br />
Möhren, Blumenkohl) oder 750 g<br />
TK-Gemüsemischung<br />
1 l Gemüsebrühe<br />
125 g Krabben<br />
3-4 Riesengarnelen (mit Schale)<br />
1/2 Zitrone<br />
1 EL Butter<br />
200 ml Sahne<br />
2 Eier<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
frische Kräuter<br />
250 g Mozzarella<br />
Das frische Gemüse waschen und putzen,<br />
tiefgefrorenes Gemüse auftauen<br />
und beides im Anschluss in der Gemüsebrühe<br />
kurz blanchieren. Die Krabben<br />
und Riesengarnelen waschen und<br />
säuern, die Riesengarnelen halbieren.<br />
Eine Auflaufform leicht buttern und mit<br />
dem Gemüse und den Meeresfrüchten<br />
füllen. Die Kräuter waschen und klein<br />
hacken. Die Sahne mit den Eiern, dem<br />
Salz und Pfeffer sowie den Kräutern gut<br />
vermischen und dann über das Gemüse<br />
geben. Den Auflauf etwa 40 Minuten<br />
in den vorgeheizten Ofen (220 °C) geben,<br />
bis die Eier-Sahne-Masse stockt.<br />
Inzwischen die Mozzarella in Scheiben<br />
schneiden und den Gemüseauflauf damit<br />
belegen. Nochmals für 4-5 Minuten<br />
in den Ofen geben, bis der Käse etwas<br />
zerläuft. Zu dem Gemüseauflauf passen<br />
Salzkartoffeln oder Butterreis. Mehr Rezepte<br />
gibt es auf www.1000rezepte.de.<br />
Pro Person 588 kcal (2470 kJ), 34,4 g Eiweiß,<br />
36,2 g Fett, 30,7 g Kohlenhydrate<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 27
BERICHTE – BESONDERES<br />
Zane Robertson – der Sieger der „The Great 10k Berlin“ 2016<br />
Fotos: Veranstalter<br />
Verkehrte Welt am Schloss<br />
„The Great 10k Berlin“ mit schnellster Zeit auf deutschem Boden<br />
7<br />
.248 Läuferinnen und Läufer<br />
gingen am 10.10.2016 an die<br />
Startlinie vor dem Schloss<br />
Charlottenburg, um bei „The<br />
Great 10k Berlin“ auf die Strecke von<br />
und zum Schloss Charlottenburg durch<br />
die Berliner City zu laufen. Hatte man<br />
hier seit Gründung der Veranstaltung<br />
ausnahmslos afrikanische Sieger gesehen<br />
– so wurde die Laufelitewelt bei der<br />
2016er-Auflage mal auf den Kopf gestellt.<br />
Überraschend gewann bei guten Wetterbedingungen<br />
der 26-jährige Neuseeländer<br />
Zane Robertson in der herausragenden<br />
Zeit von 27:28 Minuten. Bislang war auf<br />
deutschem Boden noch niemand schneller<br />
als er. Er erbrachte damit weltweit die<br />
zweitschnellste Zeit dieses Jahres über<br />
10 km und lief die zweitbeste Zeit eines<br />
Nichtafrikaners aller Zeiten. Zugleich<br />
bedeuten sein Ergebnis neuseeländischen<br />
und Kontinentalrekord für Australien.<br />
Robertson, der sich bereits zu Beginn an<br />
die Spitze des Feldes setzte und sich bis<br />
ca. km 6 sogar auf Weltrekordkurs befand,<br />
kündigte bereits an, wiederkommen<br />
zu wollen, um bei der Jubiläumsausgabe<br />
im nächsten Jahr eben diesen Weltre-<br />
28<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
PARTNER – SCC EVENTS<br />
kord zu brechen. Auf den Plätzen folgten<br />
ihm mit deutlichem Anstand Awet Habte<br />
(28:18 min/ERI) und Nicholas Korir<br />
(28:27 min/KEN).<br />
Das Feld der Frauen wurde von der<br />
Schwedin Sarah Lahti angeführt, die<br />
mit 31:57 min als Erste ins Ziel kam. Sie<br />
hatte sich eine besonders schnelle Zeit<br />
vorgenommen und schloss das Rennen<br />
schluss endlich mit neuem schwedischen<br />
Landesrekord ab. Als beste deutsche Starterin<br />
kam Caroline Mattern (35:12 min/<br />
OSC Berlin) auf Rang fünf.<br />
„The Great 10k Berlin“ (vormals „Asics<br />
Grand10“) ist bekannt für seine flache<br />
und schnelle Strecke. Jedes Jahr knacken<br />
hier viele Läuferinnen und Läufer<br />
aller Leistungsstufen ihre Bestzeiten im<br />
10-km-Straßenlauf. Ohne Zeitmessung<br />
fand vor dem Hauptlauf wieder der<br />
800 m lange Kinderlauf statt, an dem<br />
mehr als 300 Kinder teilnahmen.<br />
LZ&CO/Presseinfo Zu den Höhepunkten auf der Berliner Strecke gehört der Abschnitt durch den Zoo. <br />
Wer ist Zane Robertson?<br />
Der neuseeländische Langstreckenläufer Zane Robertson<br />
(geb. 14.11.1989) hat bislang noch keine<br />
(ganz) großen internationalen Erfolge errungen.<br />
Er lebt seit 2007 bei seinem Zwillingsbruder in Iten<br />
(Kenia) und trainiert in Kenia und Äthiopien. Bei der<br />
Cross-WM 2011 in Punta Umbría belegte er Rang 92.<br />
Bei den Leichtathletik-WM 2013 in Moskau lief er<br />
über 5.000 m auf Platz 14. Über 5.000 m gewann er<br />
Bronze bei den Commonwealth Games in Glasgow<br />
und wurde Zweiter beim Leichtathletik-Continental-Cup<br />
in Marrakesch. 2015 wurde er Zweiter beim<br />
Kagawa-Marugame-Halbmarathon und blieb dabei<br />
als vierter, nicht aus Afrika stammender Läufer über<br />
diese Distanz unter einer Stunde.<br />
Bei den jüngsten Olympischen Spielen von Rio reichte<br />
es über 10.000 m nur zum 12 Platz.<br />
Hier seine persönliche Bestzeiten (Klammerangaben<br />
in Minuten): 1.500 m (3:34,19 min), 1 Meile<br />
(3:53,72 min), 3.000 m (7:41,37 min), 5.000 m<br />
(13:13,83 min), 10.000 m (27:46,82 min), 15 km<br />
(42:17 min), (Halbmarathon (59:47 min).<br />
<br />
Quelle: wikipedia.de<br />
Anzeige<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 29
BERICHTE – MEISTERLICHES<br />
Keniasieg am Müggelsee<br />
10. AOK Müggelsee-Halbmarathon mit neuer Rekordmarke<br />
Von Werner Wilhelm<br />
D<br />
as hätten sich die Begründer<br />
der Laufveranstaltung<br />
am Berliner Mügelsee 2007<br />
nicht träumen lassen – zur<br />
10. Auflage 2016 überschritt der AOK<br />
Müggelsee-Halbmarathon mit seinen drei<br />
Wettbewerben 21,1, 10 und 5 km erstmals<br />
die Zahl von 2.000 Aktiven und registrierte<br />
insgesamt 2.161 Zieleinläufe. Trotz trüben<br />
Wetters waren so viele an den Startort<br />
zur Gaststätte „Rübezahl“ am Müggelsee<br />
gekommen, wie nie zuvor. Damit rückte<br />
die beliebte Veranstaltung im Köpenicker<br />
Forst in die obere Liga der Berliner Laufveranstaltungen<br />
auf.<br />
Die Ausrichter vom VfL Fortuna Marzahn<br />
und ihre rund 100 Helfer hatten alle<br />
Hände voll zu tun, um den Ablauf zu gewährleisten.<br />
Zur medizinischen Sicherstellung<br />
war das Rote Kreuz mit großer<br />
Mannschaft erschienen. Wobei sich das<br />
Krankenhaus Köpenick nahe der Strecke<br />
befindet und zusätzlich Sicherheit für<br />
Notfälle bot. Außer einigen umgeknickten<br />
Fußgelenken, wurde allerdings nichts<br />
Ernsthaftes registriert. Die Polzei gab<br />
zeitweise die nötige Unterstützung an<br />
Straßenkreuzungen.<br />
Nach dem Start an der Gaststätte „Rübezahl“<br />
verläuft die Strecke im Uhrzeigersinn<br />
um den Müggelsee. Die ersten 4,3 km<br />
am Uferweg entlang und über Waldwege<br />
und den Müggelschlößchenweg bis zum<br />
Spreetunnel. Die 1926 erbaute Spreeunterquerung<br />
gehört mit ihren Treppen zu den<br />
wenigen Herausforderungen des Streckenprofils<br />
und ist zugleich etwas ganz Besonderes.<br />
Er ist der einzige Tunnel seiner Art.<br />
Nach einem Straßenabschnitt durch Friedrichshagen<br />
und Rahnsdorf begibt sich die<br />
Strecke ab km 13 mit der Überquerung<br />
der Alten Spree in Hessenwinkel wieder<br />
in den Wald und verläuft entlang des internationalen<br />
Radweges R1. Bis zurück zum<br />
Ziel an der Gaststätte „Rübezahl“ wird<br />
auf der Halbmarathonstrecke der gesamte<br />
Wanderweg am Südufer des Müggelsees<br />
passiert. Die 5- und 10-km-Stecken verlaufen<br />
gänzlich als Pendelstrecken entlang<br />
des Uferwanderweges. Wohl die reizvolle<br />
Naturstrecke und die Tatsache, den Müggelsee<br />
im Ganzen zu umlaufen, mag einen<br />
Teil der Anziehungskraft der Veranstaltung<br />
ausmachen, die seit 2015 von der AOK<br />
Nordost nebst ihrem Internet-Laufportal<br />
(https://nordost.aok.de/inhalt/aok-laufgruppen)<br />
unterstützt wird. Die stetigen Zuwachsraten<br />
und die positiven Bewertungen<br />
30<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Zu den Besonderheiten des Müggelsee-Halbmarathons gehört die Flussunterquerung durch den Spreetunnel<br />
in Friedrichshagen. Die Treppen kosteten einige Kräfte ... <br />
Fotos: LZ&CO/Weising<br />
Siegerehrung mit dem neuen Rekordhalter Edwin<br />
Yano (KEN), der den besonderen Glaskristallpokal<br />
in Empfang nahm. <br />
in Internetkommentaren sprechen für sich.<br />
Sogar ein Video vom 10. Lauf wurde von<br />
Teilnehmern ins Netzt gestellt (siehe Kastentext<br />
auf S. 32). Ein Großteil der Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer ist inzwischen<br />
seit 2007 zu Stammgästen geworden.<br />
Der Berliner Christoph Kopp (u. a. als<br />
sportlicher Direktor bzw. Athletenmanager<br />
bei zahlreichen Laufveranstaltungen<br />
in Deutschland tätig) fungierte zum<br />
wiederholten Male als Sprecher. Er hatte<br />
bereits im Vorjahr eine kenianische Athletin<br />
(Magdaline Chemjor/1:26:01 h)<br />
mitgebracht, die mit Streckenrekord<br />
gewann. In diesem Jahr hatte er deren<br />
Landsmann Edwin Yano im Schlepptau,<br />
der seinen „Trainingslauf“ als Sieger des<br />
Halbmarathons in neuer Streckenrekordzeit<br />
von 1:10:42 h beendete. Maik<br />
Wollherr (1:13:34 h) vom gastgebenden<br />
Vereine 1. Vfl Fortuna Marzahn folgte<br />
auf Platz zwei vor Christoph Heinze<br />
(1:17:33 h). Bei den Damen lautete die<br />
Reihenfolge Nadja Dagher (1:24:23 h/<br />
AOK Nordost) vor Susanne Toebs<br />
(1:28:32 h) und Petra Krause 1:29:06 h.<br />
Auf der Triglawbrücke in Hessenwinkel geht es hinüber auf eine Spreeinsel und danach über ein letzte Brücke weitere acht Naturkilometer bis ins Ziel. <br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 31
BERICHTE – MEISTERLICHES<br />
Die Sieger erhielten traditionell einen<br />
unikaten Glaskristallpokal, kleine Sachpreise<br />
gab es für alle Platzierten, beim<br />
Halbmarathon auch in den Altersklassen.<br />
Über 10 und 5 km liefen Alexander<br />
Pusch (33:16 min/AOK Nordost) und<br />
Katja Timmler (46:03 min) sowie Albert<br />
Mollén (16:22 min/SWE) und Irina Berenfeld<br />
(20:38 min) als Erste ins Ziel.<br />
Medaillen für alle<br />
Für alle gab es erstmals im Ziel eine Erinnerungsmedaille<br />
und traditionell wie<br />
immer eine Erbsensuppe. Zudem waren<br />
zum Jubiläum auch erstmals Veranstalter-T-Shirts<br />
im Angebot, die vorbestellt<br />
oder an Ort und Stelle erwoben werden<br />
konnten.<br />
Bei allen positiven Bilanzen der Erfolgsgeschichte<br />
Müggelsee-Halbmarathon<br />
musste sich der Veranstalter auch Kritiken<br />
für Pannen gefallen lassen. So war die<br />
Bestellung von zusätzlichen Bussen auf<br />
der Linie X69 in den BVG-Etagen nicht<br />
rechtzeitig angekommen, was dazu führte,<br />
dass die Busse zur Hauptanreisezeit<br />
überfüllt waren. Die Bestellung für das<br />
nächste Jahr am 15.10.2016 ist allerdings<br />
bereits jetzt an die zuständigen Stellen erfolgt.<br />
Auch das Toilettenpapier in den Dixi-Toiletten<br />
wurde erstmals knapp. Diese<br />
und andere Beanstandungen will der Veranstalter<br />
für das nächste Jahr angehen.<br />
„Mit dem Wachsen der Veranstaltung ergeben<br />
sich neue Probleme und Aufgaben,<br />
die in der Organisation zu lösen sind“,<br />
erklärte Wolfgang Weising, Gesamtleiter<br />
und einstiger Ideengeber des Laufs.<br />
Bewährt habe sich bei zunehmender Teilnehmerzahl<br />
der Blockstart des Halbmarathonfeldes,<br />
sodass eigentlich mehrere<br />
Läufe auf die Strecke geschickt werden.<br />
Die Medaille und T-Shirt sind gut angenommen<br />
worden und werden auch im<br />
nächsten Jahr wieder angeboten – noch<br />
ein Grund mehr, erneut am Müggelsee<br />
an den Start zu gehen. Als „Ableger“ der<br />
erfolgreichen Veranstaltung hatten die<br />
Organisatoren bereits im März 2016 den<br />
1. Rund um den Müggelturm-Lauf – den<br />
Lauf in den Frühling auf der anderen<br />
Seite der Müggelberge – ins Leben gerufen<br />
(www.mueggelturmlauf.de) – dazu<br />
laden die Veranstalter fürs nächste Jahr<br />
am 19.03.2017 ein. <br />
•<br />
Drei Getränkestellen gibt es unterwegs auf der Halbmarathonstrecke, eine weitere im Zielgelände mit<br />
Getränken und Bananen.<br />
Eisschnellaufass Claudia Pechstein, die später gemeinsam mit Bürgermeister Oliver Igel den Startschuss<br />
abgab, im Sprecher-Interview mit Christoph Kopp. <br />
Fotos: LZ&CO/Weising<br />
AOK Müggelsee-Halbmarathon<br />
Jahr<br />
Teilnehmer im Ziel<br />
Anzahl<br />
2007 611<br />
2008 723<br />
2009 831<br />
2010 905<br />
2011 1.114<br />
2012 1.248<br />
2013 1.675<br />
2014 1.783<br />
2015 1.735<br />
2016 2.161<br />
Stimmen bei Facebook<br />
Fantastischer Lauf, tolle Strecke über<br />
21 km und eine Jubiläumsmedaille!<br />
Nächstes Jahr bin ich auch dabei!<br />
Marek Nastula<br />
Hallo Lauffreunde, was macht man an<br />
einem so trüben Sonntag – wie am 16.<br />
Oktober 2016? Natürlich am Müggelsee<br />
laufen … … und schon geht im Herzen<br />
die Sonne auf! Wir gratulieren Euch zum<br />
gelungenen 10. Müggelsee-Halbmarathon<br />
– ein super Event! Als kleines Dankeschön<br />
(so hoffen wir jedenfalls) ein paar<br />
Eindrücke (auch hier steht der Spaß im<br />
Vordergrund) von uns zur Veranstaltung:<br />
https://youtu.be/LmaW8N4IUVM<br />
Antje & Andreas<br />
32<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
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VON ANFANG AN<br />
AUF HOHEM NIVEAU<br />
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11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 33
MOSAIK – SZENE<br />
Startzeiten nach Belieben<br />
LAUFZEIT & <strong>CONDITION</strong>-<br />
Plaudereien<br />
von Marathon-<br />
Doppelolympiasieger<br />
Waldemar Cierpinski<br />
(291)<br />
Manchmal sieht man sogar um Mitternacht einen Jogger in der Stadt. Andere stehen<br />
frühzeitig, schon um vier Uhr auf, um zu trainieren. Da gibt es extreme Beispiele –<br />
die zumeist mit dem Arbeitsalltag zusammenhängen. Wer im Schichtbetrieb arbeitet,<br />
der muss bei Trainingszeiten schon variabel sein. Das gilt aber auch bei manchen<br />
Selbstständigen, bei Managern, Politikern und dergleichen. Da fällt es schwer, die<br />
knapp bemessene Freizeit geschickt so zu nutzen, dass überhaupt noch Zeit für<br />
den Sport bleibt. Die alltägliche Gesamtbelastung wie Arbeitsabläufe, Dienstreisen<br />
etc. beeinflussen den Trainingsprozess und erschweren ein systematisches und<br />
planvolles Herangehen. Für viele bleibt nur noch das Wochenende, um sich auf die<br />
Socken zu machen. Und wenn man sich zusätzlich noch in der Woche zum Training<br />
aufraffen kann, dann bleiben häufig nur extreme Zeiten frühmorgens oder abends<br />
übrig. Da muss man genau schauen, was noch erholsam ist, nicht auf Kosten von<br />
ausreichendem Schlafpensum geht und was nicht zuletzt noch einen Trainingseffekt<br />
hat. Der Körper gewöhnt sich an vieles, auch an unmögliche Startzeiten. Aber man<br />
sollte es behutsam angehen, den Körper dran gewöhnen und nicht übertreiben bzw.<br />
Kilometer abspulen um jeden Preis.<br />
Geburtstagsläufer<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
für die Läufer-Geburtstagskinder<br />
im November 2016<br />
Zum 40.: Mike Pfefferberg (Bonn)<br />
Zum 50.: Elke Biermann (Hamburg),<br />
Hannelore Eberstein (Düsseldorf)<br />
Zum 55.: Hartmut Kerber (Berlin),<br />
Beate Block (Neubrandenburg)<br />
Zum 60.: Günter Galitz (Neubrandeburg)<br />
Zum 70.: Wilfried Hürtgen (Magdeburg)<br />
Zum 75.: Matthias Jungstadt (München),<br />
Dieter Zanke (Schwedt/Oder)<br />
(Anmerkung: Nur (runde)<br />
Geburtstage, die der<br />
Redaktion ausdrücklich<br />
mitgeteilt wurden, können<br />
berücksichtigt werden. Weitere<br />
Geburtstage finden Sie auf den<br />
Partnerseiten der IGL (ab S. 46)<br />
und des GutsMuts-Rennsteiglaufvereins<br />
(S. 78)<br />
LAUFliteraTOUR (254)<br />
Matthias Politycki: 42,195. Warum wir Marathon laufen und<br />
was wir dabei denken. Hoffmann und Campe 2015. 316 S.<br />
Matthias Politycki ist einer der wichtigsten<br />
Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur …<br />
und einer der wenigen Vertretern seiner Zunft,<br />
der dazu noch passionierter Marathonläufer<br />
ist. Diese Rollendiffusion ist die beste Voraussetzung<br />
dafür, dass uns endlich mal wieder ein<br />
„richtiger“ Schriftsteller begegnet, der uns mit<br />
auf die Laufstrecke über 42,195 km nimmt.<br />
Insofern ist Matthias Politycki (Jahrgang 1955)<br />
jemand, der durchaus mit Günter Herburger<br />
(Jahrgang 1932, u. a. „Lauf und Wahn“) oder<br />
mit dem Japaner Haruki Murakami (Jahrgang<br />
1949, u. a. „Wovon ich rede, wenn ich<br />
vom Laufen rede“) vergleichbar ist, aber dennoch<br />
ganz anders schreibt. Matthias Politycki<br />
entfaltet das („sein“) Phänomen Marathon.<br />
Er skizziert seine Sicht der Dinge, aus dem<br />
der Marathon besteht. Dabei geht er Kilometer<br />
für Kilometer vor. Er lässt uns quasi<br />
Schritt für Schritt (oder besser: Zeile für<br />
Zeile) nebenher laufen: Bei km 5 geht es um<br />
„Die blaue Linie“, bei km 21 heißt es „Die<br />
Elite ist schon durch“, bei km 27 müssen<br />
wir „Haltung wahren“ und bei km 33 hat<br />
er „Die besten Ausreden parat“, bevor wir<br />
bei km 42 die „Fata Morgana“ erleben und<br />
danach im Ziel in eine „Postmarathonale<br />
Depression“ verfallen … alles schon mal<br />
erlebt? Dann lohnt sich die Lektüre allemal<br />
und wenn nicht, dann wird es höchste<br />
Zeit – zumindest bei Politycki in Gedanken<br />
schon mal mitzulaufen. Deka<br />
34<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Nominierungsrichtlinien<br />
im Marathon fixiert<br />
Für die Marathonwettbewerbe der Weltmeisterschaften vom<br />
04.-13.08.2017 in London wurden die Nominierungsrichtlinien<br />
vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) festgelegt. Demnach<br />
erfolgt die Nominierung bei Erreichen einer Platzierung<br />
Platz 1-14 im Marathonwettbewerb der Olympischen Spiele vom<br />
12.-21.8.2016 in Rio de Janeiro und bei realisierter IAAF-A-Norm<br />
(2:19:00 h/2:45:00 h) im nationalen Nominierungszeitraum.<br />
Vorrang haben im Marathonlauf die deutschen Meister<br />
des Marathonwettbewerbs der deutschen Meisterschaften am<br />
30.10.2016 in Frankfurt bei Erfüllung der DLV-WM-Norm<br />
(Männer: 2:13:00 h/Frauen: 2:29:30 h) bei diesen Meisterschaften.<br />
Haben weitere Athleten/innen die DLV-WM-Norm im nationalen<br />
Nominierungszeitraum erfüllt, werden sie anhand der<br />
erzielten besten Wettkampfleistungen nominiert.<br />
Wurde im Marathonlauf die DLV-WM-Norm im Jahr 2016<br />
erfüllt, muss 2017 folgender äquivalenter Leistungsnachweis in<br />
einem Halbmarathonlauf erbracht werden: internationaler oder<br />
nationaler Halbmarathon (vermessen nach AIMS) im Nachweiszeitraum<br />
vom 01.01.-14.05.2017 für Männer in 1:05:00 h<br />
und bei den Frauen in 1:13:15 h. Der gesamte Nominierungszeitraum<br />
erstreckt sich vom 10.8.2016 bis 14.5.2017.<br />
<br />
LZ&CO/Pressinfo<br />
Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) auf dem Weg zum DM-Titel<br />
2015 beim Fankfurt-Marathon mit neuem deutschen Rekord. Seine Olympiateilnahme<br />
2016 in Rio musste er verletzungsbedingt absagen. Numehr ist<br />
zu hoffen, dass er im Fühjahr 2017 in Vorbereitung auf die WM in London<br />
wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen kann.<br />
<br />
Foto: LZ&CO/Weising<br />
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09/2016 11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>& 35
MOSAIK – SZENE<br />
Kurz notiert<br />
Folgende Meisterschaftstermine wurden vom<br />
Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />
(DLV) auf seiner letzten Sitzung vergeben:<br />
2017: DM 10-km-Straßenlauf in Bad Liebenzell<br />
am 10.9., DM Berglauf Aktive/U 23/U 20 und<br />
Senioren (ab M/W 35) in Bodenmais am 10.6.<br />
(voraussichtliches Datum); 2018: DM 10.000 m<br />
Aktive/U 23 und Senioren (ab M/W 35) sowie<br />
5.000 m weibliche U 20 in Pliezhausen, DM Senioren<br />
in Mönchengladbach-Rheydt, DM Jugend<br />
U 20/U 18 in Rostock (Termine stehen noch<br />
nicht fest). LZ&CO/leichtathletik.de<br />
Jan Holze ist von der Vollversammlung der Deutschen<br />
Sportjugend im Kurfürstlichen Schloss zu<br />
Mainz mit 97,5 Prozent der Delegiertenstimmen<br />
zum neuen Vorsitzenden der Deutschen<br />
Sportjugend gewählt worden. Der 35-Jährige aus<br />
Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) tritt die<br />
Nachfolge von Ingo Weiss an, der nach 14 Jahren<br />
nicht mehr für den Vorsitz kandidiert hatte.<br />
Jan Holze war bereits seit 2010 stellvertretender<br />
Vorsitzender der Deutschen Sportjugend.<br />
<br />
LZ&CO/leichtathletik.de<br />
Neue Strukturen werden in der Geschäftsstelle des<br />
Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) geschaffen.<br />
So bilden künftig die Leitenden Direktoren<br />
Sport, Cheftrainer Idriss Gonschinska, Finanzen<br />
und Verwaltung, Norbert Brenner, sowie Veranstaltung,<br />
Marco Buxmann (kommissarisch) zusammen<br />
mit dem Generaldirektor die Geschäftsleitung.<br />
"Wir erwarten uns von den Umstrukturierungen in<br />
der Geschäftsstelle in Darmstadt noch mehr Effizienz<br />
und bessere Synergieeffekte", sagte DLV-Präsident<br />
Dr. Clemens Prokop.<br />
Andrew Lichtenthal (Frankfurt) wurde vom<br />
DLV-Präsidium zum neuen Leitenden DLV-Verbandsarzt<br />
berufen. Er löst Dr. Helmut Schreiber<br />
ab, der auf eigenen Wunsch nach den Olympischen<br />
Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) ausgeschieden<br />
ist.<br />
<br />
LZ&CO/Presseinfo<br />
Der renommierte Darmstadt-Crosslauf, der dieses<br />
Jahr am 20. November ausgetragen wird, hat vom<br />
Europaverband EAA erstmals den Status „European<br />
Athletics Cross Country Permit Meeting“ erhalten.<br />
Dies berichtete das Portal germanroadraces.de.<br />
Damit wird der Wettbewerb in die Reihe der europäischen<br />
Cross-Traditionsveranstaltungen wie<br />
Tilburg (Niederlande) oder Brüssel (Belgien) aufgenommen.<br />
Der Crosslauf in Darmstadt ist für<br />
DLV-Athleten eine der Qualifikationsmöglichkeiten<br />
für die Cross-EM in Chia/Italien am 11.12.2016.<br />
<br />
LZ&CO/leichtathletik.de<br />
IOC unterstützt<br />
Kronzeugin<br />
Das Internationale Olympische Komitee<br />
(IOC) wird die russischen Whistleblower<br />
Yuliya Stepanova und Vitaliy Stepanov<br />
künftig finanziell unterstützen. Das berichtet<br />
das Portal insidethegames.biz und beruft<br />
sich auf ein Treffen von IOC-Präsident<br />
Thomas Bach mit dem Paar, das mit seinen<br />
Aussagen den russischen Dopingskandal<br />
ins Rollen gebracht hatte. Demnach soll<br />
Vitaliy Stepanov, ehemals Mitarbeiter der<br />
russischen Anti-Doping-Agentur, Berateraufgaben<br />
zukünftig erfüllen und die Mittelstrecklerin<br />
Yuliya Stepanova ein Trainingsstipendium<br />
erhalten.<br />
Das IOC hat sich nach Informationen<br />
von insidethegames.biz dazu entschieden,<br />
die beiden Personen finanziell zu unterstützen,<br />
die nach ihren Zeugenaussagen<br />
zum Staatsdoping in Russland an einen<br />
unbekannten Ort im Exil in den USA<br />
flüchten mussten.<br />
Das IOC hatte den Start Yuliya Stepanovas<br />
bei den Spielen in Rio abgelehnt.<br />
Der Leichtathletik-Weltverband IAAF<br />
hätte ihre Teilnahme nach der Suspendierung<br />
Russlands unter neutraler Flagge<br />
gestattet, das IOC hatte sich dagegen<br />
ausgesprochen. Die Athletin erfülle angesichts<br />
ihrer Dopingvergangenheit nicht<br />
die „ethischen Anforderungen“ für eine<br />
Sondergenehmigung, hieß es damals.<br />
Vitaliy Stepanov hatte dem IOC im Sommer<br />
vorgeworfen, es habe nichts unternommen,<br />
um seiner Familie zu helfen oder sie<br />
zu schützen. Nach dem Treffen mit Thomas<br />
Bach habe er nun das Gefühl, dass das<br />
Komitee den aufrichtigen Wunsch hege,<br />
seine Unterstützung anzubieten. „Es will<br />
im Anti-Doping-Kampf von unserem Wissen<br />
profitieren und Yuliya auf ihrem Weg<br />
als saubere Athletin begleiten“, sagte er.<br />
Das IOC hat das Nationale Olympische<br />
Komitee der USA (USOC) gebeten, Yuliya<br />
Stepanova bei der Kontaktaufnahme<br />
mit Universitäten und Trainingseinrichtungen<br />
zu unterstützen, damit sie ihr Training<br />
professionell fortführen kann.<br />
Als Versuch einer Wiedergutmachung<br />
für die verpasste Olympiateilnahme seiner<br />
Frau sieht Stepanov den Vorstoß des<br />
IOC nicht: „Das IOC ist davon überzeugt,<br />
gemäß seiner Regularien die richtige Entscheidung<br />
getroffen zu haben“, sagte er<br />
gegenüber insidethegames.biz. „Mit dieser<br />
Entscheidung waren wir nicht glücklich,<br />
und wir haben unsere Bedenken geäußert.“<br />
Dieses Kapitel wolle er nun abschließen<br />
und nach vorn blicken: „Wir sind sehr<br />
glücklich, dass wir jetzt in einer Position<br />
sind, den Anti-Doping-Kampf fortzuführen<br />
und unsere Erfahrungen in Russland<br />
und als Whistleblower weiterzugeben.“<br />
<br />
LZ&CO/leichtathletik.de/<br />
<br />
Silke Bernhart<br />
DLV unterstützt<br />
IAAF-Reformkurs<br />
DLV-Präsident Dr.<br />
Clemens Prokop<br />
Foto: DLV<br />
Das Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes<br />
(DLV) hat auf seiner jüngsten<br />
Sitzung in Frankfurt am Main bekräftigt,<br />
beim außerordentlichen IAAF-Kongress in<br />
Monaco Anfang Dezember den Reformkurs<br />
von IAAF-Präsident Sebastian Coe in vollem<br />
Umfang zu unterstützen. Der Reformkurs<br />
des Weltverbandes IAAF sieht unter anderem<br />
vor, den IAAF-Präsidenten mit weniger<br />
Macht auszustatten, die Transparenz vor allem<br />
im wirtschaftlichen Bereich zu erhöhen<br />
und den Anti-Doping-Kampf zu forcieren.<br />
Bezüglich der geplanten Spitzensportreform<br />
in Deutschland sehen die Präsidiumsmitglieder<br />
noch Nachbesserungsbedarf.<br />
„Es gibt einige Punkte wie die zentrale<br />
Fixierung auf Medaillen oder die Attributliste<br />
des Potas-Systems, die wir in der vorgelegten<br />
Form nicht akzeptieren wollen.<br />
Auch die vorgesehenen Eingriffe in die Verbandsautonomie<br />
können als verbindliche<br />
Vorgabe nicht hingenommen werden. In<br />
einem 10-Punkte-Plan haben wir hier unsere<br />
Vorstellungen gegenüber dem DOSB<br />
schriftlich mitgeteilt“, erklärte DLV-Präsident<br />
Dr. Clemens Prokop.<br />
<br />
LZ&CO/leichtathletik.de<br />
36<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Sport-Fachsymposium in Berlin<br />
Im Zuge der wissenschaftlichen Reihe<br />
„Sport trifft Medizin“ des Sport-Gesundheitsparks<br />
Berlin findet am 19.11.2016 ein<br />
Symposium zum Thema „Sport – stets<br />
gesund? Gesundheitliche Risiken im Freizeit-<br />
und Breitensport“ statt. Die ganztägige<br />
Veranstaltung (9.30 bis 16.40 Uhr) findet<br />
im Kuppelsaal im Olympiapark Berlin,<br />
Hans-Braun-Str. 1 (14053 Berlin) statt.<br />
Neben den bakannten positiven Auswirkungen<br />
von moderatem Sporttreiben<br />
(Förderung des Herz-Kreislauf-Systems,<br />
Stärkung der Muskulatur ...) befasst sich<br />
das Symposium auch mit den Schattenseiten<br />
des Sports – beispielsweise dann,<br />
wenn er zur Sucht wird. Es soll der Frage<br />
nachgegangen werden, wann Sport aufhört,<br />
gesund zu sein.<br />
Das Symposium wendet sich vorrangig<br />
an Ärzte, unabhängig von der Fachrichtung.<br />
Sportwissenschaftler, Therapeuten, Trainer<br />
und andere, fachlich angrenzende Berufsgruppen<br />
können ebenfalls daran teilnehmen.<br />
Eine Teilnahme weiterer Personen ist<br />
möglich mit dem ausdrücklichen Hinweis,<br />
dass es sich um eine Fachveranstaltung<br />
handelt. Die Teilnehmergebühr beträgt<br />
49 Euro (inklusive Mittagessen).<br />
Zu den geplanten Fachvorträgen gehören<br />
u. a.: „Schadet Marathonlaufen dem Herz?“<br />
(Prof. Dr. Herbert Löllgen), „Vorhofflimmern:<br />
eine Sportlerkrankheit?“ (PD Dr.<br />
Leif-Hendrik Boldt, Charité Centrum Herz-,<br />
Kreislauf- und Gefäßmedizin CC 11),<br />
„Blut hochdruck durch Sport?“ (Prof. Dr.<br />
Dr. Reinhard Ketelhut, Medical Center Berlin),<br />
„Übertraining auch im Freizeit-Breitensport?“<br />
(Prof. Dr. Bernd Wolfarth, u. a.<br />
Lehrstuhl Sportmedizin HU Berlin, Ärztl.<br />
Leiter der Abt. Sportmedizin an der Charité<br />
– Universitätsmedizin Berlin & Ltd. Olympiaarzt<br />
des DOSB), „Sportsucht – ein seltenes<br />
Phänomen?“ (PD Dr. Heiko Ziemainz,<br />
Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für<br />
Sportwissenschaft und Sport), „Doping &<br />
Medikamentenmissbrauch im Freizeit-Breitensport“<br />
(Dr. med. Robert Margerie, Zentrum<br />
für Sportmedizin, antidopingbeauftragter<br />
Arzt des LSB Berlin) und weitere.<br />
LZ&CO/www.sport-gesundheitspark.de<br />
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11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 37<br />
Durch das enthaltene wertvolle Vitamin B12 wird der Energiestoffwechsel, die Blutbildung und das Immunsystem gefördert sowie die Müdigkeit verringert.<br />
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise sind wichtig!
MOSAIK – SZENE<br />
Wei(d)tläufiges<br />
Schlaumacher?<br />
Klaus Weidt ging der Frage<br />
nach, ob durch regelmäßiges Laufen<br />
das Gedächtnis verbessert wird<br />
Mein Nachbar Heinz K. lief noch einmal<br />
und – verlief sich. Es war seine letzte<br />
Joggerrunde. Nach Stunden brachte<br />
man ihn zurück, zum Glück hatte er seine<br />
Adresse in der Laufjacke. Er wusste<br />
nicht mehr, wo sich das Zuhause befand.<br />
Dr. Alzheimer hatte endgültig zugeschlagen.<br />
Richtiger gesagt – die von ihm einst<br />
entdeckte heimtückische Krankheit.<br />
Ähnlich erging es meinem Schulfreund<br />
Peter H. Ein Landvermesser, der in Mosambik<br />
eingesetzt war, den Kilimandscharo<br />
bestieg und ebenfalls seine Runden<br />
drehte. Ist das Aktivsein doch kein<br />
Rezept gegen das Vergessen?<br />
„Nein“, entgegnet Dr. Siegfried Lehrl,<br />
der Präsident der Gesellschaft für Gehirntraining.<br />
„Wer seine geistigen und<br />
körperlichen Fähigkeiten bis ins hohe<br />
Alter trainiert, kann das Risiko mindern,<br />
an einer Demenz zu erkranken.“<br />
Und er empfiehlt: „Bleiben Sie neugierig,<br />
probieren Sie immer wieder etwas<br />
Neues aus. Lernen Sie z.B. eine neue<br />
Fremdsprache.“ Mehr als 4.000 Deutsche<br />
zwischen 65 und 85 wurden befragt.<br />
Sie fühlten sich deutlich gesünder<br />
als die Senioren in den Jahren davor,<br />
weil sie aktiver waren. Wer mit über 60<br />
Jahren joggt, schwimmt oder ins Fitnessstudio<br />
geht, so die Studie, hat gute<br />
Chancen, gesund zu altern.<br />
Der psychiatrische Oberarzt Dr. Anders<br />
Hansen von der Stockholmer Klinik Sophiahemmer<br />
hat die gegenwärtigen Erkenntnisse<br />
zum Effekt von Sport auf das<br />
Hirn zusammengefasst. So kann regelmäßiges<br />
Ausdauertraining zu einer deutlichen<br />
Verbesserung des Gedächtnisses, der<br />
Konzentration und der Kreativität führen.<br />
Nachweislich, so Hansen, verbessert sich<br />
das Gehirn, wenn man mindestens dreimal<br />
in der Woche eine halbe Stunde läuft.<br />
Deutsche Post Marathon Bonn<br />
mit Anmeldezustrom<br />
Jeder ambitionierte Läufer ist gewiss<br />
schon bei moderatem Training ins Meditieren<br />
oder Nachdenken gelangt. Und<br />
hat gestaunt, welche Ideen im Ansatz<br />
entstanden oder Schlüsse gezogen werden<br />
konnten. Ich hatte mal unserem Zeichner<br />
Frank-Norbert Beyer diese kühne Ansicht<br />
verkündet: „Starte mit einem Problem in<br />
den Wald, und du kehrst am Ziel mit einer<br />
Lösung wieder heraus.“ Vielleicht entstand<br />
damals die auch heute noch unser<br />
Journal zierende Schnecke „Joggi“ (siehe<br />
Seite 3/4). Manch ein eigenes Konzept<br />
gelang mir selbst, das später in den Laptop<br />
getippt und in der Laufzeit gedruckt<br />
wurde. Es steht inzwischen, wissenschaftlich<br />
bewiesen, fest: Laufen kann durch<br />
die erhöhte Blutzufuhr unseren Geist inspirieren<br />
und uns somit wohl auch etwas<br />
schlauer machen.<br />
Ob unsere Sportart Dr. Alois Alzheimers<br />
Krankheit aufhalten kann, ist bisher nicht<br />
bewiesen. „Seit Jahren werden immense<br />
Mengen an Geld in die Demenzforschung<br />
gesteckt“, so Oberarzt Hansen. „Doch haben<br />
wir immer noch keine Medizin, die dagegen<br />
schützt.“ Er vertritt jedoch die Ansicht,<br />
dass bei Menschen, die an Demenz<br />
erkrankt sind, regelmäßiger Sport den Verfallsprozess<br />
des Gehirns verlangsamt.<br />
Etwas Trost und Hoffnung zumindest …<br />
Schwimmern – für Senioren bestens geeignet und<br />
gesund, kann es besonders im Winter eine Alternative<br />
zur sportlichen Bewegung im Freien sein.<br />
<br />
Foto: AOK<br />
Während derzeit zahlreiche Herbstmarathonläufe<br />
stattfinden, stehen für die Veranstalter<br />
des Deutsche Post Marathon Bonn<br />
bereits die Vorbereitungen für die 17. Auflage<br />
des Frühjahrklassikers auf dem Programm.<br />
Mehr als 1.500 Sportlerinnen und<br />
Sportler hatten sich bis Ende September<br />
jetzt für die zahlreichen Wettbewerbe mitten<br />
durch die wunderschöne Bundesstadt angemeldet.<br />
Insgesamt 13.000 Läuferinnen und<br />
Läufer werden im kommenden Jahr über die<br />
verschiedenen Distanzen in Bonn erwartet.<br />
Neben der klassischen Marathondistanz<br />
dürfen sich die Sportler über eines der stärksten<br />
Halbmarathonfelder in Deutschland<br />
freuen: Bis zu 8.000 Teilnehmer nehmen<br />
hierbei jährlich teil. Erneut im Programm:<br />
der kostenlose Schulmarathon sowie die<br />
Staffelwettbewerbe über die Marathonstrecke.<br />
Kurze Wege, eine hervorragende Logistik<br />
sowie hochwertige Verpflegung und<br />
ein tolles Rahmenprogramm zeichnen den<br />
Deutsche Post Marathon aus und locken am<br />
2. April erneut in die begehrte Laufhochburg<br />
im Rheinland. Nach acht Auflagen hat man<br />
sich derweil dazu entschlossen, den am 31.<br />
Dezember stattfindenden Bonner Silvesterlauf<br />
aus ökonomischen Gründen nicht<br />
mehr auszurichten (zuletzt 800 Teilnehmer).<br />
Weitere Informationen gibt es im Internet<br />
unter www.deutschepost-marathonbonn.de.<br />
LZ&CO/Presseinfo, Foto: MMP<br />
38<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Neuer Titelsponsor<br />
beim EAM Kassel Marathon<br />
Der Kassel-Marathon bekommt ein neues Gesicht: Mit dem<br />
Einstieg der EAM als neuer Titelsponsor von Nordhessens bedeutendster<br />
Laufveranstaltung verändert sich auch das Erscheinungsbild<br />
des Marathons. Gemeinsam mit Veranstalter Winfried<br />
Aufenanger stellte EAM-Geschäftsführer Georg von Meibom<br />
kürzlich den neuen Markenauftritt des sportlichen Großereignisses<br />
der Öffentlichkeit vor. „Das neue Marathonlogo hat durch<br />
seine dynamische Form einen hohen Wiedererkennungswert“,<br />
erklärte von Meibom, der in diesem Jahr selbst zum achten Mal<br />
über die Halbmarathondistanz beim Kasseler Laufevent am Start<br />
war. „Die abgebildeten Läufer spiegeln dabei die Grundidee des<br />
Kassel-Marathons wider, als eine generationenübergreifende Veranstaltung<br />
möglichst viele Menschen in Bewegung zu bringen.“<br />
Auch Winfried Aufenanger freute sich über das neue Erscheinungsbild<br />
und das Engagement des neuen Titelsponsors. „Bereits<br />
jetzt ist deutlich zu spüren, dass wir mit der EAM einen Partner<br />
an unserer Seite haben, der sich tatkräftig für den Marathon einsetzen<br />
und ihn auf vielfältige Art mit Leben füllen wird.“<br />
Es ändern sich aber nicht nur Farbe und Form des Veranstalterlogos<br />
– auch die Homepage des EAM Kassel Marathons erhält<br />
in den nächsten Wochen und Monaten einen modernen<br />
Anstrich und wird mit frischen Ideen belebt. Zudem wird es ein<br />
neues Maskottchen für Nordhessens größte Laufveranstaltung<br />
geben. Wie das Maskottchen aussehen wird, darüber kann die<br />
Läufer-Community in Kürze aus drei Vorschlägen des Kasseler<br />
Grafik-Künstlers Lutz Reimer auf der Marathon-Homepage unter<br />
www.kassel-marathon.de abstimmen. Das Motiv mit der höchsten<br />
Klickrate wird anschließend zum neuen Maskottchen des EAM<br />
Kassel Marathons gekürt.<br />
Sie präsentierten das neue Logo des EAM Kassel Marathon und freuen sich<br />
auf die Zusammenarbeit: EAM-Geschäftsführer Georg von Meibom (r.) und<br />
Marathonveranstalter Winfried Aufenanger.<br />
<br />
Foto: Veranstalter/Steffen Schulze<br />
Darüber hinaus möchte die EAM mit ihrem Einstieg weitere Impulse<br />
im Bereich Sponsoring setzen. „Als kommunales Unternehmen<br />
ist es uns wichtig, dass wir eng mit den Organisatoren und anderen<br />
regionalen Sponsoren der Marathonfamilie zusammenarbeiten“,<br />
erklärte von Meibom. „Dazu möchten wir uns an einen Tisch setzen<br />
und über Kooperationsmöglichkeiten sprechen, von denen am<br />
Ende der gesamte EAM Kassel Marathon profitieren wird.“<br />
<br />
LZ&CO/Pressinfo<br />
DLV-Medienpreis geht an<br />
Gladys Chai von der Laage<br />
Den Lesern von LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> hat sie seit vielen<br />
Jahren Sportfotos aus der ersten Reihe und aus aller Welt beschert.<br />
Sie ist bei nationalen und internationalen Sportveranstaltungen von<br />
Rang stets unterwegs – und nun hat sie einen verdienten Preis für<br />
ihre fotojournalistische Arbeit bekommen. Der Medienpreis 2016<br />
des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) geht in diesem Jahr<br />
an die Fotografin Gladys Chai von der Laage. In seiner Begründung<br />
sagte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop: „Die Faszination<br />
der Leichtathletik mit all ihren Emotionen zu präsentieren, gelingt<br />
Gladys Chai von der Laage seit vielen Jahren in beeindruckender<br />
Art und Weise. Ihre Leistung in der Kategorie Fotografie steht stellvertretend<br />
für eine Vielzahl von herausragenden Fotografen, die die<br />
Leichtathletik sowohl national als auch international visuell ins Bild<br />
setzen.“ Der Medienpreis wird bei der Hallen-DM (18./19.02.2017)<br />
in der Arena Leipzig übergeben. <br />
LZ&CO/Presseinfo<br />
Gladys Chai von der Laage (links im Hintergund) bei der Arbeit während des<br />
ISTAF 2011 im Berliner Olympiastadion Foto: LZ&CO/Weising<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 39
BERICHTE – NATIONAL<br />
<br />
Fotos: Veranstalter/Jan Drexler<br />
„Kölle alaaf!“<br />
auf 42,195 km<br />
Marathon in der Dom-Stadt feierte 20. Jubiläum<br />
Von Jörg Valentin<br />
M<br />
er losse de Dom in Kölle“,<br />
wie in dem bekannten<br />
Gassenhauer der Kölner<br />
Kultband Bläck Fööss so<br />
treffend formuliert, gehört der Rhein-<br />
EnergieMarathon Köln seit nunmehr 20<br />
Jahren zum festen Bestandteil des internationalen<br />
Laufkalenders. Köln ohne<br />
seinen Marathon, das ist kaum mehr<br />
vorstellbar. Marathon in Köln, das ist seit<br />
1997 das oft beschriebene und gern zitierte<br />
einzigartige „Kölsche Lebens-Jeföhl“,<br />
das beim RheinEnergieMarathon immer<br />
wieder auf seine Art ausgelebt wird. Mit<br />
13.000 Teilnehmern bei seiner Premiere<br />
1997 durfte sich die Veranstaltung gleich<br />
in den Geschichtsbüchern verewigen.<br />
Kein Marathonlauf hatte zum Auftakt<br />
mehr Starter motivieren können. Neun<br />
Jahre später kam der Halbmarathon<br />
dazu. Mittlerweile ist die „Halbdistanz“<br />
beliebter als der eigentliche Marathon.<br />
Knapp 14.500 Laufenthusiasten beteiligten<br />
sich in diesem Jahr an der Jubiläumsveranstaltung.<br />
Damit gehört die<br />
21,1 km-Distanz in der Rheinmetropole<br />
zu den beliebtesten ihrer Art in Deutschland.<br />
Nur der Semimarathon in Berlin<br />
macht mehr Sportler mobil. Da wollte<br />
sich auch Wettergott Petrus passend zum<br />
„20-Jährigen“ nicht lumpen lassen und<br />
hielt seine Schleusen mit Ausnahme einiger<br />
weniger Tropfen weitestgehend<br />
geschlossen. Einmal mehr machte das<br />
bekannt feierfreudige Kölner Publikum<br />
entlang der Strecke den Läufern so richtig<br />
Beine. Klatschmarsch und „Kölle<br />
alaaf-Rufe“ auch außerhalb der fünften<br />
Jahreszeit waren überall zu hören.<br />
40<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Besonders gefeiert wurden natürlich die<br />
Sieger auf der Domplatte. Bei den Männern<br />
und Frauen dominierten erwartungsgemäß<br />
die Läuferinnen und Läufer<br />
aus Ostafrika. So lief der Sieger Raymond<br />
Kipchumb Choge aus Kenia eine<br />
persönliche Bestzeit mit 2:08:39 h. Der<br />
neue Marathontriumphator von Köln<br />
verpasste allerdings den Streckenrekord<br />
(2:07:37 h) des RheinEnergieMarathon<br />
Köln um eine gute Minute. Dahinter<br />
lief mit Abstand Landsmann Nicolas<br />
Kamayka in 2:10:22 h auf Platz zwei.<br />
Mit Allan Kiprono konnte in der Zeit<br />
von 2:10:41 h ein weiterer Kenianer auf<br />
das Siegertreppchen laufen. Geschlagen<br />
wurde Raymond Choges Zeit nur von der<br />
WDR-Jux-Staffel „42 gegen 1“, die mit<br />
42 Einzelläufern 2:07:57 h für den Marathon<br />
benötigte.<br />
Auch die Frauenwertung hatte nicht unerwartet<br />
eine kenianische Siegerin: Bornes<br />
Kitur startete furios und überlief die Halbmarathonmatte<br />
in einer Zeit von 1:12:29 h,<br />
musste aber dem hohen Anfangstempo<br />
Tribut zollen. Sie gewann dennoch in<br />
2:32:16 h deutlich vor der Lokalmatadorin<br />
Maike Schön von der LAZ Puma Rhein<br />
Sieg, die mit 2:47:51 h Kölner Stadtmeisterin<br />
wurde. Die noch verletzte Sabrina<br />
„Mocki“ Mockenhaupt hatte schon nach<br />
der 25-km-Marke geunkt: „Bornes Kitur<br />
läuft viel zu schnell an. Hoffentlich rächt<br />
sich das nicht irgendwann.“<br />
Deutsche Asse beim Halben vorn<br />
Während die Laufsportler aus Ostafrika<br />
den Marathon dominierten, gab sich die<br />
nationale deutsche Elite beim Halbmarathon<br />
ein Stelldichein. Auf der bekannt<br />
schnellen Schleife durch die Domstadt<br />
durften sich viele der Teilnehmer über persönliche<br />
Bestleistungen freuen.<br />
Bei ihrem Debüt feierte die deutsche Vizemeisterin<br />
über 10.000 m, Laura Hottenrott<br />
(Eintracht Baunatal), gleich einen beeindruckenden<br />
Start-Ziel-Sieg. Mit 1:15:15 h<br />
konnte die angehende Sportstudentin an<br />
der Sporthochschule in Köln denn auch<br />
sehr zufrieden sein. Hinter der Hessin landete<br />
mit der Solingerin Inga Hundeborn<br />
ein großes Lauftalent mit 1:15:52 h auf<br />
Platz zwei. Die 20-Jährige aus dem Bergischen<br />
gehört zu den größten Talenten auf<br />
den Langdistanzen und lief in Köln ebenfalls<br />
das erste Mal einen Halbmarathon.<br />
Laura Hottenrott (Eintracht Baunatal) als Siegern im Ziel über die halbe Distanz beim RheinEnergie-<br />
Marathon Köln <br />
Foto: Veranstalter/Philipp Cielen<br />
Im Sog von Hottenrott und Hundeborn<br />
landete mit Julia Galuschka ein Schützling<br />
von Regensburgs Erfolgstrainer Kurt Ring<br />
mit 1:17:06 h auf Platz drei.<br />
Schnellster Mann auf dem „Halben“<br />
unter dem Dom war der Rostocker Tom<br />
Gröschel, der zuletzt mit mehreren guten<br />
Zeiten auf der Straße auf sich aufmerksam<br />
gemacht hatte.<br />
Gröschel holte sich die<br />
entscheidenden Meter<br />
mit den größten Reserven<br />
auf der zweiten<br />
Hälfte und konnte sich<br />
somit souverän den Sieg<br />
in starken 1:04:52 h<br />
vor dem Regensburger<br />
U-23-Läufer Jonas Koller<br />
(1:05:53 h) sichern.<br />
Mit einer knappen Minute<br />
Rückstand landete<br />
mit Tobias Blum ein<br />
weiterer Juniorenläufer<br />
aus Regensburg auf<br />
Platz drei. Blums Zeit:<br />
1:06:49 h.<br />
Bei den beliebten Firmenstaffeln<br />
kamen insgesamt<br />
624 Teams ins<br />
Ziel. Es siegte die Equipe<br />
von „Bunert/Rhein-<br />
Berg Runners" mit Sebastian<br />
Linden, Arthur<br />
Rolenovsky, Pascal<br />
Meißner und Norbert<br />
Schneider in 2:31:14 h<br />
vor der R(h)ein Inklusiv-Staffel,<br />
bei dem der<br />
Anzeige<br />
blinde Kenianer Henry Wanyoike als<br />
Schlussläufer fungierte, in 2:35:31 h.<br />
Mit dem 20-jährigen Jubiläum ist noch<br />
lange nicht Schluss mit dem RheinEnergieMarathon<br />
Köln. Der nächste Termin<br />
für die dann 21. Auflage steht schon fest:<br />
Es ist der 1.Oktober 2017 – dann gilt wieder:<br />
Mehr Köln geht nicht … •<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 41
FRAUEN LAUFEN<br />
Hochgefühl auf heimischen<br />
Pflaster<br />
Maike Schön lief auf Platz zwei bei ihrem Kölner Marathon-Debüt<br />
Von Dr. Susanne Mahlstedt<br />
A<br />
m ersten Oktobersonntag<br />
2016 meinte Petrus es<br />
gut mit den Läufern beim<br />
20. Jubiläums-Marathon<br />
in Köln. Am Start schien noch sommerlich<br />
die Sonne. Freudig präsentierten sich<br />
die buntesten Marathonvögel gekonnt in<br />
Karnevalsmontur ...<br />
Die 27-jährige Maike Schön vom Verein<br />
LAZ Puma Rhein Sieg war auch mit von<br />
der Partie – in der stillen Hoffnung, neben<br />
viel Spaß zu haben, auch eine für sie<br />
zufriedenstellende Zeit zu laufen. Dass<br />
sie bei ihrem ersten Marathon gleich<br />
zweite werden sollte, ließ sie sich niemals<br />
träumen. Ihr persönlicher Renntag sah so<br />
aus: Die Nacht vor dem Marathon schlief<br />
sie mit Hals- und Kopfschmerzen recht<br />
unruhig. Nach dem Aufstehen um fünf<br />
Uhr gab es für Maike und ihren Lebensgefährten<br />
Marcel einen großen Pott Kaffee<br />
und zwei Esslöffel Babyhaferschleim<br />
mit Lindenhonig zum Frühstück. Während<br />
Marcel sich schon auf den Weg<br />
machte, acht Flaschen mit gutem Kölner<br />
Leitungswasser und Magen-Darm-Tee<br />
(etwas anderes verträgt sie beim Laufen<br />
nicht) für Maike abzugeben, hatte sie erst<br />
ihre Sachen gepackt. Zu Fuß und mit der<br />
Bahn ist sie dann nach Deutz gesaust.<br />
Schon im Startbereich erschien ihr die<br />
Atmosphäre atemberaubend. Zudem war<br />
eines ihrer Lieblingslieder von Cat Ballou<br />
zu hören: „Es jitt kei Wood, dat saare<br />
künnt, wat ich föhl, wenn ich ahn Kölle<br />
denk, wenn ich an ming Heimat denk!"<br />
„Ich merkte nicht mehr, dass ich<br />
lief“<br />
In der ersten Reihe des Startblocks stellte<br />
sich plötzliche Aufregung ein, die Trainingsbegleiter<br />
Christian sofort bemerkte<br />
und umgehend sagte, er mache gleich<br />
das Tempo. Mit dem Startschuss rannte<br />
sie dennoch los. Christian bremste sofort<br />
wieder mit den Worten, dass ein Mara-<br />
42<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
thon auf den letzten Kilometern gewonnen<br />
wird. Sie hörte auf ihn und ordnete<br />
sich hinter ihm ein. „Er weiß genau, was<br />
ich kann, und er selbst ist schon unzählige<br />
Marathons gelaufen, also vertraute<br />
ich ihm. Wir unterhielten uns und sofort<br />
fühlte sich alles wie eine Trainingseinheit<br />
mit ihm zusammen an, die aber in dieser<br />
einzigartigen Atmosphäre stattfand. So<br />
viele fröhliche Menschen. Alle sangen,<br />
riefen, klatschten, lachten. Ich fühlte<br />
mich wie beim Rosenmontagszug mit<br />
Opa auf dem Gardewagen, nur dass die<br />
Leute irgendwann alle meinen Namen<br />
riefen. Eine Straße war mir bekannter als<br />
die nächste und jede weckte unzählige<br />
Erinnerungen. Ich begann zu träumen<br />
und merkte nicht einmal mehr, dass ich<br />
lief.“ Christian passte auf, dass sie an ihm<br />
dranblieb und sagte alle 5 km Bescheid,<br />
wenn Marcel wieder am Versorgungstisch<br />
stand, um ihr ihre Flaschen zu reichen.<br />
Unterwegs mit Pacemaker Christian (90) zur Endzeit von 2:47:51 h – Maike läuft gleich beim Debüt das<br />
Rennen ihres (bisherigen) Lebens. <br />
Foto: privat<br />
Bei km 30 wurde es anstrengender. Ihr<br />
Temposchnitt lag noch wie geplant bei<br />
3:50 min/km. Zuerst dachte Maike daran,<br />
zu kämpfen, um das Tempo zu halten, erinnerte<br />
sich dann aber an die Worte von<br />
Thomas Eickmann, ihrem Trainer, dass<br />
sie beim ersten Marathon nur Spaß haben<br />
und, bevor die Qual beginne, das Tempo<br />
rausnehmen sollte. Sodann schaute sie<br />
nicht mehr auf die Uhr und lief lockerer.<br />
Auf Christian, der sie dazu bewegen wollte,<br />
das Tempo zu halten, reagierte sie nicht<br />
mehr. Sie schüttelte den Kopf und sagte,<br />
es mache so Spaß, sie wolle sich nicht<br />
quälen. Er lachte und sie liefen fortan das<br />
Tempo, das Maike vorgab, bis Christian<br />
plötzlich die zweite Frau 400 m vor ihnen<br />
sah und Maike drängte, nochmals anziehen,<br />
weil er wisse, dass sie es schaffe. Es<br />
waren „nur“ noch 6 km bis zum Ziel. Sie<br />
versuchte, auch die Beine wieder schneller<br />
zu bewegen, die wollten aber nicht. Sie<br />
waren müde und schwer. Ihre Beine klebten<br />
gefühlt am Boden. Es floss ihr sogar<br />
eine kleine Träne übers Gesicht. Christian<br />
ließ sie in Ruhe. Aber bei km 37 fühlte<br />
sie sich dann doch wieder besser und sie<br />
zogen an der zweiten Frau vorbei. „Ich<br />
schaute ihr in die Augen und nickte. Nickte,<br />
dass sie auch nochmals kämpfen solle.<br />
Keine Regung im Gesicht. Kein Schmerz<br />
in den Gesichtszügen, kein Leid, eher Verwunderung.“<br />
Die Frau war noch ein paar<br />
hundert Meter zu hören, bis Christian und<br />
Maike nochmals anzogen.<br />
„Ich war so voller Glücksgefühle“<br />
Die Zuschauer riefen ihr voller Begeisterung<br />
zu, dass sie Zweite sei. Die Platzierung<br />
war Maike aber nicht wichtig.<br />
Die Zeit auch nicht mehr. Sie wollte das<br />
Rennen gut zu Ende zu bringen, den<br />
Marathon freudig durchlaufen und gemeinsam<br />
mit Christian ankommen. Sie<br />
freute sich, einfach so. „Plötzlich war<br />
ich so voller Glücksgefühle und weiß<br />
gar nicht warum. Vielleicht durch das<br />
lange Laufen.“ Sie schaute nochmals<br />
auf die Uhr und sah, dass sie es noch<br />
unter 2:48 h ins Ziel schaffen könnten.<br />
Sie erinnerte sich an die vielen Trainingskilometer<br />
mit Christian, bei denen<br />
sie sich am Ende immer gesteigert und<br />
gekämpft hatten. Warum jetzt nicht genauso?<br />
Und so zog ich an ihm vorbei.<br />
Er lachte und brauchte ein paar Meter,<br />
um wieder neben mir zu laufen. Im<br />
Ziel dankte sie als Erstes Christian, bevor<br />
ihre Beine wegsackten. Ihre Freundin<br />
Marlen kam und half ihr hoch. Da<br />
überströmten sie Glücksgefühle. „Ich<br />
war vollkommen am Ende meiner Kräfte,<br />
aber so glücklich wie vielleicht noch<br />
nie zuvor.“ Nach dem Lauf waren noch<br />
mehr Freunde und ihre Mutter da, was<br />
sie vollends überwältigt hat. Marcel und<br />
Christian haben Maike noch bis hinter<br />
die Dopingkontrolle begleitet. „Das war<br />
die einzig widerliche Erfahrung des ganzen<br />
Tages.“<br />
Das war Maikes erste Marathonerfahrung,<br />
aber wer ist Maike sonst, fragt sich<br />
vielleicht jemand. Sie studiert Informatik<br />
und Physik. In Physik schreibt sie bereits<br />
an ihrer Masterarbeit, in Informatik hat<br />
sie den Bachelor fast beendet. Seit vier<br />
Jahren arbeitet sie als Systemadministratorin<br />
und in der Softwareentwicklung<br />
und hält zweimal im Jahr einen Programmierkurs<br />
als freie Dozentin an der Universität<br />
zu Köln. Dass sie zeitweise mehr<br />
arbeitet als studiert, liegt an den hohen<br />
Lebenshaltungskosten in Köln. Sie ist die<br />
Älteste von fünf Kindern.<br />
Von der Joggerin zum Lauftalent<br />
Die Geschwister begleiteten sie oft beim<br />
Laufen. Das wechselnde geschwisterliche<br />
Geplauder macht die langen Läufe angenehm.<br />
Maikes Vater ist seit 28 Jahren<br />
selbstständiger Fahrradkurier in Köln. Acht<br />
Jahre hat sie ihn als Fahrradkurier in Köln<br />
unterstützt, hilft jetzt aber nur noch bei<br />
väterlichen Arztterminen aus. Aus dieser<br />
Zeit komme ihre enge Verbindung zu Köln.<br />
„Ich kenne jede Straße, jede Gasse, jeden<br />
Hinterhof und war schon in fast jedem Gebäude.<br />
So bin ich auch stolz für Bunert, den<br />
Kölner Laufladen, zu laufen.“ Neben der<br />
Unterstützung, die auch durch die Mutter<br />
immer da war, hat Maike heute auch ihren<br />
Lebensgefährten Marcel, der auch regelmäßig<br />
mit ihr trainiert. Dazu kommen noch<br />
viele sehr gute Freunde wie Christian.<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 43
FRAUEN LAUFEN<br />
Im Laufe ihres Studiums begann Maike, in<br />
der IT-Branche und als Nachhilfelehrerin<br />
für Mathe, Physik und Informatik zu arbeiten.<br />
Schon nach einem Semester bemerkte<br />
sie ihre abnehmende Leistungsfähigkeit<br />
mit starken Konzentrationsschwankungen.<br />
Also ging sie ab und zu mal 20 bis<br />
30 Minuten in der Fahrradkleidung und<br />
normalen Schuhen joggen, um sich wieder<br />
etwas Bewegung zu verschaffen.<br />
Eine Freundin schlug Maike deshalb vor,<br />
gemeinsam am Nikolauslauf in Köln<br />
teilzunehmen. Eigentlich hatte Maike<br />
kein Interesse daran, aber weil ihre<br />
Freundschaften auf gemeinsamen Unternehmungen<br />
beruhen, machte sie mit.<br />
Ihre Freundin wollte die 10 km unter 50<br />
Minuten laufen. Da Maike überhaupt<br />
keine Vorstellung davon hatte, was es<br />
bedeutet, 10 km zu laufen, versicherte<br />
sie der Freundin, zu versuchen, bei ihr<br />
zu bleiben. Doch es waren so viele Menschen<br />
am Start, dass sie sich schnell aus<br />
den Augen verloren. Suchend rannte<br />
Maike die Strecke ab. Nach einer Runde<br />
kam sie an einem Freund vorbei, der sie<br />
hektisch anbrüllte, dass sie vierte Frau<br />
sei. Nachdem sie schließlich einsam in<br />
40:17 Minuten sechste Frau wurde, beschlossen<br />
ihre Freunde, dass sie mit dem<br />
Laufen anfangen müsse. Also begann sie,<br />
ohne Uhr und richtige Laufausrüstung,<br />
ohne Gedanken über Tempo oder Kilometer<br />
ihre Standardrunden zu drehen,<br />
um sich abends zu entspannen und ihrem<br />
Bewegungsdrang Rechnung zu tragen.<br />
Nachdem sie den Unilauf ein halbes Jahr<br />
später in 39 Minuten als vierte Frau beendete,<br />
fragte eine Athletin vom LAZ Puma<br />
nach Maikes Verein. Auf ihre Antwort<br />
hin, sie brauche keinen Verein, weil sie<br />
beim Laufen nur entspannen wolle, kam<br />
die prompte Antwort, Maike solle mal<br />
nach Siegburg kommen, da das Gemeinschaftsgefühl<br />
und der Trainer dort noch<br />
mehr zur Entspannung, aber auch zum<br />
Spaß und guter Laune beitragen.<br />
Klug statt hart trainieren<br />
So kam Maike tatsächlich zum LAZ<br />
Puma und Thomas Eickmann als Trainer,<br />
der selbst einmal 2:15 h auf der Marathondistanz<br />
gelaufen und auch beim<br />
Köln-Marathon gestartet ist. Thomas<br />
sorgte tatsächlich immer für gute Laune<br />
und Spaß beim Training, das aber gleichzeitig<br />
auch ambitionierter wurde. Heute<br />
findet Maike Gefallen daran, ihren Körper<br />
zu formen und neue, unbekannte<br />
Leistungen aus ihm herauszuholen. Und<br />
das ist gar nicht so einfach, denn: „Ein<br />
bisschen zu wenig trainiert und es stagniert.<br />
Ein bisschen zu viel trainiert oder<br />
zu wenig ausgeruht und es geht rückwärts<br />
mit der Leistung. Es gilt eben nicht,<br />
härter zu trainieren, um schneller zu werden,<br />
sondern eher geschickter zu trainieren.<br />
Was klug ist, musste ich hart lernen,<br />
wobei Thomas mir immer zur Seite stand<br />
und immer noch da ist.“ Laufen bedeutet<br />
für sie „Spaß, Freude, den Kopf freipusten,<br />
fliegen, schweben, dahingleiten<br />
durch laue Sommerabende, durch das<br />
bunte Laub im Herbst. Laufen bedeutet<br />
Freiheit für mich, so weit zu laufen, wie<br />
meine Beine mich tragen und einfach mal<br />
weg zu sein, den Alltag und alle Sorgen<br />
vergessen. Mich voll auspowern. Mich<br />
regenerieren. Für gute neue Ideen zu meditieren.<br />
Die besten Ideen für Aufgaben<br />
in meinem Studium oder auf der Arbeit<br />
kommen nach dem Laufen, weil dann<br />
der Kopf erst frei ist.“<br />
Resümierend meint Maike am Ende, dass<br />
sie immer lächeln wird und das Glück im<br />
Ziel wieder fühlen wird, wenn sie von ihrem<br />
ersten Marathon erzählt oder die Augen<br />
schließt und daran zurückdenkt. „Es<br />
war mein erster Marathon, aber er hat mir<br />
so gut gefallen, dass ich nie wieder was anderes<br />
machen möchte. Am besten war es,<br />
fast drei Stunden laufen zu dürfen, zu genießen<br />
und zu träumen. Ich liebe das Gefühl<br />
‚Laufen‘ und beim Marathon konnte<br />
ich mich in einer einzigartigen Atmosphäre<br />
austoben. Mit so einem Traumteam in<br />
meiner Heimat- und Lieblingsstadt! Nirgends<br />
könnte es je schöner sein.“ •<br />
(Den Bericht zum RheinEnergie Köln Marathon<br />
finden Sie auf den Seiten 40/41.)<br />
Guinness World Records<br />
für Irina Mikitenko<br />
G<br />
uinness World Records,<br />
die berühmte und weltweit<br />
anerkannte Institution<br />
zur Überprüfung und<br />
Beglaubigung von Weltrekorden, konnte<br />
eine der ehemaligen deutschen Topläuferinnen<br />
gleich mit zwei Guinness World<br />
Records-Titeln auszeichnen. Guinness<br />
World Records übergab Irina Mikitenko<br />
am 22.09.2016 die offiziellen Urkunden<br />
für die schnellste Marathonzeit bei Frauen<br />
in der Masterwertung ab 35 Jahre und<br />
Gleiches für die Wertung ab 40 Jahre.<br />
Beim BMW BERLIN-MARATHON<br />
2008 schaffte Mikitenko es mit einer Zeit<br />
von 2:19:19 h, den Weltrekord für über<br />
35-Jährige aufzustellen und 2013 fügte<br />
sie die Rekordmarke für über 40-jährige<br />
Frauen mit einer Zeit von 2:24:54 h hinzu.<br />
Bislang wurden ihre Zeiten in diesen<br />
Wertungen noch nicht unterboten. Mit<br />
diesem erstklassigen Rekordergebnissen<br />
verabschiedete sich die Spitzenathletin<br />
wenig später vom ihrer aktiven Karriere.<br />
Am Donnerstag vor dem 43. BMW<br />
BERLIN-MARATHON 2016 reiste<br />
Mikitenko noch einmal nach Berlin, um<br />
die Teilnehmer des Marathons zu unterstützen<br />
und um ihre Ehrung entgegenzunehmen.<br />
Die 44-Jährige mit kasachischen Wurzeln<br />
zog 1996 als Spätaussiedlerin mit ihrem<br />
Mann, der sie in ihrer leistungssportlichen<br />
Karriere betreut und trainiert hat,<br />
nach Deutschland. Noch bei den Olympischen<br />
Spielen 1996 in Atlanta war sie<br />
für Kasachstan über 10.000 m am Start,<br />
wo sie den Endlauf nicht erreichte. 1998<br />
44<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Kurz und knapp<br />
Alina Reh Zweite in Albstadt<br />
Um nur neun Sekunden lief Alina Reh (TSV Erbach) am 09.10.2016 beim<br />
Citylauf von Albstadt hinter der Siegerin aus Kenia, Mary Wangechi Maina,<br />
ein. Die 19-Jährige benötigte für die 10 km 33:10 min. „Ich habe mich<br />
nicht getraut, Mary Maina anzugreifen, da ich Angst hatte, hintenraus<br />
einzugehen. Vielleicht hätte ich es tun sollen. Aber mit Rang zwei bin ich<br />
zufrieden“, sagte die Ulmerin dem Schwarzwälder Boten.<br />
<br />
LZ&CO/leichtathletik.de<br />
Michelle gewinnt Kaiser-Marathon in Tirol<br />
Die deutsche Berglaufmeisterin Michelle Maier (PTSV Rosenheim) hat<br />
am 08.10.2016 in Söll/Tirol bei Regen und Nebel, niedrigen Temperaturen<br />
und leichtem Schneefall den Kaiser-Marathon gewonnen. Sie absolvierte<br />
die Strecke mit einem Höhenunterschied von 2.345 m in 3:41:56 h.<br />
Ihr folgten de Vorjahressiegerin Jasmin Nunige (3:49:28 h/SUI). Nur vier<br />
Männer, darunter Sieger Patrick Wieser (3:28:54 h/SUI), waren schneller<br />
als die 25 Jahre alte Läuferin aus Bayern.<br />
<br />
LZ&CO/leichtathletik.de/Stinn<br />
Mocki im Aufbautraining<br />
Nach längerer Trainingspause wegen eines Ermüdungsbruchs des Beckenknochens<br />
beginnt Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) wieder mit dem<br />
Aufbautraining. Im Interview mit leichathletik.de verriet die 35-Jährige<br />
ihre derzeitigen Pläne. Die 12-wöchige Zwangspause war die längste<br />
in ihrer Laufkarriere. Aktuell trainiere sie zweimal am Tag im Wechsel<br />
zwischen Radeinheiten, Kraft, Yoga und Aquajoggen. Kleinere Wettkämpfe<br />
sind demnächst geplant. 2017 will sie einen guten und schnellen<br />
Halbmarathon im Frühjahr laufen, um im Herbst dann einen kompletten<br />
Marathon zu absolvieren. „In meinem Innersten träume ich nach wie<br />
vor, meine Bestleistung von 2:26:21 Stunden nochmals zu unterbieten.“<br />
<br />
LZ&CO/leichtathletik.de<br />
Anzeige<br />
wurde sie bereits deutsche Meisterin auf<br />
dieser Strecke und entwickelte sich zu<br />
einer der erfolgreichsten Langstreckenläuferinnen<br />
für die deutschen Farben.<br />
1999 lief sie in Berlin über 5.000 m in<br />
14:42,03 min deutschen Rekord, den sie<br />
bis heute innehat. Mikitenko hält zudem<br />
die deutschen Rekorde über 3.000 m<br />
(8:30,39 min), im 10-km-Straßenlauf<br />
(30:57 min) und im Marathon mit der<br />
o. g. Masters-Weltrekordzeit für 35-Jährige.<br />
LZ&CO/Presseinfo<br />
Irina Mikitenko und Marco Frigatti, SVP Records Guinness World Records, bei der Zertifikatsübergabe<br />
<br />
Foto: arrowsmith-agency.com<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 45
PARTNER – IGL<br />
Gerhard Treutlein erhält<br />
DOSB-Ethikpreis<br />
H<br />
ans Lenk, Gunter Pilz und<br />
Transparency International<br />
sind die bisherigen<br />
Preisträger. Für das Jahr<br />
2016 wurde der 75-jährige Heidelberger<br />
Hochschullehrer Prof. Dr. Gerhard Treutlein<br />
von der Vorsitzenden des Kuratoriums,<br />
Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, mit<br />
dem Ethikpreis des Deutschen Olympischen<br />
Sportbundes/DOSB ausgezeichnet.<br />
Der Olympiastützpunkt „Metropolregion<br />
Rhein-Neckar, Heidelberg“, war am<br />
16. September 2016 der geeignetste Ort<br />
für die Würdigung des anerkannten Tabubrechers.<br />
Treutlein kämpft seit 1972 gegen die medizinischen<br />
Manipulationen im Sport.<br />
Er berichtete mit pikanten Einzelheiten aus<br />
der Zeit, in der das Prinzip „Wegsehen“<br />
galt und wie mühsam er und wenige andere<br />
die Umwandlung in das Prinzip „Hinsehen<br />
und Handeln“ eingeleitet haben. Der<br />
Kampf verlangt noch weitere Mitstreiter.<br />
Der offene Streit mit dem DDR-Sportsoziologen<br />
Günter Erbach zog nicht nur<br />
eine große Öffentlichkeit, sondern auch<br />
von 1972 bis 1989 die Beobachtung durch<br />
den DDR-Auslandsgeheimdienst nach<br />
sich. Durch die Buchveröffentlichungen<br />
seiner Leichtathletik-Vereinskameradin<br />
Brigitte Berendonk, der es gelang, ab 1991<br />
zahlreiche Dopingdokumente zu präsentieren,<br />
kamen wegweisende Fakten auf<br />
den Tisch, auch über die frühe lange verleugnete<br />
Dopingpraxis in der Bundesrepublik<br />
Deutschland vor 1990.<br />
Von 1996 bis 2001 hatte Treutlein mit seinem<br />
Kollegen Andreas Singler ein Projekt<br />
durchgeführt, das (endlich) die Prävention<br />
zum Ziel hat. In Zusammenarbeit mit der<br />
Deutschen Sportjugend (DSJ) entwickelte<br />
er Anti-Doping-Projekte, aus denen die<br />
‚Juniorbotschafter gegen Doping’ und die<br />
über 40.000-fach verteilte Broschüre „Sport<br />
ohne Doping! – Argumente und Entscheidungshilfen“<br />
hervorgingen. Der Pädagoge<br />
DOSB-Vizepräsidentin Professor Dr. Gudrun Doll-Tepper überreicht den Ethikpreis des deutschen Sports an<br />
den Heidelberger Pädagogen Professor Dr. Gerhard Treutlein. <br />
Foto: vaf<br />
Treutlein hatte ein Konzept für die „Ausbildung<br />
von Juniorbotschaftern gegen Doping“<br />
als Präventionsexpertinnen und -experten<br />
entwickelt, die eine flächendeckende<br />
Prävention zur Aufgabe haben. Außerdem<br />
verfolgt er die Einrichtung eines Schulfachs<br />
„Gesundheitserziehung“ mit den Schwerpunkten<br />
Vermeidung von Medikamentenmissbrauch,<br />
Doping im Leistungssport und<br />
Alltagsdoping. Nur so könne die Entwicklung<br />
des notwendigen Problembewusstseins<br />
zum Schutze der Jugend und zur Reinigung<br />
des Sports gelingen. Treutlein betonte auch,<br />
dass die Vorbildwirkung der Eltern, der<br />
Trainer und des sozialen Umfeldes starke<br />
Präventionssäulen sind. Bekommt die Gesellschaft,<br />
d. h. bekommen gerade auch die<br />
politisch Verantwortlichen konsequente Gegenmaßnahmen<br />
nicht in den Griff, so sieht<br />
Treutlein den Leistungssport als einen Zug,<br />
der führerlos auf den Abgrund zurast.<br />
Mit dem Appell, keine Medaille der Welt<br />
ist es wert, dafür die Gesundheit auch nur<br />
eines Kindes zu riskieren, beendete Treutlein<br />
seine Ansprache, die mit ausdauerndem<br />
Beifall der Besucher des Festaktes<br />
aufgenommen wurde.<br />
Die Zweigstelle der Deutschen Olympischen<br />
Gesellschaft/DOG Darmstadt war<br />
aus persönlichen und solidarischen Gründen,<br />
u. a. mit drei Vorstandsmitgliedern,<br />
Gast dieser hochrangigen Veranstaltung.<br />
<br />
Walter Schwebel, Darmstadt<br />
46<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Niederschrift über die Mitgliederversammlung 2016<br />
Zeit:<br />
Ort:<br />
Sonntag, 15. Mai 2016, 10.18 bis 11.50 Uhr<br />
Restaurant „L’ Isola Verde“ am Golf-Club<br />
in Bad Arolsen-Wetterburg<br />
Anwesend: siehe Anwesenheitsliste<br />
Schriftführerin: Gabriele Bayer, Alsbach an der Bergstraße<br />
TOP 1: Eröffnung und Begrüßung, Ergänzungen<br />
und Genehmigung der TOP,<br />
Gedenken der Verstorbenen, Grußworte<br />
unserer Gäste<br />
Vorsitzender Peter Bayer eröffnet um<br />
10.18 Uhr die IGL-Jahreshauptversammlung<br />
2016 und begrüßt die anwesenden<br />
Mitglieder. Der stellv. Vorsitzende Peter<br />
Grönebaum sowie der Ehrenvorsitzende<br />
Gusthelm Schläbitz sind verhindert und<br />
es werden Grüße übermittelt, ebenso von<br />
Horst Diele, Joachim Bauer und Karl-<br />
Heinz Mols. Die Versammlung ist satzungsgemäß<br />
einberufen worden und ist beschlussfähig.<br />
Die JHV wird mit der heute<br />
genehmigten Tagesordnung durchgeführt.<br />
Die Versammlung gedenkt der seit<br />
24. Mai 2015 verstorbenen Mitglieder:<br />
Rudi Habermann, Wünsdorf; Lothar<br />
Thiel, Vahlberg; Norbert Thorschmidt,<br />
Breckerfeld; Walter Kiss, Viernheim; Anton<br />
Heine, Harsum.<br />
TOP 2: Wahl des/der heutigen<br />
JHV-Schriftführers/-Schriftführerin<br />
Gabriele Bayer, Alsbach an der Bergstraße,<br />
wird einstimmig zur JHV-2016-Schriftführerin<br />
gewählt, und nimmt die Wahl an.<br />
TOP 3: Ehrungen mit eigenen<br />
Darstellungen sportlicher Lebensläufe<br />
der IGL-Jubilare<br />
Peter Bayer verliest die Namen der Jubilare,<br />
die seit 1991, also 25 Jahre, der IGL<br />
angehören: Jonny Dörnbrak, Steinberg;<br />
Anita & Lothar Dressel, Falkenstein/<br />
Vogtl.; Christiane & Werner Fankhänel,<br />
Treuen; Gudrun & Axel Grenner, Berlin;<br />
Rita Mahner, Viernheim; Alice Martin,<br />
Viernheim; Wolfgang Mennig, Eibenstock;<br />
Karl-Heinz Mols, Bergisch Gladbach;<br />
Herbert Müller, Nickenich; Olaf<br />
Polenske, Glindow; Christina Raubach,<br />
Rüdnitz; Norbert Schleef, Wienrode;<br />
Volkmar Schmeisser, Jena-Göschwitz;<br />
Anita Schneider, Wiesbaden; Ingrid Tröger,<br />
Leipzig; Klaus Wanders, Neuenhagen<br />
Ingelore & Roland Winkler, Berlin.<br />
Der Vorsitzende zeigt sich erfreut über die<br />
IGL-Jubilare, die es ermöglichen konnten,<br />
zur Ehrung für ihre 25-jährige Mitgliedschaft<br />
seit 1991, an den Twistesee zu<br />
kommen und ihre Zusage gegeben hatten:<br />
Alice Martin, Viernheim, Ingelore und Roland<br />
Winkler, Berlin und Norbert Schleef,<br />
Wienrode/Harz. Eine besondere Anerkennung<br />
erfährt Alice Martin durch das<br />
Verlesen einer Würdigung von Hans Todt,<br />
Viernheim, für ihr Wirken für die dortige<br />
IGL-Laufgruppe. Norbert Schleef gibt einen<br />
kurzen Einblick in seinen läuferischen<br />
Werdegang und als jetzigen Mitorganisator<br />
von Laufveranstaltungen. Das Ehepaar<br />
Winkler kann Interessantes aus seinem<br />
umfangreichen erlebten Laufgeschehen berichten,<br />
wobei Roland Winkler, der frühere<br />
Langstreckenspitzensportler im Marathonund<br />
100-km-Lauf aus dem Osten Berlins erkennen<br />
lässt, wie zu Beginn der 1990er-Jahre<br />
die Kontakte zur deutschen Laufszene<br />
im Westen und damit auch zu namhaften<br />
IGL-Mitstreitern gewachsen waren.<br />
TOP 4: Genehmigung der Niederschrift<br />
zur IGL-Jahreshauptversammlung vom<br />
24. Mai 2015. Siehe LAUFZEIT &<br />
<strong>CONDITION</strong> 3/2016<br />
Die Niederschrift über die IGL-JHV vom<br />
24. Mai 2015 wird einstimmig angenommen.<br />
TOP 5: Rechenschafts- und<br />
Geschäftsberichte des Vorstands,<br />
sowie Aussprache darüber<br />
Peter Bayer spannt einen großen Bogen<br />
und berichtet ausführlich über vielfältige<br />
Aktivitäten und Einbindungen in Verbindung<br />
mit Verbänden und Vereinen und<br />
auch deren neue Entwicklungen im Trail<br />
= Geländelauf. Die Laufszene hat im<br />
vergangenen Jahr besonders die Diskussionen<br />
zur Anhebung der DLV-Genehmigungsgebühren<br />
für Anmeldungen von<br />
Laufveranstaltungen ab 1. Januar 2016 geprägt.<br />
Peter Bayer konnte für seinen Verein<br />
TuS Griesheim/Hessen am „Runden<br />
Tisch“ am 24. Juni 2015 in Darmstadt teilnehmen,<br />
zu dem das DLV-Präsidium eingeladen<br />
hatte. In der Folge sind die vom<br />
1. Januar 2016 an gültigen Regelungen getroffen<br />
worden.<br />
Die IGL war bei der DLV-Landes-Seniorenwartetagung<br />
2015 mit Peter Bayer<br />
vertreten. An der Mitgliederversammlung<br />
Ende November 2015 des Rennsteiglaufvereins<br />
hatte Bruno Papenhoff teilgenommen.<br />
Enge Kooperation von Peter<br />
Bayer mit dem Ausrichter der Crossmeisterschaften<br />
des Verbands Langlaufender<br />
Ärzte/DVLÄ, am 31. Januar 2016, bei<br />
der LG Kraichtal/Baden, hat mit zum<br />
dortigen Erfolg beigetragen. Die LAUF-<br />
ZEIT&<strong>CONDITION</strong> wird gern gelesen.<br />
Die IGL-Mitgliedschaft ist im Laufe der<br />
Jahre auch für Jüngere möglich geworden<br />
durch unsere Hinwendung zur Jugend<br />
über den IGL-Nachwuchs-Cup. Die Gewinnung<br />
neuer Mitglieder ist ein ständiges,<br />
dringliches Anliegen. Die vielfältigen<br />
Anstrengungen um den IGL-Nachwuchs-<br />
Cup zur Erstellung der Ausschreibungsbroschüre<br />
für die Saison 2016 haben wieder<br />
einen hohen zeitlichen Aufwand mit<br />
sich gebracht. Für hilfreiche Zuwendungen<br />
von außen sind wir überaus dankbar;<br />
sie helfen bei den Aufwendungen für den<br />
Cup. Fragen zum Bericht ergeben sich<br />
nicht.<br />
TOP 6: Bericht zum IGL-Nachwuchs-<br />
Cup 2015 und Überblick 2016, darüber<br />
Aussprache<br />
Bruno Papenhoff, stellv. Vorsitzender,<br />
berichtet über den aktuellen Stand und<br />
die Entwicklung des Nachwuchs-Cups.<br />
Bei 347 Veranstaltungen in der laufenden<br />
Saison 2016 können zwischen Ende März<br />
und Anfang Oktober Punkte erlaufen werden.<br />
Den gewohnten Abschluss wird wieder<br />
das Saisonfinale bilden am zweiten<br />
Adventswochenende, dem 3./4. Dezember<br />
2016, in Melsungen.<br />
Besondere Erwähnung gilt dem großen<br />
Aufwand, Kontakt mit den Veranstaltern<br />
aufnehmen zu müssen. Die bei diesen<br />
schriftlich frühzeitig erbetenen Rückmeldungen<br />
zur Aufnahme in die Ausschreibungsbroschüre<br />
sind nicht zufriedenstellend<br />
und bedurften zeitaufwendiger<br />
Nacharbeiten durch B. Papenhoff und P.<br />
Bayer. Einige Veranstaltungen aus dem<br />
Vorjahr werden nicht mehr angeboten, dafür<br />
konnten durch Peter Bayer Veranstalter<br />
vor allem aus Hessen hinzugewonnen<br />
werden. Fragen ergeben sich nicht.<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong><br />
47
TITELTHEMA PARTNER – IGL<br />
TOP 7: Finanzbericht und Erläuterungen<br />
des Schatzmeisters und darüber Aussprache<br />
Als Tischvorlage liegt der positive Jahresabschluss<br />
2015 vor. IGL-Schatzmeister<br />
Georg Reinmuth gibt Erläuterungen<br />
zu den Einnahmen und Ausgaben im<br />
Jahr 2015 sowie dem Vermögensbestand<br />
am 31. Dezember 2015. Darüber hinaus<br />
gibt er Hinweise über die Mitgliederentwicklung.<br />
Der Unterbau vor allem jüngerer<br />
Mitglieder ist zu verbessern. Keine<br />
Beständigkeit ist bei den Anmeldungen<br />
aus den Teilnehmern des IGL-Nachwuchs-Cup.<br />
Peter Bayer macht kritische<br />
Anmerkungen zur Finanzsituation der<br />
öffentlichen Hand für Sport an der Basis.<br />
Darüber hinaus ergeben sich keine<br />
Fragen.<br />
TOP 8: Bericht der Kassenprüfer und<br />
Aussprache darüber<br />
Edgar Splitter, Groß-Gerau, schließt sich<br />
den kritischen Worten zuvor von Peter<br />
Bayer an. Dann berichtet er über die<br />
Kassenprüfung, die am 14. Mai 2016 in<br />
Bad Arolsen-Wetterburg, zusammen mit<br />
Gabriele Bayer, Alsbach/Bergstr., stattgefunden<br />
hat im Beisein des Schatzmeisters<br />
Georg Reinmuth. Als erster Kassenprüfer<br />
trägt er vor, dass sich bei den Einnahmen<br />
und Ausgaben sowie bei der ordnungsgemäßen<br />
Belegablage keine Beanstandungen<br />
ergeben haben. Fragen zum Bericht<br />
ergeben sich nicht. Edgar Splitter schlägt<br />
der Versammlung vor, dem gesamten Vorstand<br />
die Entlastung fürs Geschäftsjahr<br />
2015 zu erteilen.<br />
TOP 9: Entlastungen des Vorstands fürs<br />
Geschäftsjahr 2015<br />
Die Versammlung entlastet einstimmig<br />
den gesamten Vorstand.<br />
TOP 10: Anträge, die bis zum 25. April<br />
2016 in der IGL-Geschäftsstelle Velbert<br />
eingegangen sind<br />
Anträge sind keine eingegangen.<br />
TOP 11: Terminplanungen<br />
Das Saisonfinale 2016 des IGL-Nachwuchs-Cup<br />
findet am zweiten Adventswochenende,<br />
3./4. Dezember 2016, in<br />
Melsungen bei Kassel statt.<br />
Die IGL-Jahreshauptversammlung 2017<br />
wird für die gleichen Räumlichkeiten in<br />
Bad Arolsen-Wetterburg am Pfingstsonntag,<br />
dem 4. Juni 2017, 10.00 Uhr, einstimmig<br />
festgelegt.<br />
TOP 12: Verschiedenes<br />
Keine weiteren Worte ergeben sich und<br />
am Ende der harmonisch verlaufenen<br />
Versammlung dankt der Vorsitzende den<br />
Anwesenden für ihre Teilnahme. Er beschließt<br />
die JHV 2016 um 11.50 Uhr und<br />
übergibt das Wort an Dr. med. Holger<br />
Finkernagel. Bevor dieser mit einem spannenden<br />
Vortrag beginnt, macht er einige<br />
grundsätzliche kritische Anmerkungen<br />
zur systemrelevanten Situation in unserer<br />
Zeit; das zeigt sich auch an wenigen Rückmeldungen<br />
für persönlichen Einsatz.<br />
Es folgt ein interessanter und fundierter<br />
Vortrag von dem Wissenschaftlichen Beirat<br />
der IGL, mit dem Thema: „Diabetes<br />
und Sport“. Dr. Finkernagel führt eine Diabetische<br />
Schwerpunktpraxis und ist wissenschaftlich<br />
tätig. Selbst bis heute aktiv<br />
bei Langstrecken- und Ultraläufen, kann<br />
er einen spannenden Einblick in die Zusammenhänge<br />
und Risiken der Stoffwechselerkrankung<br />
geben, die jede Altersgruppe<br />
treffen können und eine zunehmende<br />
Bedeutung und Aufmerksamkeit erfährt.<br />
Kurzweilig kann er den aufmerksamen<br />
Zuhörern vieles von seinem Fachwissen<br />
mit auf den Weg geben. Eine Aussprache<br />
darüber schließt sich an.<br />
Niedergeschrieben im Juni 2016<br />
Peter Bayer<br />
IGL-Vorsitzender<br />
Elisabeth Reinmuth<br />
IGL-Geschäftsstelle<br />
Gabriele Bayer<br />
JHV-Schriftführerin<br />
LA-Meisterschaftstermine 2017 für Seniorinnen und Senioren<br />
International:<br />
1. 19. bis 25. März 2017 Daegu (Korea) Weltmeisterschaften Senioren Halle, www.daegu2017.or.kr<br />
National:<br />
1. 25. bis 26. Februar 2017 Erfurt/TH, DM Senioren Halle mit Bahngehen sowie Winterwurf<br />
2. 11. März 2017 Löningen/NI DM Cross alle Klassen<br />
3. 9. April NN DM Halbmarathon alle Klassen<br />
4. 23. April Naumburg/ST DM Straßengehen 20 km<br />
5. 13. Mai Bautzen/SN DM 10.000 m alle Klassen<br />
Infos beim und Nachmeldungen an DLV: paola.brenner-vacirca@leichtathletik.de, Tel.: 06151/77 08 51<br />
Offen 2016:<br />
13. November 2016: ab Kelkheim/Taunus nach Mainz über Marxheim, Wicker, Hochheim am Main, 29. ARQUE-Lauf run + bike (ohne<br />
Zeitnahme, miteinander laufen und fahren), www.arquelauf.de<br />
4. Dezember 2016, 47. Melsunger Adventslauf Rund um die Koppe, www.lauftreff-melsungen.de, mit Finale IGL-Nachwuchs-Cup 2016<br />
Offen 2017:<br />
24.-29. April 2017 und 14.-19. August 2017, Rennsteig-Etappenläufe, www.rennsteiglauf.de<br />
20. Mai 2017, Gutsmuths Rennsteiglauf, www.rennsteiglauf.de<br />
24. Juni 2017, Rennsteig-Staffellauf, www.rennsteiglauf.de<br />
1. Juli 2017, Schneekopflauf, www.rennsteiglauf.de<br />
48<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
IGL-Nachwuchs-Cup 2016<br />
Finale bei der MT 1861 Melsungen am zweiten Adventswochenende<br />
Mit erfreulichem Zuspruch<br />
zur Cup-Anmeldung klingt<br />
eine wiederum erfolgreiche<br />
Laufsaison aus und das Finale<br />
des IGL-Nachwuchs-Cups am zweiten<br />
Adventswochenende, 3./4. Dezember<br />
2016, steht bevor. Wie in den Vorjahren<br />
wird dieser Finalwettkampf in Melsungen<br />
in Verbindung mit dem dortigen traditionellen<br />
Adventscross, „Rund um die Koppe“,<br />
stattfinden.<br />
Die MT Melsungen wird für Sonntag,<br />
dem 4. Dezember 2016, mit dem rührigen<br />
Joachim Ossig, die Strecken vorbereiten<br />
und für den reibungslosen Ablauf sorgen.<br />
Zuvor am Samstag, 3. Dezember 2016,<br />
werden die sehr begehrten Urkunden für<br />
die Cup-Wertung bei den Ehrungen ab<br />
17.00 Uhr im Saal des „Hotel Ellenberger“<br />
übergeben.<br />
Wie schon gewohnt, kümmert sich die<br />
IGL um die Vorbestellung der Unterkünfte<br />
in Melsungen und sorgt auf diesem<br />
Start der Mädchen beim IGL-Finale 2015 in Melsungen <br />
Weg für ein gutes Gelingen. Wir hoffen<br />
nun auf rege Beteiligung der zahlreichen<br />
IGL-Nachwuchs-Cup-Teilnehmerinnen<br />
und -Teilnehmer an diesem schönen<br />
Wochenendereignis für die Kinder und<br />
Foto: G. Bayer, privat<br />
Jugendlichen. Den Vereinen, Eltern und<br />
Betreuern, sagen wir schon einmal herzlichen<br />
Dank für das Engagement und wünschen<br />
allen eine gute Anreise.<br />
Peter Bayer<br />
Ansprechpartner<br />
IGL-Vorsitzender und<br />
IGL-Kontaktperson zu Verbänden<br />
und DLV<br />
Peter Bayer<br />
Auf der Bach 27<br />
64665 Alsbach a. d. Bergstraße<br />
Tel.: 0 62 57/35 31<br />
E-Mail: gp.bayer@t-online.de<br />
1. stellv. Vorsitzender und<br />
Auslandsbeauftragter<br />
Dr. h.c. Peter Grönebaum M.Sc.<br />
Bergmannsweg 8<br />
3125 Statzendorf<br />
Niederösterreich<br />
Tel.: 0043-2786-68784<br />
E-Mail: drgroeni@aol.com<br />
2. stellv. Vorsitzender und<br />
Beauftragter Kinder, Jugend<br />
und Junioren (w/m)<br />
Bruno Papenhoff<br />
Kuhkamp 9<br />
32602 Vlotho a. d. Weser<br />
Tel.: 0 57 33/1 00 67<br />
E-Mail: b.papenhoff@<br />
teleos-web.de<br />
Ehrenvorsitzender und<br />
im Schiedsgericht<br />
Gusthelm Schläbitz<br />
Kleefeld Siedlung 5<br />
19067 Cambs/M-Vorp.<br />
Tel./Fax: 0 38 66/40 09 40<br />
Schatzmeister<br />
Georg Reinmuth und<br />
Geschäftsstelle<br />
Elisabeth Reinmuth<br />
Pestalozzistraße 8<br />
42553 Velbert-Neviges<br />
Tel./Fax: 0 20 53/52 35<br />
Internet: www.igl-ev.de<br />
E-Mail: georgreinmuth@gmx.de<br />
IGL-Pressewartin<br />
Gabriele Bayer<br />
Auf der Bach 27<br />
64665 Alsbach a. d. Bergstraße<br />
Tel.: 0 62 57/35 31<br />
E-Mail: gp.bayer@t-online.de<br />
Schiedsgericht:<br />
Klaus Lemke, Schwanewede<br />
bei Bremen<br />
Joachim Bauer, Schwalmstadt/<br />
Hessen<br />
Gusthelm Schläbitz, Cambs/M-V<br />
Wissenschaftliche Beiräte<br />
Dr. med. Rudolf Ziegler<br />
DVLÄ-Ehrenvorsitzender<br />
Heppenheim/Bergstraße<br />
E-Mail:<br />
info@sportdoktor-ziegler.de<br />
www.sportdoktor-ziegler.de<br />
Dr. med. Holger Finkernagel<br />
Poststraße 15<br />
57319 Bad Berleburg<br />
E-Mail: info@dr-finkernagel.de<br />
IGL-Stützpunktleiter<br />
Peter Grönebaum,<br />
Statzendorf (Anschr. vorn),<br />
Bruno Papenhoff,<br />
Vlotho (Anschrift vorn)<br />
Ingrid Tröger<br />
Salzmannstraße 23 04129<br />
Leipzig<br />
Tel.: 03 41/9 12 36 19<br />
Ina Wester<br />
Sophienstr. 31<br />
42653 Solingen<br />
Tel.: 02 12/5 27 92<br />
Alice Martin<br />
Friedrich-Ebert-Str. 46<br />
68519 Viernheim<br />
Tel.: 0 62 04/7 81 51<br />
Fax: 0 62 04/91 81 60<br />
E-Mail: igllaufgruppeviernheim@web.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 49
TITELTHEMA<br />
PARTNER – IGL<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
November 2016<br />
94 JAHRE<br />
29.11.22 Hans-Werner Große, Lübeck<br />
91 JAHRE<br />
18.11.25 Werner Rick, Mannheim<br />
89 JAHRE<br />
01.11.27 Ernst Ulrich, Sinsheim<br />
88 JAHRE<br />
18.11.28 Ruth Offner, Viernheim<br />
85 JAHRE<br />
10.11.31 Peter-Theo Dickopf, Pulheim<br />
29.11.31 Helmut Petroll, Hamburg<br />
82 JAHRE<br />
30.11.34 Ernst-Rudolf Wirths, Elmpt<br />
79 JAHRE<br />
10.11.37 Bernd Holtkamp, Neuenhagen bei<br />
Berlin<br />
78 JAHRE<br />
11.11.38 Helmut Schröer, Essen<br />
77 JAHRE<br />
08.11.39 Inge Waldvogel, Essen<br />
76 JAHRE<br />
01.11.40 Günther Bauer, Ellwangen/Jagst<br />
74 JAHRE<br />
02.11.42 Karl-Josef Moneke, Essen<br />
73 JAHRE<br />
23.11.43 Werner Haerdle, Gundelfingen/<br />
Breisgau<br />
71 JAHRE<br />
14.11.45 Rita Hubbes, Niederkrüchten<br />
70 JAHRE<br />
01.11.46 Hermann Kunze, Emmerthal/Weserbergland<br />
07.11.46 Walter Pfeiffer, Lampertheim<br />
55 JAHRE<br />
05.11.61 Thorsten Mehlfeld, Lübeck<br />
50 JAHRE<br />
12.11.66 Ines Moritz, Tremsbüttel<br />
© Thinkstockphotos/iStock<br />
80 JAHRE<br />
26.11.36 Harry A. Arndt, Rodenbach bei<br />
Hanau<br />
72 JAHRE<br />
14.11.44 Hildegard Pfeiffer, Lampertheim<br />
#<br />
Ich möchte ab Monat<br />
Mitglied der Interessengemeinschaft der Langstreck enläufer<br />
e. V. werden. Laut Satzung ist der Bezug der Zeitschrift<br />
LAUFZEIT & <strong>CONDITION</strong> im Beitrag eingeschlossen.<br />
Name<br />
Straße/Nr.<br />
Vorname<br />
Geburtsdatum<br />
PLZ/Ort<br />
Antrag auf<br />
IGL-Mitgliedschaft<br />
IGL-Geschäftsstelle<br />
Elisabeth Reinmuth<br />
Pestalozzistraße 8<br />
42553 Velbert<br />
Interessengemeinschaft der<br />
Langstreckenläufer e. V.<br />
E-Mail Adresse<br />
Einzel- und Familienbeitrag jährlich 40,- €,<br />
Vereine jährlich 50,- €<br />
□ Ich überweise den Jahresbeitrag auf das Konto<br />
der IGL bei der Postbank Köln<br />
IBAN: DE80370100500002862507 BIC: PBNKDEFF<br />
Datum/Unterschrift<br />
50<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
DVLÄ-Geschäftsstelle:<br />
z. H. Prof. Dr. K. Kothe, Möllendorffstr. 111 • 10367 Berlin<br />
Tel.: (030) 55 77 37 55, Mobil: (01 73) 6 03 48 75, E-Mail: info@mueritz-klinik.de<br />
APPS fürs Training (Teil 3)<br />
Das Expresslabor am Handgelenk<br />
I<br />
n Fortsetzung der letzten<br />
beiden Ausgaben von<br />
LAUFZEIT&CONDITI-<br />
ON soll es an dieser Stelle<br />
nach Fitnesstrackern und Wearables um<br />
eine weitere technische Innovation gehen.<br />
Heute geht der Trend zunehmend zu<br />
den Smart Watches, die weit mehr sind<br />
als eine herkömmliche Armbanduhr,<br />
obwohl sie so getragen werden. Apple<br />
brachte als Gegenstück zu seinem millionenfach<br />
verbreiteten iPhone die „Apple<br />
Watch“ auf den Markt. Sie informiert<br />
nicht nur über Termine oder E-Mails,<br />
sondern über: Laufleistung, Herzfrequenz<br />
(zentrale EKG-Abnahme möglich)<br />
oder sogar nach entsprechender Anpassung<br />
über Herzrhythmusstörungen. Viele<br />
weitere namhafte Hersteller haben mittlerweile<br />
auch ihre eigene Smart Watch<br />
im Angebot. Die Palette der Funktionen<br />
wird ständig erweitert. In der Erprobung<br />
der Hersteller sind Geräte zur Speicherung<br />
von Flüssigkeitsaufnahme, Berechnung<br />
von Mahlzeiten (Kilokalorien und<br />
Verteilung auf Nahrungsmittel oder<br />
Gerichte); weiterhin noch Barometer.<br />
Es gibt auch Software, die Angebote mit<br />
Hinweisen zur Kommunikation gibt.<br />
Andere Anbieter passen die Blutzuckermessung<br />
schon künftig mit in ihre<br />
Angebote ein. Wichtig insbesondere im<br />
Senioren-Ausdauerbereich, Trainingseinheiten<br />
über Stunden, gar nicht zu denken<br />
an die Ultraanforderungen im Training<br />
oder Wettkampf. Das Oldenburger Institut<br />
für Informatik (OFFIS) weist aber<br />
weiter darauf hin, dass es deutliche Unterschiede<br />
zwischen körperlicher Aktivität<br />
und Schritte gibt. Grundsätzlich gilt<br />
natürlich: Wer viel geht (läuft), ist aktiv.<br />
Ein komplexeres Geschehen betrifft nun<br />
jedoch die Schwimmer und Radfahrer.<br />
Die Schrittzähler sind noch unzuverlässig,<br />
sie zählen alles Mögliche, nur nicht<br />
genau die verbrauchte Energie.<br />
Was die Genauigkeit anbelangt, gibt<br />
es unterschiedliche Vorstellungen. Mit<br />
medizinischer Kompetenz an Herzfrequenzüberwachung<br />
bis hin zu EKG-<br />
Speicherung oder EKG-Rhythmusanalyse<br />
mithilfe einer Internetnutzung, ist<br />
die künftige Entwicklung ausgerichtet.<br />
Nicht unwahrscheinlich erscheint auch<br />
in diesem Zusammenhang die weitere,<br />
umfangreichere Praxisnutzung von<br />
„LifeVest“. Dies als kombinierter Einsatz<br />
in Verbindung mit LifeVest Network<br />
zur Bewegungs- und Trainingskontrolle<br />
sowie zur weiteren Risikobewertung unter<br />
möglicher individueller medikamentöser<br />
Anpassung.<br />
Die neue Smart Watch M600 von POLAR (wurde in<br />
der Ausgabe 10/2016 ausführlich vorgestellt). <br />
<br />
Foto: POLAR<br />
In den USA laufen über die Gesundheitsbehörde<br />
FDA Anstrengungen. Es wird<br />
angestrebt, dass Wearables und APPS<br />
eine medizinische Zulassung bekommen.<br />
Eine solche wird es wahrscheinlich nach<br />
Indikationsgruppen in Beziehung zu<br />
chronischen Krankheiten geben, wobei<br />
es sehr wahrscheinlich anspruchsvolle<br />
Kombinationen zu metabolischen und<br />
leistungsabhängigen Herz-Kreislauf-Variablen<br />
geben muss. Ärzte und Sporttherapeuten<br />
müssten sich aber deutlich mehr<br />
in die komplexe kardiopulmonale Testung<br />
und Beratung einbringen, als bisher<br />
im Alltag praktiziert wird. Bilanzierte<br />
Lebensstiländerung in Abstimmung mit<br />
der nötigen Kombinationsmedikation ist<br />
ein erstrebenswertes Ziel.<br />
<br />
<br />
Im Namen des Vorstandes,<br />
Prof. Dr. Kristian Kothe<br />
Was ist LifeVest?<br />
LifeVest ist ein besonderer, externer<br />
Defibrillator, der wie eine Weste getragen<br />
werden kann. Er besteht aus einer<br />
Kontrolleinheit, die auch die Batterien<br />
enthält, den Defibrillatorelektroden auf<br />
Rücken und Brust und einem Textilanteil,<br />
der den permanenten Kontakt der<br />
Elektroden mit dem Körper sicherstellen<br />
soll. Nach einem überlebten plötzlichen<br />
Herztod (SCD) ist nicht immer die Versorgung<br />
mit einem implantierten permanenten<br />
Defibrillator (ICD) notwendig.<br />
Nach einem akuten Herzinfarkt, bei Patienten<br />
mit schwerer koronarer Herzerkrankung<br />
vor Bypass-OP oder vor einer<br />
Koronarintervention kann die Versorgung<br />
mit einer solchen Weste das deutlich<br />
erhöhte Risiko für einen SCD mindern.<br />
Die Versorgung mit einem permanenten<br />
ICD-Aggregat kann dann ggf. nicht mehr<br />
notwendig sein.<br />
<br />
www.isarherzzentrum.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 51
SERVICE – LESEREISEN<br />
LAUFEND UM DIE WELT<br />
LESERREISEN VON LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 2017<br />
52<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
R<br />
eisen gehört zum Laufsport – zu<br />
Fuß erkunden Läuferinnen und<br />
Läufern die Welt. Daher gehörten<br />
Leserreisen seit Gründung<br />
unseres Journal stets zum Angebot. Bereits<br />
mehre tausend Leserinnen und Leser reisten<br />
im Rahmen der Laufangebote unseres Journals<br />
zu Laufevents rund um den Globus.<br />
Traditionell stellen wir die Leserreise des<br />
kommenden Jahres in der Novemberausgabe<br />
vor. Wie in jedem Jahr wird wiederum eine<br />
besondere Weltreise mit neuem Ziel angeboten.<br />
2017 führt sie nach Sri Lanka und in<br />
die Emirate. Im Interesse einer langfristigen<br />
Urlaubsplanung wurde diese Reise bereits in<br />
zurückliegenden Ausgaben kurz vorgestellt.<br />
Die Redaktion freut sich auf die Reisebuchungen<br />
ihrer Leserinnen und Leser und<br />
wünscht schon jetzt gute Reise!<br />
<br />
Foto: Weidt, privat<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong><br />
53
SERVICE – LESEREISEN<br />
Leser-Weltreise 2017:<br />
Sri Lanka und die Emirate<br />
Der Colombo-Marathon (08.10.2017) im einstigen Ceylon ist diesmal der<br />
Ausgangspunkt für eine Tour durch exotische Regionen<br />
D<br />
iese, bereits in vorherigen Ausgaben schon vorgestellte<br />
Weltreise, ist zugleich eine Premiere. Zum<br />
17. Colombo-Marathon (auch Halbmarathon, 10<br />
und 5 km) gab es bisher noch keine Laufreise.<br />
Weerasinghe Tylak, der Renndirektor, wird also erstmals eine<br />
größere Gruppe deutscher Läufer in der Hauptstadt von Sri<br />
Lanka empfangen können: „Wir freuen uns über euer Kommen<br />
im nächsten Jahr!“ Trotz der Verlegung um eine Woche<br />
ändert sich nichts an unseren Reiseterminen. Bereits 24 Teilnehmer<br />
zählte unsere Leserreise-Mannschaft bei Drucklegung<br />
dieser Ausgabe. Noch sind Plätze frei. Für alle Leser von<br />
LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> verlängern wir den Frühbucherrabatt<br />
von 100,- € um einen weiteren Monat auf den 30.11.2016.<br />
Sri Lanka, die Perle im Indischen Ozean, steht im Mittelpunkt<br />
dieser Leserreise. Ein Kleinod erwartet uns: 2.000 Jahre alte<br />
Kulturschätze, üppige Urwälder, tropische Gärten, seltene Tiere,<br />
palmengesäumte Strände, Plantagen des berühmten Ceylontees.<br />
Innerhalb unserer Rundreise wird es sogar einen Sri-Lanka-Minimarathon<br />
geben. Und da wir mit den „Emirates“ fliegen, haben<br />
wir noch die tolle Gelegenheit, die Weltwunderstädte Dubai<br />
und Abu Dhabi zu erkunden. Eine Reiseleitung unserer Redaktion<br />
begleitet die Gruppe von Anfang bis Ende.<br />
Unseren Infornationsflyer mit Anmeldebogen verschicken wir<br />
gerne auf Anfrage – bitte richten Sie diese an:<br />
klaus-weidt@web.de oder per Post an die Berliner Redaktionsadresse<br />
(s. S. 5).<br />
54<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Hier einige Informationen zu den Reisevarianten:<br />
Reise „Colombo und die große Sri-Lanka-Rundreise“<br />
5.-17.10.2017<br />
Rundreise mit klimatisiertem Reisebus durch den historisch<br />
und landschaftlich äußerst interessanten Inselstaat. Was es<br />
u. a. alles zu erleben gibt: Leoparden, Büffel, Elefanten im ältesten<br />
Nationalpark, in den Klosterruinen von Anuradhapura<br />
steht der älteste Baum der Welt, 150 Buddhastatuen, exotische<br />
Gewürze, Teeplantagen und Bären, Tempel und Klöster<br />
im Dschungel, baden im Indischen Ozean und blaue Wale…<br />
und natürlich die Teilnahme an der Colombo-Marathonveranstaltung.<br />
Alle Übernachtungen mit Halbpension, deutschsprechender<br />
Guide an allen Tagen, Transfers, Eintrittsgelder,<br />
Minimarathon.<br />
Preis pro Person im DZ: 2.395,- € (inkl. Flug/Flughafentransfer).<br />
Reise „Colombo, Sri-Lanka-Rundreise und Emirate“<br />
5.-19.10.2017<br />
Stop-over nach der Sri-Lanka-Rundreise in Dubai und die einmalige<br />
Gelegenheit, hier und in Abu Dhabi eine Anzahl von<br />
Weltwundern bewundern zu können. So mit dem Burj Khalifa<br />
das höchste Bauwerk der Welt – 828 m! Glitzernde Metropole<br />
am Golf und doch auch ein Hauch von Orient überall.<br />
Übernachtungen mit Frühstück, alle Transfers und Busfahrten,<br />
deutschsprechender Guide.<br />
Preis pro Person im DZ: 2.795,- € (inkl. Flug/Flughafentransfer)<br />
Der 17. Colombo-Marathon am 8. Oktober 2017 führt mit seinen<br />
Strecken am Indischen Ozean entlang. Start für Marathon,<br />
Halbmarathon, 10 und 5 km um 6 Uhr. Temperaturen nachts<br />
22 und tagsüber bis 29° C. Teilnehmerzahlen waren 2016<br />
7.500, davon ca. 260 ausländische Läufer aus 41 Ländern. Veteranenwertung<br />
(+50). Bisheriges Startgeld Marathon 50,- €.<br />
<br />
Fotos: Weidt, privat<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 55
SERVICE – LESEREISEN<br />
Mallorca – Laufcamp<br />
Datum: 14.-21.05.2017<br />
Laufstrecken: ca. 5 km (morgens) + ca. 10 km (nachmittags) täglich<br />
Reisetermin: 14.-21.05.2017<br />
Reisepreis: ab 690,- € (inkl. Flug, Transfers und HP)<br />
www.bjoerngrass-laufreisen.de/deutsch/laufcamps/laufcamp-mallorca-mai-2017<br />
Laufurlaub mit dem Laufcamp-Veranstalter Nummer eins<br />
Trainieren auf abwechslungsreichen Laufstrecken und Relaxen<br />
im 4-Sterne-Hotel Exagon Park in Can Picafort, im Norden der<br />
Insel. Zwei Trainingseinheiten und ein Workshop stehen täglich<br />
auf dem Laufcamp-Programm, die für alle Alters- und Leistungsklassen<br />
geeignet sind. Das Training wird geleitet und ist leistungsbezogen,<br />
kann aber auch ohne Leistungsdruck durchgeführt werden,<br />
denn das Wichtigste, was wir vermitteln wollen, ist der Spaß<br />
am Laufen. Höhepunkt am Ende der Laufcamp-Woche ist ein<br />
10-km-Wettkampf mit anschließender interner Siegerehrung.<br />
<br />
Fotos: Grass<br />
Weitere Informationen und Buchungen:<br />
Björn Grass Laufreisen & Co. KG<br />
Kopernikusstraße 4<br />
85609 Aschheim b. München<br />
Tel.: +49-(0)89-12262578<br />
E-Mail: info@bjoerngrass.de<br />
www.bjoerngrass-laufreisen.de<br />
Thailand – Laufcamp<br />
Datum: 06.-18.07.2017<br />
Laufstrecken: ca. 5 km (morgens) + ca. 10 km (nachmittags) täglich<br />
Reisetermine: 10.-18.7.2017, 08.-18.7.2017, 06.-18.07.2017<br />
Reisepreis: ab 1.290 ,- € (inkl. Flug, Transfers und Übernachtung)<br />
http://www.bjoerngrass-laufreisen.de/deutsch/laufcamps/laufcamp-pattaya-thailand-juli-2017<br />
Trainieren und Relaxen in Thailand<br />
Direkt am Meer, im Badeort Pattaya, findet das Laufcamp in<br />
Thailand statt. Es ist für alle Alters- und Leistungsklassen geeignet,<br />
vom Anfänger bis zum leistungsorientierten Läufer. Jeder<br />
Teilnehmer kann selbst entscheiden, wann, wie oft und wie lange<br />
er trainieren möchte. Bei diesem Laufurlaub wird eine individuelle<br />
Rundumbetreuung angeboten, bei der Björn Grass mit einer<br />
über 20-jährigen Lauferfahrung in Thailand immer mit Rat und<br />
Tat zur Seite steht. Der Höhepunkt des Laufcamps ist der Pattaya-Marathon,<br />
mittlerweile eine internationale Großveranstaltung,<br />
bei der auch Halbmarathon oder 10 km gelaufen werden<br />
können. Eine Verlängerung des Laufurlaubs ist möglich.<br />
<br />
Fotos: Grass<br />
Weitere Informationen und Buchungen:<br />
Björn Grass Laufreisen & Co. KG<br />
Kopernikusstraße 4<br />
85609 Aschheim b. München<br />
Tel.: +49-(0)89-12262578<br />
E-Mail: info@bjoerngrass.de<br />
www.bjoerngrass-laufreisen.de<br />
56<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Spanien – Laufcamp Calella und Barcelona-Halbmarathon<br />
Datum: 05.-13.02.2017<br />
Laufstrecken: zw. 5 und 20 km zzgl. 21 km Halbmarathon-Barcelona<br />
Reisetermin: 5.-13.02.2017<br />
Reisepreis: ab 690,- € (zzgl. Flug; inkl. Transfers und HP)<br />
www.schulz-sportreisen.de/SPA22<br />
Optimaler Laufsaisonauftakt in der Ironman-Stadt Calella<br />
Wo, wenn nicht in Calella, dem Austragungsort des IRONMAN<br />
BARCELONA an der spanischen Mittelmeerküste: Wenn im Februar<br />
die Stadt noch sich selbst gehört, lassen sich die klimatischen<br />
Bedingungen und beste Infrastruktur hervorragend für einen läuferischen<br />
Saisonauftakt nutzen. Eine gut abgestimmte Mischung aus<br />
Dauerläufen im hügeligen und naturbelassenen Hinterland, Tempoläufe<br />
im Leichtathletikstadion La Muntanjeta sowie läuferspezifische<br />
Kräftigungs- und Stabilisationseinheiten werden für einen<br />
ordentlichen Trainingsschub sorgen. Professionell und ganzheitlich<br />
durchgeführt von unserem langjährigen Partner gotorun aus Potsdam.<br />
Krönender Abschluss der Trainingswoche ist der Halbmarathon<br />
in Barcelona am 12. Februar 2017 (auch separat als Kurzreise<br />
mit Aufenthalt in Barcelona buchbar). Fotos: Schulz-Sportreisen<br />
Weitere Informationen und Buchungen:<br />
schulz sportreisen<br />
Bautzner Str. 39<br />
01099 Dresden<br />
Tel.: +49-(0)351-2662535<br />
E-Mail: ines.schmitt@schulz-sportreisen.de<br />
www.schulz-aktiv-reisen.de<br />
Reise in Vorbereitung:<br />
Porto Santo/Portugal – Porto Santo Trail<br />
Datum: 04.03.2017<br />
Laufstrecken: Marathon, Halbmarathon, 7,5 km<br />
Reisetermin: Kurzreise als verlängertes Wochende und Variante<br />
mit zusätzlichem Aufenthalt auf Madeira mit geführten Wanderungen.<br />
Reisepreis: in Vorbereitung<br />
Link zum Laufveranstalter: www.portosantomarathon.com<br />
Die Insel liegt liegt ca. 43 km nordöstlich von Madeira und ist<br />
berühmt für ihren traumhaften 9 km langen Sandstrand, der sich<br />
hervorragend für Spaziergänge oder Trainingsläufe eignet. Das<br />
Klima der Insel ist das ganze Jahr über trocken und beständig. Sie<br />
hatt eine Ausdehnung von etwa 11 x 6 km. Der 517 m hohe Pico<br />
do Facho im Osten ist vulkanischen Ursprungs und bietet eine<br />
gute Aussicht über die Insel. Im Westen finden sich am Südhang<br />
des Pico de Ana Ferreira interessante Basaltformationen.<br />
Der Porto-Santo-Trail findet seit 2011 statt und ist eine kleiner,<br />
familiärer Lauf mit einer sehr guten Organisation. Die Strecke<br />
ist flach und muss beim Halbmarathon einmal und beim Marathon<br />
zweimal gelaufen werden. Wasser und isotonische Getränke<br />
gibt es alle 5 km. Die Zeitnahme erfolgt mit Champion Chip.<br />
Jeder Teilnehmer bekommt ein T-Shirt und im Ziel gibt es eine<br />
Medaille. Die Startzeiten und -gebühren lauten: Marathon –<br />
9.00 Uhr/20,- €, Halbmarathon – 10.15 Uhr/15,- €, 7,5 km –<br />
9.00 Uhr/10,- €.<br />
<br />
Fotos: Lauf-Abenteuer, Veranstalter<br />
Weitere Informationen und Buchungen:<br />
Lauf-Abenteuer<br />
Inh. Ina Siegel<br />
Marsilstein 21<br />
50676 Köln<br />
Tel: +49(0)221 168 233 42<br />
Fax + 49 221 16836520<br />
E-Mail: info@lauf-abenteuer.de<br />
www.lauf-abenteuer.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 57
ACHILLESSEHNENREIZUNG<br />
BEHANDLUNG AUS OSTEOPATHISCHER SICHT<br />
N<br />
icht nur für Läufer im Leistungssportbereich,<br />
sondern<br />
auch für viele Freizeitläufer,<br />
bedeutet eine schmerzhafte,<br />
geschwollene Achillessehne nicht<br />
selten monatelange Behandlung, die teilweise<br />
auch in Kombination mit Sportpause<br />
nicht hilft.<br />
Besonders frustrierend ist es, wenn der<br />
Laufkollege mit einer bestimmten Therapie<br />
wieder beschwerdefrei ist, nur bei einem<br />
selbst klappt es damit nicht.<br />
Die Tatsache, dass es keine einfache Erklärung<br />
für die chronisch therapieresistente<br />
Achillodynie gibt, erschwert die Suche<br />
nach der richtigen Therapie.<br />
Ständige Überforderung im Training,<br />
mangelnde Regenerationsphasen, bestimmte<br />
Antibiotika (sog. Fluorchinolone),<br />
schlechte Sportschuhe, Übergewicht,<br />
Fußfehlstellungen. Es gibt viele Gründe,<br />
die eine Achillodynie verursachen können.<br />
In der Regel sind es Kombinationen<br />
aus mehreren Störfaktoren. Ein chinesisches<br />
Sprichwort besagt: „Eine Kugel allein<br />
macht noch keinen Klang.“<br />
Normalerweise ist der Körper in der<br />
Lage, sich selbst zu regenerieren, wenn<br />
die Summation an schlechten Einflüssen<br />
nicht zu groß ist. Bei hartnäckigen Achillessehnenbeschwerden<br />
lohnt es sich die<br />
Nieren mit einzubeziehen.<br />
Die Nieren- und Blasenmeridiane verlaufen<br />
beidseits innen und außen entlang<br />
der Achillessehne.<br />
Meridiane sind in der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin (TCM) Kanäle, in<br />
denen die Lebensenergie (Qi) fließt. Gesundheit<br />
ist nach der Vorstellung der TCM<br />
unter anderem verbunden mit einem freien<br />
und ausreichenden Fluss des Qi in den Meridianen,<br />
ein ähnlicher Ansatz wie in der<br />
Osteopathie. „Panta rhei“ – alles fließt. In<br />
der chinesischen Heilkunde gehören Niere<br />
und Blase zusammen zum Wasserelement.<br />
Ist ein Organ in seiner Funktion beeinträchtigt,<br />
so sind Strukturen, besonders<br />
Muskeln und Sehnen im Meridianverlauf,<br />
anfälliger.<br />
„Das geht mir an die Nieren.“<br />
Verlauf des Nierenmeridians<br />
Dieser Spruch zeigt, dass auch Stress, belastende<br />
Situationen etc. die Nieren ungünstig<br />
beeinflussen können, ohne dass<br />
sie schulmedizinisch auffällig sind.<br />
Die nachfolgenden Fallbeispiele sollen<br />
zeigen, welche Möglichkeiten die osteopathische<br />
Diagnostik bietet, eine effektive<br />
Behandlungsform zu finden.<br />
Verlauf des Blasenmeridians<br />
Erstes Fallbeispiel:<br />
Ein 32-jähriger Läufer klagte über beidseitige<br />
Achillessehnenschmerzen. Dehnübungen,<br />
exzentrische Übungen, Laufpause<br />
und Spritzen haben nur vorübergehend<br />
geholfen.<br />
Bei der Untersuchung stellte sich heraus,<br />
dass die Nierenregion, seitlich am<br />
Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule,<br />
druckempfindlich war. Als<br />
Dreijähriger hatte er eine schwerwiegende<br />
Nierenentzündung (Glomerulonephritis)<br />
und wohl dadurch bedingt schon immer<br />
eine Proteinurie (zu viel Eiweiß im Urin).<br />
Die Therapie bestand darin, über Faszientechniken<br />
die Nierenregion am Rücken<br />
zu entspannen und mit Akupunktur seine<br />
Nieren in ihrer Funktion zu unterstützen.<br />
Hinzu kam eine Mobilisierung seiner<br />
Wirbelsäule am Übergang von der Brustzur<br />
Lendenwirbelsäule. Dieser Abschnitt<br />
ist bei einer „Nierenproblematik“ häufig<br />
unbeweglicher. Das heißt nicht, dass man<br />
nierenkrank ist. Die Nieren werden vegetativ<br />
u. a. von dem Brustwirbelsäulenabschnitt<br />
Th 10-12<br />
versorgt. Die Behandlung<br />
der Sehnen stand nicht im Vordergrund,<br />
aber zur lokalen Unterstützung wurden<br />
sie mit einer „heißen Rolle“ behandelt,<br />
die den Stoffwechsel anregt und mit einer<br />
myofaszialen Technik.<br />
Die Beschwerden besserten sich und<br />
der Patient konnte beschwerdefrei jeden<br />
zweiten Tag laufen, womit er zufrieden<br />
war. Den Tag Pause dazwischen brauchte<br />
er zur Regeneration und wahrscheinlich<br />
wird das auch so bleiben, denn die Nieren<br />
bleiben in gewisser Weise vorgeschädigt.<br />
Er muss dosiert belasten, jeden Tag laufen<br />
wäre wohl „eine Kugel“ zu viel.<br />
Zweites Fallbeispiel:<br />
Ein 54-jähriger Läufer hatte seit Monaten<br />
eine Achillessehnenreizung rechts, die<br />
sich nach einer mehrtägigen Städtetour<br />
mit „viel Pflastertreten“ noch einmal<br />
deutlich verschlimmert hat. Die Sehne<br />
war schmerzhaft verdickt und sehr druckempfindlich.<br />
Bei der Tastuntersuchung stellte sich<br />
eine vermehrte Spannung sowohl in der<br />
rechten Nierenregion heraus als auch in<br />
der rechten Waden- und Beinrückseitenmuskulatur.<br />
Einen anfälligen, oft steifen unteren Rücken<br />
mit teilweise ausstrahlenden Schmerzen<br />
ins rechte Bein außen kennt er seit<br />
58<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Jahren, besonders wenn er Stress hat. Eine<br />
Kernspintomografie (MRT) zeigt degenerative<br />
Veränderungen vermehrt rechts im<br />
Bereich L 5<br />
/S 1<br />
.<br />
Die Wadenmuskulatur (M. gastrocnemius)<br />
wird von der Region S 1<br />
/S 2<br />
(L 5<br />
)<br />
innerviert und kann durch eine Irritation<br />
dieser Nervenwurzeln und durch die<br />
Schmerzen hyperton werden. Auch hier<br />
ist es sinnvoll, die Sehne lokal und die<br />
Nieren, wie in Fallbeispiel 1, zu behandeln.<br />
Hinzu kommt die Behandlung der<br />
Lendenwirbelsäule mit Übergang zum<br />
Kreuzbein durch osteopathische Techniken,<br />
Alltagsschulung mit richtigem Bückverhalten<br />
und Muskelaufbau der Rumpfmuskulatur,<br />
sowie aktive Dehnung der<br />
gesamten Faszien der Beinrückseite.<br />
Der Körper muss ein Leben lang Belastungen<br />
jeglicher Art kompensieren, alleine<br />
das Älterwerden ist ein gewisser Störfaktor.<br />
Die Nierenenergie nimmt mit zunehmendem<br />
Alter ab. Bei jungen Menschen<br />
heilt vieles schneller und auch qualitativ<br />
besser aus. Betreibt man intensiv Sport,<br />
müssen die Kompensationsmöglichkeiten<br />
des Körpers gut sein. Je weniger negative<br />
Einflüsse vorhanden sind, desto besser<br />
kann man regenerieren.<br />
„Suchen Sie Gesundheit, eine Krankheit<br />
entdecken, kann jeder.“<br />
A.T. Still (1828-1917), Begründer der Osteopathie<br />
Es gibt nicht die Therapie, die alles heilt.<br />
Ziel ist es, die Summation negativer Faktoren<br />
zu reduzieren.<br />
Manche Gegebenheiten kann man<br />
nicht ändern, z. B. Achsenfehlstellungen<br />
der Beine, aber es sollten nicht noch<br />
Übergewicht durch schlechte Ernährung,<br />
Trainingsfehler und schlechte Laufschuhe<br />
hinzukommen.<br />
Im Hinblick auf die Nieren gibt es bestimmte<br />
Symptome, durch die man erkennen<br />
kann, ob eine Nierenproblematik in<br />
der Summation eine Rolle spielen könnte.<br />
Symptome bei Nieren-Yang-Mangel:<br />
• Kreuzschmerzen, Steifigkeit im unteren<br />
Rücken,<br />
• kalte Füße, kalte Knie,<br />
• Abneigung gegen Kälte,<br />
• blasse Zunge, evtl. geschwollen mit<br />
Zahnabdrücken seitlich,<br />
• häufiges Wasserlassen von klarem Urin,<br />
• Potenzschwäche.<br />
Symptome bei Nieren-Yin-Mangel:<br />
• Nachtschweiß,<br />
• sehr warme Hände und Füße,<br />
• Schlafstörungen,<br />
• trockener Mund nachts,<br />
• rote, belaglose Zunge.<br />
Je nach Intensität der Symptome sollte<br />
man sich von einem Therapeuten behandeln<br />
lassen, z. B. mit Osteopathie und/<br />
oder Akupunktur.<br />
Auf alle Fälle kann jeder selbst etwas<br />
tun, um die Symptomatik zu verbessern:<br />
• den Rücken warm halten, besonders die<br />
Nierengegend;<br />
• keine kalten Füße bekommen;<br />
• Stress reduzieren;<br />
• Übungen, um die Beweglichkeit zu erhalten<br />
oder wiederzuerlangen, wodurch<br />
auch die Nieren mit ihren Faszien mobilisiert<br />
werden;<br />
• möglichst auf nicht steroidale Antirheumatika<br />
(NSAR) verzichten, z. B.<br />
Ibuprofen ® , Diclofenac ® , Voltaren ® ,<br />
Arcoxia ® , Celebrex ® . Sie belasten die<br />
Nieren und helfen oft nur sehr kurzfristig<br />
bei Achillessehnenreizungen.<br />
Geht es um die Nieren, werde ich oft gefragt,<br />
wie viel man trinken sollte.<br />
Mediziner empfehlen für gesunde Menschen,<br />
ein Trinken nach Durstgefühl. Für<br />
Kranke und Ältere richtet sich die individuelle<br />
Trinkmenge nach ihrem Gesundheitszustand.<br />
Durst ist ein wesentliches Signal<br />
unseres Körpers, dass wir Flüssigkeit<br />
brauchen. Natürlich benötigt ein Mensch<br />
bei körperlicher Arbeit, Sport und/oder<br />
hohen Temperaturen mehr Flüssigkeit.<br />
Aber warum sollte ein ca. 55 kg schwerer<br />
Läufer, der wenig schwitzt und auch<br />
im Alltag eher friert, genauso viel trinken<br />
wie ein ca. 80 kg schwerer Läufer, der sehr<br />
viel schwitzt und eigentlich immer nur im<br />
T-Shirt rumläuft, weil ihm so warm ist.<br />
Man sollte seinem Durstgefühl vertrauen,<br />
bei den Tieren funktioniert es auch,<br />
ohne dass ihre Nieren geschädigt werden.<br />
Fazit: Die osteopathische Diagnostik kann<br />
helfen, Störfaktoren zu erkennen, die nicht<br />
im muskuloskelettalen Bereich liegen. Exzentrische<br />
Wadenmuskelübungen oder das<br />
Arbeiten mit einer Faszienrolle können<br />
wirkungsvoll bei muskulären Dysbalancen<br />
oder bei Faszienverklebungen sein. Liegt<br />
die Hauptursache aber im Bereich des<br />
urogenitalen Systems (Niere/Blase) durch<br />
z. B. Stress, ist es natürlich viel effektiver<br />
und nachhaltiger, dort mit der entsprechenden<br />
Therapie anzusetzen. <br />
•<br />
... ÜBUNGEN HIERZU IN DER NÄCHSTEN AUSGABE!<br />
Leistungssportler verschiedener Sportarten,<br />
unter anderem Profifußballer, mit individuellen<br />
Übungskonzepten für die Spieler.<br />
Petra Michaelis ist Osteopathin, Physiotherapeutin<br />
und Heilpraktikerin. Sie hat eine<br />
eigene Praxis und ist seit 1992 Referentin<br />
bei der A-Trainerausbildung des Deutschen<br />
Tennis Bundes. Sie betreut immer wieder<br />
1. Auflage 2016<br />
168 Seiten<br />
16,5 x 24 cm, Klappenbroschur,<br />
318 Fotos, 12 Abb., in Farbe<br />
ISBN 978-3-8403-7509-5<br />
€ [D] 24,95<br />
Auch als E-Book erhältlich.<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 59
BERICHTE – BESONDERES<br />
TRAIL AUF<br />
ZWEI RÄDERN<br />
UNTERWEGS BEIM 4. EPIC ISRAEL<br />
VON DR. CHRISTIAN WASCHKE/JÖRG VALENTIN<br />
<br />
Fotos: Valentin<br />
M<br />
it dem Herbst beginnt für<br />
viele Läuferinnen und Läufer<br />
nach einer langen Saison<br />
die Zeit der Regeneration.<br />
Für die meisten aber kein Grund, die<br />
Füße hochzulegen, sondern man schaut<br />
über den Tellerrand zu anderen Sportarten.<br />
Eine beliebte Ausdaueralternative<br />
zum Laufen ist dabei das Mountainbiken.<br />
Immer mehr Läufer finden Gefallen an<br />
dem Sport, mit dem Bike durch das Gelände<br />
zu sausen und einmal andere Muskelgruppen<br />
zu belasten. Eine besondere<br />
Empfehlung ist dabei der EPIC Israel.<br />
Ein kleinerer, aber keineswegs zu unterschätzender<br />
Ableger des berühmten EPIC<br />
Cape in Südafrika und des Bike Transalp.<br />
Die vierte Auflage fand im Frühherbst im<br />
Norden Israels in Galiläa statt.<br />
Der „Playtika EPIC Israel“ – so die offizielle<br />
Bezeichnung - ist ein einzigartiger und<br />
perfekt organisierter Mountainbikeevent.<br />
Vom 29.9. bis 1.10.2016 (Mi.: Registrierung,<br />
Do./Fr. erster und zweiter Renntag,<br />
Sa.: dritter Renntag und Abreise) fuhren<br />
rund 550 Mountainbiker in 275 Zweierteams<br />
durch den Norden von Israel.<br />
Das Gelände war überwiegend hügelig,<br />
mitunter auch steil und bot daher ideale<br />
Voraussetzungen fürs Mountainbiken.<br />
An allen drei Tagen erfolgte der Start an<br />
einem zentralen Punkt, dem sogenannten<br />
„Rennhotel“ (diesmal das Galilion-Hotel<br />
in Galiläa, an der Nationalstraße 90). Die<br />
Routen führten über die verschiedenen<br />
Höhenzüge in der Umgebung.<br />
Am ersten Renntag (start um 7.00 Uhr)<br />
galt es eine Strecke von 98 km mit einem<br />
Gesamtanstieg von 1.480 Höhenmetern zu<br />
bewältigen. Das Zeitlimit für die Strecke<br />
lag bei 10 h, wobei die meisten Fahrer weit<br />
vor diesem Limit bereits wieder im Ziel waren.<br />
Auch Hobbyfahrer mit solider Kondition<br />
und etwas technischer Erfahrung sind<br />
in der Lage, das Rennen mitzufahren und<br />
in der vorgegebenen Zeit zu beenden. Die<br />
schnellsten Mountainbiker waren bereits<br />
nach knapp über 3:30 h wieder im Ziel. Das<br />
entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von nicht ganz 28 km/h. Aber das<br />
spielt für die meisten der Pedaleure ohnehin<br />
keine Rolle. Für diese Biker zählt nicht<br />
der Sieg, sondern einzig das Dabeisein und<br />
das Erreichen des Ziels.<br />
Die Route des ersten Rennens führt zunächst<br />
nach Süden entlang des Jordans.<br />
Anschließend geht es nach Westen zum<br />
Ramot-Naftaly-Bergrücken. Ab diesem<br />
Punkt geht es mehr oder weniger stetig über<br />
die nächsten 40 km bergan. Die Steigung<br />
variiert dabei von einem angenehm zu fahrenden<br />
Anstieg über sehr steile Passagen,<br />
die nur im kleinsten Gang zu bewältigen<br />
sind. Wichtig ist, dass man sich auf der<br />
ersten Hälfte nicht zu sehr verausgabt, um<br />
noch genügend Reserven für den Rückweg<br />
60<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Jordandurchquerung auf oder mit dem Rad<br />
zu haben. Es lohnt sich trotz der schweißtreibenden<br />
Strapazen, den Blick auf das<br />
benachbarte Jordantal zu werfen und die<br />
einzigartige Szenerie in sich aufzunehmen.<br />
dickem Staub bedeckt sind, in Verbindung<br />
mit dem mitunter böigen Wind, forderten<br />
bis zuletzt höchste Konzentration als auch<br />
die letzten Kraftreserven.<br />
Gelegenheit, sich ein kurzes kühles Bad<br />
zu genehmigen. Sicherlich war die Abkühlung<br />
bei einigen der Pedaleure auch<br />
nicht ganz freiwillig.<br />
Auf Mountainbikepfaden durch<br />
das Land<br />
Die zweite Hälfte des ersten Renntags gestaltet<br />
sich dagegen viel angenehmer als<br />
der erste Teil. Große Teile der Strecke führen<br />
durch Wälder, die bei Temperaturen<br />
um 30° C angenehmen Schatten spenden.<br />
Die benutzten Singletrails (Mountainbiketrails<br />
mit einer Breite von etwa 1 m)<br />
wurden speziell für Mountainbiker angelegt.<br />
Hier unterstützt die israelische Forstbehörde<br />
die Interessen der Mountainbiker<br />
und beteiligt sich an einem landesweiten<br />
Projekt, einen durchgehenden Mountainbiketrail<br />
durch ganz Israel anzulegen. Ein<br />
großer Teil (rund 250 km, Stand: Herbst<br />
2016) ist bereits im Süden des Landes realisiert<br />
und kann durchgängig befahren<br />
werden. Darüber hinaus sind auch einzelne<br />
Strecken in Galiläa fertig, die bei EPIC<br />
Israel befahren werden. Dieser Trail ist<br />
einheitlich markiert und zwar mit einem<br />
schwarzen Fahrrad auf einem gelben Regentropfen,<br />
dessen Spitze in die zu fahrende<br />
Richtung zeigt.<br />
Die restliche Strecke führte wieder über<br />
Feld- und Wirtschaftswege zum Hotel zurück.<br />
Die steinigen Wege, die zum Teil mit<br />
Um die kühlen Morgenstunden zu nutzen,<br />
begann der zweite Renntag noch<br />
früher. Um 6.30 Uhr hieß es: Fertig zum<br />
Start. Um diese Jahreszeit war es um 6.00<br />
Uhr noch stockdunkel, aber bereits 30 Minuten<br />
später ausreichend hell, um ohne<br />
zusätzliche Lichtquellen direkt losfahren<br />
zu können.<br />
Aufstieg zum Fernblick<br />
Die zweite Etappe wurde im Wesentlichen<br />
an den westlichen Hängen der Golanhöhen<br />
ausgetragen. Dabei wurden<br />
landwirtschaftlich genutzte Felder durchfahren.<br />
Der Weg führte auch an Zitronenund<br />
Granatapfelplantagen vorbei. Dabei<br />
überraschte die Gegend immer wieder<br />
durch ihre einzigartige Vielfältigkeit. Gerade<br />
fuhr man noch über einen staubigen<br />
Weg und nach der nächsten Kurve wurde<br />
ein Flusslauf erreicht. Der zweite Renntag<br />
sah auch zwei Flussdurchquerungen vor,<br />
wobei die erste mit etwas fahrerischem<br />
Geschick ohne abzusteigen bewältigt<br />
werden konnte. Die zweite Flussdurchquerung,<br />
im letzten Drittel der Strecke,<br />
musste aber durchlaufen werden, da die<br />
Böschungen zu steil waren. Dabei nutzten<br />
einige Mountainbiker die willkommene<br />
Der eigentliche Anstieg des Tages begann<br />
aber nach der ersten Flussdurchquerung.<br />
Auf einer Strecke von etwa 11 km waren<br />
insgesamt 750 Höhenmeter zu bewältigen,<br />
bis man die westliche Seite des Golans erreichte.<br />
Als Entschädigung gab es den einzigartigen<br />
Blick über das sich dahinschlängelnde<br />
Jordantal, wobei man in der Ferne<br />
bis zum See Genezareth blicken konnte.<br />
Auf dem höchsten Punkt der Tageswertung<br />
befand sich die zweite Verpflegungsstation,<br />
die von allen Mountainbikern sehnlichst<br />
erwartet wurde. Anschließend ging<br />
es über steinige Wege wieder bergab. Die<br />
Landschaft wird im Wesentlichen durch<br />
Viehzucht geprägt, sodass man sich den<br />
Weg gelegentlich mit Rindviechern teilen<br />
musste, die gemütlich die Strecke queren<br />
und teilweise recht erstaunt den vorbeifahrenden<br />
Mountainbikern nachblickten. Der<br />
zweite Renntag endete mit einer relativ flachen<br />
Strecke von 30 km. Diese führte auch<br />
über Fahrradwege und kleinere Nebenstraßen,<br />
sodass die Geschwindigkeit zum<br />
Ende des zweiten Renntags recht hoch<br />
war. Aufgrund einer Streckensperrung und<br />
des damit verbundenen Umwegs betrug die<br />
Distanz am Ende 110 km mit einem Anstieg<br />
von 1.850 Höhenmetern. Aufgrund<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 61
BERICHTE –BESONDERES<br />
der außergewöhnlichen Streckenführung<br />
wurde das Zeitlimit für den zweiten Renntag<br />
auf 11 h hochgesetzt, so viel, wie bisher<br />
bei keinem Renntag bei EPIC Israel. Die<br />
schnellsten Fahrer des Tages benötigten<br />
unter 4:30 h. Das entsprach einem Durchschnitt<br />
von etwa 24,5 km/h.<br />
Der Reiz des Besonderen<br />
Am dritten Renntag standen zum Etappenabschluss<br />
62 km mit 1.350 Höhenmetern<br />
auf dem Plan. Dabei wurde der nördlichste<br />
Teil der Bergkette direkt an der Grenze<br />
zum Libanon befahren. Besonders fielen<br />
die einzigartigen Singletrails auf, die sich<br />
im Schatten der Wälder im Bereich von<br />
Kfar Giladi befinden. Diese Trails wurden<br />
speziell für Mountainbiker eingerichtet<br />
und laden jeden begeisterten Hobby- als<br />
auch Profimountainbiker zu einem Urlaub<br />
in dieser Gegend ein. Im Zuge dieser Single-Trails<br />
kamen auch Downhillspezialisten<br />
auf ihre Kosten. Die Strecke führt über teilweise<br />
recht steile Passagen wieder bergab.<br />
Die schnellsten Fahrer waren bereits nach<br />
2:30 h wieder im Ziel (ca. 25 km/h).<br />
Das „Rennhotel“ Galilion-Hotel in Galiläa<br />
eignete sich dabei hervorragend als Ausgangpunkt<br />
für EPIC Israel. Es liegt zentral<br />
mitten im Jordantal. Feld- und Wirtschaftswege<br />
machten es möglich, die umliegenden<br />
Berge ohne großartige Berührungen mit<br />
dem Straßenverkehr zu erreichen.<br />
Mountainbikeprofi Martin Gluth (Gesamtzweiter<br />
mit seinem israelischen Partner<br />
Shlomi Haimi) urteilte: „Das Niveau<br />
Wegemarkierungen führten auf spektakuläre Singletrails<br />
Rindviecher auf der Piste <br />
der Trails ist schon spektakulär. Die Mischung<br />
aus Staub, Hitze und Steinen aller<br />
Art macht das Spektakuläre aus. Man<br />
darf sich keine Unkonzentriertheit leisten,<br />
sonst ist ein Sturz nicht zu verhindern.<br />
Israel ist auf dem besten Wege, sich zu einem<br />
Mountainbikeparadies zu entwickeln.“<br />
Die dreitägige Mountainbike-Challenge<br />
geht auf eine Idee von Giora Tsachor zurück.<br />
Der begeisterte Mountainbiker mit<br />
der Liebe zum Sport und zur Natur konnte<br />
seinen Traum allerdings nicht mehr<br />
selbst verwirklichen. Giora Tsachor kam<br />
bei einem tragischen Verkehrsunfall ums<br />
Leben. Sein Sohn Gal hat dem Wunsch<br />
seines Vaters vor vier Jahren Rechnung<br />
getragen und gegen viele Widerstände<br />
und Bedenken umgesetzt und immer<br />
weiter perfektioniert. EPIC Israel ist<br />
mittlerweile für viele Mountainbiker aus<br />
dem In- und Ausland zu einem festen Fixpunkt<br />
im Terminkalender geworden. Die<br />
Mischung aus spektakulären Trails und<br />
einer beeindruckenden Landschaft macht<br />
den besonderen Reiz der Veranstaltung in<br />
Israel aus. <br />
•<br />
EPIC Israel im Telegram<br />
Fotos: Valentin<br />
• Üppiger technischer Service im Zielbereich<br />
(Ersatzräder und Material können<br />
gestellt werden).<br />
• Hochwertiges Veranstalter-T-Shirst,<br />
Medaille und Urkunde.<br />
• Streckensicherung auf der gesamten<br />
Route.<br />
• Startnummernsatz.<br />
• Professionelle Zeitnahme mittels Transpondern<br />
• Roadbook.<br />
• Streckenverlauf bis zum Renntag<br />
geheim gehalten (nur Höhenprofile<br />
veröffentlicht), um Chancengleichheit<br />
zu gewährleisten.<br />
• Frühstück und Abendmahlzeiten<br />
(Büffet).<br />
• Nächster Termin: 14.-16.09.2017, Startund<br />
Zielort sowie die Route werden erst<br />
2017 bekannt gegeben.<br />
• Teilnehmergebühren: Ca. 450,- ¤ ohne<br />
Extras bei der Übernachtung.<br />
Informationen und Ergebnisse:<br />
http://www.epicisrael.org.il/en.<br />
62<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
GESUNDHEIT – MEDIZIN<br />
Gesundes Fernsehen<br />
zur Sprechstunde<br />
Kooperation DGSP und TV-Wartezimmer ® verlängert<br />
<br />
Fotos: TV-Wartezimmer<br />
D<br />
er 2011 geschlossene Kooperationsvertrag zwischen<br />
der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention<br />
(DGSP) – Deutscher Sportärztebund e. V. und<br />
TV-Wartezimmer ® wurde jetzt unbefristet verlängert.<br />
Wesentlicher Bestandteil der Kooperation ist das monatlich aktualisierte<br />
DGSP Aktuell. Professionell aufbereitet sowie inhaltlich-medizinisch<br />
abgestimmt mit der DGSP, zeigt es den TV-Wartezimmer ® -Zuschauern<br />
in orthopädischen und sportärztlichen Wartezimmern nützliche<br />
Tipps rund um Sport, Bewegung und Gesundheit.<br />
„TV-Wartezimmer ® ist für uns ein kompetenter Partner, der<br />
mithelfen kann, die Bedeutung von körperlicher Aktivität und Bewegung<br />
im Sinne der DGSP in die Ärzteschaft ebenso wie auch<br />
in die Bevölkerung zu transportieren“, freut sich Prof. Dr. med.<br />
Rüdiger Reer, DGSP-Generalsekretär.<br />
Die 1912 gegründete Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin<br />
und Prävention (DGSP) ist die zentrale ärztliche Institution auf<br />
den Gebieten der Sportmedizin sowie der Gesundheitsförderung<br />
und Prävention durch körperliche Aktivität. Neben der Förderung<br />
von sport- und präventivmedizinischer Forschung, Lehre<br />
sowie Fort- und Weiterbildung setzt die DGSP viele Projekte<br />
zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung<br />
um. Sie ist die Vereinigung der 17 Landesverbände für Sportmedizin<br />
und mit ihren 9.000 Mitgliedern eine der größten wissenschaftlich-medizinischen<br />
Fachgesellschaften in Deutschland.<br />
TV-Wartezimmer ® wurde 2003 von Markus Spamer in Freising,<br />
nördlich von München, gegründet und ist mit mittlerweile über<br />
7.000 installierten Systemen in Wartezimmern von Arztpraxen und<br />
Kliniken europäischer Marktführer in der Patientenaufklärung und<br />
-information. Zahlreiche Kooperationen mit Berufs- und Fachverbänden,<br />
Kammern und Ärztenetzen ebenso wie unabhängige Studien<br />
und Zertifizierungen belegen die Kompetenz des Unternehmens<br />
sowie den Nutzen für Patienten und Ärzte. LZ&CO/Presseinfo<br />
Ärztliche Präventionsempfehlung braucht<br />
einheitliche Standards<br />
Anzahl Sportärzte in den deutschen Bundesländern<br />
Baden-Württemberg 1.000 Bayern 1.498<br />
Berlin 394 Brandenburg 129<br />
Bremen 75 Hamburg 208<br />
Hessen 553 Mecklenburg-Vorpommern 90<br />
Niedersachsen 526 Nordrhein-Westfalen 1.694<br />
Rheinland-Pfalz 362 Saarland 126<br />
Sachsen 298 Sachsen-Anhalt 123<br />
Schleswig-Holstein 256 Thüringen 141<br />
Quelle: http://facharztadressen.de<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention<br />
(DGSP) begrüßt die ärztliche Präventionsempfehlung im Rahmen<br />
des Präventionsgesetzes, das am 25.07.2015 in Kraft trat. Für die<br />
behandelnden Sportärzte eröffnet dies neue Möglichkeiten im ärztlichen<br />
Alltag in Bezug auf Prävention und Gesundheitsförderung,<br />
noch bestehende Lücken sind aber unübersehbar. Ziel einer Onlineumfrage,<br />
die vom Sportärztebund Nordrhein konzipiert wurde,<br />
war es, die Einschätzung der über 300 teilnehmenden Ärzte, bezugnehmend<br />
auf den Nutzen, die Durchführbarkeit im ärztlichen<br />
Alltag und die Auswirkungen für die Patienten, zu eruieren.<br />
Unter vielen anderen Themen ist im Präventionsgesetz auch die<br />
Möglichkeit der ärztlichen Präventionsempfehlung beschrieben,<br />
die von jedem Arzt an jeden Patienten im Rahmen der jeweiligen<br />
Untersuchungen abgegeben werden kann. Fast alle Sportärzte beraten<br />
ihre Patienten im Sinne der Prävention und der Gesundheitsförderung<br />
hinsichtlich einer Bewegungsförderung. Die Spanne ist<br />
groß und reicht von Vermittlung in Sportvereine und Fitnessstudios<br />
bis hin zu Laktatmessungen. Die am häufigsten eingesetzten<br />
Hilfsmittel zur Bewegungsförderung sind Schrittzähler, das „Rezept<br />
für Bewegung“ und der Pulsmesser. Besonders Kooperationen<br />
mit anderen Institutionen, wie Sportvereinen und Fitnessstudios,<br />
spielen bei der Bewegungsförderung eine wichtige Rolle.<br />
Somit ist die Resonanz auf eine ärztliche Präventionsempfehlung<br />
generell positiv, allerdings mangelt es in der breiten Umsetzung<br />
an validen und einheitlichen Standards, vor allem aber auch<br />
an ausreichender Zeit für den Patienten und einer angemessenen<br />
Vergütung der Beratung. <br />
LZ&CO/DGSP<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 63
MARKT – TESTBERICHTE<br />
TRENDSETTER FÜR HERBST<br />
UND WINTER<br />
LAUFSCHUHE IM LESETEST<br />
J<br />
etzt im Herbst ist es wieder an der Zeit,<br />
sein Equipment zu ordnen und nach neuen<br />
Trends am üppig gedeckten Laufschuhtisch<br />
Ausschau zu halten. LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong><br />
will in dieser Ausgabe die ansprechenden<br />
Appetithäppchen servieren, um bei den Entscheidungen<br />
Pro und Contra von Neuanschaffungen zu beraten. Die<br />
richtigen Schuhe aus einer Fülle von neuen Modellen<br />
auszuwählen, fällt keineswegs leicht. Denn Laufschuhe<br />
gibt es mittlerweile fast so viele wie Sand am Meer.<br />
Doch welche Modelle sind die richtigen für mich? Diese<br />
Frage stellen sich sicher viele Läuferinnen und Läufer<br />
in diesen Tagen. Zahlreiche Laufschuhmodelle von den<br />
verschiedensten Herstellern haben Läuferinnen und<br />
Läufer in den vergangenen Wochen für unsere Leser<br />
auf „Herz und Nieren“ getestet. Die Ergebnisse sollen<br />
beraten, sie ersetzen nicht den Weg in den Fachhandel<br />
und eine individuelle Laufanalyse. Wir stellen in dieser<br />
Ausgabe einige Trendsetter von Laufschuhmodellen<br />
vor. Angefangen vom Allrounder, über den klassischen<br />
Trailschuh bis hin zum schnellen Trainingsschuh. Unsere<br />
Laufschuhtester geben ihre subjektiven Empfindungen<br />
weiter. Nachstehend die Testergebnisse als kleine Hilfe<br />
zur eigenen Kaufentscheidung.<br />
<br />
Jörg Valentin, Fotos: Hersteller<br />
Foto: Thinkstockphotos/iStock<br />
MUSS MAN HABEN<br />
VON LÄUFERN FÜR LÄUFER<br />
EIN KAUF LOHNT SICH<br />
MUSS MAN NICHT HABEN<br />
LADENHÜTER<br />
EXTRA: * BONUS-EMPFEHLUNG<br />
64 11/2016 10/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong><br />
MARKE, MODELL: BROOKS, GHOST 9<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
GEWICHT DES SCHUHS<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
Asphalt, Tartan<br />
Der GHOST 9 überzeugt mit weicher, schützender<br />
Dämpfung zusammen mit dem gewissen Etwas an<br />
Reaktionsfreudigkeit und bietet ein unglaublich<br />
sanftes Laufgefühl.<br />
Ausgelegt für mittleres und hohes Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
299 g<br />
11,4 mm<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 140,00 €
MARKE, MODELL:<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
adidas, Terrex Agravic GTX<br />
Outdoor, Trail<br />
Die wasserdichte GORE-TEX ® Membran in Kombination<br />
mit der Continental TM Außensohle sorgt<br />
auch bei nassem und rutschigem Untergrund für<br />
optimalen Grip.<br />
Ausgelegt für jedes Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 340 g (bei Größe 42 2/3)<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
6,5 mm<br />
PREIS UVP: 149,95 €<br />
Ja<br />
MARKE, MODELL:<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
GEWICHT DES SCHUHS<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
ASICS, GT-2000 4 LITE-SHOW PLASMAGUARD<br />
Outdoor, Trail<br />
Er stabilisiert deinen Fuß, ob du nun einen Halbmarathon<br />
läufst oder über die volle Distanz gehst.<br />
Dank eines flexibleren Obermaterials minimiert der<br />
Schuh das Reibungs- und Blasenrisiko und stabilisiert<br />
jeden Schritt dank der Fersenkappe.<br />
Ausgelegt für jedes Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
275 g<br />
10 mm<br />
PREIS UVP: 149,95 €<br />
Ja<br />
MARKE, MODELL: HOKA, CLIFTON 3<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
Asphalt, Tartan<br />
Der CLIFTON 3 fällt durch seine typische dicke Sohle<br />
auf, die man mögen muss. Einmal am Fuß, läuft<br />
sich dieser Schuh erstaunlich „leicht“.<br />
Ausgelegt für geringes und mittleres Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 245 g (US 10)<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
5 mm<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 130,00 €<br />
MARKE, MODELL:<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
GEWICHT DES SCHUHS<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
HOKA, SPEED INSTINCT<br />
Outdoor, Trail<br />
Die ausgeprägte Stollensohle (4 mm Gummistollen)<br />
sorgt für festen Halt auch in schwierigem Gelände.<br />
Ausgelegt für jedes Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
260 g<br />
3 mm<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 120,00 €<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 65
MARKT – TESTBERICHTE<br />
MARKE, MODELL:<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
LA SPORTIVA, AKASHA<br />
Outdoor, Trail<br />
Super gedämpftes Mountain Running Endurance<br />
Schuhwerk, konzipiert für lange Strecken in schwierigem<br />
Gelände<br />
Ausgelegt für jedes Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 330 g (Größe 42)<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
6 mm<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 149,00 €<br />
Foto: Thinkstockphotos/iStock<br />
MARKE, MODELL: MIZUNO, WAVE HITOGAMI 3<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
Trainingsschuh und Wettkampfschuh<br />
Der superleichte Rennschuh verfügt über ein<br />
einzigartiges Dämpfung-zu-Gewicht-Verhältnis und<br />
bietet damit die besten Voraussetzungen für den<br />
Wettkampf.<br />
Ausgelegt für geringes Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 220 g (Größe 42)<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
9 mm<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 125,00 €<br />
MARKE, MODELL:<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
GEWICHT DES SCHUHS<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
ON, CLOUDVENTURE<br />
Trailschuh<br />
66 PREIS 10/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> UVP: 160,00 €<br />
Der CLOUDVENTURE bietet besten Halt auf jedem Untergrund<br />
und ist dabei noch hervorragend gedämpft.<br />
Die „offene“ Sohlenstruktur ist gewöhnungsbedürftig.<br />
Ausgelegt für jedes Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
315 g<br />
6 mm<br />
Nein<br />
MARKE, MODELL:<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN<br />
GEWICHT DES SCHUHS<br />
SPRENGUNG<br />
WASSERDICHT<br />
PUMA, SPEED 500 IGNITE<br />
Trainingsschuh<br />
Der neue Speed 500 IGNITE vereint verschiedene<br />
Technologien, die Läufer immer weiter vorantreiben<br />
und zu Höchstleistungen anspornen (Verbesserung<br />
des Laufstils).<br />
Ausgelegt für geringes und mittleres Körpergewicht<br />
Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
264 g<br />
6 mm<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 130,00 €
MARKE, MODELL:<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
NEW BALANCE, VAZEE PACE V2<br />
Trainingsschuh und Wettkampfschuh<br />
Die reaktionsfreudige, leichte REVlite-Mittelsohle<br />
wurde mit zusätzlichem aufgeschäumtem Gummi<br />
verstärkt, um die Strapazierfähigkeit zu erhöhen<br />
und jedem Schritt mehr Energie zu verleihen.<br />
Ausgelegt für geringes und mittleres Körpergewicht<br />
MARKE, MODELL: NIKE, AIR ZOOM STRUCTURE 20<br />
EINSATZGEBIET<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
Trainingsschuh und Freizeitschuh<br />
Der NIKE AIR ZOOM STRUCTURE 20 ist die 20 Version<br />
des Originalschuhs. Sein Dynamic-Support-System<br />
bietet hervorragende Stabilität für noch weicheres<br />
Abrollen.<br />
Ausgelegt für jedes Körpergewicht<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 230 g<br />
SPRENGUNG<br />
6 mm<br />
WASSERDICHT<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 130,00 €<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 272 g<br />
SPRENGUNG<br />
10 mm<br />
WASSERDICHT<br />
Nein<br />
PREIS UVP: 120,00 €<br />
MARKE, MODELL:<br />
SALOMON, SPEEDCROSS 4 GTX<br />
MARKE, MODELL:<br />
SAUCONY, XODUS ISO<br />
EINSATZGEBIET<br />
Trail<br />
EINSATZGEBIET<br />
Trail<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
BEQUEMLICHKEIT<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
ABROLLVERHALTEN<br />
VERARBEITUNG<br />
VERARBEITUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
DÄMPFUNG<br />
STABILITÄT<br />
STABILITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
ATMUNGSAKTIVITÄT<br />
OPTIK/DESIGN<br />
OPTIK/DESIGN<br />
KOMMENTAR<br />
Die ausgeprägte Sohle mit groben Stollen ist ideal<br />
für weichen Untergrund. Aber auch auf festem<br />
Boden (Fels, Asphalt) überzeugt der Schuh durch<br />
einen perfekten Grip.<br />
KOMMENTAR<br />
Die Everun-Topsole-Konstruktion bietet eine sanfte<br />
Landung gerade im Fersenbereich und reduziert den<br />
Druck im Vorfußbereich. Die Gore-Tex ® -Membran<br />
sorgt für ein angenehmes Laufklima auch bei Nässe.<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
Ausgelegt für geringes und mittleres Körpergewicht<br />
KÖRPERGEWICHT<br />
Ausgelegt für jedes Körpergewicht<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 290 g<br />
SPRENGUNG<br />
10 mm<br />
WASSERDICHT<br />
Ja<br />
PREIS UVP: 160,00 €<br />
EIGNUNG LAUFEIGENSCHAFTEN Normalfußläufer<br />
Überpronierer<br />
Supinierer<br />
GEWICHT DES SCHUHS 261 g<br />
SPRENGUNG<br />
4 mm<br />
WASSERDICHT<br />
Ja<br />
PREIS UVP: 145,00 €
MARKT – QUERBEET<br />
UERBEET<br />
Hochwertige Laufbekleidung aus Österreich<br />
Seit vielen Jahren steht die Marke Löffler für Ausdauersport auf<br />
jedem Terrain, bei jeder Witterung. Was die wenigsten wissen,<br />
Löffler produziert – vom Entwurf bis zur Endfertigung – immer<br />
noch am Firmensitz in Ried im Innkreis, Oberösterreich. Dabei<br />
kommt der Großteil aller Stoffe aus der eigenen Strickerei in Ried.<br />
Überzeugender Komfort<br />
Laufen auch bei kälteren Temperaturen<br />
liegt im Trend. Was dabei zählt, ist<br />
Komfort. Laufbekleidung von Löffler ist<br />
warm, atmungsaktiv und angenehm zu<br />
tragen. Modische Designs machen den<br />
Spaß perfekt. Beispielsweise die Laufpullis<br />
aus elastischem, leicht angerautem<br />
Thermo-Innenvelours: Sie wärmen angenehm,<br />
lassen die Haut frei atmen, bieten<br />
uneingeschränkte Bewegungsfreiheit –<br />
und sehen dank ihrer perfekten Passform<br />
blendend aus.<br />
Die leichten Löffler-Laufjacken (Aufmacherfoto)<br />
schützen vor Wind, Regen<br />
und Schnee und sorgen mit zahlreichen<br />
Reflektoren für gute Sichtbarkeit in der<br />
Dämmerung.<br />
Die perfekte Basis<br />
Löffler bietet mit transtex ® – dem Funktionswäsche-Klassiker aus<br />
Österreich – die ideale Grundlage für jede Sportart und jeden Einsatzzweck.<br />
Das Material schafft ein perfektes Körperklima zu jeder<br />
Jahreszeit – auch an kühleren Tagen. Es besteht aus Polypropylen<br />
und transportiert Schweiß besser als jedes andere Material, trocknet<br />
schnell und ist geruchsneutral. Bereits 1978 wurde diese Technologie<br />
von Löffler entwickelt, ständig verbessert und bis heute in der<br />
eignen Strickerei in Ried im Innkreis gestrickt. Die transtex ® -Underwear<br />
hat wie jedes andere LÖFFLER-Produkt das ÖKO-TEX<br />
100-Label. Löffler verwendet keine chemische Ausrüstung, oder<br />
umstrittene Silberionenausrüstung. <br />
www.loeffler.at<br />
68<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Edel-Motivator<br />
Mit einem Feuerwerk von sieben neuen Produkten präsentierte sich<br />
GPS-Spezialist TomTom auf der IFA in Berlin. Darunter ein Fitnesstracker<br />
und die neue TomTom Runner 3 GPS-Uhr – jetzt mit Routenfunktion<br />
und neuen, schmaleren und schickeren Armbändern in vielen Farben.<br />
Über die MySports-Webseite können unbekannte Wege auf die Uhr<br />
hochgeladen werden. Zudem zeichnet die GPS-Sportuhr den Laufweg<br />
als GPS-Spur auf, sodass der Rückweg problemlos wieder gefunden<br />
werden kann. Die gelaufenen Routen können nach einer Aktivität mit<br />
Freunden geteilt werden, um sie herauszufordern, selbst neue Strecken<br />
auszuprobieren.<br />
Die GPS-Sportuhren zählen die Schritte 24/7, während verschiedene<br />
Aktivitäten, wie Laufen, Schwimmen, Fahrradfahren oder Fitnessstudio,<br />
in den unterschiedlichen Modi aufgezeichnet werden können. Zeit, Distanz,<br />
Geschwindigkeit, Tempo und verbrannte Kalorien werden während<br />
der Aktivität auf der Uhr angezeigt, sodass der<br />
Nutzer immer auf dem Laufenden ist. Mit<br />
der begleitenden TomTom MySports-App<br />
können Nutzer ihre Aktivitäten detaillierter<br />
auswerten, sich Ziele stecken und<br />
ihre Fortschritte verfolgen, um weiterhin<br />
motiviert zu bleiben. Mit Platz für<br />
500 Songs in der Uhr und integrierter<br />
Herzfrequenzmessung liegt der Preis<br />
des Ganzen liegt bei 249,- €.<br />
<br />
www.tomtom.de<br />
Plus für Körper<br />
und Geist<br />
Die Blätter färben sich, die Temperaturen sinken nach<br />
unten und es wird draußen nass, dunkel und ungemütlich<br />
– in dieser Jahreszeit ist es wichtig, dranzubleiben,<br />
trotzdem rauszugehen, um zu trainieren und die Form<br />
zu halten – dazu ausreichend Schlaf und eine ausgewogene<br />
Ernährung. Der Sporternährungshersteller<br />
Xenofit bietet zur Unterstützung für das Immunsystem<br />
Xenofit „Zink plus Kautabs“ (Dose à 50 Tabletten<br />
6,95 €) an. Wer in der lichtarmen Zeit mit Müdigkeit<br />
zu kämpfen hat, für den gibt es Xenofit „Guarana plus<br />
Kautabs“ (Dose à 40 Tabletten 8,95 €). 60 Milligramm<br />
Coffein aus natürlichem Guarana-Extrakt sorgen für<br />
den Koffeinkick, den man manchmal braucht, um den<br />
„inneren Schweinehund“ zu überwinden.<br />
www.xenofit.de<br />
Sprechende Brille<br />
Die Smart-Brille „Radar Pace“ – eine Gemeinschaftsentwicklung von<br />
Oakley und Intel – ist mit einem integrierten Echtzeit-Coachingsystem<br />
und Sprachsteuerung ausgestattet.<br />
Sie unterstützt beim Training kontinuierlich, indem sie Daten in Echtzeit<br />
interpretiert, personalisierte und ausführbare Anweisungen und motivierende<br />
Tipps gibt und hilft, ein strukturiertes und dynamisches Trainingsprogramm<br />
einzuhalten. Dank einer Freisprechschnittstelle kann die<br />
„Radar Pace“ dabei helfen, sich zu fokussieren und eine optimale Trainingsposition<br />
einzuhalten. Über das Bluetooth-Audio-Headset besteht<br />
Zugriff auf Telefonie. Die „Radar Pace“ besteht aus der Oakley-Brille mit<br />
integrierten Ohrhörern und Mikrofon sowie der „Radar<br />
Pace“-App für iOS und Android.<br />
Erhältlich ist das Modell auf Oakley.com,<br />
in Oakley-Shops, bei ausgewählten<br />
Fachhändlern und in „Sunglass<br />
Hut“-Niederlassungen.<br />
www.oakley.com/RadarPace<br />
Aktuell<br />
getestet<br />
Unter laufzeit-condition.de veröffentlicht die Redaktion<br />
regelmäßig Tests von Sportartikeln.<br />
Neuheiten im Sportartikelmarkt und dazu aktuell<br />
getestet auf www.laufzeit-condition.de:<br />
• FALKE RU Achilles<br />
• POLAR M600<br />
Druckfehler-Teufel: Der hatte sich in LZ&CO 10/2016 eingeschlichen.<br />
Auf Seite 24 ist der Trailschuh On Cloudventure Midtop abgebildet<br />
und auf Seite 67 hat sich beim On Weather-Jacket ein falscher Preis<br />
eingeschlichen – richtig muss es heißen: 239,95 €.<br />
Text und Zusammenstellung:<br />
Matthias Thiel. Quellen: Presseinformationen.<br />
Marken- und Handelsnamen<br />
sind nicht gesondert gekennzeichnet.<br />
Fotos: Firmen/Vertrieb.<br />
Preisangaben sind unverbindliche<br />
Empfehlungen der Hersteller.<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 69
BERICHTE – NATIONAL<br />
Sprintfinale<br />
im Olympiastadion<br />
Lokalmatador gewinnt 31. MÜNCHEN MARATHON 2016<br />
E<br />
r gehörte auch bei der 31. Auflage des MÜN-<br />
CHEN MARATHON zu den Höhepunkten und<br />
zum Alleinstellungsmerkmal der Strecke durch die<br />
Bayern-Metropole – der Zieleinlauf im Münchener<br />
Olympiastadion von 1972. Nein, seitdem war es hier nicht mehr<br />
zu einem solchen Zwischenfall gekommen, wie beim olympischen<br />
Marathon von damals, als ein 16-Jähriger mit fiktiver<br />
Startnummer vor dem Olympiasieger Frank Shorter (USA) als<br />
vermeintlich Erster ins Stadion einlief und den Jubel einheimste,<br />
der eigentlich dem Olympiasieger gelten sollte. Am 9. Oktober<br />
2016 gab es einen echten Zweikampf mit Sprintfinale auf<br />
der Zielgeraden. Der Wettstreit Kenia gegen Deutschland fand<br />
ausnahmsweise mal ein unerwartetes Ende. Mit einer Sekunde<br />
Vorsprung gewann Oliver Herrmann das Rennen in 2:27:10 h<br />
vor Charles Korir (KEN). Für den 36-jährigen gebürtige Münchener<br />
war dies ein Durchbruch in neue Dimensionen. „Erst vor<br />
vier Jahren habe ich mit Laufen angefangen – und mit richtigem<br />
Training vor zwei Jahren“, erzählte er. Mit 19 Jahren hatte er<br />
seine Heimatstadt München verlassen. Heute besitzt er neben<br />
der deutschen Staatsbürgerschaft auch den Schweizer Pass und<br />
lebt überwiegend in Südostasien, in Singapur und Indonesien,<br />
wo er Unternehmen im Bankgewerbe betreibt. Wie er dabei sein<br />
Marathontraining unterbringt? „Um vier Uhr morgens laufe ich.<br />
In Asien ist das wegen der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und<br />
dem Verkehr eine passende Zeit. Um sechs bin ich im Büro. Ein<br />
zweites Training: mittags oder um 17 Uhr.“<br />
Am Münchener Marathon schätzt Herrmann, „dass er nicht<br />
so kommerzialisiert ist und man auch als unbekannter Amateur<br />
eine Chance hat“. In sein Hobby hatte er nicht wenig investiert<br />
– dreimal absolverte er für zwei Monate ein Trainingslager in Kenia.<br />
Dabei hat er Charles Korir kennengelernt, den er mit nach<br />
München brachte und wie sich selbst als Starter anmeldete. „Ich<br />
hatte einen nicht so guten Tag“, sagte Herrmann, doch sein Mitläufer<br />
Korir (Marathonbestzeit: 2:15 h) half ihm über kritische<br />
Phasen hinweg. Korir möchte nächstes Jahr wieder in München<br />
laufen und hält Zeiten von unter 2:10 h für machbar.<br />
70<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Mit Handicap lief Solomon Merne als Dritter in 2:27:43 h über<br />
die Ziellinie. Der gebürtige Äthiopier, der für den fränkischen Klub<br />
TV Wasserlos startet, hatte sich erst kurz vor dem Wettkampf angemeldet.<br />
„Ich musste dann noch die Tasche abgeben und bin etwas<br />
zu spät gekommen.“ Erst gut eine Minute nach der Elite hate<br />
er die Startlinie passiert.<br />
dann auf ihren deutschen Ehemann, der für die gut 42 km aber<br />
über eine Stunde mehr benötigte.<br />
Die drittplazierte Coco Wieland aus Ismaning bei München<br />
war kein bisschen traurig über ihr Abschneden. Die 46-Jährige<br />
hatte erst mit 39 Jahren mit Laufen begonnen. „Vor zwei Jahren<br />
erst“, verriet sie, „habe ich mit Rauchen aufgehört“. Noch immer<br />
ist sie vereinslos und läuft „einfach so“.<br />
Die Sieger über die Nebenstrecken Halbmarathon und 10 km<br />
hießen Nora Schmitz (1:20:25 h) und Wondemag Seed Egasso,<br />
(1:07:34 h/ETH) bzw. Dr. Laura Smith (35:40 min/GBR) und<br />
Julio Del Val Gonzalez (31:32 min/ESP).<br />
Nach dem Oktoberfest ist Marathon<br />
Knapp 600 Läuferinnen und Läufer starteten zum traditionellen Trachtenlauf<br />
am Vortag des 31. MÜNCHEN MARATHON im Münchner Olympiapark.<br />
<br />
Foto: MÜNCHEN MARATHON/Wilhelmi<br />
„Einfach so“ auf Platz zwei<br />
Auch die Entscheidung bei den Frauen war nicht weniger spannend<br />
als bei den Männern. Latifa Schuster aus Frankreich duellierte<br />
sich mit der Hamburgerin Anne Lupke bis in die letzte<br />
Kurve hinein. In 2:56:08 h ging der Sieg am Ende knapp an die<br />
Französin. Die 35-jährige Professorin aus dem Elsass war erst<br />
bei der 40-km-Marke zur bis dahin führenden Coco Wieland<br />
aufgelaufen. Sie schloss sich dann mit der Hamburgerin Anne<br />
Lupke zusammen, die sie schließlich im Zielspurt um zwei Sekunden<br />
distanzierte. „Ich wusste nicht, dass ich soweit vorn<br />
lag. Das habe erst bei km 40 erfahren.“ Im Ziel wartete sie<br />
Insgesamt hatten sich 20.041 Läuferinnen und Läufer aus 108<br />
Ländern für den 31. MÜNCHEN MARATHON gemeldet, darunter<br />
6.106 für die klassische Distanz (4.883 im Ziel), 7.928 für<br />
den Halbmarathon (6.330 im Ziel) und 3.243 für den 10-km-Lauf<br />
(2.506 im Ziel). Hinzu kamen 691 Viererteams bei den Firmenstaffeln.<br />
Während beim Marathonlauf die Frauenquote im Ziel bei<br />
20 Prozent lag (38 Prozent beim Halbmarathon), liefen über 10 km<br />
bereits mehr Frauen als Männer ein (1.293 zu 1.261).<br />
Unter anderem waren 1.420 Helfer, 190 Sanitäter, 150 Polizeikräfte,<br />
vier Ärzte im Stadion, drei mobile Notärzte zur Sicherstellung der<br />
Veranstaltung im Einsatz, die seit 2000 wird der von der runabout<br />
MÜNCHEN MARATHON GmbH ausgerichtet wird. Die Traditionsveranstaltung<br />
findet jährlich, immer eine Woche nach dem Oktoberfest,<br />
statt und gehört in Deutschland zu den Top-Fünf-Marathonevents.<br />
Zum Rahmenprogramm gehört eine dreitägige Sportmesse<br />
in der Olympiahalle mit bis zu 50.000 Besuchern und ein internationaler<br />
Trachtenlauf am Vortag des Marathons.<br />
Weitere Informationen zu den Ergebnissen gibt es im Internet<br />
unter www.muenchenmarathon.de. LZ&CO/Presseinfo<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 71
BERICHTE – KURZ UND KNAPP<br />
Dresden<br />
Sensationelle Streckenbestzeit an der Elbe<br />
Insgesamt 7.600 Aktive nahmen am diesjährigen<br />
Piepenbrock Dresden-Marathon<br />
am 23.10.2016 auf unterschiedlichen Distanzen<br />
teil. Obwohl sich die Organisatoren<br />
schon vor Jahren gegen die Zahlung<br />
von Antrittsgeld entschieden haben und<br />
auch keinerlei Zugeständnisse bei Reiseoder<br />
Hotelspesen gemacht wurden, war<br />
der Marathonsieg und die Platzierungen<br />
eine klare kenianische Angelegenheit. Joseph<br />
Kyengo Munywoki gewann in einer<br />
Zeit von 2:10:21 h und verbesserte damit<br />
den Streckenrekord aus dem Jahr 2008<br />
um mehr als zweieinhalb Minuten. Er<br />
setzte sich knapp vor seinem Landsmann<br />
Vincent Kipchumba (2:10:31 h) durch,<br />
der ebenfalls deutlich unter dem alten<br />
Streckenrekord blieb. Dritter wurde der<br />
Kenianer Philip Kiptoo Rutto (2:29:58 h).<br />
Bei angenehm trockenem, aber kühlem<br />
Herbstwetter ohne Wind hatte sich das<br />
Trio aus Kenia von Beginn an gemeinsam<br />
mit den beiden Erstplatzierten im<br />
Halbmarathon vom restlichen Feld abgesetzt.<br />
Die Halbmarathonmarke passierten<br />
die Kenianer gemeinsam nach<br />
1:05:52 h. Der spätere Dritte Rutto<br />
musste ab km 24 dem hohen Tempo<br />
Tribut zollen und abreißen lassen. Munywoki<br />
und Kipchumba liefen gemeinsam<br />
ein gleichmäßiges, hohes Tempo.<br />
Ab km 41 setzte sich Munywoki ab lief<br />
bis ins Ziel 10 Sekunden Vorsprung heraus.<br />
Auch bei den Frauen ging der Sieg nach<br />
Kenia: Gladys Kiprotich gewann den<br />
Marathon durch die Dresdner Innenstadt<br />
in 2:40:26 h vor der Rumänin Maria<br />
Magdalena Veliscu (2:56:00 h). Als<br />
beste Deutsche kam Katja Borggrefe<br />
(2:57:20 h/Turbine Halle) auf den dritten<br />
Platz.<br />
Auf der halben Distanz konnte einzig<br />
Gesa Bohn (1:16:32 h/LAC Quelle<br />
Fürth) die Siegesserie der Kenianer<br />
als Zweitplatzierte durchbrechen. Mit<br />
ihr auf dem Treppchen waren Siegerin<br />
Brendah Kebeya (1:16:16 h) und die<br />
Drittplazierte Selly Jepkemoi Korir (beide<br />
KEN/1:16:47 h). Bei den Männern lag<br />
wieder Kenia ganz vorn mit Lawrence,<br />
Kiprono Rotich (1:05:44 h) vor Hosea<br />
Tuei (1:05:45) und Edwin Kiplagat Kitum<br />
(1:06:00 h).<br />
Die Teilnehmer der 19. Auflage des<br />
Piepenbrock Dresden-Marathon, davon<br />
1.381 auf der Marathonstrecke, wurden<br />
von mehr als 300 Musikern und Cheerleadern<br />
sowie zahlreichen Zuschauern<br />
unterwegs und im Ziel angefeuert. Weitere<br />
Ergebnisse gibt es im Internet unter:<br />
http://dresden.r.mikatiming.de/2016.<br />
LZ&CO/Presseinfo, Foto: Veranstalter<br />
72<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Amsterdam/Niederlande<br />
Daniel Wanjiru siegte mit Streckenrekord<br />
Für eine hochklassige Leistung sorgte<br />
Daniel Wanjiru mit einem Streckenrekord<br />
beim Amsterdam-Marathon am<br />
16.10.2016. Der 24-jährige Kenianer gewann<br />
das Rennen in 2:05:21 h und verbesserte<br />
die alte Marke um 15 Sekunden.<br />
Das ist die zehntschnellste Zeit über die<br />
42,195 km in diesem Jahr in der Welt<br />
und eine deutliche Steigerung seiner<br />
Bestzeit. In einem starken Männerrennen<br />
blieben noch drei weitere Kenianer<br />
unter 2:06 h. Die Landsmänner des Siegers<br />
folgten auf den Plätzen mit Sammy<br />
Kitwara (2:05:54 h) und Marius Kimutai<br />
(2:05:47 h). Nur ein Marathonrennen hat<br />
in diesem Jahr, bezogen auf die Breite<br />
der Spitze, Amsterdams Ergebnisse noch<br />
übertroffen: In Dubai waren im Januar<br />
fünf Läufer unter 2:06 h geblieben.<br />
Schnellste Frau war bei guten, aber teilweise<br />
windigen Wetterbedingungen Meselech<br />
Melkamu. Die 31-jährige Äthiopierin, die im<br />
Frühjahr bereits den Hamburg-Marathon gewonnen<br />
hatte, lief in 2:23:21 h zum Sieg und<br />
hatte einen deutlichen Vorsprung vor ihrer<br />
Landsfrau Abebech Afework (2:24:27 h) und<br />
vor Eunice Chumba (2:25:00 h/Bahrain).<br />
In einem spannenden Männerrennen<br />
lag die Spitzengruppe an der Halbmarathonmarke<br />
mit einer Zwischenzeit von<br />
63:18 min noch deutlich außerhalb des<br />
Streckenrekordes, den Wilson Chebet<br />
(Kenia) 2013 mit 2:05:36 h aufgestellt<br />
hatte. Doch in der zweiten Hälfte wurde<br />
das Tempo deutlich schneller und Daniel<br />
Wanjiru lief diesen Abschnitt in einer<br />
beeindruckenden Zeit von knapp über 62<br />
Minuten. Es war zunächst allerdings sein<br />
Landsmann Sammy Kitwara, der das Tempo<br />
bei rund km 30 verschärfte und zusammen<br />
mit Geoffrey Kirui (Kenia) und dem<br />
Äthiopier Mule Wasihun einen Vorsprung<br />
von rund 20 m auf die Verfolger herauslief.<br />
Doch einer schaffte wieder den Anschluss<br />
an die Spitze: Daniel Wanjiru, der sich bei<br />
km 39 entscheidend absetzen konnte. „Ich<br />
war gut vorbereitet und nach meinen Trainingsleistungen<br />
hat mich meine Zeit heute<br />
nicht überrascht“, erklärte Daniel Wanjiru,<br />
der erstmals einen Marathon gewann.<br />
Obwohl er „nur“ mit einer Bestzeit von<br />
2:08:18 h ins Rennen gegangen war, hatte<br />
er sein starkes Potenzial über kürzere Strecken<br />
bereits angedeutet. So gewann er in<br />
diesem Frühjahr den Prag-Halbmarathon<br />
in hochklassigen 59:20 min.<br />
LZ&CO/race-news-service.com<br />
Herten<br />
Zum letzten Mal zweistellig<br />
Bevor Ende November, am ersten Advent,<br />
die diesjährige Serie der Berliche<br />
Straßenläufe mit dem 100. Lauf seinen<br />
Abschluss findet, traten zur 99. Auflage<br />
am 25.09.2016 rund 800 Läuferinnen<br />
und Läufer zu den verschiedenen Wettbewerben<br />
an. Es wurden Läufe über 0,85<br />
(Kinderlauf), 5, 7,5, 10, 15 und 30 km sowie<br />
über die Marathon- und Halbmarathonstrecke<br />
ausgetragen. Valerie Fogarty<br />
und Chris Burke aus Irland sowie Ribert<br />
Taylor aus Dorridge/England und Karsten<br />
Behnk aus Karmsund/Norwegen legten<br />
die weiteste Anreise zurück, um in<br />
Herten zu starten. Bei sommerlichen 22<br />
bis 26° C führte die Strecke durchs Dorf,<br />
über Feldwege und entlang gesperrter<br />
Landstraßen.<br />
227 starteten über 10 km, wobei sich<br />
Bernhard Deiß (34:48 min/Recklinghäuser<br />
LC) am Ende an die Spitze setzte.<br />
Schnellste Frau über diese Distanz<br />
wurde Marianne Froning (43:28 min/<br />
Rhein-Berg-Runners). Marvin Weiss<br />
(53:21 min/LG Dorsten) und Steffi Rötger<br />
(1:01:26 h/LT Ückendorf) gewannen<br />
den 15-km-Lauf.<br />
Die weiteren Sieger hießen: Claas Bradler<br />
(Halbmarathon/1:24:43 h), Murat Celik<br />
(30 km/2:00:27 h) und Jörg Chittka (Marathon/3:21:46<br />
h) bei den Männern sowie<br />
Anja Rückmann (Halbmarathon/1:40:21 h/<br />
Fun Runner VfL Gladbeck), Carina Fierek<br />
(30 km/2:13:54 h/Tus Xanten) und Susanne<br />
Schulze (Marathon/3:03:38 h/Rhein-Berg<br />
Runners), die noch vor dem ersten Mann auf<br />
der klassischen Strecke ins Ziel einlief.<br />
Das Hertener Event findet dreimal jährlich<br />
statt. Weitere Informationen gibt es<br />
im Internet unter www.bertlicher-strassenlaeufe.de.<br />
LZ&CO/www.lokalkompass.de,<br />
Foto: Wolfgang Lange<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 73
BERICHTE – KURZ UND KNAPP<br />
Dollnstein<br />
Strahlende Gesichter in goldener Herbstkulisse<br />
Mit einer goldenen Herbstkulisse<br />
empfing der ALTMÜHLTRAIL am<br />
22.10.2016 die Trailläufer und Genusswanderer<br />
in Dollnstein/Naturpark Altmühltal.<br />
Während sich die flotten Läufer<br />
ein spannendes Rennen lieferten, nahmen<br />
sich viele Teilnehmer die Zeit, die<br />
Reize der Strecke und Genussstationen<br />
ausgiebig auszukosten. Auf dem Weg<br />
durch den Skulpturenpark Alf Lechners<br />
in Obereichstätt verlief die Strecke vorbei<br />
an bizarren Felsformationen und durch<br />
goldenes Herbstlaub.<br />
Auf der Langstrecke (27 km/600 m Höhendifferenz)<br />
sah es bis zur Halbzeit nach<br />
einem Zweikampf zwischen Marcus<br />
Baur (Salomon Trailrunning Team) und<br />
Wolfgang Müller (Team LIFE! Gesundheitstraining)<br />
aus. Nachdem die beiden<br />
Führenden unglücklicherweise fehlgeleitet<br />
wurden, nutzten die schnellen Radecker-Brüder<br />
(ohne Verein) ihre Chance.<br />
Hinter Sebastian (1:50:51 h) und Andreas<br />
Radecker (1:53:46 h) landete Roland Rigotti<br />
(1:54:12 h/TSV 1862 Neuburg) auf<br />
dem dritten Platz. Bei den Damen führte<br />
kein Weg an Andrea Lutz (Eintracht<br />
Kattenhochstatt) vorbei. Sie siegte in<br />
2:07:02 h vor Sandra Spörl (2:08:01 h/<br />
FT Naila/Team Erdinger Alkoholfrei)<br />
und Susanne Haßmüller (2:09:33 h/Team<br />
LIFE! Gesundheitstraining).<br />
Auf der Kurzstrecke (9 km/220<br />
HD) entschied Simon Luff<br />
(39:00 min/SV Marienstein/<br />
TSG 08 Roth Triathlon) das Rennen<br />
für sich. Es folgten Benjamin<br />
Koch (40:22 min/TSV Greding)<br />
und Johannes Milde (42:24 min/<br />
TSV Greding). Schnellste Dame<br />
war Farina Popp (50:40 min/<br />
ohne Verein) vor Jana Lehnert<br />
(50:56 min/TV06 Thalmässing)<br />
und Verena Rau (54:45 min/TV<br />
1848 Schwabach). Weitere Ergebnisse<br />
gibt es im Internet unter<br />
www.altmuehltrail.de.<br />
Gefeiert wurden nicht nur die<br />
Schnellsten – einen gebührenden<br />
Empfang bereiteten die Cheerleader<br />
der Dollnsteiner Garde, der gut gelaunte<br />
Moderator Klaus Benz, die Zuschauer und<br />
Helfer am Sportgelände. Schließlich sammelten<br />
sich Teilnehmer wie Zuschauer in<br />
der Halle, ließen den gelungenen Tag gemütlich<br />
ausklingen.<br />
LZ&CO/Presseinfo, Foto: Baboons<br />
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74<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
Bramfeld<br />
Auftakt in die Herbst-/Winterlaufsaison<br />
Der 25. Bramfelder Halbmarathon am<br />
16.10.2016 war für die BMS Sportveranstaltungs<br />
GbR (Die Laufgesellschaft) der<br />
Auftakt in die Herbst- und Winterlaufsaison.<br />
Bei bewölktem, aber trockenem und mildem<br />
Wetter fielen die Startschüsse für 470 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer auf den Distanzen<br />
Halbmarathon, 5 und 10 km. Auch Rennchef<br />
Karsten Schölermann war auf „seiner“<br />
Strecke laufend unterwegs. Die Siegerin auf<br />
der flachen und schnellen Halbmarathonstrecke<br />
hieß Klara Zidlicky (1:34:03 h/Sport<br />
Ziel-Marathonteam). Schnellster Mann war<br />
Timo Schaffeld (1:18:53 h/HSU-HH/OTV<br />
Endurance Team). Über die 10 km-Strecke<br />
siegte Ellen Kraska (42:01 min) ebenso mit<br />
deutlichem Vorsprung wie Luigi Babusci<br />
(35:27 min/Siemens Wind Power) bei den<br />
Mänern.<br />
Beim Bramfelder Halbmarathon<br />
herrschte auch in diesem Jahr eine familiäre<br />
Atmosphäre mit guter Stimmung und<br />
viel Spaß am Laufen.<br />
Mit der 27. Bramfelder Winterlaufserie<br />
bleiben Läuferinnen und Läufer auch<br />
in der kalten Jahreszeit immer in Bewegung.<br />
Der erste von insgesamt fünf<br />
Läufen startet am 20.11.2016 (Folgetermine:<br />
18.12.2016, 22.01., 19.02. und<br />
19.03.2017). Teilnehmer können sich<br />
jeweils am Veranstaltungstag für eine Distanz<br />
(eine Runde = 5 km) zwischen 5,<br />
10, 15 oder 20 km entscheiden. Die Anmeldung<br />
für die gesamte Laufserie ist bis<br />
18.11.2016 im Internet unter www.winterlaufserie-hamburg.de<br />
möglich.<br />
LZ&CO/Presseinfo, Foto: Veranstalter<br />
Splitter<br />
Albi/Frankreich (22./23.10.2016) ••• Bei<br />
den Europameisterschaften im 24-Stunden-Lauf<br />
hat das deutsche Männerteam<br />
mit Stefan Thomas, Hilmar Langpeter und<br />
Chris tof Kühn den Sprung aufs Bronze-Podest<br />
geschafft. Sie sicherten sich die Medaille<br />
im südfranzösischen Albi hinter Frankreich<br />
und Großbritannien mit hervorragendem<br />
Schlussspurt. In der Addition der jeweiligen<br />
drei besten Einzelergebnisse lag das DLV-<br />
Team am Ende 2,1 km vor Dänemark, das<br />
nach 21 Stunden noch etwa 10 km Vorsprung<br />
hatte. Die beste Einzelleistung erreichte Stefan<br />
Thoms (251 km/LG Nord Berlin) auf<br />
Rang sieben.<br />
Auch das deutsche Frauenteam startete<br />
eine große Schlussoffensive, die bei<br />
651,5 km und Platz vier hinter Europameister<br />
Polen und Schweden sowie Frankreich<br />
endete. Julia Fatton (224,1/TV Rheinau)<br />
war mit 224,1 km und Platz acht beste<br />
deutsche Einzelstarterin, komplettiert von<br />
Anke Libuda (217,4 km/BSG Springorum<br />
Bochum) und Sandra Sons (209,9 km/LG<br />
Wuppertal) auf den Rängen 16 und 21.<br />
Neue Europameister bei der 21. Auflage der<br />
IAU 24-Stunden-Meisterschaften wurden<br />
Titelverteidigerin Maria Jansson (SWE)<br />
sowie Dan Lawson (GBR), wobei beide<br />
Athleten ihre Titel mit Weltjahresbestleistungen<br />
von 250,6 km(neue europäische<br />
Bestleistung) bzw, 261,8 km krönten. Insgesamt<br />
waren bei den Meisterschaften 94 Läufer<br />
und 77 Läuferinnen aus 23 nationalen<br />
Verbänden am Start (weitere Ergebnisse auf<br />
S. 81). LZ&CO/leichtathletik.de<br />
Venedig/Italien (23.10.12016) ••• Die<br />
Kenianerin Priscah Cherono hat beim<br />
Venedig-Marathon mit Ankündigung gewonnen<br />
Die ehemalige WM-Dritte über<br />
5.000 m steigerte dabei ihre Bestzeit auf<br />
2:27:41 h. Bei den Männern wiederholte<br />
ihr Landsmann Julius Chepkwony seinen<br />
Vorjahreserfolg in 2:10:22 h. LZ&CO/<br />
leichathletik.de/eme/aj<br />
Schiedefeld (2.10.2016) ••• Adrian Panse,<br />
Marie Brückner, Alexander Kull und<br />
Nicole Kruhme heißen die Sieger beim<br />
26. Rennsteig-Herbstlauf, der insgesamt 759<br />
Teilnehmer anlockte. Während mit Adrian<br />
Panse vom USV Erfurt ein durchaus „alter<br />
Bekannter“ die Halbmarathondistanz<br />
gewann, bestieg mit Marie Brückner eine<br />
noch relativ unbekannte junge Läuferin<br />
das oberste Treppchen auf dem Siegerpodest.<br />
Panse kam nach 20 km in 1:13:54 h<br />
ins Ziel in Masserberg an. Er hatte 1:40<br />
min Vorsprung auf Daniel Abraham<br />
(LG Ohra-Energie Tambach-Dietharz)<br />
und 2:05 min auf Matthias Knapp (Guts-<br />
Muths-Rennsteiglaufverein). Marie Brückner,<br />
die am Lauftag ihren 25. Geburtstag<br />
feierte, gab ihr Halbmarathondebüt beim<br />
Rennsteig-Herbstlauf in der Siegerzeit von<br />
1:23:47 h, gefolgt von Josefine Rutkowski<br />
(1:24:44 h) und der Eisenacherin Bianca<br />
Josten (1:26:14 h).<br />
Seriensiegerin Nicole Kruhme (Guts-<br />
Muths-Rennsteiglaufverein) gewann über<br />
10 km in neuer Streckenrekordzeit von<br />
40:05 min. Bei den Männern setzte sich<br />
Alexander Kulls (37:55 min/HSV Weimar)<br />
durch.<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 75
BERICHTE – KURZ UND KNAPP<br />
Karlsruhe<br />
Neuer Zieleinlauf in die Messehalle<br />
Einen gelungenen Neuauftakt gab es am<br />
25.09.2016 beim 34. Fiducia & GAD Baden-Marathon.<br />
Der Umzug an die Neue<br />
Messe Karlsruhe tat der Beliebtheit keinen<br />
Abbruch. Der Zieleinlauf in die Messe-Halle<br />
2, Unabhängigkeit von Wind und Wetter<br />
sowie das ausgeweitete Rahmenprogramm<br />
durch die neuen räumlichen Möglichkeiten<br />
sorgten für frenetisches Anfeuern der Athleten<br />
und ausgelassene Stimmung auf dem<br />
Messegelände.<br />
Sowohl bei den Herren als auch bei den<br />
Damen schafften regionale Läuferinnen<br />
und Läufer den Sprung auf das Siegerpodest.<br />
So gewann Simon Stützel die Marathonwertung<br />
mit einer Zeit von 2:26:21 h,<br />
gefolgt von Christoph Hakenes (2:38:50 h)<br />
und Michael Schramm (2:40:10 h). Bei den<br />
Damen siegte Simone Raatz (2:55:39 h)<br />
vor Natascha Bischoff (3:06:13 h) und<br />
Emanuelle Vergé (3:10:31 h).<br />
Beim Halbmarathon der Männer bot<br />
sich ein ähnliches Bild: Es gewann Frederik<br />
Unewisse (1:08:49 h) vor Jens Ziganke<br />
(1:09:22 h) und Christophe Krech<br />
(1:09:50 h). Die Damenkonkurrenz auf<br />
dieser Strecke entschied Melina Tränkle<br />
(1:14:35 h) für sich, gefolgt von Fabienne<br />
Amrhein (1:14:57 h) und Tanja Grißebaum<br />
(1:15:56 h).<br />
Seit dem Wegfall der Preisgelder fanden<br />
zwar weniger Läufer von internationalem<br />
Format den Weg nach Karlsruhe, den Athleten<br />
aus der Region bieten sich dadurch aber<br />
ganz neue Möglichkeiten. Fried-Jürg Bachl,<br />
Geschäftsführer des Marathon Karlsruhe<br />
e. V., sieht sich bestärkt: „Wir stärken dadurch<br />
den familiären und sozialen Charakter<br />
des größten Sportevents in der Region.“<br />
Bei der Veranstaltung waren wieder<br />
zahlreiche Läuferinnen und Läufer beim<br />
Spendenmarathon „Laufen mit Herz“ unterwegs.<br />
Neu war in diesem Jahr der Inklusionslauf.<br />
Getreu dem Leitsatz „Gemeinsam<br />
zum Ziel“ konnten Menschen mit und ohne<br />
Handicap zusammen aktiv dabei sein. Die<br />
letzten rund 6 km der Marathonstrecke<br />
wurden gemeinsam absolviert. Dabei waren<br />
eine Person mit Handicap und ein Begleitsportler<br />
laufend oder walkend zu zweit<br />
unterwegs.<br />
Der 34. Fiducia & GAD-Auflage lockte<br />
tausende Zuschauer und Sportbegeisterte<br />
an die Strecke. Bereits am Samstag gingen<br />
einige hundert ganz junge Läufer beim<br />
Sparkassen Bambini-Marathon an den<br />
Start. Tanzbegeisterte Besucher kamen<br />
bei zahlreichen Tanzworkshops und der<br />
Zumba-Party mit Regina Luca auf ihre<br />
Kosten. Getanzt wurde natürlich auch<br />
wieder am Marathonsonntag: Rund 1.000<br />
Tänzerinnen und Tänzer aus zahlreichen<br />
Karlsruher Tanzgruppen, -vereinen und<br />
-schulen sorgten entlang der Strecke für<br />
beste Stimmung und gaben den Läufern<br />
zusätzliche Motivation auf ihrem Weg ins<br />
Ziel. Nicht fehlen durften dabei natürlich<br />
auch die bundesweit einmaligen Marathonengel,<br />
die ihren Schützling auf den letzten<br />
6 km der Volldistanz ins Ziel begleitet<br />
haben.<br />
Zwar könne sich auch der drittälteste deutsche<br />
Stadtmarathon nicht dem bundesweiten<br />
Trend rückläufiger Meldezahlen über<br />
die volle Distanz von 42,195 km entziehen,<br />
doch dank immer neuer Ideen, des erstklassigen<br />
Läuferservices und nicht zuletzt des Fokus‘<br />
auf die Region behauptet sich der Karlsruher<br />
Lauf nach wie vor sehr gut im Reigen<br />
der deutschen Städtemarathons. Insgesamt<br />
hatten sich 8.233 Athleten für den Fiducia &<br />
GAD Baden-Marathon angemeldet. An den<br />
Start gingen 6.492 Läuferinnen und Läufer,<br />
wovon sich beim Marathon 898, beim Halbmarathon<br />
4.054 platzierten. Die Ergebnisse<br />
aller Wertungen sind im Internet unter www.<br />
badenmarathon.de veröffentlicht.<br />
LZ&CO/Presseinfo, Foto: Veranstalter<br />
76<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
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PARTNER – RENNSTEIGLAUF<br />
Am 2. Oktober 2016 verstarb völlig unerwartet im Alter von nur 64 Jahren unser<br />
Vereinsmitglied Hans-Joachim Römhild in seiner Wohnung in Berlin. Hans-Joachim<br />
Römhild war in der deutschen Laufszene neben Hans-Georg Kremer,<br />
Wolf-Dieter Wolfram und Jens Wötzel vor allem als Mitgründer des Guts-<br />
Muths-Rennsteiglaufs bekannt.<br />
Vereinspräsident Jürgen Lange zeigte sich bestürzt über die traurige Nachricht:<br />
„Mit Hansi Römhild haben wir nicht nur eines unserer treuesten Mitglieder verloren,<br />
sondern vor allem auch einen guten Menschen und lieben Freund. Unser<br />
aller Mitgefühl gilt seiner Familie, insbesondere seiner Frau, seinem Sohn und<br />
seiner Tochter, denen wir nach dem Verlust des geliebten Menschen alle Kraft<br />
wünschen, die kommenden schweren Tage zu meistern. Hansi Römhild wird in<br />
dem traditionsreichen lebendigen Geschichtsbuch unseres Vereins einen würdigen<br />
Platz erhalten. Wir werden ihn nicht vergessen.“<br />
Hans-Joachim Römhild hat sich zeit seines Lebens dem Laufsport verschrieben.<br />
Er ist aber nicht nur einer der vier Mitgründer des Rennsteiglaufs, der sich auch<br />
dank ihm bis heute zum größten und schönsten Landschaftslauf Europas entwickelt<br />
hat, sondern zudem der bis dato einzige Rennsteiglaufteilnehmer, der<br />
43-mal auf der langen Strecke ins Ziel gelaufen ist.<br />
Als Orientierungsläufer und als Langstreckenläufer gehörte der Laufsport zu seinem<br />
Leben, ebenso wie die Mathematik. Beruflich war Hans-Joachim Römhild als Leiter<br />
der Datenverarbeitung an der Staatsoper Berlin tätig.<br />
Hansi Römhild wurde 1991 zum Ehrenmitglied des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins<br />
ernannt.<br />
Hansi, wir werden Dich nicht vergessen!<br />
Nachruf<br />
Rennsteiglauf-Mitbegründer Hansi Römhild<br />
verstorben<br />
Achtung Rennsteigläufer! Nutzt die Chance der<br />
frühzeitigen Anmeldung für den 45. GutsMuths-<br />
Rennsteiglauf. Ab 1. September sind die<br />
Meldelisten geöffnet. Bei frühzeitiger Anmeldung<br />
im ersten Anmeldezeitraum bis zum 30.11.2016<br />
lässt sich richtig Geld sparen! Die Möglichkeit<br />
der Sofortanmeldung beim diesjährigen 44.<br />
Rennsteiglauf haben übrigens erstmals deutlich<br />
über 2.000 Läuferinnen und Läufer genutzt.<br />
Der GutsMuths-<br />
Rennsteiglaufverein<br />
gratuliert seinen<br />
Geburtstagskindern<br />
November 2016<br />
Zum 45.: Gerhard Reisinger (Zell am See).<br />
Zum 50.: Ulrike Doege (Zell am See), Hermann<br />
Schaedel (Saalfeld), Verena Meyer (Suhl). Zum<br />
55.: Stephan Bayer (Mengersgereut-Hämmern),<br />
Uwe Lesser (Brotterode), Andrea May (Dresden),<br />
Christof Meyer (Erfurt). Zum 65.: Helmut<br />
Fischer (Nordhausen), Edith Nöbel (Freiberg),<br />
Hans-Jürgen Kolbe (Oberschönau), Martina<br />
Butzek (Dabendorf). Zum 70.: Michael Lerche<br />
(Hohenstein-Ernstthal), Hans Jürgen Schomburg<br />
(Hasselfelde), Christian Ernst (Masserberg).<br />
Zum 72.: Manfred Seyffert (Pinnow). Zum<br />
73.: Hans-Dietmar Guhr (Lemgo). Zum 74.:<br />
Winfried Horn (Werdau), Michael Bönisch<br />
(Angermünde), Erika Heydorn (Dessau), Gerd<br />
Kowollik (Berlin). Zum 75.: Ehrenfried Heinz<br />
(Hoppegarten), Gudrun Berkholz (Rostock).<br />
Zum 76.: Günter Buhl (Halbe). Zum 77.: Hans-<br />
Joachim Meyer (Hamburg), Renate Lösch<br />
(Schwallungen), Rüdiger Grunow (Jena). Zum<br />
78.: Horst Schneider (Leipzig), Jürgen Ellerkamm<br />
(Bad Frankenhausen). Zum 80.: Klaus Diether<br />
Tschirner (Schleife), Karl Marschall (Gotha). Zum<br />
82.: Heinz Zitterbart (Dessau). Zum 83.: Martin<br />
Ruhtz (Eberswalde). Zum 84.: Walter Engel<br />
(Erfurt). Zum 85.: Helmut Mühlhaus (Leinefelde).<br />
Zum 87.: Werner Feistel (Dresden).<br />
GutsMuths Rennsteiglaufverein e. V.:<br />
Vesserstraße 19-21, 98711 Schmiedefeld<br />
Tel.: 036782/60686,<br />
E-Mail: gmr-verein@rennsteiglauf.de<br />
Ansprechpartner: Ines Falkenberg,<br />
Hotline-Rennsteiglauf: 0361/37420<br />
Infos und Meldeformulare: www.rennsteiglauf.de<br />
Hans-Joachim Römhild auf der Jahreshauptversammlung 2014 des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins,<br />
dessen Gründungsmitglied er war. <br />
Foto: GMRL/Zitzmann<br />
Die inhaltliche Gestaltung der Seite liegt in<br />
Händen des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins.<br />
78<br />
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Auftrag bitte an: WW – Sportveranstaltungs GmbH, Meeraner Str. 19, D–12681 Berlin, Deutschland<br />
Telefon +49 (0)30 423 50 66 • Telefax +49 (0)30 42 85 04 39 • E-Mail: m.thiel@laufzeit.de<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 79
Terminmeldung/Anzeigenauftrag für den Kalender LAUFJAHR 2017<br />
im Doppelheft LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 1+2/2017<br />
Datum des Laufes<br />
IMMER angeben:<br />
Tag / Monat<br />
1. Auftraggeber/Rechnungsempfänger<br />
Firma/Verein<br />
/ /2017<br />
Name des<br />
Laufes:<br />
Die Veranstaltung ist beim Leichtathletik-Verband als Volkslauf gemeldet.<br />
Folgende Angaben werden veröffentlicht<br />
(Grundeintrag kostenlos/Telegrammstil lt. Muster):<br />
Veranstaltungsort ............................................................................................................................<br />
Landesverband ...........................................<br />
(DLV-Länderkürzel)<br />
Name/Vorname<br />
Strecken Laufen ..............................................................................................................................<br />
Walking ..........................................<br />
Nordic Walking .......................................<br />
Straße<br />
Verein/Veranstalter .......................................................................................................................<br />
Meldeadresse: (Vorn. Name) ...........................................................................................................<br />
LKZ-PLZ<br />
Ort<br />
Straße ........................................................................................................................................<br />
PLZ Ort ......................................................................................................................................<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Fon ..........................<br />
/ ...........................................<br />
Fax ..........................<br />
/ ........................................<br />
E-Mail .........................................................................................................................................<br />
E-Mail<br />
www. ..........................................................................................................................................<br />
Start-Ort .........................................................................<br />
erste Startzeit ..................................<br />
2. Auftragsumfang (alle Preise je Eintrag zzgl. 19% MwSt.)<br />
Ggf. kopieren oder extra Blatt verwenden.<br />
(außerhalb D)<br />
hf-Textanzeige: Veranst. halbfett/Wdhg. in* ........................................................................................... je EUR 18,–/20,–<br />
(außerhalb D)<br />
hfr-Textanzeige: halbfett + Rahmen/* ................................................................................................... je EUR 28,–/30,–<br />
(außerhalb D)<br />
hfru-Textanzeige: halbfett + Rahmen + grau unterlegt/* ....................................................................... je EUR 38,–/40,–<br />
*Evtl. gewünschte Anzeigen-Wiederholungen in LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 3 bis 12/2016 bitte auf der gestrichelten Linie eintragen (z. B. 3 und 6/2016).<br />
Format-Anzeige B = ......................<br />
x H = ......................<br />
mm, sw/4c (lt. Preisblatt)/* ............................................ je EUR<br />
..................................................<br />
Druckvorlage<br />
druckfähiges PDF per E-Mail an: m.thiel@laufzeit.de<br />
Anzeigenschluss: 8. Dezember 2016 (bitte gleich mit Druckunterlage)<br />
Text und/oder Logo anbei, Gestaltung bitte durch den Verlag<br />
ab 19,– EUR. Hinweis: Logos/Grafiken nicht in Word-Dateien<br />
einbinden, sondern als separate Datei/Scanvorlage senden.<br />
3. Auftrag verbindlich erteilt.<br />
(Eine gesonderte Bestätigung durch den Verlag erfolgt nicht. Sie erhalten mit der Rechnung ein Belegexemplar zugesandt.)<br />
Falzlinie für Fensterumschlag DIN lang.<br />
WICHTIG!<br />
Hinweise zum Ausfüllen des Formulars: Bitte für jede Laufveranstaltung ein extra Formular verwenden<br />
(Vorlage einfach kopieren). Datum und Namen der Veranstaltung immer eintragen. Ihr Veranstaltungseintrag<br />
ist auf die Standardangaben begrenzt (siehe Mustereinträge im beiliegenden Preisblatt).<br />
WICHTIG!<br />
Fensterumschlag oder Telefax +49 (0)30/42 85 09 39<br />
Absender/Stempel:<br />
WW – Sportveranstaltungs GmbH<br />
Kalender LAUFJAHR 2017<br />
Meeraner Straße 19<br />
12681 Berlin<br />
<br />
Datum, rechtsverbindliche Unterschrift für Ihre Bestellung<br />
80<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
SERVICE – ERGEBNISSE<br />
Athen-Sparta/Griechenland<br />
30. September/1. Oktober 2016<br />
34. Spartathlon (246 km)<br />
Albi/Frankreich<br />
22./23. Oktober 2016<br />
Europameisterschaften im 24 h Lauf<br />
Veranstalter: Internationale<br />
Spartathlon Vereinigung<br />
Teilnehmerzahl: 35 Frauen und<br />
199 Männer im Ziel<br />
Wetter: Tagestemperatur 31 °C,<br />
unter 10 °C nachts<br />
Strecke: Originalstrecke, die der<br />
militärische Bote Pheidippides<br />
490 v. Chr. von Athen nach Sparta<br />
gelaufen ist, sehr profiliert<br />
Freitag, 30. September 2016<br />
Start: 07:00 Uhr auf der Akropolis/Athen<br />
Samstag, 1. Oktober 2016<br />
Ende: 19:00 Uhr an der Statue<br />
König Leonidas in Sparta<br />
Zeitlimit: 36 h mit sechs zentralen Stationen<br />
und 69 Kontrollpunkten, die jeweils Zeitlimits<br />
beinhalten, die eingehalten werden müssen<br />
246 km: Frauen: 1. Nagy, Katalin 25:23:52, 2.<br />
Smith, Pam (beide USA) 27:13:31, 3. Maraz,<br />
Zsuzsanna (HUN) 27:45:42, 4. Rex, Stine (DEN)<br />
30:15:40, 5. Baker, Jessica (GBR) 31:00:06, 6.<br />
Müller, Antje (GER) 31:19:00.<br />
Weitere Deutsche Läuferinnen: 13. Bethke,<br />
Ricarda 33:49:19, 15. Krause, Antje 34:08:51,<br />
25. Heinlein, Marika 35:17:53.<br />
Männer: 1. Radzikowski, Andrzej (POL) 23:02:23,<br />
2. Bonfiglio, Marco (ITA) 23:36:58, 3. Brunner,<br />
Radek (CZE) 24:07:29, 4. Fukuda, Yutaka (JPN)<br />
25:34:12, 5. Sideridis, Nikolaos (GRE) 26:10:28, 6.<br />
Sagan, Lukasz (POL) 26:28:51.<br />
Deutsche Läufer: 18. Flock, Peter 28:13:54,<br />
23. Giese, Ralf 28:52:40, 27. Pfeifer, Bernhard<br />
29:16:04, 60. Göbel, Dietmar 32:30:09, 61.<br />
Göbel, Thore 32:30:10, 64. Wimmer, Alois<br />
32:45:02, 79. Ganter, Martin 33:24:44, 88. Karl,<br />
Hubert 33:45:42, 89. Dieroff, Maik 33:46:46,<br />
90. Vieler, Jens 33:49:20, 130. Pitsch, Udo<br />
34:49:43, 142. Eberhardt, Thomas 35:01:46,<br />
153. Merkel, Michael 35:11:28, 163. Hausdorf,<br />
Mike 35:22:45, 166. Daum, Stefan 35:25:14,<br />
170. Rothe, Gunter 35:26:43, 187. Burger,<br />
Rüdiger 35:42:59 h.<br />
Wetter: mildes Spätsommerwetter<br />
Teilnehmerzahl: 171 (77 W/94 M)<br />
Strecke: 1,187 km Runde<br />
Frauen: 1. Jansson, Maria (SWE) 250,647 km,<br />
2. Bereznowska, Patrycja 241,633, 3. Matejczuk,<br />
Agata (beide POL) 232,285, 4. Falk, Therese<br />
(NOR) 228,323, 5. Grabska-Grzegorczyk, Milena<br />
(POL) 227,511, 6. Andersen, Anne Marie (DEN)<br />
225,724,… 8. Fatton, Julia 224,176, 16. Libuda,<br />
Anke 217,369, 21. Sons, Sandra 209,941, 53.<br />
Bergmann, Heike 167,038, 60. Hoffmann, Sigrid<br />
149,277, 62. Schuhaj, Antje 145,959 (alle GER).<br />
Teams: 1. Polen, 2. Schweden, 3. Frankreich, 4.<br />
Deutschland.<br />
Männer: 1. Lawson, Dan (GBR) 261,843 km, 2.<br />
Velicka, Ondrej (CZE) 258,661, 3. Ruel, Stephane<br />
(FRA) 257,296, 4. Lattarico, Piero 253,631, 5 Ruiz,<br />
Patrick (alle FRA) 252,364, 6. Sorokin, Aleksandr<br />
(LTU) 251,611, 7. Thoms, Stefan Stu 251,599,…<br />
20. Langpeter, Hilmar 236,704, 24. Kühner,<br />
Christof 231,703, 69. Brade, Benjamin 204,999,<br />
110. Marhold, Günter (alle GER) 184,088.<br />
Teams: 1. Frankreich, 2. GBR, 3. Deutschland<br />
LAUFJAHR 2017 – mit allen Laufterminen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 1+2/2017!<br />
Einfach Seite 80 (Anzeigenpreise auf Seite 79) kopieren bzw. entnehmen (oder downloaden unter<br />
www.laufzeit.de/termine), ausfüllen und zusenden. Der Grundeintrag ist wie immer kostenfrei.<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 81
AUSBLICK<br />
In der Ausgabe 12/2016 von LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong><br />
halten wir u. a. für Sie bereit:<br />
Titelthema: Bestseller –<br />
große Übersicht Laufliteratur<br />
DM im Weltklassefeld – Bericht vom<br />
mainova Frankfurt Marathon 2016<br />
Ernährung: Low Carb im Sport –<br />
Grüne Smoothies für Sportler<br />
Öttilö Swimrun 1.000 Lakes –<br />
eine Deutschlandpremiere<br />
vor den Toren Berlins<br />
+<br />
Berichte<br />
FUSSNOTE<br />
Herr, es ist Zeit ...<br />
Rückblick – DLV-Laufsymposium 2016<br />
in Siegen mit Ehrung „Läufer des Jahres“<br />
und Splitter aus Stadt<br />
und Land<br />
Lauftipps gegen Frost und Co.<br />
(Änderungen aus redaktionellen bzw. aktuellen Gründen vorbehalten.)<br />
Abb.: DLV, LZ&CO/Screenshot, Fotos: Nadja Odenhage, manwalk-Buecher-pixelio.de,<br />
schulz-sportreisen, LZ&CO/Weising<br />
... so heißt es in einem der vielen<br />
wunderbaren Gedichte des Sprachmeisters<br />
Rainer Maria Rilke. Dessen<br />
Verse fallen mir oft ein, wenn ich da<br />
und dort spaziere. Ja, und jetzt die<br />
herbstlichen Meisterwerke der Natur<br />
bewundere. Immer wieder begegne<br />
ich dabei Freizeitläufern, und ich<br />
freue mich für sie. Anfänglich, als ich<br />
mich noch nicht an die erheblichen<br />
Heinz Florian Oertel orthopädischen Nachteile des Alterns<br />
gewöhnt hatte, wurde ich auch<br />
neidisch. Ich zeigte mir die Gelbe Karte, doch inzwischen bin<br />
ich nicht nur regelmäßig älter, sondern auch um ein paar Gramm<br />
vernüftiger geworden.<br />
Doch, – halt! Vernünftiger ... Na ja. Der geschätzte Leser möchte<br />
bitte urteilen. Nicht jeder Läuferin, jedem Läufer kann ich zurufen:<br />
Bravo, mach weiter so ... Oder: Zieh dich jedoch vernünftiger<br />
an ... Jetzt noch mit kurzen Hosen, nichts auf dem Kopf ...<br />
Mann, Frau, denke doch an dein Morgen und Übermorgen ...<br />
Ja, es ist Zeit. Nun, zum Jahres- und Saisonende auch einen Arzt<br />
aufzusuchen. Ich weiß aus dem dummen eigenen Verhalten, es<br />
nicht zu tun, wäre ein Riesenfehler. Andererseits weiß ich aber<br />
auch von den miesen Alltagstatsachen. Ärzte, ja schön und gut,<br />
aber wie, wann, wo? Das ist kein dümmliches Kritisieren und<br />
ebenso keine faule Ausrede. Beim Sortieren der Neujahrswünsche<br />
wollten wir alle davon ausgehen: ja, auch dies müsste sich<br />
verbessern.<br />
Verbessern ... Auch im deutschen Spitzensport der Langstreckler?<br />
Leicht gewünscht, schwer zu tun. Cierpinskis wachsen eben<br />
nicht überall und in jeder Generation. Dennoch: Das jetzige<br />
Spitzenniveau kann, bis auf zu wenige Ausnahmen, keinen allzu<br />
fröhlich machen. Ich wünsche allen, die damit zu tun haben,<br />
neue Kraft und gute Laune. Daumendrücken für Freizeit- und<br />
Meisterläufer, prima Trainer und Übungsleiter! „Waldemarisches“<br />
muss doch, auf längere Zeitabschnitte gesehen, kein naiver<br />
Wunsch bleiben. Oder?<br />
82<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong>
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