LAUFZEIT&CONDITION

FRAUEN LAUFEN
Hochgefühl auf heimischen
Pflaster
Maike Schön lief auf Platz zwei bei ihrem Kölner Marathon-Debüt
Von Dr. Susanne Mahlstedt
A
m ersten Oktobersonntag
2016 meinte Petrus es
gut mit den Läufern beim
20. Jubiläums-Marathon
in Köln. Am Start schien noch sommerlich
die Sonne. Freudig präsentierten sich
die buntesten Marathonvögel gekonnt in
Karnevalsmontur ...
Die 27-jährige Maike Schön vom Verein
LAZ Puma Rhein Sieg war auch mit von
der Partie – in der stillen Hoffnung, neben
viel Spaß zu haben, auch eine für sie
zufriedenstellende Zeit zu laufen. Dass
sie bei ihrem ersten Marathon gleich
zweite werden sollte, ließ sie sich niemals
träumen. Ihr persönlicher Renntag sah so
aus: Die Nacht vor dem Marathon schlief
sie mit Hals- und Kopfschmerzen recht
unruhig. Nach dem Aufstehen um fünf
Uhr gab es für Maike und ihren Lebensgefährten
Marcel einen großen Pott Kaffee
und zwei Esslöffel Babyhaferschleim
mit Lindenhonig zum Frühstück. Während
Marcel sich schon auf den Weg
machte, acht Flaschen mit gutem Kölner
Leitungswasser und Magen-Darm-Tee
(etwas anderes verträgt sie beim Laufen
nicht) für Maike abzugeben, hatte sie erst
ihre Sachen gepackt. Zu Fuß und mit der
Bahn ist sie dann nach Deutz gesaust.
Schon im Startbereich erschien ihr die
Atmosphäre atemberaubend. Zudem war
eines ihrer Lieblingslieder von Cat Ballou
zu hören: „Es jitt kei Wood, dat saare
künnt, wat ich föhl, wenn ich ahn Kölle
denk, wenn ich an ming Heimat denk!"
„Ich merkte nicht mehr, dass ich
lief“
In der ersten Reihe des Startblocks stellte
sich plötzliche Aufregung ein, die Trainingsbegleiter
Christian sofort bemerkte
und umgehend sagte, er mache gleich
das Tempo. Mit dem Startschuss rannte
sie dennoch los. Christian bremste sofort
wieder mit den Worten, dass ein Mara-
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11/2016 | LAUFZEIT&CONDITION