LAUFZEIT&CONDITION
eMag_lzco_11_2016
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Jordandurchquerung auf oder mit dem Rad<br />
zu haben. Es lohnt sich trotz der schweißtreibenden<br />
Strapazen, den Blick auf das<br />
benachbarte Jordantal zu werfen und die<br />
einzigartige Szenerie in sich aufzunehmen.<br />
dickem Staub bedeckt sind, in Verbindung<br />
mit dem mitunter böigen Wind, forderten<br />
bis zuletzt höchste Konzentration als auch<br />
die letzten Kraftreserven.<br />
Gelegenheit, sich ein kurzes kühles Bad<br />
zu genehmigen. Sicherlich war die Abkühlung<br />
bei einigen der Pedaleure auch<br />
nicht ganz freiwillig.<br />
Auf Mountainbikepfaden durch<br />
das Land<br />
Die zweite Hälfte des ersten Renntags gestaltet<br />
sich dagegen viel angenehmer als<br />
der erste Teil. Große Teile der Strecke führen<br />
durch Wälder, die bei Temperaturen<br />
um 30° C angenehmen Schatten spenden.<br />
Die benutzten Singletrails (Mountainbiketrails<br />
mit einer Breite von etwa 1 m)<br />
wurden speziell für Mountainbiker angelegt.<br />
Hier unterstützt die israelische Forstbehörde<br />
die Interessen der Mountainbiker<br />
und beteiligt sich an einem landesweiten<br />
Projekt, einen durchgehenden Mountainbiketrail<br />
durch ganz Israel anzulegen. Ein<br />
großer Teil (rund 250 km, Stand: Herbst<br />
2016) ist bereits im Süden des Landes realisiert<br />
und kann durchgängig befahren<br />
werden. Darüber hinaus sind auch einzelne<br />
Strecken in Galiläa fertig, die bei EPIC<br />
Israel befahren werden. Dieser Trail ist<br />
einheitlich markiert und zwar mit einem<br />
schwarzen Fahrrad auf einem gelben Regentropfen,<br />
dessen Spitze in die zu fahrende<br />
Richtung zeigt.<br />
Die restliche Strecke führte wieder über<br />
Feld- und Wirtschaftswege zum Hotel zurück.<br />
Die steinigen Wege, die zum Teil mit<br />
Um die kühlen Morgenstunden zu nutzen,<br />
begann der zweite Renntag noch<br />
früher. Um 6.30 Uhr hieß es: Fertig zum<br />
Start. Um diese Jahreszeit war es um 6.00<br />
Uhr noch stockdunkel, aber bereits 30 Minuten<br />
später ausreichend hell, um ohne<br />
zusätzliche Lichtquellen direkt losfahren<br />
zu können.<br />
Aufstieg zum Fernblick<br />
Die zweite Etappe wurde im Wesentlichen<br />
an den westlichen Hängen der Golanhöhen<br />
ausgetragen. Dabei wurden<br />
landwirtschaftlich genutzte Felder durchfahren.<br />
Der Weg führte auch an Zitronenund<br />
Granatapfelplantagen vorbei. Dabei<br />
überraschte die Gegend immer wieder<br />
durch ihre einzigartige Vielfältigkeit. Gerade<br />
fuhr man noch über einen staubigen<br />
Weg und nach der nächsten Kurve wurde<br />
ein Flusslauf erreicht. Der zweite Renntag<br />
sah auch zwei Flussdurchquerungen vor,<br />
wobei die erste mit etwas fahrerischem<br />
Geschick ohne abzusteigen bewältigt<br />
werden konnte. Die zweite Flussdurchquerung,<br />
im letzten Drittel der Strecke,<br />
musste aber durchlaufen werden, da die<br />
Böschungen zu steil waren. Dabei nutzten<br />
einige Mountainbiker die willkommene<br />
Der eigentliche Anstieg des Tages begann<br />
aber nach der ersten Flussdurchquerung.<br />
Auf einer Strecke von etwa 11 km waren<br />
insgesamt 750 Höhenmeter zu bewältigen,<br />
bis man die westliche Seite des Golans erreichte.<br />
Als Entschädigung gab es den einzigartigen<br />
Blick über das sich dahinschlängelnde<br />
Jordantal, wobei man in der Ferne<br />
bis zum See Genezareth blicken konnte.<br />
Auf dem höchsten Punkt der Tageswertung<br />
befand sich die zweite Verpflegungsstation,<br />
die von allen Mountainbikern sehnlichst<br />
erwartet wurde. Anschließend ging<br />
es über steinige Wege wieder bergab. Die<br />
Landschaft wird im Wesentlichen durch<br />
Viehzucht geprägt, sodass man sich den<br />
Weg gelegentlich mit Rindviechern teilen<br />
musste, die gemütlich die Strecke queren<br />
und teilweise recht erstaunt den vorbeifahrenden<br />
Mountainbikern nachblickten. Der<br />
zweite Renntag endete mit einer relativ flachen<br />
Strecke von 30 km. Diese führte auch<br />
über Fahrradwege und kleinere Nebenstraßen,<br />
sodass die Geschwindigkeit zum<br />
Ende des zweiten Renntags recht hoch<br />
war. Aufgrund einer Streckensperrung und<br />
des damit verbundenen Umwegs betrug die<br />
Distanz am Ende 110 km mit einem Anstieg<br />
von 1.850 Höhenmetern. Aufgrund<br />
11/2016 | LAUFZEIT&<strong>CONDITION</strong> 61