Markterkundung Ausschreibung final

MARKT
WETTBEWERB VOR DER TÜR
Die direkten Wettbewerber mit eigenen Veranstaltungshäusern
in unmittelbarer Nachbarschaft sind u. a. Murnau am Staffelsee,
Bad Kohlgrub, Bad Bayersoien oder Ohlstadt.
Der Mietpreis für den Veranstaltungssaal im Ammergauer Haus
ist im Vergleich marktgerecht und akzeptabel. Die Säle 1&2
des Kultur- und Tagungszentrums Murnau bieten bei ähnlicher
Größe und Ausstattung ungefähr die gleiche Preisstruktur.
Allerdings ist der Preis hier nicht der entscheidende Faktor. Der
richtige Veranstaltungsmix und die Anzahl der Veranstaltungen
sind von größerer Relevanz. Es wird empfohlen, den Mietpreis
für Kulturveranstaltungen weiter wie bisher anzubieten
und bei MICE-Veranstaltungen Tagungspauschalen inkl.
Raummiete, Technik und Personal und evtl. auch Übernachtung
(in Kooperation mit einigen Hotels vor Ort) anzubieten, damit
das Ammergauer Haus künftig mit den großen Tagungshotels
in unmittelbarer Umgebung mithalten kann. Dies kann durch
Rahmenprogramm-Pakete ergänzt werden - die, einmal mehr,
die Besonderheit der Veranstaltungs-Location Oberammergau
zum Ausdruck bringen!
Punkten kann das Ammergauer Haus mit der neuen Bestuhlung
und den neuen Toilettenanlagen. Oberammergau bietet
potentiellen Kunden vor allem seine besondere geografische
Lage, viel Natur und einen damit verbundenen hohen
Freizeitwert. Der Ort ist durch die Passionsspiele weltbekannt
und bietet trotzdem eine sehr heimatverbundene und
bodenständige bayerische Atmosphäre. Dies sollte sich auch
in der Neukundenakquise widerspiegeln, da es sicherlich viele
Verbände oder Unternehmen gibt, die diese Umgebung für Ihre
Veranstaltungen bevorzugen. Die positiven Eigenschaften des
Ortes sollten daher nicht nur Urlaubs- sondern auch Geschäftstouristen
vermittelt werden. Die Kommunikation nach außen ist
bisher fast ausschließlich auf Urlauber beschränkt.
Potentielle Veranstalter müssen zunächst darauf aufmerksam
gemacht werden, dass es mit dem Ammergauer Haus eine
qualifizierte Veranstaltungsstätte vor Ort gibt.
In diesem Zusammenhang ist der Preis immer auch ein Maßstab
für den professionellen Kunden - einerseits hinsichtlich der
Veranstaltungsbudgets (passt der Preis, ist dies in Relation zu
der erwarteten Leistung etc.), andererseits mit Blick auf die
Professionalität der zur Verfügung gestellten Gesamtkonfiguration:
eine „geringe kommunale Hallenmiete auf Basis einer
Gebührenordnung“ vermittelt nicht den Eindruck, dass mit den
Anforderungen - von qualifizierten Vorbesprechungen bis hin
zu der Unterstützung bei der Beschaffung von zusätzlichen
Komponenten wie Licht- und Tontechnik, Künstler oder
Shuttleservice - mit Erfahrung, Engagement und Professionalität
gerechnet werden kann.
Das Preisniveau kann dann angehoben werden, wenn die
Soft-Faktoren (insbesondere die Betreuung durch eine
qualifizierte Projektleitung, eine wirkliche Kunden-Orientierung!)
gewährleistet werden können, im Vorfeld in
Gesprächen auch kommuniziert werden und durch Referenzen
belegbar sind. Gegebenenfalls erfolgt die Entscheidung pro
Ammergauer Haus im Wettbewerb dann über die Erwartung,
mit Hilfe der lokalen Experten den Erfolg der Veranstaltung
sicher zu stellen.
Mit Blick auf eine differenzierte Preisgestaltung kann ferner
überlegt werden, ob es saisonale Unterschiede geben soll:
An anderer Stelle wurde darauf hingewiesen, dass die
wirtschaftlichen Effekte für Oberammergau auch dadurch zum
Ausdruck kommen, dass die Auslastung von Hotellerie und
Gastronomie möglichst konstant ist; daher darf mittels des
Instruments „Preis“ auch an der optimalen Nutzung von Veranstaltungsressourcen
gearbeitet werden.
Eine Kundenbefragung (nach der Veranstaltung) trägt
zur konstanten Qualitätsverbesserung bei. Bei einem Abschlussgespräch
kann auch das Preis-Leistungs-Verhältnis
thematisiert werden. So offenbaren sich eventuell vorhandene
Konkurrenzsituationen, Lücken im Unterschied von
Erwartetem und Erlebtem sowie subjektive Einschätzungen der
verschiedenen Zielgruppen.
24 14 HANDLUNGSEMPFEHLUNG AMMERGAUER HAUS