22.11.2016 Aufrufe

AGIL-DasMagazin_Dezember-2016

AGIL-DasMagazin_Dezember-2016

AGIL-DasMagazin_Dezember-2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- Anzeige -<br />

Foto: djd/Algordanza Erinnerungsdiamanten<br />

In einem mehrwöchigen Verfahren unter hoher Temperatur und hohem Druck wird der<br />

Kohlenstoff der Kremationsasche zu einem Rohdiamanten gepresst und dann in Handarbeit<br />

zu einem Brillanten geschliffen.<br />

Der Abschied wird individueller<br />

Trauerkultur im Wandel – immer beliebter<br />

wird etwa die Diamantbestattung<br />

Totenwäsche aus Ökotextilien,<br />

Särge und Urnen aus biologisch<br />

abbaubarem Kunststoff<br />

und sparsamere Leichenwagen statt<br />

der bislang üblichen Nobelkarossen,<br />

die inklusive der Extras bis zu einer<br />

Viertelmillion Euro kosten können:<br />

In der Bestattungsbranche kehrt Umweltbewusstsein<br />

ein, das zeigte die<br />

letzte Befa, die größte Bestattermesse<br />

der Welt in Düsseldorf. Vorgestellt<br />

wurden teilweise auch skurrile Neuerungen<br />

wie etwa ein aus Aluprofilen<br />

produziertes Grab mit integriertem<br />

Wassertank. Das per Sensor gesteuerte<br />

Bewässerungssystem gießt selbsttätig<br />

Blumen, sobald die Erde trocken ist,<br />

zudem kann der Zustand des Grabes<br />

direkt auf das Handy der Angehörigen<br />

übertragen werden.<br />

Diamant aus Asche: Neue<br />

Form der Trauerkultur<br />

Aber auch diese Erfindung kann nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass der<br />

Trend insgesamt weg von den traditionellen<br />

Bestattungsformen wie der Grabstätte<br />

auf dem Friedhof hin zu individuellen<br />

Gedenk- und Erinnerungsformen<br />

geht. "<br />

Erfinder" der Diamantbestattung<br />

ist das Schweizer Unternehmen Algordanza,<br />

es stellt die Edelsteine in der<br />

Schweiz in einer eigenen Manufaktur<br />

her. Im ersten Schritt erfolgt die Einäscherung<br />

des Verstorbenen in Deutschland<br />

durch den örtlichen Bestatter,<br />

dann wird die Urne in das Labor in<br />

der Schweiz gebracht. Bei sehr hohen<br />

Temperaturen und unter Hochdruck<br />

wird der Kohlenstoff aus der Kremationsasche<br />

in einen Rohdiamanten umgewandelt<br />

und anschließend von Hand zu<br />

einem Brillanten geschliffen.<br />

Für die Entscheidung, etwas Wertvolles<br />

wie die Kremationsasche in fremde<br />

Hände zu übergeben, ist bei den Angehörigen<br />

des Verstorbenen Vertrauen<br />

nötig, das Verfahren sollte so transparent<br />

wie möglich sein. Beim Schweizer<br />

Anbieter etwa garantiert ein Zertifikat<br />

für jeden Diamanten die Herkunft aus<br />

dem Kohlenstoff der Kremationsasche.<br />

Ist der Erinnerungsdiamant ein echter<br />

Diamant? Was kostet diese Erinnerungsform?<br />

Wie viel Asche ist zur Fertigung<br />

des Diamanten notwendig und was<br />

passiert mit der restlichen Asche? Antworten<br />

auf diese und weitere Fragen zur<br />

Diamantbestattung gibt die Ratgeberzentrale<br />

unter www.rgz24.de/diamant.<br />

Kooperation mit über<br />

3.000 Bestattern<br />

Inzwischen kooperieren die Schweizer<br />

mit deutlich über 3.000 Bestattern in<br />

Deutschland, diesen und ihren Mitarbeitern<br />

wird auch eine Fortbildung zum<br />

diplomierten Diamantbestatter angeboten.<br />

Die Fortbildung erfolgt auf einer<br />

speziell für diesen Zweck ins Leben gerufenen<br />

E-Learning-Plattform. Red. djd<br />

Foto: BDB/spp-o<br />

Hochwertige Beratung<br />

und Betreuung<br />

Bestatter sind Experten, wenn es<br />

um das Thema Tod geht. Sie übernehmen<br />

auf Wunsch alle Aufgaben<br />

rund um die Bestattung. Dabei ist<br />

Vertrauen wichtig. „Bestatter sind<br />

qualifizierte Helfer in einer schwierigen<br />

Lebenslage. Dennoch gehen bei<br />

diesem Thema viele Menschen auf<br />

Distanz. Denn Bestatter konfrontieren<br />

die Menschen mit der eigenen<br />

Sterblichkeit“, sagt Oliver Wirthmann,<br />

Geschäftsführer des Kuratoriums<br />

Deutsche Bestattungskultur.<br />

„Und damit wollen sich zu Lebzeiten<br />

die wenigsten auseinandersetzen.“<br />

Dabei haben gerade Bestatter durch<br />

ihren Umgang mit Verstorbenen eine<br />

wichtige Aufgabe: „Sie erfüllen ein<br />

Grundbedürfnis menschlicher Kultur,<br />

indem sie als Mittler des Überganges<br />

vom Leben in den Tod fungieren“,<br />

so Wirthmann weiter. „Wie<br />

erkenne ich aber einen qualitätsbewussten<br />

Bestatter?“, fragen Angehörige<br />

im Trauerfall (www.memoriam.<br />

de). Schnell kommt im Schock des<br />

Todes die Frage nach der Wahl eines<br />

seriösen Bestatters zu kurz. Sicherheit<br />

bietet das Markenzeichen des<br />

Bundesverbandes Deutscher Bestatter.<br />

Das Qualitätssiegel garantiert<br />

eine qualitativ hochwertige Beratung<br />

und Betreuung, denn die Markenzeichenbetriebe<br />

erfüllen strenge Qualitätskriterien.<br />

Red. spp-o<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> | 29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!