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SErIE Instrumente<br />

Der Kontrabass –<br />

unbeachtet aber unübersehbar<br />

Das Zitat aus Goethes „Faust I“ kann Fluch und Segen zugleich sein: Einerseits spielt der Kontrabass so tief, dass er gar keine quietschenden<br />

Töne wie z. B. beim Üben mit der Geige erzeugen kann, andererseits spielt er in einem Frequenzbereich, der nicht nur das Geschirr im Schrank<br />

scheppern lässt. Wie dem auch sei, wer sich einmal für den Kontrabass entschieden hat, lässt sich von solchen Nebensächlichkeiten nicht ablenken,<br />

denn dieses tiefste aller Streichinstrumente ist überall unverzichtbar, sei es gezupft oder gestrichen: Sinfonieorchester, Streichensemble,<br />

Volksmusik-Gruppe, Klezmer-Band, Rock’A’Billy-Combo, Jazz-Trio, Big-Band, ... man höre und staune: Selbst als Solo-Instrument hat der Kontrabass<br />

seinen Platz.<br />

Mit 5 zu jung, mit 55 zu alt?<br />

Vor gar nicht allzu langer Zeit musste eine gewisse<br />

Konstitution mitgebracht werden, um<br />

ein knapp zwei Meter großes Instrument mit<br />

vier wie Drahtseile wirkende Saiten spielen zu<br />

können. Meist nahmen Kontrabasslehrer Schüler<br />

frühestens ab ca. 13 Jahren auf, ein Alter,<br />

in dem andere Instrumentalisten schon die<br />

Bühnen der Welt bespielen. Seit der Einführung<br />

von 1/16-Kontrabässen gibt es dieses Problem<br />

nicht mehr, so dass man bereits mit 5 Jahren<br />

beginnen kann und über 1/8-, ¼- und ½-Kontrabass<br />

an und mit seinem Instrument wächst.<br />

Die übliche Spielgröße ist dann der ¾-Kotrabass<br />

(4/4-Bässe haben meist für die Orchesterliteratur<br />

eine tiefere Saite mehr).<br />

16 CLICCLAC September 11<br />

Der späte Einstieg in das Erlernen von Streichinstrumenten<br />

schreckt Erwachsene oft ab - völlig<br />

ohne Grund. Schon nach kurzer Zeit können<br />

gerade beim Kontrabass gewünschte Ergebnisse<br />

erreicht werden, da man gezielter auf die<br />

persönlichen Vorlieben hin üben kann, und so<br />

bald dort einsetzbar ist, wo man mitspielen<br />

möchte.<br />

Ebenso kann man auch schon mit dem 1/16-<br />

Bass bald das Erlebnis genießen, in einer<br />

Musikgruppe mitspielen zu können, da der<br />

Kontrabass in seiner Funktion als Begleitinstrument<br />

nicht die Fülle an Tönen spielen muss,<br />

wie es die höher klingenden Instrumente tun.<br />

Entsprechend eingerichtete Literatur tut dann<br />

ein übriges dazu, dass erst die Spielfreude und<br />

„Wenn das Gewölbe<br />

widerschallt,<br />

spürt man erst recht des<br />

Basses Grundgewalt.“<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

dann die Technik kommt.<br />

Foto: photocase.com<br />

Musiker oder Möbelpacker?<br />

Oft schreckt der Transport des Instrumentes<br />

Lernwillige (und mitunter auch deren Eltern)<br />

ab, da befürchtet wird, zum Instrument den<br />

passenden Pkw, wenn nicht sogar Lkw kaufen<br />

zu müssen. Diese Sorge ist aber unberechtigt,<br />

denn Kontrabässe passen ohne zusätzlichen<br />

Aufwand in nahezu jedes Fahrzeug. Das nötige<br />

Know-how dazu kann ebenfalls vom Kontrabass-Lehrer<br />

vermittelt werden.<br />

Zum Unterrichten stehen vor Ort Instrumente<br />

zur Verfügung, wie es auch beispielsweise bei<br />

den Pianisten ist. Welcher Pianist bringt schon<br />

sein Klavier zum Unterricht mit?

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