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LErNEN Kita<br />

Den Rätseln der<br />

Umwelt<br />

auf der Spur<br />

„Expedition naturwissenschaften“ - ein erstes fazit<br />

zu einem Projekt in den Evangelischen Kindertagesstätten<br />

Lamme und Stöckheim<br />

Warum wird der Pudding fest aber die Nudel weich, wenn ich sie koche?<br />

Wie entsteht Geheimschrift? Wie funktioniert ein Unterwasservulkan?<br />

Wie kann ich mit einem Spiegel aus halben Sachen ganze<br />

machen? Kann ein Regenwurm sehen, hören und schmecken? Wie<br />

bewegt sich eine Schnecke fort? Hat die Wespe eine Wespentaille? Den<br />

unbefangenen Umgang von Kindern mit naturwissenschaftlichen Phänomenen<br />

macht sich das Projekt „Expedition Naturwissenschaften“<br />

zu nutze. Es ist diesen und anderen spannenden Fragen auf den Grund<br />

gegangen.<br />

Im September-Heft des letzten Jahres haben wir über den Start des Projekts<br />

berichtet. Inzwischen sind Mitarbeiter der Fachdidaktik der Naturwissenschaften<br />

an der TU, Erziehe-rinnen der evangelischen Kindertagesstätten<br />

Lamme und Stöckheim sowie Mitarbeiter der Volkshochschule<br />

Braunschweig gemeinsam mit den Kindern vielen Rätseln der Umwelt<br />

auf die Spur gekommen. In zwei Lerneinheiten á 12 Wochen gingen sie<br />

vielen Fragen aus den Bereichen Biologie, Chemie und Physik nach. Und<br />

die „Forscherkids“ agierten beim Ausprobieren und Experimentieren zur<br />

Freude aller mit viel Interesse, Konzentration, Geschicklichkeit, Ausdauer,<br />

Gesprächs- und Hilfsbereitschaft. Naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen,<br />

wie Vermuten, Ordnen/Vergleichen, Messen, Experimentieren,<br />

Beobachten/Beschreiben, Kommunizieren und Recherchieren, wurden<br />

auf natürliche, spielerische Weise gefördert und geübt.<br />

Auch die Eltern wurden regelmäßig in das Projekt einbezogen, indem sie<br />

18 CLICCLAC September 11<br />

Foto: Preißler/TU Braunschweig<br />

z. B. über Verlauf, Inhalte sowie erste Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter der TU informiert wurden. Besonders gefragt war<br />

ihre Unterstützung jedoch bei den „Hausaufgaben“, wie Mitbringen von<br />

Materialien (Kartoffeln, Tomaten, Limonade für Stärke- bzw. Zucker-nachweis)<br />

und von lebenden Tieren: Schnecken, Kellerasseln, Spinnen (nicht<br />

unbedingt die Lieblingstiere der meisten Mütter und Väter!).<br />

Zum Ende des Projekts wurden die Kinder anhand ihres persönlichen<br />

„Forschertagebuchs“ noch einmal interviewt. Gefragt wurde beispielsweise:<br />

Was ist ein Versuch/Experiment? Welches ist dein Lieblingsversuch?<br />

Warum war das dein Lieblingsversuch?<br />

Viele Versuche sind den Kindern gut im Gedächtnis geblieben. Mitunter<br />

erinnerten sie sich nicht mehr an das genaue Vorgehen oder konnten sich<br />

sprachlich (noch) nicht so gut ausdrücken. Aber situativ erinnerten sie sich<br />

noch nach längerer Zeit (besonders) an ihre Lieblingsversuche. Hier eine<br />

kleine Auswahl von Fragen der Erzieherinnen während der Experimente<br />

inklusive der richtigen bis „kreativen“ Antworten der Kita-Kinder. Die<br />

richtigen Antworten auf die letzten beiden Fragen wurden später noch<br />

„Jedes Jahr werfen die Laubbäume im Wald ihr Laub ab. Wie kommt es, dass<br />

es im Wald trotzdem nicht immer höher und höher liegt?“<br />

„Wenn die Blätter heruntergefallen sind, fressen sich die Tiere da<br />

durch.“(Junge, 5 Jahre)<br />

„Wo hast du (mit deinen Eltern) die Asseln gefunden?“<br />

„Asseln sind unter dem Stamm, da ist es dunkel. Der Assel ist es zu warm<br />

hier, die will abhauen.“(Junge, 5 Jahre)<br />

„Warum muss der regenwurm bei unseren Versuchen ständig mit physiologischer<br />

Kochsalzlösung befeuchtet werden?“<br />

„Weil der sonst platzt.“ (Mädchen)<br />

„Können regenwürmer hören?“<br />

„Nein, die muss man anschreien.“ (Mädchen)<br />

gemeinsam gefunden.<br />

Einig sind sich die Erzieherinnen der Modell-Einrichtungen in Stöckheim<br />

und Lamme darin, dass geeignete Versuche mit Hilfe der erarbeiteten<br />

und angeschafften Materialien von ihnen auch über die Projektlaufzeit<br />

hinaus, mit weiteren „Forscherkids“ durchgeführt werden. Ein weiteres<br />

langfristiges Ziel ist es, ein Weiterbildungsprogramm für Erzieherinnen<br />

und Erzieher zu entwickeln und bei der VHS zu etablieren.<br />

Auf der Internetseite des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche<br />

Bildung und Entwicklung (nifbe) finden Sie unter dem Link http://nifbe.<br />

de/pages/das-institut/regionale-netzwerke/suedost/projekte.php weitere<br />

Informationen zu diesem und weiteren vom Land Niedersachsen geförderten<br />

Projekten. Hier können Sie ebenfalls eine DVD (MINT-Film) mit<br />

Filmsequenzen aus derzeit laufenden Transferprojekten bestellen. Für<br />

weitere Informationen besuchen Sie gern auch unsere Projekthomepage:<br />

HTTP://WWW.TU-BS.DE/IFDN/PHYSIK/EXPEDITIONNATURWISSENSCHAFTEN<br />

KonTAKT<br />

Dr. Angelika Schulz (Projektkoordination)<br />

VHS Braunschweig GmbH<br />

Alte Waage 15, 38100 Braunschweig<br />

Tel.: 05 31 / 2 41 22 36<br />

E-Mail: angelika.schulz@vhs-braunschweig.de

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