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AUfGEPASST! Zivilcourage Zivilcourage Wie verhalte ich mich richtig? Zivilcourage ist ein Dauerthema in der öffentlichen Diskussion. Besonders dann, wenn Menschen bei einem dramatisches Ereignis eigentlich hätten Zivilcourage zeigen müssen, das aber nicht getan haben. Doch was ist darunter eigentlich zu verstehen? Nach heutiger Sicht wird unter Zivilcourage das Auftreten des Einzelnen für soziale Werte oder die Werte der Allgemeinheit, von denen er selbst überzeugt ist, ohne Rücksicht auf sich selbst, verstanden. Nachgewiesen wird der Begriff Zivilcourage erstmals 1835 in Frankreich als „courage civil“: Mut des Einzelnen zum eigenen Urteil und „courage civique“: staatsbürgerlicher Mut. (zit. nach Wikipedia) Soweit zur Definition. Aber wie sieht die Praxis aus? Situationen, in denen mein Handeln anderen helfen kann, gibt es immer wieder. Aber wie verhalte ich mich richtig? Eine typische Situation – Sie beobachten folgenden Vorfall: Eine Gruppe Jugendlicher drangsaliert einen Betrunkenen im Park. Sie beschimpfen ihn, nehmen ihm sein Fahrrad weg, schubsen und schlagen ihn. Er kann sich nur schwer auf den Beinen halten. Ein erster Impuls ist vielleicht, wegzuschauen und weiterzugehen: „Was geht mich das an? Womöglich gehen die Jugendlichen noch auf mich los?“ Wir alle sind schon von Gesetzes wegen verpflichtet, bei einer Straftat im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen und einzugreifen. Wegen „unterlassener Hilfeleistung“ können Menschen belangt werden, die sich passiv verhalten haben. Doch welche Hilfe kann ich leisten? Ihre Polizei hat Tipps für gelebte Zivilcourage: , ich helfe, ohne mich selbst in gefahr zu bringen. Wenn es in der Definition von Zivilcourage heißt: „ohne Rücksicht auf sich selbst“, ist damit nicht gemeint, dass man sich selbst über die Maßen in Gefahr bringen sollte. Manchmal hilft schon ein lautes Wort, um den oder die Täter einzuschüchtern und vom Vorhaben abzubringen. Wichtig ist, dass Sie umsichtig reagieren. Spielen Sie nicht den Helden. Wenn der Gegner stärker oder in der Überzahl ist, suchen Sie sich Mitstreiter oder wenden sich unmittelbar an die Polizei (Notruf 110). Achten Sie darauf, Distanz zwischen sich und dem Täter zu haben. Bitten Sie das Opfer zu sich und bieten ihm ihre Hilfe an. Achten Sie darauf, den oder die Täter nicht zu duzen, man könnte sonst denken es handelt sich um einen privaten Konflikt. Ganz wichtig ist, bewahren Sie Ruhe und einen kühlen Kopf. Lassen Sie sich nicht provozieren und provozieren Sie nicht. 38 CLICCLAC September 11 , fordern Sie andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf. Sprechen Sie Passanten, die in der Nähe sind, gezielt an und bitten Sie zum Beispiel darum, die Polizei anzurufen. Ein allgemeines „Helfen Sie doch bitte!“, erzielt weniger Wirkung, als wenn man jemanden ganz gezielt („Sie mit dem Hund…“) um Beistand bittet. , ich sehe genau hin, präge mir Tätermerkmale ein. Es geht ganz schnell: Der Täter hat eine alte Dame umgestoßen und die Handtasche entrissen. Er flüchtet in die nächste Seitenstraße. Auch hier können Sie helfen, achten Sie auf Details. Wie groß war der Täter? Welche auffälligen Kleidungsstücke trug er, welche Haarfarbe hatte er. Alle Details, die Sie als Zeuge der Polizei mitteilen können, helfen dabei, den Täter schneller zu ermitteln. , ich organisiere hilfe unter der notrufnummer 110. Notrufe sind kostenfrei – egal von wo Sie anrufen! Schildern Sie die Situation kurz und möglichst umfassend. Wenn möglich, beantworten Sie die Fragen (Wer? - Was? – Wann? - Wo?) der Polizei: Je mehr und je schneller die Polizei Informationen be¬kommt, desto besser kann sie handeln. Foto: www.polizei-beratung.de , ich kümmere mich um das opfer. Ist das Opfer verletzt? Auch die Notrufrettungsnummer 112 ist kostenlos. Leisten Sie „Erste Hilfe“ beim Opfer, schon die Ausrichtung in die stabile Seitenlage kann Leben retten. Stehen Sie dem Opfer zur Seite. , ich stehe als Zeuge zur Verfügung. Oft genug kommen Täter ohne Strafe davon, weil sich Zeugen nicht melden. Sie haben Angst, keine Zeit oder es ist ihnen einfach nur „lästig“ sich bei der Polizei oder später vor Gericht als Zeuge zu melden. Daher helfen Sie mit Ihrer Aussage die Tat aufzuklären und die Täter zu verurteilen. Bedenken Sie immer, auch Sie können einmal in die Situation kommen, in der Sie auf couragierte Hilfe von anderen angewiesen sind. Ausführliche Hinweise bekommen Sie unter: http://www.aktion-tu-was.de/ >> SABINE ADAM, POLIZEIDIREKTION BRAUNSCHWEIG
Dora Wolf im Beratungsgespräch. Beratung rund um Schwangerschaft und Geburt neues AWo-familienberatungszentrum in Wolfenbüttel Mitten im Zentrum von Wolfenbüttel wurde jetzt das neue AWO-Familienberatungszentrum Wolfenbüttel eröffnet. Carsten Bromann, Leiter der AWO-Familienberatungszentren, erläutert die Hintergründe der Angebotspalette: „Wir wollen über die Schwangerschaft hinaus beraten, also auch um die Geburt herum und über die Geburt hinaus.“ Als Beispiel nennt er drei Foto:AWO Wolfenbüttel Themenbereiche: Eine Million Paare seien in Deutschland ungewollt kinderlos. Dadurch gerieten sie oft unter einen großen Druck, in 25 Prozent der Fällen träten Depressionen auf. „Ungewollte Kinderlosigkeit und die Folgen sind ein Themen, die bisher in der psychosozialen Versorgung so gut wie nicht behandelt wurden.“ Als weiteres Thema nennt der Di- plom-Psychologe die Problematik der Tot- und Fehlgeburten. „Bei 30 Prozent aller Schwangerschaften kommt es zu einer Tot- oder Fehlgeburt“, berichtet Bromann. Auch danach komme es oft zu Depressionen. „Ich wünsche mir, dass man die betroffenen Paare begleitet. Wichtig ist, über die Trauer zu sprechen, sie nicht zu unterdrücken.“ Als letzten Punkt führt der Experte die postpartale Depression an, von der 10 bis 15 Prozent der Frauen nach der Geburt betroffen seien. Auch dieses Phänomen tauche in der psychosozialen Versorgung nicht auf. „Mit dem neuen AWO-Familienberatungszentrum haben wir die Möglichkeit, diese Themen rund um Schwangerschaft und Geburt nun auszuweiten.“ Mit der Familientherapeutin Dora Wolf hat die AWO eine Fachkraft gefunden, die sich während ihrer jahrelangen Tätigkeit im AWO-Beratungszentrum Gifhorn das notwendige Know-how erworben hat. WWW.AWO-BS.DE BERATUnG Z. B. BEI: Schwangerschaft und Schwangerschaftskonflikten Seelischen Konflikten nach der Geburt Schwierigen Schwangerschaftsverläufen Fehl- und Totgeburt Ungewollter Kinderlosigkeit Verhütungsfragen KonTAKT Beratung SoZIALES AWO-Familienberatungszentrum Wolfenbüttel Ansprechpartnerin: Dora Wolf Lessingplatz 3, 38304 Wolfenbüttel Tel.: 0 53 31 / 8 56 00 04 E-Mail: beratung-wf@awo-bs.de September 11 CLICCLAC 39
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