Bulletin - Deutscher Museumsbund

an Fotomaterial und an Filmen, sowie die dafür einschlägi-
gen Schutzfristen behandelt. Es folgen Ausführungen über die
verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von Archivbeständen
in Museen und die Bedeutung, welche die sogenannten
„Schranken“ dabei haben. Diese sind Bestimmungen des
Urheber rechts, welche die sonst allumfassende Befugnis des
Urhebers oder seines Rechtsnachfolgers, über die Nutzungen seines
Werkes zu bestimmen, einschränken. Solche Bestimmungen
gibt es auch zu Gunsten von Museen und Archiven. Ein eigenes
Kapitel ist der Bildauswertung durch Museen gewidmet, wobei
sich die Ausführungen hierüber nicht auf das Urheberrecht beschränken.
Es folgen Praxistipps, darunter auch Checklisten für
die Vertragsgestaltung.
Spätestens hier wird dann das Spannungsfeld zwischen einem
juristisch abgesicherten Vorgehen und der Praxis offensichtlich.
In älteren Verträgen gibt es häufig keine genauen Regelungen –
wenn es denn überhaupt schriftliche Vereinbarungen gibt. Auch
wirkt ein Vertrag, der Nutzungsrechte klar regelt, auf so manchen
Schenker abschreckend, selbst wenn er eigentlich gar
nichts gegen eine „museumsnahe Nutzung“ seiner Materialien
hat. Außerdem wird ein Museum – auch das hat etwas mit
dem Selbstverständnis zu tun – für einen kulturhistorisch wichtigen
Bestand Verantwortung übernehmen, unabhängig davon,
welcher Vertrag hierüber ausgehandelt wird. Letztlich wäre es
Aufgabe des Gesetzgebers, im Urheberrecht die Befugnisse
von Museen und Archiven weitgehender zu regeln. Solange er
es aber nicht tut, müssen und sollten sich die Museen selbst um
ihre Rechte kümmern. Das schmale Büchlein kann dabei eine
wichtige Hilfe sein – auch wenn der hohe Verkaufspreis der
Verbreitung nicht förderlich sein wird.
Dr. Paul Klimpel, Verwaltungsdirektor Deutsche Kinemathek
Museum für Film und Fernsehen, Potsdamer Straße 2, 10785
Berlin, Tel.: 030 / 30090314, www.deutsche-kinemathek.de.
Uta Degner, Norbert Christian Wolf (Hg.), Der neue Wettstreit
der Künste. Legitimation und Dominanz im Zeichen der
Intermedialität, Bielefeld (transcript) 2010, 274 S., 29,80 Euro.
Tobias G. Natter, Michael Fehr, Bettina Habsburg-Lothringen
(Hg.) Das Schaudepot. Zwischen offenem Magazin
und Inszenierung, Bielefeld (transcript) 2010, 174 Seiten,
18,80 Euro.
Jürgen Stöhr, Auch Theorien haben ihre Schicksale. Max
Imdahl – Paul de Man – Beat Wyss. Eine Einfühlung in die
Kunstgeschichtsschreibung der Moderne, Bielefeld (transcript)
2010, 338 S., 31,80 Euro.
20 Bulletin 4 / 2010
Kristina Kratz-Kessemeier, Andrea Meyer, Bénédicte Savoy (Hg.),
Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750 – 1950,
Berlin (Reimer Verlag) 2010, 308 S., 24,90 Euro.
Olaf Zimmermann, Theo Geißler (Hg.), Kulturlandschaft
Deutschland: Die Provinz lebt – Aus politik + kultur 5, S. 113,
9,90 Euro.
Weitere Termine, Jobangebote, Kurzmitteilungen u. v. m. finden
Sie auf dem Internetauftritt des Deutschen Museumsbundes unter
www.museumsbund.de.
Bulletin – Deutscher Museumsbund e. V.
ISSN 1438-0595
Herausgeber: Dr. Volker Rodekamp
Redaktion: Mira Höschler, Anja Schaluschke
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