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Mobile Maschinen 1/2016

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AGRITECHNICA NACHLESE<br />

Förderband entgegen der Fahrtrichtung beschleunigt<br />

werden und somit ohne Relativgeschwindigkeit<br />

zum Boden in die Rinne<br />

gelegt werden. Zudem ermöglicht die<br />

reihenspezifische Vereinzelung und Förderung<br />

die Anpassung der Drehzahlen und<br />

damit des Kornabstandes bei Kurvenfahrten,<br />

sowie eine automatische Anpassung an<br />

die Traktorgeschwindigkeit. Zur Dokumentation<br />

der abgelegten Körner ist ein optischer<br />

Sensor am Förderkanal verbaut. Damit<br />

ist es möglich, die Position jedes einzelnen<br />

Saatkorns zu sichern und für spätere<br />

Anwendungen zu nutzen.<br />

Pflanzenschutz und Düngung<br />

In den letzten Jahren wurden immer wieder<br />

Bemühungen hin zu einer Pflanzenschutzspritze<br />

mit Direkteinspeisungstechnologie<br />

unternommen. So kamen beispielsweise<br />

erste Ansätze der Firma CIBA GEiGY – heute<br />

Syngenta – mit dem Agro Inject Anfang der<br />

1990er auf. Beim Direkteinspeisungssystem<br />

wird im Gegensatz zur konventionellen<br />

Feldspritze keine Mischbrühe auf dem Betriebshof<br />

im Haupttank angemischt, sondern<br />

die Spritzbrühe wird in den Leitungen<br />

zu den Düsen auf dem Feld gemischt und<br />

ausgebracht. Das derzeitige System der<br />

Firma Dammann besteht aus einem Haupttank<br />

für Klarwasser, einem Spülwasserauffangtank<br />

und drei Systemen für Spritzmittel.<br />

Um drei verschiedene Spritzmittel auszubringen,<br />

befindet sich eine 3-fache<br />

Ausführung von Düsenleitung und Düsen<br />

sowie Pumpen für die jeweiligen Spritzmittel<br />

auf der Feldspritze. Die Mischung<br />

von Wasser und Spritzmittel zur Spritzbrühe<br />

wird in einer Drallkammer durchgeführt<br />

und kann somit Fluide unterschiedlicher<br />

Viskosität mischen. Um zu Beginn der Arbeit<br />

ausreichend Spritzbrühe an den Düsen<br />

zu gewährleisten und Spritzkeile zu verhindern,<br />

findet eine Vorspülung statt. Das bedeutet,<br />

die Leitungen werden vorab mit<br />

Spritzbrühe gefüllt, wobei überflüssige<br />

Spritzbrühe im Spülwasserauffangtank gesammelt<br />

wird. Nach der Arbeit werden alle<br />

Leitungen mit Klarwasser gespült und die<br />

entstandene Brühe ebenfalls im Spülwasserauffangtank<br />

gesammelt. Die Verwertung<br />

der Spülflüssigkeit stellt derzeit noch ein<br />

Problem dar, dessen Lösung in weiteren<br />

Forschungsarbeiten weiter untersucht werden<br />

soll. Ziel ist einerseits, die Restmenge<br />

weiter zu reduzieren und andererseits, die<br />

Verwertung genauer zu beschreiben. Mit<br />

diesem System können verschiedene<br />

Spritzmittel einzeln teilfächenspezifisch<br />

ausgebracht werden und es minimiert dadurch<br />

die Aufwandmenge.<br />

Eine weitere Neuheit im Bereich der<br />

Pflanzenschutztechnik stellte die Firma<br />

Lechler mit ihrem neuen Düsenkonzept<br />

vor. Dabei handelt es sich um eine asymmetrische<br />

Doppelflachstrahldüse, bei der der<br />

vordere Spritzstrahl einen Anstellwinkel<br />

von 30° und der hintere einen Anstellwinkel<br />

von 50° besitzt. Durch die Strahlwinkel von<br />

120° des vorderen und 90° des hinteren<br />

Strahls ergibt sich an der Zielfläche eine<br />

effektiv gleiche Strahlbreite (Bild 7). Die<br />

Ausbringmenge ist im Verhältnis 60 % vorne<br />

zu 40% hinten aufgeteilt. Nach Herstellerangaben<br />

kann durch ein sehr ausgewogenes<br />

Tropfenspektrum der Gesamtbedeckungsgrad<br />

an der senkrechten Ziel-<br />

07 Asymmetrische Air-Injektor<br />

Doppelflachstrahldüsen IDTA [Lechler]<br />

fläche im Vergleich zu Air-Injektor Flachstrahldüse<br />

verdoppelt werden. Weiterhin<br />

kann die Düse werkzeuglos demontiert<br />

werden, um Reinigungsarbeiten durchzuführen.<br />

Mit der Zielsetzung, die Aufwandmengen<br />

im teilflächenspezifischen Pflanzenschutz<br />

zu reduzieren, hat die Firma Amazone das<br />

gemeinsam mit den Firmen Rometron und<br />

Agrotop entwickelte Sensor-Düsen-System<br />

AmaSpot (Bild 8) auf der diesjährigen<br />

Agritechnica präsentiert. Das System bietet<br />

Fahrtrichtung<br />

08 Sensor-Düsen-System<br />

AmaSpot [Amazone]<br />

- Ein Sensor mit vier einzelnen Kanälen pro Meter steuert jeweils<br />

vier elektrisch angesteuerte Düsen im 25cm-Abstand<br />

- 50Hz Schaltfrequenz durch Pulsweiten-Frequenzmodulation (PWFM)<br />

- Fluoreszenzmessung ist sehr genau und tolerant gegenüber Staub und<br />

unterschiedlichen Lichtverhältnissen und sorgt für eine zuverlässige<br />

Pflanzenerkennung<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 1/<strong>2016</strong> 35

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