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Mobile Maschinen 4/2016

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womit der Zuordnung auch ausreichend<br />

Freiraum gegeben werden konnte. Da auf<br />

dieser Platine das Schalten großer Ströme<br />

auch aus EMV-Gründen vermieden werden<br />

sollte, werden Ausgangspins genutzt, um<br />

entsprechende Relais auf der zweiten Einheit<br />

anzusteuern. Die Kommandos für das<br />

Schalten erhält die ZE entweder über den<br />

zentralen Steuer-Bus oder in einigen Fällen<br />

auch direkt über einen Eingang, an den ein<br />

Schalter angeschlossen ist. Ein großer<br />

Vorteil der Einheit liegt auch in ihrer Diagnosefähigkeit.<br />

Sie erlaubt das Rücklesen<br />

des Zustands wichtiger Verbraucher. Zu<br />

ihnen gehören u. a. Fahr- und Positionslichter<br />

oder Blinker. Ohne ihre einwandfreie<br />

Funktion ist ein Betrieb im Straßenverkehr<br />

nicht erlaubt. Durch die Diagnosefähigkeit<br />

und die Kommunikation über den<br />

CAN-Bus kann ein Fehler direkt im Cockpit<br />

angezeigt werden. STW war neben dem<br />

Design verantwortlich für die Implementierung<br />

der Testsoftware und eines Flashloaders.<br />

Die Applikationssoftware wurde<br />

schließlich von Fendt geschrieben. Diese<br />

beinhaltet auch die Möglichkeit je<br />

nach Fahrzeugvariante verschiedene<br />

Konfigurationen zu hinterlegen.<br />

Die voranschreitende<br />

Automatisierung<br />

verlangt nach intelligenten<br />

Power Boards.<br />

Dr. Michael P. Schmitt, Geschäftsführer bei STW<br />

darin, die gesamte Elektrik im Traktor zu<br />

versorgen, abzusichern und anzusteuern.<br />

Dabei sollte es für die Aufteilung der Stromkreise<br />

sorgen und alle nötigen Stecksockel<br />

für Relais und Sicherungen beinhalten. Für<br />

den Vario 1000 wurde aufgrund der beiden<br />

Faktoren Intelligenz und Anzahl der E/As<br />

nach dem Prinzip „teile und herrsche“ verfahren.<br />

Anstatt auf eine einzelne Zentralelektrik<br />

zu setzen, wurde ein zweigeteilter<br />

Ansatz gewählt. Während sich eine Einheit<br />

vorrangig um die Kommunikation mit der<br />

Hauptsteuerung und die Übernahme programmierbarer<br />

Schaltvorgänge kümmert,<br />

ist die zweite Einheit in erster Linie für das<br />

Absichern und Schalten der Ströme verantwortlich.<br />

Wichtiges Argument für die Trennung<br />

war auch eine einfachere Verkabelung.<br />

Mit dem Design musste natürlich auf<br />

die Zugänglichkeit der Anschlüsse, die<br />

ergonomischen Notwendigkeiten und die<br />

räumlichen Vorgaben Rücksicht genommen<br />

werden. Der Bauraum war wie in den<br />

meisten Fällen eingeschränkt.<br />

Klare Vorstellung der<br />

intelligenten Einheit<br />

Hinsichtlich der intelligenten Einheit (ZE)<br />

hatte Fendt klare Vorstellungen. Herz des<br />

Boards ist ein LPC1778 von NXP, ein ARM<br />

Cortex-M3 Prozessor mit 512 kByte Flash,<br />

96 kByte SRAM und 4032 Byte EEPROM<br />

Speicher. Einer seiner beiden CAN-Kanäle,<br />

der über jeweils einen CAN-Transceiver<br />

nach außen geführt wird, ist an den zentralen<br />

Steuer-Bus des Vario 1000 angeschlossen<br />

und kann mit bis zu 250 kbit/s kommunizieren.<br />

Der zweite CAN-Bus ist als Reserve<br />

vorgesehen. Drei der fünf seriellen UART<br />

Schnittstellen werden über entsprechende<br />

Transceiver für den Anschluss an Local<br />

Interconnect Network (LIN), einen Ein-<br />

Draht-Feldbus für Sensoren und Aktoren,<br />

genutzt. Über den LIN-Bus können verschiedene<br />

Verbraucher wie die Wischer der<br />

Front- und Seitenscheiben eingestellt oder<br />

konfiguriert werden. Außerdem bietet der<br />

Prozessor 165 beliebig nutzbare E/A Pins,<br />

Drei Möglichkeiten des<br />

Stromverlaufs<br />

Auf dem Relaisbord (RB) geht es nur um die<br />

Strom- und Leistungsverteilung über Sicherungen.<br />

Dabei sind generell drei Möglichkeiten<br />

vorgesehen. Der einfachste Stromverlauf,<br />

bei dem das RB nur als Sicherungskasten<br />

wirkt, geht über den Stecker auf das<br />

Bord, durch die Sicherung und wieder über<br />

den Stecker hin zum Verbraucher. Bei dieser<br />

Anschlussart werden meist einfache Sensoren<br />

versorgt. Bei der zweiten Version erfolgt<br />

die Stromversorgung vom Powerbolzen,<br />

einer M8 Schraube, die direkt mit dem Pluspol<br />

der Batterie verbunden ist. Von hier läuft<br />

der Strom über ein Relais, das über einen<br />

Ausgang der ZE geschaltet wird. Ist das<br />

Relais auf „Ein“, geht es wieder weiter über<br />

eine Sicherung, einen Stecker und zum Verbraucher.<br />

Typisch werden hier Heizungen<br />

oder Arbeitslampen angeschlossen. Die<br />

Verteilung der Ströme vom Powerbolzen zu<br />

den Steckern auf der Platine war eine der<br />

<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 4/<strong>2016</strong> 17

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