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womit der Zuordnung auch ausreichend<br />
Freiraum gegeben werden konnte. Da auf<br />
dieser Platine das Schalten großer Ströme<br />
auch aus EMV-Gründen vermieden werden<br />
sollte, werden Ausgangspins genutzt, um<br />
entsprechende Relais auf der zweiten Einheit<br />
anzusteuern. Die Kommandos für das<br />
Schalten erhält die ZE entweder über den<br />
zentralen Steuer-Bus oder in einigen Fällen<br />
auch direkt über einen Eingang, an den ein<br />
Schalter angeschlossen ist. Ein großer<br />
Vorteil der Einheit liegt auch in ihrer Diagnosefähigkeit.<br />
Sie erlaubt das Rücklesen<br />
des Zustands wichtiger Verbraucher. Zu<br />
ihnen gehören u. a. Fahr- und Positionslichter<br />
oder Blinker. Ohne ihre einwandfreie<br />
Funktion ist ein Betrieb im Straßenverkehr<br />
nicht erlaubt. Durch die Diagnosefähigkeit<br />
und die Kommunikation über den<br />
CAN-Bus kann ein Fehler direkt im Cockpit<br />
angezeigt werden. STW war neben dem<br />
Design verantwortlich für die Implementierung<br />
der Testsoftware und eines Flashloaders.<br />
Die Applikationssoftware wurde<br />
schließlich von Fendt geschrieben. Diese<br />
beinhaltet auch die Möglichkeit je<br />
nach Fahrzeugvariante verschiedene<br />
Konfigurationen zu hinterlegen.<br />
Die voranschreitende<br />
Automatisierung<br />
verlangt nach intelligenten<br />
Power Boards.<br />
Dr. Michael P. Schmitt, Geschäftsführer bei STW<br />
darin, die gesamte Elektrik im Traktor zu<br />
versorgen, abzusichern und anzusteuern.<br />
Dabei sollte es für die Aufteilung der Stromkreise<br />
sorgen und alle nötigen Stecksockel<br />
für Relais und Sicherungen beinhalten. Für<br />
den Vario 1000 wurde aufgrund der beiden<br />
Faktoren Intelligenz und Anzahl der E/As<br />
nach dem Prinzip „teile und herrsche“ verfahren.<br />
Anstatt auf eine einzelne Zentralelektrik<br />
zu setzen, wurde ein zweigeteilter<br />
Ansatz gewählt. Während sich eine Einheit<br />
vorrangig um die Kommunikation mit der<br />
Hauptsteuerung und die Übernahme programmierbarer<br />
Schaltvorgänge kümmert,<br />
ist die zweite Einheit in erster Linie für das<br />
Absichern und Schalten der Ströme verantwortlich.<br />
Wichtiges Argument für die Trennung<br />
war auch eine einfachere Verkabelung.<br />
Mit dem Design musste natürlich auf<br />
die Zugänglichkeit der Anschlüsse, die<br />
ergonomischen Notwendigkeiten und die<br />
räumlichen Vorgaben Rücksicht genommen<br />
werden. Der Bauraum war wie in den<br />
meisten Fällen eingeschränkt.<br />
Klare Vorstellung der<br />
intelligenten Einheit<br />
Hinsichtlich der intelligenten Einheit (ZE)<br />
hatte Fendt klare Vorstellungen. Herz des<br />
Boards ist ein LPC1778 von NXP, ein ARM<br />
Cortex-M3 Prozessor mit 512 kByte Flash,<br />
96 kByte SRAM und 4032 Byte EEPROM<br />
Speicher. Einer seiner beiden CAN-Kanäle,<br />
der über jeweils einen CAN-Transceiver<br />
nach außen geführt wird, ist an den zentralen<br />
Steuer-Bus des Vario 1000 angeschlossen<br />
und kann mit bis zu 250 kbit/s kommunizieren.<br />
Der zweite CAN-Bus ist als Reserve<br />
vorgesehen. Drei der fünf seriellen UART<br />
Schnittstellen werden über entsprechende<br />
Transceiver für den Anschluss an Local<br />
Interconnect Network (LIN), einen Ein-<br />
Draht-Feldbus für Sensoren und Aktoren,<br />
genutzt. Über den LIN-Bus können verschiedene<br />
Verbraucher wie die Wischer der<br />
Front- und Seitenscheiben eingestellt oder<br />
konfiguriert werden. Außerdem bietet der<br />
Prozessor 165 beliebig nutzbare E/A Pins,<br />
Drei Möglichkeiten des<br />
Stromverlaufs<br />
Auf dem Relaisbord (RB) geht es nur um die<br />
Strom- und Leistungsverteilung über Sicherungen.<br />
Dabei sind generell drei Möglichkeiten<br />
vorgesehen. Der einfachste Stromverlauf,<br />
bei dem das RB nur als Sicherungskasten<br />
wirkt, geht über den Stecker auf das<br />
Bord, durch die Sicherung und wieder über<br />
den Stecker hin zum Verbraucher. Bei dieser<br />
Anschlussart werden meist einfache Sensoren<br />
versorgt. Bei der zweiten Version erfolgt<br />
die Stromversorgung vom Powerbolzen,<br />
einer M8 Schraube, die direkt mit dem Pluspol<br />
der Batterie verbunden ist. Von hier läuft<br />
der Strom über ein Relais, das über einen<br />
Ausgang der ZE geschaltet wird. Ist das<br />
Relais auf „Ein“, geht es wieder weiter über<br />
eine Sicherung, einen Stecker und zum Verbraucher.<br />
Typisch werden hier Heizungen<br />
oder Arbeitslampen angeschlossen. Die<br />
Verteilung der Ströme vom Powerbolzen zu<br />
den Steckern auf der Platine war eine der<br />
<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 4/<strong>2016</strong> 17