Weilroder Gazette Januar/Februar 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
22 <strong>Weilroder</strong> <strong>Gazette</strong> · Weihnachten / <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2017</strong><br />
Den Weihnachtsmarkt mit allen Sinnen<br />
genießen, es gibt ihn nur alle zwei Jahre<br />
In Altweilnau dauert die Vorfreude auf den Weihnachtsmarkt immer etwas länger als in den anderen Dörfern<br />
Altweilnau. Bereits ein<br />
Jahr nachdem es 1989 in Altweilnau<br />
den ersten Weihnachtsmarkt<br />
gegeben hat, hat<br />
man dort die weise Entscheidung<br />
getroffen, sich nicht gegenseitig<br />
die Besucher wegzunehmen.<br />
Es gibt in Weilrod<br />
einfach zu viele Weihnachtsmärkte<br />
für zu wenig Adventswochenenden.<br />
In Altweilnau<br />
hat man darauf die Konsequenzen<br />
gezogen. Seit 1990,<br />
bzw. 1991 wechseln sich die<br />
Dorfgemeinschaften von<br />
Altweilnau und Finsternthal<br />
deshalb mit der Ausrichtung<br />
des Weihnachtsmarktes ab.<br />
Das System hat sich bestens<br />
bewährt, hier wie da wird<br />
zwischen Buden und Ständen<br />
kuschelig zusammengerückt<br />
und gefeiert, jeder<br />
Markt hat sein eigenes, besonderes<br />
Flair.<br />
In Altweilnau sind es die alten,<br />
weihnachtlich beleuchteten<br />
Gassen, in Finsternthal<br />
übt das Alte Rathaus mit<br />
seiner gut geheizten Stube<br />
einen besonderen, kuscheligen<br />
Reiz aus. Doch auch<br />
wenn man sich - Ehrensache<br />
- gegenseitig besucht - der<br />
eigene Weihnachtsmarkt<br />
ist eben doch immer etwas<br />
Besonderes. Am Samstag<br />
vor dem 1. Advent war es in<br />
Altweilnau wieder einmal<br />
kuschelig, nach zwei Jahren<br />
der Vorfreude. Und da es bis<br />
zum nächsten Mal wieder<br />
zwei Jahre dauert, wurde natürlich<br />
mit allen Sinnen gefeiert:<br />
Schauen, Schmecken,<br />
Riechen, Hören, Fühlen. Von<br />
allem gab es reichlich, vor<br />
allem beim Fühlen. Schließlich<br />
stellt sich beim Altweilnauer<br />
Weihnachtsmarkt immer<br />
so ein gutes Gefühl ein,<br />
wissen die Besucher doch,<br />
dass der Erlös des ganzen<br />
Weihnachtsmarktes immer<br />
Drum rieche, wer sich ewig an eine „Aale Worscht“ bindet. Das<br />
Risiko ist zu vernachlässigen, bei Thomas Brück wird sie ohnehin<br />
nicht alt.<br />
Fotos: as<br />
Claudia Mohr hat es dieses handgestrickte Paar Socken besoinders<br />
angetan. Sie weiß wohl auch schon, wer sie tragen soll. <br />
für einen guten Zweck verwendet<br />
wird. „Jeder Standbetreiber<br />
gibt, was er entbehren<br />
kann“, sagt Horst Fladung,<br />
einer der Motoren im Organisationsteam.<br />
Damit ist man<br />
all die Jahre gut gefahren. Bis<br />
jetzt kamen 26092 Euro zusammen,<br />
der aktuelle Markt<br />
noch nicht mitgerechnet.<br />
Zwischen 1000 und 2000<br />
Euro blieben meistens übrig.<br />
Mit dem Geld wurden<br />
dann Jugend-, Behindertenund<br />
Senioreneinrichtungen<br />
unterstützt, mal gab es eine<br />
Tischtennisplatte für den<br />
Spielplatz, dann wieder wurde<br />
die Jugendfeuerwehr bedacht.<br />
In diesem Jahr ist das<br />
Geld vom Weihnachtsmarkt<br />
für die Frühförderung der<br />
Lebenshilfe und den Förderverein<br />
der Höchster Kinderklinik<br />
gedacht, sagte Horst<br />
Fladung beim Rundgang<br />
über den Markt.<br />
Diesmal waren es wieder<br />
ein paar Stände mehr, Förster<br />
Klaus Bangert war erstmals<br />
mit eigenem Honig zur<br />
Stelle und Steffi Weber mit<br />
Gestecken. Geschenkartikel,<br />
selbstgebastelte Weihnachtsdekoration,<br />
Glühwein,<br />
Kartoffelsuppe, „Aale<br />
Worscht“ aus Oberhessen,<br />
Kuchen und Torten und<br />
erstmals auch Flammkuchen<br />
verursachten beim Schnabulieren<br />
die Qual der Wahl.<br />
Meistens musste man die<br />
Katze nicht im Sack kaufen,<br />
denn die vielen Leckereien,<br />
ob es nun die „Aale Worscht“<br />
von Ortrun Schulz war, oder<br />
der Taunushonig von Förster<br />
Klaus Bangert war, konnten<br />
natpürlich auch probiert werden.<br />
Wer beim Bummel über den<br />
Weihnachtsmarkt „kalte<br />
Füße“ bekommen hat und<br />
die neugekauften Stricksocken<br />
nicht gleich anbehalten<br />
wollte, der hatte in den Garagen,<br />
die die Anlieger wieder<br />
für den Markt geöffnet hatten,<br />
Gelegenheit, ein Stück<br />
leckeren Kuchen zu essen<br />
oder einen wärmenden Kaffee,<br />
Tee oder Kakao zu trinken.<br />
Nach dem Aufwärmen<br />
konnte es dann aber auch<br />
schon wieder weiter gehen.<br />
Sehr reichhaltig war auch<br />
der kulturelle Staffellauf: Die<br />
„Riedelbacher Spatzen“ gaben<br />
das Staffelholz weiter an<br />
den Frauenchor Altweilnau<br />
und der an den Posaunenchor<br />
Weilnau. Dazwischen<br />
las Sabine Preußer im Alten<br />
Rathaus den Kindern. aber<br />
auch vielen Erwachsenen,<br />
die natürlich auf ihre Kleinen<br />
„aufpassen“ mussten,<br />
Geschichten vom „Raben<br />
Krax“. Am Eingang zur<br />
Festmeile stand wieder der<br />
Weihnachtsbaum, an den die<br />
Kinder ihre Wunschzettel<br />
hängen konnten, natürlich in<br />
der Hoffnung, dass es bis zur<br />
Bescherung nicht zwei Jahre<br />
dauert. (as)