ADAC Urlaub Januar-Ausgabe 2017, Hessen-Thüringen
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Auf<br />
Architekt(o)ur<br />
durch Deutschland<br />
Am 11. <strong>Januar</strong> feiert die Hamburger Elbphilharmonie ihre<br />
Eröffnung – ein architektonisches Highlight und das neue Wahrzeichen<br />
der Stadt. Ein schöner Anlass für eine kleine Sightseeing-Reise durch<br />
die moderne Architektur im Land<br />
TEXT Olaf Heise<br />
Hoch, das Glas!<br />
Hamburg, Elbphilharmonie<br />
Nach fast zehnjähriger Bauzeit und explodierten<br />
Kosten erstrahlt das imposante Konzerthaus<br />
in der Hafencity endlich in voller<br />
Pracht. Der auf einem alten Lagerhaus errichtete<br />
Glaskörper der Architekten Herzog<br />
& de Meuron verleiht der Hansestadt nicht<br />
nur eine unverwechselbare Silhouette, sondern<br />
ist zugleich ein Bau der Superlative. Die<br />
1000 gläsernen Fassadenelemente erwecken<br />
den Eindruck eines riesigen Kristalls, der<br />
den Himmel, das Wasser und die Stadt immer<br />
wieder anders reflektiert. Die Ausbuchtungen<br />
erinnern an riesige Stimmgabeln.<br />
Herzstück ist der große Konzertsaal, der<br />
durch Stahlfedern völlig vom Außenraum<br />
isoliert ist. Seine Ränge sind terrassenförmig<br />
nach dem Weinberg-Prinzip gebaut,<br />
die Wände mit rund 10.000 Gipsfaserplatten<br />
verkleidet. Eingefräste Reliefs reflektieren<br />
den Klang optimal. Highlight ist die<br />
gewaltige Orgel mit fast 5000 Pfeifen. Wer<br />
übrigens kein Konzert besuchen möchte,<br />
genießt von der Plaza auf 37 Metern Höhe<br />
den Traumblick auf den Hafen.<br />
1<br />
Architektur-Highlights Inspiration<br />
2<br />
Seite<br />
scannen,<br />
mehr<br />
erfahren<br />
Gläserner Koloss<br />
Die Elbphilharmonie<br />
thront in der Hamburger<br />
Hafencity<br />
Innere Werte<br />
Berlin, DZ Bank am Pariser Platz<br />
Von außen wirkt das helle Sandsteingebäude<br />
des Stararchitekten und Pritzker-<br />
Preisträgers Frank O. Gehry eher schlicht,<br />
was den strengen Fassadenvorgaben am<br />
geschichtsträchtigen Pariser Platz geschuldet<br />
ist. Man sollte jedoch unbedingt<br />
einen Blick in das fantastische Atrium<br />
werfen. Unter einer fischförmigen Glaskuppel<br />
schwebt hier eine riesige amorphe<br />
Skulptur aus zwei metallisch anmutenden<br />
Schalenhälften, die ein Auditorium umschließt<br />
und aussieht wie ein surrealistisches<br />
Kunstwerk von Salvador Dalí. Der<br />
kanadisch-US-amerikanische Meister der<br />
organischen Formen hat bereits das spektakuläre<br />
Guggenheim-Museum in Bilbao<br />
entworfen, das als Ikone des Dekonstruktivismus<br />
gilt. Eintreten und staunen!<br />
1/<strong>2017</strong> 43