AB Archiv des Badewesens Januar 2017
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Ausschüsse und Arbeitskreise · Verbände | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 01/<strong>2017</strong> 40<br />
Großstädte, vorgenommen werden. Die<br />
Aktivitäten zur Datenerhebung aus Bädern<br />
sollen aber weiter gefasst werden;<br />
hier ist vor allem der Datenbestand,<br />
der dem Bäderatlas der DGfdB zugrunde<br />
liegt, von besonderer Bedeutung.<br />
Zur Optimierung der Befragungen der<br />
DGfdB soll künftig der neu zusammengesetzte<br />
AK Betriebswirtschaft die Geschäftsstelle<br />
fachlich unterstützen.<br />
Die Themen <strong>des</strong> Technischen<br />
Ausschusses<br />
Wichtige Entscheidungen zum<br />
Regelwerk<br />
Die Richtlinie DGfdB R 25.04 „Schwimmund<br />
Badebecken aus Stahlbeton“ wurde<br />
dem Technischen Ausschuss (TA)<br />
als Vorlage zum Weißdruck vorgelegt.<br />
Zum Blaudruck dieser Richtlinie lag<br />
ein Einspruch vor, den der AK Bäderbau<br />
teilweise angenommen hatte. Alexander<br />
Reus erläuterte als einer der beiden<br />
Einsprecher, dass er und Dr. Dirk<br />
P. Dygutsch mit der Entscheidung <strong>des</strong><br />
AK Bäderbau nicht einverstanden sind.<br />
Aus ihrer Sicht greife die Begründung<br />
zu kurz, Becken in der Ausführung<br />
„Rohbeton“ kämen zu selten vor, als<br />
dass hier umfangreiche Erläuterungen<br />
erforderlich wären. Vor allem im Bereich<br />
der Hotelbäder würde diese Variante<br />
durchaus häufig vorkommen.<br />
In der Diskussion wurde deutlich, dass<br />
in allen Richtlinien der DGfdB Bäder<br />
der Typen 1 und 2 im Abschnitt „Geltungsbereich“<br />
genannt werden und damit<br />
Richtlinien auch Hotelbäder berücksichtigen<br />
sollten. Der TA verabschiedete<br />
die Richtlinie dennoch in der<br />
vorgelegten Form; ob es hierzu ein Berufungsverfahren<br />
geben wird, steht<br />
noch nicht fest.<br />
In die Zukunft weisen die Beschlüsse<br />
<strong>des</strong> TA zur Einleitung <strong>des</strong> Regelwerksverfahrens,<br />
die für folgende Richtlinien<br />
beim Erweiterten Vorstand beantragt<br />
werden sollen:<br />
j DGfdB R 25.10 „Barrierefreies<br />
Bauen in Schwimmbädern“,<br />
j Dr. Thomas Duzia referierte über den Min<strong>des</strong>twärmeschutz<br />
nach DIN 4108.<br />
j DGfdB R 25.11 „Brandschutz im<br />
Bäderbau“ und<br />
j DGfdB R 25.12 „Akustik in<br />
Schwimmhallen“.<br />
Folienauskleidungen in<br />
Schwimmbädern<br />
Ein Schwerpunktthema <strong>des</strong> TA waren<br />
Beckenkonstruktionen aus Beton und<br />
Mauerwerk mit Folienauskleidung. Die<br />
Referenten Werner Seiser, WS Poolberatung,<br />
Uhingen, und Hans-Jürgen<br />
Rösler, G quadrat Geokunststoffgesellschaft<br />
mbH, Krefeld, stellten Folienauskleidungen<br />
für Schwimmbäder auf<br />
der Basis von PVC und aus Polyethylen<br />
vor. Sie zeigten anschauliche Anwendungsbeispiele<br />
für verschiedene<br />
konstruktive und gestalterische Ansprüche.<br />
j Wolfgang Knoll zeigte eine Karusselltür für<br />
den Verschluss von Ausschwimmkanälen.<br />
Seiser beschrieb die Herstellung <strong>des</strong><br />
PVC (PolyVinylChlorid), das aus Erdöl<br />
und Steinsalz über die Zwischenstufe<br />
Vinylchlorid – ein gasförmiges<br />
Monomer erzeugt aus den Rohstoffen<br />
Ethylen und Chlor – hergestellt wird.<br />
Das Vinylchlorid wird in Druckbehältern<br />
in Gegenwart von Wasser, Initiatoren<br />
und anderen Zusätzen zu PVC<br />
polymerisiert und in feste Partikel umgewandelt.<br />
Nach der Polymerisation<br />
sind keine Vinylchlorid-Rückstände<br />
mehr im PVC vorhanden. Die in Bädern<br />
eingesetzten Kunststoffdichtungsbahnen<br />
aus weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid<br />
(PVC – P) sind 1,5 - 2,0 mm<br />
dick, haben eine innen liegende Gewebeverstärkung<br />
und sind sowohl nach<br />
DIN EN 15 836-2 als auch nach der<br />
Empfehlung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>gesundheitsamtes<br />
für die Eignung zur Auskleidung<br />
von Beckeninnenflächen in öffentlichen<br />
Bädern geprüft. Kunststoffdichtungsbahnen<br />
aus PVC – P sind sehr<br />
gut verschweißbar, sehr elastisch und<br />
damit für den Verleger gut und sicher<br />
zu verarbeiten.<br />
Rösler erläuterte zunächst, dass der Begriff<br />
der „Thermoplastischen Kunststoffe“<br />
auf die Worte Thermos (Wärme)<br />
und plastisch (formbar) zurückgeht.<br />
Das Ausgangsmaterial Ethylen<br />
wird aus Erdöl und Erdgas gewonnen.<br />
Das Material PP (Hart PE) neige zur<br />
Versprödung; das Material PE (Flexibles<br />
PE) sei besser zu verarbeiten. Beide<br />
Produktgruppen sind nicht toxisch.<br />
PE-Folien sind weichmacherfrei (umweltfreundlich),<br />
recycelbar, UV-stabil,<br />
trinkwassergeeignet sowie Wurzelund<br />
Nagetier-beständig. Als weitere<br />
wesentliche Eigenschaften beschrieb<br />
Rösler für PE die chemische Beständigkeit<br />
und die Beständigkeit gegen<br />
Chlor.<br />
Es stellte sich heraus, dass die Verarbeitungsschritte<br />
und -eigenschaften