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Dezember 2006 - Bauen Wohnen Immobilien

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LBS-Studie: Eine Million Niedersachsen wollen Wohnsituation verändern<br />

Generationen 50plus sind mobil und flexibel<br />

Der niedersächsische Wohnungsmarkt<br />

wird künftig immer<br />

stärker von der wachsenden<br />

Zahl älterer Haushalte<br />

bestimmt. Dabei erweisen<br />

sich die so genannten „Generationen<br />

50plus“ als ausgesprochen<br />

offen für Verän-<br />

derungen in ihrer Wohnsituation.<br />

Gefragt ist das <strong>Wohnen</strong> mit<br />

gleichzeitiger Nähe zu Familie,<br />

Freunden oder Bekannten.<br />

Zu diesen Ergebnissen<br />

kommt das Institut empirica<br />

in seiner neuen Studie<br />

„Wohnformen der Zukunft.<br />

Veränderungspotenziale und<br />

Motivationen der Generatio-<br />

10 12/<strong>2006</strong><br />

und<br />

nen 50+“. Die Untersuchung<br />

im Auftrag der LBS Norddeutsche<br />

Landesbausparkasse<br />

Berlin – Hannover (LBS Nord)<br />

wurde jetzt bei der LBS-Gesprächsrunde<br />

in Hannover<br />

vor rund 300 Gästen aus Politik,<br />

Wohnungs- und Finanz-<br />

Im besten Alter und mitten im Leben: Die Generation 50plus bevorzugt<br />

kleine und mittlere Städte mit guter Infrastruktur und Nähe zu Verwandten<br />

und Freunden als Lebensraum.<br />

wirtschaft vorgestellt. Die<br />

Veränderungsbereitschaft älterer<br />

Haushalte in Niedersachsen<br />

lässt sich laut empirica<br />

durch drei Hauptgruppen<br />

charakterisieren: Etwa<br />

1.048.000 Bestandsoptimierer,<br />

die nach dem 50. Lebensjahr<br />

größere Modernisierungsarbeiten<br />

ab 10.000<br />

Euro durchführen, 895.000<br />

Foto: LBS<br />

Umzügler, die ab diesem Alter<br />

Standort und Wohnung<br />

wechseln sowie 1.057.000<br />

so genannte Passive, die weder<br />

umziehen noch modernisieren.<br />

Für Niedersachsen<br />

hat das Institut ein zukünftiges<br />

Potenzial von insgesamt<br />

einer Million Menschen ermittelt,<br />

die ab 50 ihre Wohn-<br />

situation verändern möchten.<br />

„Dabei müssen sich die Akteure<br />

am Wohnungsmarkt<br />

pro Jahr auf 125.000 Bestandsoptimierer<br />

und<br />

122.500 Umzügler in Niedersachsen<br />

einstellen, die ihr<br />

Vorhaben konkret umsetzen“,<br />

erklärt Dr. Marie-Therese<br />

Krings-Heckemeier, Vorstandsvorsitzende<br />

von empirica.<br />

„Der wachsende Modernisierermarkt<br />

in den älteren Generationen<br />

bietet der Bauwirtschaft<br />

ein aussichtsreiches<br />

Betätigungsfeld, um<br />

rückläufige Neubauzahlen<br />

auszugleichen. Und auch die<br />

Kreditinstitute in Niedersachsen<br />

können hier mit einem<br />

jährlichen Finanzierungspotenzial<br />

von etwa 700 Millionen<br />

Euro rechnen,“ erklärt Dr.<br />

Rüdiger Kamp, Vorstandsvorsitzender<br />

der LBS Nord.<br />

Als Gründe für die Bestandsoptimierung<br />

nach dem 50.<br />

Lebensjahr werden an erster<br />

Stelle „notwendige Reparaturen/Instandsetzungen“genannt.<br />

Diese Modernisierungen<br />

sind häufig mit altersgerechten<br />

Umbaumaßnahmen<br />

verbunden. An zweiter Stelle<br />

steht die Verbesserung der<br />

Wohnqualität. Typische Anlässe<br />

sind der Eintritt in den<br />

Ruhestand oder der Auszug<br />

der Kinder aus dem Elternhaus.<br />

Etwa ein Drittel der<br />

Gruppe verbessert die Wohnsituation,<br />

um bei eingeschränkter<br />

Mobilität im Alter<br />

besser leben zu können. Dazu<br />

zählen zum Beispiel ein<br />

schwellenfreier Umbau der<br />

Wohnung, der Einbau von<br />

Treppenliften oder die Umrüstung<br />

des Erdgeschosses für<br />

das <strong>Wohnen</strong> auf einer Ebene.<br />

Die Bestandsoptimierer in<br />

Niedersachsen bevorzugen<br />

im Alter das Zusammenleben<br />

mit der Familie und rüsten<br />

dafür beispielsweise<br />

größere Einfamilienhäuser<br />

um oder ermöglichen den<br />

Kindern einen Neubau auf<br />

dem eigenen Grundstück. Jeder<br />

Dritte möchte mit Freunden<br />

oder Gleichgesinnten in<br />

Haus- oder Nachbarschaftsgemeinschaften<br />

wohnen.<br />

Mehrgenerationenwohnen<br />

wird von etwa einem Viertel<br />

gewünscht. Bei den Umzüglern<br />

der Generationen<br />

50plus sind, so die empirica-<br />

Studie, vor allem altersbedingte<br />

Einschränkungen der<br />

Grund für einen Wohnortwechsel.<br />

Gefragt sind daher<br />

altersgerecht ausgestattete<br />

Häuser, kleinere Wohnungen,<br />

die einen geringeren Arbeitsaufwand<br />

bedeuten, sowie eine<br />

gute Erreichbarkeit von<br />

Dienstleistungen bei Hilfsund<br />

Pflegebedürftigkeit. Jeder<br />

Dritte sucht die Nähe zu einem<br />

Zentrum mit vielseitiger<br />

Infrastruktur.<br />

Eine große Rolle spielen zudem<br />

die sozialen Beziehungen:<br />

Jeder Zweite strebt die<br />

Nähe zur Familie an, etwa 40<br />

Prozent möchten in der<br />

Nachbarschaft von Freunden<br />

oder Gleichgesinnten leben.<br />

Ein intaktes Wohnumfeld gilt<br />

ebenfalls als wichtige Voraussetzung:<br />

Für jeden Vierten<br />

ein Anlass, den Wohnort zu<br />

wechseln. Knapp 70 Prozent<br />

der Umzügler bevorzugen einen<br />

städtischen Standort,<br />

dabei in erster Linie aber die<br />

Kleinstadt. Die Großstadtzentren<br />

in Niedersachsen sind<br />

weniger gefragt. „Der Grund<br />

liegt vor allem darin, dass die<br />

Nähe zu den gewohnten sozialen<br />

Netzwerken erhalten<br />

bleiben soll,“ weiß Dr. Krings-<br />

Heckemeier.<br />

LBS-Vorstandvorsitzender Dr.<br />

Kamp fordert daher, insbesondere<br />

in den Zentren die<br />

Attraktivität des städtischen<br />

<strong>Wohnen</strong>s zu steigern: „Die älteren<br />

Haushalte folgen häufig<br />

den Familien ihrer Kinder,<br />

wenn diese in das Umland<br />

ziehen. Durch passende<br />

Wohnangebote für Jung und<br />

Alt ließe sich in beiden Al-

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