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Dezember 2006 - Bauen Wohnen Immobilien

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Wohnungswirtschaft prüft Alternativen bei der Energieversorgung<br />

Abschied von der Etagenheizung<br />

Auf die lange Bank schieben<br />

lässt sich Klimaschutz nicht<br />

mehr. Diese Erkenntnis setzt<br />

sich auch in der Wohnungswirtschaft<br />

mehr und mehr<br />

durch. Die GBH Mieterservice<br />

Vahrenheide GmbH (MSV), eine<br />

hundertprozentige Tochter<br />

der Gesellschaft für <strong>Bauen</strong><br />

und <strong>Wohnen</strong> Hannover<br />

mbH (GBH) und seit 2004 als<br />

so genannter Wärmecontractor<br />

für sämtliche Heizzentralen<br />

der GBH zuständig, geht<br />

bereits neue Wege der Energieversorgung<br />

und Energieeffizienz.<br />

Ebenso der Spar- und<br />

Bauverein, der in seinem<br />

Mehrfamilienhausbestand<br />

zunehmend Alternativen zu<br />

Gas- und Ölheizungen umsetzt<br />

und unterschiedliche<br />

Modernisierungsstandards<br />

und deren Wirtschaftlichkeit<br />

6 12/<strong>2006</strong><br />

und<br />

prüft. Die bisherigen guten<br />

Ergebnisse motivieren beide<br />

so sehr, dass sie auch in Zukunft<br />

auf Alternativen zu Gas<br />

und Öl setzen wollen – und<br />

auf optimalen Wärmeschutz.<br />

Den enercity-Fonds proKlima<br />

freut es, in der Wohnungswirtschaft<br />

Partner für den Klimaschutz<br />

gefunden zu ha-<br />

124 Quadratmeter groß ist die Solarwärmeanlage auf dem Dach des<br />

GBH-Gebäudes in der Magdeburger Straße in Hannover.<br />

ben: „Durch diese Gesellschaften<br />

erreichen wir mit<br />

unseren Fördermitteln direkt<br />

und unbürokratisch die Mieter<br />

in großen Mehrfamilienhäusern.<br />

Die Bewohner freuen<br />

sich über spürbar höheren<br />

Wohnkomfort zu dauerhaft<br />

niedrigeren Kosten. Und<br />

wenn die ersten Gesellschaften<br />

aus der Wohnungswirtschaft<br />

erfolgreiche Projekte<br />

vorweisen können, dann<br />

werden andere nachziehen“,<br />

Foto: Klimaschutzagentur<br />

macht Dirk Hufnagel von<br />

proKlima deutlich.<br />

Ein Projekt, das alle Trümpfe<br />

der energetischen Modernisierung<br />

von der optimalen<br />

Wärmedämmung bis hin zur<br />

alternativen Energieerzeugung<br />

ausspielt, sind die im<br />

Oktober eingeweihten GBH-<br />

Häuser Magdeburger Straße<br />

2 und 4 in Vahrenheide. Der<br />

Mieterservice, der zusammen<br />

mit der GBH rund 4 Millionen<br />

Euro in das Pilotprojekt<br />

investierte, hat sich für<br />

die Kombination von Holz-<br />

und Sonnenenergie ent-<br />

schieden. 36 Wohneinheiten,<br />

insgesamt 3.506 Quadratmeter<br />

Wohnfläche, gilt es mit<br />

Heizwärme und warmem<br />

Wasser zu versorgen. Dies<br />

schafft ein Pelletkessel mit<br />

einer Nennwärmeleistung<br />

von 150 kW mit Unterstützung<br />

der 124 Quadratmeter<br />

großen Solarwärmeanlage.<br />

Das CO 2-neutrale Heizen und<br />

die Unabhängigkeit von endlichen<br />

fossilen Brennstoffen<br />

und ihren hohen Preisen<br />

sind die Hauptargumente für<br />

den Wechsel. „In erster Linie<br />

wollen wir zufriedene Kunden,<br />

deren Wärmekosten<br />

nicht aus dem Ruder laufen“,<br />

versichert Dierk Schneider,<br />

Bereichsleiter Wärmecontracting<br />

beim Mieterservice.<br />

Ein energiebewusstes Verhalten<br />

der Nutzer ist ihm allerdings<br />

ebenso wichtig. Solarwärme<br />

soll auch in zukünftigen<br />

Projekten des MSV eingesetzt<br />

werden. Zudem prüft<br />

der Mieterservice zurzeit die<br />

technische Wirtschaftlichkeit<br />

von Blockheizkraftwerken<br />

(BHKW), die die bei der<br />

Stromerzeugung anfallende<br />

Abwärme zu Heizzwecken<br />

verwerten. Etwa 15 Objekte<br />

des MSV eignen sich dafür,<br />

deutet Schneider an.<br />

Auf die Nutzung dieser überschüssigen<br />

Wärme setzt<br />

auch der Spar- und Bauverein<br />

eG. In seinen Häusern<br />

Linsingenstraße 33–37 und<br />

im Hirtenweg 18–24 im<br />

Stadtteil Vahrenwald sind die<br />

Etagenheizungsanlagen verschwunden.<br />

Stattdessen versorgen<br />

seit Mitte Oktober<br />

zwei platzsparende Fernwärme-Übergabestationen<br />

mit<br />

einer Leistung von 80 und<br />

100 kW die 24 und 32<br />

Wohneinheiten zentral mit<br />

Wärme zur Beheizung und<br />

Warmwasserbereitung. „Fernwärme<br />

senkt maßgeblich<br />

den CO 2-Ausstoß im Gebäudebestand,<br />

dieser Klimaaspekt<br />

ist uns seit einigen Jahren<br />

ein wichtiges Anliegen.<br />

Und wenn sich für unsere<br />

Nutzer damit Energieverbräuche<br />

deutlich reduzieren,<br />

kommen zu den ökologischen<br />

auch die wirtschaftlichen<br />

Pluspunkte hinzu“, sagt<br />

Heinz Wensing vom Sparund<br />

Bauverein, der auch Vorstandsmitglied<br />

beim Förderverein<br />

der Klimaschutzagentur<br />

Region Hannover ist. Neben<br />

der Erneuerung der Heizungsanlagen<br />

wurden die<br />

beiden bisher ohne effiziente<br />

Wärmedämmung ausgestatteten<br />

Häuser aus den 60er-<br />

Jahren so gedämmt, dass sie<br />

nach der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) jetzt Neubaustandard<br />

haben. Die Mehraufwendungen<br />

gegenüber<br />

dem vorgeschriebenen<br />

EnEV-Altbaustandard werden<br />

zu 50 Prozent vom bis 2010<br />

laufenden EU-Projekt Concerto/Act2<br />

zur Modernisierung<br />

von Altbauten in Ahlem, Vinnhorst<br />

und Vahrenwald getragen.<br />

proKlima hat für die drei<br />

oben beschriebenen Projekte<br />

insgesamt über 110.000<br />

Euro bewilligt.<br />

Information:<br />

Klimaschutzagentur<br />

Region Hannover<br />

Hotline: (0 18 05) 62 39 77<br />

(0,12 Euro/Min.)<br />

beratung@<br />

klimaschutzagentur.de<br />

www.klimaschutzhannover.de<br />

Infos zu proKlima-<br />

Fördermitteln:<br />

proKlima –<br />

Der enercity-Fonds<br />

Tel. (0511) 4 30-19 70<br />

proklima@enercity.de<br />

www.proklima-hannover.de

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