UNTERNEHMENSNAHE DIENSTLEISTUNGEN | w.news 01.2017

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SCHWERE LASTEN PATENT BEWEGT © Vollert
Seilbahnen, die das Meer überspannen, Mega- Hochregallager für 100.000 Tonnen Aluminium- Coils und die modernsten Betonfertigteilwerke der Welt – zahllose Projekte beweisen die immer wiederkehrende Innovationskraft von Vollert. V o n H e l m u t M ü l l e r IHK + Region Mit neun Metern pro Sekunde schweben 36 Meter lange und 30 Tonnen schwere Kranbrücken auf einer 300 Meter langen Kanal strecke hin und her. Als fahrende Messlabore verfolgen sie Schiffsmodelle in einem Strömungskanal mit äußerster Präzision. Abweichungen sind nur um 0,05 Prozent zulässig. Schwingungen und Eigenvibrationen, die die Messergebnisse verfälschen könnten, sind ausgeschlossen. „Um die hohen Messanforderungen zu erfüllen haben wir bei diesem Projekt die Fahrschienen der Kranbrücken über dem Wasserkanal sogar der Erdkrümmung exakt angepasst“, sagt Hans-Jörg Vollert, geschäftsführender Gesellschafter der Vollert Anlagenbau GmbH in Weinsberg. Drei fahrende Forschungsanlagen dieser Art hat das Familienunternehmen 1989 in Indonesien und Malaysia gebaut, eines von vielen innovativen Projekten in über 90 Jahren. Arbeit an Superlativen Es sind Superlative, mit denen sich der Maschinen- und Anlagenbauer täglich beschäftigt. Bei BMW, steuert ein vollautomatisches Hochregallager von Vollert mit 284 Stellplätzen über vier Stockwerke zwölf Meter tief im Bauch des riesigen Lagers die Auslieferung von bis zu 170 Neuwagen pro Tag. Bis zu 2,2 Millionen Quadratmeter Massivbetonteile jährlich produziert eines der größten Bauunternehmen Thailands mit modernster Vollert- Betonwerkstechnik für den Wohnbau. Umgerechnet sind das täglich zehn Häuser. In China lagern in den größten Coil-Hochregallagern der Welt bis zu 100.000 Tonnen Aluminium. Und für den am 1. Juni 2016 eröffneten 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel wurden die 380.000 Einzelblockschwellen in einem Betonschwellenwerk mit Technologie von Vollert gefertigt. Hoch automatisiert versteht sich. Wie so vieles bei Vollert. „Automation“ ist ein Lieblingswort des Enkels von Firmengründer Hermann Vollert. „In der Automation liegt die große Chance des deutschen Mittelstands“, sagt er. Mit der Automatisierung seien die Daten verfolgbar und jederzeit verfügbar. Das spiele im Qualitätsbereich eine große Rolle und bringe Wertschöpfung beispielsweise im Materialfluss, erklärt er. Bei der Entwicklung intelligenter Maschinentechnik ist Deutschland aus seiner Sicht weltweit an der Spitze. „Selbst die Amerikaner kommen da nicht mit“, versichert er. Defizite gebe es in Deutschland bei der Durchsetzung von weltweiten Standards für Industrie 4.0. Revolution und Evolution „Synergien nutzen“ ist eine andere Spielwiese des umtriebigen Geschäftsführers – und er führt das Beispiel einer Großteilelackieranlage für Mobilkrane an für den Kunden Liebherr. Bis zu 50 Tonnen schwere Teile werden frei hängend an einer deckengeführten Laufbahn durch die Anlage des Ehinger Liebherr-Werkes gefahren. Das Anschieben und Einholen der Teile erfolgt mittels Reibradantrieb. Auf Motoren oder stromführende Anlagenteile innerhalb der Kabinen kann verzichtet werden. Für die Branche ist das revolutionär. Für Vollert evolutionär. „Wir haben unser Know-how bei unseren Betonfertigteilwerken technologisch auf Intralogistiksysteme übertragen und so Synergien gehoben“, kommentiert er die Lösung. Flurfrei werden inzwischen auch andere Großteile lackiert, von Großgetrieben über Baggerkomponenten bis hin zu ganzen Buskarosserien. JANUAR 2017 7
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