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LABORWELT<br />

Nr. 5 / 2006 - Vol. 7 Das -Themenheft<br />

Metagenomics:<br />

Strategien zur<br />

Optimierung<br />

Weiße Biotechnologie:<br />

Stammoptimierung<br />

mit Recombineering<br />

Microbial Genomics<br />

HT-Sequencing:<br />

Erster Blick in marine<br />

‚Rare Biospheres‘<br />

Marktübersicht:<br />

DNA-Sequenzier-<br />

Maschinen<br />

Biotechnologisches<br />

Potential von Alcanivorax<br />

borkumensis<br />

Anwendungspotentiale<br />

der Pathogenomics<br />

Netzwerk GenoMik-<br />

Plus Bielefeld<br />

BIOCOM AG


Genome Sequencer 20 Amplicon Software screen.<br />

The histogram shows the deviations between read consensus<br />

sequences and reference sequences. In addition, the<br />

software displays the corresponding alignment of reads<br />

and reference sequences for comparison purposes.<br />

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© 2006 Roche Diagnostics GmbH. All rights reserved.<br />

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Genome Sequencer 20 System<br />

Accelerate Amplicon Analysis<br />

Clonal sequencing of amplicons enables ultra-deep genetic analysis at levels<br />

of sensitivity not previously possible.<br />

Cancer Research<br />

� Discover somatic mutations with unprecedented speed, accuracy,<br />

and sensitivity.*<br />

� Study DNA methylation patterns with high precision.<br />

Resequencing for Medical Research<br />

� Uncover and screen SNPs at the population and individual level.<br />

� Deconvolute complex populations of sequence data.<br />

� Eliminate tedious and expensive manual analysis of mixed chromatograms.<br />

First to the finish with ultra-deep analysis of amplicons —<br />

new for the Genome Sequencer 20 System.<br />

*Thomas, R. et al., Nature Medicine advance online publication, 25 June 2006 (doi:10.1038/nm1437)<br />

Roche Diagnostics GmbH<br />

Roche Applied Science<br />

68298 Mannheim<br />

Germany


�<br />

Zum Thema<br />

�<br />

Investition in Forschung<br />

In Berliner U-Bahnhöfen gibt es sogar Werbung für sie, denn sie soll<br />

ein positives Signal setzen – die Ende August angekündigte High-<br />

Tech-Strategie der Bundesregierung. Auch Life Science-Themen wie<br />

die Nanobiotechnologie, Genomics, Systembiologie und die Weiße<br />

Biotechnologie finden sich unter den 17 ausgewählten Spitzentechnologien,<br />

mit denen sich Deutschland bis 2020 unter den Weltbesten<br />

plazieren will. Dazu sollen Berührungsängste von Wissenschaft und<br />

Unternehmen abgebaut und Gesetzesballast, der den Fortschritt bremst,<br />

über Bord geworfen werden. Es herrscht Aufbruchstimmung.<br />

Daß dies nicht immer so war – auch nicht in der Weißen Biotechnologie<br />

– davon weiß der inzwischen emeritierte Prof. Karl-Otto Stetter<br />

zu berichten. Nachdem Stetter – seines Zeichens Pionier bei der Erforschung<br />

extremophiler Mikroorganismen und darin zu findender<br />

industriell interessanter Enzyme – Anfang der achtziger Jahre erfolglos<br />

in Deutschland versucht hatte, seine Entdeckungen an die Industrie zu<br />

verkaufen, sprach er mit zwei kalifornischen Forscherkollegen. Binnen<br />

14 Tagen hatten diese das erreicht, was im damals für die Gentechnik<br />

ungemütlichen Deutschland nicht möglich erschien. „Ein Milliardär<br />

investierte 200.000 Dollar und wir konnten eine Firma gründen“ beschreibt<br />

Stetter die Entstehung der US-Firma Diversa.<br />

Gut 20 Jahre nach der Pioniertat und nach ausgiebiger Patentierung<br />

medizinisch und industriell interessant erscheinender Genaktivitä-<br />

Bitte nutzen Sie unseren Kennziffer-Service: online unter<br />

www.biocom.de oder auf unserer Fax-Seite (S. 52). Wenn<br />

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erhalten umgehend Informationen unserer Inserenten.<br />

ten durch US-Unternehmen, die die meisten der 300 sequenzierten<br />

mikrobiellen Genome entziffert haben, will Deutschland mit der<br />

High-Tech-Strategie in der Roten und Weißen Biotechnologie durchstarten.<br />

Von den Erfolgen berichtet dieses Heft – aber auch von einer<br />

Industrie-Initiative, die künftig helfen soll, solche Zukunftsthemen<br />

rechtzeitig aufzuspüren, damit frühzeitig in die Forschung investiert<br />

werden kann.<br />

Acht normalerweise konkurrierende globale Anbieter für Laborgeräte<br />

und Reagenzien bündeln ihre Marktforschung, um Markttrends und<br />

die Beteiligung deutscher Wissenschaftler an Zukunftsthemen anhand<br />

belastbarer Daten abzubilden. Der Mitte September gestartete Wirtschaftsverband<br />

„VDGH-Arbeitsgemeinschaft Life Science Research“<br />

(VDGH-LSR AG) will gemeinsam mit Wissenschaftlern für höhere und<br />

effizientere Forschungsausgaben streiten, um den Life Sciences zu einer<br />

höheren Wertschöpfung zu verhelfen (siehe Seite 4).<br />

Ob die Wirtschaftsinitiative, die Regierungsinitiative und die Forscher<br />

mit dem gleichen Ziel vor Augen zusammenkommen werden, könnte<br />

künftige Erfolge Deutschlands in den Life Sciences beeinflussen.<br />

Thomas Gabrielczyk<br />

Biofilm des erdölabbauenden Bakteriums Alcanivorax<br />

borkumensis SK2. Vereinzelt wachsen Zellen in langen<br />

Aggregaten aus der Oberfläche der Biofilme heraus.<br />

© Photo: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung<br />

Kennziffer 11 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

I N T R O<br />

INHALT<br />

S T A T E M E N T<br />

� Eine neue Interessenvertretung für die 4<br />

Life Science-Forschung<br />

Dr. Peter Quick, VDGH-Arbeitsgruppe Life Science Research<br />

� B L I T Z L I C H T<br />

Metagenomics: von der Grundlagenforschung 6<br />

zur Anwendung<br />

Dr. Patrick Lorenz et al., BRAIN AG, Zwingenberg<br />

W I S S E N S C H A F T<br />

� Pathogenomics – zwischen 12<br />

Pathogenitätsforschung und Biotechnologie<br />

Prof. Dr. Jörg Hacker, Univ. Würzburg; Dr. Holger Brüggemann,<br />

Institut Pasteur, Paris; Prof. Dr. Gerhard Gottschalk, Universität<br />

Göttingen<br />

T E C H-T R A N S F E R<br />

� Lichtscheiben-Mikroskopie in der molekularen 18<br />

Zellbiophysik<br />

Dr. Ernst Stelzer, Philipp Keller, EMBL, Heidelberg<br />

B L I T Z L I C H T<br />

� High Throughput-Sequencing: Abschätzung der 22<br />

Artenzahl und -vielfalt mariner Mikroorganismen<br />

Dr. Burkhard Ziebolz, Roche Diagnostics GmbH, Mannheim<br />

B L I T Z L I C H T<br />

� Manipulation des E. coli-Chromosoms zur 25<br />

Optimierung von Produktionsstämmen<br />

Dr. Tim Zeppenfeld, Dr. Harald Kranz, Gene Bridges GmbH,<br />

Heidelberg<br />

N E T Z W E R K<br />

� Startschuß für das Bielefelder 28<br />

GenoMik-Plus-Netzwerk<br />

Dr. Werner Selbitschka, Prof. Dr. Alfred Pühler, Univ. Bielfeld<br />

B L I T Z L I C H T<br />

� Alkan-Biodegradation mit Alcanivorax<br />

borkumensis SK2 33<br />

Dr. Vitor Martins dos Santos, Prof. Dr. Kenneth Timmis,<br />

HZI, Braunschweig; Dr. Susanne Schneiker, Prof. Dr.<br />

Alfred Pühler, Universität Bielefeld<br />

N E T Z W E R K<br />

� Tagungsbericht: ‚From Functional Genomics to 39<br />

Natural Products of Marine Microorganisms‘<br />

Prof. Dr. Thomas Schweder, Universität Greifswald<br />

M A R K T Ü B E R S I C H T<br />

� DNA-Sequenziermaschinen 40<br />

� Stellenmarkt 43<br />

� Verbände 49<br />

� Produktwelt 50<br />

� Fax-Seite 52<br />

� Termine/Impressum 54<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 3


Statement<br />

�<br />

Weltweit erforschen knapp 300.000 Wissenschaftler<br />

die Struktur, die Funktion und das<br />

Verhalten der lebenden Organismen. Etwa<br />

7% dieser weltweiten Gemeinschaft arbeitet<br />

in Deutschland. Die Fortschritte der Life<br />

Science-Forschung werden auch durch die<br />

Hersteller von Instrumenten, Reagenzien,<br />

Testsystemen und Verbrauchsmaterialien<br />

unterstützt, die auf die Anforderungen der<br />

Wissenschaftler zugehen. Der Weltmarkt<br />

für Life Science-Forschungsprodukte wird<br />

auf 18,6 Milliarden Euro geschätzt.<br />

Life Science Research beinhaltet Grundlagen-<br />

und angewandte Forschung in allen<br />

Bereichen der Lebenswissenschaften,<br />

von der Medizin bis zur Landwirtschaft.<br />

Jeder Wissenschaftler geht einer im Detail<br />

einzigartigen Fragestellung nach.<br />

Entsprechend stehen viele Tausend Forschungsprodukte<br />

zur Verfügung, die in<br />

geeigneter Kombination die experimentelle<br />

und angewandte Forschung beschleunigen<br />

und reproduzierbare Ergebnisse sichern<br />

können.<br />

Durch die immanente Veränderung der<br />

Forschung unterliegt dieses differenzierte<br />

Angebot einem enormen Innovationsdruck,<br />

und die Hersteller investieren 8%<br />

bis 14% ihrer Erlöse in eigene Forschung<br />

und Entwicklung.<br />

Wirtschaftlichkeit wird dabei durch die<br />

Ausrichtung der Hersteller auf den weltweiten<br />

Markt gesichert. In Marktstudien,<br />

die auf „Core Biotech“ oder „Dedicated<br />

Biotech“ ausgerichtet sind, werden sie als<br />

forschende Unternehmen, Hersteller oder<br />

Dienstleister aber bisher nur unzureichend<br />

berücksichtigt.<br />

Die staatlichen und privaten Forschungszentren,<br />

Universitätslaboratorien, Zentren<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-<br />

Institute, forschenden Firmen aus Pharmazie,<br />

Biotechnologie und Diagnostik setzen<br />

die von den Herstellern angebotene breite<br />

Palette an Analysesystemen und Reagenzien<br />

ein. Damit leisten die Life Science<br />

Research-Unternehmen einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Stärkung der deutschen<br />

Forschung und Wirtschaft. Sie entwickeln<br />

in enger Abstimmung mit den anwendenden<br />

Wissenschaftlern neue Diagnose- und<br />

Analyse-Methoden, schaffen und erhalten<br />

L E S E R F O R U M<br />

Neue Interessenvertretung für<br />

die Life Science-Forschung<br />

Dr. Peter Quick, Life Science Research Arbeitsgruppe<br />

innerhalb des Verbandes der Diagnostica-Industrie e.V.<br />

hochqualifizierte Arbeitsplätze, stärken<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts<br />

Deutschland.<br />

Stärkung des Forschungsstandortes<br />

Deutschland<br />

Jeder führende Hersteller hat vertieften<br />

Einblick in den regionalen und globalen Bedarf<br />

der Labors im Bereich seiner jeweiligen<br />

Schwerpunkte und in die technologischen<br />

und anwendungsorientierten Trends.<br />

Eine wettbewerbsneutrale Kombination<br />

dieser Daten kann Transparenz der Forschungsausgaben<br />

und Orientierung für alle<br />

Verantwortlichen in der Life Science-Forschung<br />

schaffen, zum Nutzen der Wissenschaft<br />

und ihrer Verbände, im Interesse der<br />

Forschungsförderung, der Biotechnologie, der<br />

politischen Entscheider und der „Life Science<br />

Research-Unternehmen“ selbst. Im globalen<br />

Wettbewerb der Forschungsnationen kann<br />

das Wissen der Life ScienceResearch-Unternehmen<br />

in Deutschland zu einem entscheidend<br />

positiven Standortfaktor werden.<br />

Deshalb haben acht Firmen in Deutschland<br />

eine Interessenvertretung gegründet und<br />

laden von heute an Unternehmen und Forscher<br />

zum Gespräch ein. Rund einhundert<br />

Life Science Research-Unternehmen sind in<br />

Deutschland tätig, sie sind alle zur Mitarbeit<br />

eingeladen – unabhängig von ihrer Größe!<br />

Der deutsche Markt umfaßt etwa 1,3 Milliarden<br />

Euro, und bei rund 100 Life Science<br />

Research-Spezialisten sind mindestens 6.000<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Bei den Gründungs-<br />

Unternehmen der Life Science Research<br />

Arbeitsgemeinschaft (LSR AG) allein gibt es<br />

2.800 Arbeitsplätze; ihre Zahl hat sich in den<br />

letzten fünf Jahren – und gegen den Trend<br />

bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen<br />

in Deutschland – um rund 9%<br />

erhöht.<br />

Der Verband der Diagnostica-Industrie<br />

e.V. (VDGH) hat sich über Jahrzehnte in der<br />

Interessenvertretung von Wirtschaftsverbänden<br />

bewährt. Seine kompetente Führung und<br />

Infrastruktur stellen wettbewerbsrechtliche<br />

Neutralität sicher. So kann sich die Arbeitsgruppe<br />

der LSR-Unternehmen unter dem<br />

Dach des VDGH vollständig ihren Zielen<br />

widmen:<br />

Dr. Peter Quick (53) studierte Biologie<br />

in Heidelberg und Stuttgart-Hohenheim,<br />

konzentrierte sich auf Fragen der Steuerung<br />

differentieller Genaktivität und<br />

promovierte 1982. Er beginnt seine berufliche<br />

Laufbahn im Markt für Forschungsprodukte<br />

bei der Amersham Buchler<br />

GmbH & Co. KG in Braunschweig, die ihn<br />

bis zur Gesamtverantwortung Medizinprodukte<br />

führt. 1992 gründet Quick als<br />

kaufmännischer Geschäftsführer die Kodak<br />

Diagnostik in Deutschland. Nachdem<br />

KODAK 1994 alle Unternehmungen im<br />

Gesundheitswesen verkauft um sich auf<br />

die Bildverarbeitung zu konzentrieren leitet<br />

Quick den Bereich Johnson & Johnson<br />

Clinical Diagnostics in Neckargemünd. Er<br />

engagiert sich seit Jahren mit Nachdruck<br />

für die breitere Vermittlung biologischen<br />

Wissens in der Gesellschaft und für eine<br />

bessere Information des Bürgers über<br />

die Bedeutung des biotechnologischen<br />

Fortschritts. Der gebürtige Lübecker ist<br />

Geschäftsführer der Promega GmbH, die<br />

er im April 1997 in Mannheim als Tochter<br />

des US-amerikanischen Unternehmens<br />

in Deutschland startet. Quick ist Pressesprecher<br />

der VDGH LSR AG.<br />

1. Zunächst Verdopplung ihrer Mitgliederzahl<br />

und Gestaltung einer starken<br />

Interessenvertretung<br />

2. Vertiefung der Marktforschung<br />

3. Gespräche mit den wissenschaftlichen<br />

Verbänden und den Organisationen der<br />

Forschungsförderung<br />

4. Austausch und Diskussion forschungsrelevanter<br />

Themen unter Einbeziehung<br />

ethischer und rechtlicher Fragen<br />

5. Unterstützung hoher Standards in Produkt-<br />

und Anwendungsqualität<br />

6. Gespräche mit den politisch Verantwortlichen<br />

zur Strategie bei der Forschungsförderung.<br />

Von zentraler Bedeutung für die Arbeit der<br />

LSR AG wird es sein, Transparenz hinsichtlich<br />

der tatsächlichen Forschungsausgaben<br />

zu schaffen. Dies heißt, zu fragen: Wie weit<br />

sind wir in Deutschland und Europa von<br />

4 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


dem Ziel entfernt, die Forschungsausgaben in der Europäischen<br />

Union bis zum Jahr 2010 auf drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />

aller EU-Mitgliedsländer zu steigern? Welchen Stellenwert<br />

erreicht die Förderung der Life Science-Forschung dabei tatsächlich?<br />

Denn dies sind Fragen, die die Höhe der Sach- und Personalmittel<br />

für die Forschung und damit ihre Möglichkeiten direkt berühren.<br />

Nutzen für die Life Science-Forschung<br />

Unlängst hat die die Politik lautstark den Beschluß neuer Forschungsförderungsprogramme<br />

– aktuell verknüpft mit der „Hightech-Strategie“<br />

– verkündet. Doch anders als in den USA ist nicht<br />

klar, welche Mittel wo, wann und wie tatsächlich ankommen. 3,6%<br />

der Ausgaben für die auf 17 Sektoren ausgerichtete High-Tech-<br />

Strategie ordnet das BMBF der Biotechnologie zu, 107,5 Mio. a pro<br />

Jahr. Bezogen auf die etwa 4,3 Milliarden a, die in Deutschland<br />

jährlich insgesamt in die Infrastruktur und Aktivitäten der Life-<br />

Science-Forschung aus privater und öffentlicher Hand fließen,<br />

wächst der Rahmen also nur um 2,5%, – vorausgesetzt es handelte<br />

sich tatsächlich um zusätzliche Mittel. Deshalb sind die konkreten<br />

Programme genau zu verfolgen und zu diskutieren; denn nur wenn<br />

die Aufwendungen für die Gesundheitsforschung und Medizintechnik,<br />

Nanotechnologien, Pflanzenforschung und Maritimen<br />

Technologien zusätzliche Brücken in die Life-Science-Forschung<br />

schlagen, kann Deutschland spürbar zu den führenden Ländern<br />

in diesem Feld aufschließen und durch zusätzliche Wertschöpfung<br />

Geld zurück in die Life Science-Forschung und den Life Science<br />

Research-Markt fließen.<br />

Schlagkräftige Interessenvertretung<br />

Mit der Life Science Research Arbeitsgruppe innerhalb des VDGH<br />

(VDGH LSR AG) kann den Lebenswissenschaften in Deutschland zusätzliche<br />

Kraft zukommen. Als Hersteller von Forschungsreagenzien<br />

und Geräten für die Life Science-Forschung treten die Gründungsmitglieder<br />

– die Becton Dickenson GmbH, Bio-Rad Laboratories GmbH,<br />

Eppendorf AG, PerkinElmer LAS (Germany) GmbH, Promega GmbH,<br />

QIAGEN GmbH, Roche Diagnostics GmbH und Sigma-Aldrich Chemie<br />

GmbH – jetzt in Vorleistung.<br />

Tragen die Mitglieder der VDGH LSR AG alle wesentlichen<br />

Faktoren, die den Markt beeinflussen, in einem professionellen<br />

Rahmen zusammen, dann ermöglicht die frühzeitige, umfassende<br />

Information und Einbindung eine objektivierte Gewichtung<br />

inhaltlicher Diskussion, wie sie innerhalb einzelner Unternehmen<br />

schwer möglich ist. Die Interessenvertretung in einem hochwertigen<br />

Rahmen stärkt die Unabhängigkeit der Life Science Research-Unternehmen<br />

und ermöglicht durch die Entwicklung eines schlagkräftigen<br />

Wirtschaftsverbandes einen Austausch mit der Politik,<br />

dem Gesetzgeber, der Wissenschaft und den anderen Partnern zur<br />

Gestaltung eines gesunden, starken Life Science-Forschungsmarktes<br />

in Deutschland.<br />

Wettbewerbsmäßig neutral<br />

Dr. Hans Peter Fatscher, Director Global Customer Satisfaction bei der<br />

Qiagen GmbH, und Dr. Bhuwnesh Agrawal, Leitung Applied Science<br />

bei der Roche Diagnostics GmbH, sind die Sprecher der VDGH<br />

LSR AG. Dierk Meyer-Lüerßen, der Geschäftsführer des Verbandes<br />

der Diagnostica-Industrie e.V., moderiert die Arbeitsprozesse; als<br />

Rechtsanwalt achtet er strikt auf wettbewerbsmäßige Neutralität,<br />

denn erstmals beteiligen sich hier Unternehmen aus dem Life Science<br />

Research-Bereich, die klar im Wettbewerb zueinander stehen,<br />

im Interesse des Gesamtmarkts an einem Projekt.<br />

Kennziffer 12 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de �<br />

JOIN<br />

LIQUID-FILLED<br />

TUBING<br />

New liquid-filled tube welder allows for complete flexibility<br />

in connecting fluid-filled and pressurized tubing in perfusion<br />

operations and other fluid-filled tubing transfer steps.<br />

The Sterile Tube Fuser is a fully automated device designed<br />

to weld thermoplastic tubing in a sterile manner without<br />

the need for a laminar flow cabinet or similar environmental<br />

control device.<br />

Useful for connecting tubing in biopharmaceutical applications<br />

between process containers and equipment, the unit<br />

is designed to connect large diameter liquid-filled tubing<br />

up to 5 ⁄ 8 inch (15.5mm) OD, enabling high flow rates and<br />

large transfer volumes.<br />

• Now capable of welding<br />

tubing filled with media or<br />

buffer solution<br />

• Typical welding cycle 2 minutes<br />

• Non-contact infrared blade<br />

temperature sensor<br />

• Validatable performance<br />

• Single-use PTFE coated<br />

WAVE BIOTECH, LLC<br />

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HOW IT WORKS<br />

The hot blade cuts the tubing<br />

and the cut ends are held<br />

against the (>200°C) blade.<br />

The machine slides the cut<br />

tubing into alignment along<br />

ensuring sterile operation.<br />

cutting blades<br />

• Serial communication port<br />

• Use to weld C-Flex ®<br />

thermoplastic tubing<br />

• Optional printer output<br />

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WAVE EUROPE PVT. LTD.<br />

Tel +353 21 497 7014<br />

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LABORWELT © 2006 Wave Biotech, LLC. 7. Jahrgang All rights reserved. | Nr. 5/2006 | 5


Genomics<br />

�<br />

B L I T Z L I C H T<br />

Metagenomics: von Grundlagenforschung<br />

zur Anwendung<br />

Dr. Patrick Lorenz, Dr. Jürgen Eck und Dr. Martin Langer<br />

BRAIN Aktiengesellschaft, Zwingenberg, Deutschland<br />

Bei der industriellen Anwendung biotechnologischer Verfahren, wie der Herstellung von Basis-,<br />

Fein- und Spezialchemikalien sowie Biokraftstoffen unter Nutzung isolierter Enzyme und mikrobieller<br />

Organismen in geschlossenen Systemen, spielt die Identifizierung oder Darstellung<br />

geeigneter Biokatalysatoren eine entscheidende Rolle. Mit dem globalen Trend industrielle<br />

Herstellungs- und Veredelungsprozesse zunehmend unter Einbeziehung biotechnologischer<br />

Methoden nachhaltiger sowie vor allem kosteneffizienter zu gestalten, werden geeignete, neu<br />

identifizierte Enzyme und Biokatalysatoren zunehmend wichtiger. Die vielversprechende genetische<br />

Ressource nicht-kultivierter Mikroorganismen mit ihrer unübersehbaren Vielfalt neuer,<br />

potentiell technisch anwendbarer Enzyme, Biokatalysatoren und Wirkstoffe ist dabei industriell<br />

von immer größer werdendem Interesse. Der durch die Metagenomik wesentlich verbesserte<br />

Zugang zu dieser vielversprechenden molekularen Diversität und biochemischen Kompetenz<br />

mikrobieller Systeme aus terrestrischen oder aquatischen Lebensräumen ist somit ein Schlüssel<br />

zum nachhaltigen Erfolg der Weißen Biotechnologie.<br />

Abb. 1: Eine DAPI-Färbung der DNA aller in einem Habitat (Bodenprobe) lebenden Mikroorganismen<br />

macht die hohe Diversität in dem Lebensraum sichtbar (unten links). Unter Laborbedingungen<br />

(unten rechts) ist nur ein verschwindender Teil der Mikroorganismen kultivierbar. Laut einer<br />

Publikation von Amann und Mitarbeitern [9] können aus einem Bodenhabitat nur etwa 0.3% der<br />

Bakterien klassisch mikrobiologisch kultiviert werden. Mehr als 99% der Bakterien sind somit bisher<br />

hinsichtlich ihrer bioaktiven Agenzien oder Biokatalysatoren nicht zugänglich gewesen.<br />

Enzyme und Biokatalysatoren finden schon<br />

seit einigen Jahren vielseitige Anwendungen<br />

in unterschiedlichsten Industrien 1 . Die globalen<br />

Umsätze mit industriellen Enzymen<br />

wurden für das Jahr 2003 auf insgesamt 2,3<br />

Milliarden US-$ geschätzt 2 . Davon entfielen<br />

789 Mio. US-$ auf Enzyme für Wasch- und Reinigungsmittel,<br />

634 Mio. US-$ auf Enzyme in<br />

Lebensmittelanwendungen, 376 Mio. US-$ auf<br />

den Bereich Landwirtschaft/Futtermittel, 237<br />

Mio. US-$ auf den Sektor Textilverarbeitung<br />

und kumulativ 222 Mio. US-$ auf die Holz-<br />

und Papierverarbeitung, Leder, Feinchemikalien<br />

und andere Anwendungen. Während<br />

Enzymanwendungen in den Lebensmittel-,<br />

Futtermittel- und Detergenz-Industrien sich<br />

meist auf eine übersichtliche Anzahl von<br />

Substraten (überwiegend Biopolymere) und<br />

Reaktionsklassen (überwiegend Hydrolysen)<br />

fokussieren, sind die Substrat- und Umsetzungsanforderungen<br />

im Bereich der Feinchemie<br />

ungleich komplexer. Entsprechend hoch<br />

ist der Bedarf an effizienten Biokatalysatoren<br />

unterschiedlichster Spezifitäten, so daß<br />

mittlerweile die Biokatalyse als chemosynthetisches<br />

Werkzeug einen festen Platz im<br />

Technologie-Portfolio vieler Unternehmen<br />

der chemischen Industrie einnimmt 3-5 . Die<br />

für die Biokatalyse interessanten Enzyme<br />

sind zur Zeit in ihrer Anzahl und Funktion<br />

sehr begrenzt, was die Identifizierung und<br />

Ausbeutung neuer Quellen, wie zum Beispiel<br />

des Metagenoms, nötig macht.<br />

Metagenomics: Technologie<br />

mit hoher Durchschlagskraft<br />

Erst vor einigen Jahren wurde der Begriff<br />

„Metagenom“ von Handelsman und Mitarbeitern<br />

geprägt 6 . Er beschreibt die Gesamtheit<br />

der isolierten Genome aller Mikroorganismen<br />

in einem Habitat (z.B. Boden, Termitendarm,<br />

Meerwasser, Wiederkäuermagen) zu einem<br />

gegebenen Zeitpunkt. Unter Metagenomics<br />

wird entsprechend die Anwendung der Technologien<br />

und Konzepte der Genomforschung<br />

auf Konsortien nicht-kultivierter Mikroorganismen<br />

zusammengefaßt.<br />

Das primäre Ziel dieser jungen Technologie<br />

ist die vollständige Klonierung der mikrobiellen<br />

genetischen Information in geeignete<br />

Vektoren (z.B. Plasmide, Cosmide, BACs) und<br />

die Erstellung rekombinanter „Metagenombanken“<br />

in gut kultivierbaren Ersatzwirten<br />

wie dem Darmbakterium E. coli. In iterativen<br />

Screening-Kampagnen werden diese Banken<br />

nach neuartigen Genen und Genprodukten<br />

für die Verwendung in diversen industriellen<br />

Anwendungsgebieten durchmustert 7,8 .<br />

Dem Metagenom-Ansatz kommt deshalb<br />

eine hohe Wertstellung zu, weil die überwiegende<br />

Anzahl – oft mehr als 99% – aller in<br />

der Natur vorkommenden Mikroorganismen<br />

Kennziffer 13 LW 05 · www.biocom.de �<br />

6 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


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isher nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand<br />

isoliert und im Labor kultiviert werden<br />

kann 9-11 , was eine biotechnologische Nutzung<br />

bislang ausschloß (Abb. 1). Durch die direkte<br />

Klonierung und die Expression von DNA aus<br />

beliebigen Habitatproben ermöglicht die Metagenom-Technologie<br />

erstmals eine industrielle<br />

Nutzung neuartiger Enzyme und Wirkstoffe<br />

aus allen natürlichen Quellen 12-15 . Dabei ist eine<br />

breite taxonomische Abdeckung innerhalb<br />

eines Metagenoms gewährleistet, was eine<br />

hohe Diversität auch bei den gesuchten Biokatalysatoren,<br />

Enzymen oder Syntheseclustern<br />

erwarten läßt (Abb. 2).<br />

Der Innovationsmotor der<br />

Weißen Biotechnologie<br />

Angesichts sich global verknappender Energie-<br />

und Rohstoffreserven erscheint eine<br />

ressourcenschonende und umweltfreundliche<br />

Nutzung nachwachsender Rohstoffe und<br />

die Herstellung neuer Bio-basierter Produkte<br />

ökonomisch und ökologisch wünschenswert.<br />

Zunehmender Kostendruck und sich<br />

verlagernde Zielmärkte setzen insbesondere<br />

die in Europa starke chemische Industrie<br />

unter Druck, innovative und hochwertige<br />

neue Produkte zu lancieren 16 . Darin liegt<br />

unter anderem auch das Interesse an der<br />

Metagenom-Technologie begründet. Die wesentlichen<br />

Treiber lassen sich dabei mit den<br />

Schlagworten (1) „Molekulare Neuheit/Patentierbarkeit“,<br />

(2) „Idealer Biokatalysator“,<br />

(3) „Funktionelle Diversität“ und (4) „Zugang<br />

zu neuen Naturstoffen“ zusammenfassen:<br />

1 Für manche Massenanwendungen, wie<br />

zum Beispiel den Einsatz von Enzymen<br />

als funktionelle Bestandteile von Hochleistungswaschmitteln<br />

sind bestimmte<br />

Enzyme hervorragend geeignet und hin-<br />

B L I T Z L I C H T<br />

sichtlich ihrer Effizienz und industriellen<br />

Produktionskosten weitgehend optimiert.<br />

Dies gilt bei Wasch- und Reinigungsmitteln<br />

insbesondere für die Gruppe der Subtilisine.<br />

Somit ist es für innovative industrielle<br />

Anwendungen nötig, im Metagenom nach<br />

neuen Enzymen mit anderen Sequenzen<br />

aber ähnlichen Aktivitäten zu suchen, die<br />

dann patentrechtlich geschützt und industriell<br />

verwertet werden können.<br />

2 Um auf die bekannten Vorteile einer enzymatischen<br />

Substratumsetzung – Chemo-<br />

und Regio-Selektivität, Chiralität – nicht<br />

zu verzichten, müssen enzymatische Pro-<br />

Abb. 3: Aktivitätsbasiertes Screening nach Biokatalysatoren. Esterasen und Lipasen wurden in<br />

einem Hochdurchsatz-Primärscreening auf dem Substrat Tributyrin identifiziert und dann entsprechend<br />

in einem Validierungsexperiment klassifiziert und verifiziert. Hitraten von Esterasen<br />

und Lipasen in Metagenom-Bibliotheken sind von vielen Faktoren abhängig. Eine Zusammenfassung<br />

verschiedener Experimente gibt die Tabelle 1 (s. S. 10).<br />

Abb. 2: Darstellung der Diversität isolierter Metagenom-Boden-DNA. Die Boden-DNA wird enzymatisch<br />

verdaut und in Cosmide kloniert. Die Cosmid-DNA wird anschließend in E. coli transformiert<br />

und ausplattiert. Eine Restriktionsanalyse der Cosmide zeigt, wie divers die so entstandene<br />

Metagenom-Bibliothek ist. Mittels 16S-Analytik kann diese Diversität in Form eines Stammbaumes<br />

dargestellt werden. Aus verschiedensten, taxonomisch weit voneinander entfernten Mikroorganismen<br />

sind in der Metagenom-Bibliothek Sequenzen identifiziert worden. Die Skalierung<br />

stellt 0,1 Austausche pro 100 bp der 16S-rDNA dar. M ist der Größenmarker in kbp.<br />

zesse unter Bedingungen ablaufen, welche<br />

unter chemischen Gesichtspunkten (z.B.<br />

hinsichtlich Edukt- und Produkt-Stabilität,<br />

-Löslichkeit, etc.) suboptimal sein mögen,<br />

die Enzymkatalysatoren aber nicht zu<br />

schnell denaturieren und damit inaktivieren.<br />

Gesucht werden daher robuste und<br />

leistungsfähige Enzyme.<br />

3 In der Feinchemie-Industrie ist eine Spezialisierung<br />

auf bestimmte Reaktionstypen<br />

und Verbindungsklassen sinnvoll und<br />

verbreitet. In der kurzen Zeitspanne der<br />

Festlegung einer industriellen Syntheseroute<br />

für ein Synthon kann die Biokatalyse<br />

im Wettbewerb mit der klassischen<br />

chemischen Synthese nur dann zum Zuge<br />

kommen, wenn für eine spezifische Reaktionsklasse<br />

eine umfangreiche und diverse<br />

Sammlung von vorevaluierten Biokatalysatoren<br />

(Enzymbank) zur Verfügung steht,<br />

die innerhalb weniger Wochen analytisch<br />

auf Substratumsatz getestet werden kann.<br />

Der molekulare und funktionelle Reichtum<br />

des Metagenoms ist geradezu prädestiniert,<br />

um in diesem Sinne umfangreiche<br />

Enzymbanken aufzubauen.<br />

4 Zahlreiche pharmakologisch aktive Sekundärmetaboliten<br />

werden von Bakterien in<br />

komplexen mikrobiellen Konsortien oder<br />

Habitaten (zum Beispiel Schwämmen)<br />

gebildet, die im Labor nicht ohne weiteres<br />

nachzustellen sind 17 . In diesen Fällen ist<br />

es die direkte Klonierung und Expression<br />

der Synthesegene der für die Metabolitenbildung<br />

verantwortlichen Enzyme<br />

(oft organisiert in Syntheseclustern) aus<br />

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metagenomischer DNA, die einen rekombinanten<br />

Zugang zu diesen wertvollen<br />

Substanzen ermöglichen kann.<br />

Aktivitätsbasiertes Screening:<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

Die Identifizierung von interessanten Genen<br />

im Metagenom kann auf verschiedenen Wegen<br />

erfolgen. Neben der Sequenzierung ganzer<br />

Banken klonierter Metagenom-DNA und funktioneller<br />

in silico-Annotation durch computerbasierte<br />

Algorithmen 18 sind Verfahren verbreitet,<br />

welche die Basenkomplementarität der<br />

DNA nutzen, um durch Sondenhybridisierung<br />

und PCR-Verfahren Gene mit Ähnlichkeiten zu<br />

bereits bekannten Sequenzen zu identifizieren<br />

und zu amplifizieren 12 . Die größte Chance,<br />

sequenzneue (= patentierbare) und aktiv<br />

exprimierbare Gene in Metagenombanken<br />

zu finden, besteht beim Aktivitäts-basierten<br />

Screening, das heißt der Identifizierung von<br />

rekombinanten Klonen, die eine zusätzliche<br />

enzymatische Aktivität dadurch zeigen, daß<br />

sie entsprechende metagenomische DNA<br />

aufgenommen haben (Abb. 3, S. 8).<br />

Abhängigkeiten bei<br />

Wiederfindungsraten<br />

Aus dem Aktivitäts-Screening bekannter<br />

Bakterienisolate sowie aus zahlreichen kom-<br />

B L I T Z L I C H T<br />

plett sequenzierten mikrobiellen Genomen<br />

kann man die Häufigkeiten bestimmter<br />

Enzymklassen in unbekannten Genbanken<br />

abschätzen.<br />

In metagenomischen Expressionsbanken<br />

verschiedener mikrobieller Quellen wird<br />

jedoch nur ein Bruchteil der zu erwartenden<br />

Enzymgene identifiziert oder von den rekombinanten<br />

Klonen exprimiert. Solche Aktivitätsbasierten<br />

Screenings sind häufig wirtsspezifischen<br />

Beschränkungen durch die heterologe<br />

Genexpression im Expressionswirt (z.B. bei<br />

E. coli) unterworfen. Zusätzlich fallen bei Verwendung<br />

unterschiedlicher Genbanken und<br />

abhängig von den Enzymklassen erheblich<br />

divergierende Wiederfindungsraten auf. Unter<br />

Bezug auf Klonierungen in vergleichbaren<br />

Plasmidvektoren und dem Expressionswirt E.<br />

coli konnten für Esterasen unter Verwendung<br />

des Substrates Tributyrin sehr unterschiedliche<br />

Hitraten zwischen einem aktivem Klon pro 6<br />

Mbp (Millionen Basenpaare) beziehungsweise<br />

147 Mbp klonierter Metagenom-DNA erzielt<br />

werden 8 . Bei Annahme der gleichen Abundanz<br />

der Esterasen in allen Genomen sind<br />

die signifikant unterschiedlichen Ergebnisse<br />

Ausdruck der divergierenden Exprimierbarkeit<br />

der metagenomischen Enzymgene aus<br />

verschiedenen Habitaten.<br />

Eine Zusammenfassung weiterer aktivitätsbasierter<br />

Durchmusterungen nach<br />

Biokatalysatoren in Metagenomen gibt die<br />

Tabelle 1. Auffällig ist hier, daß zum Beispiel<br />

Cellulasen insbesondere in Metagenomen aus<br />

Kuhdarm mit neun Hits pro Megabasenpaare<br />

(Mbp) sehr häufig gefunden wurden, was ein<br />

„rationales Bioprospecting“, also eine gezielte<br />

Probennahme in vielversprechenden Biotopen<br />

auch bei Metagenom-Ansätzen sinnvoll<br />

erscheinen läßt, da zum Beispiel davon<br />

auszugehen ist, daß im Darm pflanzenfressender<br />

Wiederkäuer zahlreiche Celluloseabbauende<br />

Mikroorganismen vorkommen.<br />

Beim Screenen nach Amylasen, welche in<br />

Metagenomen aus verschiedenen Bodenproben<br />

gesucht wurden, fallen – ähnlich wie bei<br />

den Esterasen – signifikante Unterschiede<br />

in der Hitrate auf, welche zwischen einem<br />

aktiven Klon in 13 Mbp bzw 400 Mbp liegt.<br />

Noch schwieriger lassen sich zur Zeit Enzyme<br />

wie Proteasen, Dehydrogenasen oder Dehydratasen<br />

darstellen, wo ein aktiver Klon unter<br />

mehr als 1.000 Mbp durchmusterter DNA<br />

gefunden wurde, was mit einem erheblichen<br />

Screeningaufwand einhergeht.<br />

Möglichkeiten, hier optimierend einzugreifen,<br />

bestehen zum Beispiel in der Anreicherung<br />

von Gruppen interessierender<br />

Mikroorganismen, das heißt einer klassischen<br />

mikrobiologischen Technik, bei der zum<br />

Beispiel durch das Angebot an bestimmten<br />

Nährstoffen gezielt solche mikrobiellen<br />

Konsortien angereichert werden, die diese<br />

Substrate zum Wachstum nutzen können.<br />

Tab. 1: Beispiele des aktivitätsbasierten Metagenom-Screenings nach industriell relevanten Enzymen und Biokatalysatoren (nach [8], modifiziert)<br />

Beschriebene Aktivität Untersuchtes Habitat Anzahl untersuchter Untersuchter Anzahl aktiver Untersuchte Untersuchte Mbp<br />

Klone/Plaques Genbankumfang [Mbp] Klone Klone pro Hit pro aktivem Klon<br />

Esterase/Lipase Waldboden 67.000 536 98 684 6<br />

Esterase/Lipase Waldboden 19.968 799 47 425 17<br />

Esterase/Lipase Sandboden 29.884 903 49 610 18<br />

Esterase/Lipase Sandboden 25.344 1.014 29 874 35<br />

Esterase/Lipase Boden 3.648 100 2 1.824 50<br />

Esterase/Lipase Teichwasser 33.000 125 13 2.538 10<br />

Esterase/Lipase Boden 33.700 1.179 8 4.212 147<br />

Esterase/Lipase Kuhpansen 14.000 77 12 1.167 6<br />

Esterase/Lipase Meerwasser 12.000 70 5 2.400 14<br />

Alkohol Oxidoreductase Boden 900.000 2.700 15 60.000 180<br />

Alkohol Oxidoreductase Boden / Anreicherung 400.000 1.600 10 40.000 160<br />

Dehydrogenase Boden 930.000 5.580 5 186.000 1.116<br />

Amidase Boden / Anreicherung 193.000 965 7 27.570 138<br />

Amylase Boden 80.000 400 1 80.000 400<br />

Amylase Boden 3.648 100 8 456 13<br />

Amylase Boden 30.000 105 1 30.000 105<br />

Cyclodextrinase Kuhpansen 14.000 77 1 14.000 77<br />

Biotin Synthese Boden / Anr. aus Exkrement 50.000 1.750 7 7.143 250<br />

Protease Boden 100.000 1.000 1 100.000 1.000<br />

Cellulase Kuhpansen 14.000 77 9 1.556 9<br />

Cellulase Biogasfermenter 15.000 k.A.m. 12 1.250 k.A.m.<br />

Chitinase Meerwasser 825.000 4.125 11 75.000 344<br />

Dehydratase Boden / Sediment Anr. 560.000 2.240 2 280.000 1.120<br />

β-Lactamase Boden 80.000 400 4 20.000 100<br />

β-Galactosidase Boden 160.000 540 68 2.353 8<br />

Xylanase Insektendarm 1.000.000 k.A.m. 4 250.000 k.A.m.<br />

Xylosidase Biogasfermenter 15.000 k.A.m. 4 3.500 k.A.m.<br />

[Mbp] Millionen Basenpaare; k.A.m. keine Angabe möglich;. Wirtsorganismus in allen dargestellten Experimenten: Escherichia coli. Die in der Expression verwendeten Vektoren waren episomal (Plasmid, Fosmid, Cosmid, BAC) bzw. Lambda-basiert.<br />

10 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


Eine Nivellierung unterschiedlicher Populationen isolierter DNA<br />

vor Anlage einer Genbank nach dem Nukleotid- (G/C-)Gehalt oder<br />

eine sequenzspezifische Anreicherung gesuchter DNA-Fragmente zur<br />

Optimierung der Hitraten wird von Gray et al. beschrieben 19 . Neben<br />

dem Gehalt an Enzymgenen in der klonierten Metagenom-DNA ist<br />

es jedoch bei sehr vielen, insbesondere sekretierten Proteinen eine<br />

Frage der heterologen Expression.<br />

Auf der Suche nach dem perfekten Wirt<br />

Aus den oben dargestellten Beispielen und aus Tabelle 1 ist als eine<br />

Limitation der Metagenomics somit die aktive Expression der Zielgene<br />

in heterologen Ersatzwirten abzuleiten. Diese wird unter anderem von<br />

der genetischen Stabilität episomal klonierter DNA im heterologen<br />

Wirt, der Erkennung von Genregulationssignalen (transkriptionelle<br />

Promotoren, Terminatoren, translationale Erkennungssignale) bis hin<br />

zu posttranslationalen Prozessen wie Proteinsekretion, -faltung oder<br />

proteolytischer Aktivierung oder auch der Darstellung hochkomplexer<br />

Gencluster-Syntheseprodukte beeinflußt.<br />

Naheliegende Lösungsansätze für einige der Herausforderungen<br />

in diesem Umfeld sind die Nutzung Vektor-basierter Promotoren<br />

(zum Beispiel der Promotor des Lactose-Operons aus E. coli), um entsprechend<br />

die Transkriptionsinitiation sicherzustellen, aber auch die<br />

parallele Verwendung alternativer Expressionswirte (unter anderem<br />

Bacillus). Weitere Ansätze, welche die bisherigen Limitationen der<br />

Metagenomforschung beheben könnten, sind in der Entwicklung alternativer<br />

Screening-Systeme zu sehen, die ebenfalls Aktivitäts-basiert<br />

einen höheren und auch schnelleren Probendurchsatz erlauben.<br />

Expression von Metagenom-Biosynthese-Genclustern<br />

Insbesondere bei der rekombinanten Darstellung neuer niedermolekularer<br />

Wirkstoffe durch Klonierung großer Biosynthese-Gencluster<br />

aus dem Metagenom werden aufgrund ihrer natürlichen biosynthetischen<br />

Kompetenz andere Wirtsorganismen wie etwa Streptomyces<br />

sp. gegenüber E. coli bevorzugt 20,21 .<br />

Da jedoch E. coli durch seine genetische Manipulierbarkeit, das<br />

zur Verfügung stehende molekularbiologische Instrumentarium<br />

(z.B. Vektoren) und seine ausgezeichnete genetische Transformierbarkeit<br />

herausragt, werden auch große Insertionen tragende<br />

Metagenombanken zunächst in Shuttle-Vektoren kloniert, in<br />

E. coli angelegt 22 und in einem zweiten Schritt in die geeigneteren<br />

Wirtsstämme transferiert. Für die Expression von Biokatalysatoren<br />

gelten filamentöse Pilze (z.B. Aspergillus) oder aber Bacillus sp. als<br />

Industriestandard. Niedermolekulare Substanzen werden im industriellen<br />

Maßstab insbesondere in Actinomyceten wie Streptomyceten<br />

und Mycobakterien oder aber in Pilzen wie Ashbya gossipii (Vitamin<br />

B 2 ) dargestellt.<br />

Schlußbemerkung<br />

Die Metagenomforschung ist schon heute eine Schlüsseltechnologie<br />

der industriellen Biotechnologie. Bei der Identifizierung verschiedener<br />

Enzym- und Biokatalysatorklassen treten jedoch Limitationen<br />

und Herausforderungen auf, welche in den nächsten Jahren von<br />

der angewandten Forschung angegangen werden müssen, um die<br />

Technologie weiter auszubauen. Die Identifizierung von neuartigen<br />

Biokatalysatoren oder bioaktiven Naturstoffen in Metagenomen<br />

sollte dabei nicht auf die Durchmusterung von in E. coli abgelegten<br />

Metagenombanken beschränkt werden. Eine parallele Ausbringung<br />

der Bank in „high-copy shuttle-Plasmidvektoren“ in alternativen<br />

Expressionswirten führt zu einer Erweiterung der Resultate und kann<br />

zu einer verbesserten Hitrate beitragen.<br />

B L I T Z L I C H T<br />

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EGT_pub <strong>Laborwelt</strong>2006 7/02/06 9:06 Page 1<br />

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[1] Kirk, et al. Curr Opin Biotechnol, 2002, 13, 345<br />

[2] GIA, Industrial Enzymes- A Global Multi-Client Market Research Project. In Global Industry Analysts. 2004, GIA, Silver<br />

Creek Valley Road, Suite 200, San José California 95138, USA: San José, California<br />

[3] Schmid, et al. Nature, 2001, 409, 258<br />

[4] Schmid, et al. Curr Opin Biotechnol, 2002, 13, 359<br />

[5] Schoemaker, et al. Science, 2003, 299, 1694<br />

[6] Handelsman et al. Chem. Biol. 1998, 5, R245<br />

[7] Handelsman, Microbiol Mol Biol Rev 2004, 68, 669.<br />

[8] Lorenz, Chemie Ingenieur Technik 2006, 78, 461.<br />

[9] Amann, et al. Microbiol Rev 1995, 59, 143.<br />

[10] Staley & Konopka, Annu Rev Microbiol 1985, 39, 321.<br />

[11] Zengler, et al. Proc Natl Acad Sci U S A 2002, 99, 15681.<br />

[12] Lorenz & Eck Nat Rev Microbiol 2005, 3, 510.<br />

[13] Cowan, et al. Trends Biotechnol 2005, 23, 321.<br />

[14] Lorenz, et al. Curr Opin Biotechnol 2002, 13, 572.<br />

[15] Langer, et al. Biotechnol. J. 2006, 1, 815<br />

[16] Lorenz & Zinke Trends Biotechnol. 2005, 23, 570<br />

[17] Piel, et al. Nat Prod Rep, 2004, 21, 519<br />

[18] Venter, et al. Science 2004, 304, 66.<br />

[19] Gray, et al. Adv Appl Microbiol. 2003, 52, 1<br />

[20] Seow, et al. J. Bacteriol. 1997, 179, 7360.<br />

[21] Wang, et al. Org. Lett. 2000, 2, 2401<br />

[22] Martinez, et al. Appl. Environ. Microbiol. 2004, 70, 2452<br />

Korrespondenzadresse<br />

info.de@eurogentec.com<br />

Dr. Patrick Lorenz<br />

Unit Head Enzyme & Bioconversion Technologies<br />

B.R.A.I.N Aktiengesellschaft<br />

Darmstädter Str. 34<br />

D-64673 Zwingenberg<br />

Tel.: +49-(0)6251-9331-23<br />

Fax: +49-(0)6251-9331-11<br />

eMail: pl@brain-biotech.de<br />

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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 11


Mikrobiologie<br />

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W I S S E N S C H A F T<br />

Pathogenomics – zwischen<br />

Pathogenitätsforschung und<br />

Biotechnologie<br />

Prof. Dr. Jörg Hacker 1 , Dr. Ulrich Dobrindt 1 , Dr. Elzbieta Brzuszkiewicz 2 , Dr. Knut Ohlsen 1 ,<br />

Dr. Wilma Ziebuhr 1 , Dr. Holger Brüggemann 3 , Prof. Dr. Gerhard Gottschalk 2<br />

1 Universität Würzburg, 2 Universität Göttingen, 3 Institut Pasteur, Paris<br />

Seit mehr als zehn Jahren werden zunehmend Gesamtgenomsequenzen publiziert, wobei ein<br />

Großteil dieser Sequenzen Genome von Prokaryoten betrifft. Dabei spielen pathogene Bakterien<br />

eine große Rolle. Mit Hilfe der Genomanalyse pathogener Bakterien, kurz Pathogenomik, ist es<br />

möglich, neue Virulenz-assoziierte Gene zu identifizieren, Mechanismen des Gentransfers und<br />

der Pathogenität zu entdecken und charakteristische Sequenzen aufzuspüren, die eine Bedeutung<br />

für die Diagnostik erlangen können. Darüber hinaus zeigte sich, daß die Genome pathogener<br />

Bakterien auch als Quelle für neue interessante biotechnologisch verwertbare Substanzen dienen<br />

können. Dieser Beitrag soll die Bedeutung der Genomanalyse pathogener Mikroorganismen<br />

aufzeigen. Konkrete Anwendungen werden anhand von vier Beispielen dargestellt.<br />

Auch im 21. Jahrhundert haben Infektionen<br />

nichts von ihrer gesundheitspolitischen<br />

Bedeutung verloren. Nach Zahlen der<br />

Weltgesundheitsorganisation (World Health<br />

Organization, WHO) sind etwa 30 % aller<br />

Todesfälle weltweit auf Infektionen zurückzuführen.<br />

Die wichtigsten Infektionserreger<br />

in den tropischen Ländern sind dabei die<br />

Malaria-Erreger, das HI-Virus, der Tuberkulose-Erreger<br />

Mycobacterium tuberculosis und<br />

Durchfallerreger aus der Gruppe der Enterobakterien.<br />

Aber auch in den Industrieländern<br />

spielen Infektionen eine bedeutende Rolle.<br />

Hier sind es unter anderem die sogenannten<br />

nosokomialen, also im Krankenhaus erworbenen<br />

Infektionen, die dramatisch zunehmen.<br />

Die auslösenden Erreger, wie Gram-positive<br />

Kokken, Pseudomonas-Bakterien sowie pathogene<br />

Pilze zeigen zudem eine besorgniserregende<br />

Zunahme ihres Resistenzpotentials<br />

gegen Antibiotika.<br />

Seit geraumer Zeit ist bekannt, daß pathogene<br />

Mikroben bestimmte Genprodukte<br />

– sogenannte Virulenz- oder Pathogenitätsfaktoren<br />

– produzieren, mit deren Hilfe sie<br />

Wirtsstrukturen schädigen oder ihre Wirte<br />

töten können. Beispiele für solche Virulenzfaktoren<br />

sind Adhäsine, die zum Haften der<br />

Mikroben auf Wirtszellen beitragen, Toxine,<br />

die Wirtszellen zerstören können, Eisenaufnahmesysteme<br />

oder Kapseln, die zur Interaktion<br />

mit dem Immunsystem beitragen sowie<br />

‚Moduline‘, die in die Signaltransduktion von<br />

Wirtszellen eingreifen. Viele dieser Patho-<br />

Abb. 1: Elektronenmikroskopische Abbildung von pathogenen Staphylococcus epidermidis-Zellen.<br />

Die Bakterien-Zellen bilden einen dichten Biofilm auf Kathetermaterial.<br />

genitätsfaktoren sind inzwischen analysiert<br />

worden, wobei immer wieder neue interessante<br />

Strukturen gefunden werden. So zeigte<br />

sich etwa, daß pathogene Pilze, Protozoen,<br />

Bakterien und Viren durchaus gemeinsame<br />

Pathogenitätsstrategien entwickelt haben.<br />

Dabei können pathogene Mikroorganismen<br />

zum einen Wirtsorganismen direkt schädigen,<br />

andererseits aber auch in sehr spezifischer<br />

Art und Weise die Abwehr umgehen<br />

oder Abwehrfaktoren ausschalten. Weiterhin<br />

ist bekannt, daß pathogene Mikroorganismen<br />

ganz bestimmte Stoffwechsel-Funktionen<br />

entwickelt haben, so daß sie optimal an die<br />

Lebensbedingungen in den Wirtsorganismen<br />

angepaßt sind. Neben den klassischen<br />

Zielstrukturen für Antibiotika, wie die<br />

Zellwand oder der Nukleinsäurestoffwechsel,<br />

stellen die Virulenz- beziehungsweise<br />

Pathogenitätsfaktoren, aber auch bestimmte<br />

Resistenzeigenschaften sowie spezifische<br />

Stoffwechselwege neue Zielmoleküle dar,<br />

die als Targets für neue Antibiotika geeignet<br />

erscheinen 1 .<br />

Bakterielle Genome<br />

Die Genome pathogener Bakterien unterscheiden<br />

sich in ihrer generellen Architektur<br />

nicht von denen apathogener Mikroorganismen,<br />

die sich beispielsweise an bestimmte<br />

Umwelthabitate angepaßt haben. Durch<br />

die Analyse von mittlerweile mehr als 300<br />

komplett vorliegenden Genomsequenzen<br />

ist bekannt, daß die große Mehrzahl dieser<br />

Genome von Prokaryoten aus einem ‚Core‘-<br />

oder Kern-Genom sowie einem flexiblen<br />

Genpool bestehen. Zum Kerngenom zählen<br />

die wesentlichen Gene, die für essentielle<br />

Stoffwechselfunktionen kodieren sowie<br />

DNA-Bereiche, deren Produkte für den<br />

Aufbau der bakteriellen Zellwand oder für<br />

die Ribosomen verantwortlich sind. Es ist<br />

bekannt, daß unterschiedliche Stämme einer<br />

Spezies durchaus in ihrem Gesamtgenom<br />

variieren können, wobei das Core-Genom in<br />

der Regel bei allen Vertretern einer Spezies<br />

identisch oder sehr ähnlich ist 2 .<br />

Im Gegensatz zu dem relativ stabilen<br />

Core-Genom handelt es sich bei dem flexiblen<br />

Genpool um DNA-Bereiche, deren<br />

Charakteristikum der mögliche Austausch<br />

zwischen Stämmen einer Spezies, aber auch<br />

über Spezies-Grenzen hinaus ist. So ist von<br />

einigen gut untersuchten Spezies, wie Escherichia<br />

coli, Salmonella enterica oder Pseudomonas<br />

aeruginosa bekannt, daß mehr als 30% der<br />

Genome dem flexiblen Genpool zuzurechnen<br />

sind. Der flexible Genpool besteht unter<br />

anderem aus Plasmiden, Bakteriophagen und<br />

‚Genominseln‘. Bei den Genominseln handelt<br />

es sich um DNA-Bereiche, die eine spezifische<br />

Architektur zeigen, die häufig in tRNA-Genen<br />

inseriert sind und die Determinanten<br />

tragen, deren Produkte für die Adaptation<br />

und Fitness, aber auch für die Pathogenität<br />

12 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


der Mikroorganismen von Bedeutung sein können. Weitere, dem<br />

flexiblen Genpool zuzurechnende genetische Elemente sind auch<br />

IS-Elemente, Transposons sowie Integrons 3 . Seit geraumer Zeit ist<br />

bekannt, daß Gene, deren Produkte eine Rolle in der Infektion spielen,<br />

Abb. 2: Darstellung des Genoms des uropathogenen Escherichia coli-<br />

Stammes 536 (modifiziert nach Brzuszkiewicz et al., 2006). Die verschiedenen<br />

konzentrischen Kreise repräsentieren unterschiedliche Eigenschaften<br />

des Genomes (von innen nach außen): Größen-Skala; G+C-Gehalt<br />

(DNA-Regionen mit stark abweichendem G+C-Gehalt sind rot markiert);<br />

Lokalisation aller putativen Gene auf den beiden DNA-Strängen;<br />

Lokalisation mobiler genetischer Elemente wie Prophagen (hellgrün),<br />

genomische Inseln, GEIs (braun), Pathogenitätsinseln, PAIs (rot).<br />

oft auf Elementen des flexiblen Genpools lokalisiert sind. Dies gilt<br />

sowohl für Virulenz-assoziierte Gene als auch für Genbereiche, die für<br />

Antibiotikaresistenz-Faktoren kodieren. Mit Hilfe von Methoden der<br />

Pathogenomik ist es nun möglich, diese für den Pathogenese-Prozeß<br />

essentiellen Gene aufzuspüren, Unterschiede zwischen unterschiedlichen<br />

Stämmen und Pathotypen herauszuarbeiten und so einen Beitrag<br />

zum Verständnis von Infektionsprozessen zu leisten. Darüber hinaus<br />

sind zahlreiche, von pathogenen Bakterien kodierte Genprodukte<br />

potentiell für technologische Anwendungen interessant.<br />

Escherichia coli<br />

Escherichia coli ist als Darmbakterium beim Menschen und bei<br />

vielen Tieren ubiquitär verbreitet. Darüber hinaus sind zahlreiche<br />

E. coli-Varianten als Krankheitserreger bekannt. Diese sogenannten<br />

E. coli-Pathotypen können zum einen Darminfektionen auslösen, sie<br />

werden als intestinal pathogene Escherichia coli (IPEC) bezeichnet.<br />

Im Gegensatz dazu können extraintestinal pathogene E. coli (ExPEC)<br />

Harnwegsinfektionen, Sepsis oder auch Meningitis auslösen. Die<br />

Genomanalyse verschiedener E. coli-Varianten hat ergeben, daß eine<br />

Reihe von Pathogenitätsfaktoren auf mobilen genetischen Elementen<br />

lokalisiert sind. Das Shiga-Toxin, das bei enterohämorrhagischen E. coli<br />

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Abb. 3: Modell des pathogenen Bakteriums Propionibacterium acnes und seiner Interaktionen<br />

mit Wirtsstrukturen. Abkürzungen: HSPs, Hitzeschock-Proteine; ZPs, Zelloberflächen-assoziierte<br />

Proteine; PTRPs, Prolin-Threonin-repetitive Proteine; Ag, Antigen.<br />

eine Rolle spielt, ist beispielsweise Phagenkodiert.<br />

Andere Toxine sind auf Plasmiden<br />

lokalisiert.<br />

Bei den extraintestinalen E. coli-Bakterien<br />

spielen vor allem distinkte Genominseln,<br />

die als Pathogenitätsinseln (PAIs) bezeichnet<br />

werden, eine Rolle 4 . Die Genomsequenzierung<br />

des E. coli-Stammes 536, der nach<br />

einem Fall von Harnwegsinfektionen isoliert<br />

wurde, lieferte Genregionen, die einer<br />

ganzen Reihe von PAIs zugeordnet werden<br />

konnten. Die PAIs I bis V kodieren für so<br />

wichtige Pathogenitätseigenschaften, wie<br />

P-Fimbrien, S-Fimbrien, α−Hämolysin, Eisenaufnahmesysteme<br />

und die Kapsel (Abb.<br />

2). Durch die Genomanalyse dieses Stammes<br />

konnten vier weitere Inseln im Genom des<br />

Stammes 536 identifiziert werden, die für<br />

interessante Genprodukte kodieren. Diese<br />

als Genominseln (GEI VI – GEI IX) bezeichneten<br />

genetischen Strukturen kodieren unter<br />

anderem für Sekretionssysteme, denen eine<br />

toxische Eigenschaft zugeschrieben wird 5 .<br />

Weitere Analysen werden zeigen, ob diese<br />

Genprodukte eine Rolle bei der Pathogenese<br />

spielen. Eine weitere Insel kodiert für einen<br />

Regulationsfaktor, der Ähnlichkeit mit dem<br />

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Histon-ähnlichen Protein H-NS hat 6 . Interessanterweise<br />

wird von der Genominsel VI ein<br />

Polyketid synthetisiert, das möglicherweise<br />

eine Rolle bei der Kolonisierung von E. coli<br />

im Darm spielt. Derartige Polyketide sind<br />

bisher bei Enterobakterien nicht gefunden<br />

worden. Durch die Genomsequenzierung<br />

verschiedener E. coli -Bakterien konnte gezeigt<br />

werden, daß solche Polyketid-Gencluster<br />

bei extraintestinalen E. coli, aber auch bei<br />

bestimmten Kommensalen des Darmes weit<br />

verbreitet sind. Möglicherweise spielen diese<br />

Polyketide in der Zukunft eine Rolle bei der<br />

Entwicklung neuer Medikamente 7 .<br />

Propionibacterium acnes<br />

Propionibacterium acnes ist ubiquitär auf<br />

menschlichem Gewebe zu finden, insbesondere<br />

auf talgdrüsenfollikelreichen Regionen<br />

der Haut. Die Pathogenität des Bakteriums<br />

wird kontrovers diskutiert, vor allem aufgrund<br />

der Schwierigkeit der Anwendung<br />

der Henle-Koch-Postulate. Allerdings ist<br />

seit Jahrzehnten der Beitrag des Organismus<br />

an der Pathologie der Hautakne bekannt,<br />

wenngleich mechanistisch kaum verstanden.<br />

Zusätzlich zu Hautkrankheiten wird dem<br />

Bakterium auch eine Verantwortung für<br />

eine Reihe weiterer Infektionskrankheiten<br />

14 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


W I S S E N S C H A F T<br />

Kennziffer 19 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de �<br />

zugeschrieben, wie etwa der bakteriellen Endokarditis, Sarkoidose,<br />

das SAPHO-Syndrom sowie Entzündungen der Prostata. Zusammen<br />

mit jüngeren dermatologischen Forschungsarbeiten hat die Analyse<br />

der Genomsequenz den opportunistisch-pathogenen Charakter des<br />

Bakteriums entlarvt 8 . Sein ausgeprägtes immunstimulierendes Potential<br />

kann sowohl die humorale, zellvermittelte als auch die angeborene<br />

(‚innate‘) Immunantwort auslösen. Wie in Abbildung 3 dargestellt,<br />

kodiert das Genom neben immunogenen Faktoren für eine Reihe von<br />

möglichen Virulenzfaktoren, zum Beispiel Proteine mit einer Aktivität<br />

zur Degradation von Komponenten oder Sekreten des menschlichen<br />

Gewebes (Hämolysine, Sialidasen, Lipasen, etc.). Die Genomanalyse<br />

hat zudem sechs Sequenzregionen identifiziert, die Ähnlichkeiten zu<br />

Pathogenitätsinseln aufweisen 9 . Diese kodieren für mögliche Virulenzeigenschaften<br />

und Fitnessfaktoren, wie etwa ein Konjugationssystem,<br />

mehrere Antibiotika-Resistenzen und Polyketide. Diese Genominseln<br />

sind auch im Hinblick auf die Typisierung verschiedener P. acnes-<br />

Stämme von besonderem Interesse.<br />

Staphylokokken<br />

Staphylokokken zählen zu den wichtigsten nosokomialen Erregern.<br />

Während Staphylococcus aureus als Verursacher verschiedener lokaler,<br />

aber auch systemischer Infektionen seit langer Zeit bekannt ist, spielen<br />

mittlerweile auch Koagulase-negative Staphlyokokken eine wichtige<br />

Rolle als Infektionserreger. Hier sind es besonders Staphylococcus<br />

epidermidis-Stämme, die in Assoziation mit Kathetern, medizinischen<br />

Implantaten und Gerätschaften häufig Infektionen auslösen (Abb.<br />

1; 10 ). Die Genomanalyse verschiedener Staphylokokken hat nun<br />

gezeigt, daß die entsprechenden Stämme im Hinblick auf ihren Genominhalt<br />

stark variieren können 11 . Wichtig erscheint dabei, daß viele<br />

Staphylokokken in der Lage sind, Biofilme zu bilden. Diese Biofilme,<br />

deren Gene ebenfalls auf instabilen genetischen Elementen liegen,<br />

die Ähnlichkeit zu Pathogenitätsinseln haben, betten die Bakterien<br />

ein, so daß sie einerseits dichte bakterielle Schichten bilden und so<br />

die Infektion fördern, andererseits aber auch gegenüber bestimmten<br />

Antibiotika unempfindlich werden. Weiterhin zeigte sich, daß viele<br />

Pathogenitätseigenschaften – insbesondere die Toxine von Staphylococcus<br />

aureus – von Bakteriophagen oder von Pathogenitätsinseln kodiert<br />

werden, so daß auch hier ein Austausch und damit eine Optimierung<br />

pathogener Varianten zu konstatieren ist 12 . Virulenz-assozierte Gene<br />

sowie bestimmte mobile genetische Elemente eignen sich hierbei sehr<br />

gut als Marker für die Identifizierung besonders pathogener Varianten<br />

von Staphylokokken 13 .<br />

Clostridien<br />

Unter den Vertretern der Clostridien finden sich neben biotechnologisch<br />

interessanten Arten wie C. acetobutylicum auch eine Reihe pathogener<br />

Spezies. Der Erreger des Wundstarrkrampfs C. tetani und der Botulismus-Erreger<br />

C. botulinum produzieren Toxine, die zu den stärksten der<br />

Menschheit bekannten Nervengiften zählen. Auch der Wundbranderreger<br />

C. perfringens und der nosokomiale, Enterokolitis auslösende Erreger<br />

C. difficile bilden potente Toxine. Die Genomsequenzierung der genannten<br />

Arten hat unter anderem die Lokalisation der Toxingene geklärt:<br />

überwiegend befinden sich diese auf mobilen genetischen Elementen.<br />

Die Gene für das Tetanus-Toxin von C. tetani und für Enterotoxine von<br />

C. perfingens sind auf Plasmiden lokalisiert 14 . Die wichtigsten Toxingene<br />

von C. difficile (ToxA und ToxB) sind auf einem Pathogenitätslokus<br />

(PaLoc) kodiert, der in seiner genetischen Zusammensetzung bei<br />

verschiedenen Stämmen stark variiert. Das Gen des Botulismustoxins<br />

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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 15


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von C. botulinum kann je nach Stamm auf<br />

extrachromosomalen Elementen (Plasmid,<br />

Phage) oder chromosomal lokalisiert sein, wobei<br />

es von degenerierten Insertionssequenzen<br />

flankiert ist. Vieles deutet also darauf hin, daß<br />

das Virulenzarsenal der pathogenen Clostridien<br />

Teil des flexiblen Genpools (gewesen) ist 15 .<br />

Der Genomvergleich des apathogenen<br />

C. acetobutylicum mit pathogenen Spezies<br />

ist eine effektive Strategie zur Identifizierung<br />

von Virulenzfaktoren 16 . So konnten<br />

Zelloberflächenproteine und Adhäsine<br />

identifiziert werden, die für die bakterielle<br />

Kolonisation im menschlichen Körper<br />

von Bedeutung sein können. Auch metabolische<br />

Besonderheiten wie eine umfassende<br />

Natriumionen-Bioenergetik sind<br />

Charakteristika pathogener Clostridien.<br />

Biotechnologische Anwendungen<br />

Die Genomanalyse pathogener Bakterien<br />

hat das Verständnis im Hinblick auf die<br />

molekularen Grundlagen der Infektionsprozesse<br />

ein großes Stück vorangebracht.<br />

Sowohl die Funktionen verschiedener Virulenz-assoziierter<br />

Eigenschaften als auch die<br />

dahinterstehenden Evolutionsprozesse sind<br />

heute sehr viel besser bekannt als vor Beginn<br />

der Ära der Genomanalyse. Aber auch<br />

im Hinblick auf praktische Anwendungen<br />

spielt die Pathogenomik eine zunehmend<br />

wichtige Rolle. Viele der Pathogenitäts-assoziierten<br />

Eigenschaften sind als Markergene<br />

zur Identifizierung pathogener Varianten<br />

bestimmter Spezies hervorragend geeignet.<br />

So werden bereits Toxin-spezifische Gene,<br />

wie etwa das Shiga-Toxin oder verschiedene<br />

Toxine von Staphylococcus aureus, als<br />

diagnostische Marker verwendet. Darüber<br />

hinaus sind Arrays entwickelt worden, mit<br />

deren Hilfe das Virulenzpotential pathogener<br />

Mikroorganismen relativ schnell erfaßt<br />

werden kann.<br />

Es zeigt sich aber auch, daß eine Reihe<br />

von Genprodukten, die insbesondere vom<br />

flexiblen Genpool pathogener Mikroorganismen<br />

kodiert werden, die Grundlage für neue<br />

Medikamente bilden können. Als Beispiel<br />

sei das Polyketid-Gencluster genannt, das<br />

bei pathogenen, aber auch nicht-pathogenen<br />

Escherichia coli-Stämmen vorkommt. Die<br />

von dem Gencluster gebildete Substanz,<br />

die chemisch noch nicht entschlüsselt ist,<br />

scheint Ähnlichkeit zu Bleomycin zu haben,<br />

einem Polyketid, das in der Krebstherapie<br />

eine wichtige Rolle spielt. Da das Escherichia<br />

coli-Polyketid die Vermehrung von eukaryotischen<br />

Zellen ebenfalls hemmt und Apoptose<br />

induziert, ist nicht auszuschließen,<br />

daß eine biotechnologische Anwendung in<br />

eine ähnliche Richtung wie beim Bleomycin<br />

gehen könnte 17 .<br />

Kennziffer 21 LW 06 · www.biocom.de<br />

Darüber hinaus stellen die Genomsequenzen<br />

pathogener Mikroorganismen eine<br />

wertvolle Hilfe bei der Entwicklung neuer<br />

Impfstoffe dar. Insbesondere Lebendimpfstoffe<br />

auf der Basis ehemals pathogener<br />

Mikroorganismen oder unter Verwendung<br />

von Carrier-Bakterien müssen intensiv im<br />

Hinblick auf das Vorhandensein möglicher<br />

pathogener Substanzen evaluiert werden.<br />

Hier spielt die Pathogenomik eine nicht<br />

zu unterschätzende Rolle. Die biotechnologischen<br />

Anwendungen, die sich aus der<br />

Genomanalyse pathogener Mikroorganismen<br />

ergeben, stehen erst am Beginn ihrer<br />

Entwicklungen. Für die Zukunft sind hier<br />

viele Innovationen zu erwarten. Das Potential<br />

der Pathogenomik erscheint dabei nahezu<br />

unbegrenzt zu sein.<br />

Literatur<br />

[1] Ziebuhr, W., K. Xiao, B. Coulibaly, R. Schwarz, Dandekar, T. 2004. Pharmacogenomics<br />

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[17] Nougayrède, J.-P., Homburg, S., Taieb, F., Boury, M., Brzuszkiewicz, E.,<br />

Gottschalk, G., Buchrieser, C., Hacker, J., Dobrindt, U., Oswald, E. 2006.<br />

Science 313:848-851.<br />

Korrespondenzadressen<br />

Prof. Dr. Jörg Hacker<br />

Institut für Molekulare Infektionsbiologie<br />

Universität Würzburg<br />

Röntgenring 11<br />

97070 Würzburg<br />

Prof. Dr. Gerhard Gottschalk<br />

Laboratorium für Genomanalyse<br />

Universität Göttingen<br />

Grisebachstraße 8<br />

37077 Göttingen<br />

Dr. Holger Brüggemann<br />

Institut Pasteur<br />

28 Rue du Dr. Roux<br />

75724 Paris, Frankreich<br />

16 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


Imaging<br />

�<br />

Lichtscheiben-Mikroskopie in<br />

der molekularen Zellbiophysik<br />

Dipl.-Phys. Philipp J. Keller, Dr. Ernst H. K. Stelzer<br />

EMBL, Heidelberg, Cell Biology and Biophysics Unit<br />

Der Fortschritt in den Biowissenschaften knüpft direkt an unsere technologischen Möglichkeiten<br />

an, dynamische biologische Prozesse in einem physiologisch relevanten Kontext zu<br />

observieren und zu analysieren. In Zellbiologie und Biophysik besteht ein Bedarf an neuen<br />

experimentellen Ansätzen, die eine dreidimensionale naturnahe Probenpräparation mit<br />

dreidimensionaler probenfreundlicher Mikroskopietechnik verbinden. Wir verfolgen daher<br />

zum einen den Aspekt einer dreidimensionalen Probenpräparation, die harte und flache<br />

Oberflächen vermeidet und eine mechanisch unbehinderte Probendynamik erreicht. Zum<br />

anderen stellen wir die Lichtscheiben-basierte Mikroskopie als dreidimensionale Methode<br />

vor, die sich aufgrund ihrer deutlich verringerten Probenbelastung besonders gut für die<br />

Beobachtung empfindlicher biologischer Systeme eignet. Als Beispiel für eine biophysikalische<br />

Anwendung, in der unser dreidimensionaler experimenteller Ansatz eine quantitative<br />

Erschließung neuer Aspekte des betrachteten Systems ermöglicht, präsentieren wir neue<br />

Experimente zur Mikrotubulidynamik.<br />

Key Words: Lichtscheiben-Mikroskopie, SPIM, single plane illumination microscopy, Fluoreszenz,<br />

Mikrotubuli, dreidimensional.<br />

Die Implementation unseres Lichtscheiben-Mikroskops<br />

(SPIM) 1 basiert auf vier<br />

Grundprinzipien: der Beleuchtung der Probe<br />

mittels einer Lichtscheibe, der Detektion von<br />

Fluoreszenz- oder Primärlicht entlang mindestens<br />

einer Achse senkrecht zum Beleuchtungsstrahlengang,<br />

der Probenrotation um<br />

eine Achse parallel zum Gravitationsvektor,<br />

sowie der Verwendung einer stationären<br />

Probenkammer, die typischerweise mit einem<br />

Immersionsmedium auf Wasserbasis gefüllt<br />

ist (Abb. 1 oben). Die Lichtscheiben-Mikroskopie<br />

ähnelt in ihren Grundzügen dem<br />

„Ultramikroskop“, einem orthogonal konzipierten<br />

Dunkelfeldmikroskop, das 1903 von<br />

Siedentopf und Zsigmondy entwickelt wurde 2<br />

und bei der Detektion von Goldpartikeln im<br />

Nanometer-Größenbereich zum Einsatz kam.<br />

Das Konzept fand des weiteren in ophtalmologischen<br />

Instrumenten Anwendungen 3 und<br />

wurde auch in einem Makroskop von Voie zur<br />

Untersuchung der Cochlea verwendet 4 . Fuchs<br />

entwickelte ein ähnlich charakterisiertes<br />

Instrument zur Beobachtung von Mikroben 5<br />

und Huber rekonstruierte Proben im Millimeter-Größenbereich<br />

mit Hilfe von Streulicht 6 .<br />

Auch die in den frühen 1990ern patentierte<br />

konfokale Theta-Fluoreszenzmikroskopie 7 ,<br />

in der Linsen mit hoher numerischer Apertur<br />

verwendet werden, basiert auf der Idee einer<br />

orthogonalen Ausrichtung der Beleuchtungs-<br />

und Detektionsstrahlengänge.<br />

In der Lichtscheiben-Mikroskopie SPIM<br />

(engl. single plane illumination microscopy)<br />

werden dreidimensionale Datensätze einer<br />

T E C H - T R A N S F E R<br />

Probe aufgenommen, indem die Probe durch<br />

eine stationäre Lichtscheibe bewegt wird,<br />

während das emittierte Fluoreszenzlicht<br />

mit einer empfindlichen Kamera bildweise<br />

aufgezeichnet wird. Das Objekt kann dabei<br />

innerhalb einer beträchtliche Bandbreite<br />

von Probengrößen liegen, angefangen bei<br />

wenigen Mikrometern (z.B. Mikrotubuli-<br />

Astern oder Hefezellen), über mehrere<br />

hundert Mikrometer (zum Beispiel Zysten<br />

aus MDCK-Zellen oder endotheliale Spheroiden)<br />

bis hin zu mehreren Millimetern<br />

(wie Zebrafisch- oder Drosophila-Embryos<br />

oder sogar Teile junger Mäuse). Die Wahl<br />

des Detektionsobjektivs hängt vom benötigten<br />

Arbeitsabstand, dem für die Einbettung<br />

der Probe benötigten Material (z.B.<br />

Agarose, Flüssig- oder Gasmedien) sowie<br />

der notwendigen Größe des Sichtfelds ab.<br />

Während der Beobachtung ist die Probe<br />

an einem Vierachsen-Aufbau befestigt, der<br />

aus drei orthogonalen Verschiebetischen<br />

sowie einem Drehtisch besteht. Aufgrund<br />

des Rotationsfreiheitsgrad ist es möglich,<br />

dreidimensionale Datensätze des Probenvolumens<br />

entlang verschiedener Richtungen<br />

aufzuzeichnen 8 . Diese unabhängig<br />

voneinander aufgenommenen Datensätze<br />

können anschließend zu einem einzelnen<br />

dreidimensionalen Datensatz fusioniert werden,<br />

dessen räumliche Auflösung durch die<br />

laterale Auflösung des Detektionssystems<br />

definiert ist.<br />

Der offensichtliche Vorteil der Lichtscheiben-Mikroskopie<br />

ist das Konzept, ausschließ-<br />

lich denjenigen Teil der Probe zu beleuchten,<br />

der sich im Fokalbereich des Detektionssystems<br />

befindet (Abb. 1). Chromophore<br />

außerhalb der Detektionsebene absorbieren<br />

kein Licht. In Verbindung mit dem Ein-Photonen-Charakter<br />

des Beleuchtungssystems<br />

und typischen Laserleistungen pro Ebene im<br />

µW-Bereich hat dieses Prinzip zur Folge, daß<br />

in der Lichtscheiben-Mikroskopie sowohl<br />

die phototoxischen Effekte als auch das Ausbleichen<br />

der Fluoreszenzfarbstoffe drastisch<br />

Abb. 1: Schematische Illustration der Anwendung<br />

von Lichtscheiben-Mikroskopie (SPIM)<br />

in Fluoreszenzaufnahmen der Dynamik von<br />

Mikrotubuli-Astern. Oben: Experimentelle<br />

Konfiguration in der zentralen SPIM-Aufnahmekammer.<br />

Der Probenzylinder mit dem<br />

Froschei-Extrakt (gelb) befindet sich direkt<br />

vor der Detektionslinse und wird von der<br />

seitlich eingestrahlten Lichtscheibe (blau) in<br />

einer Ebene zur Fluoreszenz (grün) angeregt.<br />

Die Lichtscheibe ist deckungsgleich mit der<br />

vorderen Fokalebene des Detektionsobjektivs.<br />

Unten: Ausschnitt des Probenzylinders, der<br />

die betrachtete Mikrotubuli-Aster enthält.<br />

Die dreidimensionale sternförmige Struktur<br />

der Aster (gelb) wird in einer Ebene von der<br />

in den Probenzylinder (grau) eintretenden<br />

Lichtscheibe (blau) zur Fluoreszenz angeregt<br />

(grün). Zur Visualisierung der Mikrotubuli-Aster<br />

sind 5 % der Tubulin-Proteine mit<br />

Fluorophoren markiert. Daher ist das Fluoreszenzsignal<br />

besonders stark in Regionen<br />

mit einer hohen Tubulindichte, das heißt in<br />

den Schnittvolumina der Lichtscheibe mit den<br />

Mikrotubuli (hellgrün). Um einen dreidimensional-Datensatz<br />

der Mikrotubuli-Aster aufzuzeichnen,<br />

wird der Probenzylinder in kleinen<br />

Schritten durch die stationäre Lichtscheibe<br />

bewegt und zugleich mit einer CCD-Kamera<br />

das Fluoreszenzsignal aus der Fokusebene<br />

aufgezeichnet.<br />

18 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


eduziert werden. Daher eignet sich die Lichtscheiben-Mikroskopie<br />

ausgesprochen gut<br />

für die dreidimensionale Beobachtung hochdynamischer<br />

und empfindlicher biologischer<br />

Prozesse in vivo.<br />

Dreidimensionale Analyse der<br />

Dynamik von Mikrotubuli<br />

Die Anwendung der Lichtscheiben-Mikroskopie<br />

bei der Untersuchung der dynamischen<br />

Instabilität von Mikrotubuli ist ein gutes<br />

Beispiel für die Realisierung biophysikalischer<br />

Experimente, in denen durch die Wahl<br />

einer probenfreundlichen dreidimensionalen<br />

Mikroskopietechnik neue Fragestellungen beantwortet<br />

werden können. In unserer Analyse<br />

der in vitro-Dynamik von Mikrotubuli-Astern<br />

transferieren wir die klassischen zweidimensionalen<br />

Experimente der dynamischen Instabilität<br />

9 , bei denen sich die Probe als dünner<br />

Film zwischen Objektträger und Deckglas<br />

befindet, in eine dreidimensionale Umgebung.<br />

Als physiologisch relevantes und zugleich<br />

biochemisch leicht modifizierbares System<br />

verwenden wir Xenopus laevis-Ei-Extrakt. Die<br />

dreidimensionale Probenpräparation realisieren<br />

wir durch das Einfüllen des Extrakts in<br />

kleine Zylinder aus transparenter Teflonfolie 10 .<br />

Die Teflonfolie (bioFOLIE 25, IVSS) ist 25 µm<br />

dünn und besitzt einen Brechnungsindex, der<br />

dem von destilliertem Wasser entspricht. Dieser<br />

Aspekt komplementiert die Verwendung<br />

von Wasserimmersions-Objektiven und wäßrigem<br />

Puffer als Füllmedium der Probenkammer.<br />

Die Zylinder sind typischerweise wenige<br />

Zentimeter lang und haben einen Durchmesser<br />

von etwa 2 mm. Dadurch reduziert sich<br />

die mittlere exponierte Kammeroberfläche<br />

bezogen auf das Probenvolumen um Faktor<br />

50 gegenüber dem Objektträger/Deckglas-<br />

System 10 . Die Präsenz der Oberflächen wird<br />

minimiert. Darüber hinaus kann ein mechanisch<br />

ungestörtes Wachstum der Mikrotubuli-<br />

Astern entlang aller drei Raumdimensionen<br />

gewährleistet werden. Die Verbindung der<br />

dreidimensionalen Probenpräparation mit<br />

dreidimensionaler SPIM-Bildgebung (Abb. 1)<br />

erlaubt es, gezielt dreidimensionale Aspekte<br />

der Miktrotubulidynamik zu untersuchen.<br />

Ein Anwendungsbeispiel dieses experimentellen<br />

Konzepts ist die Untersuchung<br />

der dreidimensionalen Translations- und<br />

Rotationsbewegungen polymerisierender<br />

Mikrotubuli-Astern, zum Beispiel während<br />

der Bildung einer mitotischen Spindel. Auf<br />

der Basis eines dreidimensionalen Experiments<br />

– definiert durch die Kombination einer<br />

3D-Probenpräparation mit 3D-Mikroskopie<br />

– ist es möglich, eine statistisch relevante<br />

Datenmenge aus den Daten von Einzelexperimenten<br />

zu extrahieren. Im Gegensatz zu<br />

konventionellen zweidimensionalen Experimenten,<br />

in denen ausschließlich diejenigen<br />

Strukturen analysiert werden können, die<br />

sich innerhalb des effektiv zweidimensionalen<br />

T E C H - T R A N S F E R<br />

Fokalbereichs befinden, ist es in einem SPIM-<br />

Experiment zur Mikrotubulidynamik möglich,<br />

die Dynamik von allen Mikrotubuli einer Aster<br />

auszuwerten (Abb. 2). Somit resultiert bereits<br />

aus der Analyse von wenigen Experimenten<br />

eine sehr gute statistische Datenmenge, die es<br />

ermöglicht, theoretische biophysikalische Modelle<br />

der Dynamik des betrachteten Systems<br />

aufzustellen, zu testen und zu verbessern. Des<br />

weiteren können aus den dreidimensionalen<br />

Dynamikdatensätzen Rückschlüsse über die<br />

elastischen Eigenschaften der Mikrotubuli<br />

gezogen werden. Elastische Parameter lassen<br />

sich etwa über die Analyse der dreidimensionalen<br />

thermischen Fluktuationen der<br />

räumlichen Geometrie eines Mikrotubulus<br />

bestimmen.<br />

Abb. 2: SPIM-Einzelbild (oben) und Maximum-<br />

Projektion des gesamten dreidimensionalen<br />

Bildstapels (unten) einer mit SPIM aufgenommenen<br />

Mikrotubuli-Aster. Die Aster befindet<br />

sich in interphasischem Xenopus-Ei-Extrakt.<br />

Der Datensatz besteht aus 68 Bildern, die in<br />

einem Abstand von 300 nm aufgezeichnet wurden.<br />

Da die Lichtscheibe eine endliche Dicke<br />

hat, erscheinen Mikrotubuli, die senkrecht zur<br />

Beobachtungsebene orientiert sind, heller als<br />

diejenigen in paralleler Orientierung. Dieser<br />

Effekt wird in mvSPIM-Aufnahmen („multi-view<br />

SPIM“) unterbunden, also Fusionsdatensätzen,<br />

die auf Datenmaterial aus unterschiedlichen<br />

Aufnahmerichtungen basieren. Zur Fluoreszenzmarkierung<br />

von Tubulin wurde TAMRA<br />

verwendet; die Fluoreszenzdetektion fand über<br />

ein Carl Zeiss Achroplan 100x/1.0-Wasserobjektiv<br />

statt. Die Aufnahmen entstanden in<br />

Zusammenarbeit mit Annie Rousselet, Institut<br />

Curie, Paris. Abbildung angelehnt an 10 .<br />

Das Aufzeichnen hochaufgelöster Fluoreszenzdaten<br />

der dreidimensionalen Mikrotubuli-Dynamik<br />

mit zugleich guter Zeitauflösung<br />

(im Bereich weniger Sekunden) und über längere<br />

Zeiträume (also über mehrere Minuten)<br />

ist mit konventioneller Konfokalmikroskopie<br />

nicht möglich – im wesentlichen aufgrund<br />

des schnellen Ausbleichens der Fluorophore.<br />

In SPIM-Experimenten erreichen wir eine<br />

Zeitauflösung von drei Sekunden für das<br />

dreidimensionale Volumen einer typischen<br />

Mikrotubuli-Aster in einem Interphase-Extrakt,<br />

und können zugleich eine ununterbrochene<br />

Aufnahmezeit von 15 Minuten ohne<br />

signifikantes Ausbleichen der Fluorophore<br />

realisieren. Darüber hinaus ist durch den<br />

Einsatz von „multi-view“-SPIM (mvSPIM,<br />

also der Aufzeichnung des Probenvolumens<br />

entlang unterschiedlicher Richtungen) die<br />

Rekonstruktion stabilisierter Astern mit einer<br />

resultierenden isotropen Auflösung von<br />

derzeit ca. 200 nm möglich 10 . Diese räumliche<br />

Isotropie ist eine wichtige Eigenschaft, die für<br />

eine präzise quantitative Charakterisierung<br />

dreidimensionaler Strukturen benötigt wird.<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 21<br />

Fazit<br />

Die meisten konventionellen Ansätze in<br />

Zellbiologie und Biophysik basieren auf<br />

zweidimensionalen Assays und effektiv<br />

zweidimensionalen Bildgebungstechniken 11 .<br />

Allerdings liegt der Schwerpunkt zum Beispiel<br />

in der Mikrotubuliforschung bislang<br />

in erster Linie auf der Identifikation von<br />

Schlüsselproteinen sowie der komparativen<br />

Analyse ihrer Funktion und Interaktion.<br />

Durch Lichtscheiben-Mikroskopie-basierte<br />

Ansätze – und der damit einhergehenden<br />

Aufhebung räumlicher und zeitlicher Restriktionen<br />

– können nun völlig neuartige<br />

Experimente realisiert werden, die einen explizit<br />

quantitativen Einblick in fundamentale<br />

Prozesse dreidimensionaler Strukturdynamik<br />

gewähren.<br />

Literatur<br />

[1] Huisken, J., Swoger, J., Del Bene, F., Wittbrodt, J., Stelzer, E.H.K., Science<br />

305 (2004), 1007-1009.<br />

[2] Siedentopf, H., Zsigmondy, R., Ann Phys 10 (1903), 1.<br />

[3] Campbell, C.J., Koester, C.J., Rittler, M.C., Tackberry, R.B., Harper and<br />

Rowe, (1974).<br />

[4] Voie, A.H., Burns, D.H., Spelman, F.A., J Microsc 170 (1903), 229-236.<br />

[5] Fuchs, E., Jaffe, J.S., Long, R.A., Azam, F., Opt Express 10 (2002), 145-154.<br />

[6] Huber, D., Keller, M., Robert, D., J Microsc 203 (2001), 208-213.<br />

[7] Stelzer, E.H.K., Lindek, S., Opt Commun 111 (1994), 536-547.<br />

[8] Swoger, J., Huisken, J., Stelzer, E.H.K., Opt Lett 28 (2003), 1654-1656.<br />

[9] Mitchison, T., Kirschner, M., Nature 312 (1984), 237-242.<br />

[10] Keller, P.J., Pampaloni, F., Stelzer, E.H.K., Curr Opin Cell Biol 18 (2006), 117-124.<br />

[11] Desai, A., Mitchison, T.J., Annu Rev Cell Dev Biol 13 (1997), 83-117.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dipl.-Phys. Philipp Keller<br />

Dr. Ernst H.K. Stelzer<br />

EMBL Heidelberg<br />

Meyerhofstraße 1, D-69117 Heidelberg<br />

eMail: keller@embl.de, stelzer@embl.de


HT-Sequencing<br />

�<br />

B L I T Z L I C H T<br />

Genaue Abschätzung der<br />

marinen Artenzahl und -vielfalt<br />

Dr. Burkhard Ziebolz, Roche Diagnostics GmbH, Mannheim<br />

Wieviele Lebewesen gibt es wirklich in den Weltmeeren? Diese Frage wird vermutlich niemals<br />

genau beantwortet werden können, es existieren bis heute nur Schätzungen. Neueste Arbeiten<br />

sprechen davon, daß die marine Vielfalt wesentlich größer ist als bisher angenommen.<br />

Eine Veröffentlichung von Mitchell L. Sogin et al. in den PROCEEDINGS OF THE NATIONAL ACADEMY OF<br />

SCIENCES 1 geht von einer 10- bis 100mal höheren Artenzahl aus als bisher beschrieben 2 . Der<br />

Großteil davon sind unbekannte und seltene Organismen, die als Teil einer „Rare Biosphere“<br />

wahrscheinlich eine wichtige Rolle in der marinen Umwelt spielen.<br />

Sogin, Direktor des renommierten Marine<br />

Biological Laboratory (MBL)’s Josephine Bay<br />

Paul Center for Comparative and Molecular<br />

Biology and Evolution in Woods Hole, Massachusetts,<br />

geht davon aus, daß durch seine<br />

Beobachtungen alle früheren Schätzungen<br />

über die bakterielle Artenvielfalt nicht mehr<br />

haltbar sind. Bislang ging die Meeresbiologie<br />

von 5.000 mikrobiologischen Spezies aus<br />

– laut Sogin ist das nicht mal ein Kratzer an<br />

der Oberfläche. Seit 1980 wurden mehr als<br />

500.000 Arten mariner Mikroorganismen katalogisiert;<br />

Sogin fand in seiner neuen Arbeit<br />

mehr als 20.000 Arten in einem einzigen Liter<br />

Seewasser. Seiner Schätzung nach leben 5 bis<br />

10 Millionen Bakterienarten in den Ozeanen.<br />

Ermöglicht wurden die neuen Erkenntnisse<br />

durch das Genome Sequencer 20 System<br />

von Roche Diagnostics. Das Gerät basiert auf<br />

der Sequenzierungstechnologie der 454 Life<br />

Sciences Cooperation, Branford (USA), und<br />

benötigt nur winzigste Mengen an DNA zu<br />

ihrer Identifizierung.<br />

Sogin und seine sieben Koautoren aus den<br />

USA, Niederlanden und Spanien stellten<br />

etwa 25.000 kurze DNA-Fragmente aus jeder<br />

Wasserprobe her und sequenzierten sie. Die<br />

Proben wurden aus unterschiedlichen Tiefen<br />

zwischen 550 und 4.100 Metern genommen,<br />

an acht Orten im Atlantik und Pazifik. Die<br />

Probengebiete waren sehr unterschiedlich<br />

und schlossen beispielsweise den hydrothermalen<br />

Abzugskanal eines pazifischen<br />

Unterwasservulkans, 480 km vor der Küste<br />

von Oregon, ebenso ein wie verschiedene<br />

Orte im Nordatlantik zwischen Grönland<br />

und Irland. Die ungewöhnlichsten DNA-Sequenzen<br />

fanden die Forscher in Organismen,<br />

die nur in geringer Zahl vorkommen und<br />

die sogenannte „Rare Biophere“ bilden. Die<br />

Entdeckung dieser in früheren Studien nicht<br />

beachteten Mikroorganismen wirft viele neue<br />

Fragen über ihre Rolle in den ökologischen<br />

Prozessen und über ihre Evolutionsgeschichte<br />

auf. Die Sogin-Arbeiten sind Teil des<br />

International Census of Marine Mikrobes<br />

(ICoMM), einer weltweiten, auf zehn Jahre<br />

angelegten Initiative, die im Jahre 2000 ins<br />

Leben gerufen wurde. Zu ihren Gründern<br />

zählen das NASA Astrobiology Institute, das<br />

Woods Hole Center for Oceans and Human<br />

Health (eine gemeinschaftliche Gründung der<br />

US National Science Foundation and des US<br />

National Institute of Environmental Health<br />

Services), die Earth and Life Science Division<br />

der Holländischen Wissenschaftlichen Vereinigung,<br />

und die Alfred P. Sloan-Stiftung.<br />

Mittlerweile beteiligen sich im Rahmen der<br />

Studie 1.700 Forscher in mehr als 70 Ländern<br />

an der Erforschung des Lebens im Meer.<br />

Neue Sequenziertechnologie<br />

Um Einsichten in die Vielfalt und relative<br />

Häufigkeit der Meeresbakterien zu erhalten,<br />

bedienten sich Sogin et al. des Genome<br />

Sequencer 20 Systems von Roche Applied<br />

Science. Durch die parallele Sequenzierung<br />

einer Vielzahl von DNA-Proben erhöhte sich<br />

der Ergebnisausstoß im Vergleich mit früheren<br />

Arbeiten um ein Vielfaches. Die Technik<br />

basiert auf der klonalen Amplifikation von<br />

Einzelmolekülen auf Beads (Mikropartikeln),<br />

die in einer Emulsion isoliert vorliegen<br />

(Emulsion-PCR), und der anschließenden<br />

hochparallelen Sequenzierung der amplifizierten<br />

DNA auf den in die Vertiefungen<br />

einer PicoTiterPlate plazierten Beads 3 .<br />

Das Genome Sequencer 20 System erreicht<br />

eine Sequenzierleistung von mindestens 20<br />

Mb (200.000 Fragmente) pro 4,5-stündigen<br />

Durchgang bei einer mittleren Leseweite<br />

von 100 Basenpaaren. Das Detektionssystem<br />

des Geräts beruht auf der Umwandlung von<br />

Pyrophosphat – freigesetzt beim Polymerasekatalysierten<br />

Anhängen eines Nukleotids an<br />

den komplementären Strang – in Licht über<br />

eine Enzymkaskade, kurz Pyrosequencing<br />

oder Sequencing by Synthesis.<br />

Etwa 118.000 PCR-Amplikons, die sich<br />

über die V6-hypervariable Region der ribosomalen<br />

RNA erstreckten, wurden sequenziert.<br />

Die Anzahl der Reads je Probe reichte von<br />

6.505 bis knapp 23.000 Sequenzen (s. Tab. 1).<br />

Durch ein systematisches Trimmverfahren<br />

zur Eliminierung von Sequenzen mit mehrfach<br />

unbestimmten Resten oder inkorrekten<br />

Primern am Anfang der Reads wurden Effekte<br />

durch Zufallsfehler bei der Sequenzierung<br />

minimiert. Durch die Trimmung verringerte<br />

sich der Umfang eines Datensatzes im Durchschnitt<br />

um 24%.<br />

Zur Bestimmung der taxonomischen<br />

Vielfalt wurde jeder getrimmte GS20-Read<br />

mit einer Referenz-Datenbank (V6RefDB) aus<br />

fast 40.000 V6-Sequenzen abgeglichen, die<br />

wiederum aus den 120.000 bisher bekannten<br />

bakteriellen rRNA-Genen extrahiert wurden.<br />

Eine große Zahl von Sequenzen aus den ver-<br />

Kennziffer 22 LW 05 · www.biocom.de �<br />

22 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


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B L I T Z L I C H T<br />

Tab. 1: Zusammenfassung der Daten und OTUs. Die Werte unter “Trimmed tags” sind die Anzahl<br />

der Reads nach Entfernung von Primern und Daten schlechter Qualität; „Unique tags“ sind eindeutige<br />

Sequenzen innerhalb eines Sets getrimmter Tags. OTUs wurden berechnet durch Abgleich mit<br />

der V6RefDB-Datenbank und Kombination der Tags jeweils mit der Referenz größter Ähnlichkeit.<br />

Sample ID Total reads Trimmed tags Unique tags OTUs<br />

53R 6,505 5,000 2,656 1,184<br />

55R 18,439 13,902 7,187 2,555<br />

112R 12,916 9,282 5,752 2,135<br />

115R 14,731 11,005 5,777 2,049<br />

137 18,137 13,907 6,752 2,480<br />

138 18,451 14,374 7,168 2,550<br />

FS312 6,605 4,835 2,769 1,362<br />

FS396 22,994 17,666 8,699 3,290<br />

schiedenen Probenahmestellen konnten so als<br />

separate OTUs (operational taxonomic units)<br />

identifiziert werden (vgl. Tab. 1).<br />

Alternativ zum Abgleich mit V6RefDB<br />

wurden die gefunden Sequenzen gemäß<br />

ihrer Variationsbreite nach DOTUR 4 geclustert;<br />

die Breite reichte von 0% Varianten<br />

(= einzigartige Sequenz) bis zu 10%. Die<br />

gefundenen Cluster dienten als Basis für<br />

Exklusivitätskurven (rarefaction curves)<br />

und zur Berechnung von Artenhäufigkeiten<br />

mittels ACE (= abundance-based coverage<br />

estimator 5,6 ) und Chao1 ( 7 , Abschätzung der<br />

Artenvielfalt). Nach ChaoI und ACE lag die<br />

Artenvielfalt mindestens um eine Größenordnung<br />

höher als alle bisher veröffentlichten<br />

Diversitäten von Bakterienpopulationen.<br />

(Tab. 2). Zusätzlich genommene Proben<br />

führten zu einer signifikanten Zunahme der<br />

Gesamtdiversität, auch dann, wenn Gruppen<br />

ähnlicher Organismen durch relativ große<br />

genetische Entfernungen voneinander (5 oder<br />

10% Unterschied) definiert sind.<br />

Rare Biosphere – Reservoir für<br />

Innovation?<br />

Sogin zufolge ist die mikrobielle Vielfalt in<br />

den Weltmeeren – und möglicherweise auch<br />

in anderen Ökosystemen – wesentlich größer<br />

als bisherige Schätzungen ergaben, die auf<br />

konventionellen molekularen Techniken<br />

beruhen. Mikroorganismen, die nur selten<br />

vorkommen, wurden in den früheren Studien<br />

durch die dominanten Arten überdeckt. Die<br />

so genannte Rare Biosphere ist daher bis<br />

heute unerforscht, es gibt keine Forschungs-<br />

ergebnisse zu ihrer riesigen Artenvielfalt, den<br />

individuellen Verteilungsmustern und der<br />

ökologischen Rolle der einzelnen Arten in<br />

der marinen Umwelt. Einige ihrer Vertreter<br />

können Schlüsselpositionen innerhalb komplexer<br />

Konsortien einnehmen, andere sind<br />

möglicherweise lediglich Anpassungen an<br />

veränderte Umweltbedingungen. Weil man<br />

bisher so wenig über die globale Verteilung<br />

der Mitglieder der Rare Biosphere weiß, läßt<br />

sich nicht einmal sagen, ob es sich bei ihnen<br />

um spezifische biogeographische Verteilungen<br />

bakterieller Arten, um funktionelle<br />

Selektionen durch die spezifischen Umweltbedingungen<br />

oder um weltweit vorhandene<br />

Arten handelt (letzteres ist durch die sogenannte<br />

Everything is everywhere-Hypothese<br />

beschrieben).<br />

Die räumlichen und zeitlichen Dimensionen<br />

der Rare Biosphere haben Einfluß auf<br />

die Sicht der Forschung auf die mikrobielle<br />

Diversität. Seltene Arten an einem bestimmten<br />

Ort könnten dort dominant werden, wenn<br />

sich die Umweltbedingungen ändern und<br />

sie dadurch Selektionsvorteile hätten. Auf<br />

der anderen Seite kann es Zusammenhänge<br />

zwischen großen Populationen an einem Ort<br />

und seltenen Organismen an einem anderen<br />

Ort mit anderen Lebensbedingungen geben.<br />

Die große Vielfalt der selten vorkommender<br />

Arten – bezogen auf V6RefDB – spiegelt die<br />

spärliche Verteilung der Rare Biophere-Arten<br />

in der Natur wider. Unter bestimmten<br />

Umwelteinflüssen gewinnen neue Arten der<br />

Rare Biosphere die Oberhand innerhalb der<br />

Populationen. Die Diversität seltener Arten<br />

könnte deshalb so groß sein, damit sie auftre-<br />

Tab. 2: Ähnlichkeitsbasierte OTUs und Abschätzungen der Artenvielfalt (nach der DOTUR-Methode)<br />

tende ökologische Nischen besetzen können.<br />

Verschiedene Modelle beschreiben außerdem<br />

einen Überlebensvorteil für seltene Arten, die<br />

möglicherweise weniger Freßfeinde haben<br />

und weniger dem direkten Wettbewerb mit<br />

dominanten Mitgliedern einer Lebensgemeinschaft<br />

ausgesetzt sind. Das Konzept der<br />

Rare Biosphere macht ein Überdenken der<br />

möglichen Feedbackmechanismen zwischen<br />

Verschiebungen in extrem komplexen mikrobiellen<br />

Populationen und Veränderungen der<br />

Genome der Mitglieder dieser Populationen<br />

über die evolutionäre Zeitskala hinweg notwendig.<br />

Die Rare Biosphere könnte, so Sogin,<br />

ein unerschöpfliches Reservoir für genetische<br />

Innovation sein. Dies wiederum würde<br />

erklären, warum sich mikrobielle Lebensgemeinschaften<br />

nach Umweltkatastrophen so<br />

schnell erholen, und warum jedes erstmalig<br />

charakterisierte mikrobielle Genom so große<br />

genetische Unterschiede sogar beim Vergleich<br />

mit nah verwandten Arten zeigt.<br />

Bisherige mikrobiologische Forschungsarbeiten<br />

in der Ozeanographie mußten sich<br />

gezwungenermaßen auf die dominanten<br />

Teile der mikrobiellen Lebensgemeinschaften<br />

beschränken. Erst mit Hilfe des GS 20-Systems<br />

wird es nun möglich, sich auch den<br />

seltenen Mitgliedern systematisch zu nähern.<br />

Die extreme phylogenetische Viefalt der<br />

Rare Biosphere deutet darauf hin, daß diese<br />

Kleinpopulationen die geologischen Zeitalter<br />

überdauert haben und daß sie episodisch<br />

planetare Prozesse umgestalten können.<br />

Literatur<br />

[1] Mitchell L. Sogin et al. Proceedings of the National Academy of Sciences<br />

journal (July 31, online early edition)<br />

[2] Pace, N. R. (1997) Science 276, 734-740<br />

[3] Margulies, M., Egholm, M., Altman, W. E., Attiya, S., Bader, J. S., Bemben,<br />

L. A., Berka, J., Braverman, M. S., Chen, Y. J., Chen, Z., et al. (2005) Nature<br />

437, 376-380<br />

[4] Schloss. P.D., Handelsman, J. (2005) Applied and Environmental Microbiology,<br />

Vol. 71, No. 3, 1501-1506.<br />

[5] Chao, A. (1992) J. Am. Stat. Assoc. 87, 210-217.<br />

[6] Chao, A., Ma, M. C. & Yang, K. (1993) Biometrika 80, 193-201.<br />

[7] Chao, A. (1984) Scand. J. Stat. 11, 265-270.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Burkhard Ziebolz<br />

Roche Diagnostics GmbH<br />

Tel./Fax: +49-(0)621-759-8555/-8609<br />

eMail: burkhard.ziebolz@roche.com<br />

Cluster distance<br />

0.03 0.05 0.10<br />

Sample ID Reads OTU ACE Chao1 OTU ACE Chao1 OTU ACE Chao1<br />

53R 5,000 1,946 7,247 6,997 1,732 5,616 5,288 1,316 3,351 3,018<br />

55R 13,902 5,266 19,235 18,191 4,673 14,959 14,209 3,644 9,618 9,080<br />

112R 9,282 4,241 16,002 13,772 3,770 12,341 10,870 2,958 8,011 7,108<br />

115R 11,005 4,000 12,767 11,296 3,413 9,189 8,585 2,457 5,553 5,448<br />

137 13,907 4,554 13,698 11,991 3,866 9,734 8,705 2,708 5,353 5,181<br />

138 14,374 5,136 18,656 16,600 4,508 13,852 12,424 3,293 7,596 6,941<br />

FS312 4,835 1,941 5,599 5,482 1,681 4,233 4,080 1,227 2,466 2,346<br />

FS396 17,666 6,326 23,315 20,949 5,573 18,003 16,889 4,291 11,520 10,567<br />

24 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


Rekombination<br />

�<br />

Manipulation des E. coli-<br />

Chromosoms zur Optimierung<br />

von Produktionsstämmen<br />

Dr. Tim Zeppenfeld und Dr. Harald Kranz, Gene Bridges GmbH, Heidelberg<br />

Mikroorganismen werden unter anderem als industrielle Bioreaktoren für die Massenproduktion<br />

von Feinchemikalien, Enzymen sowie für die Herstellung von Pharmawirkstoffen,<br />

Agrochemikalien und Lebensmitteladditiven eingesetzt. Aufgrund dieser vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten<br />

gibt es ein großes ökonomisches Interesse, die Eigenschaften der<br />

entsprechenden Produktionsstämme zu verbessern. Mit gentechnischen Methoden versucht<br />

man dabei, den mikrobiellen Produktionsstamm durch Eingriffe in den Stoffwechsel gezielt so<br />

zu verändern, daß er in der Lage ist, die gewünschten biochemischen Reaktionen mit hoher<br />

Effizienz durchzuführen. Dazu gehören zum Beispiel die Aufnahme von Kohlenstoff aus dem<br />

Medium oder die Umsetzung von Zucker in Primärmetabolite. Mit der ‚Red/ET‘-Rekombination<br />

liegt für derartige Modifikationen ein Werkzeug vor, mit dem DNA-Abschnitte basengenau<br />

an jeder beliebigen Stelle im Genom von E. coli eingefügt oder entfernt werden können, ohne<br />

dabei einen Selektionsmarker auf dem Chromosom zurückzulassen.<br />

Key Words: Red/ET-Rekombination, Recombineering, Metabolic Engineering, Weiße Biotechnologie,<br />

Industrielle Biotechnologie, Knock-out/ Knock-in, DNA-Modifikation.<br />

Aktuell erfährt die Nutzung biotechnologischer<br />

Methoden für industrielle Produktionsprozesse<br />

unter dem Begriff „Weiße Biotechnologie“<br />

einen enormen Schub. Dazu tragen<br />

insbesondere weitreichende technologische<br />

Fortschritte auf dem Gebiet der Biotransformation,<br />

der Fermentation und des Metabolic<br />

Engineering bei.<br />

Unter Metabolic Engineering versteht<br />

man die gezielte Veränderung von Genen im<br />

Stoffwechsel der Mikroorganismen, um deren<br />

Produktionsleistung zu verbessern. Mögliche<br />

Veränderungen, die die Produktion der<br />

Stämme beeinflussen, sind dabei die gezielte<br />

Deletion und damit verbundene Inaktivierung<br />

von Genen, die gezielte Veränderung<br />

der Expression einzelner Gene oder aber das<br />

zusätzliche Einführen spezifischer Gene in<br />

das bakterielle Genom.<br />

Escherichia coli wird in der Industrie unter<br />

anderem für die Herstellung von aromatischen<br />

Aminosäuren wie L-Tryptophan,<br />

L-Phenylalanin oder L-Tyrosin 1 , von Carotinoiden<br />

2 oder für die Herstellung von<br />

Shikimisäure als Ausgangsstoff für chirale<br />

Verbindungen 3 eingesetzt.<br />

Abb.1: Der zentrale Schritt der Red/ET-Rekombination ist der Austausch genetischer Information<br />

zwischen zwei DNA-Molekülen über identische Abschnitte der beiden Moleküle.<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 25<br />

Kennziffer 23 LW 05 · www.biocom.de<br />

�<br />


a)<br />

b)<br />

c)<br />

d)<br />

Stoffwechselwege, die zum Beispiel für die<br />

Produktion der verschiedenen Stoffe modifiziert<br />

werden sollen, betreffen die Verwertbarkeit<br />

unterschiedlicher Kohlenstoffquellen,<br />

aber auch den Isoprenoid- 2 und den Carotinoid-Biosyntheseweg<br />

4 sowie den allgemeinen<br />

Stoffwechselweg zur Herstellung von aromatischen<br />

Aminosäuren 5 .<br />

Die Komplexität der notwendigen Modifikationen<br />

erfordert dabei ein Werkzeug, das die<br />

genaue Veränderung unterschiedlicher Gene<br />

erlaubt, ohne die zur zwischenzeitlichen Selektion<br />

genutzten Antibiotikaresistenz-Gene im<br />

Genom zu hinterlassen. Für derart komplexe<br />

Eingriffe in das Genom von E. coli ist die von<br />

der Firma Gene Bridges patentierte „Red/ET-<br />

Rekombination“ oder „recombineering“, die<br />

ursprünglich unter den Namen „ET cloning“ 6<br />

veröffentlicht worden ist, besonders geeignet.<br />

Sie erlaubt die schnelle und einfache Modifikation<br />

von DNA-Molekülen, ganz unabhängig<br />

von der Anwesenheit geeigneter Restriktionsschnittstellen<br />

sowie der Größe des DNA-<br />

Moleküls. In diesem Artikel möchten wir<br />

die Möglichkeiten aufzeigen, die sich für die<br />

Stammoptimierung durch die Verwendung<br />

der „Red/ET-Rekombination“ ergeben.<br />

Technologie<br />

Während andere Systeme zur Modifizierung<br />

des E. coli-Genoms etwa auf Gruppe II-Introns<br />

von Lactococcus lactis 7 oder auf Transposons<br />

wie Tn7 8 basieren, die nur die Modifikation an<br />

bestimmten Stellen des Genoms erlauben, ist<br />

mit dem „Red/ET-System“ eine Veränderung<br />

jeder beliebigen Stelle im Genom möglich.<br />

Die gezielte Integration neuer DNA erfolgt<br />

B L I T Z L I C H T<br />

Abb. 2: Durch Einsatz entsprechender linearer Fragmente sind Modifikationen wie der knockout<br />

eines Gens durch Unterbrechen (a) oder Entfernen (b) des Leserahmens, die Insertion eines<br />

Fremdgens (c) oder das Auswechseln eines Promoters (d) möglich. Selektionsmarker (sm) werden<br />

mit FRT-Sequenzen flankiert, anschließend durch Expression einer „site-specific“ Rekombinase<br />

(z.B. FLP) entfernt, und eine einzelne FRT-Sequenz bleibt im Genom zurück.<br />

durch homologe Rekombination in E. coli-<br />

Stämmen, die die Phagenproteine recE/recT<br />

des Rac-Prophagen oder redα/redβ des Phagen<br />

λ exprimieren. Die Rekombination wird<br />

dabei durch kurze homologe Sequenzen auf<br />

den beiden zu rekombinierenden DNA-Molekülen<br />

vermittelt (Abb. 1; s. S. 25).<br />

Das Red/ET-Verfahren benötigt dafür 50bp<br />

lange Homologiearme, die als Oligonukleotide<br />

synthetisiert und über eine PCR-Reaktion an<br />

ein lineares Fragment angehängt werden können.<br />

Da bei der Oligonukleotid-Synthese jede<br />

Sequenz als Homologiearm hergestellt werden<br />

kann, erlaubt die Methode das Modifizieren<br />

jeder beliebigen Stelle im Genom.<br />

Die für die Rekombination erforderlichen<br />

Phagengene werden von einem Expressionsplasmid<br />

zur Verfügung gestellt, welches<br />

durch Transformation in jeden E. coli-Stamm<br />

eingebracht werden kann. Die Verwendung<br />

eines temperatursensitiven Replikationsstartpunktes<br />

bei der Konstruktion des Expressionsplasmids<br />

erlaubt das schnelle und<br />

einfache Entfernen des Plasmids nach Ablauf<br />

der Reaktion.<br />

Durch geschickte Auswahl der linearen<br />

Fragmente lassen sich so nicht nur Gene<br />

auf dem E. coli-Chromosom durch Insertion<br />

eines Resistenzgens ausschalten, sondern<br />

auch gezielt entfernen oder einfügen (Abb.<br />

2). Durch den Einsatz von Selektionsmarkern,<br />

die zusätzlich mit Erkennungsstellen für eine<br />

sequenzspezifische Rekombinase (FLP oder<br />

Cre) – sogenannten FRT- oder loxP-Sequenzen<br />

flankiert sind, lassen sich diese anschließend<br />

durch kurze Expression des entsprechenden<br />

Enzyms schnell und zuverlässig entfernen.<br />

Durch das Entfernen der Selektionsmarker<br />

können mehrere Gene nacheinander modifiziert<br />

werden, wobei sich die kurzen FRT- bzw.<br />

loxP-Erkennungssequenzen, die im Genom<br />

zurückbleiben, als unproblematisch erwiesen<br />

haben. So wurden im Rahmen von Kundenprojekten<br />

mit der vorgestellten Methode<br />

bereits bis zu sieben Gene nacheinander in<br />

einem Stamm modifiziert.<br />

Inaktivierung des<br />

Mannose-Transporters<br />

Als Beispiel für die Leistungsfähigkeit und<br />

einfache Handhabbarkeit der Technologie soll<br />

exemplarisch die Inaktivierung des Mannose-Transporters<br />

(manXYZ) im E. coli-Genom<br />

gezeigt werden.<br />

Durch Insertion eines mit FRT-Sequenzen<br />

flankierten Resistenzmarkers in das Gen,<br />

das für den Mannose-Transporter kodiert,<br />

wurde dieser gezielt ausgeschaltet, mit der<br />

Konsequenz, daß die Bakterien nicht mehr<br />

auf Mannose als einziger Kohlenstoff-Quelle<br />

wachsen können. Der Resistenzmarker wurde<br />

anschließend durch kurzfristige Expression<br />

einer sequenzspezifischen Rekombinase<br />

wieder aus dem Genom entfernt (Abb. 2a).<br />

Der experimentelle Ablauf im Labor betrug<br />

dabei von der ersten Stammanzucht bis zur<br />

Kontrolle des markerfreien Deletionsstammes<br />

weniger als zwei Wochen. Der Insertionsort<br />

a)<br />

b) c)<br />

M 1 2 3 4 5 M 6 7 8 9 10<br />

Abb. 3: Überprüfung der korrekten Insertion<br />

des Selektionsmarkers in den manX-Genlokus<br />

mittels PCR. a) Anordnung der PCR-Primer<br />

auf dem Genom. b) Kontroll-PCR nach Red/ET-<br />

Rekombination. Die Primer-Kombinationen 4/5<br />

(Spur 1), 4/6 (Spur 2), 2/3 (Spur 3) und 1/3 (Spur<br />

4) ergeben die erwarteten Fragmente. Mit der<br />

Primer-Kombination 2/5 (Spur 5) wird dagegen<br />

kein Amplifikat erhalten, da das Fragment für<br />

die Amplifizierung zu groß ist.<br />

c) Kontroll-PCR nach FLP-Rekombination.<br />

Nach erfolgreicher Entfernung des Selektionsmarkers<br />

erhält man mit den Primer-Kombinationen<br />

4/5, 4/6, 2/3 sowie 1/3 (Spuren 6 bis<br />

9) keine PCR-Produkte mehr. Die Primer 2/5<br />

(Spur 10) amplifizieren dagegen jetzt das kurze<br />

DNA-Fragment ohne Selektionsmarker. Die<br />

mit „M“ gekennzeichneten Spuren enthalten<br />

einen DNA-Größenmarker.<br />

26 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


der durch Red/ET-Rekombination in das<br />

Genom inserierten Selektionskassette wurde<br />

mittels PCR überprüft. Durch Verwendung<br />

von PCR-Primern, die teilweise im flankierenden<br />

Bereich des Genoms (Abb. 3a; Primer 1,<br />

2, 5 und 6) und teilweise auf dem inserierten<br />

Resistenzgen (Primer 3 und 4) binden, wurde<br />

die korrekte Insertion bestätigt (Abb. 3b). Analog<br />

dazu wurde das erfolgreiche Entfernen des<br />

Antibiotika-Markers durch die anschließende<br />

Expression einer sequenzspezifischen FLP-<br />

Rekombinase bestätigt (Abb. 3c).<br />

Als physiologischer Test für die erfolgreiche<br />

Inaktivierung des Mannose-Transporters<br />

wurde das Wachstum auf mannose- und<br />

glukosehaltigem Medium ermittelt und mit<br />

Wachstumskurven dokumentiert (Abb. 4).<br />

Der modifizierte Stamm zeigt den erwarteten<br />

Phänotyp: Die Bakterien wachsen im<br />

Gegensatz zum Ausgangsstamm nicht mehr<br />

mit Mannose als einziger Kohlenstoffquelle,<br />

da der entsprechende Transporter inaktiviert<br />

wurde. Das Wachstum auf Glukose dagegen<br />

bleibt unbeeinflußt. Die vollständige Entfernung<br />

des Resistenzmarkers wurde durch<br />

einen testweisen Ausstrich der Zellen auf kanamycinhaltigem<br />

Medium überprüft. Mittels<br />

Pulsfeld-Gelelektrophorese wurde darüber<br />

hinaus bestätigt, daß keine unspezifischen Rekombinationsereignisse<br />

stattgefunden haben<br />

(Daten nicht gezeigt).<br />

Fazit<br />

Mit der „Red/ET-Rekombination“ steht dem<br />

Bereich der „Weißen Biotechnologie“ eine<br />

Methode zur Verfügung, mit der sich schnelle,<br />

einfache und präzise Modifikationen im<br />

E. coli-Genom durchführen lassen. Da sich<br />

nicht nur einzelne Gene gezielt ausschalten<br />

lassen, sondern auch DNA-Abschnitte anderer<br />

Organismen gezielt an jede gewünschte Positi-<br />

B L I T Z L I C H T<br />

Abb. 4: Wachstumskurven des Ausgangsstammes (wt) sowie des modifizierten E. coli-Stammes<br />

(dMan) auf Glukose (Glc) bzw. Mannose (Man).<br />

on im E. coli-Genom einfügen lassen 9 , erleichtert<br />

die Technologie nicht nur die Entwicklung<br />

maßgeschneiderter Produktionsstämme für<br />

bereits bestehende biotechnologische Produkte<br />

sondern ermöglicht auch die gezielte<br />

Planung neuer Produkte durch Verknüpfung<br />

von DNA-Abschnitten aus verschiedenen<br />

Organismen.<br />

Zusätzlich zu der Anwendung in E. coli,<br />

dem „Haustier“ der Molekularbiologen, gibt<br />

es Hinweise darauf, daß die Methode prinzipiell<br />

auch in weiteren Mikroorganismen<br />

anwendbar ist 10-11 .<br />

Literatur<br />

[1] Ikeda, M., Appl. Microbiol. Biotechnol 69 (2006), 615-626.<br />

[2] Yuan, L.Z., Rouviere, P.E., LaRossa, R.A., Suh, W., Metabolic Engineering 8<br />

(2006), 79-90.<br />

[3] Johansson, L., Lindskog, A., Silfversparre, G., Cimander, C., Nielsen, K.F.,<br />

Lidén, G., Biotechnology and Bioengineering 92 (2005), 541-552.<br />

[4] Lee, P.C. and Schmidt-Dannert C., Appl. Microbiol. Biotechnol. 60 (2002), 1-11.<br />

[5] Krämer, M., Bongaerts, J., Bovenberg, R., Kremer, S., Müller, U., Orf, S.,<br />

Wubbolts, M., Raeven, L., Metabolic Engineering 5 (2003) 277-283.<br />

[6] Zhang, Y., Buchholz, F., Muyers, J.P.P., Stewart, A.F., Nature Genetics 20<br />

(1998), 123-128<br />

[7] Zhong, J., Karberg, M., and Lambowitz, A.M., Nulceic Acids Research 31<br />

(2003), 1656-1664.<br />

[8] McKenzie, G.J., and Craig, N.L. BMC Microbiology (2006), 6:39<br />

[9] Wenzel,S.C., Gross, F., Zhang, Y., Fu, J., Stewart, A.F., Müller, R.<br />

Chemistry&Biology 12 (2005), 349-356.<br />

[10] Bonifield, H.R and Hughes K.T. J Bacteriology 185 (2003), 3567-3574.<br />

[11] Metzgar, D., Bacher, J.M., Pezo, V, Reader, J., Döring, V. Schimmel, P., Malière,<br />

P., De Crécy-Lagard, V. Nucleic Acid Research 32 (2004), 5780-5790<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Harald Kranz<br />

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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 27


Genomics<br />

�<br />

Startschuß für das Bielefelder<br />

GenoMik-Plus-Netzwerk<br />

Dr. Werner Selbitschka und Prof. Dr. Alfred Pühler,<br />

Lehrstuhl für Genetik, Universität Bielefeld<br />

Im Rahmen des Förderschwerpunktes GenoMik-Plus, fördert das Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung (BMBF) das von der Universität Bielefeld koordinierte, bundesweite<br />

Genomforschungsnetzwerk „Funktionelle Genomforschung an Bakterien für den Umweltschutz,<br />

die Landwirtschaft und die Biotechnologie“. Die Universität Bielefeld beherbergt<br />

darüber hinaus den Bereich Bioinformatik der „Technologieplattform für mikrobielle Genomforschung<br />

– TPMG“, der Dienstleistungen auf dem Gebiet Bioinformatik anbietet. Im<br />

Vordergrund der Netzwerkforschung stehen Postgenomanalysen, das heißt der Einsatz<br />

von Microarrays in genomweiten Transkriptomexperimenten sowie von Proteom- und<br />

Metabolomanalysen. Die Forschungsarbeiten beziehen sich auf Bakterien, die entweder<br />

einen fördernden oder einen schädigenden Einfluß auf das Wachstum von Nutzpflanzen<br />

ausüben, die als Produktionsorganismen zur Herstellung von Aminosäuren genutzt werden<br />

oder die als potente Produzenten von biologisch aktiven Sekundärmetaboliten bekannt<br />

sind. Auf dem Gebiet der Technologieentwicklung hat das Bielefelder Netzwerkzentrum<br />

eine neuartige Pipeline für bakterielle Genomanalysen etabliert. Diese basiert auf der<br />

ultraschnellen 454-Sequenziertechnologie, wobei die erzeugten Genomdaten mittels einer<br />

in Bielefeld entwickelten Software ausgewertet werden.<br />

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N E T Z W E R K<br />

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Online Culture<br />

Monitoring<br />

Von Juni 2001 bis Mai 2006 förderte das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme<br />

„Genomforschung an Mikroorganismen<br />

- GenoMik“ das von der Universität Bielefeld<br />

koordinierte Kompetenznetzwerk mit<br />

dem Titel „Genomforschung an Bakterien<br />

für den Umweltschutz, die Landwirtschaft<br />

und die Biotechnologie“ (www.genomik.<br />

uni-bielefeld.de). Das Bielefelder Genomforschungsnetzwerk<br />

entschlüsselte in dieser<br />

Zeit die Erbinformation von insgesamt<br />

sechs Bakterienstämmen mit Relevanz für<br />

den Umweltschutz, die Landwirtschaft und<br />

die Biotechnologie. So wurde beispielsweise<br />

im Bereich Umwelt das Genom des<br />

Erdöl-abbauenden, marinen Bakteriums<br />

Alcanivorax borkumensis entziffert 1 (siehe S.<br />

33, Abb. 1). Darüber hinaus wurden für alle<br />

sequenzierten Bakterien Microarrays für<br />

genomweite Transkriptomstudien etabliert.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten<br />

des Bielefelder Netzwerks bestand in der<br />

Entwicklung einer Software-Suite zur bioinformatischen<br />

Auswertung bakterieller<br />

Genomsequenzen 2 .<br />

Mitte Juli 2005 veröffentlichte das BMBF<br />

die Ausschreibung zur Förderrichtlinie<br />

GenoMik-Plus, die das Förderprogramm<br />

GenoMik ablösen soll. Die Universität<br />

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Abb. 1: Anhaftung von A. borkumensis an Öltröpfchen<br />

Bielefeld reichte im Rahmen des neuen Förderschwerpunkts den<br />

Forschungsantrag mit dem Titel „Funktionelle Genomforschung<br />

an Bakterien für den Umweltschutz, die Landwirtschaft und die<br />

Biotechnologie“ ein, der schließlich Anfang des Jahres 2006 von<br />

einem internationalen Gutachtergremium zur Förderung empfohlen<br />

wurde. Das Bielefelder GenoMik-Plus-Netzwerk nahm am 1.<br />

Juni 2006 seine Forschungsarbeiten auf, die im wesentlichen auf<br />

den während der GenoMik-Förderphase erarbeiteten Ergebnissen<br />

aufbauen.<br />

Struktur und wissenschaftliche Schwerpunkte<br />

Das Bielefelder GenoMik-Plus-Netzwerk bündelt die Expertise von<br />

insgesamt 26 Forschergruppen, die an fünfzehn Universitäten, an<br />

drei Forschungszentren sowie an drei Industrieunternehmen angesiedelt<br />

sind. Abbildung 2 (S. 30) zeigt die geographische Herkunft<br />

der Netzwerkpartner, die sich bundesweit auf insgesamt neun<br />

Bundesländer verteilen.<br />

Das Netzwerk untergliedert sich in drei Forschungscluster sowie<br />

ein koordinierendes Netzwerkzentrum. Diese besteht aus einem<br />

Netzwerkmanagement, das die wissenschaftliche und administrative<br />

Koordination des Netzwerks ausübt und einem Technologieknoten,<br />

der den Netzwerkpartnern seine Infrastruktur und sein<br />

Know-how in den Bereichen Bioinformatik und Transkriptomik<br />

zur Verfügung stellt. Die Forschung des Netzwerks ist in Form der<br />

drei Forschungscluster „Pflanzenassoziierte Bakterien“, „Primärmetabolit-Produzenten“<br />

und „Sekundärmetabolit-Produzenten“<br />

organisiert. Die in den Clustern bearbeiteten Bakterienspezies sind<br />

in Tabelle 1 zusammengefaßt. Integraler Bestandteil des Bielefelder<br />

Netzwerks ist darüber hinaus eine Technologieplattform für<br />

Bioinformatik, die allen GenoMik-Plus-Projekten Unterstützung<br />

anbietet (Abb. 3; S. 30).<br />

Im Cluster „Pflanzenassoziierte Bakterien“ arbeiten insgesamt<br />

fünf Forschergruppen an Pflanzenwuchs-fördernden und Pflanzenwuchs-schädigenden<br />

Bakterien. Bei den Pflanzenwuchs-fördernden<br />

Bakterien handelt es sich um die Stickstoff-fixierenden Symbionten<br />

der Luzerne und der Sojabohne, Sinorhizobium meliloti und Bradyrhizobium<br />

japonicum. Im Mittelpunkt der Postgenomanalysen bei<br />

beiden Bakterienspezies stehen Untersuchungen zur Antwort und<br />

Adaptation der Bakterien an biotische und abiotische Streßbedingungen,<br />

denen die Bakterien in der Umwelt ausgesetzt sind. Die<br />

Relevanz streßinduzierter Gene sollen durch funktionelle Analysen<br />

von Transposon-induzierten Mutanten validiert werden.<br />

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Abb. 2: Geographische Verteilung der Partner des GenoMik-Plus Netzwerks „Funktionelle Genomforschung<br />

an Bakterien für den Umweltschutz, die Landwirtschaft und die Biotechnologie“<br />

Die Pflanzenwuchs-schädigenden Bakterien<br />

umfassen das Gram-positive Tomatenpathogen<br />

Clavibacter michiganensis subsp.<br />

michiganensis sowie die Gram-negativen<br />

Bakterien Xanthomonas campestris pathovare<br />

vesicatoria und campestris, die Pathogene<br />

von Tomate oder Kohlpflanzen. Im Zentrum<br />

der Analysen bei den genannten phyotopathogen<br />

Bakterien steht die Identifizierung<br />

von bakteriellen Genen, die in planta eine<br />

erhöhte Expression zeigen, da diese in der<br />

Bakterien-Wirtspflanzen-Interaktion eine<br />

Rolle spielen könnten. Kandidatengene<br />

sollen anschließend mutiert und die Pathogenität<br />

von Mutanten in Pflanzentests<br />

analysiert werden.<br />

Der Cluster „Primärmetabolit-Produzenten<br />

beschäftigt sich mit dem zur industriellen<br />

Produktion von Aminosäuren<br />

eingesetzten Gram-positiven Bakterium<br />

Corynebacterium glutamicum. In diesem Cluster<br />

arbeiten acht Arbeitsgruppen mit dem<br />

Ziel zusammen, einen globalen, vertieften<br />

N E T Z W E R K<br />

Einblick in die Kontrolle des Kohlenstoff-<br />

(C), Stickstoff- (N), Schwefel- (S) und Phosphor-(P)-<br />

Metabolismus bei C. glutamicum<br />

zu gewinnen. Hierzu sollen Effektoren und<br />

Regulatoren identifiziert, Verbindungen<br />

zwischen der Regulation und dem C-, N-,<br />

S- und P-Metabolismus aufgeklärt sowie<br />

Korrelationen zwischen Kulturbedingungen<br />

und intrazellulären Metaboliten untersucht<br />

werden.<br />

Der Cluster „Sekundärmetabolit-Produzenten“<br />

schließlich unterteilt sich in die drei<br />

Subcluster „Streptomyceten“, „Myxobakterien“<br />

und „Bacillus“. In den verschiedenen<br />

Subclustern arbeiten jeweils sechs, drei<br />

und vier Arbeitsgruppen an den jeweiligen<br />

Naturstoffproduzenten arbeitsteilig zusammen.<br />

Gemeinsames Ziel der Subcluster<br />

ist es, das Potential der drei verschiedenen<br />

Bakterienspezies zur Sekundärmetabolitproduktion<br />

auszuschöpfen. Der Subcluster<br />

„Streptomyceten“ beschäftigt sich mit<br />

der Verbesserung antibiotisch wirksamer<br />

Tab. 1: Bakterielle Postgenomprojekte und verantwortliche Cluster-Koordinatoren bzw. Projektleiter.<br />

Aus Platzgründen wurden bei den Clustern II und III nur die Cluster- bzw. Subclusterkoordinatoren*<br />

aufgelistet.<br />

Bakterienspezies Verantwortlicher<br />

Cluster I: Pflanzenassoziierte Bakterien<br />

Bradyrhizobium japonicum Michael Göttfert, Dresden*<br />

Sinorhizobium meliloti Anke Becker, Bielefeld<br />

Clavibacter michiganensis subsp. michiganensis Rudolf Eichenlaub, Bielefeld<br />

Xanthomonas campestris pv. campestris Karsten Niehaus, Bielefeld<br />

Xanthomonas campestris pv. vesicatoria Ulla Bonas, Halle (Saale)<br />

Cluster II: Primärmetabolit-Produzenten<br />

Corynebacterium glutamicum Michael Bott, Jülich*<br />

Cluster III: Sekundärmetabolit-Produzenten<br />

Streptomyces Wolfgang Wohlleben, Tübingen*<br />

Sorangium cellulosum Rolf Müller, Saarbrücken<br />

Bacillus amyloliquefaciens Rainer Borriss, Berlin<br />

Sekundärmetabolite aus Streptomyces wie<br />

beispielsweise einer Reduktion der Zytotoxizität.<br />

Einen zweiten Schwerpunkt bildet<br />

die Analyse der Regulation der Sekundärmetabolitproduktion.<br />

Ziel ist hierbei die<br />

Entwicklung von Strategien zur Steigerung<br />

der Ausbeute bei der Produktion von Antibiotika.<br />

Das Subcluster „Myxobakterien“<br />

fokussiert auf Untersuchungen zur Regulation<br />

der Sekundärmetabolitproduktion<br />

in Sorangium cellulosum. Angestrebt wird<br />

hierbei eine Erhöhung der Produktivität<br />

von Produktionsstämmen. Daneben sollen<br />

mittels „genome mining“ neuartige Sekundärmetabolite<br />

identifiziert werden. Im Fokus<br />

der Arbeiten des Subclusters „Bacillus“<br />

schließlich, steht die Produktion und Charakterisierung<br />

von neuen Polyketiden von<br />

Bacillus amyloliquefaciens, die gegen human-<br />

und pflanzenpathogene Bakterien gerichtet<br />

sind. Weiteres Ziel ist die Optimierung der<br />

Produktion von antibakteriellen Wirkstoffen<br />

mittels eines Bacillus-spezifischen Expressionssystems.<br />

Die im Zuge der Analysen geplanten<br />

genomweiten Transkriptomexperimente<br />

in den verschiedenen Clustern werden<br />

zentral vom Netzwerkzentrum in Bielefeld<br />

durchgeführt. Hierzu stellt der Technologieknoten-Transkriptomik<br />

seine state-of-theart-Ausrüstung<br />

und seine entsprechende Expertise<br />

zur Verfügung. Die bioinformatische<br />

Auswertung der erzeugten Daten erfolgt mit<br />

Hilfe der in Bielefeld entwickelten Software-<br />

Suite für bakterielle Genomforschung (Tab.<br />

2, S 32). Mittels eines neu einzurichtenden<br />

GenoMik-Plus-Portals, erhalten die Netzwerkpartner<br />

einen Web-basierten Zugriff<br />

auf die in Bielefeld vorgehaltene Rechner-<br />

und Software-Infrastruktur.<br />

Technologieplattform Bioinformatik<br />

Im Zuge der fünfjährigen GenoMik-Förderphase<br />

wurde in den insgesamt drei<br />

BMBF-geförderten, bundesweiten Kompetenznetzwerken<br />

eine Infrastruktur für<br />

bakterielle Genomforschung aufgebaut. Es<br />

bildeten sich drei Forschungszentren mit<br />

den Schwerpunkten DNA-Sequenzanalyse,<br />

Bioinformatik und Proteomforschung heraus.<br />

Die Ausstattung der drei Zentren mit<br />

modernsten Geräten sowie das erworbene<br />

Know-how wird nun im Rahmen des Geno-<br />

Mik-Plus-Förderschwerpunkt in Form einer<br />

„Technologieplattform für mikrobielle Genomforschung<br />

(TPMG)“ zusammengefaßt<br />

und GenoMik-Plus-Kooperationspartnern<br />

zur Nutzung angeboten. Während die<br />

Universität Göttingen den Sektor DNA-<br />

Sequenzanalyse und -Annotation abdeckt,<br />

ist die Universität Greifswald für die Hochdurchsatz-Proteomforschung<br />

zuständig.<br />

Aufgrund seiner Expertise auf dem Sektor<br />

Bioinformatik wurde die Universität Bielefeld<br />

als Bioinformatik-Zentrum der Tech-<br />

30 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


nologieplattform ausgewählt. Die TPMG-<br />

Bioinformatik steht für alle im Rahmen<br />

des GenoMik-Plus-Förderschwerpunktes<br />

geförderten Projekte als Dienstleister auf<br />

den Gebieten Genomannotation (GenDB)<br />

und der Auswertung von Transkriptomdaten<br />

(EMMA) zur Verfügung. Insbesondere<br />

das Programm GenDB wurde bereits international<br />

in zahlreichen Genomprojekten erfolgreich<br />

eingesetzt 8, 9, 10 . Den Kooperationspartnern<br />

der TPMG-Bioinformatik werden<br />

die in Tabelle 2 aufgeführten Programme<br />

zur Nutzung angeboten.<br />

Neue Sequenziertechnologie<br />

und die Bielefelder Software-Suite<br />

Die Anwendung der von der Firma Roche<br />

vertriebenen sogenannten Sequenziertechnologie<br />

von 454 Life Science Corp.<br />

(Branford, USA) in der bakterielle Genomforschung<br />

hat die Erstellung von Genomsequenzen<br />

enorm beschleunigt. Innerhalb<br />

kürzester Zeit kann nun die komplette<br />

Genomsequenz eines Bakteriums erstellt<br />

werden. Einen Flaschenhals in der weiteren<br />

Prozessierung der Sequenz stellt allerdings<br />

deren bioinformatische Auswertung dar.<br />

In Zusammenarbeit mit der Firma Roche<br />

Applied Science, Penzberg, wurde nun<br />

N E T Z W E R K<br />

Abb. 3: Struktur des von der Universität Bielefeld koordinierten GenoMik-Plus-Netzwerks<br />

eine de novo-Sequenzierung des Genoms<br />

des humanpathogenen Bakteriums Corynebacterium<br />

urealyticum mit Hilfe des Genom<br />

Sequencer-Systems durchgeführt 11 . Das<br />

assemblierte Genom wurde anschließend<br />

mit Hilfe der Genomannotationssoftware<br />

GenDB automatisch annotiert, wobei eine<br />

standardisierte Analysepipeline bestehend<br />

Genevac German lyo 122.5x185 12/9/06 12:53 pm Page 1<br />

Kennziffer 27 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

aus Genvorhersage, Funktionsvorhersage<br />

sowie Datenbankabfragen wie BLAST oder<br />

InterPro angewandt wurde. Die Fallstudie<br />

demonstrierte, daß sich Datensätze, die mit<br />

Hilfe der neuen 454-Technologie erzeugt<br />

wurden, in idealer Weise mit der in Bielefeld<br />

entwickelten Software-Suite verbinden<br />

lassen.<br />

Hinweise und Tipps zur Evaporation<br />

Mit den Tipps von den Experten von Genevac können Sie Ihre<br />

Konzentrations- und Evaporationsverfahren optimieren.<br />

Nummer 2 – Problem mit der Gefriertrocknung von<br />

HPLC-Fraktionen<br />

Das Problem<br />

Die Gefriertrocknung von HPLC-Fraktionen, die flüchtige<br />

Lösungsmittel wie z. B. Acetonitril enthalten, kann problematisch<br />

sein. Das flüchtige Lösungsmittel friert oft nicht und verursacht<br />

daher ein Aufkochen des Lösungsmittelgemisches und<br />

Probenverluste. Darüber hinaus kann das flüchtige Lösungsmittel<br />

den Aufbau eines sehr niedrigen Vakuums beeinträchtigen, das<br />

für eine leistungsfähige Gefriertrocknung notwendig ist.<br />

Die Lösung<br />

Neue technische Weiterentwicklungen der<br />

Zentrifugenevaporatoren von Genevac erlauben es, eine schnelle<br />

und sichere Lyophilisation von HPLC-Fraktionen zu verwirklichen.<br />

In einem neuen Technikbericht werden die Einzelheiten dieser<br />

neuen Technologie beschrieben und es wird gezeigt, wie die<br />

Probleme bei Trocknung von HPLC-Proben gelöst werden<br />

können.<br />

Berichtanforderung<br />

Diesen Anwendungsbericht erhalten Sie unter der Adresse<br />

http://www.genevac.de/promo/LyoDev<br />

Trocknung von 15-ml-<br />

HPLC-Fraktionen mit 0,01<br />

M Ibuprofen: 5 Stunden<br />

Gefriertrocknung von 15-ml-<br />

HPLC-Fraktionen mit 0,01 M<br />

Ibuprofen: 6 Stunden.<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 31<br />


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Tab. 2: In house entwickelte Softwaremodule des Bielefelder Netzwerkzentrums. Die in<br />

Klammern gezeigten Zahlen beziehen sich auf die im Literaturverzeichnis aufgeführten<br />

Originalpublikationen.<br />

Bereich Software Software-Beschreibung<br />

DNA-Sequenzanalyse SAMS Ad hoc-Analyse und Qualitätskontrolle von DNA-<br />

Sequenzen, Kontrolle des Projektfortschritts (z.B.<br />

Lander-Waterman-Statistiken)<br />

BACCardI Tool für die Visualisierung von BAC- und Fosmidkarten<br />

zur Validierung der Genomassemblierung [3]<br />

GenDB Automatische und manuelle Genomannotation [4]<br />

Transkriptomik OligoDesigner Design von spezifischen Oligonukleotiden für<br />

Microarrays<br />

Array LIMS Speicherung und Management von Microarray-<br />

Daten<br />

EMMA Auswertung von Microarray-Daten [5]<br />

Datenintegration BRIDGE Software zur Integration heterogener Datensätze<br />

z.B. Verknüpfung von Microarray-Daten mit der<br />

entsprechenden Genomannotation [6, 7]<br />

Daten- und GPMS Projekt und Benutzermanagement<br />

Projektmanagement (Zugang mittels spezieller<br />

Berechtigungen)<br />

Fazit<br />

Dank der vom BMBF im Jahre 2001 ins Leben<br />

gerufenen GenoMik-Förderinitiative, in<br />

deren Rahmen drei Genomforschungsnetzwerke<br />

etabliert wurden, die insgesamt mehr<br />

als 20 bakterielle Genome entschlüsselten,<br />

hat Deutschland auf dem Gebiet der mikrobiellen<br />

Genomforschung wieder Anschluß<br />

an die internationale Spitzenforschung<br />

gefunden.<br />

Die während der GenoMik-Förderphase<br />

sequenzierten bakteriellen Genome des<br />

Bielefelder Netzwerks sowie die neukonstruierten<br />

genomweiten Microarrays bilden<br />

ein solides Fundament für die geplanten<br />

Forschungsarbeiten des von der Universität<br />

Bielefeld koordinierten GenoMik-Plus-<br />

Netzwerks. Dieses wird sich während des<br />

dreijährigen Förderzeitraums vor allem<br />

auf die Beantwortung biologischer Fragestellungen<br />

konzentrieren. Der Einsatz<br />

der sogenannten ‚-omics‘-Techniken wird<br />

dabei neue Einblicke in die molekularen<br />

Grundlagen der Wirt-Bakterien-Interaktion<br />

bei symbiontischen und pathogenen<br />

Bakterien ergeben, die Rolle regulatorischer<br />

Netzwerke bei der fermentativen<br />

Aminosäureproduktion aufklären sowie<br />

die Identifizierung neuartiger, biologisch<br />

aktiver Sekundärmetabolite erleichtern.<br />

Die Technologieentwicklung auf dem Gebiet<br />

der Analyse bakterieller Genome soll<br />

ebenfalls vorangetrieben werden.<br />

Einzigartig in Deutschland dürfte dabei<br />

eine in Grundzügen in Bielefeld bereits<br />

etablierte Pipeline von Genomsequenzierung<br />

und -annotation sein. Diese beruht<br />

auf einer Verknüpfung der neuen 454-Sequenziertechnik<br />

mit der Bielefelder Bioin-<br />

Kennziffer 28 LW 05 · www.biocom.de<br />

formatik-Software-Suite und ermöglicht<br />

so eine schnelle, kostengünstige Analyse<br />

bakterieller Genome.<br />

Literatur<br />

[1] Schneiker, S., dos Santos V.A.P.M., Bartels, D., Bekel, T., Brecht, M., Buhrmester,<br />

J., Chernikova, T.N., Denaro, R., Ferrer, M., Gertler, C., Goesmann,<br />

A., Golyshina, O.V., Kaminski, F., Khachane, A.N., Lang, S., Linke, B.,<br />

McHardy, A.C., Meyer, F., Nechitaylo, T., Pühler, A., Regenhardt, D., Rupp, O.,<br />

Sabirova, J.S., Selbitschka, W., Yakimov, M.M., Timmis, K.N., Vorhölter, F.J.,<br />

Weidner, S., Kaiser, O., Golyshin, P.N. Nature Biotechnol 24 (2006), 997-<br />

1004.<br />

[2] Special Issues des J Biotechnol 106 (2003; Eds. Pühler, A., Selbitschka, W.)<br />

[3] Bartels, D., Kespohl, S., Albaum, S., Drüke, T., Goesmann, A., Herold, J.,<br />

Kaiser, O., Pühler, A., Pfeiffer, F., Raddatz, G., Stoye, J., Meyer, F., Schuster,<br />

S.C. Bioinformatics 21(2005), 853-859.<br />

[4] Meyer, F., Goesmann, A., McHardy, A.C., Bartels, D., Bekel, T., Clausen, J.,<br />

Kalinowski, J., Linke, B., Rupp, O., Giegerich, R., Pühler, A. Nucleic Acids<br />

Res 31 (2003), 2187-2195.<br />

[5] Dondrup, M., Goesmann, A., Bartels, D., Kalinowski, J., Krause, L., Linke,<br />

B., Rupp, O., Sczyrba,A., Pühler, A., Meyer, F. J Biotechnol 106 (2003),<br />

135-146.<br />

[6] Goesmann, A., Linke, B., Rupp, O., Krause, L., Bartels, D., Dondrup, M.,<br />

McHardy, A.C., Wilke, A., Pühler, A., Meyer, F. J Biotechnol 106 (2003,)<br />

157-167.<br />

[7] Goesmann, A., Linke, B., Bartels, D., Dondrup, M., Krause, L., Neuweger,<br />

H., Oehm, S., Paczian, T., Wilke, A., Meyer, F. Nucleic Acids Res 33 (2005),<br />

W710-W716 Suppl. S<br />

[8] Baar, C., Eppinger, M., Raddatz, G., Simon, J., Lanz, C., Klimmek, O.,<br />

Nandakumar, R., Gross, R., Rosinus, A., Keller, H., Jagtap, P., Linke, B.,<br />

Meyer, F., Lederer, H., Schuster, S.C. Proc Natl Adac Sci USA 100 (2003),<br />

11690-11695.<br />

[9] Rendulic, S., Jagtap, P., Rosinus, A., Eppinger, M., Baar, C., Lanz, C., Keller,<br />

H., Lambert, C., Evans, K.J., Goesmann, A., Meyer, F., Sockett, R.E., Schuster,<br />

S.C. Science 303 (2004), 689-692.<br />

[10] Westberg, J., Persson, A., Holmberg, A., Goesmann, A., Lundeberg, J.,<br />

Johansson, K-E, Pettersson, B., Uhlén, M. Genome Res 14 (2004), 221-227.<br />

[11] Tauch, A., Trost, E., Bekel, T., Goesmann, A., Ludewig, U., Pühler, A. Genome<br />

Sequencer System. Application Note N. 2/July 2006, Roche Diagnostics.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Werner Selbitschka<br />

Universität Bielefeld, Lehrstuhl für Genetik<br />

D-33501 Bielefeld<br />

Tel.: +49-(0)521-106 5604<br />

Fax: +49-(0)521-106 5626<br />

eMail: werner.selbitschka@genetik.unibielefeld.de<br />

www.genomik.uni-bielefeld.de<br />

32 | 7. Jahrgang | Nr. 2/2005 LABORWELT


Genomics<br />

�<br />

Alkan-Biodegradation mit<br />

Alcanivorax borkumensis<br />

Dr. Vítor A.P. Martins dos Santos, Dipl.-Biol. Christoph Gertler, Dr. Peter N. Golyshin,<br />

Prof. Kenneth N. Timmis, Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig<br />

Prof. Alfred Pühler und Dr. Susanne Schneiker , Lehrstuhl für Genetik, Universität Bielefeld<br />

Alcanivorax borkumensis ist ein ölabbauendes, marines Bakterium, das in ölverschmutztem<br />

Meerwasser weltweit nachzuweisen ist. Das 3,12 Mb große Genom von A. borkumensis SK2<br />

enthält zahlreiche Gene, die den effizienten Abbau verschiedener Bestandteile des Öls vermitteln.<br />

Außerdem kodiert es für die Bildung von oberflächenaktiven Substanzen, Glykolipiden,<br />

die für die Emulsion von Öl bedeutend sind, und für Oberflächenpolysaccharide, die bei der<br />

Bildung von Biofilmen eine Rolle spielen. Zusätzlich verfügt das Bakterium über eine Vielzahl<br />

an Transportern für die Aufnahme von Nährstoffen und kann sich so gegenüber Nahrungskonkurrenten<br />

in nährstoffarmen Habitaten behaupten. Experimente zur Biodegradation von<br />

Schweröl unter optimalen Versuchsbedingungen in einer naturnahen Mikrokosmen-Versuchsreihe<br />

zeigten, daß A. borkumensis SK2 zusammen mit anderen Bakterien in der Lage<br />

ist, fast 98% des gefährlichen und schwer abbaubaren Schiffsöls zu verarbeiten und den<br />

Nahrungsketten als unschädliche Biomasse zuzuführen.<br />

Ölverschmutzungen stellen eine große Bedrohung<br />

für marine und küstennahe Ökosysteme<br />

dar. Jährlich gelangen mehrere hundert Millionen<br />

Liter Öl in die Meere. Mit mehr als 17.000<br />

Bestandteilen ist Rohöl eine der komplexesten<br />

Mischungen an organischen Substanzen,<br />

die auf der Erde natürlich vorkommen. Gesättigte<br />

Kohlenwasserstoffe machen dabei<br />

den Hauptbestandteil im Rohöl aus. Daher<br />

stellt deren Abbau den wichtigsten Prozeß<br />

zur Beseitigung von Ölverschmutzungen in<br />

der Umwelt dar 1 . Daß die Weltmeere nicht<br />

komplett mit Öl verschmutzt sind, ist der<br />

Effizienz und Vielseitigkeit eines Netzwerks<br />

mariner Mikroorganismen zu verdanken, die<br />

verschiedenartige Kohlenwasserstoffbindungen<br />

abbauen können. Dennoch können diese<br />

Mikroorganismen unter normalen Umweltbedingungen<br />

die großen Mengen an Öl nicht<br />

komplett beseitigen, die durch starke vom<br />

Menschen verursachte Verschmutzungen, wie<br />

etwa Tankerunglücke, ins Meer gelangen.<br />

A. borkumensis wurde mittels Durchmusterung<br />

von Bakterien, die in der Lage sind,<br />

oberflächenaktive Stoffe zu produzieren und<br />

n-Alkane abzubauen, aus einer Seewasser/Sediment-Probe<br />

der Nordsee isoliert 2 . Seitdem<br />

ist A. borkumensis in mehr als 50 marinen<br />

Habitaten weltweit nachgewiesen worden 3,4 .<br />

A. borkumensis ist im Vergleich zu anderen<br />

ölabbauenden Meeresbakterien extrem kompetitiv.<br />

Während das Bakterium in sauberen<br />

Meereshabitaten kaum detektierbar ist, steigt<br />

sein Anteil auf bis zu 80 Prozent der gesamten<br />

Bakterienpopulation in vielen ölverschmutzten<br />

Habitaten 1 . Aufgrund dieser Eigenschaften<br />

wurde das Bakterium für die Genomsequenzierung<br />

ausgewählt.<br />

Die Genomsequenzierung von A. borkumensis<br />

SK2 sollte Hinweise darauf liefern, welche<br />

genetischen Grundlagen den herausragenden<br />

Eigenschaften beim Abbau von Erdöl<br />

und dem raschen Anstieg der Bakterienzahl<br />

beim Vorhandensein von Öl zugrunde liegen<br />

und somit als Grundlage zu einer vertieften,<br />

experimentellen Analyse dieser besonderen<br />

Fähigkeiten dienen.<br />

Das Alcanivorax borkumensis-<br />

Genomprojekt<br />

Im Rahmen des Bielefelder Kompetenznetzwerks<br />

„Genomforschung an Bakterien<br />

für den Umweltschutz, die Landwirtschaft<br />

und die Biotechnologie“ wurde gemeinsam<br />

von Forschern des Helmholtz-Zentrums für<br />

Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig<br />

und der Universität Bielefeld erstmals das<br />

Genom des marinen, ölabbauenden Bakteriums<br />

entziffert 5-6 .<br />

Sequenzerstellung und Assemblierung<br />

Zur automatisierten Qualitätskontrolle und<br />

Verarbeitung der Sequenzdaten wurde an der<br />

Universität Bielefeld eine Bioinformatik-Pipeline<br />

entwickelt 7 , die neben der Standardsoftware<br />

zur Prozessierung, Assemblierung und<br />

Visualisierung von Sequenzdaten, um die inhouse<br />

entwickelten Programme BioMake und<br />

BaCCardI erweitert wurde. Das Programm<br />

BioMake dient zur automatischen Prozessierung<br />

und Auswertung von Sequenzrohdaten.<br />

Kennziffer 29 LW 05 · www.biocom.de �<br />

Hessisches Ministerium<br />

für Wirtschaft, Verkehr<br />

und Landesentwicklung<br />

Hessen:<br />

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Biotechnologie<br />

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Hessen bietet alles für die GMP-konforme Bioproduktion.<br />

Die Region verfügt über erfolgreiche<br />

Produkte und herausragende Dienstleistungen.<br />

Hessen bietet ein dichtes Netzwerk von der Auftragsproduktion<br />

über den Anlagenbau, die Prozesstechnik,<br />

das Qualitätsmanagement und die<br />

Analytik bis hin zu europäischen Zulassungsbehörden.<br />

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vollständigen Überblick über das Potenzial der<br />

Bioproduktion in Hessen.<br />

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HA Hessen Agentur GmbH<br />

Abraham-Lincoln-Str. 38-42<br />

65189 Wiesbaden<br />

Dr. Detlef Terzenbach<br />

Mail: detlef.terzenbach@hessen-agentur.de<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 2/2005 | 33


Mit dem Programm BaCCardI 8 ist eine Validierung<br />

der Genomassemblierung möglich.<br />

In der ersten Phase der Sequenzierung<br />

von A. borkumensis SK2 wurden shotgun-<br />

Banken mit Insertgrößen von 1kb, 2 bis 3 kb<br />

und 8kb konstruiert und anschließend über<br />

32.000 qualitativ hochwertige Sequenzen im<br />

Hochdurchsatzverfahren von der Qiagen<br />

GmbH (Hilden) erstellt. In der zweiten Phase<br />

der Genomsequenzierung wurden knapp<br />

1.500 weitere Sequenzen zur Qualitätsverbesserung<br />

und zum Schließen der Lücken<br />

in der Genomsequenz bei der IIT Biotech<br />

GmbH (Bielefeld) erzeugt, um für jede Base<br />

der Konsensussequenz eine Qualität von<br />

mindestens Phred 40 zu erzielen. Parallel<br />

zur Hochdurchsatz-Sequenzierungsphase<br />

wurde zur Validierung der assemblierten Genomsequenz<br />

eine BAC-Bibliothek mit großen<br />

DNA-Fragmenten konstruiert und beidseitig<br />

von der Integrated Genomics GmbH (Jena)<br />

ansequenziert. Die Genomsequenzierung<br />

ergab, daß das Genom von A. borkumensis<br />

SK2 zirkulär ist und eine Größe von 3.120.143<br />

Basenpaaren aufweist.<br />

Die Annotation des Genoms erfolgte mit<br />

dem an der Universität Bielefeld entwickelten<br />

Annotationssystem GenDB 9 . GenDB ist ein<br />

„open source“-Genomannotationssystem für<br />

bakterielle Genome in dem Regionen (z.B.<br />

Gene), Beobachtungen zu diesen Regionen<br />

B L I T Z L I C H T<br />

(z.B. Ergebnisse von Datenbankabfragen)<br />

und automatische oder manuelle Annotationen<br />

gespeichert werden. Vor der manuellen<br />

Annotation wurde für jedes vorhergesagte<br />

Gen zunächst eine computergestützte automatische<br />

Annotation durchgeführt. Nach<br />

Vorhersage und manueller Annotation des<br />

Genoms kodiert A. borkumensis SK2 für 2.755<br />

Proteine, wobei 2.242 dieser Proteine eine<br />

biologische Funktion zugeordnet werden<br />

konnte (Abb. 1).<br />

Analyse des genetischen Potentials<br />

von A. borkumensis SK2<br />

Das auffälligste Merkmal von A. borkumensis<br />

SK2 ist seine Fähigkeit, effizient von Alkanen<br />

als ausschließlicher C-Quelle zu leben. In<br />

Übereinstimmung dazu hat die Analyse des<br />

Genoms gezeigt, daß SK2 neben den beiden,<br />

aus Pseudomonas putida bekannten alk-Genclustern<br />

10 , für drei p450-Cytochrome kodiert, die<br />

am Abbau von Kohlenwasserstoffverbindungen<br />

beteiligt sind. Außerdem existieren mehrere<br />

Oxidoreduktasen unbekannter Spezifität,<br />

die vermutlich an der Ölverwertung beteiligt<br />

sind. Dieses breite Spektrum an Wegen zum<br />

Abbau von Kohlenwasserstoffen vermittelt<br />

A. borkumensis SK2 einen klaren Vorteil gegenüber<br />

anderen Mitgliedern ölabbauender<br />

bakterieller Gemeinschaften.<br />

Abb.1: Das zirkuläre Chromosom von A. borkumensis SK2. Von innen nach außen sind abgebildet:<br />

(Kreis 1) GC skew der DNA; (Kreis 2) G+C-Gehalt der DNA; (Kreise 3 und 4) Gene die gegen, bzw. im<br />

Uhrzeigersinn exprimiert werden. Die Gene sind gemäß dem Klassifizierungsschema der „Cluster<br />

of Orthologous Groups“ eingefärbt; (Kreis 5) DNA-Koordinaten des Chromosoms in Kilobasen.<br />

Oberflächenaktive Stoffe fördern die Emulsion<br />

von Öl in Wasser und erhöhen so die Bioverfügbarkeit<br />

von hydrophoben organischen<br />

Substanzen. Die Genomannotation lieferte<br />

einige Kandidaten, die für die Bildung oberflächenaktiver<br />

Glucolipide in Frage kommen.<br />

Diese Glucolipide spielen eine entscheidende<br />

Rolle für die Emulsion von Öl in Wasser. Damit<br />

erleichtern sie die Bioverfügbarkeit des Öls<br />

und fördern den Abbau der Kohlwasserstoffmoleküle.<br />

Außerdem verfügt A. borkumensis<br />

SK2 über ein 50kb großes Gencluster, welches<br />

die komplette Maschinerie für die Biosynthese,<br />

den Export, die Modifizierung und Polymerisierung<br />

von Exopolysacchariden enthält, die<br />

möglicherweise an der Ausbildung von Biofilmen<br />

beteiligt sind und so die Ansiedlung von<br />

A. borkumensis SK2 im Bereich der Öl-Wasser-<br />

Interphase ermöglichen (Abb. 2A).<br />

Der Erfolg eines marinen Bakteriums in<br />

einer meist sehr nährstoffarmen Umgebung<br />

hängt von einer effektiven Aufnahme und<br />

Verwertung von Nährstoffen, insbesondere<br />

Stickstoff (N), Phosphor (P) und Schwefel (S)<br />

ab. Neben spezifischen Aufnahmesystemen<br />

für die Makroelemente N, P und S, besitzt<br />

A. borkumensis SK2 Transportsysteme für die<br />

Aufnahme von Mikronährstoffen, wie Eisen,<br />

Zink, Magnesium, Cobalt und anderen. Im<br />

Einklang mit der Lebensweise in einem<br />

marinen Habitat sind viele Transportsysteme<br />

an Na + -Pumpen gebunden, die den<br />

Natrium-Gradienten als Energiequelle für die<br />

Nährstoffaufnahme nutzen. Als mariner Organismus,<br />

der hauptsächlich in den oberflächennahen<br />

Meeresschichten lebt, verfügt A.<br />

borkumensis SK2 über eine Reihe an Systemen<br />

zum Schutz vor den schädlichen Folgen von<br />

UV-Strahlen, wie die DNA-Photolyase, RecAabhängige<br />

DNA-Reparaturmechanismen und<br />

das SOS-Response DNA-Reparatursystem.<br />

Wie andere salztolerante Bakterien auch,<br />

besitzt SK2 die genetischen Determinanten,<br />

um K + , Glutamat und gelöste Substanzen,<br />

wie Ectoin und Betain zum Schutz vor osmotischem<br />

Streß anzureichern.<br />

Weitere Details zur Auswertung der<br />

Genomsequenz befinden sich in der Originalarbeit<br />

zur Sequenzierung und Analyse<br />

des Genoms von A. borkumensis SK2, die in<br />

der Zeitschrift NATURE BIOTECHNOLOGY vorab<br />

am 30. Juli 2006 unter der DOI-Nummer<br />

10.1038/nbt1232 erschien 6 . Die annotierte<br />

Nukleotidsequenz ist unter der EMBL-ID<br />

AM286690 verfügbar 6 .<br />

Anwendung von A. borkumensis SK2<br />

Wie Genomsequenzierung und Annotation<br />

zeigten, verfügt Alcanivorax über ein ganzes<br />

Arsenal außergewöhnlicher Anpassungen<br />

zum Abbau von Öl in marinen Habitaten.<br />

Hinzu kommt die ubiquitäre Verbreitung<br />

Kennziffer 30 LW 05 · www.biocom.de �<br />

34 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


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B L I T Z L I C H T<br />

Abb. 2: Biofilmbildung und Emulsifikation in Mikrokosmen. A. Anhaftung von A. borkumensis an<br />

Öltröpfchen und Initiation des Ölabbaus sowie Aufbau der primären Biofilme. B. Biofilmbildung<br />

nach 14 bis 28 Tagen: Das Öl wird innerhalb der Biofilme in kleinere Tröpfchen zerlegt und nach<br />

und nach abgebaut; C. Detailaufnahme der Biofilme im fortgeschrittenen Stadium (s. Abb. 2B Kästchen):<br />

Gut erkennbar ist die Dicke der Biofilme und der Wandel von einzeln sichtbaren Zellen (vgl.<br />

Abb. 2A) zur Polysaccharidmatrix (dicke weiße Schicht). Vereinzelt wachsen noch Zellen in langen<br />

Aggregaten aus der Oberfläche der Biofilme heraus. Vergrößerungen 100-1000x. Zeiss Axioscope.<br />

von A. borkumensis, wodurch eine langwierige<br />

Anzucht im Labor nahezu überflüssig<br />

wird. Da A. borkumensis auch in nicht mit<br />

Öl verschmutzten Gewässern in geringer<br />

Zahl vorhanden ist, warten die Bakterien<br />

sozusagen auf eventuell in das Meer gelangendes<br />

Öl – und das zu jeder Zeit und an<br />

jedem Ort. Zwei weitere essentielle Faktoren<br />

für Alcanivorax´ entscheidende Rolle beim<br />

Ölabbau spielen die Biotensid- und die Biofilmproduktion.<br />

In einer Mikrokosmen-Experimentreihe,<br />

die das HZI in Braunschweig in Kooperation<br />

mit dem AWI (Alfred-Wegener-Institut für<br />

Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft)<br />

auf Helgoland etabliert<br />

hat, wurden 50 Mikrokosmen mit 25 verschiedenen<br />

Kombinationen aus Bindemittel, Stickstoff-<br />

und Phosphat-Düngern und Mischkul-<br />

turen von Alcanivorax eingesetzt – mit zum<br />

Teil unerwarteten Ergebnissen. So wurde im<br />

effektivsten Ansatz der Ölabbau innerhalb<br />

von wenigen Tagen sichtbar. Messungen der<br />

Ölrückstände zeigten, daß in diesem Mikrokosmos<br />

nahezu 98% des verwendeten Bunker<br />

C–Schweröls abgebaut wurden.<br />

Die Parameter dieses Ansatzes wurden in<br />

der Zwischenzeit auf einen 500 Liter großen<br />

Mesokosmos übertragen, welcher zur Zeit<br />

auf Helgoland untersucht wird. Auch hier<br />

haben sich bereits erste Erfolge abgezeichnet.<br />

So konnte zum Beispiel der phasenweise<br />

Abbau des Öls mikroskopisch beobachtet<br />

werden, bei dem Alcanivorax zunächst die<br />

Oberflächen des Öls besetzt (Abb. 2A), durch<br />

Biotenside die Öltropfen aufspaltet (Abb.<br />

2B) und langsam mit einer Polysaccharid-<br />

Matrix umgibt (Abb. 2C). Nach einiger Zeit<br />

brechen die so entstehenden Biofilme und<br />

Feinemulsionen auseinander, bis nur noch<br />

einige wenige Mikrometer große Öltröpfchen<br />

zurückbleiben.<br />

36 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />

Fazit<br />

Die Auswertung der Genomsequenz von A.<br />

borkumensis SK2 liefert wertvolle Einblicke<br />

in seine ungewöhnlichen metabolischen<br />

Fähigkeiten, seine Lebensweise in einem<br />

überwiegend nährstoffarmen Habitat und<br />

die Fähigkeit, das für Ölverschmutzungen<br />

typische Ungleichgewicht im C:N-Nährstoffangebot<br />

zu überwinden. Die vorliegenden<br />

Genomdaten dienen als eine wertvolle<br />

Basis für weitere funktionelle Analysen in<br />

Proteom-, Transkriptom- und Metabolomexperimenten.<br />

Experimente zur Biodegradation haben<br />

gezeigt, daß A. borkumensis SK2, zusammen<br />

mit anderen Bakterien unter optimalen<br />

Versuchsbedingungen im Mikrokosmos in<br />

der Lage ist, fast 98% des gefährlichen und<br />

schwer abbaubaren Schiffsöls Bunker C zu<br />

verarbeiten und somit unschädlich zu machen.<br />

Die durch diese Versuche gewonnenen<br />

Erfahrungen sollen in der Zukunft unmittelbar<br />

in die Entwicklung einer konkreten Ölabbaustrategie<br />

einfließen, die ohne Gentechnik<br />

und chemische Hilfsmittel für die Sauberkeit<br />

von Meer und Küsten sorgen soll.<br />

Literatur<br />

[1] Head, I.M. et al. Marine microorganisms make a meal of oil. Nat. Rev.<br />

Microbiol. 4 (2006), 173-182.<br />

[2] Yakimov, M.M. et al. Alcanivorax borkumensis gen. nov., sp. nov., a new,<br />

hydrocarbon degrading and surfactant-producing marine bacterium. Int.<br />

J. Syst. Bacteriol. 48 (1998), 339-348.<br />

[3] Hara, A. et al. Alcanivorax which prevails in oil-contaminated seawater<br />

exhibits broad substrate specificity for alkane degradation. Einviron.<br />

Microbiol. 5 (2003), 746-753.<br />

[4] Yakimov, M.M. et al. Natural microbial diversity in superficial sediments of<br />

Milazzo Harbor (Sicily) and community successions durino microcosm enrichment<br />

with various hydrocarbons. Environ. Microbiol. 7 (2005), 1426-1441.<br />

[5] Golyshin, P.N. et al. Genome sequence completed of Alcanivorax borkumensis,<br />

a hydrocarbon-degrading bacterium that plays a global role in oil<br />

removal from marine systems. J. Biotechnol. 106 (2003), 215-220.<br />

[6] Schneiker, S. et al. Genome sequence of the ubiquitous hydrocarbondagrading<br />

marine bacterium Alcanivorax borkumensis. Nat. Biotechnol. 24<br />

(2006), 997-1004.<br />

[7] Kaiser, O. et al. Whole genome shotgun sequencing guided by bioinformatics<br />

pipelines – an optimal approach for an established technique. J.<br />

Biotechnol. 106 (2003), 121-133.<br />

[8] Bartels, D. et al. BACCardI – a tool for the validation of genomic assemblies,<br />

assisting genome finishing and intergenome comparison. Bioinformatics<br />

21 (2005), 853-859.<br />

[9] Meyer, F. et al. GenDB-an open source genome annotation system for<br />

prokaryote genomes. Nucl. Acids. Res. 31 (2003), 2187-2195.<br />

[10] Van Beilen, J.B. et al. Analysis of Pseudomonas putida alkane-degradation<br />

gene clusters and flanking insertion sequences: evolution and regulation<br />

of the alk genes. Microbiology 147 (2001), 1621-1630<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Dipl-Ing Vitor A.P. Martins dos Santos<br />

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung<br />

Inhoffenstraße 7. D-38124 Braunschweig<br />

Tel.: +49-(0)531-6181-4008<br />

Fax: +49-(0)531-6181-4199<br />

eMail: vds@helmholtz-hzi.de<br />

www.helmholtz-hzi.de


Tagungsbericht<br />

�<br />

From Functional Genomics<br />

to Natural Products of Marine<br />

Microorganisms<br />

Prof. Dr. Thomas Schweder, Universität Greifwald<br />

Marine Mikroorganismen leben in sehr komplexer Wechselwirkung mit anderen Organismen.<br />

Deshalb ist es schwierig, diese Organismen aus ihren natürlichen Lebensgemeinschaften herauszulösen<br />

und im Labor zu kultivieren. Somit ist es nicht verwunderlich, daß bisher weniger<br />

als ein Prozent der schätzungsweise mehr als eine Million marinen Mikroorganismen mit den<br />

herkömmlichen mikrobiologischen Methoden im Labor kultiviert werden konnten. Große Hoffnungen<br />

werden in die Techniken der funktionellen Genomforschung gesetzt. Diese Thematik<br />

war am 21. bis 24. Juni 2006 das Anliegen des Symposiums „From Functional Genomics to Natural<br />

Products of Marine Microorganisms“ in Greifswald. Die noch junge Disziplin der marinen<br />

Biotechnologie als eigenständige Forschungsrichtung hat in Greifswald bereits Tradition. Zum<br />

vierten Mal seit ihrer Premiere 1996 vereinte die Fachtagung ein breites Spektrum national und<br />

international renommierter Wissenschaftler unter einem Dach. Unter der organisatorischen<br />

Leitung von Thomas Schweder und Ulrike Lindequist drehte sich im Alfried-Krupp-Kolleg der<br />

Hansestadt vier Tage lang alles um den neuesten Stand der Wissenschaft auf dem Gebiet der<br />

marinen Naturstoffforschung und der hierfür verwendeten molekularbiologischen Methoden<br />

im Zeitalter der Genomsequenzierungen.<br />

Um das biotechnologische Potential mariner<br />

Mikroorganismen künftig noch eingehender<br />

untersuchen zu können, sind neue Herangehensweisen<br />

und intensive Kultivierungsversuche<br />

unumgänglich. So wies Rudolf<br />

Amann, Direktor des Max-Planck-Instituts<br />

(MPI) für Marine Mikrobiologie in Bremen,<br />

in seinem Beitrag darauf hin, daß die überwiegende<br />

Mehrheit mariner Bakterienarten<br />

bisher nicht oder nur unzureichend untersucht<br />

ist. Frank Oliver Glöckner und Dirk<br />

Schüler (Bremen) zeigten eindrucksvoll, wie<br />

das physiologische Potential kultivierbarer<br />

mariner Modelbakterien mit den Techniken<br />

der funktionellen Genomforschung genauer<br />

charakterisiert werden kann.<br />

Auch die Analyse komplexer symbiotischer<br />

Beziehungen, wie die ungewöhnliche<br />

Lebensgemeinschaft darmloser Meereswürmer<br />

mit schwefeloxidierenden Bakterien oder<br />

N E T Z W E R K<br />

das Zusammenspiel mariner Schwämme<br />

und ihrer bakteriellen Bewohner wurden in<br />

zahlreichen Beiträgen thematisiert. Nobuhiro<br />

Fusetani (Japan) konnte über die erfolgreiche<br />

Isolation und Charakterisierung verschiedener<br />

Tumor-inhibierender Verbindungen<br />

aus marinen Invertebraten (Wirbellosen) in<br />

seiner Arbeitsgruppe berichten. Viele dieser<br />

Naturstoffe werden mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

von mit Wirbellosen vergesellschafteten<br />

Mikroben gebildet. Wissenschaftler um<br />

Russell Hill (USA) unternahmen daher den<br />

erfolgreichen Versuch, solche Bakterien aus<br />

ihren Wirten zu isolieren und in Kultur zur<br />

Produktion ihrer pharmazeutisch relevanten<br />

Wirkstoffe anzuregen.<br />

Jürgen Eck von der Firma Brain wies<br />

darauf hin, daß sich mittels der Metagenomanalyse<br />

auch solche marinen Bakterien<br />

chemisch und biologisch einordnen lassen,<br />

deren Kultivierung im Labor bisher nicht<br />

möglich ist. Ein Beispiel hierfür lieferte<br />

Jörn Piel (Bonn), dessen Gruppe es gelang,<br />

symbiontische Bakterien als Produzenten<br />

des cytotoxischen Stoffes Pederin in einem<br />

marinen Schwamm nachzuweisen. Rolf<br />

Müller (Saarbrücken) demonstrierte, wie<br />

ganze Gencluster zur Wirkstoffproduktion<br />

aus einem mikrobiellen Wirt identifiziert<br />

und anschließend in einem geeigneten, gut<br />

handhabbaren Bakterium exprimiert werden<br />

können.<br />

Auch neue Erkenntnisse zur phylogenetischen<br />

Entwicklung der Schwämme konnten<br />

mit Hilfe der Genomanalyse gewonnen<br />

werden, wie Werner E. G. Müller (Mainz) berichtete.<br />

Aufgrund ihrer dichten bakteriellen<br />

Besiedelung – bis zu 60 % der Biomasse eines<br />

Schwammes kann aus Mikroorganismen bestehen<br />

– werden Schwämme (Porifera) auch<br />

als „mikrobielle Bioreaktoren“ bezeichnet.<br />

Darauf wies Ute Hentschel (Würzburg) in<br />

ihrer Präsentation hin. Sie beschrieb die<br />

Identifizierung zahlreicher solcher bislang<br />

unbekannter symbiontischer Bakterienarten<br />

und deren potentielle biotechnologische<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

Neben den meist unkultivierbaren bakteriellen<br />

Symbionten wirbelloser Meeresbewohner<br />

bieten auch marine Pilze ein reiches Spektrum<br />

an potentiell pharmakologisch wirksamen<br />

Bestandteilen. Sowohl Peter Proksch<br />

(Düsseldorf) als auch Gabriele König (Bonn)<br />

stellten in ihren Beiträgen die Isolation und<br />

Erforschung solcher Meerespilze und ihrer<br />

Stoffwechselprodukte als vielversprechende<br />

Quelle bioaktiver Substanzen vor.<br />

Aufgrund ihrer vielfältigen Anpassungsmechanismen<br />

an die Herausforderungen<br />

mariner Lebensräume sind marine Mikroorganismen<br />

nicht nur hinsichtlich ihrer Wirkstoffproduktion,<br />

sondern auch im Hinblick<br />

auf ihre Enzyme interessant. Georges Feller<br />

(Lüttich, Belgien), ein Pionier auf dem Gebiet<br />

der psychrophilen Bakterien, diskutierte die<br />

Anpassung mikrobieller Enzyme an niedrige<br />

Temperaturen.<br />

Neue Untersuchungsmethoden und molekularbiologische<br />

Ansätze sind erforderlich,<br />

um in bisher schwer zugängliche marine<br />

Nischen vorzudringen und das Meer und<br />

seine Bewohner in Zukunft auch auf pharmazeutischer<br />

und biotechnologischer Ebene<br />

für den Menschen besser nutzbar zu machen.<br />

Mit den auf der gutbesuchten Tagung „From<br />

Functional Genomics to Natural Products of<br />

Marine Microorganisms“ vorgestellten neuen<br />

Erkenntnissen ist man dabei anscheinend<br />

auf dem richtigen Weg.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Prof. Dr. Thomas Schweder<br />

Institut für Pharmazeutische Biotechnologie<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald<br />

eMail: schweder@uni-greifswald.de<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 39


M A R K T Ü B E R S I C H T<br />

Marktübersicht: DNA Sequencer<br />

Keine Genomforschung ohne DNA Sequencer – aber nur wenige, große Firmen engagieren sich in dem Markt für DNA-Sequenziergeräte.<br />

Meist arbeiten diese auf der Basis von Kapilarelektrophoresegeräten und werden zur zur Sanger-Sequnzierung genutzt. Doch eine zweite<br />

Generation von DNA-Robotern, die das Anlegen von DNA-Klonbibiliotheken vermeidet und kurze Reads von bis zu 120 Basenpaaren erlaubt,<br />

strebt derzeit auf den Markt. Einen Überblick über die aktuellen Systeme am Markt gibt die folgende Marktübersicht.<br />

Applied Biosystems<br />

Applera Deutschland GmbH<br />

Frankfurter Straße 129 B<br />

64293 Darmstadt<br />

Tel: +49 (0) 6151 9670-0<br />

1. Firmendaten, Ansprechpartner Applied Biosystems<br />

Applera Deutschland GmbH<br />

Frankfurter Straße 129 B<br />

64293 Darmstadt<br />

Tel: +49 (0) 6151 9670-0<br />

2. Produktname Applied Biosystems 3130 und 3130xl Genetic Analyzer Applied Biosystems 3730 und 3730xl DNA Analyzer<br />

Der 3730 (48 Kapillaren) und der 3730xl (96 Kapillaren) DNA-Analyzer bieten bei genetischer Analyse verschiedenster<br />

Größenordnung sowohl durch eine hochentwickelte Automatisierung und optimierte Optik für<br />

Anregung und Detektion zuverlässige Ergebnisse als auch zusammen mit den spezialisierten Applied Biosystems-Reagenzien<br />

und der Software ein breites Angebot an Anwendungen.<br />

Durch eine Kombination neuartiger Assay-Designs und Software ermöglicht Applied Biosystems es, schneller,<br />

einfacher und mit niedrigeren Kosten aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. In den vergangenen vier<br />

Jahren hat diese Plattform sich selbst weltweit als Gold-Standard in der Hochdurchsatzanalyse genetischen<br />

Materials etabliert. Eigenschaften: • längste Leseweite aller Kapillar-Elektrophorese-Systeme • kann für<br />

Resequenzierungen, Mikrosatelliten-Analysen, AFLP ® , LOH, SNP-Screening und SNP-Validation genutzt<br />

werden • eine höhere optische Sensitivität und hochentwickeltes Polymer führen bei niedrigen Kosten pro<br />

Ansatz zu einer höheren Qualität der erzielten Daten. • ununterbrochener, wartungsfreier 48-Stunden-Betrieb<br />

• verschiedene Automatisierungsmerkmale erhöhen die Produktivität und reduzieren kostenträchtige<br />

menschliche Fehler<br />

Bei den Instrumenten der Applied Biosystems 3130 Genetic Analyzer-Serie handelt es sich um<br />

Geräte der neuesten Generation für genetische Analyse im mittleren Probendurchsatzbereich.<br />

Der Genetic Analyzer 3130 mit 4 Kapillaren sowie der Genetic Analyzer 3130xl mit 16 Kapillaren<br />

bieten verbesserte Leistung, höhere Datenqualität, erhöhte Automatisierung, schnelleren<br />

Probendurchsatz und größere Zuverlässigkeit im Bereich der Sequenzierungs-, Identifizierungs-<br />

und Fragment-Analyse-Applikationen.<br />

Eigenschaften: • Minimale Vorbereitung, einfache Durchführung • ununterbrochener, wartungsfreier<br />

24-Stunden-Betrieb mit vollautomatisierter Polymerzufuhr, Probeninjektion,<br />

Auftrennung, Detektion und Datenanalyse • dauerhafte Zuverlässigkeit bei sehr geringem<br />

Wartungsaufwand • Wechsel zwischen Sequenzierungs- und Fragment-Analyse-Applikationen<br />

ohne Array und Polymerwechsel möglich • Verfügbarkeit verschiedener spezialisierter<br />

Array- und Polymerkonfigurationen. • Durchführung einer großen Auswahl an Sequenzierungs-<br />

und Fragment-Analyse-Applikationen, so z.B. Mikrosatelliten-Analyse, AFLP ® , LOH,<br />

SSCP, Heteroduplex-Analyse, SNP-Validierungen und SNP-Screening • Sequenzlänge und<br />

Sequenzierzeit können an die eingesetzten Proben angepaßt werden<br />

3. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />

des Produktes<br />

4. Funktionsprinzip Kapillar-Elektrophorese Kapillar-Elektrophorese<br />

a. DNA Extraktion - genomische DNA-Vorbereitung<br />

b. PCR<br />

c. Clean-up der PCR<br />

a. Sequenzierungs-Reaktion<br />

b. Clean-up der Sequenzierungs-Reaktion<br />

Alternative b: Fragment-Analyse-Reaktion<br />

a. DNA Extraktion - genomische DNA-Vorbereitung<br />

b. PCR<br />

c. Clean-up der PCR<br />

d. Sequenzierungs-Reaktion<br />

e. Clean-up der Sequenzierungs-Reaktion<br />

Alternative b: Fragment-Analyse-Reaktion<br />

5. erforderliche Probenvorbereitung<br />

Haupteigenschaften: • Anregung der Kapillaren von beiden Seiten • hochsensitive CCD-Kamera • integrierter<br />

Autosampler und automatische Probenplatten-Zuliefervorrichtung • eingebautes Lesegerät für Barcodes<br />

• Vorratsvolumen für Polymer für bis zu 100 Läufe • automatisiertes Basecalling sowie Qualitätsüberprüfung<br />

der Sequenzierergebnisse • automatisierte Fragment-Analyse • Temperatur-kontrollierte Heizplatte<br />

(18-70°C • 48 Stunden ununterbrochener, wartungsfreier Betrieb (nur bei Modulen mit einer Dauer von<br />

länger als 30 Min.) • Option für verschiedene Fluoreszenzfarbstoff-Sets<br />

Vorteile • Höchste DNA-Sequenzierungsqualität zu niedrigsten Kosten - POP-7TM-Polymer erhöht die<br />

Leseweite und reduziert die Laufzeit - verschiedene Laufmodule ermöglichen Abstimmung auf benötigte<br />

Leselänge - hohe optische Sensitivität reduziert die einzusetzende DNA-Menge sowie die Menge an Verbrauchsmaterialien<br />

- In-Kapillar-Detektion bewirkt im Vergleich zu unserem früheren Modell einen 30-fach<br />

niedrigeren Polymerverbrauch - Eine hohe Verläßlichkeit der Ergebnisse und lange Leseweiten reduzieren<br />

die Anzahl an Sequenzierungsläufen pro Projekt - Durch die Zuverlässigkeit des Gerätes sowie die einfache<br />

Wartung entstehen nur geringe Service-Kosten, und der Zeitaufwand durch den Betreiber des Gerätes ist<br />

minimal. • Fragment-Analyse mit höchster Qualität - Polymer und Array können flexibel sowohl für Sequenzierungen<br />

als auch für die Fragment-Analyse eingesetzt werden - Software für automatisierte Fragment-<br />

Analyse und Allelbestimmung - 5-Farb-Chemie für erhöhten Probendurchsatz - Kompatibilität mit dem<br />

SNPlexTM-Genotyping System für schnelles und genaues Genotypisieren • maximale optische Sensitivität<br />

- Detektion in der Kapillare - Anregung der Kapillare von beiden Seiten bewirkt einen gleichmäßigen Fluoreszenz-Nachweis<br />

- breites Spektrum an DNA-Konzentrationen einsetzbar<br />

Die automatisierte Polymerzufuhr reduziert die Zeit für die Wartung des Gerätes und erhöht<br />

dessen Ausnutzung • Die Nutzung von 3130 POP-7TM-Polymer und der beheizbaren Detektions-<br />

Zelle ermöglichen längere und schellere Probenläufe. Dieses erhöht die Anzahl an Proben, die<br />

innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden können. • Die Nutzung von 3130 POP-7TM-Polymer mit den 36-cm und 50-cm Kapillar-Arrays sowohl für Sequenzierungs- als auch für Fragment-<br />

Analyse-Läufe ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen, was<br />

eine Zeit- und Verbrauchsmittelersparnis und damit eine bessere Geräteausnutzung zur Folge<br />

hat. • Die Instrumente der 3130 Genetic Analyzer-Serie nutzen optimierte Anregungs- und<br />

Detektionsoptik für eine verbesserte Signal-Uniformität. Diese Optik bietet für alle verwendeten<br />

Kapillaren das volle Datenspektrum mit wenig Hintergrund.<br />

40 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />

6. Technische Beschreibung<br />

7. Durchsatz/durschschnittl. Leselänge abhängig von Applikation / 400-950 kb abhängig von Applikation<br />

Lokaler vor-Ort-Support, Telefon Support, lokaler Service, Applikations- und Geräte-Training sowohl inhouse<br />

als auch vor Ort beim Kunden.<br />

Lokaler vor-Ort-Support, Telefon Support, lokaler Service, Applikations- und Geräte-Training<br />

sowohl in-house als auch vor Ort beim Kunden.<br />

8. Kundenservice<br />

9. Preis per kb/Besonderheiten abhängig vom Ausgangsmaterial abhängig vom Ausgangsmaterial<br />

10. Preis für Basisgerät/-modul nur per Kontakt nur per Kontakt


LI-COR Biosciences GmbH<br />

Siemensstraße 25 A<br />

61352 Bad Homburg<br />

Tel.: +49-(0)6172-1717771<br />

Fax: +49-(0)6172-1717799<br />

eMail: GmbH@licor.com<br />

GE Healthcare Europe GmbH<br />

Munzinger Str. 5<br />

79111 Freiburg<br />

Tel.: +49-(0)761-4543-435<br />

eMail: cust.servde@ge.com<br />

www.gehealthcare.com<br />

GE Healthcare Europe GmbH<br />

Munzinger Str. 5<br />

79111 Freiburg<br />

Tel.: +49-(0)761-4543-435<br />

eMail: cust.servde@ge.com<br />

www.gehealthcare.com<br />

1. Firmendaten, Ansprechpartner Beckman Coulter GmbH<br />

Europark Fichtenhain B13<br />

47807 Krefeld<br />

Tel.: +49-(0)2151-333-625<br />

Fax:+49-(0)2151-333-639<br />

eMail: bioresearch.de@beckman.com<br />

www.beckmancoulter.com<br />

2. Produktname CEQ 8000 und CEQ 8800 MB750/1500 CPO (Certified Pre Owned) MB4500 4300 DNA Analysis System<br />

Plattensequenzierer für Sequenzierung,<br />

AFLP, Genotyping, Tilling, MLPA<br />

Multifunktionales vollautomatisches Kapillarelektrophoreseinstrument<br />

für Sequenzierung, SNP-Analyse und Genotypisierung<br />

Multifunktionales vollautomatisches Kapillarelektrophoreseinstrument<br />

für Sequenzierung, SNP-Analyse und Genotypisierung<br />

Das CEQ 8000 und 8800 ist ein 8-Kapillarsystem zur DNA-<br />

Analyse. Sequenzierungen, STR-, SNP-, AFLP-, MLPA- und<br />

LOH-Analysen können auf der gleichen Plattform durchgeführt<br />

werden, ohne daß ein Wechsel von Gel oder Kapillare<br />

erforderlich wird.<br />

3. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />

des Produktes<br />

Plattensequenzierer mit Nah-Infrarot-<br />

Technologie<br />

Kapillarelektrophorese mit LPA-Matrix (Linear vernetztes Polyacrylamid),<br />

6 x 64 Kapillaren und konfokalen Mikroskop-gestütztem<br />

Laserdetektionssystem<br />

Kapillarelektrophorese mit LPA-Matrix (Linear vernetztes<br />

Polyacrylamid), 3 x 16 / 6 x 16 Kapillaren und konfokalen<br />

Mikroskop-gestütztem Laserdetektionssystem<br />

Kapillarelektrophoretische Auftrennung von fluoreszenzmarkierten<br />

DNA-Fragmenten. Die Anregung erfolgt durch<br />

zwei langlebige IR-Diodenlaser mit anschließender Detektion<br />

durch einen Photomultiplier. • vollautomatische Arbeitsweise<br />

des Gerätes mit automatischer Probendenaturierung, automatischer<br />

Proben- und Gelzufuhr für eine (CEQ 8000) oder<br />

zwei (CEQ 8800) MTPs<br />

4. Funktionsprinzip<br />

D N A - S E Q U E N C E R<br />

abhängig von der Applikation (in der Regel<br />

Standartprotokolle)<br />

Entfernen von überschüssigen gelabelten Primern/Nukleotiden<br />

und Salzen<br />

Entfernen von überschüssigen gelabelten Primern/Nukleotiden<br />

und Salzen<br />

Für die Sequenzierung wird eine zyklische Amplifizierung<br />

nach der Sanger-Methode durchgeführt. Dafür steht ein<br />

ready-to-use-Kit der Firma Beckman Coulter zur Verfügung,<br />

beinhaltend fluoreszenzmarkierte Stop-Nukleotide, dNTPs,<br />

Puffer und Sequenase. Eine Aufreinigung kann z.B. durch<br />

Ethanol oder magnetic beads erfolgen. Abschließend werden<br />

die Proben in hochreinem Formamid resuspendiert und in<br />

der 96iger MTP in das Gerät gestellt. Die Denaturierung der<br />

Proben erfolgt automatisch vor jeder Sequenzierung im Gerät.<br />

Im Gegensatz dazu werden bei der Fragmentanalyse fluoreszensmarkierte<br />

Primer in einer Standard-PCR verwendet.<br />

Davon wird ein Aliquot zusammen mit dem Längenstandard<br />

in hochreinem Formamid gelöst. Dieser Ansatz wird wiederum<br />

in einer 96-well-Platte in das Gerät zur Analyse gestellt.<br />

5. erforderliche Probenvorbereitung<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 41<br />

Plattensequenzierer mit zwei Lasern im<br />

700 nm- und 800 nm-Bereich<br />

Vollautomatisches 384 Kapillarelektrophoreseinstrument mit<br />

100 mW diodengepumpter Festkörperlaser ohne erforderliche<br />

Kühlung, 2,6% LPA (Linear vernetztes Polyacrylamid) Matrix, 70<br />

cm Kapillaren (50 cm Detektionslänge), konfokalen Mikroskopgestütztem<br />

Laserdetektionssystem, einer Lauftemperatur von<br />

55 °C und umfangreichen Softwarepaketen für Sequenzierung,<br />

Genotypisierung und SNP-Analyse<br />

Vollautomatisches 48/96 Kapillarelektrophoreseinstrument<br />

mit Argongaslaser, LPA (Linear vernetztes Polyacrylamid)<br />

Matrix, 50 cm Kapillaren (40 cm Detektionslänge), konfokalen<br />

Mikroskop-gestütztem Laserdetektionssystem, einer Lauftemperatur<br />

von 44 °C und umfangreichen Softwarepaketen<br />

für Sequenzierung, Genotypisierung und SNP-Analyse<br />

• Maße H/B/T: 94 x 61 x 66 cm • Gewicht 70,3 kg (CEQ 8000),<br />

81,6 kg (CEQ 8800) • Elektr. Anschluß 100 – 240 V, 5A, 50/60 Hz<br />

• Probenvorlage: 96er Mikrotitterplattenformat • Lichtquelle:<br />

Anregung über zwei langlebige Diodenlaser bei 650 und 750<br />

nm • Laserleistung 3 / 5 mW • Detektor: Photomultiplier<br />

• Optik: fest eingestelltes Linsensystem mit beweglichem<br />

Parabolspiegel • Kapillarlänge: 33 cm<br />

6. Technische Beschreibung<br />

384 Proben/Lauf in ca. 3 Stunden und >1000 Basenpaare. DNA 4300S: 800 bp (Mikrosatelliten ca.<br />

300 Proben pro Tag) • DNA 4300L: 1000 bp<br />

(Mikrosatelliten ca. 300 Proben pro Tag)<br />

48 bzw. 96 Proben/Lauf in ca. 3 Stunden und >900 Basenpaare<br />

• Probendurchsatz: Sequenzierung: ca. 115 Proben / 24 h<br />

bei einer Leseweite von 700 bp • Fragmentanalyse: ca. 256<br />

Proben / 24 h bei einer Leseweite von ca. 400 bp. Multiplexing<br />

möglich wodurch sich der Probendurchsatz deutlich erhöht<br />

7. Durchsatz/durschschnittl. Leselänge<br />

nach Vereinbarung<br />

Hotline, Supportspezialisten und technische Betreuung vor Ort,<br />

Garantieverlängerungen, Standard-Wartungs- und Gold-Verträge<br />

Hotline, Supportspezialisten und technische Betreuung vor<br />

Ort, Garantieverlängerungen, Standard-Wartungs- und<br />

Gold-Verträge<br />

kostenloser applikativer Support • vor-Ort-Schulung ohne<br />

Limitierung der Mitarbeiterzahl • User meetings • Newsletter<br />

8. Kundenservice<br />

abhängig von der Applikation und der<br />

verwendeten Chemie<br />

2,64 D (Verbrauchsmittel Standardansatz ohne Arbeitszeit und<br />

Abschreibung ohne MWS)<br />

2,64 D (Verbrauchsmittel Standardansatz ohne Arbeitszeit<br />

und Abschreibung ohne MWS)<br />

Preis pro kb: ca. 4 D / Besonderheiten: • sehr benutzerfreundliches<br />

System betreffend Austausch von Gelkartuschen und<br />

Kapillarwechsel. Alle Anwendungen sind mit einer Kapillare<br />

und einem Gel durchführbar, auch in Kombination auf einer<br />

Mikrotiterplatte. Bis zu 192 Proben vollautomatisch abarbeitbar.<br />

Zuverlässige, haltbare, IR-Laserdioden mit minimaler<br />

Wärmeabgabe und sehr geringem Stromverbrauch. Ein komplettes<br />

Softwarepaket für alle Anwendungen (Sequenzierung,<br />

Heterozygotenanalyse, AFLP, STR, SNP, MLPA, u.a.). Softwarelizenzen<br />

im Gerätepreis enthalten. CEQ 8800: Visualize-Modul<br />

für schnelle Suche populationsgenetischer Zusammenhänge.<br />

Automation durch integrierten Barcodereader.<br />

9. Preis per kb/Besonderheiten<br />

10. Preis für Basisgerät/-modul auf Anfrage 50.000,- D / 79.000,- D 250.000,- D auf Anfrage


1. Firmendaten, Ansprechpartner Roche Diagnostics GmbH<br />

Dr. Volker Strack<br />

Sandhoferstr. 116<br />

68305 Mannheim<br />

Fachinfo: +49-(0)621-759-8568<br />

eMail: mannheim.biocheminfo@roche.com<br />

www.roche-applied-science.com<br />

www.genome-sequencing.com<br />

Genome Sequencer 20 System<br />

2. Produktname<br />

Hochdurchsatz-Sequenzier-System für<br />

die Genom-Sequenzierung, ultratiefe<br />

Amplicon-Sequenzierung und Transkriptomanalyse<br />

3. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />

des Produktes<br />

M A R K T Ü B E R S I C H T<br />

Durch die parallele Sequenzierung einer<br />

Vielzahl von DNA-Proben erhöhte sich der<br />

Ergebnisausstoß im Vergleich mit früheren<br />

Arbeiten um ein Vielfaches. Die patentierte<br />

Sequenziertechnologie des Genome Sequencer<br />

20 System erreicht eine Sequenzierleistung<br />

von mindestens 20 Mb (200,000<br />

Fragmente) pro 5,5-stündigen Durchgang<br />

mit einer mittleren Leseweite von durchschnittlich<br />

100 Basenpaaren.<br />

4. Funktionsprinzip<br />

Abhängig vom Ausgangsmaterial; ohne<br />

Klonierung und in vivo-Amplifikation<br />

5. erforderliche Probenvorbereitung<br />

Die Technik basiert auf der klonalen Amplifikation<br />

von Einzelmolekülen auf Beads<br />

(Mikropartikeln), die in einer Emulsion<br />

isoliert vorliegen, und der anschließenden<br />

hochparallelen Sequenzierung der amplifizierten<br />

DNA auf den in die Vertiefungen<br />

einer PicoTiterPlateTM plazierten Beads. Das<br />

Detektionssystem des Geräts beruht auf<br />

der Umwandlung von Pyrophosphat – freigesetzt<br />

beim Polymerase-katalysierten<br />

Anhängen eines Nukleotids an den komplementären<br />

Strang – in Licht über eine<br />

Enzymkaskade.<br />

Nachtrag Marktübersicht: Flow Cytometer<br />

Folgende Angaben konnten durch einen technischen Fehler nicht in der Marktübersicht Flow Cytometer in LABORWELT 4/2006 berücksichtigt<br />

werden und werden hiermit nachgetragen.<br />

Partec GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 32<br />

48161 Münster<br />

www.partec.com<br />

Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />

Fax: (0)2534-8008-90<br />

eMail: info@partec.com<br />

Partec GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 32<br />

48161 Münster<br />

www.partec.com<br />

Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />

Fax: (0)2534-8008-90<br />

eMail: info@partec.com<br />

Partec GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 32<br />

48161 Münster<br />

www.partec.com<br />

Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />

Fax: (0)2534-8008-90<br />

eMail: info@partec.com<br />

1. Firmendaten, Ansprechpartner Partec GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 32<br />

48161 Münster<br />

www.partec.com<br />

Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />

Fax: (0)2534-8008-90<br />

eMail: info@partec.com<br />

2. Produktname cyFlow ® ML cyFlow ® space Cell Counter Analyser cyFlow ® SL<br />

Cell counting, immunological<br />

differentiation of cell<br />

populations • cell counting<br />

• 3-colour immuno-phenotyping<br />

Cell counting • highest<br />

resolution DNA analysis •<br />

Life/death discrimination<br />

• Cell cycle analysis • Cell<br />

proliferation<br />

Cell counting, immunological<br />

differentiation of cell<br />

populations<br />

Cell counting, immunological<br />

differentiation of cell<br />

populations<br />

3. Anwendungsgebiete/Zielgruppe<br />

Ultracompact high-end<br />

desktop Flow Cytometer •<br />

advantages: single platform<br />

• true volumetric<br />

absolute counting • good<br />

price/perfomance ratio •<br />

modularity and flexibility<br />

Compact desktop Flow<br />

Cytometer<br />

Ultracompact high-end<br />

desktop Flow Cytometer<br />

• advantages: single<br />

platform • true volumetric<br />

absolute counting • good<br />

price/perfomance ratio •<br />

modularity and flexibility<br />

Ultracompact high-end<br />

desktop Flow Cytometer<br />

• advantages: single<br />

platform • true volumetric<br />

absolute counting • good<br />

price/perfomance ratio •<br />

modularity and flexibility<br />

4. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />

des Produktes<br />

5. Funktionsprinzip<br />

6. Technische Beschreibung<br />

42 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />

6. Technische Beschreibung<br />

flexible and modular<br />

system configuration with<br />

1 light source (1 laser) and<br />

up to 5 optical parameters<br />

(3 fluorescence and 2<br />

scatter signals) • high<br />

fluorescence sensivity:<br />

< 100 MESF (FITC), < 50<br />

MESF (PE) • submicron<br />

particle detection (< 200<br />

nm) for scatter<br />

100 W mercury arc lamp<br />

• modular optical system<br />

• 2 optical parameters •<br />

fluorescence resolution: CV<br />

< 1% (DAPI)<br />

flexible and modular<br />

system configuration with<br />

up to 3 light sources (3<br />

lasers) and 8 optical parameters<br />

(6 fluorescence and<br />

2 scatter signals) • high<br />

fluorescence sensivity:<br />

< 100 MESF (FITC), < 50<br />

MESF (PE) • submicron<br />

particle detection (< 200<br />

nm) for scatter; new powerful<br />

200mW / 488 nm<br />

solid state laser<br />

flexible and modular<br />

system configuration with<br />

up to 4 light sources (3<br />

lasers plus mercury arc<br />

lamp) and 16 optical parameters<br />

(13 fluorescence<br />

and 3 scatter signals) •<br />

high fluorescence sensivity:<br />

< 100 MESF (FITC), <<br />

50 MESF (PE) • submicron<br />

particle detection (< 200<br />

nm) for scatter; new powerful<br />

200mW / 488 nm<br />

solid state laser<br />

7. Optik<br />

sample flow rate: 10<br />

- 3,000 µl/min; acquisition<br />

speed: 15,000 cells/sec<br />

sample flow rate: 10<br />

- 3,000 µl/min; acquisition<br />

speed: 15,000 cells/sec<br />

sample flow rate: 10<br />

- 3,000 µl/min; acquisition<br />

speed: 15,000 cells/sec<br />

sample flow rate: 10<br />

- 3,000 µl/min; acquisition<br />

speed: 15,000 cells/sec<br />

8. Durchsatz<br />

20 Mb in Form von mind. 200.000 Reads pro<br />

Sequenzierlauf mit durchschnittlich 100 bp<br />

Leseweite<br />

7. Durchsatz/durschschnittl. Leselänge<br />

9. Kundenservice/ Vorkenntnisse<br />

Laborvorbereitung, einwöchiges Training<br />

vor Ort, Software-Schulung, regelmäßige<br />

Updates<br />

8. Kundenservice<br />

upgrade option: 96 wellplate<br />

autosampler<br />

upgrade option: 96 wellplate<br />

autosampler<br />

9. Extras/Aktionen<br />

auf Anfrage, abhängig von der gewählten<br />

Applikation<br />

9. Preis per kb/Besonderheiten<br />

upgrade option: 96 wellplate<br />

autosampler or<br />

Partec particle and cell<br />

Sorter PPCS<br />

28,950 D 29,450 D<br />

(depends on configuration)<br />

62,950 D<br />

(depends on configuration)<br />

132,450 D<br />

(depends on configuration)<br />

10. Preis für Basisgerät/-modul<br />

auf Anfrage<br />

10. Preis für Basisgerät/-modul


S T E L L E N M A R K T<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

Veröffentlichen Sie Ihre Stellenanzeigen zielgruppengerecht in unserem akademischen Stellenmarkt, der allen nicht-kommerziellen Instituten für Ihre<br />

Stellenausschreibungen kostenlos zur Verfügung steht. Bitte senden Sie dazu Ihre Anzeige (1/4 Seite 90 mm breit x 122,5 mm hoch, Logo – jpg oder tiff,<br />

300 dpi Auflösung) an a.macht@biocom.de. Annahmeschluß für die nächste LABORWELT-Ausgabe 6/06 (Erscheinungstermin 16.11.2006) ist der 3. November.<br />

NMI Naturwissenschaftliches<br />

und Medizinisches Institut<br />

an der Universität Tübingen<br />

www.nmi.de<br />

NMI<br />

Angewandte F& E<br />

Das NMI ist eine gemeinnützige Stiftung mit der Zielsetzung,<br />

Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung im Bereich<br />

Naturwissenschaften und Medizin industriell nutzbar zu<br />

machen. Unsere Kernarbeitsgebiete sind Pharma und<br />

Biotechnologie, Biomedizintechnik sowie Oberflächenund<br />

Grenzflächentechnologie.<br />

Zur sofortigen Verstärkung unserer Arbeitsgruppe<br />

Elektrophysiologie suchen wir<br />

eine/n promovierte/n Wissenschaftliche/n<br />

Mitarbeiterin/Mitarbeiter.<br />

Zu Ihren Aufgaben gehören die Leitung und Bearbeitung<br />

interdisziplinärer Projekte sowie die Mitarbeit bei der Konzeption<br />

und Akquisition neuer Projekte.<br />

Sie haben sehr gute Kenntnisse in der Patch-Clamp-Technik<br />

in Verbindung mit zellbiologischen/molekularbiologischen<br />

Arbeitstechniken. Berufserfahrung in der Pharmaindustrie<br />

ist erwünscht. Zu Ihren Aufgaben gehören die Etablierung<br />

und Anwendung elektrophysiologischer Testverfahren für<br />

die industrielle Wirkstofffindung. Ein Schwerpunkt ist die<br />

Entwicklung geeigneter zellbiologischer Assays für automatisierte<br />

elektrophysiologische Techniken.<br />

Kontakt: Prof. Dr. Elke Guenther, guenther@nmi.de<br />

Wir bieten Ihnen ein interdisziplinäres, innovatives Umfeld<br />

in unmittelbarer Nähe zur Anwendung.<br />

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie<br />

bitte an:<br />

NMI, Renate Roscher, Markwiesenstr. 55,<br />

72770 Reutlingen,Tel: 0 71 21-5 15 30 11,<br />

Fax: 0 71 21-5 15 30 16, E-Mail: roscher@nmi.de<br />

PHILIPPS-UNIVERSITÄT MARBURG<br />

A position for a postdoctoral researcher/group<br />

leader in molecular mycology (BAT IIa)<br />

is immediately available at the Department of Genetics (Prof. Dr. Hans-Ulrich Mösch) - Faculty<br />

of Biology - Philipps-Universität Marburg.<br />

The successful candidate is expected to develop a junior research group in the area<br />

of molecular mycology and to teach in genetics at the bachelor and masters level. The<br />

ideal candidate is less than 35 years of age, has approximately two years of postdoctoral<br />

experience abroad and a solid foundation in fungal/yeast molecular genetics. The position<br />

is available for an initial three years with the possibility of renewal for another three years<br />

with the aim to achieve the qualification ‘Habilitation’.<br />

We promote women in science and especially encourage them to apply for this position.<br />

We welcome applicants with children - as the Philipps-Universität thrives to become a<br />

family-friendly university. Working hours can be adapted to special family needs. Physically<br />

challenged applicants will be given preference in case of equal qualification.<br />

To apply, please send your complete CV including three academic references to the<br />

Dean of the Faculty of Biology of the Philipps-Universität, 35032 Marburg. Closing<br />

date: 31.10.2006.<br />

Chemotherapeutisches Forschungsinstitut<br />

Georg-Speyer-Haus/Frankfurt am Main<br />

www.georg-speyer-haus.de<br />

The Georg-Speyer-Haus in Frankfurt am Main, Germany is an academic nonprofit<br />

research institute supported by the Federal Ministry of Health and the<br />

Ministry for Sciences and Arts of the State of Hessen. The institute is dedicated<br />

to basic and translational research in the fields of cancer and infectious<br />

diseases, and has close ties to the University of Frankfurt and the Frankfurt<br />

University Hospital.<br />

In the group of Dr. M. Grez a Postdoc position (BAT II/a) is available to<br />

study the molecular basis of retroviral integration clusters (see NatMed, 2006,<br />

12:401-409). The aim of the work is to study the DNase I hypersensitivity of<br />

defined chromosomal locations and to investigate if retroviral integration correlates<br />

with DNaseI hypersensitivity at particular gene loci. This project is part of<br />

the Research Priority Program (SPP 1230) of the German Research Foundation<br />

(DFG) and as such has to be conducted in close collaboration with members<br />

of the SPP1230. Applicants must hold a PhD in Biology/Biochemistry. A strong<br />

background in molecular biology, biochemistry or cell biology is required. The<br />

position is available immediately and initially for 2 years but can be prolonged<br />

thereafter. Contact for inquiries: grez@em.uni-frankfurt.de.<br />

In the groups of Dr. Ursula Dietrich and PD Dr. Roland Stauber three positions<br />

for Doctoral Students (BAT IIa/2) are available starting October, 1 st 2006.<br />

The positions are funded by the European Commission within a “Specific Targeted<br />

Research or Innovation Project” (STREP) with the aim to exploit cellular<br />

export of nuclear transcripts as HIV innovative therapy. A strong background<br />

in Molecular Biology and/or Cell Biology is of advantage. Contact addresses:<br />

ursula.dietrich@em.uni-frankfurt.de and stauber@em.uni-frankfurt.de.<br />

In the group of Prof. Dr. W. Wels a position for a Doctoral Student (BAT<br />

IIa/2) is immediately available for a project concerned with the retargeting of<br />

immune effector cells to tumor-associated surface antigens via novel chimeric<br />

antigen receptors. For this position a Diploma degree in Biology or Biochemistry<br />

and experience in Molecular Biology are required. A strong background in<br />

Molecular Immunology and/or Cell Biology is of advantage. Contact for inquiries:<br />

wels@em.uni-frankfurt.de.<br />

In the group of PD Dr. Martin Zörnig a position for a Doctoral Student<br />

(BAT IIa/2) is immediately available for a project concerned with the regulation<br />

of Fas Ligand function and the identification of novel anti-apoptotic proteins. A<br />

strong background in Molecular Immunology and/or Cell Biology is of advantage.<br />

Contact for inquiries: zoernig@em.uni-frankfurt.de.<br />

Please direct applications including CV, university entrance qualification (Abiturzeugnis),<br />

university certificates, list of publications, brief summary of previous<br />

research experience and two letters of reference to:<br />

Chemotherapeutisches Forschungsinstitut<br />

Georg-Speyer-Haus | Frau Christiane Strack<br />

Paul-Ehrlich-Straße 42-44 | D-60596 Frankfurt am Main<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 43


Das Institut für Stammzellforschung (ISF), Dr. Heiko Lickert, AG Endoderm-Entwicklung<br />

in der Maus ) sucht ab sofort eine/n<br />

Postdoc (99/2006)<br />

Untersucht werden soll der Einfluss von intrinsischen und extrinsischen Signale auf<br />

die Differenzierung von endodermalen Vorläuferzellen in spezialisierte Zelltypen<br />

von Lunge, Leber und Pankreas mittels RNAi, konditioneller Geninaktivierung oder<br />

Insertionsmutagenese.<br />

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Fachrichtung Biologie<br />

mit abgeschlossener Promotion, guten Kenntnissen in der Entwicklungsbiologie sowie<br />

Erfahrung mit molekularen, biochemischen und embryologischen Arbeitsmethoden.<br />

Wir bieten ein junges, dynamisches und innovatives Umfeld, gute Arbeitsatmosphäre<br />

und internationale Vernetzung.<br />

Wir bieten eine Vergütung nach BAT/TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 2 Jahre<br />

befristet.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Dr. Heiko Lickert, GSF-Forschungszentrum<br />

für Umwelt und Gesundheit, Institut für Stammzellforschung (ISF), Telefon<br />

089/3187-3760, e-mail: heiko.lickert@gsf.de<br />

Das Institut für Medizinische Informatik (IMEI) sucht ab sofort eine/n<br />

Postdoc (81/2006)<br />

für die Entwicklung und Evaluation von Verfahren der automatischen Analyse und<br />

Interpretation von Biosignalen, insbesondere Elektrokardiogrammen.<br />

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Universitätsstudium der Fachrichtung<br />

Nachrichtentechnik, Biomedizinische Technik, Informatik oder Medizinische Informatik<br />

sowie Erfahrung in Biosignalanalyse, UNIX-; Windows-, C-, Statistikkenntnisse.<br />

Wir bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 3 Jahre befristet.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Siegfried Perz,GSF-Forschungszentrum<br />

für Umwelt und Gesundheit, Institut für Medizinische Informatik (IMEI),<br />

Telefon 089/3187-4183, e-mail: perz@gsf.de<br />

Das Institut für Experimentelle Genetik (IEG) sucht ab dem 01.01.2007 eine/n<br />

teamfähige/n<br />

CTA, UTA, BTA, MTA oder<br />

Chemielaboranten/in (112/2006)<br />

für die Unterstützung des Steroid Metabolismus Screens der German Mouse Clinic<br />

(GMC). Die Aufgaben bestehen vor allem aus verschieden chemischen und biochemischen<br />

Tätigkeiten. Dazu gehören die Probenvorbereitung für GC/MS- und ELISA-<br />

Messungen (wie Wägen, Verdünnen, Extraktion, Chromatographie), die Probenanalyse<br />

(Bedienung des GC/MS-Geräts und des Plattenreaders) sowie die Auswertung der<br />

Messungen. Eine weitere Aufgabe ist die Blutentnahme bei Mäusen sowie die<br />

nachfolgende Plasmagewinnung.<br />

Voraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung als CTA, UTA, BTA, MTA oder<br />

Chemielaborant/in. Wir erwarten eigenverantwortliches und gewissenhaftes Arbeiten<br />

sowie Englisch-, EDV (MS-Office) und Stöchiometrie-Kenntnisse. Weiterführende<br />

Kenntnisse in Analytik und Biochemie sowie mehrjährige Berufserfahrung sind erforderlich.<br />

Erfahrungen mit Mäusen wären vorteilhaft, sind aber nicht Voraussetzung. Wir<br />

bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist bis 31.10.2007 befristet.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Dr. Cornelia Prehn, GSF-Forschungszentrum<br />

für Umwelt und Gesundheit, Institut für Experimentelle Genetik<br />

(IEG), Telefon 089/3187-3231 oder 3232 , e-mail: prehn@gsf.de<br />

S T E L L E N M A R K T<br />

GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH<br />

Postfach 1129, 85758 Neuherberg<br />

Die GSF konzentriert ihre Forschungsarbeiten auf eine der wichtigsten Fragen unserer Gesellschaft, die Gesundheit des Menschen in seiner Umwelt. Ziel ist es, Risiken für die<br />

menschliche Gesundheit durch Umweltfaktoren zu erkennen, Mechanismen der Krankheitsentstehung zu entschlüsseln sowie Konzepte zu entwickeln, um die Gesundheit des<br />

Menschen und seine natürlichen Lebensgrundlagen auch für die Zukunft zu schützen. Als Forschungseinrichtung des Bundes und des Freistaats Bayern mit Sitz in Neuherberg,<br />

im Norden Münchens, sind wir Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten öffentlichen Forschungsorganisation Deutschlands.<br />

Die GSF als Trägerin des Bayerischen Frauenförderpreises 2004 sowie des Total E-Quality-Zertifikates strebt generell eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert deshalb<br />

qualifizierte Interessentinnen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />

The Institute of Stem Cell Research (ISF) ), Dr. Heiko Lickert is seeking<br />

PhD student (d.14/2006)<br />

to study early endoderm development in the mouse. The influence of intrinsic and<br />

extrinsic signaling factors on the differentiation of endoderm precursor-cell populations<br />

into specialized cell-types of the endoderm-derived organs (liver, lung, pancreas) will be<br />

studied. Therefore, we use conditional gene-targeting, RNAi-mediated knock down and<br />

gene-trap mutagenesis in combination with an ex vivo endoderm formation assay.<br />

Reguired is a good diploma or masters degree in biology, a strong background in<br />

molecular and developmental biology, pratical training in embryology would be<br />

prefered. We offer a young, dynamic and innovative environment as well as a good<br />

equipped and well funded labaratory with international connections.<br />

We pay standard German salary EG 13/2 TVöD. The position is limited to 3 years.<br />

Please write to: Dr. Heiko Lickert, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit,<br />

Institute of Stem Cell Research (ISG), Your questions will be answered by: Dr.<br />

Heiko Lickert, Phone 089/3187-3760, e-mail: heiko.lickert@gsf.de<br />

Das Institut für Molekulare Immunologie (IMI) in München/Grosshadern (Gruppe von<br />

Dr. Vigo Heissmeyer) sucht zum 1.10.06 eine/n<br />

Molekularbiologen/in / Biochemiker/in (107/2006)<br />

für die Bearbeitung eines Forschungsprojektes, das die Regulation von miRNA-Levels<br />

sowie den Einfluss der Expression individueller miRNAs auf zelluläre Funktionen,<br />

untersucht. Hierzu soll eine Knockout-Maus analysiert werden sowie die funktionelle<br />

Bedeutung von kürzlich identifizierten interagierenden Proteinen geklärt werden.<br />

Vorausgesetzt wird eine Promotion und ein wissenschaftlicher Hintergrund in Molekularbiologie,<br />

Biochemie und Genetik sowie gute Englischkenntnisse.<br />

Bewerber senden bitte ihren Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben, das die<br />

Interessen und Erfahrungen darstellt sowie 2-3 Referenzadressen angibt.<br />

Wir bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 2 Jahre befristet.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung (mit Lebenslauf sowie 2-3 Referenzadressen) richten<br />

Sie bitte an: Dr. Vigo Heissmeyer, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und<br />

Gesundheit, Institut für Molekulare Immunologie (IMI), Marchioninistr. 25, 81377<br />

München. Telefon 089/7099-214, e-mail: vigo.heissmeyer@gsf.de<br />

Die Abteilung Experimentelle Umweltsimulation (EUS) sucht ab sofort eine/n promovierte/n<br />

Postdoc (110/2006)<br />

der Fachrichtung Biologie/Botanik zur Durchführung und wissenschaftlichen Betreuung<br />

von Pflanzenexperimenten in unseren Phytotron- und Lysimeteranlagen.<br />

Arbeitsschwerpunkte sind Wurzelphysiologie sowie biometrische und biochemische<br />

Parameter unter Licht-, Klima- und Schadstoffbelastung.<br />

Erwartet werden ein abgeschlossenes Universitätsstudium, Erfahrungen mit Rhizotrontechniken<br />

und dem Einsatz stabiler Isotope im Feld- und Laborbereich sowie gute<br />

Kenntnisse in der Datenauswertung. Wir sind ein weit gefächertes interdisziplinäres<br />

Team, welches intensive Kooperationen mit in- und ausländischen Forschergruppen<br />

pflegt. Einsatzfreude und Belastbarkeit werden vorausgesetzt.<br />

Wir bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 3 Jahre befristet.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte in elektronischer Form an: Dr. H.K. Seidlitz,<br />

e-mail: harald.seidlitz@gsf.de oder Dr. J.B. Winkler, e-mail: winkler@gsf.de Für<br />

Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dr. H.K. Seidlitz, Telefon 089/3187-2413<br />

oder Dr. J.B. Winkler, Telefon 089/3187-2432<br />

44 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


Applications are invited for the position of a<br />

Postdoc (BAT-O IIa)<br />

in our Research Group “Immunology/Neuroinflammation” at the Leibniz Institute<br />

for Age Research – Fritz Lipmann Institute (FLI) in Jena.<br />

The Rel/NF-κB transcription factors are well known for their anti-apoptotic<br />

action. However, in a mouse model of stroke we could show that inhibition of<br />

classical NF-κB profoundly reduced infarct size. With the help of genetically<br />

altered mouse models we plan to analyze the role of the recently described alternative<br />

NF-κB signaling pathway in neurodegeneration and neuroprotection.<br />

The project will be carried out in close collaboration with the labs of Markus<br />

Schwaninger (Department of Neurology, Heidelberg) and Stefan Isenmann<br />

(Department of Neurology, Jena).<br />

We are looking for highly motivated individuals with a solid background in<br />

neurobiology and molecular biology. For further information please contact:<br />

fweih@fli-leibniz.de.<br />

Please send your application including a CV, description of experience, and the<br />

names of two references to:<br />

Prof. Dr. Falk Weih, Leibniz Institute for Age Research<br />

Fritz Lipmann Institute (FLI), Research Group Immunology<br />

Beutenberg Str. 11, 07745 Jena<br />

Tel.: 03641-65 6048, Fax: 03641-65 6040, e-mail: fweih@fli-leibniz.de<br />

www.fli-leibniz.de<br />

The Graduiertenkolleg 843<br />

‘Mechanisms of Neuronal<br />

Signaltransduction - from Protein to<br />

Network’ at the University of Freiburg<br />

offers:<br />

14 Positions for PhD Students<br />

We invite graduate students from the fields of biology, chemistry, biochemistry,<br />

physics, medicine as well as molecular medicine to send in their applications.<br />

The Graduiertenkolleg covers a wide spectrum of modern neurosciences and<br />

focuses on the areas:<br />

Molecular Neurobiology (structure and function of membrane proteins and<br />

their associated multi-protein complexes)<br />

Cellular Neurobiology (intercellular signaling, synaptic transmission and<br />

integration)<br />

Developmental Neurobiology (formation of networks) and<br />

Clinical-Systemic Neurobiology (systemic network function, theoretical network<br />

simulation, neuroprothetics)<br />

Outlines of project proposals and information on the scientific background of<br />

the participating institutes as well as on the study program of the GRK 843 are<br />

available via: http://www.grako-fr.uni-freiburg.de<br />

To apply, please send in an application letter (indicate which project you are<br />

applying for and why), a full CV, copies of university diplomas, a brief summary<br />

of your thesis and previous studies and 2 letters of reference to:<br />

The Institute of Physiology II, attn.: Prof. Dr. B. Fakler,<br />

Hermann-Herder-Str. 7, D-79104 Freiburg, Germany.<br />

Application deadline: 31 th October 2006<br />

S T E L L E N M A R K T<br />

Martin Luther University<br />

Halle-Wittenberg and<br />

Leibniz Institute of<br />

Plant Biochemistry Halle<br />

Registration number 6/2006<br />

Independent junior research group<br />

leader position<br />

The University of Halle and the Leibniz Institute of Plant Biochemistry will<br />

establish a third independent junior research group as part of the Federal<br />

State of Sachsen-Anhalt Excellence Initiative “Structures and mechanisms<br />

of biological information processing”. The group is to work closely with one<br />

or more of the local Collaborative Research Centres SFB 610 “Protein states<br />

with cell biological and medical relevance”, SFB 648 “Molecular mechanisms<br />

of information processing in plants” and SFB 604 “Multifunctional<br />

signaling proteins: oligomeric protein complexes as mediators of cellular<br />

regulatory processes”, and the Graduate College GRK1026 “Conformational<br />

transitions in macromolecular interactions”.<br />

Applications are invited for the following junior group leader position:<br />

Plant protein complexes - structure, function and evolution<br />

The successful candidate should have a research focus in one of the following<br />

areas :<br />

– Protein complexes in plant signal transduction and regulation<br />

– Protein complexes in plant microbe interactions<br />

– Plant membrane protein complexes<br />

The group will be located at the Leibniz Institute of Plant Biochemistry<br />

(Director Dierk Scheel) on the Weinberg Campus of the University of Halle.<br />

The Institute offers<br />

– essential infrastructure from the existing programs in natural product<br />

biotechnology (Claus Wasternack), bioorganic chemistry (Ludger Wessjohann),<br />

stress and developmental biology (Dierk Scheel), and secondary<br />

metabolism (Dieter Strack)<br />

– state of the art technology including platforms for proteomics, metabolic<br />

profiling and in vivo imaging of protein-protein interactions<br />

– an energetic working environment with a multidisciplinary approach to<br />

natural product, molecular interaction, plant microbe interaction and<br />

gene function analyses.<br />

Appointments will be made at the level of BAT-O Ia for a period of five years.<br />

Laboratory space, start up funds and consumables as well as additional<br />

salaries for one postdoc, PhD students and a laboratory technician will be<br />

made available.<br />

Applicants with a proven publication record in high quality journals should<br />

submit their CV and publication list stating registration number 6/2006,<br />

together with reprints of the three most important publications, a project<br />

sketch of not more than three pages, and the names of three academic<br />

referees to<br />

Leibniz Institute of Plant Biochemistry<br />

Managing Director, Prof. Dierk Scheel<br />

Weinberg 3, D-06120 Halle (Saale), Germany<br />

The University of Halle and the Leibniz Institute of Plant Biochemistry are<br />

affirmative actions employers. Female Scientists are specifically encouraged<br />

to apply for this position. Suitably qualified disabled candidates will<br />

be treated preferentially.<br />

Further information can be found under http://www.ipb-halle.de and http://<br />

www.excellenz-netzwerk-biowissenschaften.uni-halle.de.<br />

Closing date for applications is October 31, 2006.<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 45


Leibniz Institute of Plant Biochemistry Halle<br />

Research Group Leader<br />

Metabolite Profiling<br />

Registration Number 7/2006<br />

A research group at the Leibniz Institute of Plant Biochemistry has established a<br />

platform for comprehensive profiling of plant secondary metabolites by CapLC-ESI<br />

QTOF-MS and GC-MS (Plant Physiol. 134:548-559, 2004). The technology is used<br />

to analyze metabolic changes observed in Arabidopsis thaliana and crop plants<br />

during development and in response to interaction with microbial pathogens and<br />

symbionts, as well as for biochemical phenotyping of mutants and exploration of<br />

natural diversity. We are seeking an outstanding researcher to lead and further<br />

develop this research group.<br />

The Leibniz Institute of Plant Biochemistry is a governmental research institute<br />

located on the Weinberg Campus of the Martin Luther University Halle-Wittenberg.<br />

The institute offers<br />

– essential infrastructure from the existing programs in stress and developmental<br />

biology (Dierk Scheel), natural product biotechnology (Claus Wasternack), bioorganic<br />

chemistry (Ludger Wessjohann), and secondary metabolism (Dieter Strack),<br />

– state of the art technology for analytical, synthetic and structural chemistry,<br />

proteomics, metabolic profiling, biochemistry and molecular and cell biology,<br />

– an energetic working environment with a multidisciplinary approach to natural<br />

product, molecular interaction, plant microbe interaction and gene function analyses.<br />

Appointments will be made according to BAT-O IIa to Ib for a period of five years.<br />

Applicants with appropriate expertise and a proven publication record should submit<br />

their CV and publication list stating registration number 7/2006, together with reprints<br />

of the three most important publications, a short sketch of their research interests,<br />

and the names of three academic referees to<br />

Leibniz Institute of Plant Biochemistry, AG PersonalangelegenheitenKerstin<br />

Balkenhohl, Weinberg 3, D-06120 Halle<br />

The Leibniz Institute of Plant Biochemistry is an affirmative action employer. Further<br />

information can be found under http://www.ipb-halle.de or obtained by contacting<br />

Dierk Scheel (email: dscheel@ipb-halle.de, phone: +49-345-5582-1400).<br />

Closing date for applications is October 31, 2006.<br />

International Research Training Group (IRTG) Konstanz – Zürich “Cell-based<br />

characterization of disease mechanisms in tissue destruction and repair” The<br />

Graduiertenkolleg IRTG 1331 (International Research Training Group)<br />

“Cell based characterization of disease mechanisms in tissue destruction and<br />

repair” offers:<br />

Positions for PhD Students<br />

The IRTG, a scientific network between the University of Konstanz, the ALTANA<br />

Pharma AG Konstanz, the Swiss Federal Institute of Technology Zurich (ETH),<br />

the University of Zurich, the CYTOS Biotechnology AG (Zurich) and the ECVAM<br />

(European Centre for the Validation of Alternative Methods, Italy)<br />

invites graduate students from the fields of biology, biochemistry, medicine and<br />

chemistry to send in their applications.<br />

The research program of the IRTG 1331 covers a wide spectrum of disease<br />

related research topics divided into agent-based, immune-based and therapeutic-based<br />

mechanisms. For detailed information you are invited to visit the<br />

website http://www.irtg1331.org.<br />

The website offers a list of the current and planned research projects. We<br />

request that applicants contact the scientist offering the project they are<br />

interested in.<br />

Coordination: Dr. Jutta Schlepper-Schäfer, Jutta.Schlepper-Schaefer@unikonstanz.de<br />

S T E L L E N M A R K T<br />

Postdoctoral position (BAT-O IIa)<br />

Our established Junior Research Group “Proteolysis and therapeutic approaches in<br />

Huntington’s disease (HD)“ at the Leibniz Institute for Age Research – Fritz Lipmann<br />

Institute (FLI) in Jena (www.fli-leibniz.de) seeks post-doctoral candidates:<br />

HD is an neurodegenerative, inherited disease caused by expansion of a polygutamine<br />

repeat in huntingtin. Previously, we established transgenic mice that<br />

model aspects of this disease (HMG: 1999, 8(5):943). Huntingtin is subject to<br />

proteolytic processing, which has been observed in both mouse models and<br />

human HD post-mortem brain. This processing creates N-terminal fragments,<br />

containing the polyglutamine repeat, which accumulate as aggregates in the<br />

nucleus. We are seeking a post-doctoral fellow interested in working to identify<br />

protease inhibitors that block huntingtin proteolytic processing, using cell models<br />

initially before testing in HD transgenic mice. The position is initially available<br />

for two years with a possible extension. Highly motivated and collaborative<br />

applicants with a good background in molecular medicine, molecular biology,<br />

and/or neurobiology are encouraged to apply. Candidates should send their<br />

application including CV and names/addresses of two referees to:<br />

Dr. Gabriele Schilling, Junior Group<br />

“Proteolysis and therapeutic approaches in HD“<br />

FLI, Beutenbergstr. 11, 07745 Jena<br />

Phone: 03641-65 6470, Fax: 03641-65 6010, Email: schilling@fli-leibniz.de<br />

Max-Planck-Institut<br />

für Neurobiologie<br />

Martinsried/München<br />

Department of Molecular NeurobiologyMartinsried/<br />

Munich, Germany invites applications for two positions:<br />

Research Technicians<br />

in Cell Biology<br />

You will perform gene targeting experiments in mouse embryonic<br />

stem cells, transfections in mammalian cell lines, and take care of the<br />

laboratory cell culture repository.<br />

in Molecular Biology<br />

You will generate expression constructs for protein expression in<br />

bacteria, express and purify recombinant proteins, and perform analytical<br />

biochemistry.<br />

Candidates should have working experience in an academic research<br />

laboratory and should be able to work independently.<br />

The Max-Planck Institute of Neurobiology is a leading international<br />

research institute with an exceptional strength in developmental,<br />

molecular, systems and computational neurobiology. We offer outstanding<br />

research and training opportunities in an international environment.<br />

Working language in the lab is English. Disabled individuals<br />

will be preferred and are especially encouraged to apply.<br />

Please send your application with full CV and names of referees to<br />

Max-Planck-Institut für Neurobiologie<br />

Verwaltung<br />

Am Klopferspitz 18<br />

82152 Planegg-Martinsried<br />

46 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


Die Medizinische Klinik und Poliklinik I der Universität Würzburg<br />

sucht ab dem 1.12.2006 für die Experimentelle Kardiologie<br />

eine/n engagierte/n<br />

naturwissenschaftlichen Doktorandin/en<br />

In dem von der DFG im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 688 „Mechanismen<br />

und Bildgebung von Zell-Zell-Wechselwirkungen im kardiovaskulären<br />

System“ geförderten Projekt wird die Rolle der „Innate Immunity“ bei der chronischen<br />

Herzinsuffizienz untersucht. Ein Schwerpunkt wird auf immunologisch<br />

wichtigen Transkriptionsfaktoren liegen. Wir bieten eine breite Infrastruktur zu<br />

fast allen Gesichtspunkten der Herzinsuffizienz, gute Ausstattung und individuelle<br />

Betreuung. Die Bezahlung erfolgt nach BAT.<br />

Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium der Biologie, Biochemie<br />

oder Pharmazie. Schwerbehinderte Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt.<br />

Nähere Informationen und übliche Bewerbungsunterlagen bitte an:<br />

PD Dr. med. S. Frantz (Telefon: 0931-201-0, Fax: 0931-201-36131),<br />

frantz_s@medizin.uni-wuerzburg.de, Medizinische Klinik und Poliklinik I,<br />

Universität Würzburg, Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg.<br />

AG Platzer „Genomanalyse“<br />

PhD studentship, BAT-O IIa/2<br />

Description of the project:<br />

Splicing of premature RNAs is one major step in gene expression. It is tightly<br />

controlled by cis-acting sequence elements. Polymorphisms within such elements<br />

are suspected to influence splicing outcome. The aim of the project is to identify on<br />

a human genome-wide scale such polymorphisms, in particular single nucleotide<br />

polymorphisms (SNPs), and subsequently describe how they affect splicing. The<br />

project is running in collaboration with the University Hospital Kiel.<br />

Readings:<br />

Platzer M, Hiller M, Szafranski K, Jahn N, Hampe J, Schreiber<br />

S, Backofen R, Huse K (2006). Sequencing errors or SNPs at splice-acceptor<br />

guanines in dbSNP; Nature Biotech. 24 (9): 1068 - 1070<br />

ElSharawy A, Manaster C, Teuber M, Rosenstiel P, Kwiatkowski R, Huse K, Platzer<br />

M, Becker A, Nürnberg, P, Schreiber S, Hampe J (2006)<br />

SNPSplicer: systematic analysis of SNP-dependent splicing in genotyped cDNAs<br />

Published Online: 25 Aug 2006<br />

Hiller M, Huse K, Szafranski K, Jahn N, Hampe J, Schreiber S, Backofen R,<br />

Platzer M (2006) SNPs in NAGNAG acceptors are highly predictive for variations<br />

of alternative splicing Amer J Hum Genet. 78:291-302<br />

We are seeking applicants with a diploma in biochemistry, biology or chemistry<br />

willing to work in a competitive field of molecular biology. A background in<br />

genetics is welcome.<br />

The position involves a temporary appointment for two years, funded by the<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft.<br />

For detailed information please call Klaus Huse on +49-3641-656254 or mail<br />

to khuse@fli-leibniz.de<br />

Please send your application including CV, a short description of research experience<br />

and interests, and names and contact details of two referees to:<br />

Leibniz-Institut für Altersforschung FLI, Patricia Möckel<br />

Beutenbergstr. 11, D-07745 Jena, Germany, pmoeckel@fli-leibniz.de<br />

S T E L L E N M A R K T<br />

Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße 51 - 59,<br />

63225 Langen, Telefon (06103) 77-11 00<br />

Das Paul-Ehrlich-Institut ist eine wissenschaftliche Einrichtung des<br />

Bundes, die als Bundesoberbehörde für die Zulassung und Chargenprüfung<br />

immunbiologischer Arzneimittel zuständig ist und auf den<br />

damit verbundenen Gebieten der Lebenswissenschaften (z. B. Virologie,<br />

Bakteriologie, Allergologie, Immunologie, Hämatologie, Medizinische<br />

Biotechnologie) Forschung betreibt.<br />

In den Abteilungen Allergologie, Medizinische Biotechnologie und<br />

Arzneimittelsicherheit sind mehrere Positionen als<br />

Humanmediziner/in oder<br />

Veterinärmediziner/in<br />

Stellenbewertung: E 13 / 14 TVöD zu besetzen.<br />

Aufgabenprofil:<br />

– Mitarbeit in interdisziplinären Projektteams zur Evaluierung von<br />

nationalen und europäischen Zulassungsanträgen aus den Produktbereichen<br />

Gentherapie, Zelltherapie, Tissue Engineering und<br />

Gewebezubereitung<br />

– Beratung von Herstellern, pharmazeutischen Unternehmern oder<br />

anderen Sponsoren zur Planung und Durchführung klinischer Prüfungen<br />

als Mitglied eines Beratungsteams<br />

– Mitarbeit in internationalen Gremien wie z.B. den Arbeitsgruppen bei<br />

der europäischen Zulassungsbehörde (EMEA), London<br />

– Selbstständige Bewertung von klinischen Daten aus Anträgen auf<br />

Genehmigung einer klinischen Prüfung<br />

Anforderungsprofil:<br />

– Medizinstudium oder Veterinärmedizinstudium mit Promotion und<br />

molekularbiologischen oder – virologischen Kenntnissen<br />

– Mindestens 2-jährige klinische/praktische Ausbildung<br />

– Erfahrung oder erste Kenntnisse hinsichtlich der Durchführung,<br />

Planung und Bewertung präklinischer Untersuchungen und/oder<br />

klinischer Prüfungen<br />

– Fähigkeit zum selbstständigen, aber auch teamorientierten Arbeiten,<br />

Durchsetzungsvermögen und Zuverlässigkeit<br />

– sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache und der Standard MS<br />

Office Software<br />

Die Beschäftigungsverhältnisse sind vorerst auf fünf Jahre befristet.<br />

Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden; Teilzeitbeschäftigung<br />

ist grundsätzlich möglich.<br />

Die Eingruppierung erfolgt nach den tariflichen Bestimmungen des<br />

TVöD. Auswärtigen Bewerbern ist das Amt bei der Wohnraumbeschaffung<br />

behilflich. Trennungsgeld und Umzugskosten werden nach den<br />

gesetzlichen Vorschriften gewährt.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Das Paul-Ehrlich-Institut fördert die Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern und ist daher an Bewerbungen von Frauen interessiert.<br />

Bitte richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bis zum<br />

15. Oktober 2006 an das Personalreferat des Paul-Ehrlich-Instituts.<br />

Paul-Ehrlich-Straße 51-59, 63225 Langen, Telefon (06103) 77-11 00<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 47


Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße 51 - 59,<br />

63225 Langen, Telefon (06103) 77-11 00<br />

Das Paul-Ehrlich-Institut ist eine wissenschaftliche Einrichtung des<br />

Bundes, die als Bundesoberbehörde für die Zulassung und Chargenprüfung<br />

immunbiologischer Arzneimittel zuständig ist und auf den<br />

damit verbundenen Gebieten der Lebenswissenschaften (z. B. Virologie,<br />

Bakteriologie, Allergologie, Immunologie, Hämatologie, Medizinische<br />

Biotechnologie) Forschung betreibt.<br />

Im Fachgebiet Immunchemie der Abteilung Immunologie ist die Position<br />

eines/einer<br />

Wissenschaftlichen Mitarbeiters/<br />

Wissenschaftlichen Mitarbeiterin<br />

Stellenbewertung: E 13 / 14 TVöD zu besetzen.<br />

Aufgabenprofil:<br />

– Untersuchung von biologischen Arzneimitteln mit Hilfe von chemischen<br />

und biochemischen Analysenmethoden,<br />

– Entwicklung von Prüfmethoden<br />

– Durchführung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung in einem nach<br />

EN/ISO 17025 akkreditierten Laborbereich.<br />

– Bewertung von Herstellerunterlagen zur Qualität<br />

– Führung von Mitarbeitern, Labororganisation<br />

Anforderungsprofil:<br />

– Abgeschlossene Studium der Chemie, Biochemie oder Pharmazie<br />

– Interesse an instrumenteller Analytik,<br />

– Verständnis und Engagement bei der Etablierung und Durchführung<br />

von Qualitätssicherungsmaßnahmen,<br />

– Fähigkeit zur Führung von Mitarbeitern, zum selbständigen, aber<br />

auch teamorientierten Arbeiten<br />

Das Beschäftigungsverhältnis ist vorerst auf 3 Jahre befristet; die<br />

wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden. Teilzeitbeschäftigung ist<br />

grundsätzlich möglich.<br />

Die Eingruppierung erfolgt gemäß den tarifrechtlichen Bestimmungen<br />

des TVöD.<br />

Auswärtigen Bewerbern ist das Amt bei der Wohnraumbeschaffung<br />

behilflich. Trennungsgeld und Umzugskosten werden nach den gesetzlichen<br />

Vorschriften gewährt.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Das Paul-Ehrlich-Institut fördert die Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern und ist daher an Bewerbungen von Frauen interessiert.<br />

Bitte richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an<br />

das Personalreferat des Paul-Ehrlich-Instituts:<br />

Paul-Ehrlich-Straße 51-59,<br />

63225 Langen,<br />

Telefon (06103) 77-11 00<br />

S T E L L E N M A R K T<br />

Zukunft beginnt bei uns<br />

Die RWTH ist mit ca. 30.000 Studierenden, 10.000 Beschäftigten und ihren innovativen<br />

Forschungsschwerpunkten eine der führenden Technischen Universitäten Europas. Lehre<br />

und Forschung sind in besonderer Weise international, praxisnah und interdisziplinär<br />

ausgerichtet.<br />

Universitätsprofessur<br />

Angewandte Genetik der Mikroorganismen<br />

Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften<br />

Zum 01.04.2007 wird eine Persönlichkeit gesucht, die dieses Fach in Forschung und<br />

Lehre vertritt.<br />

Umfassende Kenntnisse der Physiologie und Genetik von Mikroorganismen werden<br />

vorausgesetzt. Besonders erwünscht sind Erfahrungen auf einem oder mehreren der<br />

folgenden Gebiete der Forschung an Hefen oder filamentösen Pilzen mit Hilfe der funktionellen<br />

Genomik: Antibiotikum- oder Enzymproduzenten, phyto- oder humanpathogene<br />

Pilze, Brauerei-, Brennerei-, Wein- und Backhefen, Mykorrhiza-Pilze. Interesse an der<br />

Zusammenarbeit mit technischen Lehrstühlen wird erwartet.<br />

In der Lehre wird eine Beteiligung an der Ausbildung der Studierenden des konsekutiven<br />

B.Sc.-/M.Sc.-Studienganges Biotechnologie/Molekulare Biotechnologie, des Lehramtsstudiums<br />

sowie des konsekutiven B.Sc.-/M.Sc.-Studienganges Biologie in Mikrobiologie<br />

und Genetik erwartet. Die Professur ist auf 5 Jahre befristet. Bei Bewährung besteht die<br />

Möglichkeit einer Übernahme auf eine W3-Stelle.<br />

Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, Promotion und zusätzliche<br />

wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation, im Rahmen einer Juniorprofessur,<br />

einer wissenschaftlichen Tätigkeit an einer Hochschule, Forschungseinrichtung,<br />

in Wirtschaft, Verwaltung oder einem anderen gesellschaftlichen Bereich erbracht<br />

wurden. Des Weiteren werden hervorragende Publikationsleistungen in international<br />

renommierten Fachzeitschriften, eine sehr gute Drittmitteleinwerbung sowie didaktische<br />

Fähigkeiten erwartet.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 15.11.2006 an den Dekan der<br />

Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH Aachen, Prof.<br />

Dr. W. Thomas, Templergraben 55, 52056 Aachen.<br />

Die RWTH strebt eine Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftlichen Personal an.<br />

Auf § 8 Abs. 6 Landesgleichstellungsgesetz NW (LGG) sowie die Frauenförderpläne der<br />

RWTH Aachen wird verwiesen.<br />

Bewerbungen Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />

Am Institut für Experimentelle Innere Medizin sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei<br />

Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter zu besetzen:<br />

Zellbiologe/Ingenieur (Sensor-/Elektrotechnik)<br />

Biochemiker/Biologe<br />

Im Institut werden in einem zukunftsträchtigen Forschungsgebiet Mechanismen der<br />

Signaltransduktion, Entzündung und epithelialen Differenzierung in der molekularen<br />

Pathogenese bearbeitet.<br />

Im Rahmen eines von der EU-geförderten Projektverbundes werden spezielle zellbiologische<br />

Sensorsysteme auf Basis der QCR-Technologie entwickelt. Die Messdaten dieser<br />

Systeme werden in Kombination mit biochemischen Ergebnissen in zellulären Signalnetzwerken<br />

auf der Grundlage systembiologischer Modellierungsstrategien untersucht.<br />

Für dieses Projekt sind Bewerberinnen/Bewerber gesucht, die entweder als Biologe/Biochemiker<br />

bereits Erfahrungen mit Sensorsystemen oder als Ingenieur eine besondere<br />

zellbiologische Qualifikation besitzen.<br />

Des weiteren wird für einen Forschungsverbund ein Biologe oder Biochemiker gesucht,<br />

der schwerpunktmäßig proteomanalytische Fragestellungen bearbeiten wird. Dazu steht<br />

dem Institut mit verschiedenen Massenspektrometern, HPLC-Anlagen und Interaktionsmesssystemen<br />

(Biacore) eine exzellente technische Ausstattung zur Verfügung, die eine<br />

kompetitive Bearbeitung der Forschungsthemen unterstützt. Es werden Kandidaten/-Innen<br />

bevorzugt, die bereits Erfahrung im Umgang mit Massenspektrometern besitzen.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzug berücksichtigt. Frauen werden<br />

besonders aufgefordert, sich zu bewerben. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät<br />

Institut für Experimentelle Innere Medizin, Herrn Prof. Dr. Michael<br />

Naumann Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg<br />

48 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT


Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg - Medizinische Fakultät - Im Bereich Experimentelle<br />

Dermatologie (AG Leverkus) der Klinik für Dermatologie und Venerologie<br />

ist im Rahmen von Drittmittel-geförderten Projekten in Kürze die Stelle einer/eines<br />

wiss. Doktorandin/Doktoranden (BAT-O IIa)<br />

als Teilzeitstelle (50 v. H.) für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen.<br />

Inhalt: Biochemische, zell- und molekularbiologische Untersuchungen zur Biologie<br />

der Signalgebung von Todesrezeptoren, insbesondere in Dendritischen Zellen und in<br />

vivo Studien im Mausmodell (e. g. Leverkus et al, Blood 2000; Leverkus et al, MCB<br />

2003; Leverkus et al, Intern Immunol 2003; Wachter et al, JBC 2004).<br />

Anforderungen:<br />

– Bewerber/innen sollten über ein abgeschlossenes Studium der Biologie, Biochemie<br />

oder Medizin (bei profunder experimenteller Ausrichtung) verfügen.<br />

– Kenntnisse in der Kultur primärer Säugerzellen, Expressionsanalyse von kultivierten<br />

und präparierten Zellen mittels immunologischer (Durchflußzytometrie, Konfokalmikroskopie),<br />

proteinchemischer (Subfraktionierungen, Immunpräzipitationen,<br />

Western-Blot) und molekularbiologischer (RT-PCR, Klonierung) Methoden.<br />

– Expertise bei der Durchführung und Auswertung von Tierexperimenten, weitergehende<br />

biochemische und immunologische Kenntnisse sind von Vorteil.<br />

– Beherrschung des Englischen in Wort und Schrift, umfassende PC-Fertigkeiten.<br />

Für Fragen wenden Sie sich bitte an: Herrn Prof. Martin Leverkus,<br />

E-mail: martin.leverkus@medizin.uni-magdeburg.de<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Frauen<br />

werden besonders aufgefordert, sich zu bewerben. Der Gleichstellungsbeauftragten<br />

wird auf Wunsch Einsicht in die Bewerbungen gewährt.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg, Medizinische Fakultät, Dezernat Personalwesen, Referenznummer<br />

100/2006, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg<br />

Kontakt zu Verbänden<br />

S T E L L E N M A R K T<br />

V E R B Ä N D E<br />

PhD studentship, BAT-O IIa/2<br />

a position for a PhD student is available immediately in the Genome Analysis Group,<br />

Leibniz Institute for Age Research - Fritz-Lipmann-Institute e.V. (former IMB Jena)<br />

Description of the project: Comparative genomics has a high impact on our understanding<br />

of evolution of organisms. It helps to elucidate the role of specific gene<br />

products in different organisms and to define regulatory sequence motifs. Recently<br />

we published the sequence and analysis of the Dictyostelium discoideum genome<br />

(Nature 435, 43-57). This work is the starting point for our comparative genomics<br />

project within the social amoebae clade.<br />

Telomere maintenance plays a crucial role in in aging via the replication and repair<br />

machinery. D. discoideum has evolved unique telomere features not found in other<br />

eukaryotes. Conversely, other social amoebae maintain usual telomere structures.<br />

We want to analyse the evolutionary changes in telomere structure maintenance<br />

mechanisms within the social amoebae clade and characterize some of the factors<br />

involved using gene knock-out techniques.<br />

For this PhD position we are seeking a highly motivated person familiar with basic<br />

laboratory techniques (PCR, Southern Blotting, Cloning, etc.).<br />

The position involve a temporary appointment funded by the DFG.<br />

research details of the group: http://genome.fli-leibniz.de<br />

For detailed information email gernot@fli-leibniz.de<br />

Please send your application including CV, a short description of research<br />

experience and interests, and names and contact details of two references to:<br />

Leibniz-Institut für Altersforschung FLI<br />

Beutenbergstr. 11, D-07745 Jena, Germany<br />

Im Jahr 2006 erscheint LABORWELT zweimonatlich. Alle Abonnenten des Branchen-Magazins |transkript sowie die Mitglieder der nachfolgenden<br />

Gesellschaften erhalten LABORWELT regelmäßig mit freundlicher Empfehlung ihrer Organisationen. Wer sich darüber hinaus für einen Beitritt interessiert,<br />

erreicht die Gesellschaften unter folgenden Kontaktdaten:<br />

DECHEMA<br />

Fachsektion Biotechnologie<br />

Theodor-Heuss-Allee 25<br />

D-60486 Frankfurt/Main<br />

Tel.: +49-(0)-69-7564-289<br />

Fax: +49-(0)-69-7564-272<br />

www.dechema.de<br />

Deutsche Gesell. für Proteomforschung<br />

c/o MPI für Biochemie<br />

Am Klopferspitz 18a<br />

D-82152 Martinsried<br />

Tel.: +49-(0)-89-8578-3964<br />

Fax: +49-(0)-89-8578-2802<br />

c.kleinhammer@dgpf.org<br />

www.dgpf.org<br />

Österreichische Gesell. für Biotechnologie<br />

c/o Boehringer Ingelheim<br />

Austria GmbH<br />

Dr. Boehringer-Gasse 5-11<br />

A-1121 Wien<br />

Tel.: +43-(0)-1-80105-2311<br />

Fax: +43-(0)-1-80105-9311<br />

www.boku.ac.at/oegbt/<br />

Verband Deutscher Biologen<br />

Corneliusstr. 6<br />

D-80469 München<br />

Tel.: +49-(0)-89-26024573<br />

Fax: +49-(0)-89-26024574<br />

info@vdbiol.de<br />

www.vdbiol.de<br />

Deutsche Gesellschaft für Genetik<br />

c/o Genetisches Institut der<br />

Universität Gießen<br />

Heinrich-Buff-Ring 58-62<br />

D-35392 Gießen<br />

Tel.: +49-(0)-641-99-35463<br />

Fax: +49-(0)-641-99-35469<br />

www.gfgenetik.de<br />

Gesellschaft für Signaltransduktion<br />

c/o Prof. Dr. Ralf Hass<br />

Med. Hochschule Hannover<br />

AG Biochemie u. Tumorbiol.<br />

D-30625 Hannover<br />

Tel.: +49-(0)-511-532-6070<br />

Fax: +49-(0)-511-532-6071<br />

www.sigtrans.de<br />

Nationales Genomforschungsnetz<br />

c/o DLR – Koblenzerstr. 112<br />

53177 Bonn-Bad Godesberg<br />

Tel.: +49-(0)-228-3821-331<br />

Fax: +49-(0)-228-3821-332<br />

pm-ngfn@dlr.de<br />

www.ngfn.de<br />

Deutsche Gesellschaft für Neurogenetik<br />

c/o Institut für Humangenetik<br />

Uni Gießen/Schlangenzahl 14<br />

35392 Gießen<br />

Tel.: +49-(0)-641-99-41600<br />

Fax: +49-(0)-641-99-41609<br />

www.med.uni-giessen.de<br />

/genetik/dgng.html<br />

Netzwerk Nutrigenomforschung<br />

Arthur-Scheunert-Allee 114<br />

14558 Bergholz-Rehbrücke<br />

Tel.: +49-(0)-33200 88 385<br />

Fax: + 49-(0)-33200 88 398<br />

verein@nutrigenomik.de<br />

www.nutrigenomik.de<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 49


Kennziffer 33 LW 05 · www.biocom.de<br />

Isolation von Gesamt-RNA<br />

Beckman Coulter hat sein neues „Agencourt<br />

RNAdvance Tissue System“ zur Isolation von<br />

Gesamt-RNA aus Probenmaterial von Säugern<br />

vorgestellt. Es basiert auf der patentierten<br />

Agencourt SPRI ® (Solid Phase Reversible<br />

Immobilization)-Technologie mit paramagnetischen<br />

Beads. Das einfach zu handhabende<br />

System liefert hohe Ausbeuten reiner RNA in<br />

Einzelröhrchen bis hin zum 96-Well-Format<br />

und macht organische Lösungsmittel, Vakuumfiltration<br />

und Zentrifugation überflüssig.<br />

So können wertvolle Gewebeproben optimal<br />

genutzt werden, ohne die Unversehrtheit der<br />

RNA zu gefährden. Das Verfahren kann mit<br />

dem Liquid-Handling-Automaten Biomek ®<br />

NX automatisiert werden und bildet so einen<br />

vollständig validierten Arbeitsprozeß. Bei<br />

Microarrayanwendungen kann das System<br />

mit der Agencourt RNAClean ® -Technologie<br />

als Komplettlösung eingesetzt werden.<br />

Kennziffer 34 LW 05 · www.biocom.de<br />

Abdampfen von Säuren<br />

Genevac hat eine neue Version des beliebten<br />

Systems HT-12 Serie II eingeführt. Das System<br />

HT-12 HCl ermöglicht, hochkonzentrierte<br />

Salzsäure zu evaporieren. Im Vergleich zu<br />

beispielsweise Trifluoressigsäure führt die Verwendung<br />

von HCl zu saubereren Synthesen<br />

und Entfernungen von Schutzgruppen.<br />

Aufgrund inerter und korrosionsbeständiger<br />

Materialien, können mit dem HT-12 HCl<br />

Salzsäure und andere Säurechloride ohne<br />

Leistungsverlust oder langfristigen Qualitätsverlust<br />

des Systems abgedampft werden.<br />

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P R O D U K T W E L T<br />

Kennziffer 35 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Universelle Mikroskop-Kameraserie „Digital Sight“<br />

Gleich fünf Digitalkameras umfaßt Nikons<br />

Serie „Digital Sight“ für die Mikroskopie.<br />

Jede „DS“-Kamera besitzt individuell zugeschnittene<br />

Leistungsparameter für bestimmte<br />

Anwendungsgebiete. Neu ist die hochauflösende<br />

5-Mpixel-Kamera DS-Fi1 mit 12 Bit<br />

Farbtiefe für perfekte Ergebnisse in Histologie,<br />

Pathologie, Phasenkontrast- und DIC-<br />

Mikroskopie. Speziell für Fluoreszenzanwendungen<br />

an mehrfach gefärbten Präparaten<br />

bietet Nikon die 5-Mpixel-Kamera DS-5Mc<br />

und für die schnelle Live-Bildaufnahme an<br />

vitalgefärbten Zellen im Monochrombetrieb<br />

die 2-Mpixel-Kamera DS-2Mc an. Für schnelle<br />

und gute Bilder bei Routineaufgaben und<br />

für das Digital-Imaging mit Bildverarbeitung<br />

Kennziffer 36 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Gesamtkatalog mit Life-Science-Produktprogramm<br />

Immer empfindlichere Nachweismethoden<br />

verlangen nach immer hochwertigeren<br />

Kunststoffprodukten. Im aktuellen Life-Science-Katalog<br />

von Brand finden sich unter<br />

anderem: PCR-Einzelgefäße und Strips, 96well-<br />

und 384-well-Platten. Die speziell für<br />

die Brand 96-well-PCR-Platte entwickelte<br />

PCR-Verschlußmatte reduziert Verdunstungsverluste<br />

um bis zu 75% und kann einfach mit<br />

Pipettenspitzen durchstoßen werden.<br />

UV-Küvetten aus Kunststoff für UV-Messungen<br />

von 220 nm bis 900 nm werden auch<br />

runden 2-Mpixel-Kameras die DS-Serie ab:<br />

Die Farbkamera DS-2Mv (v = Video) sowie<br />

ihr Pendant als Schwarz-Weiß-Kamera (DS-<br />

2MBW) sind mit einer Bildrate von bis zu 30/s<br />

so schnell wie ehemals Videokameras.<br />

Kennziffer 37 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Gekühlte Electron Multiplier CCD-Kamerageneration<br />

Hamamatsu stellt mit der ImagEM eine in<br />

Leistung und Flexibilität bislang unerreichte<br />

CCD-Kamera für Restlicht-Anwendungen<br />

im Fluoreszenz- und Lumineszenz-Imaging<br />

vor. Sie kann in zwei Betriebsmodi genutzt<br />

werden: im CCD-Modus arbeitet sie wie übliche<br />

gekühlte CCD-Kameras, im EM-Modus<br />

wird ein zusätzlicher Verstärkungsfaktor<br />

eingeführt. In der Kamera sind Funktionen<br />

zur Echtzeit-Bildbearbeitung, wie Filterung,<br />

rekursive Filterung, und Shading-Korrektur,<br />

eingebaut, um bei hohen Anforderungen an<br />

die zeitliche Auflösung die Bildverarbeitungsanlage<br />

zu entlasten. Scan-Geschwindigkeit,<br />

Verstärkungsfaktor, Belichtungszeit, Synchronisation<br />

mit externen Geräten und viele<br />

andere Einstellungen lassen sich über Softwarekommandos<br />

einfach vom Steuerrechner der<br />

jeweiligen Anwendung angepassen.<br />

einzeln verpackt sowie DNase-, DNA- und<br />

RNase-frei angeboten. Ideal für die Bestimmung<br />

von Proteinen, DNA und RNA sind<br />

runde Deckel für sicheren Verschluß. Diese<br />

Einmalartikel, die keiner Reinigung bedürfen,<br />

reduzieren die Kontaminationsgefahr.<br />

Die Deep-well-Platten PP und PS im SBS-<br />

Format sind stapelbar und in vier Größen<br />

erhältlich (0,3 ml, 0,5 ml, 1,1 ml und 2,2 ml).<br />

HTS/UHTS-Platten mit Flachboden besitzen<br />

abgerundete Wells für schnelle Befüllung und<br />

optimale Meniskusausbildung.<br />

Die ImagEM wird sowohl mit Luft- als auch<br />

mit Wasserkühlung ausgeliefert. So kann<br />

je nach Bedarf entschieden werden, welche<br />

Kühlmethode eingesetzt wird. Der Sensor<br />

kann so auf Temperaturen von bis zu -90°C<br />

heruntergekühlt werden.<br />

50 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />

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P R O D U K T W E L T<br />

Kennziffer 38 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Einfache Modifizierung von E. coli - Produktionsstämmen<br />

Mit dem “Quick and Easy E. coli Gene Deletion<br />

Kit“ bietet die Gene Bridges GmbH ein<br />

Werkzeug zur Stammoptimierung an, mit<br />

dem erstmals jede beliebige Stelle auf dem<br />

Chromosom von E. coli basengenau verändert<br />

werden kann. Das Kit basiert auf der patentierten<br />

Red/ET-Rekombinationstechnologie,<br />

einer speziellen Form der homologen Rekombination.<br />

Die Rekombination wird dabei<br />

über kurze, nur 50bp lange Homologiearme<br />

vermittelt, die einfach als Oligonukleotide<br />

synthetisiert werden können. Unabhängig<br />

von bestimmten Erkennungssequenzen für<br />

Restriktionsenzyme oder andere Rekombinasen<br />

ist so die schnelle, einfache und punktgenaue<br />

Modifikation der E. coli-DNA möglich.<br />

Kennziffer 39 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Zellbasierte HTRF ® -Assays mit d2-Akzeptormolekül<br />

Cisbio hat drei neue zellbasierte HTRF ® -<br />

Assays vorgestellt. Die auf wichtige Targets<br />

bei der Erforschung der Ursachen von Entzündungs-<br />

und Stoffwechselkrankheiten<br />

gerichteten Assays für cGMP, PGE2 und Hydrocortison<br />

stellen die dritte Produktlinie im<br />

HTRF ® -Portfolio von Cisbio dar. Bestandteil<br />

dieser Assays ist der hauseigene d2-Akzeptorfarbstoff.<br />

Dieser erhöht die Zuverlässigkeit,<br />

Leistung und Stabilität der Assays.<br />

Der erste Assay dient der Quantifizierung<br />

von cGMP (Guanosin-3’,5’-Monophosphat)<br />

und ist damit auf Screening-Targets wie Guanylyl-Cyclasen<br />

und eine Reihe cGMP-geregelter<br />

Phosphodiesterasen (PDEs) ausgerichtet.<br />

Der zweite dient der Quantifizierung von<br />

Mit dem Kit können einzelne Gene in weniger<br />

als einer Woche, auch mit Entfernung der Selektionsmarker,<br />

ausgeschaltet werden.<br />

Kennziffer 40 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Optimierte Reproduzierbarkeit der klinischen arrayCGH<br />

In einer Entwicklungskooperation zwischen<br />

Tecan und BlueGnome werden die Tecan HS<br />

Pro -Serie automatischer Hybridisierstationen<br />

und das Protokoll von BlueGnome zur<br />

Abarbeitung von BlueGnome CytoChip <br />

BAC-Microarrays optimiert.<br />

Matrix-CGH (Array-based comparative<br />

genomic hybridization)-Experimente<br />

bieten eine sehr hohe Auflösung bei der<br />

Untersuchung von Krankheitsursachen auf<br />

genetischer Basis. Allerdings benötigen diese<br />

komplexen experimentellen Protokolle noch<br />

weitere Optimierung, bevor sie zu klinischen<br />

Anwendungen eingesetzt werden können,<br />

bei denen Reproduzierbarkeit und Nachver-<br />

PGE2 (Prostaglandin E2), einem wichtigen<br />

Entzündungsbeschleuniger, entweder in Zellüberständen<br />

oder direkt in Zellen. Der dritte<br />

Assay ermöglicht die schnelle und präzise<br />

Messung von Hydrocortison. Das gilt sogar<br />

für komplexe Proben wie Leber-Mikrosome,<br />

ganze Zellen und tierisches Serum.<br />

Wie aus den hohen z’-Faktoren hervorgeht<br />

wurde die Zuverlässigkeit erhöht und das Signal-Hintergrund-Verhältnis<br />

in den meisten<br />

Fällen verbessert. Die Assays profitieren von<br />

der hohen Flexibilität homogener Fluoreszenzmethoden.<br />

Es gibt keine Trennung, sie<br />

sind nicht Bead-basiert, sie sind hochempfindlich<br />

und lassen sich auf ein 1536er-Format<br />

miniaturisieren (HTS).<br />

folgbarkeit Voraussetzung sind. Die Automatisierung<br />

der Protokolle mit der Tecan HS Pro<br />

garantiert eine konstant hohe Qualität der<br />

Ergebnisse eines jedes CytoChips. Die Kombination<br />

von Tecan HS Pro und CytoChip<br />

ist bereits in einigen klinischen Laboren in<br />

Großbritannien im Routineeinsatz.<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 51<br />

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Kennziffer 41 LW 05 · www.biocom.de<br />

Neue Interessenvertretung<br />

Die in den USA und Großbritannien sehr<br />

erfolgreiche „Laboratory Robotics Interest<br />

Group“ ist jetzt auch in Deutschland mit<br />

einer eigenständigen Organisation vertreten.<br />

Ziel der „Europäischen Laborroboter<br />

Interessengemeinschaft Deutschland e.V.“<br />

ist unter anderem die Etablierung einer<br />

interdisziplinären Diskussionsplattform für<br />

alle an der Automatisierung im Laborbereich<br />

interessierten Personen. Angesprochen sind<br />

nicht nur Anwender im Labor, sondern auch<br />

F&E-Abteilungen der Hersteller sowie alle<br />

akademischen Bereiche. Bereits der erste<br />

Workshop der ELRIG.de im Juni zum Thema<br />

„Verbrauchsmaterial im Labor“ war ein<br />

großer Erfolg. 70 Praktiker und Entwickler<br />

aus vielen Bereichen diskutierten zum Teil<br />

kontrovers und konnten hierdurch bereits<br />

einige Probleme direkt lösen.<br />

Kennziffer 42 LW 05 · www.biocom.de<br />

Innovative Proteinmarkierung<br />

Herausragendes Merkmal eines neuartigen<br />

fluoreszenzmikroskopischen Verfahrens der<br />

SkinSysTec GmbH ist dessen Fähigkeit, an<br />

einer Probe eine Vielzahl von Proteinen zu<br />

markieren und optisch darzustellen.<br />

Während alternative Methoden maximal fünf<br />

Proteine simultan erfassen, kann das Verfahren<br />

von SkinSysTec derzeit bis zu 100 Proteine<br />

darstellen. Hierbei sollte im Einzelfall<br />

abgewogen werden, wie viele Informationen<br />

zur Entscheidungsfindung wirklich wichtig<br />

sind. Untersuchungen, die bisher zehn bis<br />

zwanzig Proben und mehrerer tausend Experimente<br />

bedurften, können nun an einer<br />

einzigen Probe mit nur einem Arbeitsschritt<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Abbildung zeigt einen 5µm-Schnitt<br />

einer an Schuppenflechte erkrankten Hautprobe.<br />

Diese Probe ist mit 40 verschiedenen<br />

Antikörpern markiert. Im vorliegenden Bild<br />

sind acht davon optisch sichtbar gemacht.<br />

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LABORWELT<br />

INFOSERVICE<br />

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+49 (0)30 26 49 21-11<br />

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Ganz einfach: Kreuzen Sie die gewünschten Kennziffern an, Absender drauf und<br />

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INFOSERVICEFax<br />

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Institution: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Anschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Tel./Fax: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Auch im Internet unter www.biocom.de


P R O D U K T W E L T<br />

Kennziffer 43 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Neue Systemlösung für die TIRF-Mikroskopie<br />

Die Total Internal Reflection Fluorescence<br />

(TIRF)-Mikroskopie ist ein leistungsfähiges<br />

Werkzeug, um Vorgänge in vitalen Zellen<br />

funktionell zu untersuchen. Hierbei werden<br />

Fluorophore über ein durch Totalreflexion<br />

generiertes, evaneszentes Feld angeregt.<br />

Das TIRF-Modul von Leica Microsystems<br />

Kennziffer 44 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Neue Smart Analyzer Vision ICP-OES-Softwareversion<br />

Ab sofort liefert Spectro neu bestellte ICP-<br />

OES-Geräte SPECTRO CIROS VISION und<br />

SPECTRO GENESIS mit einer neuen Version<br />

der Analysesoftware Smart Analyzer Vision<br />

aus. Bestandskunden haben die Möglichkeit,<br />

das Software-Update auf CD zu bestellen.<br />

Die aktuelle Softwareversion wurde um<br />

viele Funktionen für den unbeaufsichtigten<br />

Laborbetrieb erweitert und mit einer spektrenbasierenden<br />

Untergrundkorrektur für<br />

höchste Meßgenauigkeit ausgerüstet.<br />

Wichtigster Punkt: Ab sofort lassen sich<br />

in automatisierten Testreihen beliebig viele<br />

– bestehend aus dem Leica HXC Plan Apo-Objektiv<br />

mit einer numerischen Apertur von 1,46<br />

und dem dreidimensional beweglichen Hochleistungsscanner<br />

– kann an verschiedene inverse<br />

Mikroskopsysteme von Leica Microsystems<br />

adaptiert werden. Der softwaregesteuerte TIRF-<br />

Scanner findet dabei die Korrelation zwischen<br />

Eindringtiefe des evaneszenten Feldes und<br />

den korrespondierenden TIRF-Winkeln automatisch.<br />

Angepaßt an die individuellen Anforderungen<br />

stehen im Widefield-Bereich das<br />

vollautomatisierte Forschungsmikroskop Leica<br />

DMI6000 B, das halbautomatisierte DMI4000<br />

B und die multidimensionale Fluoreszenzworkstation<br />

Leica AF6000 LX zur Auswahl.<br />

Alternativ bietet Leica zwei Konfokalsysteme:<br />

Das Einsteigersystem Leica TCS SPE sowie das<br />

High-End-System TCS SP5.<br />

Kennziffer 45 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />

Fed-batch-Fermentation in geschüttelten Bioreaktoren<br />

Die neue FeedBead ® -Technologie der AC<br />

Biotec GmbH beruht auf einem polymerbasierten<br />

Freisetzungssystem für Glucose.<br />

In eine Silikonmatrix eingebettete Glucose<br />

wird nach einer definierten Kinetik in das<br />

Kulturmedium freigesetzt. Diese Technik<br />

ermöglicht die Prozeßführung von Kultivierungen<br />

im Zulaufverfahren auch in kleinen,<br />

vielfach parallelen Bioreaktoren.<br />

Durch den Einsatz der FeedBead ® -Technik<br />

sind präzise substratgesteuerte Fed-batch-<br />

Fermentationen in Kleinbioreaktoren vom<br />

Schüttelkolben bis in die Mikrotiterplatte<br />

möglich. Damit entspricht die Kultivierung im<br />

Screening hinsichtlich der prinzipiellen Prozeßführung<br />

bereits dem späteren Produktions-<br />

Methoden verknüpfen. Gleichzeitig wurde<br />

die Software mit einer ereignisgesteuerten<br />

Kontrollogik ausgestattet. Ebenso werden<br />

die Prozesse festgelegt, die im Falle von<br />

Fehlern sowie am Beginn und am Ende der<br />

Meßreihe abzuarbeiten sind. Ist die Logik einmal<br />

definiert, muß der Anwender nur noch<br />

beliebig viele Proben in die Liste eintragen<br />

oder kopieren.<br />

Als zweite Neuerung im Bereich der<br />

Automatisierung wurde die Software um<br />

zusätzliche Treiber für Probenwechsler von<br />

Drittherstellern ergänzt.<br />

verfahren. Durch die verlängerte Wachtsums-<br />

und Produktionsphase wird auch ein deutlich<br />

verbessertes Signal-zu-Rauschen-Verhältnis in<br />

der Stammdiskriminierung erzielt.<br />

LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 53<br />

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Kennziffer 46 LW 05 · www.biocom.de<br />

Schneller Pipettenspüler<br />

Hölzels neuer Pipettenspüler ist eine technische<br />

Weiterentwicklung des Models MPS. Er<br />

bietet zwei Reinigungs-, Spül- und Trockenprogramme.<br />

Programm 1 arbeitet als Standardreinigung<br />

bei einer Temperatur von 70° C.<br />

Programm 2 dient der Intensivreinigung bei<br />

einer Temperatur von 95° C, gefolgt von drei<br />

Spülgängen. Bei beiden Programmen findet<br />

der letzte Spülgang mit heißem VE-Wasser<br />

statt, um letzte Spuren aus den Pipetten und<br />

dem Reinigungsmittel sicher zu entfernen.<br />

Ein kompletter Spülzyklus dauert in diesem<br />

Fall 3 Stunden und 50 Minuten. Die<br />

Pipettenmenge pro Durchlauf reicht von 200<br />

Meßpipetten á 0,1 ml bis zu 75 Meßpipetten<br />

á 10 ml oder 10 Vollpipetten á 100 ml.<br />

Kennziffer 47 LW 05 · www.biocom.de<br />

Integrierte Anlage für<br />

Stammzellforschung und IVF<br />

Clean Modules Ltd. hat eine zukunftsweisende<br />

und in dieser Form weltweit einmalige<br />

Anlage errichtet. Spezialtechnik für die<br />

Stammzellforschung wurde dabei erstmals<br />

in einer Abteilung für in vitro-Befruchtung<br />

(IVF) implementiert.<br />

Der Komplex besteht aus Klasse-„B“-Reinraumlaboren<br />

und Klasse-„C“-Operationssälen<br />

(EU-GMP) und garantiert optimale Arbeitsabläufe<br />

durch anwenderfreundliche Anordnung.<br />

Die Arbeiten fanden auf 270 m 2 Fläche innerhalb<br />

des Royal Hallamshire Hospitals und der<br />

Universität Sheffield statt. Da der Zeitrahmen<br />

mit nur 16 Wochen sehr knapp war, stellte dieses<br />

Projekt für Clean Modules eine besondere<br />

Herausforderung dar. Der Auftrag umfaßte<br />

die Planung, das Projektmanagement, die<br />

Durchführung der Bauarbeiten und eine umfassende<br />

Validierung bezüglich Installations-,<br />

Funktions- und Prozeßqualität.<br />

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Impressum<br />

LABORWELT (ISSN 1611-0854)<br />

erscheint zweimonatlich im Verlag der<br />

BIOCOM AG<br />

Stralsunder Str. 58-59<br />

D- 13355 Berlin<br />

Tel./Fax: 030/264921-0 / 030/264921-11<br />

eMail: laborwelt@biocom.de<br />

Internet: www.biocom.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk<br />

Tel.: 030/264921-50<br />

Anzeigenleitung:<br />

Oliver Schnell<br />

Tel.: 030/264921-45,<br />

eMail: o.schnell@biocom.de<br />

Leserservice:<br />

Angelika Werner<br />

Tel. 030/264921-40<br />

Bildtechnik und Layout:<br />

Heiko Fritz<br />

Graphik-Design:<br />

Michaela Reblin<br />

Druck<br />

Mayer & Söhne, D- 86551 Aichach<br />

Mitglieder der DECHEMA-Fachsektion<br />

Biotechnologie, der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Biotechnologie ÖGBT, der<br />

Gesellschaft für Genetik GfG, der Deutschen<br />

Gesellschaft für Proteomforschung DGPF,<br />

des Verbandes Deutscher Biologen<br />

vdbiol, der Deutschen Gesellschaft für<br />

Neurogenetik DGNG, der Gesellschaft für<br />

Signaltransduktion STS, des Vereins zur<br />

Förderung der Nutrigenomforschung, der<br />

Biotechnologischen Studenteninitiative e.V.<br />

(btS) sowie die Wissenschaftler des Nationalen<br />

Genomforschungsnetzes NGFN erhalten die<br />

Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />

Für einen regelmäßigen Bezug von<br />

LABORWELT ist eine kostenlose Registrierung<br />

unter www.biocom.de oder per Fax (siehe<br />

Seite 53) erforderlich.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen<br />

in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren.<br />

Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Ohne schriftliche Genehmigung der BIOCOM AG<br />

darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert<br />

oder mit elektronischen Systemen verarbeitet,<br />

vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

© BIOCOM AG, Berlin<br />

® BIOCOM ist eine geschützte Marke der<br />

BIOCOM AG, Berlin<br />

BIOCOM ® AG<br />

S E R V I C E<br />

08.-11.10.06: 45. Tutzing-Symposium<br />

„Organokatalyse“, Tutzing<br />

Info: Andrea Köhl, DECHEMA e.V.<br />

(Tel./Fax: +49-69-7564-235/-441,<br />

Web: http://events.dechema.de/tusy45.html)<br />

09.-11.10.06: BioStar 2006 – Sciences in<br />

Exchange, Stuttgart<br />

Info: Priscilla Herrmann, Universität Tübingen<br />

(eMail: paheerrma@med.uni-tuebingen.de,<br />

Web: www.biostar-congress.de)<br />

09.-10.10.06: 4 th Birlinghoven Symposium<br />

„Text Mining Life Sciences“, St. Augustin<br />

Info: Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches<br />

Rechnen SCAI (Web: http://www.scai.fraunhofer.<br />

de/textmining2006.0.html)<br />

10.-12.10.06: Focused Compound Libraries 2006,<br />

Wiesbaden<br />

Info: Jessica Wagener, IQPC Gesellschaft für Management<br />

Konferenzen mbH (Tel./Fax: +49-30-209-133-75/-13240,<br />

+49-30-209-13240, eMail: jessica.wagener@iqpc.de,<br />

Web: www.iqpc.de)<br />

10.10.06: Molecular Pathology as a Key Tool for<br />

Research in Targeted Therapies and Molecular<br />

Diagnostics, Berlin<br />

Info: Dr. Christina Schröder, RZPD, Berlin<br />

(Tel.: +49-30-326-39-194, Web: ww.rzpd.de)<br />

10.-11.10.06: Biopolymere aus Getreidemehl<br />

für die papierverarbeitende und -veredelnde<br />

Industrie, Rostock<br />

Info: Katrin Petersen, BioCon Valley GmbH<br />

(Tel.: +49-38209-490-091,<br />

eMail: kp@bcv.org, Web: www.bcv.org)<br />

11.-14.10.06: International Conference on Proteomics<br />

– Bridging the Tap Between Gene Expression<br />

and Biological Function, Kirchberg (LU)<br />

Info: Gabriel Lippmann, CRP, Belvaux<br />

(eMail: proteomics@lippmann.lu,<br />

Web: http://proteomlux2006.lippmann.lu)<br />

11.-12.10.06: biorefinica 2006, Osnabrück<br />

Info: Carla Tusche, Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />

(Fax: +49-541-9633-990, Web: www.biorefinica.de)<br />

12.10.06: Scanning Probe Microscopy in<br />

Life Sciences, Berlin<br />

Info: Zsuzsa Konczos, JPK Instruments AG<br />

(Tel.: +49-30-5331-120-70, eMail: konczos@jpk.com,<br />

Web: www.spm-workshop.jpk.com)<br />

12.-14.10.06: Biology of Yeasts and Filamentous<br />

Fungi, Frankfurt am Main<br />

Info: Prof. Dr. Karl-Dieter Entian, Institut für Molekulare<br />

Biowissenschaften, Universität Frankfurt am Main<br />

(Tel.: +49-6-798-2951, eMail: sec-entian@em.uni-frankfurt.<br />

de, Web: web.uni-frankfurt.de/fb15/mikro/kongr.html)<br />

12.10.06: Biotec meets Optics III, Hannover<br />

Info: Ann Haselroth, PhotonicNet GmbH<br />

(Tel.: +49-511-277-1642, eMail: haselroth@photonicnet.de,<br />

Web: www.photonicnet.de)<br />

15.-18.10.06: SPICA 2006 – International Symposium<br />

on Preparative and Industrial Chromatography<br />

and Allied Techniques, Innsbruck (A)<br />

Info: Heike Geiling, DECHEMA Frankfurt/M.<br />

(Tel./Fax: +49-69-7564-280/-176,<br />

eMail: geiling@dechema.de,<br />

Web: www.dechema.de/spica2006)<br />

15.-18.10.06: Genomics vor Health, Wien<br />

Info: Alexandra Fuchs, Programmbüro GEN-AU, Wien<br />

(Tel.: +43-1-53120-6312,<br />

eMail: alexandra.fuchs@mbwk.gv.at, Web: www.gen-au.at)<br />

17.-20.10.06: ISPPP 2006 Innsbruck (A)<br />

Info: Claudia Martz, DECHEMA Frankfurt/M.<br />

(Tel./Fax: +49-69-7564-129/-176, eMail: martz@dechema.de,<br />

Web: www.dechema.de/isppp2006)<br />

17.10.06: Einführung in die Mikrobiologie, Essen<br />

Info: Sule Ramzi, Haus der Technik e.V., Essen<br />

(Tel.:/Fax +49-201-1803-345/-346,<br />

eMail: information@hdt-essen.de, Web: www.hdt-essen.de)<br />

18.10.06: Mikrosystemtechnik in den<br />

Life Sciences, Darmstadt<br />

Info: (Web: www.mst-rhein-main.de)<br />

19.-20.10.06: 9. Waldner-Fachsymposium –<br />

Wirtschaftliches Betreiben von Laborgebäuden, Isny<br />

Info: Birgit Burger, Waldner Laboreinrichtungen GmbH<br />

(Tel.: +49-7522-986-285, eMail: birgit.burger@waldner.de,<br />

Web: www.waldner.de)<br />

22.-24.10.06: Fraunhofer Life Science Symposium<br />

2006, Leipzig<br />

Info: Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie<br />

(Tel./Fax: +49-341-401-1936, eMail: info@fs-leizig.com,<br />

Web: www.izi.fraunhofer.de)<br />

23.-25.10.06: Medizintechnik 2010:<br />

Das Zukunftspotential der<br />

Schlüsseltechnologien, Aachen<br />

Info: VDE Konferenz-Service (Fax: +49-69-96-31-52-13,<br />

Web: www.vde.com/kongress2006)<br />

24.10.06: Forum Biotechnologie<br />

Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

Info: BioPro Baden-Württemberg GmbH<br />

(Tel.: +49-711-907-15-200,<br />

eMail: info@bio-pro.de, Web: www.bio-pro.de)<br />

25.-27.10.06: International Food & Health<br />

Innovation Conference – IFHIC 2006, Malmö (SE)<br />

Info: Skane Food Innovation Network, Lund<br />

(Tel.: +46-40-2585-50, eMail: info@ifhic.com,<br />

Web: www.ifhic.com)<br />

25.10.06: Nachwachsende Rohstoffe – Potential<br />

für Energie und Chemie, Trostberg<br />

Info: Bayern Innovativ GmbH<br />

(Tel.: +49-911-20671-0, eMail: info@bayern-innovativ.de,<br />

Web: www.bayern-innovativ.de)<br />

26.10.06: Schutz durch gute Patente – Schutz<br />

vor schlechten Patenten, Frankfurt am Main<br />

Info: DECHEMA e.V. (Tel.: +49-69-7564-253/202,<br />

eMail: kudla@dechema.de, Web: http://kwi.dechema.de)<br />

30.10.06: Die molekularen Biowissenschaften in<br />

den Medien, Hofgeismar<br />

Info: Dr. Georg Hofmeister, Ev. Akademie Hofgeismar<br />

(Tel.: +49-5671-9991-0, eMail: ev.akademie.<br />

hofgeismar@ekkw.de, Web: www.akademie-hofgeismar.de)<br />

01.11.06: Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen<br />

in Labor und Produktion, Hamburg<br />

Info: Veronika Schulte, TuTech Innovation GmbH<br />

(Tel./Fax: +49-40-76629-6346/-49,<br />

eMail: lifesciences@tutech.de, Web: www.tutech.de/qz)<br />

03.-04.11.06: Genes, Brain/Mind and Behaviour,<br />

Heidelberg<br />

Info: EMBL Heidelberg (Web: www.embl.org.)<br />

03.-04.11.06: 1. Kongreß der Deutschen Gesellschaft<br />

für Stammzellforschung, Köln<br />

Info: Deutsche Gesellschaft für Stammzellforschung e.V.<br />

(Tel.: +49-221-989-57-15,<br />

Web: stammzellforschung.com/kongress2006)<br />

07.-10.11.06: Journées Internationales de<br />

Biologie, Paris (F)<br />

Info: Aurélia Lassalle, Reed Expositions France<br />

(eMail: aurelia.lassale@reedexpo.fr, Web: www.jib-sdbio.fr)<br />

08.-09.11.06: Forum Laborbau 2006, Münster<br />

Info: Dr. Nicole Maas-Szabowski, Klinkner & Partner GmbH<br />

(eMail: nicole.maas-szabowski@klinkner.de,<br />

Web: http://www.klinkner.de/content/view/574/300/)<br />

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