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LABORWELT<br />
Nr. 5 / 2006 - Vol. 7 Das -Themenheft<br />
Metagenomics:<br />
Strategien zur<br />
Optimierung<br />
Weiße Biotechnologie:<br />
Stammoptimierung<br />
mit Recombineering<br />
Microbial Genomics<br />
HT-Sequencing:<br />
Erster Blick in marine<br />
‚Rare Biospheres‘<br />
Marktübersicht:<br />
DNA-Sequenzier-<br />
Maschinen<br />
Biotechnologisches<br />
Potential von Alcanivorax<br />
borkumensis<br />
Anwendungspotentiale<br />
der Pathogenomics<br />
Netzwerk GenoMik-<br />
Plus Bielefeld<br />
BIOCOM AG
Genome Sequencer 20 Amplicon Software screen.<br />
The histogram shows the deviations between read consensus<br />
sequences and reference sequences. In addition, the<br />
software displays the corresponding alignment of reads<br />
and reference sequences for comparison purposes.<br />
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© 2006 Roche Diagnostics GmbH. All rights reserved.<br />
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Genome Sequencer 20 System<br />
Accelerate Amplicon Analysis<br />
Clonal sequencing of amplicons enables ultra-deep genetic analysis at levels<br />
of sensitivity not previously possible.<br />
Cancer Research<br />
� Discover somatic mutations with unprecedented speed, accuracy,<br />
and sensitivity.*<br />
� Study DNA methylation patterns with high precision.<br />
Resequencing for Medical Research<br />
� Uncover and screen SNPs at the population and individual level.<br />
� Deconvolute complex populations of sequence data.<br />
� Eliminate tedious and expensive manual analysis of mixed chromatograms.<br />
First to the finish with ultra-deep analysis of amplicons —<br />
new for the Genome Sequencer 20 System.<br />
*Thomas, R. et al., Nature Medicine advance online publication, 25 June 2006 (doi:10.1038/nm1437)<br />
Roche Diagnostics GmbH<br />
Roche Applied Science<br />
68298 Mannheim<br />
Germany
�<br />
Zum Thema<br />
�<br />
Investition in Forschung<br />
In Berliner U-Bahnhöfen gibt es sogar Werbung für sie, denn sie soll<br />
ein positives Signal setzen – die Ende August angekündigte High-<br />
Tech-Strategie der Bundesregierung. Auch Life Science-Themen wie<br />
die Nanobiotechnologie, Genomics, Systembiologie und die Weiße<br />
Biotechnologie finden sich unter den 17 ausgewählten Spitzentechnologien,<br />
mit denen sich Deutschland bis 2020 unter den Weltbesten<br />
plazieren will. Dazu sollen Berührungsängste von Wissenschaft und<br />
Unternehmen abgebaut und Gesetzesballast, der den Fortschritt bremst,<br />
über Bord geworfen werden. Es herrscht Aufbruchstimmung.<br />
Daß dies nicht immer so war – auch nicht in der Weißen Biotechnologie<br />
– davon weiß der inzwischen emeritierte Prof. Karl-Otto Stetter<br />
zu berichten. Nachdem Stetter – seines Zeichens Pionier bei der Erforschung<br />
extremophiler Mikroorganismen und darin zu findender<br />
industriell interessanter Enzyme – Anfang der achtziger Jahre erfolglos<br />
in Deutschland versucht hatte, seine Entdeckungen an die Industrie zu<br />
verkaufen, sprach er mit zwei kalifornischen Forscherkollegen. Binnen<br />
14 Tagen hatten diese das erreicht, was im damals für die Gentechnik<br />
ungemütlichen Deutschland nicht möglich erschien. „Ein Milliardär<br />
investierte 200.000 Dollar und wir konnten eine Firma gründen“ beschreibt<br />
Stetter die Entstehung der US-Firma Diversa.<br />
Gut 20 Jahre nach der Pioniertat und nach ausgiebiger Patentierung<br />
medizinisch und industriell interessant erscheinender Genaktivitä-<br />
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ten durch US-Unternehmen, die die meisten der 300 sequenzierten<br />
mikrobiellen Genome entziffert haben, will Deutschland mit der<br />
High-Tech-Strategie in der Roten und Weißen Biotechnologie durchstarten.<br />
Von den Erfolgen berichtet dieses Heft – aber auch von einer<br />
Industrie-Initiative, die künftig helfen soll, solche Zukunftsthemen<br />
rechtzeitig aufzuspüren, damit frühzeitig in die Forschung investiert<br />
werden kann.<br />
Acht normalerweise konkurrierende globale Anbieter für Laborgeräte<br />
und Reagenzien bündeln ihre Marktforschung, um Markttrends und<br />
die Beteiligung deutscher Wissenschaftler an Zukunftsthemen anhand<br />
belastbarer Daten abzubilden. Der Mitte September gestartete Wirtschaftsverband<br />
„VDGH-Arbeitsgemeinschaft Life Science Research“<br />
(VDGH-LSR AG) will gemeinsam mit Wissenschaftlern für höhere und<br />
effizientere Forschungsausgaben streiten, um den Life Sciences zu einer<br />
höheren Wertschöpfung zu verhelfen (siehe Seite 4).<br />
Ob die Wirtschaftsinitiative, die Regierungsinitiative und die Forscher<br />
mit dem gleichen Ziel vor Augen zusammenkommen werden, könnte<br />
künftige Erfolge Deutschlands in den Life Sciences beeinflussen.<br />
Thomas Gabrielczyk<br />
Biofilm des erdölabbauenden Bakteriums Alcanivorax<br />
borkumensis SK2. Vereinzelt wachsen Zellen in langen<br />
Aggregaten aus der Oberfläche der Biofilme heraus.<br />
© Photo: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung<br />
Kennziffer 11 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
I N T R O<br />
INHALT<br />
S T A T E M E N T<br />
� Eine neue Interessenvertretung für die 4<br />
Life Science-Forschung<br />
Dr. Peter Quick, VDGH-Arbeitsgruppe Life Science Research<br />
� B L I T Z L I C H T<br />
Metagenomics: von der Grundlagenforschung 6<br />
zur Anwendung<br />
Dr. Patrick Lorenz et al., BRAIN AG, Zwingenberg<br />
W I S S E N S C H A F T<br />
� Pathogenomics – zwischen 12<br />
Pathogenitätsforschung und Biotechnologie<br />
Prof. Dr. Jörg Hacker, Univ. Würzburg; Dr. Holger Brüggemann,<br />
Institut Pasteur, Paris; Prof. Dr. Gerhard Gottschalk, Universität<br />
Göttingen<br />
T E C H-T R A N S F E R<br />
� Lichtscheiben-Mikroskopie in der molekularen 18<br />
Zellbiophysik<br />
Dr. Ernst Stelzer, Philipp Keller, EMBL, Heidelberg<br />
B L I T Z L I C H T<br />
� High Throughput-Sequencing: Abschätzung der 22<br />
Artenzahl und -vielfalt mariner Mikroorganismen<br />
Dr. Burkhard Ziebolz, Roche Diagnostics GmbH, Mannheim<br />
B L I T Z L I C H T<br />
� Manipulation des E. coli-Chromosoms zur 25<br />
Optimierung von Produktionsstämmen<br />
Dr. Tim Zeppenfeld, Dr. Harald Kranz, Gene Bridges GmbH,<br />
Heidelberg<br />
N E T Z W E R K<br />
� Startschuß für das Bielefelder 28<br />
GenoMik-Plus-Netzwerk<br />
Dr. Werner Selbitschka, Prof. Dr. Alfred Pühler, Univ. Bielfeld<br />
B L I T Z L I C H T<br />
� Alkan-Biodegradation mit Alcanivorax<br />
borkumensis SK2 33<br />
Dr. Vitor Martins dos Santos, Prof. Dr. Kenneth Timmis,<br />
HZI, Braunschweig; Dr. Susanne Schneiker, Prof. Dr.<br />
Alfred Pühler, Universität Bielefeld<br />
N E T Z W E R K<br />
� Tagungsbericht: ‚From Functional Genomics to 39<br />
Natural Products of Marine Microorganisms‘<br />
Prof. Dr. Thomas Schweder, Universität Greifswald<br />
M A R K T Ü B E R S I C H T<br />
� DNA-Sequenziermaschinen 40<br />
� Stellenmarkt 43<br />
� Verbände 49<br />
� Produktwelt 50<br />
� Fax-Seite 52<br />
� Termine/Impressum 54<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 3
Statement<br />
�<br />
Weltweit erforschen knapp 300.000 Wissenschaftler<br />
die Struktur, die Funktion und das<br />
Verhalten der lebenden Organismen. Etwa<br />
7% dieser weltweiten Gemeinschaft arbeitet<br />
in Deutschland. Die Fortschritte der Life<br />
Science-Forschung werden auch durch die<br />
Hersteller von Instrumenten, Reagenzien,<br />
Testsystemen und Verbrauchsmaterialien<br />
unterstützt, die auf die Anforderungen der<br />
Wissenschaftler zugehen. Der Weltmarkt<br />
für Life Science-Forschungsprodukte wird<br />
auf 18,6 Milliarden Euro geschätzt.<br />
Life Science Research beinhaltet Grundlagen-<br />
und angewandte Forschung in allen<br />
Bereichen der Lebenswissenschaften,<br />
von der Medizin bis zur Landwirtschaft.<br />
Jeder Wissenschaftler geht einer im Detail<br />
einzigartigen Fragestellung nach.<br />
Entsprechend stehen viele Tausend Forschungsprodukte<br />
zur Verfügung, die in<br />
geeigneter Kombination die experimentelle<br />
und angewandte Forschung beschleunigen<br />
und reproduzierbare Ergebnisse sichern<br />
können.<br />
Durch die immanente Veränderung der<br />
Forschung unterliegt dieses differenzierte<br />
Angebot einem enormen Innovationsdruck,<br />
und die Hersteller investieren 8%<br />
bis 14% ihrer Erlöse in eigene Forschung<br />
und Entwicklung.<br />
Wirtschaftlichkeit wird dabei durch die<br />
Ausrichtung der Hersteller auf den weltweiten<br />
Markt gesichert. In Marktstudien,<br />
die auf „Core Biotech“ oder „Dedicated<br />
Biotech“ ausgerichtet sind, werden sie als<br />
forschende Unternehmen, Hersteller oder<br />
Dienstleister aber bisher nur unzureichend<br />
berücksichtigt.<br />
Die staatlichen und privaten Forschungszentren,<br />
Universitätslaboratorien, Zentren<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-<br />
Institute, forschenden Firmen aus Pharmazie,<br />
Biotechnologie und Diagnostik setzen<br />
die von den Herstellern angebotene breite<br />
Palette an Analysesystemen und Reagenzien<br />
ein. Damit leisten die Life Science<br />
Research-Unternehmen einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Stärkung der deutschen<br />
Forschung und Wirtschaft. Sie entwickeln<br />
in enger Abstimmung mit den anwendenden<br />
Wissenschaftlern neue Diagnose- und<br />
Analyse-Methoden, schaffen und erhalten<br />
L E S E R F O R U M<br />
Neue Interessenvertretung für<br />
die Life Science-Forschung<br />
Dr. Peter Quick, Life Science Research Arbeitsgruppe<br />
innerhalb des Verbandes der Diagnostica-Industrie e.V.<br />
hochqualifizierte Arbeitsplätze, stärken<br />
die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts<br />
Deutschland.<br />
Stärkung des Forschungsstandortes<br />
Deutschland<br />
Jeder führende Hersteller hat vertieften<br />
Einblick in den regionalen und globalen Bedarf<br />
der Labors im Bereich seiner jeweiligen<br />
Schwerpunkte und in die technologischen<br />
und anwendungsorientierten Trends.<br />
Eine wettbewerbsneutrale Kombination<br />
dieser Daten kann Transparenz der Forschungsausgaben<br />
und Orientierung für alle<br />
Verantwortlichen in der Life Science-Forschung<br />
schaffen, zum Nutzen der Wissenschaft<br />
und ihrer Verbände, im Interesse der<br />
Forschungsförderung, der Biotechnologie, der<br />
politischen Entscheider und der „Life Science<br />
Research-Unternehmen“ selbst. Im globalen<br />
Wettbewerb der Forschungsnationen kann<br />
das Wissen der Life ScienceResearch-Unternehmen<br />
in Deutschland zu einem entscheidend<br />
positiven Standortfaktor werden.<br />
Deshalb haben acht Firmen in Deutschland<br />
eine Interessenvertretung gegründet und<br />
laden von heute an Unternehmen und Forscher<br />
zum Gespräch ein. Rund einhundert<br />
Life Science Research-Unternehmen sind in<br />
Deutschland tätig, sie sind alle zur Mitarbeit<br />
eingeladen – unabhängig von ihrer Größe!<br />
Der deutsche Markt umfaßt etwa 1,3 Milliarden<br />
Euro, und bei rund 100 Life Science<br />
Research-Spezialisten sind mindestens 6.000<br />
Mitarbeiter beschäftigt. Bei den Gründungs-<br />
Unternehmen der Life Science Research<br />
Arbeitsgemeinschaft (LSR AG) allein gibt es<br />
2.800 Arbeitsplätze; ihre Zahl hat sich in den<br />
letzten fünf Jahren – und gegen den Trend<br />
bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen<br />
in Deutschland – um rund 9%<br />
erhöht.<br />
Der Verband der Diagnostica-Industrie<br />
e.V. (VDGH) hat sich über Jahrzehnte in der<br />
Interessenvertretung von Wirtschaftsverbänden<br />
bewährt. Seine kompetente Führung und<br />
Infrastruktur stellen wettbewerbsrechtliche<br />
Neutralität sicher. So kann sich die Arbeitsgruppe<br />
der LSR-Unternehmen unter dem<br />
Dach des VDGH vollständig ihren Zielen<br />
widmen:<br />
Dr. Peter Quick (53) studierte Biologie<br />
in Heidelberg und Stuttgart-Hohenheim,<br />
konzentrierte sich auf Fragen der Steuerung<br />
differentieller Genaktivität und<br />
promovierte 1982. Er beginnt seine berufliche<br />
Laufbahn im Markt für Forschungsprodukte<br />
bei der Amersham Buchler<br />
GmbH & Co. KG in Braunschweig, die ihn<br />
bis zur Gesamtverantwortung Medizinprodukte<br />
führt. 1992 gründet Quick als<br />
kaufmännischer Geschäftsführer die Kodak<br />
Diagnostik in Deutschland. Nachdem<br />
KODAK 1994 alle Unternehmungen im<br />
Gesundheitswesen verkauft um sich auf<br />
die Bildverarbeitung zu konzentrieren leitet<br />
Quick den Bereich Johnson & Johnson<br />
Clinical Diagnostics in Neckargemünd. Er<br />
engagiert sich seit Jahren mit Nachdruck<br />
für die breitere Vermittlung biologischen<br />
Wissens in der Gesellschaft und für eine<br />
bessere Information des Bürgers über<br />
die Bedeutung des biotechnologischen<br />
Fortschritts. Der gebürtige Lübecker ist<br />
Geschäftsführer der Promega GmbH, die<br />
er im April 1997 in Mannheim als Tochter<br />
des US-amerikanischen Unternehmens<br />
in Deutschland startet. Quick ist Pressesprecher<br />
der VDGH LSR AG.<br />
1. Zunächst Verdopplung ihrer Mitgliederzahl<br />
und Gestaltung einer starken<br />
Interessenvertretung<br />
2. Vertiefung der Marktforschung<br />
3. Gespräche mit den wissenschaftlichen<br />
Verbänden und den Organisationen der<br />
Forschungsförderung<br />
4. Austausch und Diskussion forschungsrelevanter<br />
Themen unter Einbeziehung<br />
ethischer und rechtlicher Fragen<br />
5. Unterstützung hoher Standards in Produkt-<br />
und Anwendungsqualität<br />
6. Gespräche mit den politisch Verantwortlichen<br />
zur Strategie bei der Forschungsförderung.<br />
Von zentraler Bedeutung für die Arbeit der<br />
LSR AG wird es sein, Transparenz hinsichtlich<br />
der tatsächlichen Forschungsausgaben<br />
zu schaffen. Dies heißt, zu fragen: Wie weit<br />
sind wir in Deutschland und Europa von<br />
4 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
dem Ziel entfernt, die Forschungsausgaben in der Europäischen<br />
Union bis zum Jahr 2010 auf drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes<br />
aller EU-Mitgliedsländer zu steigern? Welchen Stellenwert<br />
erreicht die Förderung der Life Science-Forschung dabei tatsächlich?<br />
Denn dies sind Fragen, die die Höhe der Sach- und Personalmittel<br />
für die Forschung und damit ihre Möglichkeiten direkt berühren.<br />
Nutzen für die Life Science-Forschung<br />
Unlängst hat die die Politik lautstark den Beschluß neuer Forschungsförderungsprogramme<br />
– aktuell verknüpft mit der „Hightech-Strategie“<br />
– verkündet. Doch anders als in den USA ist nicht<br />
klar, welche Mittel wo, wann und wie tatsächlich ankommen. 3,6%<br />
der Ausgaben für die auf 17 Sektoren ausgerichtete High-Tech-<br />
Strategie ordnet das BMBF der Biotechnologie zu, 107,5 Mio. a pro<br />
Jahr. Bezogen auf die etwa 4,3 Milliarden a, die in Deutschland<br />
jährlich insgesamt in die Infrastruktur und Aktivitäten der Life-<br />
Science-Forschung aus privater und öffentlicher Hand fließen,<br />
wächst der Rahmen also nur um 2,5%, – vorausgesetzt es handelte<br />
sich tatsächlich um zusätzliche Mittel. Deshalb sind die konkreten<br />
Programme genau zu verfolgen und zu diskutieren; denn nur wenn<br />
die Aufwendungen für die Gesundheitsforschung und Medizintechnik,<br />
Nanotechnologien, Pflanzenforschung und Maritimen<br />
Technologien zusätzliche Brücken in die Life-Science-Forschung<br />
schlagen, kann Deutschland spürbar zu den führenden Ländern<br />
in diesem Feld aufschließen und durch zusätzliche Wertschöpfung<br />
Geld zurück in die Life Science-Forschung und den Life Science<br />
Research-Markt fließen.<br />
Schlagkräftige Interessenvertretung<br />
Mit der Life Science Research Arbeitsgruppe innerhalb des VDGH<br />
(VDGH LSR AG) kann den Lebenswissenschaften in Deutschland zusätzliche<br />
Kraft zukommen. Als Hersteller von Forschungsreagenzien<br />
und Geräten für die Life Science-Forschung treten die Gründungsmitglieder<br />
– die Becton Dickenson GmbH, Bio-Rad Laboratories GmbH,<br />
Eppendorf AG, PerkinElmer LAS (Germany) GmbH, Promega GmbH,<br />
QIAGEN GmbH, Roche Diagnostics GmbH und Sigma-Aldrich Chemie<br />
GmbH – jetzt in Vorleistung.<br />
Tragen die Mitglieder der VDGH LSR AG alle wesentlichen<br />
Faktoren, die den Markt beeinflussen, in einem professionellen<br />
Rahmen zusammen, dann ermöglicht die frühzeitige, umfassende<br />
Information und Einbindung eine objektivierte Gewichtung<br />
inhaltlicher Diskussion, wie sie innerhalb einzelner Unternehmen<br />
schwer möglich ist. Die Interessenvertretung in einem hochwertigen<br />
Rahmen stärkt die Unabhängigkeit der Life Science Research-Unternehmen<br />
und ermöglicht durch die Entwicklung eines schlagkräftigen<br />
Wirtschaftsverbandes einen Austausch mit der Politik,<br />
dem Gesetzgeber, der Wissenschaft und den anderen Partnern zur<br />
Gestaltung eines gesunden, starken Life Science-Forschungsmarktes<br />
in Deutschland.<br />
Wettbewerbsmäßig neutral<br />
Dr. Hans Peter Fatscher, Director Global Customer Satisfaction bei der<br />
Qiagen GmbH, und Dr. Bhuwnesh Agrawal, Leitung Applied Science<br />
bei der Roche Diagnostics GmbH, sind die Sprecher der VDGH<br />
LSR AG. Dierk Meyer-Lüerßen, der Geschäftsführer des Verbandes<br />
der Diagnostica-Industrie e.V., moderiert die Arbeitsprozesse; als<br />
Rechtsanwalt achtet er strikt auf wettbewerbsmäßige Neutralität,<br />
denn erstmals beteiligen sich hier Unternehmen aus dem Life Science<br />
Research-Bereich, die klar im Wettbewerb zueinander stehen,<br />
im Interesse des Gesamtmarkts an einem Projekt.<br />
Kennziffer 12 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de �<br />
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LIQUID-FILLED<br />
TUBING<br />
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to weld thermoplastic tubing in a sterile manner without<br />
the need for a laminar flow cabinet or similar environmental<br />
control device.<br />
Useful for connecting tubing in biopharmaceutical applications<br />
between process containers and equipment, the unit<br />
is designed to connect large diameter liquid-filled tubing<br />
up to 5 ⁄ 8 inch (15.5mm) OD, enabling high flow rates and<br />
large transfer volumes.<br />
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and the cut ends are held<br />
against the (>200°C) blade.<br />
The machine slides the cut<br />
tubing into alignment along<br />
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cutting blades<br />
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LABORWELT © 2006 Wave Biotech, LLC. 7. Jahrgang All rights reserved. | Nr. 5/2006 | 5
Genomics<br />
�<br />
B L I T Z L I C H T<br />
Metagenomics: von Grundlagenforschung<br />
zur Anwendung<br />
Dr. Patrick Lorenz, Dr. Jürgen Eck und Dr. Martin Langer<br />
BRAIN Aktiengesellschaft, Zwingenberg, Deutschland<br />
Bei der industriellen Anwendung biotechnologischer Verfahren, wie der Herstellung von Basis-,<br />
Fein- und Spezialchemikalien sowie Biokraftstoffen unter Nutzung isolierter Enzyme und mikrobieller<br />
Organismen in geschlossenen Systemen, spielt die Identifizierung oder Darstellung<br />
geeigneter Biokatalysatoren eine entscheidende Rolle. Mit dem globalen Trend industrielle<br />
Herstellungs- und Veredelungsprozesse zunehmend unter Einbeziehung biotechnologischer<br />
Methoden nachhaltiger sowie vor allem kosteneffizienter zu gestalten, werden geeignete, neu<br />
identifizierte Enzyme und Biokatalysatoren zunehmend wichtiger. Die vielversprechende genetische<br />
Ressource nicht-kultivierter Mikroorganismen mit ihrer unübersehbaren Vielfalt neuer,<br />
potentiell technisch anwendbarer Enzyme, Biokatalysatoren und Wirkstoffe ist dabei industriell<br />
von immer größer werdendem Interesse. Der durch die Metagenomik wesentlich verbesserte<br />
Zugang zu dieser vielversprechenden molekularen Diversität und biochemischen Kompetenz<br />
mikrobieller Systeme aus terrestrischen oder aquatischen Lebensräumen ist somit ein Schlüssel<br />
zum nachhaltigen Erfolg der Weißen Biotechnologie.<br />
Abb. 1: Eine DAPI-Färbung der DNA aller in einem Habitat (Bodenprobe) lebenden Mikroorganismen<br />
macht die hohe Diversität in dem Lebensraum sichtbar (unten links). Unter Laborbedingungen<br />
(unten rechts) ist nur ein verschwindender Teil der Mikroorganismen kultivierbar. Laut einer<br />
Publikation von Amann und Mitarbeitern [9] können aus einem Bodenhabitat nur etwa 0.3% der<br />
Bakterien klassisch mikrobiologisch kultiviert werden. Mehr als 99% der Bakterien sind somit bisher<br />
hinsichtlich ihrer bioaktiven Agenzien oder Biokatalysatoren nicht zugänglich gewesen.<br />
Enzyme und Biokatalysatoren finden schon<br />
seit einigen Jahren vielseitige Anwendungen<br />
in unterschiedlichsten Industrien 1 . Die globalen<br />
Umsätze mit industriellen Enzymen<br />
wurden für das Jahr 2003 auf insgesamt 2,3<br />
Milliarden US-$ geschätzt 2 . Davon entfielen<br />
789 Mio. US-$ auf Enzyme für Wasch- und Reinigungsmittel,<br />
634 Mio. US-$ auf Enzyme in<br />
Lebensmittelanwendungen, 376 Mio. US-$ auf<br />
den Bereich Landwirtschaft/Futtermittel, 237<br />
Mio. US-$ auf den Sektor Textilverarbeitung<br />
und kumulativ 222 Mio. US-$ auf die Holz-<br />
und Papierverarbeitung, Leder, Feinchemikalien<br />
und andere Anwendungen. Während<br />
Enzymanwendungen in den Lebensmittel-,<br />
Futtermittel- und Detergenz-Industrien sich<br />
meist auf eine übersichtliche Anzahl von<br />
Substraten (überwiegend Biopolymere) und<br />
Reaktionsklassen (überwiegend Hydrolysen)<br />
fokussieren, sind die Substrat- und Umsetzungsanforderungen<br />
im Bereich der Feinchemie<br />
ungleich komplexer. Entsprechend hoch<br />
ist der Bedarf an effizienten Biokatalysatoren<br />
unterschiedlichster Spezifitäten, so daß<br />
mittlerweile die Biokatalyse als chemosynthetisches<br />
Werkzeug einen festen Platz im<br />
Technologie-Portfolio vieler Unternehmen<br />
der chemischen Industrie einnimmt 3-5 . Die<br />
für die Biokatalyse interessanten Enzyme<br />
sind zur Zeit in ihrer Anzahl und Funktion<br />
sehr begrenzt, was die Identifizierung und<br />
Ausbeutung neuer Quellen, wie zum Beispiel<br />
des Metagenoms, nötig macht.<br />
Metagenomics: Technologie<br />
mit hoher Durchschlagskraft<br />
Erst vor einigen Jahren wurde der Begriff<br />
„Metagenom“ von Handelsman und Mitarbeitern<br />
geprägt 6 . Er beschreibt die Gesamtheit<br />
der isolierten Genome aller Mikroorganismen<br />
in einem Habitat (z.B. Boden, Termitendarm,<br />
Meerwasser, Wiederkäuermagen) zu einem<br />
gegebenen Zeitpunkt. Unter Metagenomics<br />
wird entsprechend die Anwendung der Technologien<br />
und Konzepte der Genomforschung<br />
auf Konsortien nicht-kultivierter Mikroorganismen<br />
zusammengefaßt.<br />
Das primäre Ziel dieser jungen Technologie<br />
ist die vollständige Klonierung der mikrobiellen<br />
genetischen Information in geeignete<br />
Vektoren (z.B. Plasmide, Cosmide, BACs) und<br />
die Erstellung rekombinanter „Metagenombanken“<br />
in gut kultivierbaren Ersatzwirten<br />
wie dem Darmbakterium E. coli. In iterativen<br />
Screening-Kampagnen werden diese Banken<br />
nach neuartigen Genen und Genprodukten<br />
für die Verwendung in diversen industriellen<br />
Anwendungsgebieten durchmustert 7,8 .<br />
Dem Metagenom-Ansatz kommt deshalb<br />
eine hohe Wertstellung zu, weil die überwiegende<br />
Anzahl – oft mehr als 99% – aller in<br />
der Natur vorkommenden Mikroorganismen<br />
Kennziffer 13 LW 05 · www.biocom.de �<br />
6 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
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isher nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand<br />
isoliert und im Labor kultiviert werden<br />
kann 9-11 , was eine biotechnologische Nutzung<br />
bislang ausschloß (Abb. 1). Durch die direkte<br />
Klonierung und die Expression von DNA aus<br />
beliebigen Habitatproben ermöglicht die Metagenom-Technologie<br />
erstmals eine industrielle<br />
Nutzung neuartiger Enzyme und Wirkstoffe<br />
aus allen natürlichen Quellen 12-15 . Dabei ist eine<br />
breite taxonomische Abdeckung innerhalb<br />
eines Metagenoms gewährleistet, was eine<br />
hohe Diversität auch bei den gesuchten Biokatalysatoren,<br />
Enzymen oder Syntheseclustern<br />
erwarten läßt (Abb. 2).<br />
Der Innovationsmotor der<br />
Weißen Biotechnologie<br />
Angesichts sich global verknappender Energie-<br />
und Rohstoffreserven erscheint eine<br />
ressourcenschonende und umweltfreundliche<br />
Nutzung nachwachsender Rohstoffe und<br />
die Herstellung neuer Bio-basierter Produkte<br />
ökonomisch und ökologisch wünschenswert.<br />
Zunehmender Kostendruck und sich<br />
verlagernde Zielmärkte setzen insbesondere<br />
die in Europa starke chemische Industrie<br />
unter Druck, innovative und hochwertige<br />
neue Produkte zu lancieren 16 . Darin liegt<br />
unter anderem auch das Interesse an der<br />
Metagenom-Technologie begründet. Die wesentlichen<br />
Treiber lassen sich dabei mit den<br />
Schlagworten (1) „Molekulare Neuheit/Patentierbarkeit“,<br />
(2) „Idealer Biokatalysator“,<br />
(3) „Funktionelle Diversität“ und (4) „Zugang<br />
zu neuen Naturstoffen“ zusammenfassen:<br />
1 Für manche Massenanwendungen, wie<br />
zum Beispiel den Einsatz von Enzymen<br />
als funktionelle Bestandteile von Hochleistungswaschmitteln<br />
sind bestimmte<br />
Enzyme hervorragend geeignet und hin-<br />
B L I T Z L I C H T<br />
sichtlich ihrer Effizienz und industriellen<br />
Produktionskosten weitgehend optimiert.<br />
Dies gilt bei Wasch- und Reinigungsmitteln<br />
insbesondere für die Gruppe der Subtilisine.<br />
Somit ist es für innovative industrielle<br />
Anwendungen nötig, im Metagenom nach<br />
neuen Enzymen mit anderen Sequenzen<br />
aber ähnlichen Aktivitäten zu suchen, die<br />
dann patentrechtlich geschützt und industriell<br />
verwertet werden können.<br />
2 Um auf die bekannten Vorteile einer enzymatischen<br />
Substratumsetzung – Chemo-<br />
und Regio-Selektivität, Chiralität – nicht<br />
zu verzichten, müssen enzymatische Pro-<br />
Abb. 3: Aktivitätsbasiertes Screening nach Biokatalysatoren. Esterasen und Lipasen wurden in<br />
einem Hochdurchsatz-Primärscreening auf dem Substrat Tributyrin identifiziert und dann entsprechend<br />
in einem Validierungsexperiment klassifiziert und verifiziert. Hitraten von Esterasen<br />
und Lipasen in Metagenom-Bibliotheken sind von vielen Faktoren abhängig. Eine Zusammenfassung<br />
verschiedener Experimente gibt die Tabelle 1 (s. S. 10).<br />
Abb. 2: Darstellung der Diversität isolierter Metagenom-Boden-DNA. Die Boden-DNA wird enzymatisch<br />
verdaut und in Cosmide kloniert. Die Cosmid-DNA wird anschließend in E. coli transformiert<br />
und ausplattiert. Eine Restriktionsanalyse der Cosmide zeigt, wie divers die so entstandene<br />
Metagenom-Bibliothek ist. Mittels 16S-Analytik kann diese Diversität in Form eines Stammbaumes<br />
dargestellt werden. Aus verschiedensten, taxonomisch weit voneinander entfernten Mikroorganismen<br />
sind in der Metagenom-Bibliothek Sequenzen identifiziert worden. Die Skalierung<br />
stellt 0,1 Austausche pro 100 bp der 16S-rDNA dar. M ist der Größenmarker in kbp.<br />
zesse unter Bedingungen ablaufen, welche<br />
unter chemischen Gesichtspunkten (z.B.<br />
hinsichtlich Edukt- und Produkt-Stabilität,<br />
-Löslichkeit, etc.) suboptimal sein mögen,<br />
die Enzymkatalysatoren aber nicht zu<br />
schnell denaturieren und damit inaktivieren.<br />
Gesucht werden daher robuste und<br />
leistungsfähige Enzyme.<br />
3 In der Feinchemie-Industrie ist eine Spezialisierung<br />
auf bestimmte Reaktionstypen<br />
und Verbindungsklassen sinnvoll und<br />
verbreitet. In der kurzen Zeitspanne der<br />
Festlegung einer industriellen Syntheseroute<br />
für ein Synthon kann die Biokatalyse<br />
im Wettbewerb mit der klassischen<br />
chemischen Synthese nur dann zum Zuge<br />
kommen, wenn für eine spezifische Reaktionsklasse<br />
eine umfangreiche und diverse<br />
Sammlung von vorevaluierten Biokatalysatoren<br />
(Enzymbank) zur Verfügung steht,<br />
die innerhalb weniger Wochen analytisch<br />
auf Substratumsatz getestet werden kann.<br />
Der molekulare und funktionelle Reichtum<br />
des Metagenoms ist geradezu prädestiniert,<br />
um in diesem Sinne umfangreiche<br />
Enzymbanken aufzubauen.<br />
4 Zahlreiche pharmakologisch aktive Sekundärmetaboliten<br />
werden von Bakterien in<br />
komplexen mikrobiellen Konsortien oder<br />
Habitaten (zum Beispiel Schwämmen)<br />
gebildet, die im Labor nicht ohne weiteres<br />
nachzustellen sind 17 . In diesen Fällen ist<br />
es die direkte Klonierung und Expression<br />
der Synthesegene der für die Metabolitenbildung<br />
verantwortlichen Enzyme<br />
(oft organisiert in Syntheseclustern) aus<br />
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metagenomischer DNA, die einen rekombinanten<br />
Zugang zu diesen wertvollen<br />
Substanzen ermöglichen kann.<br />
Aktivitätsbasiertes Screening:<br />
Schlüssel zum Erfolg<br />
Die Identifizierung von interessanten Genen<br />
im Metagenom kann auf verschiedenen Wegen<br />
erfolgen. Neben der Sequenzierung ganzer<br />
Banken klonierter Metagenom-DNA und funktioneller<br />
in silico-Annotation durch computerbasierte<br />
Algorithmen 18 sind Verfahren verbreitet,<br />
welche die Basenkomplementarität der<br />
DNA nutzen, um durch Sondenhybridisierung<br />
und PCR-Verfahren Gene mit Ähnlichkeiten zu<br />
bereits bekannten Sequenzen zu identifizieren<br />
und zu amplifizieren 12 . Die größte Chance,<br />
sequenzneue (= patentierbare) und aktiv<br />
exprimierbare Gene in Metagenombanken<br />
zu finden, besteht beim Aktivitäts-basierten<br />
Screening, das heißt der Identifizierung von<br />
rekombinanten Klonen, die eine zusätzliche<br />
enzymatische Aktivität dadurch zeigen, daß<br />
sie entsprechende metagenomische DNA<br />
aufgenommen haben (Abb. 3, S. 8).<br />
Abhängigkeiten bei<br />
Wiederfindungsraten<br />
Aus dem Aktivitäts-Screening bekannter<br />
Bakterienisolate sowie aus zahlreichen kom-<br />
B L I T Z L I C H T<br />
plett sequenzierten mikrobiellen Genomen<br />
kann man die Häufigkeiten bestimmter<br />
Enzymklassen in unbekannten Genbanken<br />
abschätzen.<br />
In metagenomischen Expressionsbanken<br />
verschiedener mikrobieller Quellen wird<br />
jedoch nur ein Bruchteil der zu erwartenden<br />
Enzymgene identifiziert oder von den rekombinanten<br />
Klonen exprimiert. Solche Aktivitätsbasierten<br />
Screenings sind häufig wirtsspezifischen<br />
Beschränkungen durch die heterologe<br />
Genexpression im Expressionswirt (z.B. bei<br />
E. coli) unterworfen. Zusätzlich fallen bei Verwendung<br />
unterschiedlicher Genbanken und<br />
abhängig von den Enzymklassen erheblich<br />
divergierende Wiederfindungsraten auf. Unter<br />
Bezug auf Klonierungen in vergleichbaren<br />
Plasmidvektoren und dem Expressionswirt E.<br />
coli konnten für Esterasen unter Verwendung<br />
des Substrates Tributyrin sehr unterschiedliche<br />
Hitraten zwischen einem aktivem Klon pro 6<br />
Mbp (Millionen Basenpaare) beziehungsweise<br />
147 Mbp klonierter Metagenom-DNA erzielt<br />
werden 8 . Bei Annahme der gleichen Abundanz<br />
der Esterasen in allen Genomen sind<br />
die signifikant unterschiedlichen Ergebnisse<br />
Ausdruck der divergierenden Exprimierbarkeit<br />
der metagenomischen Enzymgene aus<br />
verschiedenen Habitaten.<br />
Eine Zusammenfassung weiterer aktivitätsbasierter<br />
Durchmusterungen nach<br />
Biokatalysatoren in Metagenomen gibt die<br />
Tabelle 1. Auffällig ist hier, daß zum Beispiel<br />
Cellulasen insbesondere in Metagenomen aus<br />
Kuhdarm mit neun Hits pro Megabasenpaare<br />
(Mbp) sehr häufig gefunden wurden, was ein<br />
„rationales Bioprospecting“, also eine gezielte<br />
Probennahme in vielversprechenden Biotopen<br />
auch bei Metagenom-Ansätzen sinnvoll<br />
erscheinen läßt, da zum Beispiel davon<br />
auszugehen ist, daß im Darm pflanzenfressender<br />
Wiederkäuer zahlreiche Celluloseabbauende<br />
Mikroorganismen vorkommen.<br />
Beim Screenen nach Amylasen, welche in<br />
Metagenomen aus verschiedenen Bodenproben<br />
gesucht wurden, fallen – ähnlich wie bei<br />
den Esterasen – signifikante Unterschiede<br />
in der Hitrate auf, welche zwischen einem<br />
aktiven Klon in 13 Mbp bzw 400 Mbp liegt.<br />
Noch schwieriger lassen sich zur Zeit Enzyme<br />
wie Proteasen, Dehydrogenasen oder Dehydratasen<br />
darstellen, wo ein aktiver Klon unter<br />
mehr als 1.000 Mbp durchmusterter DNA<br />
gefunden wurde, was mit einem erheblichen<br />
Screeningaufwand einhergeht.<br />
Möglichkeiten, hier optimierend einzugreifen,<br />
bestehen zum Beispiel in der Anreicherung<br />
von Gruppen interessierender<br />
Mikroorganismen, das heißt einer klassischen<br />
mikrobiologischen Technik, bei der zum<br />
Beispiel durch das Angebot an bestimmten<br />
Nährstoffen gezielt solche mikrobiellen<br />
Konsortien angereichert werden, die diese<br />
Substrate zum Wachstum nutzen können.<br />
Tab. 1: Beispiele des aktivitätsbasierten Metagenom-Screenings nach industriell relevanten Enzymen und Biokatalysatoren (nach [8], modifiziert)<br />
Beschriebene Aktivität Untersuchtes Habitat Anzahl untersuchter Untersuchter Anzahl aktiver Untersuchte Untersuchte Mbp<br />
Klone/Plaques Genbankumfang [Mbp] Klone Klone pro Hit pro aktivem Klon<br />
Esterase/Lipase Waldboden 67.000 536 98 684 6<br />
Esterase/Lipase Waldboden 19.968 799 47 425 17<br />
Esterase/Lipase Sandboden 29.884 903 49 610 18<br />
Esterase/Lipase Sandboden 25.344 1.014 29 874 35<br />
Esterase/Lipase Boden 3.648 100 2 1.824 50<br />
Esterase/Lipase Teichwasser 33.000 125 13 2.538 10<br />
Esterase/Lipase Boden 33.700 1.179 8 4.212 147<br />
Esterase/Lipase Kuhpansen 14.000 77 12 1.167 6<br />
Esterase/Lipase Meerwasser 12.000 70 5 2.400 14<br />
Alkohol Oxidoreductase Boden 900.000 2.700 15 60.000 180<br />
Alkohol Oxidoreductase Boden / Anreicherung 400.000 1.600 10 40.000 160<br />
Dehydrogenase Boden 930.000 5.580 5 186.000 1.116<br />
Amidase Boden / Anreicherung 193.000 965 7 27.570 138<br />
Amylase Boden 80.000 400 1 80.000 400<br />
Amylase Boden 3.648 100 8 456 13<br />
Amylase Boden 30.000 105 1 30.000 105<br />
Cyclodextrinase Kuhpansen 14.000 77 1 14.000 77<br />
Biotin Synthese Boden / Anr. aus Exkrement 50.000 1.750 7 7.143 250<br />
Protease Boden 100.000 1.000 1 100.000 1.000<br />
Cellulase Kuhpansen 14.000 77 9 1.556 9<br />
Cellulase Biogasfermenter 15.000 k.A.m. 12 1.250 k.A.m.<br />
Chitinase Meerwasser 825.000 4.125 11 75.000 344<br />
Dehydratase Boden / Sediment Anr. 560.000 2.240 2 280.000 1.120<br />
β-Lactamase Boden 80.000 400 4 20.000 100<br />
β-Galactosidase Boden 160.000 540 68 2.353 8<br />
Xylanase Insektendarm 1.000.000 k.A.m. 4 250.000 k.A.m.<br />
Xylosidase Biogasfermenter 15.000 k.A.m. 4 3.500 k.A.m.<br />
[Mbp] Millionen Basenpaare; k.A.m. keine Angabe möglich;. Wirtsorganismus in allen dargestellten Experimenten: Escherichia coli. Die in der Expression verwendeten Vektoren waren episomal (Plasmid, Fosmid, Cosmid, BAC) bzw. Lambda-basiert.<br />
10 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
Eine Nivellierung unterschiedlicher Populationen isolierter DNA<br />
vor Anlage einer Genbank nach dem Nukleotid- (G/C-)Gehalt oder<br />
eine sequenzspezifische Anreicherung gesuchter DNA-Fragmente zur<br />
Optimierung der Hitraten wird von Gray et al. beschrieben 19 . Neben<br />
dem Gehalt an Enzymgenen in der klonierten Metagenom-DNA ist<br />
es jedoch bei sehr vielen, insbesondere sekretierten Proteinen eine<br />
Frage der heterologen Expression.<br />
Auf der Suche nach dem perfekten Wirt<br />
Aus den oben dargestellten Beispielen und aus Tabelle 1 ist als eine<br />
Limitation der Metagenomics somit die aktive Expression der Zielgene<br />
in heterologen Ersatzwirten abzuleiten. Diese wird unter anderem von<br />
der genetischen Stabilität episomal klonierter DNA im heterologen<br />
Wirt, der Erkennung von Genregulationssignalen (transkriptionelle<br />
Promotoren, Terminatoren, translationale Erkennungssignale) bis hin<br />
zu posttranslationalen Prozessen wie Proteinsekretion, -faltung oder<br />
proteolytischer Aktivierung oder auch der Darstellung hochkomplexer<br />
Gencluster-Syntheseprodukte beeinflußt.<br />
Naheliegende Lösungsansätze für einige der Herausforderungen<br />
in diesem Umfeld sind die Nutzung Vektor-basierter Promotoren<br />
(zum Beispiel der Promotor des Lactose-Operons aus E. coli), um entsprechend<br />
die Transkriptionsinitiation sicherzustellen, aber auch die<br />
parallele Verwendung alternativer Expressionswirte (unter anderem<br />
Bacillus). Weitere Ansätze, welche die bisherigen Limitationen der<br />
Metagenomforschung beheben könnten, sind in der Entwicklung alternativer<br />
Screening-Systeme zu sehen, die ebenfalls Aktivitäts-basiert<br />
einen höheren und auch schnelleren Probendurchsatz erlauben.<br />
Expression von Metagenom-Biosynthese-Genclustern<br />
Insbesondere bei der rekombinanten Darstellung neuer niedermolekularer<br />
Wirkstoffe durch Klonierung großer Biosynthese-Gencluster<br />
aus dem Metagenom werden aufgrund ihrer natürlichen biosynthetischen<br />
Kompetenz andere Wirtsorganismen wie etwa Streptomyces<br />
sp. gegenüber E. coli bevorzugt 20,21 .<br />
Da jedoch E. coli durch seine genetische Manipulierbarkeit, das<br />
zur Verfügung stehende molekularbiologische Instrumentarium<br />
(z.B. Vektoren) und seine ausgezeichnete genetische Transformierbarkeit<br />
herausragt, werden auch große Insertionen tragende<br />
Metagenombanken zunächst in Shuttle-Vektoren kloniert, in<br />
E. coli angelegt 22 und in einem zweiten Schritt in die geeigneteren<br />
Wirtsstämme transferiert. Für die Expression von Biokatalysatoren<br />
gelten filamentöse Pilze (z.B. Aspergillus) oder aber Bacillus sp. als<br />
Industriestandard. Niedermolekulare Substanzen werden im industriellen<br />
Maßstab insbesondere in Actinomyceten wie Streptomyceten<br />
und Mycobakterien oder aber in Pilzen wie Ashbya gossipii (Vitamin<br />
B 2 ) dargestellt.<br />
Schlußbemerkung<br />
Die Metagenomforschung ist schon heute eine Schlüsseltechnologie<br />
der industriellen Biotechnologie. Bei der Identifizierung verschiedener<br />
Enzym- und Biokatalysatorklassen treten jedoch Limitationen<br />
und Herausforderungen auf, welche in den nächsten Jahren von<br />
der angewandten Forschung angegangen werden müssen, um die<br />
Technologie weiter auszubauen. Die Identifizierung von neuartigen<br />
Biokatalysatoren oder bioaktiven Naturstoffen in Metagenomen<br />
sollte dabei nicht auf die Durchmusterung von in E. coli abgelegten<br />
Metagenombanken beschränkt werden. Eine parallele Ausbringung<br />
der Bank in „high-copy shuttle-Plasmidvektoren“ in alternativen<br />
Expressionswirten führt zu einer Erweiterung der Resultate und kann<br />
zu einer verbesserten Hitrate beitragen.<br />
B L I T Z L I C H T<br />
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[1] Kirk, et al. Curr Opin Biotechnol, 2002, 13, 345<br />
[2] GIA, Industrial Enzymes- A Global Multi-Client Market Research Project. In Global Industry Analysts. 2004, GIA, Silver<br />
Creek Valley Road, Suite 200, San José California 95138, USA: San José, California<br />
[3] Schmid, et al. Nature, 2001, 409, 258<br />
[4] Schmid, et al. Curr Opin Biotechnol, 2002, 13, 359<br />
[5] Schoemaker, et al. Science, 2003, 299, 1694<br />
[6] Handelsman et al. Chem. Biol. 1998, 5, R245<br />
[7] Handelsman, Microbiol Mol Biol Rev 2004, 68, 669.<br />
[8] Lorenz, Chemie Ingenieur Technik 2006, 78, 461.<br />
[9] Amann, et al. Microbiol Rev 1995, 59, 143.<br />
[10] Staley & Konopka, Annu Rev Microbiol 1985, 39, 321.<br />
[11] Zengler, et al. Proc Natl Acad Sci U S A 2002, 99, 15681.<br />
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[13] Cowan, et al. Trends Biotechnol 2005, 23, 321.<br />
[14] Lorenz, et al. Curr Opin Biotechnol 2002, 13, 572.<br />
[15] Langer, et al. Biotechnol. J. 2006, 1, 815<br />
[16] Lorenz & Zinke Trends Biotechnol. 2005, 23, 570<br />
[17] Piel, et al. Nat Prod Rep, 2004, 21, 519<br />
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[19] Gray, et al. Adv Appl Microbiol. 2003, 52, 1<br />
[20] Seow, et al. J. Bacteriol. 1997, 179, 7360.<br />
[21] Wang, et al. Org. Lett. 2000, 2, 2401<br />
[22] Martinez, et al. Appl. Environ. Microbiol. 2004, 70, 2452<br />
Korrespondenzadresse<br />
info.de@eurogentec.com<br />
Dr. Patrick Lorenz<br />
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Fax: +49-(0)6251-9331-11<br />
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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 11
Mikrobiologie<br />
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Pathogenomics – zwischen<br />
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Dr. Wilma Ziebuhr 1 , Dr. Holger Brüggemann 3 , Prof. Dr. Gerhard Gottschalk 2<br />
1 Universität Würzburg, 2 Universität Göttingen, 3 Institut Pasteur, Paris<br />
Seit mehr als zehn Jahren werden zunehmend Gesamtgenomsequenzen publiziert, wobei ein<br />
Großteil dieser Sequenzen Genome von Prokaryoten betrifft. Dabei spielen pathogene Bakterien<br />
eine große Rolle. Mit Hilfe der Genomanalyse pathogener Bakterien, kurz Pathogenomik, ist es<br />
möglich, neue Virulenz-assoziierte Gene zu identifizieren, Mechanismen des Gentransfers und<br />
der Pathogenität zu entdecken und charakteristische Sequenzen aufzuspüren, die eine Bedeutung<br />
für die Diagnostik erlangen können. Darüber hinaus zeigte sich, daß die Genome pathogener<br />
Bakterien auch als Quelle für neue interessante biotechnologisch verwertbare Substanzen dienen<br />
können. Dieser Beitrag soll die Bedeutung der Genomanalyse pathogener Mikroorganismen<br />
aufzeigen. Konkrete Anwendungen werden anhand von vier Beispielen dargestellt.<br />
Auch im 21. Jahrhundert haben Infektionen<br />
nichts von ihrer gesundheitspolitischen<br />
Bedeutung verloren. Nach Zahlen der<br />
Weltgesundheitsorganisation (World Health<br />
Organization, WHO) sind etwa 30 % aller<br />
Todesfälle weltweit auf Infektionen zurückzuführen.<br />
Die wichtigsten Infektionserreger<br />
in den tropischen Ländern sind dabei die<br />
Malaria-Erreger, das HI-Virus, der Tuberkulose-Erreger<br />
Mycobacterium tuberculosis und<br />
Durchfallerreger aus der Gruppe der Enterobakterien.<br />
Aber auch in den Industrieländern<br />
spielen Infektionen eine bedeutende Rolle.<br />
Hier sind es unter anderem die sogenannten<br />
nosokomialen, also im Krankenhaus erworbenen<br />
Infektionen, die dramatisch zunehmen.<br />
Die auslösenden Erreger, wie Gram-positive<br />
Kokken, Pseudomonas-Bakterien sowie pathogene<br />
Pilze zeigen zudem eine besorgniserregende<br />
Zunahme ihres Resistenzpotentials<br />
gegen Antibiotika.<br />
Seit geraumer Zeit ist bekannt, daß pathogene<br />
Mikroben bestimmte Genprodukte<br />
– sogenannte Virulenz- oder Pathogenitätsfaktoren<br />
– produzieren, mit deren Hilfe sie<br />
Wirtsstrukturen schädigen oder ihre Wirte<br />
töten können. Beispiele für solche Virulenzfaktoren<br />
sind Adhäsine, die zum Haften der<br />
Mikroben auf Wirtszellen beitragen, Toxine,<br />
die Wirtszellen zerstören können, Eisenaufnahmesysteme<br />
oder Kapseln, die zur Interaktion<br />
mit dem Immunsystem beitragen sowie<br />
‚Moduline‘, die in die Signaltransduktion von<br />
Wirtszellen eingreifen. Viele dieser Patho-<br />
Abb. 1: Elektronenmikroskopische Abbildung von pathogenen Staphylococcus epidermidis-Zellen.<br />
Die Bakterien-Zellen bilden einen dichten Biofilm auf Kathetermaterial.<br />
genitätsfaktoren sind inzwischen analysiert<br />
worden, wobei immer wieder neue interessante<br />
Strukturen gefunden werden. So zeigte<br />
sich etwa, daß pathogene Pilze, Protozoen,<br />
Bakterien und Viren durchaus gemeinsame<br />
Pathogenitätsstrategien entwickelt haben.<br />
Dabei können pathogene Mikroorganismen<br />
zum einen Wirtsorganismen direkt schädigen,<br />
andererseits aber auch in sehr spezifischer<br />
Art und Weise die Abwehr umgehen<br />
oder Abwehrfaktoren ausschalten. Weiterhin<br />
ist bekannt, daß pathogene Mikroorganismen<br />
ganz bestimmte Stoffwechsel-Funktionen<br />
entwickelt haben, so daß sie optimal an die<br />
Lebensbedingungen in den Wirtsorganismen<br />
angepaßt sind. Neben den klassischen<br />
Zielstrukturen für Antibiotika, wie die<br />
Zellwand oder der Nukleinsäurestoffwechsel,<br />
stellen die Virulenz- beziehungsweise<br />
Pathogenitätsfaktoren, aber auch bestimmte<br />
Resistenzeigenschaften sowie spezifische<br />
Stoffwechselwege neue Zielmoleküle dar,<br />
die als Targets für neue Antibiotika geeignet<br />
erscheinen 1 .<br />
Bakterielle Genome<br />
Die Genome pathogener Bakterien unterscheiden<br />
sich in ihrer generellen Architektur<br />
nicht von denen apathogener Mikroorganismen,<br />
die sich beispielsweise an bestimmte<br />
Umwelthabitate angepaßt haben. Durch<br />
die Analyse von mittlerweile mehr als 300<br />
komplett vorliegenden Genomsequenzen<br />
ist bekannt, daß die große Mehrzahl dieser<br />
Genome von Prokaryoten aus einem ‚Core‘-<br />
oder Kern-Genom sowie einem flexiblen<br />
Genpool bestehen. Zum Kerngenom zählen<br />
die wesentlichen Gene, die für essentielle<br />
Stoffwechselfunktionen kodieren sowie<br />
DNA-Bereiche, deren Produkte für den<br />
Aufbau der bakteriellen Zellwand oder für<br />
die Ribosomen verantwortlich sind. Es ist<br />
bekannt, daß unterschiedliche Stämme einer<br />
Spezies durchaus in ihrem Gesamtgenom<br />
variieren können, wobei das Core-Genom in<br />
der Regel bei allen Vertretern einer Spezies<br />
identisch oder sehr ähnlich ist 2 .<br />
Im Gegensatz zu dem relativ stabilen<br />
Core-Genom handelt es sich bei dem flexiblen<br />
Genpool um DNA-Bereiche, deren<br />
Charakteristikum der mögliche Austausch<br />
zwischen Stämmen einer Spezies, aber auch<br />
über Spezies-Grenzen hinaus ist. So ist von<br />
einigen gut untersuchten Spezies, wie Escherichia<br />
coli, Salmonella enterica oder Pseudomonas<br />
aeruginosa bekannt, daß mehr als 30% der<br />
Genome dem flexiblen Genpool zuzurechnen<br />
sind. Der flexible Genpool besteht unter<br />
anderem aus Plasmiden, Bakteriophagen und<br />
‚Genominseln‘. Bei den Genominseln handelt<br />
es sich um DNA-Bereiche, die eine spezifische<br />
Architektur zeigen, die häufig in tRNA-Genen<br />
inseriert sind und die Determinanten<br />
tragen, deren Produkte für die Adaptation<br />
und Fitness, aber auch für die Pathogenität<br />
12 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
der Mikroorganismen von Bedeutung sein können. Weitere, dem<br />
flexiblen Genpool zuzurechnende genetische Elemente sind auch<br />
IS-Elemente, Transposons sowie Integrons 3 . Seit geraumer Zeit ist<br />
bekannt, daß Gene, deren Produkte eine Rolle in der Infektion spielen,<br />
Abb. 2: Darstellung des Genoms des uropathogenen Escherichia coli-<br />
Stammes 536 (modifiziert nach Brzuszkiewicz et al., 2006). Die verschiedenen<br />
konzentrischen Kreise repräsentieren unterschiedliche Eigenschaften<br />
des Genomes (von innen nach außen): Größen-Skala; G+C-Gehalt<br />
(DNA-Regionen mit stark abweichendem G+C-Gehalt sind rot markiert);<br />
Lokalisation aller putativen Gene auf den beiden DNA-Strängen;<br />
Lokalisation mobiler genetischer Elemente wie Prophagen (hellgrün),<br />
genomische Inseln, GEIs (braun), Pathogenitätsinseln, PAIs (rot).<br />
oft auf Elementen des flexiblen Genpools lokalisiert sind. Dies gilt<br />
sowohl für Virulenz-assoziierte Gene als auch für Genbereiche, die für<br />
Antibiotikaresistenz-Faktoren kodieren. Mit Hilfe von Methoden der<br />
Pathogenomik ist es nun möglich, diese für den Pathogenese-Prozeß<br />
essentiellen Gene aufzuspüren, Unterschiede zwischen unterschiedlichen<br />
Stämmen und Pathotypen herauszuarbeiten und so einen Beitrag<br />
zum Verständnis von Infektionsprozessen zu leisten. Darüber hinaus<br />
sind zahlreiche, von pathogenen Bakterien kodierte Genprodukte<br />
potentiell für technologische Anwendungen interessant.<br />
Escherichia coli<br />
Escherichia coli ist als Darmbakterium beim Menschen und bei<br />
vielen Tieren ubiquitär verbreitet. Darüber hinaus sind zahlreiche<br />
E. coli-Varianten als Krankheitserreger bekannt. Diese sogenannten<br />
E. coli-Pathotypen können zum einen Darminfektionen auslösen, sie<br />
werden als intestinal pathogene Escherichia coli (IPEC) bezeichnet.<br />
Im Gegensatz dazu können extraintestinal pathogene E. coli (ExPEC)<br />
Harnwegsinfektionen, Sepsis oder auch Meningitis auslösen. Die<br />
Genomanalyse verschiedener E. coli-Varianten hat ergeben, daß eine<br />
Reihe von Pathogenitätsfaktoren auf mobilen genetischen Elementen<br />
lokalisiert sind. Das Shiga-Toxin, das bei enterohämorrhagischen E. coli<br />
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Abb. 3: Modell des pathogenen Bakteriums Propionibacterium acnes und seiner Interaktionen<br />
mit Wirtsstrukturen. Abkürzungen: HSPs, Hitzeschock-Proteine; ZPs, Zelloberflächen-assoziierte<br />
Proteine; PTRPs, Prolin-Threonin-repetitive Proteine; Ag, Antigen.<br />
eine Rolle spielt, ist beispielsweise Phagenkodiert.<br />
Andere Toxine sind auf Plasmiden<br />
lokalisiert.<br />
Bei den extraintestinalen E. coli-Bakterien<br />
spielen vor allem distinkte Genominseln,<br />
die als Pathogenitätsinseln (PAIs) bezeichnet<br />
werden, eine Rolle 4 . Die Genomsequenzierung<br />
des E. coli-Stammes 536, der nach<br />
einem Fall von Harnwegsinfektionen isoliert<br />
wurde, lieferte Genregionen, die einer<br />
ganzen Reihe von PAIs zugeordnet werden<br />
konnten. Die PAIs I bis V kodieren für so<br />
wichtige Pathogenitätseigenschaften, wie<br />
P-Fimbrien, S-Fimbrien, α−Hämolysin, Eisenaufnahmesysteme<br />
und die Kapsel (Abb.<br />
2). Durch die Genomanalyse dieses Stammes<br />
konnten vier weitere Inseln im Genom des<br />
Stammes 536 identifiziert werden, die für<br />
interessante Genprodukte kodieren. Diese<br />
als Genominseln (GEI VI – GEI IX) bezeichneten<br />
genetischen Strukturen kodieren unter<br />
anderem für Sekretionssysteme, denen eine<br />
toxische Eigenschaft zugeschrieben wird 5 .<br />
Weitere Analysen werden zeigen, ob diese<br />
Genprodukte eine Rolle bei der Pathogenese<br />
spielen. Eine weitere Insel kodiert für einen<br />
Regulationsfaktor, der Ähnlichkeit mit dem<br />
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Histon-ähnlichen Protein H-NS hat 6 . Interessanterweise<br />
wird von der Genominsel VI ein<br />
Polyketid synthetisiert, das möglicherweise<br />
eine Rolle bei der Kolonisierung von E. coli<br />
im Darm spielt. Derartige Polyketide sind<br />
bisher bei Enterobakterien nicht gefunden<br />
worden. Durch die Genomsequenzierung<br />
verschiedener E. coli -Bakterien konnte gezeigt<br />
werden, daß solche Polyketid-Gencluster<br />
bei extraintestinalen E. coli, aber auch bei<br />
bestimmten Kommensalen des Darmes weit<br />
verbreitet sind. Möglicherweise spielen diese<br />
Polyketide in der Zukunft eine Rolle bei der<br />
Entwicklung neuer Medikamente 7 .<br />
Propionibacterium acnes<br />
Propionibacterium acnes ist ubiquitär auf<br />
menschlichem Gewebe zu finden, insbesondere<br />
auf talgdrüsenfollikelreichen Regionen<br />
der Haut. Die Pathogenität des Bakteriums<br />
wird kontrovers diskutiert, vor allem aufgrund<br />
der Schwierigkeit der Anwendung<br />
der Henle-Koch-Postulate. Allerdings ist<br />
seit Jahrzehnten der Beitrag des Organismus<br />
an der Pathologie der Hautakne bekannt,<br />
wenngleich mechanistisch kaum verstanden.<br />
Zusätzlich zu Hautkrankheiten wird dem<br />
Bakterium auch eine Verantwortung für<br />
eine Reihe weiterer Infektionskrankheiten<br />
14 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
W I S S E N S C H A F T<br />
Kennziffer 19 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de �<br />
zugeschrieben, wie etwa der bakteriellen Endokarditis, Sarkoidose,<br />
das SAPHO-Syndrom sowie Entzündungen der Prostata. Zusammen<br />
mit jüngeren dermatologischen Forschungsarbeiten hat die Analyse<br />
der Genomsequenz den opportunistisch-pathogenen Charakter des<br />
Bakteriums entlarvt 8 . Sein ausgeprägtes immunstimulierendes Potential<br />
kann sowohl die humorale, zellvermittelte als auch die angeborene<br />
(‚innate‘) Immunantwort auslösen. Wie in Abbildung 3 dargestellt,<br />
kodiert das Genom neben immunogenen Faktoren für eine Reihe von<br />
möglichen Virulenzfaktoren, zum Beispiel Proteine mit einer Aktivität<br />
zur Degradation von Komponenten oder Sekreten des menschlichen<br />
Gewebes (Hämolysine, Sialidasen, Lipasen, etc.). Die Genomanalyse<br />
hat zudem sechs Sequenzregionen identifiziert, die Ähnlichkeiten zu<br />
Pathogenitätsinseln aufweisen 9 . Diese kodieren für mögliche Virulenzeigenschaften<br />
und Fitnessfaktoren, wie etwa ein Konjugationssystem,<br />
mehrere Antibiotika-Resistenzen und Polyketide. Diese Genominseln<br />
sind auch im Hinblick auf die Typisierung verschiedener P. acnes-<br />
Stämme von besonderem Interesse.<br />
Staphylokokken<br />
Staphylokokken zählen zu den wichtigsten nosokomialen Erregern.<br />
Während Staphylococcus aureus als Verursacher verschiedener lokaler,<br />
aber auch systemischer Infektionen seit langer Zeit bekannt ist, spielen<br />
mittlerweile auch Koagulase-negative Staphlyokokken eine wichtige<br />
Rolle als Infektionserreger. Hier sind es besonders Staphylococcus<br />
epidermidis-Stämme, die in Assoziation mit Kathetern, medizinischen<br />
Implantaten und Gerätschaften häufig Infektionen auslösen (Abb.<br />
1; 10 ). Die Genomanalyse verschiedener Staphylokokken hat nun<br />
gezeigt, daß die entsprechenden Stämme im Hinblick auf ihren Genominhalt<br />
stark variieren können 11 . Wichtig erscheint dabei, daß viele<br />
Staphylokokken in der Lage sind, Biofilme zu bilden. Diese Biofilme,<br />
deren Gene ebenfalls auf instabilen genetischen Elementen liegen,<br />
die Ähnlichkeit zu Pathogenitätsinseln haben, betten die Bakterien<br />
ein, so daß sie einerseits dichte bakterielle Schichten bilden und so<br />
die Infektion fördern, andererseits aber auch gegenüber bestimmten<br />
Antibiotika unempfindlich werden. Weiterhin zeigte sich, daß viele<br />
Pathogenitätseigenschaften – insbesondere die Toxine von Staphylococcus<br />
aureus – von Bakteriophagen oder von Pathogenitätsinseln kodiert<br />
werden, so daß auch hier ein Austausch und damit eine Optimierung<br />
pathogener Varianten zu konstatieren ist 12 . Virulenz-assozierte Gene<br />
sowie bestimmte mobile genetische Elemente eignen sich hierbei sehr<br />
gut als Marker für die Identifizierung besonders pathogener Varianten<br />
von Staphylokokken 13 .<br />
Clostridien<br />
Unter den Vertretern der Clostridien finden sich neben biotechnologisch<br />
interessanten Arten wie C. acetobutylicum auch eine Reihe pathogener<br />
Spezies. Der Erreger des Wundstarrkrampfs C. tetani und der Botulismus-Erreger<br />
C. botulinum produzieren Toxine, die zu den stärksten der<br />
Menschheit bekannten Nervengiften zählen. Auch der Wundbranderreger<br />
C. perfringens und der nosokomiale, Enterokolitis auslösende Erreger<br />
C. difficile bilden potente Toxine. Die Genomsequenzierung der genannten<br />
Arten hat unter anderem die Lokalisation der Toxingene geklärt:<br />
überwiegend befinden sich diese auf mobilen genetischen Elementen.<br />
Die Gene für das Tetanus-Toxin von C. tetani und für Enterotoxine von<br />
C. perfingens sind auf Plasmiden lokalisiert 14 . Die wichtigsten Toxingene<br />
von C. difficile (ToxA und ToxB) sind auf einem Pathogenitätslokus<br />
(PaLoc) kodiert, der in seiner genetischen Zusammensetzung bei<br />
verschiedenen Stämmen stark variiert. Das Gen des Botulismustoxins<br />
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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 15
�<br />
von C. botulinum kann je nach Stamm auf<br />
extrachromosomalen Elementen (Plasmid,<br />
Phage) oder chromosomal lokalisiert sein, wobei<br />
es von degenerierten Insertionssequenzen<br />
flankiert ist. Vieles deutet also darauf hin, daß<br />
das Virulenzarsenal der pathogenen Clostridien<br />
Teil des flexiblen Genpools (gewesen) ist 15 .<br />
Der Genomvergleich des apathogenen<br />
C. acetobutylicum mit pathogenen Spezies<br />
ist eine effektive Strategie zur Identifizierung<br />
von Virulenzfaktoren 16 . So konnten<br />
Zelloberflächenproteine und Adhäsine<br />
identifiziert werden, die für die bakterielle<br />
Kolonisation im menschlichen Körper<br />
von Bedeutung sein können. Auch metabolische<br />
Besonderheiten wie eine umfassende<br />
Natriumionen-Bioenergetik sind<br />
Charakteristika pathogener Clostridien.<br />
Biotechnologische Anwendungen<br />
Die Genomanalyse pathogener Bakterien<br />
hat das Verständnis im Hinblick auf die<br />
molekularen Grundlagen der Infektionsprozesse<br />
ein großes Stück vorangebracht.<br />
Sowohl die Funktionen verschiedener Virulenz-assoziierter<br />
Eigenschaften als auch die<br />
dahinterstehenden Evolutionsprozesse sind<br />
heute sehr viel besser bekannt als vor Beginn<br />
der Ära der Genomanalyse. Aber auch<br />
im Hinblick auf praktische Anwendungen<br />
spielt die Pathogenomik eine zunehmend<br />
wichtige Rolle. Viele der Pathogenitäts-assoziierten<br />
Eigenschaften sind als Markergene<br />
zur Identifizierung pathogener Varianten<br />
bestimmter Spezies hervorragend geeignet.<br />
So werden bereits Toxin-spezifische Gene,<br />
wie etwa das Shiga-Toxin oder verschiedene<br />
Toxine von Staphylococcus aureus, als<br />
diagnostische Marker verwendet. Darüber<br />
hinaus sind Arrays entwickelt worden, mit<br />
deren Hilfe das Virulenzpotential pathogener<br />
Mikroorganismen relativ schnell erfaßt<br />
werden kann.<br />
Es zeigt sich aber auch, daß eine Reihe<br />
von Genprodukten, die insbesondere vom<br />
flexiblen Genpool pathogener Mikroorganismen<br />
kodiert werden, die Grundlage für neue<br />
Medikamente bilden können. Als Beispiel<br />
sei das Polyketid-Gencluster genannt, das<br />
bei pathogenen, aber auch nicht-pathogenen<br />
Escherichia coli-Stämmen vorkommt. Die<br />
von dem Gencluster gebildete Substanz,<br />
die chemisch noch nicht entschlüsselt ist,<br />
scheint Ähnlichkeit zu Bleomycin zu haben,<br />
einem Polyketid, das in der Krebstherapie<br />
eine wichtige Rolle spielt. Da das Escherichia<br />
coli-Polyketid die Vermehrung von eukaryotischen<br />
Zellen ebenfalls hemmt und Apoptose<br />
induziert, ist nicht auszuschließen,<br />
daß eine biotechnologische Anwendung in<br />
eine ähnliche Richtung wie beim Bleomycin<br />
gehen könnte 17 .<br />
Kennziffer 21 LW 06 · www.biocom.de<br />
Darüber hinaus stellen die Genomsequenzen<br />
pathogener Mikroorganismen eine<br />
wertvolle Hilfe bei der Entwicklung neuer<br />
Impfstoffe dar. Insbesondere Lebendimpfstoffe<br />
auf der Basis ehemals pathogener<br />
Mikroorganismen oder unter Verwendung<br />
von Carrier-Bakterien müssen intensiv im<br />
Hinblick auf das Vorhandensein möglicher<br />
pathogener Substanzen evaluiert werden.<br />
Hier spielt die Pathogenomik eine nicht<br />
zu unterschätzende Rolle. Die biotechnologischen<br />
Anwendungen, die sich aus der<br />
Genomanalyse pathogener Mikroorganismen<br />
ergeben, stehen erst am Beginn ihrer<br />
Entwicklungen. Für die Zukunft sind hier<br />
viele Innovationen zu erwarten. Das Potential<br />
der Pathogenomik erscheint dabei nahezu<br />
unbegrenzt zu sein.<br />
Literatur<br />
[1] Ziebuhr, W., K. Xiao, B. Coulibaly, R. Schwarz, Dandekar, T. 2004. Pharmacogenomics<br />
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[16] Brüggemann, H., Gottschalk, G. 2004. Anaerobe 10:53-68.<br />
[17] Nougayrède, J.-P., Homburg, S., Taieb, F., Boury, M., Brzuszkiewicz, E.,<br />
Gottschalk, G., Buchrieser, C., Hacker, J., Dobrindt, U., Oswald, E. 2006.<br />
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Korrespondenzadressen<br />
Prof. Dr. Jörg Hacker<br />
Institut für Molekulare Infektionsbiologie<br />
Universität Würzburg<br />
Röntgenring 11<br />
97070 Würzburg<br />
Prof. Dr. Gerhard Gottschalk<br />
Laboratorium für Genomanalyse<br />
Universität Göttingen<br />
Grisebachstraße 8<br />
37077 Göttingen<br />
Dr. Holger Brüggemann<br />
Institut Pasteur<br />
28 Rue du Dr. Roux<br />
75724 Paris, Frankreich<br />
16 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
Imaging<br />
�<br />
Lichtscheiben-Mikroskopie in<br />
der molekularen Zellbiophysik<br />
Dipl.-Phys. Philipp J. Keller, Dr. Ernst H. K. Stelzer<br />
EMBL, Heidelberg, Cell Biology and Biophysics Unit<br />
Der Fortschritt in den Biowissenschaften knüpft direkt an unsere technologischen Möglichkeiten<br />
an, dynamische biologische Prozesse in einem physiologisch relevanten Kontext zu<br />
observieren und zu analysieren. In Zellbiologie und Biophysik besteht ein Bedarf an neuen<br />
experimentellen Ansätzen, die eine dreidimensionale naturnahe Probenpräparation mit<br />
dreidimensionaler probenfreundlicher Mikroskopietechnik verbinden. Wir verfolgen daher<br />
zum einen den Aspekt einer dreidimensionalen Probenpräparation, die harte und flache<br />
Oberflächen vermeidet und eine mechanisch unbehinderte Probendynamik erreicht. Zum<br />
anderen stellen wir die Lichtscheiben-basierte Mikroskopie als dreidimensionale Methode<br />
vor, die sich aufgrund ihrer deutlich verringerten Probenbelastung besonders gut für die<br />
Beobachtung empfindlicher biologischer Systeme eignet. Als Beispiel für eine biophysikalische<br />
Anwendung, in der unser dreidimensionaler experimenteller Ansatz eine quantitative<br />
Erschließung neuer Aspekte des betrachteten Systems ermöglicht, präsentieren wir neue<br />
Experimente zur Mikrotubulidynamik.<br />
Key Words: Lichtscheiben-Mikroskopie, SPIM, single plane illumination microscopy, Fluoreszenz,<br />
Mikrotubuli, dreidimensional.<br />
Die Implementation unseres Lichtscheiben-Mikroskops<br />
(SPIM) 1 basiert auf vier<br />
Grundprinzipien: der Beleuchtung der Probe<br />
mittels einer Lichtscheibe, der Detektion von<br />
Fluoreszenz- oder Primärlicht entlang mindestens<br />
einer Achse senkrecht zum Beleuchtungsstrahlengang,<br />
der Probenrotation um<br />
eine Achse parallel zum Gravitationsvektor,<br />
sowie der Verwendung einer stationären<br />
Probenkammer, die typischerweise mit einem<br />
Immersionsmedium auf Wasserbasis gefüllt<br />
ist (Abb. 1 oben). Die Lichtscheiben-Mikroskopie<br />
ähnelt in ihren Grundzügen dem<br />
„Ultramikroskop“, einem orthogonal konzipierten<br />
Dunkelfeldmikroskop, das 1903 von<br />
Siedentopf und Zsigmondy entwickelt wurde 2<br />
und bei der Detektion von Goldpartikeln im<br />
Nanometer-Größenbereich zum Einsatz kam.<br />
Das Konzept fand des weiteren in ophtalmologischen<br />
Instrumenten Anwendungen 3 und<br />
wurde auch in einem Makroskop von Voie zur<br />
Untersuchung der Cochlea verwendet 4 . Fuchs<br />
entwickelte ein ähnlich charakterisiertes<br />
Instrument zur Beobachtung von Mikroben 5<br />
und Huber rekonstruierte Proben im Millimeter-Größenbereich<br />
mit Hilfe von Streulicht 6 .<br />
Auch die in den frühen 1990ern patentierte<br />
konfokale Theta-Fluoreszenzmikroskopie 7 ,<br />
in der Linsen mit hoher numerischer Apertur<br />
verwendet werden, basiert auf der Idee einer<br />
orthogonalen Ausrichtung der Beleuchtungs-<br />
und Detektionsstrahlengänge.<br />
In der Lichtscheiben-Mikroskopie SPIM<br />
(engl. single plane illumination microscopy)<br />
werden dreidimensionale Datensätze einer<br />
T E C H - T R A N S F E R<br />
Probe aufgenommen, indem die Probe durch<br />
eine stationäre Lichtscheibe bewegt wird,<br />
während das emittierte Fluoreszenzlicht<br />
mit einer empfindlichen Kamera bildweise<br />
aufgezeichnet wird. Das Objekt kann dabei<br />
innerhalb einer beträchtliche Bandbreite<br />
von Probengrößen liegen, angefangen bei<br />
wenigen Mikrometern (z.B. Mikrotubuli-<br />
Astern oder Hefezellen), über mehrere<br />
hundert Mikrometer (zum Beispiel Zysten<br />
aus MDCK-Zellen oder endotheliale Spheroiden)<br />
bis hin zu mehreren Millimetern<br />
(wie Zebrafisch- oder Drosophila-Embryos<br />
oder sogar Teile junger Mäuse). Die Wahl<br />
des Detektionsobjektivs hängt vom benötigten<br />
Arbeitsabstand, dem für die Einbettung<br />
der Probe benötigten Material (z.B.<br />
Agarose, Flüssig- oder Gasmedien) sowie<br />
der notwendigen Größe des Sichtfelds ab.<br />
Während der Beobachtung ist die Probe<br />
an einem Vierachsen-Aufbau befestigt, der<br />
aus drei orthogonalen Verschiebetischen<br />
sowie einem Drehtisch besteht. Aufgrund<br />
des Rotationsfreiheitsgrad ist es möglich,<br />
dreidimensionale Datensätze des Probenvolumens<br />
entlang verschiedener Richtungen<br />
aufzuzeichnen 8 . Diese unabhängig<br />
voneinander aufgenommenen Datensätze<br />
können anschließend zu einem einzelnen<br />
dreidimensionalen Datensatz fusioniert werden,<br />
dessen räumliche Auflösung durch die<br />
laterale Auflösung des Detektionssystems<br />
definiert ist.<br />
Der offensichtliche Vorteil der Lichtscheiben-Mikroskopie<br />
ist das Konzept, ausschließ-<br />
lich denjenigen Teil der Probe zu beleuchten,<br />
der sich im Fokalbereich des Detektionssystems<br />
befindet (Abb. 1). Chromophore<br />
außerhalb der Detektionsebene absorbieren<br />
kein Licht. In Verbindung mit dem Ein-Photonen-Charakter<br />
des Beleuchtungssystems<br />
und typischen Laserleistungen pro Ebene im<br />
µW-Bereich hat dieses Prinzip zur Folge, daß<br />
in der Lichtscheiben-Mikroskopie sowohl<br />
die phototoxischen Effekte als auch das Ausbleichen<br />
der Fluoreszenzfarbstoffe drastisch<br />
Abb. 1: Schematische Illustration der Anwendung<br />
von Lichtscheiben-Mikroskopie (SPIM)<br />
in Fluoreszenzaufnahmen der Dynamik von<br />
Mikrotubuli-Astern. Oben: Experimentelle<br />
Konfiguration in der zentralen SPIM-Aufnahmekammer.<br />
Der Probenzylinder mit dem<br />
Froschei-Extrakt (gelb) befindet sich direkt<br />
vor der Detektionslinse und wird von der<br />
seitlich eingestrahlten Lichtscheibe (blau) in<br />
einer Ebene zur Fluoreszenz (grün) angeregt.<br />
Die Lichtscheibe ist deckungsgleich mit der<br />
vorderen Fokalebene des Detektionsobjektivs.<br />
Unten: Ausschnitt des Probenzylinders, der<br />
die betrachtete Mikrotubuli-Aster enthält.<br />
Die dreidimensionale sternförmige Struktur<br />
der Aster (gelb) wird in einer Ebene von der<br />
in den Probenzylinder (grau) eintretenden<br />
Lichtscheibe (blau) zur Fluoreszenz angeregt<br />
(grün). Zur Visualisierung der Mikrotubuli-Aster<br />
sind 5 % der Tubulin-Proteine mit<br />
Fluorophoren markiert. Daher ist das Fluoreszenzsignal<br />
besonders stark in Regionen<br />
mit einer hohen Tubulindichte, das heißt in<br />
den Schnittvolumina der Lichtscheibe mit den<br />
Mikrotubuli (hellgrün). Um einen dreidimensional-Datensatz<br />
der Mikrotubuli-Aster aufzuzeichnen,<br />
wird der Probenzylinder in kleinen<br />
Schritten durch die stationäre Lichtscheibe<br />
bewegt und zugleich mit einer CCD-Kamera<br />
das Fluoreszenzsignal aus der Fokusebene<br />
aufgezeichnet.<br />
18 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
eduziert werden. Daher eignet sich die Lichtscheiben-Mikroskopie<br />
ausgesprochen gut<br />
für die dreidimensionale Beobachtung hochdynamischer<br />
und empfindlicher biologischer<br />
Prozesse in vivo.<br />
Dreidimensionale Analyse der<br />
Dynamik von Mikrotubuli<br />
Die Anwendung der Lichtscheiben-Mikroskopie<br />
bei der Untersuchung der dynamischen<br />
Instabilität von Mikrotubuli ist ein gutes<br />
Beispiel für die Realisierung biophysikalischer<br />
Experimente, in denen durch die Wahl<br />
einer probenfreundlichen dreidimensionalen<br />
Mikroskopietechnik neue Fragestellungen beantwortet<br />
werden können. In unserer Analyse<br />
der in vitro-Dynamik von Mikrotubuli-Astern<br />
transferieren wir die klassischen zweidimensionalen<br />
Experimente der dynamischen Instabilität<br />
9 , bei denen sich die Probe als dünner<br />
Film zwischen Objektträger und Deckglas<br />
befindet, in eine dreidimensionale Umgebung.<br />
Als physiologisch relevantes und zugleich<br />
biochemisch leicht modifizierbares System<br />
verwenden wir Xenopus laevis-Ei-Extrakt. Die<br />
dreidimensionale Probenpräparation realisieren<br />
wir durch das Einfüllen des Extrakts in<br />
kleine Zylinder aus transparenter Teflonfolie 10 .<br />
Die Teflonfolie (bioFOLIE 25, IVSS) ist 25 µm<br />
dünn und besitzt einen Brechnungsindex, der<br />
dem von destilliertem Wasser entspricht. Dieser<br />
Aspekt komplementiert die Verwendung<br />
von Wasserimmersions-Objektiven und wäßrigem<br />
Puffer als Füllmedium der Probenkammer.<br />
Die Zylinder sind typischerweise wenige<br />
Zentimeter lang und haben einen Durchmesser<br />
von etwa 2 mm. Dadurch reduziert sich<br />
die mittlere exponierte Kammeroberfläche<br />
bezogen auf das Probenvolumen um Faktor<br />
50 gegenüber dem Objektträger/Deckglas-<br />
System 10 . Die Präsenz der Oberflächen wird<br />
minimiert. Darüber hinaus kann ein mechanisch<br />
ungestörtes Wachstum der Mikrotubuli-<br />
Astern entlang aller drei Raumdimensionen<br />
gewährleistet werden. Die Verbindung der<br />
dreidimensionalen Probenpräparation mit<br />
dreidimensionaler SPIM-Bildgebung (Abb. 1)<br />
erlaubt es, gezielt dreidimensionale Aspekte<br />
der Miktrotubulidynamik zu untersuchen.<br />
Ein Anwendungsbeispiel dieses experimentellen<br />
Konzepts ist die Untersuchung<br />
der dreidimensionalen Translations- und<br />
Rotationsbewegungen polymerisierender<br />
Mikrotubuli-Astern, zum Beispiel während<br />
der Bildung einer mitotischen Spindel. Auf<br />
der Basis eines dreidimensionalen Experiments<br />
– definiert durch die Kombination einer<br />
3D-Probenpräparation mit 3D-Mikroskopie<br />
– ist es möglich, eine statistisch relevante<br />
Datenmenge aus den Daten von Einzelexperimenten<br />
zu extrahieren. Im Gegensatz zu<br />
konventionellen zweidimensionalen Experimenten,<br />
in denen ausschließlich diejenigen<br />
Strukturen analysiert werden können, die<br />
sich innerhalb des effektiv zweidimensionalen<br />
T E C H - T R A N S F E R<br />
Fokalbereichs befinden, ist es in einem SPIM-<br />
Experiment zur Mikrotubulidynamik möglich,<br />
die Dynamik von allen Mikrotubuli einer Aster<br />
auszuwerten (Abb. 2). Somit resultiert bereits<br />
aus der Analyse von wenigen Experimenten<br />
eine sehr gute statistische Datenmenge, die es<br />
ermöglicht, theoretische biophysikalische Modelle<br />
der Dynamik des betrachteten Systems<br />
aufzustellen, zu testen und zu verbessern. Des<br />
weiteren können aus den dreidimensionalen<br />
Dynamikdatensätzen Rückschlüsse über die<br />
elastischen Eigenschaften der Mikrotubuli<br />
gezogen werden. Elastische Parameter lassen<br />
sich etwa über die Analyse der dreidimensionalen<br />
thermischen Fluktuationen der<br />
räumlichen Geometrie eines Mikrotubulus<br />
bestimmen.<br />
Abb. 2: SPIM-Einzelbild (oben) und Maximum-<br />
Projektion des gesamten dreidimensionalen<br />
Bildstapels (unten) einer mit SPIM aufgenommenen<br />
Mikrotubuli-Aster. Die Aster befindet<br />
sich in interphasischem Xenopus-Ei-Extrakt.<br />
Der Datensatz besteht aus 68 Bildern, die in<br />
einem Abstand von 300 nm aufgezeichnet wurden.<br />
Da die Lichtscheibe eine endliche Dicke<br />
hat, erscheinen Mikrotubuli, die senkrecht zur<br />
Beobachtungsebene orientiert sind, heller als<br />
diejenigen in paralleler Orientierung. Dieser<br />
Effekt wird in mvSPIM-Aufnahmen („multi-view<br />
SPIM“) unterbunden, also Fusionsdatensätzen,<br />
die auf Datenmaterial aus unterschiedlichen<br />
Aufnahmerichtungen basieren. Zur Fluoreszenzmarkierung<br />
von Tubulin wurde TAMRA<br />
verwendet; die Fluoreszenzdetektion fand über<br />
ein Carl Zeiss Achroplan 100x/1.0-Wasserobjektiv<br />
statt. Die Aufnahmen entstanden in<br />
Zusammenarbeit mit Annie Rousselet, Institut<br />
Curie, Paris. Abbildung angelehnt an 10 .<br />
Das Aufzeichnen hochaufgelöster Fluoreszenzdaten<br />
der dreidimensionalen Mikrotubuli-Dynamik<br />
mit zugleich guter Zeitauflösung<br />
(im Bereich weniger Sekunden) und über längere<br />
Zeiträume (also über mehrere Minuten)<br />
ist mit konventioneller Konfokalmikroskopie<br />
nicht möglich – im wesentlichen aufgrund<br />
des schnellen Ausbleichens der Fluorophore.<br />
In SPIM-Experimenten erreichen wir eine<br />
Zeitauflösung von drei Sekunden für das<br />
dreidimensionale Volumen einer typischen<br />
Mikrotubuli-Aster in einem Interphase-Extrakt,<br />
und können zugleich eine ununterbrochene<br />
Aufnahmezeit von 15 Minuten ohne<br />
signifikantes Ausbleichen der Fluorophore<br />
realisieren. Darüber hinaus ist durch den<br />
Einsatz von „multi-view“-SPIM (mvSPIM,<br />
also der Aufzeichnung des Probenvolumens<br />
entlang unterschiedlicher Richtungen) die<br />
Rekonstruktion stabilisierter Astern mit einer<br />
resultierenden isotropen Auflösung von<br />
derzeit ca. 200 nm möglich 10 . Diese räumliche<br />
Isotropie ist eine wichtige Eigenschaft, die für<br />
eine präzise quantitative Charakterisierung<br />
dreidimensionaler Strukturen benötigt wird.<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 21<br />
Fazit<br />
Die meisten konventionellen Ansätze in<br />
Zellbiologie und Biophysik basieren auf<br />
zweidimensionalen Assays und effektiv<br />
zweidimensionalen Bildgebungstechniken 11 .<br />
Allerdings liegt der Schwerpunkt zum Beispiel<br />
in der Mikrotubuliforschung bislang<br />
in erster Linie auf der Identifikation von<br />
Schlüsselproteinen sowie der komparativen<br />
Analyse ihrer Funktion und Interaktion.<br />
Durch Lichtscheiben-Mikroskopie-basierte<br />
Ansätze – und der damit einhergehenden<br />
Aufhebung räumlicher und zeitlicher Restriktionen<br />
– können nun völlig neuartige<br />
Experimente realisiert werden, die einen explizit<br />
quantitativen Einblick in fundamentale<br />
Prozesse dreidimensionaler Strukturdynamik<br />
gewähren.<br />
Literatur<br />
[1] Huisken, J., Swoger, J., Del Bene, F., Wittbrodt, J., Stelzer, E.H.K., Science<br />
305 (2004), 1007-1009.<br />
[2] Siedentopf, H., Zsigmondy, R., Ann Phys 10 (1903), 1.<br />
[3] Campbell, C.J., Koester, C.J., Rittler, M.C., Tackberry, R.B., Harper and<br />
Rowe, (1974).<br />
[4] Voie, A.H., Burns, D.H., Spelman, F.A., J Microsc 170 (1903), 229-236.<br />
[5] Fuchs, E., Jaffe, J.S., Long, R.A., Azam, F., Opt Express 10 (2002), 145-154.<br />
[6] Huber, D., Keller, M., Robert, D., J Microsc 203 (2001), 208-213.<br />
[7] Stelzer, E.H.K., Lindek, S., Opt Commun 111 (1994), 536-547.<br />
[8] Swoger, J., Huisken, J., Stelzer, E.H.K., Opt Lett 28 (2003), 1654-1656.<br />
[9] Mitchison, T., Kirschner, M., Nature 312 (1984), 237-242.<br />
[10] Keller, P.J., Pampaloni, F., Stelzer, E.H.K., Curr Opin Cell Biol 18 (2006), 117-124.<br />
[11] Desai, A., Mitchison, T.J., Annu Rev Cell Dev Biol 13 (1997), 83-117.<br />
Korrespondenzadresse<br />
Dipl.-Phys. Philipp Keller<br />
Dr. Ernst H.K. Stelzer<br />
EMBL Heidelberg<br />
Meyerhofstraße 1, D-69117 Heidelberg<br />
eMail: keller@embl.de, stelzer@embl.de
HT-Sequencing<br />
�<br />
B L I T Z L I C H T<br />
Genaue Abschätzung der<br />
marinen Artenzahl und -vielfalt<br />
Dr. Burkhard Ziebolz, Roche Diagnostics GmbH, Mannheim<br />
Wieviele Lebewesen gibt es wirklich in den Weltmeeren? Diese Frage wird vermutlich niemals<br />
genau beantwortet werden können, es existieren bis heute nur Schätzungen. Neueste Arbeiten<br />
sprechen davon, daß die marine Vielfalt wesentlich größer ist als bisher angenommen.<br />
Eine Veröffentlichung von Mitchell L. Sogin et al. in den PROCEEDINGS OF THE NATIONAL ACADEMY OF<br />
SCIENCES 1 geht von einer 10- bis 100mal höheren Artenzahl aus als bisher beschrieben 2 . Der<br />
Großteil davon sind unbekannte und seltene Organismen, die als Teil einer „Rare Biosphere“<br />
wahrscheinlich eine wichtige Rolle in der marinen Umwelt spielen.<br />
Sogin, Direktor des renommierten Marine<br />
Biological Laboratory (MBL)’s Josephine Bay<br />
Paul Center for Comparative and Molecular<br />
Biology and Evolution in Woods Hole, Massachusetts,<br />
geht davon aus, daß durch seine<br />
Beobachtungen alle früheren Schätzungen<br />
über die bakterielle Artenvielfalt nicht mehr<br />
haltbar sind. Bislang ging die Meeresbiologie<br />
von 5.000 mikrobiologischen Spezies aus<br />
– laut Sogin ist das nicht mal ein Kratzer an<br />
der Oberfläche. Seit 1980 wurden mehr als<br />
500.000 Arten mariner Mikroorganismen katalogisiert;<br />
Sogin fand in seiner neuen Arbeit<br />
mehr als 20.000 Arten in einem einzigen Liter<br />
Seewasser. Seiner Schätzung nach leben 5 bis<br />
10 Millionen Bakterienarten in den Ozeanen.<br />
Ermöglicht wurden die neuen Erkenntnisse<br />
durch das Genome Sequencer 20 System<br />
von Roche Diagnostics. Das Gerät basiert auf<br />
der Sequenzierungstechnologie der 454 Life<br />
Sciences Cooperation, Branford (USA), und<br />
benötigt nur winzigste Mengen an DNA zu<br />
ihrer Identifizierung.<br />
Sogin und seine sieben Koautoren aus den<br />
USA, Niederlanden und Spanien stellten<br />
etwa 25.000 kurze DNA-Fragmente aus jeder<br />
Wasserprobe her und sequenzierten sie. Die<br />
Proben wurden aus unterschiedlichen Tiefen<br />
zwischen 550 und 4.100 Metern genommen,<br />
an acht Orten im Atlantik und Pazifik. Die<br />
Probengebiete waren sehr unterschiedlich<br />
und schlossen beispielsweise den hydrothermalen<br />
Abzugskanal eines pazifischen<br />
Unterwasservulkans, 480 km vor der Küste<br />
von Oregon, ebenso ein wie verschiedene<br />
Orte im Nordatlantik zwischen Grönland<br />
und Irland. Die ungewöhnlichsten DNA-Sequenzen<br />
fanden die Forscher in Organismen,<br />
die nur in geringer Zahl vorkommen und<br />
die sogenannte „Rare Biophere“ bilden. Die<br />
Entdeckung dieser in früheren Studien nicht<br />
beachteten Mikroorganismen wirft viele neue<br />
Fragen über ihre Rolle in den ökologischen<br />
Prozessen und über ihre Evolutionsgeschichte<br />
auf. Die Sogin-Arbeiten sind Teil des<br />
International Census of Marine Mikrobes<br />
(ICoMM), einer weltweiten, auf zehn Jahre<br />
angelegten Initiative, die im Jahre 2000 ins<br />
Leben gerufen wurde. Zu ihren Gründern<br />
zählen das NASA Astrobiology Institute, das<br />
Woods Hole Center for Oceans and Human<br />
Health (eine gemeinschaftliche Gründung der<br />
US National Science Foundation and des US<br />
National Institute of Environmental Health<br />
Services), die Earth and Life Science Division<br />
der Holländischen Wissenschaftlichen Vereinigung,<br />
und die Alfred P. Sloan-Stiftung.<br />
Mittlerweile beteiligen sich im Rahmen der<br />
Studie 1.700 Forscher in mehr als 70 Ländern<br />
an der Erforschung des Lebens im Meer.<br />
Neue Sequenziertechnologie<br />
Um Einsichten in die Vielfalt und relative<br />
Häufigkeit der Meeresbakterien zu erhalten,<br />
bedienten sich Sogin et al. des Genome<br />
Sequencer 20 Systems von Roche Applied<br />
Science. Durch die parallele Sequenzierung<br />
einer Vielzahl von DNA-Proben erhöhte sich<br />
der Ergebnisausstoß im Vergleich mit früheren<br />
Arbeiten um ein Vielfaches. Die Technik<br />
basiert auf der klonalen Amplifikation von<br />
Einzelmolekülen auf Beads (Mikropartikeln),<br />
die in einer Emulsion isoliert vorliegen<br />
(Emulsion-PCR), und der anschließenden<br />
hochparallelen Sequenzierung der amplifizierten<br />
DNA auf den in die Vertiefungen<br />
einer PicoTiterPlate plazierten Beads 3 .<br />
Das Genome Sequencer 20 System erreicht<br />
eine Sequenzierleistung von mindestens 20<br />
Mb (200.000 Fragmente) pro 4,5-stündigen<br />
Durchgang bei einer mittleren Leseweite<br />
von 100 Basenpaaren. Das Detektionssystem<br />
des Geräts beruht auf der Umwandlung von<br />
Pyrophosphat – freigesetzt beim Polymerasekatalysierten<br />
Anhängen eines Nukleotids an<br />
den komplementären Strang – in Licht über<br />
eine Enzymkaskade, kurz Pyrosequencing<br />
oder Sequencing by Synthesis.<br />
Etwa 118.000 PCR-Amplikons, die sich<br />
über die V6-hypervariable Region der ribosomalen<br />
RNA erstreckten, wurden sequenziert.<br />
Die Anzahl der Reads je Probe reichte von<br />
6.505 bis knapp 23.000 Sequenzen (s. Tab. 1).<br />
Durch ein systematisches Trimmverfahren<br />
zur Eliminierung von Sequenzen mit mehrfach<br />
unbestimmten Resten oder inkorrekten<br />
Primern am Anfang der Reads wurden Effekte<br />
durch Zufallsfehler bei der Sequenzierung<br />
minimiert. Durch die Trimmung verringerte<br />
sich der Umfang eines Datensatzes im Durchschnitt<br />
um 24%.<br />
Zur Bestimmung der taxonomischen<br />
Vielfalt wurde jeder getrimmte GS20-Read<br />
mit einer Referenz-Datenbank (V6RefDB) aus<br />
fast 40.000 V6-Sequenzen abgeglichen, die<br />
wiederum aus den 120.000 bisher bekannten<br />
bakteriellen rRNA-Genen extrahiert wurden.<br />
Eine große Zahl von Sequenzen aus den ver-<br />
Kennziffer 22 LW 05 · www.biocom.de �<br />
22 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
© 2005 PerkinElmer, Inc. All trademarks or registered trademarks are the property of PerkinElmer, Inc. and/or its subsidiaries. 400041C_01<br />
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B L I T Z L I C H T<br />
Tab. 1: Zusammenfassung der Daten und OTUs. Die Werte unter “Trimmed tags” sind die Anzahl<br />
der Reads nach Entfernung von Primern und Daten schlechter Qualität; „Unique tags“ sind eindeutige<br />
Sequenzen innerhalb eines Sets getrimmter Tags. OTUs wurden berechnet durch Abgleich mit<br />
der V6RefDB-Datenbank und Kombination der Tags jeweils mit der Referenz größter Ähnlichkeit.<br />
Sample ID Total reads Trimmed tags Unique tags OTUs<br />
53R 6,505 5,000 2,656 1,184<br />
55R 18,439 13,902 7,187 2,555<br />
112R 12,916 9,282 5,752 2,135<br />
115R 14,731 11,005 5,777 2,049<br />
137 18,137 13,907 6,752 2,480<br />
138 18,451 14,374 7,168 2,550<br />
FS312 6,605 4,835 2,769 1,362<br />
FS396 22,994 17,666 8,699 3,290<br />
schiedenen Probenahmestellen konnten so als<br />
separate OTUs (operational taxonomic units)<br />
identifiziert werden (vgl. Tab. 1).<br />
Alternativ zum Abgleich mit V6RefDB<br />
wurden die gefunden Sequenzen gemäß<br />
ihrer Variationsbreite nach DOTUR 4 geclustert;<br />
die Breite reichte von 0% Varianten<br />
(= einzigartige Sequenz) bis zu 10%. Die<br />
gefundenen Cluster dienten als Basis für<br />
Exklusivitätskurven (rarefaction curves)<br />
und zur Berechnung von Artenhäufigkeiten<br />
mittels ACE (= abundance-based coverage<br />
estimator 5,6 ) und Chao1 ( 7 , Abschätzung der<br />
Artenvielfalt). Nach ChaoI und ACE lag die<br />
Artenvielfalt mindestens um eine Größenordnung<br />
höher als alle bisher veröffentlichten<br />
Diversitäten von Bakterienpopulationen.<br />
(Tab. 2). Zusätzlich genommene Proben<br />
führten zu einer signifikanten Zunahme der<br />
Gesamtdiversität, auch dann, wenn Gruppen<br />
ähnlicher Organismen durch relativ große<br />
genetische Entfernungen voneinander (5 oder<br />
10% Unterschied) definiert sind.<br />
Rare Biosphere – Reservoir für<br />
Innovation?<br />
Sogin zufolge ist die mikrobielle Vielfalt in<br />
den Weltmeeren – und möglicherweise auch<br />
in anderen Ökosystemen – wesentlich größer<br />
als bisherige Schätzungen ergaben, die auf<br />
konventionellen molekularen Techniken<br />
beruhen. Mikroorganismen, die nur selten<br />
vorkommen, wurden in den früheren Studien<br />
durch die dominanten Arten überdeckt. Die<br />
so genannte Rare Biosphere ist daher bis<br />
heute unerforscht, es gibt keine Forschungs-<br />
ergebnisse zu ihrer riesigen Artenvielfalt, den<br />
individuellen Verteilungsmustern und der<br />
ökologischen Rolle der einzelnen Arten in<br />
der marinen Umwelt. Einige ihrer Vertreter<br />
können Schlüsselpositionen innerhalb komplexer<br />
Konsortien einnehmen, andere sind<br />
möglicherweise lediglich Anpassungen an<br />
veränderte Umweltbedingungen. Weil man<br />
bisher so wenig über die globale Verteilung<br />
der Mitglieder der Rare Biosphere weiß, läßt<br />
sich nicht einmal sagen, ob es sich bei ihnen<br />
um spezifische biogeographische Verteilungen<br />
bakterieller Arten, um funktionelle<br />
Selektionen durch die spezifischen Umweltbedingungen<br />
oder um weltweit vorhandene<br />
Arten handelt (letzteres ist durch die sogenannte<br />
Everything is everywhere-Hypothese<br />
beschrieben).<br />
Die räumlichen und zeitlichen Dimensionen<br />
der Rare Biosphere haben Einfluß auf<br />
die Sicht der Forschung auf die mikrobielle<br />
Diversität. Seltene Arten an einem bestimmten<br />
Ort könnten dort dominant werden, wenn<br />
sich die Umweltbedingungen ändern und<br />
sie dadurch Selektionsvorteile hätten. Auf<br />
der anderen Seite kann es Zusammenhänge<br />
zwischen großen Populationen an einem Ort<br />
und seltenen Organismen an einem anderen<br />
Ort mit anderen Lebensbedingungen geben.<br />
Die große Vielfalt der selten vorkommender<br />
Arten – bezogen auf V6RefDB – spiegelt die<br />
spärliche Verteilung der Rare Biophere-Arten<br />
in der Natur wider. Unter bestimmten<br />
Umwelteinflüssen gewinnen neue Arten der<br />
Rare Biosphere die Oberhand innerhalb der<br />
Populationen. Die Diversität seltener Arten<br />
könnte deshalb so groß sein, damit sie auftre-<br />
Tab. 2: Ähnlichkeitsbasierte OTUs und Abschätzungen der Artenvielfalt (nach der DOTUR-Methode)<br />
tende ökologische Nischen besetzen können.<br />
Verschiedene Modelle beschreiben außerdem<br />
einen Überlebensvorteil für seltene Arten, die<br />
möglicherweise weniger Freßfeinde haben<br />
und weniger dem direkten Wettbewerb mit<br />
dominanten Mitgliedern einer Lebensgemeinschaft<br />
ausgesetzt sind. Das Konzept der<br />
Rare Biosphere macht ein Überdenken der<br />
möglichen Feedbackmechanismen zwischen<br />
Verschiebungen in extrem komplexen mikrobiellen<br />
Populationen und Veränderungen der<br />
Genome der Mitglieder dieser Populationen<br />
über die evolutionäre Zeitskala hinweg notwendig.<br />
Die Rare Biosphere könnte, so Sogin,<br />
ein unerschöpfliches Reservoir für genetische<br />
Innovation sein. Dies wiederum würde<br />
erklären, warum sich mikrobielle Lebensgemeinschaften<br />
nach Umweltkatastrophen so<br />
schnell erholen, und warum jedes erstmalig<br />
charakterisierte mikrobielle Genom so große<br />
genetische Unterschiede sogar beim Vergleich<br />
mit nah verwandten Arten zeigt.<br />
Bisherige mikrobiologische Forschungsarbeiten<br />
in der Ozeanographie mußten sich<br />
gezwungenermaßen auf die dominanten<br />
Teile der mikrobiellen Lebensgemeinschaften<br />
beschränken. Erst mit Hilfe des GS 20-Systems<br />
wird es nun möglich, sich auch den<br />
seltenen Mitgliedern systematisch zu nähern.<br />
Die extreme phylogenetische Viefalt der<br />
Rare Biosphere deutet darauf hin, daß diese<br />
Kleinpopulationen die geologischen Zeitalter<br />
überdauert haben und daß sie episodisch<br />
planetare Prozesse umgestalten können.<br />
Literatur<br />
[1] Mitchell L. Sogin et al. Proceedings of the National Academy of Sciences<br />
journal (July 31, online early edition)<br />
[2] Pace, N. R. (1997) Science 276, 734-740<br />
[3] Margulies, M., Egholm, M., Altman, W. E., Attiya, S., Bader, J. S., Bemben,<br />
L. A., Berka, J., Braverman, M. S., Chen, Y. J., Chen, Z., et al. (2005) Nature<br />
437, 376-380<br />
[4] Schloss. P.D., Handelsman, J. (2005) Applied and Environmental Microbiology,<br />
Vol. 71, No. 3, 1501-1506.<br />
[5] Chao, A. (1992) J. Am. Stat. Assoc. 87, 210-217.<br />
[6] Chao, A., Ma, M. C. & Yang, K. (1993) Biometrika 80, 193-201.<br />
[7] Chao, A. (1984) Scand. J. Stat. 11, 265-270.<br />
Korrespondenzadresse<br />
Dr. Burkhard Ziebolz<br />
Roche Diagnostics GmbH<br />
Tel./Fax: +49-(0)621-759-8555/-8609<br />
eMail: burkhard.ziebolz@roche.com<br />
Cluster distance<br />
0.03 0.05 0.10<br />
Sample ID Reads OTU ACE Chao1 OTU ACE Chao1 OTU ACE Chao1<br />
53R 5,000 1,946 7,247 6,997 1,732 5,616 5,288 1,316 3,351 3,018<br />
55R 13,902 5,266 19,235 18,191 4,673 14,959 14,209 3,644 9,618 9,080<br />
112R 9,282 4,241 16,002 13,772 3,770 12,341 10,870 2,958 8,011 7,108<br />
115R 11,005 4,000 12,767 11,296 3,413 9,189 8,585 2,457 5,553 5,448<br />
137 13,907 4,554 13,698 11,991 3,866 9,734 8,705 2,708 5,353 5,181<br />
138 14,374 5,136 18,656 16,600 4,508 13,852 12,424 3,293 7,596 6,941<br />
FS312 4,835 1,941 5,599 5,482 1,681 4,233 4,080 1,227 2,466 2,346<br />
FS396 17,666 6,326 23,315 20,949 5,573 18,003 16,889 4,291 11,520 10,567<br />
24 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
Rekombination<br />
�<br />
Manipulation des E. coli-<br />
Chromosoms zur Optimierung<br />
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Dr. Tim Zeppenfeld und Dr. Harald Kranz, Gene Bridges GmbH, Heidelberg<br />
Mikroorganismen werden unter anderem als industrielle Bioreaktoren für die Massenproduktion<br />
von Feinchemikalien, Enzymen sowie für die Herstellung von Pharmawirkstoffen,<br />
Agrochemikalien und Lebensmitteladditiven eingesetzt. Aufgrund dieser vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten<br />
gibt es ein großes ökonomisches Interesse, die Eigenschaften der<br />
entsprechenden Produktionsstämme zu verbessern. Mit gentechnischen Methoden versucht<br />
man dabei, den mikrobiellen Produktionsstamm durch Eingriffe in den Stoffwechsel gezielt so<br />
zu verändern, daß er in der Lage ist, die gewünschten biochemischen Reaktionen mit hoher<br />
Effizienz durchzuführen. Dazu gehören zum Beispiel die Aufnahme von Kohlenstoff aus dem<br />
Medium oder die Umsetzung von Zucker in Primärmetabolite. Mit der ‚Red/ET‘-Rekombination<br />
liegt für derartige Modifikationen ein Werkzeug vor, mit dem DNA-Abschnitte basengenau<br />
an jeder beliebigen Stelle im Genom von E. coli eingefügt oder entfernt werden können, ohne<br />
dabei einen Selektionsmarker auf dem Chromosom zurückzulassen.<br />
Key Words: Red/ET-Rekombination, Recombineering, Metabolic Engineering, Weiße Biotechnologie,<br />
Industrielle Biotechnologie, Knock-out/ Knock-in, DNA-Modifikation.<br />
Aktuell erfährt die Nutzung biotechnologischer<br />
Methoden für industrielle Produktionsprozesse<br />
unter dem Begriff „Weiße Biotechnologie“<br />
einen enormen Schub. Dazu tragen<br />
insbesondere weitreichende technologische<br />
Fortschritte auf dem Gebiet der Biotransformation,<br />
der Fermentation und des Metabolic<br />
Engineering bei.<br />
Unter Metabolic Engineering versteht<br />
man die gezielte Veränderung von Genen im<br />
Stoffwechsel der Mikroorganismen, um deren<br />
Produktionsleistung zu verbessern. Mögliche<br />
Veränderungen, die die Produktion der<br />
Stämme beeinflussen, sind dabei die gezielte<br />
Deletion und damit verbundene Inaktivierung<br />
von Genen, die gezielte Veränderung<br />
der Expression einzelner Gene oder aber das<br />
zusätzliche Einführen spezifischer Gene in<br />
das bakterielle Genom.<br />
Escherichia coli wird in der Industrie unter<br />
anderem für die Herstellung von aromatischen<br />
Aminosäuren wie L-Tryptophan,<br />
L-Phenylalanin oder L-Tyrosin 1 , von Carotinoiden<br />
2 oder für die Herstellung von<br />
Shikimisäure als Ausgangsstoff für chirale<br />
Verbindungen 3 eingesetzt.<br />
Abb.1: Der zentrale Schritt der Red/ET-Rekombination ist der Austausch genetischer Information<br />
zwischen zwei DNA-Molekülen über identische Abschnitte der beiden Moleküle.<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 25<br />
Kennziffer 23 LW 05 · www.biocom.de<br />
�<br />
�
a)<br />
b)<br />
c)<br />
d)<br />
Stoffwechselwege, die zum Beispiel für die<br />
Produktion der verschiedenen Stoffe modifiziert<br />
werden sollen, betreffen die Verwertbarkeit<br />
unterschiedlicher Kohlenstoffquellen,<br />
aber auch den Isoprenoid- 2 und den Carotinoid-Biosyntheseweg<br />
4 sowie den allgemeinen<br />
Stoffwechselweg zur Herstellung von aromatischen<br />
Aminosäuren 5 .<br />
Die Komplexität der notwendigen Modifikationen<br />
erfordert dabei ein Werkzeug, das die<br />
genaue Veränderung unterschiedlicher Gene<br />
erlaubt, ohne die zur zwischenzeitlichen Selektion<br />
genutzten Antibiotikaresistenz-Gene im<br />
Genom zu hinterlassen. Für derart komplexe<br />
Eingriffe in das Genom von E. coli ist die von<br />
der Firma Gene Bridges patentierte „Red/ET-<br />
Rekombination“ oder „recombineering“, die<br />
ursprünglich unter den Namen „ET cloning“ 6<br />
veröffentlicht worden ist, besonders geeignet.<br />
Sie erlaubt die schnelle und einfache Modifikation<br />
von DNA-Molekülen, ganz unabhängig<br />
von der Anwesenheit geeigneter Restriktionsschnittstellen<br />
sowie der Größe des DNA-<br />
Moleküls. In diesem Artikel möchten wir<br />
die Möglichkeiten aufzeigen, die sich für die<br />
Stammoptimierung durch die Verwendung<br />
der „Red/ET-Rekombination“ ergeben.<br />
Technologie<br />
Während andere Systeme zur Modifizierung<br />
des E. coli-Genoms etwa auf Gruppe II-Introns<br />
von Lactococcus lactis 7 oder auf Transposons<br />
wie Tn7 8 basieren, die nur die Modifikation an<br />
bestimmten Stellen des Genoms erlauben, ist<br />
mit dem „Red/ET-System“ eine Veränderung<br />
jeder beliebigen Stelle im Genom möglich.<br />
Die gezielte Integration neuer DNA erfolgt<br />
B L I T Z L I C H T<br />
Abb. 2: Durch Einsatz entsprechender linearer Fragmente sind Modifikationen wie der knockout<br />
eines Gens durch Unterbrechen (a) oder Entfernen (b) des Leserahmens, die Insertion eines<br />
Fremdgens (c) oder das Auswechseln eines Promoters (d) möglich. Selektionsmarker (sm) werden<br />
mit FRT-Sequenzen flankiert, anschließend durch Expression einer „site-specific“ Rekombinase<br />
(z.B. FLP) entfernt, und eine einzelne FRT-Sequenz bleibt im Genom zurück.<br />
durch homologe Rekombination in E. coli-<br />
Stämmen, die die Phagenproteine recE/recT<br />
des Rac-Prophagen oder redα/redβ des Phagen<br />
λ exprimieren. Die Rekombination wird<br />
dabei durch kurze homologe Sequenzen auf<br />
den beiden zu rekombinierenden DNA-Molekülen<br />
vermittelt (Abb. 1; s. S. 25).<br />
Das Red/ET-Verfahren benötigt dafür 50bp<br />
lange Homologiearme, die als Oligonukleotide<br />
synthetisiert und über eine PCR-Reaktion an<br />
ein lineares Fragment angehängt werden können.<br />
Da bei der Oligonukleotid-Synthese jede<br />
Sequenz als Homologiearm hergestellt werden<br />
kann, erlaubt die Methode das Modifizieren<br />
jeder beliebigen Stelle im Genom.<br />
Die für die Rekombination erforderlichen<br />
Phagengene werden von einem Expressionsplasmid<br />
zur Verfügung gestellt, welches<br />
durch Transformation in jeden E. coli-Stamm<br />
eingebracht werden kann. Die Verwendung<br />
eines temperatursensitiven Replikationsstartpunktes<br />
bei der Konstruktion des Expressionsplasmids<br />
erlaubt das schnelle und<br />
einfache Entfernen des Plasmids nach Ablauf<br />
der Reaktion.<br />
Durch geschickte Auswahl der linearen<br />
Fragmente lassen sich so nicht nur Gene<br />
auf dem E. coli-Chromosom durch Insertion<br />
eines Resistenzgens ausschalten, sondern<br />
auch gezielt entfernen oder einfügen (Abb.<br />
2). Durch den Einsatz von Selektionsmarkern,<br />
die zusätzlich mit Erkennungsstellen für eine<br />
sequenzspezifische Rekombinase (FLP oder<br />
Cre) – sogenannten FRT- oder loxP-Sequenzen<br />
flankiert sind, lassen sich diese anschließend<br />
durch kurze Expression des entsprechenden<br />
Enzyms schnell und zuverlässig entfernen.<br />
Durch das Entfernen der Selektionsmarker<br />
können mehrere Gene nacheinander modifiziert<br />
werden, wobei sich die kurzen FRT- bzw.<br />
loxP-Erkennungssequenzen, die im Genom<br />
zurückbleiben, als unproblematisch erwiesen<br />
haben. So wurden im Rahmen von Kundenprojekten<br />
mit der vorgestellten Methode<br />
bereits bis zu sieben Gene nacheinander in<br />
einem Stamm modifiziert.<br />
Inaktivierung des<br />
Mannose-Transporters<br />
Als Beispiel für die Leistungsfähigkeit und<br />
einfache Handhabbarkeit der Technologie soll<br />
exemplarisch die Inaktivierung des Mannose-Transporters<br />
(manXYZ) im E. coli-Genom<br />
gezeigt werden.<br />
Durch Insertion eines mit FRT-Sequenzen<br />
flankierten Resistenzmarkers in das Gen,<br />
das für den Mannose-Transporter kodiert,<br />
wurde dieser gezielt ausgeschaltet, mit der<br />
Konsequenz, daß die Bakterien nicht mehr<br />
auf Mannose als einziger Kohlenstoff-Quelle<br />
wachsen können. Der Resistenzmarker wurde<br />
anschließend durch kurzfristige Expression<br />
einer sequenzspezifischen Rekombinase<br />
wieder aus dem Genom entfernt (Abb. 2a).<br />
Der experimentelle Ablauf im Labor betrug<br />
dabei von der ersten Stammanzucht bis zur<br />
Kontrolle des markerfreien Deletionsstammes<br />
weniger als zwei Wochen. Der Insertionsort<br />
a)<br />
b) c)<br />
M 1 2 3 4 5 M 6 7 8 9 10<br />
Abb. 3: Überprüfung der korrekten Insertion<br />
des Selektionsmarkers in den manX-Genlokus<br />
mittels PCR. a) Anordnung der PCR-Primer<br />
auf dem Genom. b) Kontroll-PCR nach Red/ET-<br />
Rekombination. Die Primer-Kombinationen 4/5<br />
(Spur 1), 4/6 (Spur 2), 2/3 (Spur 3) und 1/3 (Spur<br />
4) ergeben die erwarteten Fragmente. Mit der<br />
Primer-Kombination 2/5 (Spur 5) wird dagegen<br />
kein Amplifikat erhalten, da das Fragment für<br />
die Amplifizierung zu groß ist.<br />
c) Kontroll-PCR nach FLP-Rekombination.<br />
Nach erfolgreicher Entfernung des Selektionsmarkers<br />
erhält man mit den Primer-Kombinationen<br />
4/5, 4/6, 2/3 sowie 1/3 (Spuren 6 bis<br />
9) keine PCR-Produkte mehr. Die Primer 2/5<br />
(Spur 10) amplifizieren dagegen jetzt das kurze<br />
DNA-Fragment ohne Selektionsmarker. Die<br />
mit „M“ gekennzeichneten Spuren enthalten<br />
einen DNA-Größenmarker.<br />
26 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
der durch Red/ET-Rekombination in das<br />
Genom inserierten Selektionskassette wurde<br />
mittels PCR überprüft. Durch Verwendung<br />
von PCR-Primern, die teilweise im flankierenden<br />
Bereich des Genoms (Abb. 3a; Primer 1,<br />
2, 5 und 6) und teilweise auf dem inserierten<br />
Resistenzgen (Primer 3 und 4) binden, wurde<br />
die korrekte Insertion bestätigt (Abb. 3b). Analog<br />
dazu wurde das erfolgreiche Entfernen des<br />
Antibiotika-Markers durch die anschließende<br />
Expression einer sequenzspezifischen FLP-<br />
Rekombinase bestätigt (Abb. 3c).<br />
Als physiologischer Test für die erfolgreiche<br />
Inaktivierung des Mannose-Transporters<br />
wurde das Wachstum auf mannose- und<br />
glukosehaltigem Medium ermittelt und mit<br />
Wachstumskurven dokumentiert (Abb. 4).<br />
Der modifizierte Stamm zeigt den erwarteten<br />
Phänotyp: Die Bakterien wachsen im<br />
Gegensatz zum Ausgangsstamm nicht mehr<br />
mit Mannose als einziger Kohlenstoffquelle,<br />
da der entsprechende Transporter inaktiviert<br />
wurde. Das Wachstum auf Glukose dagegen<br />
bleibt unbeeinflußt. Die vollständige Entfernung<br />
des Resistenzmarkers wurde durch<br />
einen testweisen Ausstrich der Zellen auf kanamycinhaltigem<br />
Medium überprüft. Mittels<br />
Pulsfeld-Gelelektrophorese wurde darüber<br />
hinaus bestätigt, daß keine unspezifischen Rekombinationsereignisse<br />
stattgefunden haben<br />
(Daten nicht gezeigt).<br />
Fazit<br />
Mit der „Red/ET-Rekombination“ steht dem<br />
Bereich der „Weißen Biotechnologie“ eine<br />
Methode zur Verfügung, mit der sich schnelle,<br />
einfache und präzise Modifikationen im<br />
E. coli-Genom durchführen lassen. Da sich<br />
nicht nur einzelne Gene gezielt ausschalten<br />
lassen, sondern auch DNA-Abschnitte anderer<br />
Organismen gezielt an jede gewünschte Positi-<br />
B L I T Z L I C H T<br />
Abb. 4: Wachstumskurven des Ausgangsstammes (wt) sowie des modifizierten E. coli-Stammes<br />
(dMan) auf Glukose (Glc) bzw. Mannose (Man).<br />
on im E. coli-Genom einfügen lassen 9 , erleichtert<br />
die Technologie nicht nur die Entwicklung<br />
maßgeschneiderter Produktionsstämme für<br />
bereits bestehende biotechnologische Produkte<br />
sondern ermöglicht auch die gezielte<br />
Planung neuer Produkte durch Verknüpfung<br />
von DNA-Abschnitten aus verschiedenen<br />
Organismen.<br />
Zusätzlich zu der Anwendung in E. coli,<br />
dem „Haustier“ der Molekularbiologen, gibt<br />
es Hinweise darauf, daß die Methode prinzipiell<br />
auch in weiteren Mikroorganismen<br />
anwendbar ist 10-11 .<br />
Literatur<br />
[1] Ikeda, M., Appl. Microbiol. Biotechnol 69 (2006), 615-626.<br />
[2] Yuan, L.Z., Rouviere, P.E., LaRossa, R.A., Suh, W., Metabolic Engineering 8<br />
(2006), 79-90.<br />
[3] Johansson, L., Lindskog, A., Silfversparre, G., Cimander, C., Nielsen, K.F.,<br />
Lidén, G., Biotechnology and Bioengineering 92 (2005), 541-552.<br />
[4] Lee, P.C. and Schmidt-Dannert C., Appl. Microbiol. Biotechnol. 60 (2002), 1-11.<br />
[5] Krämer, M., Bongaerts, J., Bovenberg, R., Kremer, S., Müller, U., Orf, S.,<br />
Wubbolts, M., Raeven, L., Metabolic Engineering 5 (2003) 277-283.<br />
[6] Zhang, Y., Buchholz, F., Muyers, J.P.P., Stewart, A.F., Nature Genetics 20<br />
(1998), 123-128<br />
[7] Zhong, J., Karberg, M., and Lambowitz, A.M., Nulceic Acids Research 31<br />
(2003), 1656-1664.<br />
[8] McKenzie, G.J., and Craig, N.L. BMC Microbiology (2006), 6:39<br />
[9] Wenzel,S.C., Gross, F., Zhang, Y., Fu, J., Stewart, A.F., Müller, R.<br />
Chemistry&Biology 12 (2005), 349-356.<br />
[10] Bonifield, H.R and Hughes K.T. J Bacteriology 185 (2003), 3567-3574.<br />
[11] Metzgar, D., Bacher, J.M., Pezo, V, Reader, J., Döring, V. Schimmel, P., Malière,<br />
P., De Crécy-Lagard, V. Nucleic Acid Research 32 (2004), 5780-5790<br />
Korrespondenzadresse<br />
Dr. Harald Kranz<br />
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Im Neuenheimer Feld 584<br />
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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 27
Genomics<br />
�<br />
Startschuß für das Bielefelder<br />
GenoMik-Plus-Netzwerk<br />
Dr. Werner Selbitschka und Prof. Dr. Alfred Pühler,<br />
Lehrstuhl für Genetik, Universität Bielefeld<br />
Im Rahmen des Förderschwerpunktes GenoMik-Plus, fördert das Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF) das von der Universität Bielefeld koordinierte, bundesweite<br />
Genomforschungsnetzwerk „Funktionelle Genomforschung an Bakterien für den Umweltschutz,<br />
die Landwirtschaft und die Biotechnologie“. Die Universität Bielefeld beherbergt<br />
darüber hinaus den Bereich Bioinformatik der „Technologieplattform für mikrobielle Genomforschung<br />
– TPMG“, der Dienstleistungen auf dem Gebiet Bioinformatik anbietet. Im<br />
Vordergrund der Netzwerkforschung stehen Postgenomanalysen, das heißt der Einsatz<br />
von Microarrays in genomweiten Transkriptomexperimenten sowie von Proteom- und<br />
Metabolomanalysen. Die Forschungsarbeiten beziehen sich auf Bakterien, die entweder<br />
einen fördernden oder einen schädigenden Einfluß auf das Wachstum von Nutzpflanzen<br />
ausüben, die als Produktionsorganismen zur Herstellung von Aminosäuren genutzt werden<br />
oder die als potente Produzenten von biologisch aktiven Sekundärmetaboliten bekannt<br />
sind. Auf dem Gebiet der Technologieentwicklung hat das Bielefelder Netzwerkzentrum<br />
eine neuartige Pipeline für bakterielle Genomanalysen etabliert. Diese basiert auf der<br />
ultraschnellen 454-Sequenziertechnologie, wobei die erzeugten Genomdaten mittels einer<br />
in Bielefeld entwickelten Software ausgewertet werden.<br />
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® Reader<br />
N E T Z W E R K<br />
Kennziffer 25 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Online Culture<br />
Monitoring<br />
Von Juni 2001 bis Mai 2006 förderte das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme<br />
„Genomforschung an Mikroorganismen<br />
- GenoMik“ das von der Universität Bielefeld<br />
koordinierte Kompetenznetzwerk mit<br />
dem Titel „Genomforschung an Bakterien<br />
für den Umweltschutz, die Landwirtschaft<br />
und die Biotechnologie“ (www.genomik.<br />
uni-bielefeld.de). Das Bielefelder Genomforschungsnetzwerk<br />
entschlüsselte in dieser<br />
Zeit die Erbinformation von insgesamt<br />
sechs Bakterienstämmen mit Relevanz für<br />
den Umweltschutz, die Landwirtschaft und<br />
die Biotechnologie. So wurde beispielsweise<br />
im Bereich Umwelt das Genom des<br />
Erdöl-abbauenden, marinen Bakteriums<br />
Alcanivorax borkumensis entziffert 1 (siehe S.<br />
33, Abb. 1). Darüber hinaus wurden für alle<br />
sequenzierten Bakterien Microarrays für<br />
genomweite Transkriptomstudien etabliert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten<br />
des Bielefelder Netzwerks bestand in der<br />
Entwicklung einer Software-Suite zur bioinformatischen<br />
Auswertung bakterieller<br />
Genomsequenzen 2 .<br />
Mitte Juli 2005 veröffentlichte das BMBF<br />
die Ausschreibung zur Förderrichtlinie<br />
GenoMik-Plus, die das Förderprogramm<br />
GenoMik ablösen soll. Die Universität<br />
pH/Oxygen Sensing in 24-Well Dishes<br />
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28 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />
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phone: +49 (0)941942720
Kennziffer 26 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de �<br />
Abb. 1: Anhaftung von A. borkumensis an Öltröpfchen<br />
Bielefeld reichte im Rahmen des neuen Förderschwerpunkts den<br />
Forschungsantrag mit dem Titel „Funktionelle Genomforschung<br />
an Bakterien für den Umweltschutz, die Landwirtschaft und die<br />
Biotechnologie“ ein, der schließlich Anfang des Jahres 2006 von<br />
einem internationalen Gutachtergremium zur Förderung empfohlen<br />
wurde. Das Bielefelder GenoMik-Plus-Netzwerk nahm am 1.<br />
Juni 2006 seine Forschungsarbeiten auf, die im wesentlichen auf<br />
den während der GenoMik-Förderphase erarbeiteten Ergebnissen<br />
aufbauen.<br />
Struktur und wissenschaftliche Schwerpunkte<br />
Das Bielefelder GenoMik-Plus-Netzwerk bündelt die Expertise von<br />
insgesamt 26 Forschergruppen, die an fünfzehn Universitäten, an<br />
drei Forschungszentren sowie an drei Industrieunternehmen angesiedelt<br />
sind. Abbildung 2 (S. 30) zeigt die geographische Herkunft<br />
der Netzwerkpartner, die sich bundesweit auf insgesamt neun<br />
Bundesländer verteilen.<br />
Das Netzwerk untergliedert sich in drei Forschungscluster sowie<br />
ein koordinierendes Netzwerkzentrum. Diese besteht aus einem<br />
Netzwerkmanagement, das die wissenschaftliche und administrative<br />
Koordination des Netzwerks ausübt und einem Technologieknoten,<br />
der den Netzwerkpartnern seine Infrastruktur und sein<br />
Know-how in den Bereichen Bioinformatik und Transkriptomik<br />
zur Verfügung stellt. Die Forschung des Netzwerks ist in Form der<br />
drei Forschungscluster „Pflanzenassoziierte Bakterien“, „Primärmetabolit-Produzenten“<br />
und „Sekundärmetabolit-Produzenten“<br />
organisiert. Die in den Clustern bearbeiteten Bakterienspezies sind<br />
in Tabelle 1 zusammengefaßt. Integraler Bestandteil des Bielefelder<br />
Netzwerks ist darüber hinaus eine Technologieplattform für<br />
Bioinformatik, die allen GenoMik-Plus-Projekten Unterstützung<br />
anbietet (Abb. 3; S. 30).<br />
Im Cluster „Pflanzenassoziierte Bakterien“ arbeiten insgesamt<br />
fünf Forschergruppen an Pflanzenwuchs-fördernden und Pflanzenwuchs-schädigenden<br />
Bakterien. Bei den Pflanzenwuchs-fördernden<br />
Bakterien handelt es sich um die Stickstoff-fixierenden Symbionten<br />
der Luzerne und der Sojabohne, Sinorhizobium meliloti und Bradyrhizobium<br />
japonicum. Im Mittelpunkt der Postgenomanalysen bei<br />
beiden Bakterienspezies stehen Untersuchungen zur Antwort und<br />
Adaptation der Bakterien an biotische und abiotische Streßbedingungen,<br />
denen die Bakterien in der Umwelt ausgesetzt sind. Die<br />
Relevanz streßinduzierter Gene sollen durch funktionelle Analysen<br />
von Transposon-induzierten Mutanten validiert werden.<br />
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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 29<br />
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Abb. 2: Geographische Verteilung der Partner des GenoMik-Plus Netzwerks „Funktionelle Genomforschung<br />
an Bakterien für den Umweltschutz, die Landwirtschaft und die Biotechnologie“<br />
Die Pflanzenwuchs-schädigenden Bakterien<br />
umfassen das Gram-positive Tomatenpathogen<br />
Clavibacter michiganensis subsp.<br />
michiganensis sowie die Gram-negativen<br />
Bakterien Xanthomonas campestris pathovare<br />
vesicatoria und campestris, die Pathogene<br />
von Tomate oder Kohlpflanzen. Im Zentrum<br />
der Analysen bei den genannten phyotopathogen<br />
Bakterien steht die Identifizierung<br />
von bakteriellen Genen, die in planta eine<br />
erhöhte Expression zeigen, da diese in der<br />
Bakterien-Wirtspflanzen-Interaktion eine<br />
Rolle spielen könnten. Kandidatengene<br />
sollen anschließend mutiert und die Pathogenität<br />
von Mutanten in Pflanzentests<br />
analysiert werden.<br />
Der Cluster „Primärmetabolit-Produzenten<br />
beschäftigt sich mit dem zur industriellen<br />
Produktion von Aminosäuren<br />
eingesetzten Gram-positiven Bakterium<br />
Corynebacterium glutamicum. In diesem Cluster<br />
arbeiten acht Arbeitsgruppen mit dem<br />
Ziel zusammen, einen globalen, vertieften<br />
N E T Z W E R K<br />
Einblick in die Kontrolle des Kohlenstoff-<br />
(C), Stickstoff- (N), Schwefel- (S) und Phosphor-(P)-<br />
Metabolismus bei C. glutamicum<br />
zu gewinnen. Hierzu sollen Effektoren und<br />
Regulatoren identifiziert, Verbindungen<br />
zwischen der Regulation und dem C-, N-,<br />
S- und P-Metabolismus aufgeklärt sowie<br />
Korrelationen zwischen Kulturbedingungen<br />
und intrazellulären Metaboliten untersucht<br />
werden.<br />
Der Cluster „Sekundärmetabolit-Produzenten“<br />
schließlich unterteilt sich in die drei<br />
Subcluster „Streptomyceten“, „Myxobakterien“<br />
und „Bacillus“. In den verschiedenen<br />
Subclustern arbeiten jeweils sechs, drei<br />
und vier Arbeitsgruppen an den jeweiligen<br />
Naturstoffproduzenten arbeitsteilig zusammen.<br />
Gemeinsames Ziel der Subcluster<br />
ist es, das Potential der drei verschiedenen<br />
Bakterienspezies zur Sekundärmetabolitproduktion<br />
auszuschöpfen. Der Subcluster<br />
„Streptomyceten“ beschäftigt sich mit<br />
der Verbesserung antibiotisch wirksamer<br />
Tab. 1: Bakterielle Postgenomprojekte und verantwortliche Cluster-Koordinatoren bzw. Projektleiter.<br />
Aus Platzgründen wurden bei den Clustern II und III nur die Cluster- bzw. Subclusterkoordinatoren*<br />
aufgelistet.<br />
Bakterienspezies Verantwortlicher<br />
Cluster I: Pflanzenassoziierte Bakterien<br />
Bradyrhizobium japonicum Michael Göttfert, Dresden*<br />
Sinorhizobium meliloti Anke Becker, Bielefeld<br />
Clavibacter michiganensis subsp. michiganensis Rudolf Eichenlaub, Bielefeld<br />
Xanthomonas campestris pv. campestris Karsten Niehaus, Bielefeld<br />
Xanthomonas campestris pv. vesicatoria Ulla Bonas, Halle (Saale)<br />
Cluster II: Primärmetabolit-Produzenten<br />
Corynebacterium glutamicum Michael Bott, Jülich*<br />
Cluster III: Sekundärmetabolit-Produzenten<br />
Streptomyces Wolfgang Wohlleben, Tübingen*<br />
Sorangium cellulosum Rolf Müller, Saarbrücken<br />
Bacillus amyloliquefaciens Rainer Borriss, Berlin<br />
Sekundärmetabolite aus Streptomyces wie<br />
beispielsweise einer Reduktion der Zytotoxizität.<br />
Einen zweiten Schwerpunkt bildet<br />
die Analyse der Regulation der Sekundärmetabolitproduktion.<br />
Ziel ist hierbei die<br />
Entwicklung von Strategien zur Steigerung<br />
der Ausbeute bei der Produktion von Antibiotika.<br />
Das Subcluster „Myxobakterien“<br />
fokussiert auf Untersuchungen zur Regulation<br />
der Sekundärmetabolitproduktion<br />
in Sorangium cellulosum. Angestrebt wird<br />
hierbei eine Erhöhung der Produktivität<br />
von Produktionsstämmen. Daneben sollen<br />
mittels „genome mining“ neuartige Sekundärmetabolite<br />
identifiziert werden. Im Fokus<br />
der Arbeiten des Subclusters „Bacillus“<br />
schließlich, steht die Produktion und Charakterisierung<br />
von neuen Polyketiden von<br />
Bacillus amyloliquefaciens, die gegen human-<br />
und pflanzenpathogene Bakterien gerichtet<br />
sind. Weiteres Ziel ist die Optimierung der<br />
Produktion von antibakteriellen Wirkstoffen<br />
mittels eines Bacillus-spezifischen Expressionssystems.<br />
Die im Zuge der Analysen geplanten<br />
genomweiten Transkriptomexperimente<br />
in den verschiedenen Clustern werden<br />
zentral vom Netzwerkzentrum in Bielefeld<br />
durchgeführt. Hierzu stellt der Technologieknoten-Transkriptomik<br />
seine state-of-theart-Ausrüstung<br />
und seine entsprechende Expertise<br />
zur Verfügung. Die bioinformatische<br />
Auswertung der erzeugten Daten erfolgt mit<br />
Hilfe der in Bielefeld entwickelten Software-<br />
Suite für bakterielle Genomforschung (Tab.<br />
2, S 32). Mittels eines neu einzurichtenden<br />
GenoMik-Plus-Portals, erhalten die Netzwerkpartner<br />
einen Web-basierten Zugriff<br />
auf die in Bielefeld vorgehaltene Rechner-<br />
und Software-Infrastruktur.<br />
Technologieplattform Bioinformatik<br />
Im Zuge der fünfjährigen GenoMik-Förderphase<br />
wurde in den insgesamt drei<br />
BMBF-geförderten, bundesweiten Kompetenznetzwerken<br />
eine Infrastruktur für<br />
bakterielle Genomforschung aufgebaut. Es<br />
bildeten sich drei Forschungszentren mit<br />
den Schwerpunkten DNA-Sequenzanalyse,<br />
Bioinformatik und Proteomforschung heraus.<br />
Die Ausstattung der drei Zentren mit<br />
modernsten Geräten sowie das erworbene<br />
Know-how wird nun im Rahmen des Geno-<br />
Mik-Plus-Förderschwerpunkt in Form einer<br />
„Technologieplattform für mikrobielle Genomforschung<br />
(TPMG)“ zusammengefaßt<br />
und GenoMik-Plus-Kooperationspartnern<br />
zur Nutzung angeboten. Während die<br />
Universität Göttingen den Sektor DNA-<br />
Sequenzanalyse und -Annotation abdeckt,<br />
ist die Universität Greifswald für die Hochdurchsatz-Proteomforschung<br />
zuständig.<br />
Aufgrund seiner Expertise auf dem Sektor<br />
Bioinformatik wurde die Universität Bielefeld<br />
als Bioinformatik-Zentrum der Tech-<br />
30 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
nologieplattform ausgewählt. Die TPMG-<br />
Bioinformatik steht für alle im Rahmen<br />
des GenoMik-Plus-Förderschwerpunktes<br />
geförderten Projekte als Dienstleister auf<br />
den Gebieten Genomannotation (GenDB)<br />
und der Auswertung von Transkriptomdaten<br />
(EMMA) zur Verfügung. Insbesondere<br />
das Programm GenDB wurde bereits international<br />
in zahlreichen Genomprojekten erfolgreich<br />
eingesetzt 8, 9, 10 . Den Kooperationspartnern<br />
der TPMG-Bioinformatik werden<br />
die in Tabelle 2 aufgeführten Programme<br />
zur Nutzung angeboten.<br />
Neue Sequenziertechnologie<br />
und die Bielefelder Software-Suite<br />
Die Anwendung der von der Firma Roche<br />
vertriebenen sogenannten Sequenziertechnologie<br />
von 454 Life Science Corp.<br />
(Branford, USA) in der bakterielle Genomforschung<br />
hat die Erstellung von Genomsequenzen<br />
enorm beschleunigt. Innerhalb<br />
kürzester Zeit kann nun die komplette<br />
Genomsequenz eines Bakteriums erstellt<br />
werden. Einen Flaschenhals in der weiteren<br />
Prozessierung der Sequenz stellt allerdings<br />
deren bioinformatische Auswertung dar.<br />
In Zusammenarbeit mit der Firma Roche<br />
Applied Science, Penzberg, wurde nun<br />
N E T Z W E R K<br />
Abb. 3: Struktur des von der Universität Bielefeld koordinierten GenoMik-Plus-Netzwerks<br />
eine de novo-Sequenzierung des Genoms<br />
des humanpathogenen Bakteriums Corynebacterium<br />
urealyticum mit Hilfe des Genom<br />
Sequencer-Systems durchgeführt 11 . Das<br />
assemblierte Genom wurde anschließend<br />
mit Hilfe der Genomannotationssoftware<br />
GenDB automatisch annotiert, wobei eine<br />
standardisierte Analysepipeline bestehend<br />
Genevac German lyo 122.5x185 12/9/06 12:53 pm Page 1<br />
Kennziffer 27 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
aus Genvorhersage, Funktionsvorhersage<br />
sowie Datenbankabfragen wie BLAST oder<br />
InterPro angewandt wurde. Die Fallstudie<br />
demonstrierte, daß sich Datensätze, die mit<br />
Hilfe der neuen 454-Technologie erzeugt<br />
wurden, in idealer Weise mit der in Bielefeld<br />
entwickelten Software-Suite verbinden<br />
lassen.<br />
Hinweise und Tipps zur Evaporation<br />
Mit den Tipps von den Experten von Genevac können Sie Ihre<br />
Konzentrations- und Evaporationsverfahren optimieren.<br />
Nummer 2 – Problem mit der Gefriertrocknung von<br />
HPLC-Fraktionen<br />
Das Problem<br />
Die Gefriertrocknung von HPLC-Fraktionen, die flüchtige<br />
Lösungsmittel wie z. B. Acetonitril enthalten, kann problematisch<br />
sein. Das flüchtige Lösungsmittel friert oft nicht und verursacht<br />
daher ein Aufkochen des Lösungsmittelgemisches und<br />
Probenverluste. Darüber hinaus kann das flüchtige Lösungsmittel<br />
den Aufbau eines sehr niedrigen Vakuums beeinträchtigen, das<br />
für eine leistungsfähige Gefriertrocknung notwendig ist.<br />
Die Lösung<br />
Neue technische Weiterentwicklungen der<br />
Zentrifugenevaporatoren von Genevac erlauben es, eine schnelle<br />
und sichere Lyophilisation von HPLC-Fraktionen zu verwirklichen.<br />
In einem neuen Technikbericht werden die Einzelheiten dieser<br />
neuen Technologie beschrieben und es wird gezeigt, wie die<br />
Probleme bei Trocknung von HPLC-Proben gelöst werden<br />
können.<br />
Berichtanforderung<br />
Diesen Anwendungsbericht erhalten Sie unter der Adresse<br />
http://www.genevac.de/promo/LyoDev<br />
Trocknung von 15-ml-<br />
HPLC-Fraktionen mit 0,01<br />
M Ibuprofen: 5 Stunden<br />
Gefriertrocknung von 15-ml-<br />
HPLC-Fraktionen mit 0,01 M<br />
Ibuprofen: 6 Stunden.<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 31<br />
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Tab. 2: In house entwickelte Softwaremodule des Bielefelder Netzwerkzentrums. Die in<br />
Klammern gezeigten Zahlen beziehen sich auf die im Literaturverzeichnis aufgeführten<br />
Originalpublikationen.<br />
Bereich Software Software-Beschreibung<br />
DNA-Sequenzanalyse SAMS Ad hoc-Analyse und Qualitätskontrolle von DNA-<br />
Sequenzen, Kontrolle des Projektfortschritts (z.B.<br />
Lander-Waterman-Statistiken)<br />
BACCardI Tool für die Visualisierung von BAC- und Fosmidkarten<br />
zur Validierung der Genomassemblierung [3]<br />
GenDB Automatische und manuelle Genomannotation [4]<br />
Transkriptomik OligoDesigner Design von spezifischen Oligonukleotiden für<br />
Microarrays<br />
Array LIMS Speicherung und Management von Microarray-<br />
Daten<br />
EMMA Auswertung von Microarray-Daten [5]<br />
Datenintegration BRIDGE Software zur Integration heterogener Datensätze<br />
z.B. Verknüpfung von Microarray-Daten mit der<br />
entsprechenden Genomannotation [6, 7]<br />
Daten- und GPMS Projekt und Benutzermanagement<br />
Projektmanagement (Zugang mittels spezieller<br />
Berechtigungen)<br />
Fazit<br />
Dank der vom BMBF im Jahre 2001 ins Leben<br />
gerufenen GenoMik-Förderinitiative, in<br />
deren Rahmen drei Genomforschungsnetzwerke<br />
etabliert wurden, die insgesamt mehr<br />
als 20 bakterielle Genome entschlüsselten,<br />
hat Deutschland auf dem Gebiet der mikrobiellen<br />
Genomforschung wieder Anschluß<br />
an die internationale Spitzenforschung<br />
gefunden.<br />
Die während der GenoMik-Förderphase<br />
sequenzierten bakteriellen Genome des<br />
Bielefelder Netzwerks sowie die neukonstruierten<br />
genomweiten Microarrays bilden<br />
ein solides Fundament für die geplanten<br />
Forschungsarbeiten des von der Universität<br />
Bielefeld koordinierten GenoMik-Plus-<br />
Netzwerks. Dieses wird sich während des<br />
dreijährigen Förderzeitraums vor allem<br />
auf die Beantwortung biologischer Fragestellungen<br />
konzentrieren. Der Einsatz<br />
der sogenannten ‚-omics‘-Techniken wird<br />
dabei neue Einblicke in die molekularen<br />
Grundlagen der Wirt-Bakterien-Interaktion<br />
bei symbiontischen und pathogenen<br />
Bakterien ergeben, die Rolle regulatorischer<br />
Netzwerke bei der fermentativen<br />
Aminosäureproduktion aufklären sowie<br />
die Identifizierung neuartiger, biologisch<br />
aktiver Sekundärmetabolite erleichtern.<br />
Die Technologieentwicklung auf dem Gebiet<br />
der Analyse bakterieller Genome soll<br />
ebenfalls vorangetrieben werden.<br />
Einzigartig in Deutschland dürfte dabei<br />
eine in Grundzügen in Bielefeld bereits<br />
etablierte Pipeline von Genomsequenzierung<br />
und -annotation sein. Diese beruht<br />
auf einer Verknüpfung der neuen 454-Sequenziertechnik<br />
mit der Bielefelder Bioin-<br />
Kennziffer 28 LW 05 · www.biocom.de<br />
formatik-Software-Suite und ermöglicht<br />
so eine schnelle, kostengünstige Analyse<br />
bakterieller Genome.<br />
Literatur<br />
[1] Schneiker, S., dos Santos V.A.P.M., Bartels, D., Bekel, T., Brecht, M., Buhrmester,<br />
J., Chernikova, T.N., Denaro, R., Ferrer, M., Gertler, C., Goesmann,<br />
A., Golyshina, O.V., Kaminski, F., Khachane, A.N., Lang, S., Linke, B.,<br />
McHardy, A.C., Meyer, F., Nechitaylo, T., Pühler, A., Regenhardt, D., Rupp, O.,<br />
Sabirova, J.S., Selbitschka, W., Yakimov, M.M., Timmis, K.N., Vorhölter, F.J.,<br />
Weidner, S., Kaiser, O., Golyshin, P.N. Nature Biotechnol 24 (2006), 997-<br />
1004.<br />
[2] Special Issues des J Biotechnol 106 (2003; Eds. Pühler, A., Selbitschka, W.)<br />
[3] Bartels, D., Kespohl, S., Albaum, S., Drüke, T., Goesmann, A., Herold, J.,<br />
Kaiser, O., Pühler, A., Pfeiffer, F., Raddatz, G., Stoye, J., Meyer, F., Schuster,<br />
S.C. Bioinformatics 21(2005), 853-859.<br />
[4] Meyer, F., Goesmann, A., McHardy, A.C., Bartels, D., Bekel, T., Clausen, J.,<br />
Kalinowski, J., Linke, B., Rupp, O., Giegerich, R., Pühler, A. Nucleic Acids<br />
Res 31 (2003), 2187-2195.<br />
[5] Dondrup, M., Goesmann, A., Bartels, D., Kalinowski, J., Krause, L., Linke,<br />
B., Rupp, O., Sczyrba,A., Pühler, A., Meyer, F. J Biotechnol 106 (2003),<br />
135-146.<br />
[6] Goesmann, A., Linke, B., Rupp, O., Krause, L., Bartels, D., Dondrup, M.,<br />
McHardy, A.C., Wilke, A., Pühler, A., Meyer, F. J Biotechnol 106 (2003,)<br />
157-167.<br />
[7] Goesmann, A., Linke, B., Bartels, D., Dondrup, M., Krause, L., Neuweger,<br />
H., Oehm, S., Paczian, T., Wilke, A., Meyer, F. Nucleic Acids Res 33 (2005),<br />
W710-W716 Suppl. S<br />
[8] Baar, C., Eppinger, M., Raddatz, G., Simon, J., Lanz, C., Klimmek, O.,<br />
Nandakumar, R., Gross, R., Rosinus, A., Keller, H., Jagtap, P., Linke, B.,<br />
Meyer, F., Lederer, H., Schuster, S.C. Proc Natl Adac Sci USA 100 (2003),<br />
11690-11695.<br />
[9] Rendulic, S., Jagtap, P., Rosinus, A., Eppinger, M., Baar, C., Lanz, C., Keller,<br />
H., Lambert, C., Evans, K.J., Goesmann, A., Meyer, F., Sockett, R.E., Schuster,<br />
S.C. Science 303 (2004), 689-692.<br />
[10] Westberg, J., Persson, A., Holmberg, A., Goesmann, A., Lundeberg, J.,<br />
Johansson, K-E, Pettersson, B., Uhlén, M. Genome Res 14 (2004), 221-227.<br />
[11] Tauch, A., Trost, E., Bekel, T., Goesmann, A., Ludewig, U., Pühler, A. Genome<br />
Sequencer System. Application Note N. 2/July 2006, Roche Diagnostics.<br />
Korrespondenzadresse<br />
Dr. Werner Selbitschka<br />
Universität Bielefeld, Lehrstuhl für Genetik<br />
D-33501 Bielefeld<br />
Tel.: +49-(0)521-106 5604<br />
Fax: +49-(0)521-106 5626<br />
eMail: werner.selbitschka@genetik.unibielefeld.de<br />
www.genomik.uni-bielefeld.de<br />
32 | 7. Jahrgang | Nr. 2/2005 LABORWELT
Genomics<br />
�<br />
Alkan-Biodegradation mit<br />
Alcanivorax borkumensis<br />
Dr. Vítor A.P. Martins dos Santos, Dipl.-Biol. Christoph Gertler, Dr. Peter N. Golyshin,<br />
Prof. Kenneth N. Timmis, Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig<br />
Prof. Alfred Pühler und Dr. Susanne Schneiker , Lehrstuhl für Genetik, Universität Bielefeld<br />
Alcanivorax borkumensis ist ein ölabbauendes, marines Bakterium, das in ölverschmutztem<br />
Meerwasser weltweit nachzuweisen ist. Das 3,12 Mb große Genom von A. borkumensis SK2<br />
enthält zahlreiche Gene, die den effizienten Abbau verschiedener Bestandteile des Öls vermitteln.<br />
Außerdem kodiert es für die Bildung von oberflächenaktiven Substanzen, Glykolipiden,<br />
die für die Emulsion von Öl bedeutend sind, und für Oberflächenpolysaccharide, die bei der<br />
Bildung von Biofilmen eine Rolle spielen. Zusätzlich verfügt das Bakterium über eine Vielzahl<br />
an Transportern für die Aufnahme von Nährstoffen und kann sich so gegenüber Nahrungskonkurrenten<br />
in nährstoffarmen Habitaten behaupten. Experimente zur Biodegradation von<br />
Schweröl unter optimalen Versuchsbedingungen in einer naturnahen Mikrokosmen-Versuchsreihe<br />
zeigten, daß A. borkumensis SK2 zusammen mit anderen Bakterien in der Lage<br />
ist, fast 98% des gefährlichen und schwer abbaubaren Schiffsöls zu verarbeiten und den<br />
Nahrungsketten als unschädliche Biomasse zuzuführen.<br />
Ölverschmutzungen stellen eine große Bedrohung<br />
für marine und küstennahe Ökosysteme<br />
dar. Jährlich gelangen mehrere hundert Millionen<br />
Liter Öl in die Meere. Mit mehr als 17.000<br />
Bestandteilen ist Rohöl eine der komplexesten<br />
Mischungen an organischen Substanzen,<br />
die auf der Erde natürlich vorkommen. Gesättigte<br />
Kohlenwasserstoffe machen dabei<br />
den Hauptbestandteil im Rohöl aus. Daher<br />
stellt deren Abbau den wichtigsten Prozeß<br />
zur Beseitigung von Ölverschmutzungen in<br />
der Umwelt dar 1 . Daß die Weltmeere nicht<br />
komplett mit Öl verschmutzt sind, ist der<br />
Effizienz und Vielseitigkeit eines Netzwerks<br />
mariner Mikroorganismen zu verdanken, die<br />
verschiedenartige Kohlenwasserstoffbindungen<br />
abbauen können. Dennoch können diese<br />
Mikroorganismen unter normalen Umweltbedingungen<br />
die großen Mengen an Öl nicht<br />
komplett beseitigen, die durch starke vom<br />
Menschen verursachte Verschmutzungen, wie<br />
etwa Tankerunglücke, ins Meer gelangen.<br />
A. borkumensis wurde mittels Durchmusterung<br />
von Bakterien, die in der Lage sind,<br />
oberflächenaktive Stoffe zu produzieren und<br />
n-Alkane abzubauen, aus einer Seewasser/Sediment-Probe<br />
der Nordsee isoliert 2 . Seitdem<br />
ist A. borkumensis in mehr als 50 marinen<br />
Habitaten weltweit nachgewiesen worden 3,4 .<br />
A. borkumensis ist im Vergleich zu anderen<br />
ölabbauenden Meeresbakterien extrem kompetitiv.<br />
Während das Bakterium in sauberen<br />
Meereshabitaten kaum detektierbar ist, steigt<br />
sein Anteil auf bis zu 80 Prozent der gesamten<br />
Bakterienpopulation in vielen ölverschmutzten<br />
Habitaten 1 . Aufgrund dieser Eigenschaften<br />
wurde das Bakterium für die Genomsequenzierung<br />
ausgewählt.<br />
Die Genomsequenzierung von A. borkumensis<br />
SK2 sollte Hinweise darauf liefern, welche<br />
genetischen Grundlagen den herausragenden<br />
Eigenschaften beim Abbau von Erdöl<br />
und dem raschen Anstieg der Bakterienzahl<br />
beim Vorhandensein von Öl zugrunde liegen<br />
und somit als Grundlage zu einer vertieften,<br />
experimentellen Analyse dieser besonderen<br />
Fähigkeiten dienen.<br />
Das Alcanivorax borkumensis-<br />
Genomprojekt<br />
Im Rahmen des Bielefelder Kompetenznetzwerks<br />
„Genomforschung an Bakterien<br />
für den Umweltschutz, die Landwirtschaft<br />
und die Biotechnologie“ wurde gemeinsam<br />
von Forschern des Helmholtz-Zentrums für<br />
Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig<br />
und der Universität Bielefeld erstmals das<br />
Genom des marinen, ölabbauenden Bakteriums<br />
entziffert 5-6 .<br />
Sequenzerstellung und Assemblierung<br />
Zur automatisierten Qualitätskontrolle und<br />
Verarbeitung der Sequenzdaten wurde an der<br />
Universität Bielefeld eine Bioinformatik-Pipeline<br />
entwickelt 7 , die neben der Standardsoftware<br />
zur Prozessierung, Assemblierung und<br />
Visualisierung von Sequenzdaten, um die inhouse<br />
entwickelten Programme BioMake und<br />
BaCCardI erweitert wurde. Das Programm<br />
BioMake dient zur automatischen Prozessierung<br />
und Auswertung von Sequenzrohdaten.<br />
Kennziffer 29 LW 05 · www.biocom.de �<br />
Hessisches Ministerium<br />
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Dr. Detlef Terzenbach<br />
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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 2/2005 | 33
Mit dem Programm BaCCardI 8 ist eine Validierung<br />
der Genomassemblierung möglich.<br />
In der ersten Phase der Sequenzierung<br />
von A. borkumensis SK2 wurden shotgun-<br />
Banken mit Insertgrößen von 1kb, 2 bis 3 kb<br />
und 8kb konstruiert und anschließend über<br />
32.000 qualitativ hochwertige Sequenzen im<br />
Hochdurchsatzverfahren von der Qiagen<br />
GmbH (Hilden) erstellt. In der zweiten Phase<br />
der Genomsequenzierung wurden knapp<br />
1.500 weitere Sequenzen zur Qualitätsverbesserung<br />
und zum Schließen der Lücken<br />
in der Genomsequenz bei der IIT Biotech<br />
GmbH (Bielefeld) erzeugt, um für jede Base<br />
der Konsensussequenz eine Qualität von<br />
mindestens Phred 40 zu erzielen. Parallel<br />
zur Hochdurchsatz-Sequenzierungsphase<br />
wurde zur Validierung der assemblierten Genomsequenz<br />
eine BAC-Bibliothek mit großen<br />
DNA-Fragmenten konstruiert und beidseitig<br />
von der Integrated Genomics GmbH (Jena)<br />
ansequenziert. Die Genomsequenzierung<br />
ergab, daß das Genom von A. borkumensis<br />
SK2 zirkulär ist und eine Größe von 3.120.143<br />
Basenpaaren aufweist.<br />
Die Annotation des Genoms erfolgte mit<br />
dem an der Universität Bielefeld entwickelten<br />
Annotationssystem GenDB 9 . GenDB ist ein<br />
„open source“-Genomannotationssystem für<br />
bakterielle Genome in dem Regionen (z.B.<br />
Gene), Beobachtungen zu diesen Regionen<br />
B L I T Z L I C H T<br />
(z.B. Ergebnisse von Datenbankabfragen)<br />
und automatische oder manuelle Annotationen<br />
gespeichert werden. Vor der manuellen<br />
Annotation wurde für jedes vorhergesagte<br />
Gen zunächst eine computergestützte automatische<br />
Annotation durchgeführt. Nach<br />
Vorhersage und manueller Annotation des<br />
Genoms kodiert A. borkumensis SK2 für 2.755<br />
Proteine, wobei 2.242 dieser Proteine eine<br />
biologische Funktion zugeordnet werden<br />
konnte (Abb. 1).<br />
Analyse des genetischen Potentials<br />
von A. borkumensis SK2<br />
Das auffälligste Merkmal von A. borkumensis<br />
SK2 ist seine Fähigkeit, effizient von Alkanen<br />
als ausschließlicher C-Quelle zu leben. In<br />
Übereinstimmung dazu hat die Analyse des<br />
Genoms gezeigt, daß SK2 neben den beiden,<br />
aus Pseudomonas putida bekannten alk-Genclustern<br />
10 , für drei p450-Cytochrome kodiert, die<br />
am Abbau von Kohlenwasserstoffverbindungen<br />
beteiligt sind. Außerdem existieren mehrere<br />
Oxidoreduktasen unbekannter Spezifität,<br />
die vermutlich an der Ölverwertung beteiligt<br />
sind. Dieses breite Spektrum an Wegen zum<br />
Abbau von Kohlenwasserstoffen vermittelt<br />
A. borkumensis SK2 einen klaren Vorteil gegenüber<br />
anderen Mitgliedern ölabbauender<br />
bakterieller Gemeinschaften.<br />
Abb.1: Das zirkuläre Chromosom von A. borkumensis SK2. Von innen nach außen sind abgebildet:<br />
(Kreis 1) GC skew der DNA; (Kreis 2) G+C-Gehalt der DNA; (Kreise 3 und 4) Gene die gegen, bzw. im<br />
Uhrzeigersinn exprimiert werden. Die Gene sind gemäß dem Klassifizierungsschema der „Cluster<br />
of Orthologous Groups“ eingefärbt; (Kreis 5) DNA-Koordinaten des Chromosoms in Kilobasen.<br />
Oberflächenaktive Stoffe fördern die Emulsion<br />
von Öl in Wasser und erhöhen so die Bioverfügbarkeit<br />
von hydrophoben organischen<br />
Substanzen. Die Genomannotation lieferte<br />
einige Kandidaten, die für die Bildung oberflächenaktiver<br />
Glucolipide in Frage kommen.<br />
Diese Glucolipide spielen eine entscheidende<br />
Rolle für die Emulsion von Öl in Wasser. Damit<br />
erleichtern sie die Bioverfügbarkeit des Öls<br />
und fördern den Abbau der Kohlwasserstoffmoleküle.<br />
Außerdem verfügt A. borkumensis<br />
SK2 über ein 50kb großes Gencluster, welches<br />
die komplette Maschinerie für die Biosynthese,<br />
den Export, die Modifizierung und Polymerisierung<br />
von Exopolysacchariden enthält, die<br />
möglicherweise an der Ausbildung von Biofilmen<br />
beteiligt sind und so die Ansiedlung von<br />
A. borkumensis SK2 im Bereich der Öl-Wasser-<br />
Interphase ermöglichen (Abb. 2A).<br />
Der Erfolg eines marinen Bakteriums in<br />
einer meist sehr nährstoffarmen Umgebung<br />
hängt von einer effektiven Aufnahme und<br />
Verwertung von Nährstoffen, insbesondere<br />
Stickstoff (N), Phosphor (P) und Schwefel (S)<br />
ab. Neben spezifischen Aufnahmesystemen<br />
für die Makroelemente N, P und S, besitzt<br />
A. borkumensis SK2 Transportsysteme für die<br />
Aufnahme von Mikronährstoffen, wie Eisen,<br />
Zink, Magnesium, Cobalt und anderen. Im<br />
Einklang mit der Lebensweise in einem<br />
marinen Habitat sind viele Transportsysteme<br />
an Na + -Pumpen gebunden, die den<br />
Natrium-Gradienten als Energiequelle für die<br />
Nährstoffaufnahme nutzen. Als mariner Organismus,<br />
der hauptsächlich in den oberflächennahen<br />
Meeresschichten lebt, verfügt A.<br />
borkumensis SK2 über eine Reihe an Systemen<br />
zum Schutz vor den schädlichen Folgen von<br />
UV-Strahlen, wie die DNA-Photolyase, RecAabhängige<br />
DNA-Reparaturmechanismen und<br />
das SOS-Response DNA-Reparatursystem.<br />
Wie andere salztolerante Bakterien auch,<br />
besitzt SK2 die genetischen Determinanten,<br />
um K + , Glutamat und gelöste Substanzen,<br />
wie Ectoin und Betain zum Schutz vor osmotischem<br />
Streß anzureichern.<br />
Weitere Details zur Auswertung der<br />
Genomsequenz befinden sich in der Originalarbeit<br />
zur Sequenzierung und Analyse<br />
des Genoms von A. borkumensis SK2, die in<br />
der Zeitschrift NATURE BIOTECHNOLOGY vorab<br />
am 30. Juli 2006 unter der DOI-Nummer<br />
10.1038/nbt1232 erschien 6 . Die annotierte<br />
Nukleotidsequenz ist unter der EMBL-ID<br />
AM286690 verfügbar 6 .<br />
Anwendung von A. borkumensis SK2<br />
Wie Genomsequenzierung und Annotation<br />
zeigten, verfügt Alcanivorax über ein ganzes<br />
Arsenal außergewöhnlicher Anpassungen<br />
zum Abbau von Öl in marinen Habitaten.<br />
Hinzu kommt die ubiquitäre Verbreitung<br />
Kennziffer 30 LW 05 · www.biocom.de �<br />
34 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
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B L I T Z L I C H T<br />
Abb. 2: Biofilmbildung und Emulsifikation in Mikrokosmen. A. Anhaftung von A. borkumensis an<br />
Öltröpfchen und Initiation des Ölabbaus sowie Aufbau der primären Biofilme. B. Biofilmbildung<br />
nach 14 bis 28 Tagen: Das Öl wird innerhalb der Biofilme in kleinere Tröpfchen zerlegt und nach<br />
und nach abgebaut; C. Detailaufnahme der Biofilme im fortgeschrittenen Stadium (s. Abb. 2B Kästchen):<br />
Gut erkennbar ist die Dicke der Biofilme und der Wandel von einzeln sichtbaren Zellen (vgl.<br />
Abb. 2A) zur Polysaccharidmatrix (dicke weiße Schicht). Vereinzelt wachsen noch Zellen in langen<br />
Aggregaten aus der Oberfläche der Biofilme heraus. Vergrößerungen 100-1000x. Zeiss Axioscope.<br />
von A. borkumensis, wodurch eine langwierige<br />
Anzucht im Labor nahezu überflüssig<br />
wird. Da A. borkumensis auch in nicht mit<br />
Öl verschmutzten Gewässern in geringer<br />
Zahl vorhanden ist, warten die Bakterien<br />
sozusagen auf eventuell in das Meer gelangendes<br />
Öl – und das zu jeder Zeit und an<br />
jedem Ort. Zwei weitere essentielle Faktoren<br />
für Alcanivorax´ entscheidende Rolle beim<br />
Ölabbau spielen die Biotensid- und die Biofilmproduktion.<br />
In einer Mikrokosmen-Experimentreihe,<br />
die das HZI in Braunschweig in Kooperation<br />
mit dem AWI (Alfred-Wegener-Institut für<br />
Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft)<br />
auf Helgoland etabliert<br />
hat, wurden 50 Mikrokosmen mit 25 verschiedenen<br />
Kombinationen aus Bindemittel, Stickstoff-<br />
und Phosphat-Düngern und Mischkul-<br />
turen von Alcanivorax eingesetzt – mit zum<br />
Teil unerwarteten Ergebnissen. So wurde im<br />
effektivsten Ansatz der Ölabbau innerhalb<br />
von wenigen Tagen sichtbar. Messungen der<br />
Ölrückstände zeigten, daß in diesem Mikrokosmos<br />
nahezu 98% des verwendeten Bunker<br />
C–Schweröls abgebaut wurden.<br />
Die Parameter dieses Ansatzes wurden in<br />
der Zwischenzeit auf einen 500 Liter großen<br />
Mesokosmos übertragen, welcher zur Zeit<br />
auf Helgoland untersucht wird. Auch hier<br />
haben sich bereits erste Erfolge abgezeichnet.<br />
So konnte zum Beispiel der phasenweise<br />
Abbau des Öls mikroskopisch beobachtet<br />
werden, bei dem Alcanivorax zunächst die<br />
Oberflächen des Öls besetzt (Abb. 2A), durch<br />
Biotenside die Öltropfen aufspaltet (Abb.<br />
2B) und langsam mit einer Polysaccharid-<br />
Matrix umgibt (Abb. 2C). Nach einiger Zeit<br />
brechen die so entstehenden Biofilme und<br />
Feinemulsionen auseinander, bis nur noch<br />
einige wenige Mikrometer große Öltröpfchen<br />
zurückbleiben.<br />
36 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />
Fazit<br />
Die Auswertung der Genomsequenz von A.<br />
borkumensis SK2 liefert wertvolle Einblicke<br />
in seine ungewöhnlichen metabolischen<br />
Fähigkeiten, seine Lebensweise in einem<br />
überwiegend nährstoffarmen Habitat und<br />
die Fähigkeit, das für Ölverschmutzungen<br />
typische Ungleichgewicht im C:N-Nährstoffangebot<br />
zu überwinden. Die vorliegenden<br />
Genomdaten dienen als eine wertvolle<br />
Basis für weitere funktionelle Analysen in<br />
Proteom-, Transkriptom- und Metabolomexperimenten.<br />
Experimente zur Biodegradation haben<br />
gezeigt, daß A. borkumensis SK2, zusammen<br />
mit anderen Bakterien unter optimalen<br />
Versuchsbedingungen im Mikrokosmos in<br />
der Lage ist, fast 98% des gefährlichen und<br />
schwer abbaubaren Schiffsöls Bunker C zu<br />
verarbeiten und somit unschädlich zu machen.<br />
Die durch diese Versuche gewonnenen<br />
Erfahrungen sollen in der Zukunft unmittelbar<br />
in die Entwicklung einer konkreten Ölabbaustrategie<br />
einfließen, die ohne Gentechnik<br />
und chemische Hilfsmittel für die Sauberkeit<br />
von Meer und Küsten sorgen soll.<br />
Literatur<br />
[1] Head, I.M. et al. Marine microorganisms make a meal of oil. Nat. Rev.<br />
Microbiol. 4 (2006), 173-182.<br />
[2] Yakimov, M.M. et al. Alcanivorax borkumensis gen. nov., sp. nov., a new,<br />
hydrocarbon degrading and surfactant-producing marine bacterium. Int.<br />
J. Syst. Bacteriol. 48 (1998), 339-348.<br />
[3] Hara, A. et al. Alcanivorax which prevails in oil-contaminated seawater<br />
exhibits broad substrate specificity for alkane degradation. Einviron.<br />
Microbiol. 5 (2003), 746-753.<br />
[4] Yakimov, M.M. et al. Natural microbial diversity in superficial sediments of<br />
Milazzo Harbor (Sicily) and community successions durino microcosm enrichment<br />
with various hydrocarbons. Environ. Microbiol. 7 (2005), 1426-1441.<br />
[5] Golyshin, P.N. et al. Genome sequence completed of Alcanivorax borkumensis,<br />
a hydrocarbon-degrading bacterium that plays a global role in oil<br />
removal from marine systems. J. Biotechnol. 106 (2003), 215-220.<br />
[6] Schneiker, S. et al. Genome sequence of the ubiquitous hydrocarbondagrading<br />
marine bacterium Alcanivorax borkumensis. Nat. Biotechnol. 24<br />
(2006), 997-1004.<br />
[7] Kaiser, O. et al. Whole genome shotgun sequencing guided by bioinformatics<br />
pipelines – an optimal approach for an established technique. J.<br />
Biotechnol. 106 (2003), 121-133.<br />
[8] Bartels, D. et al. BACCardI – a tool for the validation of genomic assemblies,<br />
assisting genome finishing and intergenome comparison. Bioinformatics<br />
21 (2005), 853-859.<br />
[9] Meyer, F. et al. GenDB-an open source genome annotation system for<br />
prokaryote genomes. Nucl. Acids. Res. 31 (2003), 2187-2195.<br />
[10] Van Beilen, J.B. et al. Analysis of Pseudomonas putida alkane-degradation<br />
gene clusters and flanking insertion sequences: evolution and regulation<br />
of the alk genes. Microbiology 147 (2001), 1621-1630<br />
Korrespondenzadresse<br />
Dr. Dipl-Ing Vitor A.P. Martins dos Santos<br />
Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung<br />
Inhoffenstraße 7. D-38124 Braunschweig<br />
Tel.: +49-(0)531-6181-4008<br />
Fax: +49-(0)531-6181-4199<br />
eMail: vds@helmholtz-hzi.de<br />
www.helmholtz-hzi.de
Tagungsbericht<br />
�<br />
From Functional Genomics<br />
to Natural Products of Marine<br />
Microorganisms<br />
Prof. Dr. Thomas Schweder, Universität Greifwald<br />
Marine Mikroorganismen leben in sehr komplexer Wechselwirkung mit anderen Organismen.<br />
Deshalb ist es schwierig, diese Organismen aus ihren natürlichen Lebensgemeinschaften herauszulösen<br />
und im Labor zu kultivieren. Somit ist es nicht verwunderlich, daß bisher weniger<br />
als ein Prozent der schätzungsweise mehr als eine Million marinen Mikroorganismen mit den<br />
herkömmlichen mikrobiologischen Methoden im Labor kultiviert werden konnten. Große Hoffnungen<br />
werden in die Techniken der funktionellen Genomforschung gesetzt. Diese Thematik<br />
war am 21. bis 24. Juni 2006 das Anliegen des Symposiums „From Functional Genomics to Natural<br />
Products of Marine Microorganisms“ in Greifswald. Die noch junge Disziplin der marinen<br />
Biotechnologie als eigenständige Forschungsrichtung hat in Greifswald bereits Tradition. Zum<br />
vierten Mal seit ihrer Premiere 1996 vereinte die Fachtagung ein breites Spektrum national und<br />
international renommierter Wissenschaftler unter einem Dach. Unter der organisatorischen<br />
Leitung von Thomas Schweder und Ulrike Lindequist drehte sich im Alfried-Krupp-Kolleg der<br />
Hansestadt vier Tage lang alles um den neuesten Stand der Wissenschaft auf dem Gebiet der<br />
marinen Naturstoffforschung und der hierfür verwendeten molekularbiologischen Methoden<br />
im Zeitalter der Genomsequenzierungen.<br />
Um das biotechnologische Potential mariner<br />
Mikroorganismen künftig noch eingehender<br />
untersuchen zu können, sind neue Herangehensweisen<br />
und intensive Kultivierungsversuche<br />
unumgänglich. So wies Rudolf<br />
Amann, Direktor des Max-Planck-Instituts<br />
(MPI) für Marine Mikrobiologie in Bremen,<br />
in seinem Beitrag darauf hin, daß die überwiegende<br />
Mehrheit mariner Bakterienarten<br />
bisher nicht oder nur unzureichend untersucht<br />
ist. Frank Oliver Glöckner und Dirk<br />
Schüler (Bremen) zeigten eindrucksvoll, wie<br />
das physiologische Potential kultivierbarer<br />
mariner Modelbakterien mit den Techniken<br />
der funktionellen Genomforschung genauer<br />
charakterisiert werden kann.<br />
Auch die Analyse komplexer symbiotischer<br />
Beziehungen, wie die ungewöhnliche<br />
Lebensgemeinschaft darmloser Meereswürmer<br />
mit schwefeloxidierenden Bakterien oder<br />
N E T Z W E R K<br />
das Zusammenspiel mariner Schwämme<br />
und ihrer bakteriellen Bewohner wurden in<br />
zahlreichen Beiträgen thematisiert. Nobuhiro<br />
Fusetani (Japan) konnte über die erfolgreiche<br />
Isolation und Charakterisierung verschiedener<br />
Tumor-inhibierender Verbindungen<br />
aus marinen Invertebraten (Wirbellosen) in<br />
seiner Arbeitsgruppe berichten. Viele dieser<br />
Naturstoffe werden mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
von mit Wirbellosen vergesellschafteten<br />
Mikroben gebildet. Wissenschaftler um<br />
Russell Hill (USA) unternahmen daher den<br />
erfolgreichen Versuch, solche Bakterien aus<br />
ihren Wirten zu isolieren und in Kultur zur<br />
Produktion ihrer pharmazeutisch relevanten<br />
Wirkstoffe anzuregen.<br />
Jürgen Eck von der Firma Brain wies<br />
darauf hin, daß sich mittels der Metagenomanalyse<br />
auch solche marinen Bakterien<br />
chemisch und biologisch einordnen lassen,<br />
deren Kultivierung im Labor bisher nicht<br />
möglich ist. Ein Beispiel hierfür lieferte<br />
Jörn Piel (Bonn), dessen Gruppe es gelang,<br />
symbiontische Bakterien als Produzenten<br />
des cytotoxischen Stoffes Pederin in einem<br />
marinen Schwamm nachzuweisen. Rolf<br />
Müller (Saarbrücken) demonstrierte, wie<br />
ganze Gencluster zur Wirkstoffproduktion<br />
aus einem mikrobiellen Wirt identifiziert<br />
und anschließend in einem geeigneten, gut<br />
handhabbaren Bakterium exprimiert werden<br />
können.<br />
Auch neue Erkenntnisse zur phylogenetischen<br />
Entwicklung der Schwämme konnten<br />
mit Hilfe der Genomanalyse gewonnen<br />
werden, wie Werner E. G. Müller (Mainz) berichtete.<br />
Aufgrund ihrer dichten bakteriellen<br />
Besiedelung – bis zu 60 % der Biomasse eines<br />
Schwammes kann aus Mikroorganismen bestehen<br />
– werden Schwämme (Porifera) auch<br />
als „mikrobielle Bioreaktoren“ bezeichnet.<br />
Darauf wies Ute Hentschel (Würzburg) in<br />
ihrer Präsentation hin. Sie beschrieb die<br />
Identifizierung zahlreicher solcher bislang<br />
unbekannter symbiontischer Bakterienarten<br />
und deren potentielle biotechnologische<br />
Einsatzmöglichkeiten.<br />
Neben den meist unkultivierbaren bakteriellen<br />
Symbionten wirbelloser Meeresbewohner<br />
bieten auch marine Pilze ein reiches Spektrum<br />
an potentiell pharmakologisch wirksamen<br />
Bestandteilen. Sowohl Peter Proksch<br />
(Düsseldorf) als auch Gabriele König (Bonn)<br />
stellten in ihren Beiträgen die Isolation und<br />
Erforschung solcher Meerespilze und ihrer<br />
Stoffwechselprodukte als vielversprechende<br />
Quelle bioaktiver Substanzen vor.<br />
Aufgrund ihrer vielfältigen Anpassungsmechanismen<br />
an die Herausforderungen<br />
mariner Lebensräume sind marine Mikroorganismen<br />
nicht nur hinsichtlich ihrer Wirkstoffproduktion,<br />
sondern auch im Hinblick<br />
auf ihre Enzyme interessant. Georges Feller<br />
(Lüttich, Belgien), ein Pionier auf dem Gebiet<br />
der psychrophilen Bakterien, diskutierte die<br />
Anpassung mikrobieller Enzyme an niedrige<br />
Temperaturen.<br />
Neue Untersuchungsmethoden und molekularbiologische<br />
Ansätze sind erforderlich,<br />
um in bisher schwer zugängliche marine<br />
Nischen vorzudringen und das Meer und<br />
seine Bewohner in Zukunft auch auf pharmazeutischer<br />
und biotechnologischer Ebene<br />
für den Menschen besser nutzbar zu machen.<br />
Mit den auf der gutbesuchten Tagung „From<br />
Functional Genomics to Natural Products of<br />
Marine Microorganisms“ vorgestellten neuen<br />
Erkenntnissen ist man dabei anscheinend<br />
auf dem richtigen Weg.<br />
Korrespondenzadresse<br />
Prof. Dr. Thomas Schweder<br />
Institut für Pharmazeutische Biotechnologie<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald<br />
eMail: schweder@uni-greifswald.de<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 39
M A R K T Ü B E R S I C H T<br />
Marktübersicht: DNA Sequencer<br />
Keine Genomforschung ohne DNA Sequencer – aber nur wenige, große Firmen engagieren sich in dem Markt für DNA-Sequenziergeräte.<br />
Meist arbeiten diese auf der Basis von Kapilarelektrophoresegeräten und werden zur zur Sanger-Sequnzierung genutzt. Doch eine zweite<br />
Generation von DNA-Robotern, die das Anlegen von DNA-Klonbibiliotheken vermeidet und kurze Reads von bis zu 120 Basenpaaren erlaubt,<br />
strebt derzeit auf den Markt. Einen Überblick über die aktuellen Systeme am Markt gibt die folgende Marktübersicht.<br />
Applied Biosystems<br />
Applera Deutschland GmbH<br />
Frankfurter Straße 129 B<br />
64293 Darmstadt<br />
Tel: +49 (0) 6151 9670-0<br />
1. Firmendaten, Ansprechpartner Applied Biosystems<br />
Applera Deutschland GmbH<br />
Frankfurter Straße 129 B<br />
64293 Darmstadt<br />
Tel: +49 (0) 6151 9670-0<br />
2. Produktname Applied Biosystems 3130 und 3130xl Genetic Analyzer Applied Biosystems 3730 und 3730xl DNA Analyzer<br />
Der 3730 (48 Kapillaren) und der 3730xl (96 Kapillaren) DNA-Analyzer bieten bei genetischer Analyse verschiedenster<br />
Größenordnung sowohl durch eine hochentwickelte Automatisierung und optimierte Optik für<br />
Anregung und Detektion zuverlässige Ergebnisse als auch zusammen mit den spezialisierten Applied Biosystems-Reagenzien<br />
und der Software ein breites Angebot an Anwendungen.<br />
Durch eine Kombination neuartiger Assay-Designs und Software ermöglicht Applied Biosystems es, schneller,<br />
einfacher und mit niedrigeren Kosten aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. In den vergangenen vier<br />
Jahren hat diese Plattform sich selbst weltweit als Gold-Standard in der Hochdurchsatzanalyse genetischen<br />
Materials etabliert. Eigenschaften: • längste Leseweite aller Kapillar-Elektrophorese-Systeme • kann für<br />
Resequenzierungen, Mikrosatelliten-Analysen, AFLP ® , LOH, SNP-Screening und SNP-Validation genutzt<br />
werden • eine höhere optische Sensitivität und hochentwickeltes Polymer führen bei niedrigen Kosten pro<br />
Ansatz zu einer höheren Qualität der erzielten Daten. • ununterbrochener, wartungsfreier 48-Stunden-Betrieb<br />
• verschiedene Automatisierungsmerkmale erhöhen die Produktivität und reduzieren kostenträchtige<br />
menschliche Fehler<br />
Bei den Instrumenten der Applied Biosystems 3130 Genetic Analyzer-Serie handelt es sich um<br />
Geräte der neuesten Generation für genetische Analyse im mittleren Probendurchsatzbereich.<br />
Der Genetic Analyzer 3130 mit 4 Kapillaren sowie der Genetic Analyzer 3130xl mit 16 Kapillaren<br />
bieten verbesserte Leistung, höhere Datenqualität, erhöhte Automatisierung, schnelleren<br />
Probendurchsatz und größere Zuverlässigkeit im Bereich der Sequenzierungs-, Identifizierungs-<br />
und Fragment-Analyse-Applikationen.<br />
Eigenschaften: • Minimale Vorbereitung, einfache Durchführung • ununterbrochener, wartungsfreier<br />
24-Stunden-Betrieb mit vollautomatisierter Polymerzufuhr, Probeninjektion,<br />
Auftrennung, Detektion und Datenanalyse • dauerhafte Zuverlässigkeit bei sehr geringem<br />
Wartungsaufwand • Wechsel zwischen Sequenzierungs- und Fragment-Analyse-Applikationen<br />
ohne Array und Polymerwechsel möglich • Verfügbarkeit verschiedener spezialisierter<br />
Array- und Polymerkonfigurationen. • Durchführung einer großen Auswahl an Sequenzierungs-<br />
und Fragment-Analyse-Applikationen, so z.B. Mikrosatelliten-Analyse, AFLP ® , LOH,<br />
SSCP, Heteroduplex-Analyse, SNP-Validierungen und SNP-Screening • Sequenzlänge und<br />
Sequenzierzeit können an die eingesetzten Proben angepaßt werden<br />
3. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />
des Produktes<br />
4. Funktionsprinzip Kapillar-Elektrophorese Kapillar-Elektrophorese<br />
a. DNA Extraktion - genomische DNA-Vorbereitung<br />
b. PCR<br />
c. Clean-up der PCR<br />
a. Sequenzierungs-Reaktion<br />
b. Clean-up der Sequenzierungs-Reaktion<br />
Alternative b: Fragment-Analyse-Reaktion<br />
a. DNA Extraktion - genomische DNA-Vorbereitung<br />
b. PCR<br />
c. Clean-up der PCR<br />
d. Sequenzierungs-Reaktion<br />
e. Clean-up der Sequenzierungs-Reaktion<br />
Alternative b: Fragment-Analyse-Reaktion<br />
5. erforderliche Probenvorbereitung<br />
Haupteigenschaften: • Anregung der Kapillaren von beiden Seiten • hochsensitive CCD-Kamera • integrierter<br />
Autosampler und automatische Probenplatten-Zuliefervorrichtung • eingebautes Lesegerät für Barcodes<br />
• Vorratsvolumen für Polymer für bis zu 100 Läufe • automatisiertes Basecalling sowie Qualitätsüberprüfung<br />
der Sequenzierergebnisse • automatisierte Fragment-Analyse • Temperatur-kontrollierte Heizplatte<br />
(18-70°C • 48 Stunden ununterbrochener, wartungsfreier Betrieb (nur bei Modulen mit einer Dauer von<br />
länger als 30 Min.) • Option für verschiedene Fluoreszenzfarbstoff-Sets<br />
Vorteile • Höchste DNA-Sequenzierungsqualität zu niedrigsten Kosten - POP-7TM-Polymer erhöht die<br />
Leseweite und reduziert die Laufzeit - verschiedene Laufmodule ermöglichen Abstimmung auf benötigte<br />
Leselänge - hohe optische Sensitivität reduziert die einzusetzende DNA-Menge sowie die Menge an Verbrauchsmaterialien<br />
- In-Kapillar-Detektion bewirkt im Vergleich zu unserem früheren Modell einen 30-fach<br />
niedrigeren Polymerverbrauch - Eine hohe Verläßlichkeit der Ergebnisse und lange Leseweiten reduzieren<br />
die Anzahl an Sequenzierungsläufen pro Projekt - Durch die Zuverlässigkeit des Gerätes sowie die einfache<br />
Wartung entstehen nur geringe Service-Kosten, und der Zeitaufwand durch den Betreiber des Gerätes ist<br />
minimal. • Fragment-Analyse mit höchster Qualität - Polymer und Array können flexibel sowohl für Sequenzierungen<br />
als auch für die Fragment-Analyse eingesetzt werden - Software für automatisierte Fragment-<br />
Analyse und Allelbestimmung - 5-Farb-Chemie für erhöhten Probendurchsatz - Kompatibilität mit dem<br />
SNPlexTM-Genotyping System für schnelles und genaues Genotypisieren • maximale optische Sensitivität<br />
- Detektion in der Kapillare - Anregung der Kapillare von beiden Seiten bewirkt einen gleichmäßigen Fluoreszenz-Nachweis<br />
- breites Spektrum an DNA-Konzentrationen einsetzbar<br />
Die automatisierte Polymerzufuhr reduziert die Zeit für die Wartung des Gerätes und erhöht<br />
dessen Ausnutzung • Die Nutzung von 3130 POP-7TM-Polymer und der beheizbaren Detektions-<br />
Zelle ermöglichen längere und schellere Probenläufe. Dieses erhöht die Anzahl an Proben, die<br />
innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden können. • Die Nutzung von 3130 POP-7TM-Polymer mit den 36-cm und 50-cm Kapillar-Arrays sowohl für Sequenzierungs- als auch für Fragment-<br />
Analyse-Läufe ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen, was<br />
eine Zeit- und Verbrauchsmittelersparnis und damit eine bessere Geräteausnutzung zur Folge<br />
hat. • Die Instrumente der 3130 Genetic Analyzer-Serie nutzen optimierte Anregungs- und<br />
Detektionsoptik für eine verbesserte Signal-Uniformität. Diese Optik bietet für alle verwendeten<br />
Kapillaren das volle Datenspektrum mit wenig Hintergrund.<br />
40 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />
6. Technische Beschreibung<br />
7. Durchsatz/durschschnittl. Leselänge abhängig von Applikation / 400-950 kb abhängig von Applikation<br />
Lokaler vor-Ort-Support, Telefon Support, lokaler Service, Applikations- und Geräte-Training sowohl inhouse<br />
als auch vor Ort beim Kunden.<br />
Lokaler vor-Ort-Support, Telefon Support, lokaler Service, Applikations- und Geräte-Training<br />
sowohl in-house als auch vor Ort beim Kunden.<br />
8. Kundenservice<br />
9. Preis per kb/Besonderheiten abhängig vom Ausgangsmaterial abhängig vom Ausgangsmaterial<br />
10. Preis für Basisgerät/-modul nur per Kontakt nur per Kontakt
LI-COR Biosciences GmbH<br />
Siemensstraße 25 A<br />
61352 Bad Homburg<br />
Tel.: +49-(0)6172-1717771<br />
Fax: +49-(0)6172-1717799<br />
eMail: GmbH@licor.com<br />
GE Healthcare Europe GmbH<br />
Munzinger Str. 5<br />
79111 Freiburg<br />
Tel.: +49-(0)761-4543-435<br />
eMail: cust.servde@ge.com<br />
www.gehealthcare.com<br />
GE Healthcare Europe GmbH<br />
Munzinger Str. 5<br />
79111 Freiburg<br />
Tel.: +49-(0)761-4543-435<br />
eMail: cust.servde@ge.com<br />
www.gehealthcare.com<br />
1. Firmendaten, Ansprechpartner Beckman Coulter GmbH<br />
Europark Fichtenhain B13<br />
47807 Krefeld<br />
Tel.: +49-(0)2151-333-625<br />
Fax:+49-(0)2151-333-639<br />
eMail: bioresearch.de@beckman.com<br />
www.beckmancoulter.com<br />
2. Produktname CEQ 8000 und CEQ 8800 MB750/1500 CPO (Certified Pre Owned) MB4500 4300 DNA Analysis System<br />
Plattensequenzierer für Sequenzierung,<br />
AFLP, Genotyping, Tilling, MLPA<br />
Multifunktionales vollautomatisches Kapillarelektrophoreseinstrument<br />
für Sequenzierung, SNP-Analyse und Genotypisierung<br />
Multifunktionales vollautomatisches Kapillarelektrophoreseinstrument<br />
für Sequenzierung, SNP-Analyse und Genotypisierung<br />
Das CEQ 8000 und 8800 ist ein 8-Kapillarsystem zur DNA-<br />
Analyse. Sequenzierungen, STR-, SNP-, AFLP-, MLPA- und<br />
LOH-Analysen können auf der gleichen Plattform durchgeführt<br />
werden, ohne daß ein Wechsel von Gel oder Kapillare<br />
erforderlich wird.<br />
3. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />
des Produktes<br />
Plattensequenzierer mit Nah-Infrarot-<br />
Technologie<br />
Kapillarelektrophorese mit LPA-Matrix (Linear vernetztes Polyacrylamid),<br />
6 x 64 Kapillaren und konfokalen Mikroskop-gestütztem<br />
Laserdetektionssystem<br />
Kapillarelektrophorese mit LPA-Matrix (Linear vernetztes<br />
Polyacrylamid), 3 x 16 / 6 x 16 Kapillaren und konfokalen<br />
Mikroskop-gestütztem Laserdetektionssystem<br />
Kapillarelektrophoretische Auftrennung von fluoreszenzmarkierten<br />
DNA-Fragmenten. Die Anregung erfolgt durch<br />
zwei langlebige IR-Diodenlaser mit anschließender Detektion<br />
durch einen Photomultiplier. • vollautomatische Arbeitsweise<br />
des Gerätes mit automatischer Probendenaturierung, automatischer<br />
Proben- und Gelzufuhr für eine (CEQ 8000) oder<br />
zwei (CEQ 8800) MTPs<br />
4. Funktionsprinzip<br />
D N A - S E Q U E N C E R<br />
abhängig von der Applikation (in der Regel<br />
Standartprotokolle)<br />
Entfernen von überschüssigen gelabelten Primern/Nukleotiden<br />
und Salzen<br />
Entfernen von überschüssigen gelabelten Primern/Nukleotiden<br />
und Salzen<br />
Für die Sequenzierung wird eine zyklische Amplifizierung<br />
nach der Sanger-Methode durchgeführt. Dafür steht ein<br />
ready-to-use-Kit der Firma Beckman Coulter zur Verfügung,<br />
beinhaltend fluoreszenzmarkierte Stop-Nukleotide, dNTPs,<br />
Puffer und Sequenase. Eine Aufreinigung kann z.B. durch<br />
Ethanol oder magnetic beads erfolgen. Abschließend werden<br />
die Proben in hochreinem Formamid resuspendiert und in<br />
der 96iger MTP in das Gerät gestellt. Die Denaturierung der<br />
Proben erfolgt automatisch vor jeder Sequenzierung im Gerät.<br />
Im Gegensatz dazu werden bei der Fragmentanalyse fluoreszensmarkierte<br />
Primer in einer Standard-PCR verwendet.<br />
Davon wird ein Aliquot zusammen mit dem Längenstandard<br />
in hochreinem Formamid gelöst. Dieser Ansatz wird wiederum<br />
in einer 96-well-Platte in das Gerät zur Analyse gestellt.<br />
5. erforderliche Probenvorbereitung<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 41<br />
Plattensequenzierer mit zwei Lasern im<br />
700 nm- und 800 nm-Bereich<br />
Vollautomatisches 384 Kapillarelektrophoreseinstrument mit<br />
100 mW diodengepumpter Festkörperlaser ohne erforderliche<br />
Kühlung, 2,6% LPA (Linear vernetztes Polyacrylamid) Matrix, 70<br />
cm Kapillaren (50 cm Detektionslänge), konfokalen Mikroskopgestütztem<br />
Laserdetektionssystem, einer Lauftemperatur von<br />
55 °C und umfangreichen Softwarepaketen für Sequenzierung,<br />
Genotypisierung und SNP-Analyse<br />
Vollautomatisches 48/96 Kapillarelektrophoreseinstrument<br />
mit Argongaslaser, LPA (Linear vernetztes Polyacrylamid)<br />
Matrix, 50 cm Kapillaren (40 cm Detektionslänge), konfokalen<br />
Mikroskop-gestütztem Laserdetektionssystem, einer Lauftemperatur<br />
von 44 °C und umfangreichen Softwarepaketen<br />
für Sequenzierung, Genotypisierung und SNP-Analyse<br />
• Maße H/B/T: 94 x 61 x 66 cm • Gewicht 70,3 kg (CEQ 8000),<br />
81,6 kg (CEQ 8800) • Elektr. Anschluß 100 – 240 V, 5A, 50/60 Hz<br />
• Probenvorlage: 96er Mikrotitterplattenformat • Lichtquelle:<br />
Anregung über zwei langlebige Diodenlaser bei 650 und 750<br />
nm • Laserleistung 3 / 5 mW • Detektor: Photomultiplier<br />
• Optik: fest eingestelltes Linsensystem mit beweglichem<br />
Parabolspiegel • Kapillarlänge: 33 cm<br />
6. Technische Beschreibung<br />
384 Proben/Lauf in ca. 3 Stunden und >1000 Basenpaare. DNA 4300S: 800 bp (Mikrosatelliten ca.<br />
300 Proben pro Tag) • DNA 4300L: 1000 bp<br />
(Mikrosatelliten ca. 300 Proben pro Tag)<br />
48 bzw. 96 Proben/Lauf in ca. 3 Stunden und >900 Basenpaare<br />
• Probendurchsatz: Sequenzierung: ca. 115 Proben / 24 h<br />
bei einer Leseweite von 700 bp • Fragmentanalyse: ca. 256<br />
Proben / 24 h bei einer Leseweite von ca. 400 bp. Multiplexing<br />
möglich wodurch sich der Probendurchsatz deutlich erhöht<br />
7. Durchsatz/durschschnittl. Leselänge<br />
nach Vereinbarung<br />
Hotline, Supportspezialisten und technische Betreuung vor Ort,<br />
Garantieverlängerungen, Standard-Wartungs- und Gold-Verträge<br />
Hotline, Supportspezialisten und technische Betreuung vor<br />
Ort, Garantieverlängerungen, Standard-Wartungs- und<br />
Gold-Verträge<br />
kostenloser applikativer Support • vor-Ort-Schulung ohne<br />
Limitierung der Mitarbeiterzahl • User meetings • Newsletter<br />
8. Kundenservice<br />
abhängig von der Applikation und der<br />
verwendeten Chemie<br />
2,64 D (Verbrauchsmittel Standardansatz ohne Arbeitszeit und<br />
Abschreibung ohne MWS)<br />
2,64 D (Verbrauchsmittel Standardansatz ohne Arbeitszeit<br />
und Abschreibung ohne MWS)<br />
Preis pro kb: ca. 4 D / Besonderheiten: • sehr benutzerfreundliches<br />
System betreffend Austausch von Gelkartuschen und<br />
Kapillarwechsel. Alle Anwendungen sind mit einer Kapillare<br />
und einem Gel durchführbar, auch in Kombination auf einer<br />
Mikrotiterplatte. Bis zu 192 Proben vollautomatisch abarbeitbar.<br />
Zuverlässige, haltbare, IR-Laserdioden mit minimaler<br />
Wärmeabgabe und sehr geringem Stromverbrauch. Ein komplettes<br />
Softwarepaket für alle Anwendungen (Sequenzierung,<br />
Heterozygotenanalyse, AFLP, STR, SNP, MLPA, u.a.). Softwarelizenzen<br />
im Gerätepreis enthalten. CEQ 8800: Visualize-Modul<br />
für schnelle Suche populationsgenetischer Zusammenhänge.<br />
Automation durch integrierten Barcodereader.<br />
9. Preis per kb/Besonderheiten<br />
10. Preis für Basisgerät/-modul auf Anfrage 50.000,- D / 79.000,- D 250.000,- D auf Anfrage
1. Firmendaten, Ansprechpartner Roche Diagnostics GmbH<br />
Dr. Volker Strack<br />
Sandhoferstr. 116<br />
68305 Mannheim<br />
Fachinfo: +49-(0)621-759-8568<br />
eMail: mannheim.biocheminfo@roche.com<br />
www.roche-applied-science.com<br />
www.genome-sequencing.com<br />
Genome Sequencer 20 System<br />
2. Produktname<br />
Hochdurchsatz-Sequenzier-System für<br />
die Genom-Sequenzierung, ultratiefe<br />
Amplicon-Sequenzierung und Transkriptomanalyse<br />
3. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />
des Produktes<br />
M A R K T Ü B E R S I C H T<br />
Durch die parallele Sequenzierung einer<br />
Vielzahl von DNA-Proben erhöhte sich der<br />
Ergebnisausstoß im Vergleich mit früheren<br />
Arbeiten um ein Vielfaches. Die patentierte<br />
Sequenziertechnologie des Genome Sequencer<br />
20 System erreicht eine Sequenzierleistung<br />
von mindestens 20 Mb (200,000<br />
Fragmente) pro 5,5-stündigen Durchgang<br />
mit einer mittleren Leseweite von durchschnittlich<br />
100 Basenpaaren.<br />
4. Funktionsprinzip<br />
Abhängig vom Ausgangsmaterial; ohne<br />
Klonierung und in vivo-Amplifikation<br />
5. erforderliche Probenvorbereitung<br />
Die Technik basiert auf der klonalen Amplifikation<br />
von Einzelmolekülen auf Beads<br />
(Mikropartikeln), die in einer Emulsion<br />
isoliert vorliegen, und der anschließenden<br />
hochparallelen Sequenzierung der amplifizierten<br />
DNA auf den in die Vertiefungen<br />
einer PicoTiterPlateTM plazierten Beads. Das<br />
Detektionssystem des Geräts beruht auf<br />
der Umwandlung von Pyrophosphat – freigesetzt<br />
beim Polymerase-katalysierten<br />
Anhängen eines Nukleotids an den komplementären<br />
Strang – in Licht über eine<br />
Enzymkaskade.<br />
Nachtrag Marktübersicht: Flow Cytometer<br />
Folgende Angaben konnten durch einen technischen Fehler nicht in der Marktübersicht Flow Cytometer in LABORWELT 4/2006 berücksichtigt<br />
werden und werden hiermit nachgetragen.<br />
Partec GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 32<br />
48161 Münster<br />
www.partec.com<br />
Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />
Fax: (0)2534-8008-90<br />
eMail: info@partec.com<br />
Partec GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 32<br />
48161 Münster<br />
www.partec.com<br />
Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />
Fax: (0)2534-8008-90<br />
eMail: info@partec.com<br />
Partec GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 32<br />
48161 Münster<br />
www.partec.com<br />
Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />
Fax: (0)2534-8008-90<br />
eMail: info@partec.com<br />
1. Firmendaten, Ansprechpartner Partec GmbH<br />
Otto-Hahn-Straße 32<br />
48161 Münster<br />
www.partec.com<br />
Tel.: +49-(0)2534-8008-0<br />
Fax: (0)2534-8008-90<br />
eMail: info@partec.com<br />
2. Produktname cyFlow ® ML cyFlow ® space Cell Counter Analyser cyFlow ® SL<br />
Cell counting, immunological<br />
differentiation of cell<br />
populations • cell counting<br />
• 3-colour immuno-phenotyping<br />
Cell counting • highest<br />
resolution DNA analysis •<br />
Life/death discrimination<br />
• Cell cycle analysis • Cell<br />
proliferation<br />
Cell counting, immunological<br />
differentiation of cell<br />
populations<br />
Cell counting, immunological<br />
differentiation of cell<br />
populations<br />
3. Anwendungsgebiete/Zielgruppe<br />
Ultracompact high-end<br />
desktop Flow Cytometer •<br />
advantages: single platform<br />
• true volumetric<br />
absolute counting • good<br />
price/perfomance ratio •<br />
modularity and flexibility<br />
Compact desktop Flow<br />
Cytometer<br />
Ultracompact high-end<br />
desktop Flow Cytometer<br />
• advantages: single<br />
platform • true volumetric<br />
absolute counting • good<br />
price/perfomance ratio •<br />
modularity and flexibility<br />
Ultracompact high-end<br />
desktop Flow Cytometer<br />
• advantages: single<br />
platform • true volumetric<br />
absolute counting • good<br />
price/perfomance ratio •<br />
modularity and flexibility<br />
4. stichwortartige Kurzbeschreibung<br />
des Produktes<br />
5. Funktionsprinzip<br />
6. Technische Beschreibung<br />
42 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />
6. Technische Beschreibung<br />
flexible and modular<br />
system configuration with<br />
1 light source (1 laser) and<br />
up to 5 optical parameters<br />
(3 fluorescence and 2<br />
scatter signals) • high<br />
fluorescence sensivity:<br />
< 100 MESF (FITC), < 50<br />
MESF (PE) • submicron<br />
particle detection (< 200<br />
nm) for scatter<br />
100 W mercury arc lamp<br />
• modular optical system<br />
• 2 optical parameters •<br />
fluorescence resolution: CV<br />
< 1% (DAPI)<br />
flexible and modular<br />
system configuration with<br />
up to 3 light sources (3<br />
lasers) and 8 optical parameters<br />
(6 fluorescence and<br />
2 scatter signals) • high<br />
fluorescence sensivity:<br />
< 100 MESF (FITC), < 50<br />
MESF (PE) • submicron<br />
particle detection (< 200<br />
nm) for scatter; new powerful<br />
200mW / 488 nm<br />
solid state laser<br />
flexible and modular<br />
system configuration with<br />
up to 4 light sources (3<br />
lasers plus mercury arc<br />
lamp) and 16 optical parameters<br />
(13 fluorescence<br />
and 3 scatter signals) •<br />
high fluorescence sensivity:<br />
< 100 MESF (FITC), <<br />
50 MESF (PE) • submicron<br />
particle detection (< 200<br />
nm) for scatter; new powerful<br />
200mW / 488 nm<br />
solid state laser<br />
7. Optik<br />
sample flow rate: 10<br />
- 3,000 µl/min; acquisition<br />
speed: 15,000 cells/sec<br />
sample flow rate: 10<br />
- 3,000 µl/min; acquisition<br />
speed: 15,000 cells/sec<br />
sample flow rate: 10<br />
- 3,000 µl/min; acquisition<br />
speed: 15,000 cells/sec<br />
sample flow rate: 10<br />
- 3,000 µl/min; acquisition<br />
speed: 15,000 cells/sec<br />
8. Durchsatz<br />
20 Mb in Form von mind. 200.000 Reads pro<br />
Sequenzierlauf mit durchschnittlich 100 bp<br />
Leseweite<br />
7. Durchsatz/durschschnittl. Leselänge<br />
9. Kundenservice/ Vorkenntnisse<br />
Laborvorbereitung, einwöchiges Training<br />
vor Ort, Software-Schulung, regelmäßige<br />
Updates<br />
8. Kundenservice<br />
upgrade option: 96 wellplate<br />
autosampler<br />
upgrade option: 96 wellplate<br />
autosampler<br />
9. Extras/Aktionen<br />
auf Anfrage, abhängig von der gewählten<br />
Applikation<br />
9. Preis per kb/Besonderheiten<br />
upgrade option: 96 wellplate<br />
autosampler or<br />
Partec particle and cell<br />
Sorter PPCS<br />
28,950 D 29,450 D<br />
(depends on configuration)<br />
62,950 D<br />
(depends on configuration)<br />
132,450 D<br />
(depends on configuration)<br />
10. Preis für Basisgerät/-modul<br />
auf Anfrage<br />
10. Preis für Basisgerät/-modul
S T E L L E N M A R K T<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
Veröffentlichen Sie Ihre Stellenanzeigen zielgruppengerecht in unserem akademischen Stellenmarkt, der allen nicht-kommerziellen Instituten für Ihre<br />
Stellenausschreibungen kostenlos zur Verfügung steht. Bitte senden Sie dazu Ihre Anzeige (1/4 Seite 90 mm breit x 122,5 mm hoch, Logo – jpg oder tiff,<br />
300 dpi Auflösung) an a.macht@biocom.de. Annahmeschluß für die nächste LABORWELT-Ausgabe 6/06 (Erscheinungstermin 16.11.2006) ist der 3. November.<br />
NMI Naturwissenschaftliches<br />
und Medizinisches Institut<br />
an der Universität Tübingen<br />
www.nmi.de<br />
NMI<br />
Angewandte F& E<br />
Das NMI ist eine gemeinnützige Stiftung mit der Zielsetzung,<br />
Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung im Bereich<br />
Naturwissenschaften und Medizin industriell nutzbar zu<br />
machen. Unsere Kernarbeitsgebiete sind Pharma und<br />
Biotechnologie, Biomedizintechnik sowie Oberflächenund<br />
Grenzflächentechnologie.<br />
Zur sofortigen Verstärkung unserer Arbeitsgruppe<br />
Elektrophysiologie suchen wir<br />
eine/n promovierte/n Wissenschaftliche/n<br />
Mitarbeiterin/Mitarbeiter.<br />
Zu Ihren Aufgaben gehören die Leitung und Bearbeitung<br />
interdisziplinärer Projekte sowie die Mitarbeit bei der Konzeption<br />
und Akquisition neuer Projekte.<br />
Sie haben sehr gute Kenntnisse in der Patch-Clamp-Technik<br />
in Verbindung mit zellbiologischen/molekularbiologischen<br />
Arbeitstechniken. Berufserfahrung in der Pharmaindustrie<br />
ist erwünscht. Zu Ihren Aufgaben gehören die Etablierung<br />
und Anwendung elektrophysiologischer Testverfahren für<br />
die industrielle Wirkstofffindung. Ein Schwerpunkt ist die<br />
Entwicklung geeigneter zellbiologischer Assays für automatisierte<br />
elektrophysiologische Techniken.<br />
Kontakt: Prof. Dr. Elke Guenther, guenther@nmi.de<br />
Wir bieten Ihnen ein interdisziplinäres, innovatives Umfeld<br />
in unmittelbarer Nähe zur Anwendung.<br />
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie<br />
bitte an:<br />
NMI, Renate Roscher, Markwiesenstr. 55,<br />
72770 Reutlingen,Tel: 0 71 21-5 15 30 11,<br />
Fax: 0 71 21-5 15 30 16, E-Mail: roscher@nmi.de<br />
PHILIPPS-UNIVERSITÄT MARBURG<br />
A position for a postdoctoral researcher/group<br />
leader in molecular mycology (BAT IIa)<br />
is immediately available at the Department of Genetics (Prof. Dr. Hans-Ulrich Mösch) - Faculty<br />
of Biology - Philipps-Universität Marburg.<br />
The successful candidate is expected to develop a junior research group in the area<br />
of molecular mycology and to teach in genetics at the bachelor and masters level. The<br />
ideal candidate is less than 35 years of age, has approximately two years of postdoctoral<br />
experience abroad and a solid foundation in fungal/yeast molecular genetics. The position<br />
is available for an initial three years with the possibility of renewal for another three years<br />
with the aim to achieve the qualification ‘Habilitation’.<br />
We promote women in science and especially encourage them to apply for this position.<br />
We welcome applicants with children - as the Philipps-Universität thrives to become a<br />
family-friendly university. Working hours can be adapted to special family needs. Physically<br />
challenged applicants will be given preference in case of equal qualification.<br />
To apply, please send your complete CV including three academic references to the<br />
Dean of the Faculty of Biology of the Philipps-Universität, 35032 Marburg. Closing<br />
date: 31.10.2006.<br />
Chemotherapeutisches Forschungsinstitut<br />
Georg-Speyer-Haus/Frankfurt am Main<br />
www.georg-speyer-haus.de<br />
The Georg-Speyer-Haus in Frankfurt am Main, Germany is an academic nonprofit<br />
research institute supported by the Federal Ministry of Health and the<br />
Ministry for Sciences and Arts of the State of Hessen. The institute is dedicated<br />
to basic and translational research in the fields of cancer and infectious<br />
diseases, and has close ties to the University of Frankfurt and the Frankfurt<br />
University Hospital.<br />
In the group of Dr. M. Grez a Postdoc position (BAT II/a) is available to<br />
study the molecular basis of retroviral integration clusters (see NatMed, 2006,<br />
12:401-409). The aim of the work is to study the DNase I hypersensitivity of<br />
defined chromosomal locations and to investigate if retroviral integration correlates<br />
with DNaseI hypersensitivity at particular gene loci. This project is part of<br />
the Research Priority Program (SPP 1230) of the German Research Foundation<br />
(DFG) and as such has to be conducted in close collaboration with members<br />
of the SPP1230. Applicants must hold a PhD in Biology/Biochemistry. A strong<br />
background in molecular biology, biochemistry or cell biology is required. The<br />
position is available immediately and initially for 2 years but can be prolonged<br />
thereafter. Contact for inquiries: grez@em.uni-frankfurt.de.<br />
In the groups of Dr. Ursula Dietrich and PD Dr. Roland Stauber three positions<br />
for Doctoral Students (BAT IIa/2) are available starting October, 1 st 2006.<br />
The positions are funded by the European Commission within a “Specific Targeted<br />
Research or Innovation Project” (STREP) with the aim to exploit cellular<br />
export of nuclear transcripts as HIV innovative therapy. A strong background<br />
in Molecular Biology and/or Cell Biology is of advantage. Contact addresses:<br />
ursula.dietrich@em.uni-frankfurt.de and stauber@em.uni-frankfurt.de.<br />
In the group of Prof. Dr. W. Wels a position for a Doctoral Student (BAT<br />
IIa/2) is immediately available for a project concerned with the retargeting of<br />
immune effector cells to tumor-associated surface antigens via novel chimeric<br />
antigen receptors. For this position a Diploma degree in Biology or Biochemistry<br />
and experience in Molecular Biology are required. A strong background in<br />
Molecular Immunology and/or Cell Biology is of advantage. Contact for inquiries:<br />
wels@em.uni-frankfurt.de.<br />
In the group of PD Dr. Martin Zörnig a position for a Doctoral Student<br />
(BAT IIa/2) is immediately available for a project concerned with the regulation<br />
of Fas Ligand function and the identification of novel anti-apoptotic proteins. A<br />
strong background in Molecular Immunology and/or Cell Biology is of advantage.<br />
Contact for inquiries: zoernig@em.uni-frankfurt.de.<br />
Please direct applications including CV, university entrance qualification (Abiturzeugnis),<br />
university certificates, list of publications, brief summary of previous<br />
research experience and two letters of reference to:<br />
Chemotherapeutisches Forschungsinstitut<br />
Georg-Speyer-Haus | Frau Christiane Strack<br />
Paul-Ehrlich-Straße 42-44 | D-60596 Frankfurt am Main<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 43
Das Institut für Stammzellforschung (ISF), Dr. Heiko Lickert, AG Endoderm-Entwicklung<br />
in der Maus ) sucht ab sofort eine/n<br />
Postdoc (99/2006)<br />
Untersucht werden soll der Einfluss von intrinsischen und extrinsischen Signale auf<br />
die Differenzierung von endodermalen Vorläuferzellen in spezialisierte Zelltypen<br />
von Lunge, Leber und Pankreas mittels RNAi, konditioneller Geninaktivierung oder<br />
Insertionsmutagenese.<br />
Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Fachrichtung Biologie<br />
mit abgeschlossener Promotion, guten Kenntnissen in der Entwicklungsbiologie sowie<br />
Erfahrung mit molekularen, biochemischen und embryologischen Arbeitsmethoden.<br />
Wir bieten ein junges, dynamisches und innovatives Umfeld, gute Arbeitsatmosphäre<br />
und internationale Vernetzung.<br />
Wir bieten eine Vergütung nach BAT/TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 2 Jahre<br />
befristet.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Dr. Heiko Lickert, GSF-Forschungszentrum<br />
für Umwelt und Gesundheit, Institut für Stammzellforschung (ISF), Telefon<br />
089/3187-3760, e-mail: heiko.lickert@gsf.de<br />
Das Institut für Medizinische Informatik (IMEI) sucht ab sofort eine/n<br />
Postdoc (81/2006)<br />
für die Entwicklung und Evaluation von Verfahren der automatischen Analyse und<br />
Interpretation von Biosignalen, insbesondere Elektrokardiogrammen.<br />
Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Universitätsstudium der Fachrichtung<br />
Nachrichtentechnik, Biomedizinische Technik, Informatik oder Medizinische Informatik<br />
sowie Erfahrung in Biosignalanalyse, UNIX-; Windows-, C-, Statistikkenntnisse.<br />
Wir bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 3 Jahre befristet.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Siegfried Perz,GSF-Forschungszentrum<br />
für Umwelt und Gesundheit, Institut für Medizinische Informatik (IMEI),<br />
Telefon 089/3187-4183, e-mail: perz@gsf.de<br />
Das Institut für Experimentelle Genetik (IEG) sucht ab dem 01.01.2007 eine/n<br />
teamfähige/n<br />
CTA, UTA, BTA, MTA oder<br />
Chemielaboranten/in (112/2006)<br />
für die Unterstützung des Steroid Metabolismus Screens der German Mouse Clinic<br />
(GMC). Die Aufgaben bestehen vor allem aus verschieden chemischen und biochemischen<br />
Tätigkeiten. Dazu gehören die Probenvorbereitung für GC/MS- und ELISA-<br />
Messungen (wie Wägen, Verdünnen, Extraktion, Chromatographie), die Probenanalyse<br />
(Bedienung des GC/MS-Geräts und des Plattenreaders) sowie die Auswertung der<br />
Messungen. Eine weitere Aufgabe ist die Blutentnahme bei Mäusen sowie die<br />
nachfolgende Plasmagewinnung.<br />
Voraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung als CTA, UTA, BTA, MTA oder<br />
Chemielaborant/in. Wir erwarten eigenverantwortliches und gewissenhaftes Arbeiten<br />
sowie Englisch-, EDV (MS-Office) und Stöchiometrie-Kenntnisse. Weiterführende<br />
Kenntnisse in Analytik und Biochemie sowie mehrjährige Berufserfahrung sind erforderlich.<br />
Erfahrungen mit Mäusen wären vorteilhaft, sind aber nicht Voraussetzung. Wir<br />
bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist bis 31.10.2007 befristet.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Dr. Cornelia Prehn, GSF-Forschungszentrum<br />
für Umwelt und Gesundheit, Institut für Experimentelle Genetik<br />
(IEG), Telefon 089/3187-3231 oder 3232 , e-mail: prehn@gsf.de<br />
S T E L L E N M A R K T<br />
GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH<br />
Postfach 1129, 85758 Neuherberg<br />
Die GSF konzentriert ihre Forschungsarbeiten auf eine der wichtigsten Fragen unserer Gesellschaft, die Gesundheit des Menschen in seiner Umwelt. Ziel ist es, Risiken für die<br />
menschliche Gesundheit durch Umweltfaktoren zu erkennen, Mechanismen der Krankheitsentstehung zu entschlüsseln sowie Konzepte zu entwickeln, um die Gesundheit des<br />
Menschen und seine natürlichen Lebensgrundlagen auch für die Zukunft zu schützen. Als Forschungseinrichtung des Bundes und des Freistaats Bayern mit Sitz in Neuherberg,<br />
im Norden Münchens, sind wir Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten öffentlichen Forschungsorganisation Deutschlands.<br />
Die GSF als Trägerin des Bayerischen Frauenförderpreises 2004 sowie des Total E-Quality-Zertifikates strebt generell eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert deshalb<br />
qualifizierte Interessentinnen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />
The Institute of Stem Cell Research (ISF) ), Dr. Heiko Lickert is seeking<br />
PhD student (d.14/2006)<br />
to study early endoderm development in the mouse. The influence of intrinsic and<br />
extrinsic signaling factors on the differentiation of endoderm precursor-cell populations<br />
into specialized cell-types of the endoderm-derived organs (liver, lung, pancreas) will be<br />
studied. Therefore, we use conditional gene-targeting, RNAi-mediated knock down and<br />
gene-trap mutagenesis in combination with an ex vivo endoderm formation assay.<br />
Reguired is a good diploma or masters degree in biology, a strong background in<br />
molecular and developmental biology, pratical training in embryology would be<br />
prefered. We offer a young, dynamic and innovative environment as well as a good<br />
equipped and well funded labaratory with international connections.<br />
We pay standard German salary EG 13/2 TVöD. The position is limited to 3 years.<br />
Please write to: Dr. Heiko Lickert, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit,<br />
Institute of Stem Cell Research (ISG), Your questions will be answered by: Dr.<br />
Heiko Lickert, Phone 089/3187-3760, e-mail: heiko.lickert@gsf.de<br />
Das Institut für Molekulare Immunologie (IMI) in München/Grosshadern (Gruppe von<br />
Dr. Vigo Heissmeyer) sucht zum 1.10.06 eine/n<br />
Molekularbiologen/in / Biochemiker/in (107/2006)<br />
für die Bearbeitung eines Forschungsprojektes, das die Regulation von miRNA-Levels<br />
sowie den Einfluss der Expression individueller miRNAs auf zelluläre Funktionen,<br />
untersucht. Hierzu soll eine Knockout-Maus analysiert werden sowie die funktionelle<br />
Bedeutung von kürzlich identifizierten interagierenden Proteinen geklärt werden.<br />
Vorausgesetzt wird eine Promotion und ein wissenschaftlicher Hintergrund in Molekularbiologie,<br />
Biochemie und Genetik sowie gute Englischkenntnisse.<br />
Bewerber senden bitte ihren Lebenslauf und ein Bewerbungsschreiben, das die<br />
Interessen und Erfahrungen darstellt sowie 2-3 Referenzadressen angibt.<br />
Wir bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 2 Jahre befristet.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung (mit Lebenslauf sowie 2-3 Referenzadressen) richten<br />
Sie bitte an: Dr. Vigo Heissmeyer, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und<br />
Gesundheit, Institut für Molekulare Immunologie (IMI), Marchioninistr. 25, 81377<br />
München. Telefon 089/7099-214, e-mail: vigo.heissmeyer@gsf.de<br />
Die Abteilung Experimentelle Umweltsimulation (EUS) sucht ab sofort eine/n promovierte/n<br />
Postdoc (110/2006)<br />
der Fachrichtung Biologie/Botanik zur Durchführung und wissenschaftlichen Betreuung<br />
von Pflanzenexperimenten in unseren Phytotron- und Lysimeteranlagen.<br />
Arbeitsschwerpunkte sind Wurzelphysiologie sowie biometrische und biochemische<br />
Parameter unter Licht-, Klima- und Schadstoffbelastung.<br />
Erwartet werden ein abgeschlossenes Universitätsstudium, Erfahrungen mit Rhizotrontechniken<br />
und dem Einsatz stabiler Isotope im Feld- und Laborbereich sowie gute<br />
Kenntnisse in der Datenauswertung. Wir sind ein weit gefächertes interdisziplinäres<br />
Team, welches intensive Kooperationen mit in- und ausländischen Forschergruppen<br />
pflegt. Einsatzfreude und Belastbarkeit werden vorausgesetzt.<br />
Wir bieten eine Vergütung nach TVöD. Das Arbeitsverhältnis ist auf 3 Jahre befristet.<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte in elektronischer Form an: Dr. H.K. Seidlitz,<br />
e-mail: harald.seidlitz@gsf.de oder Dr. J.B. Winkler, e-mail: winkler@gsf.de Für<br />
Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dr. H.K. Seidlitz, Telefon 089/3187-2413<br />
oder Dr. J.B. Winkler, Telefon 089/3187-2432<br />
44 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
Applications are invited for the position of a<br />
Postdoc (BAT-O IIa)<br />
in our Research Group “Immunology/Neuroinflammation” at the Leibniz Institute<br />
for Age Research – Fritz Lipmann Institute (FLI) in Jena.<br />
The Rel/NF-κB transcription factors are well known for their anti-apoptotic<br />
action. However, in a mouse model of stroke we could show that inhibition of<br />
classical NF-κB profoundly reduced infarct size. With the help of genetically<br />
altered mouse models we plan to analyze the role of the recently described alternative<br />
NF-κB signaling pathway in neurodegeneration and neuroprotection.<br />
The project will be carried out in close collaboration with the labs of Markus<br />
Schwaninger (Department of Neurology, Heidelberg) and Stefan Isenmann<br />
(Department of Neurology, Jena).<br />
We are looking for highly motivated individuals with a solid background in<br />
neurobiology and molecular biology. For further information please contact:<br />
fweih@fli-leibniz.de.<br />
Please send your application including a CV, description of experience, and the<br />
names of two references to:<br />
Prof. Dr. Falk Weih, Leibniz Institute for Age Research<br />
Fritz Lipmann Institute (FLI), Research Group Immunology<br />
Beutenberg Str. 11, 07745 Jena<br />
Tel.: 03641-65 6048, Fax: 03641-65 6040, e-mail: fweih@fli-leibniz.de<br />
www.fli-leibniz.de<br />
The Graduiertenkolleg 843<br />
‘Mechanisms of Neuronal<br />
Signaltransduction - from Protein to<br />
Network’ at the University of Freiburg<br />
offers:<br />
14 Positions for PhD Students<br />
We invite graduate students from the fields of biology, chemistry, biochemistry,<br />
physics, medicine as well as molecular medicine to send in their applications.<br />
The Graduiertenkolleg covers a wide spectrum of modern neurosciences and<br />
focuses on the areas:<br />
Molecular Neurobiology (structure and function of membrane proteins and<br />
their associated multi-protein complexes)<br />
Cellular Neurobiology (intercellular signaling, synaptic transmission and<br />
integration)<br />
Developmental Neurobiology (formation of networks) and<br />
Clinical-Systemic Neurobiology (systemic network function, theoretical network<br />
simulation, neuroprothetics)<br />
Outlines of project proposals and information on the scientific background of<br />
the participating institutes as well as on the study program of the GRK 843 are<br />
available via: http://www.grako-fr.uni-freiburg.de<br />
To apply, please send in an application letter (indicate which project you are<br />
applying for and why), a full CV, copies of university diplomas, a brief summary<br />
of your thesis and previous studies and 2 letters of reference to:<br />
The Institute of Physiology II, attn.: Prof. Dr. B. Fakler,<br />
Hermann-Herder-Str. 7, D-79104 Freiburg, Germany.<br />
Application deadline: 31 th October 2006<br />
S T E L L E N M A R K T<br />
Martin Luther University<br />
Halle-Wittenberg and<br />
Leibniz Institute of<br />
Plant Biochemistry Halle<br />
Registration number 6/2006<br />
Independent junior research group<br />
leader position<br />
The University of Halle and the Leibniz Institute of Plant Biochemistry will<br />
establish a third independent junior research group as part of the Federal<br />
State of Sachsen-Anhalt Excellence Initiative “Structures and mechanisms<br />
of biological information processing”. The group is to work closely with one<br />
or more of the local Collaborative Research Centres SFB 610 “Protein states<br />
with cell biological and medical relevance”, SFB 648 “Molecular mechanisms<br />
of information processing in plants” and SFB 604 “Multifunctional<br />
signaling proteins: oligomeric protein complexes as mediators of cellular<br />
regulatory processes”, and the Graduate College GRK1026 “Conformational<br />
transitions in macromolecular interactions”.<br />
Applications are invited for the following junior group leader position:<br />
Plant protein complexes - structure, function and evolution<br />
The successful candidate should have a research focus in one of the following<br />
areas :<br />
– Protein complexes in plant signal transduction and regulation<br />
– Protein complexes in plant microbe interactions<br />
– Plant membrane protein complexes<br />
The group will be located at the Leibniz Institute of Plant Biochemistry<br />
(Director Dierk Scheel) on the Weinberg Campus of the University of Halle.<br />
The Institute offers<br />
– essential infrastructure from the existing programs in natural product<br />
biotechnology (Claus Wasternack), bioorganic chemistry (Ludger Wessjohann),<br />
stress and developmental biology (Dierk Scheel), and secondary<br />
metabolism (Dieter Strack)<br />
– state of the art technology including platforms for proteomics, metabolic<br />
profiling and in vivo imaging of protein-protein interactions<br />
– an energetic working environment with a multidisciplinary approach to<br />
natural product, molecular interaction, plant microbe interaction and<br />
gene function analyses.<br />
Appointments will be made at the level of BAT-O Ia for a period of five years.<br />
Laboratory space, start up funds and consumables as well as additional<br />
salaries for one postdoc, PhD students and a laboratory technician will be<br />
made available.<br />
Applicants with a proven publication record in high quality journals should<br />
submit their CV and publication list stating registration number 6/2006,<br />
together with reprints of the three most important publications, a project<br />
sketch of not more than three pages, and the names of three academic<br />
referees to<br />
Leibniz Institute of Plant Biochemistry<br />
Managing Director, Prof. Dierk Scheel<br />
Weinberg 3, D-06120 Halle (Saale), Germany<br />
The University of Halle and the Leibniz Institute of Plant Biochemistry are<br />
affirmative actions employers. Female Scientists are specifically encouraged<br />
to apply for this position. Suitably qualified disabled candidates will<br />
be treated preferentially.<br />
Further information can be found under http://www.ipb-halle.de and http://<br />
www.excellenz-netzwerk-biowissenschaften.uni-halle.de.<br />
Closing date for applications is October 31, 2006.<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 45
Leibniz Institute of Plant Biochemistry Halle<br />
Research Group Leader<br />
Metabolite Profiling<br />
Registration Number 7/2006<br />
A research group at the Leibniz Institute of Plant Biochemistry has established a<br />
platform for comprehensive profiling of plant secondary metabolites by CapLC-ESI<br />
QTOF-MS and GC-MS (Plant Physiol. 134:548-559, 2004). The technology is used<br />
to analyze metabolic changes observed in Arabidopsis thaliana and crop plants<br />
during development and in response to interaction with microbial pathogens and<br />
symbionts, as well as for biochemical phenotyping of mutants and exploration of<br />
natural diversity. We are seeking an outstanding researcher to lead and further<br />
develop this research group.<br />
The Leibniz Institute of Plant Biochemistry is a governmental research institute<br />
located on the Weinberg Campus of the Martin Luther University Halle-Wittenberg.<br />
The institute offers<br />
– essential infrastructure from the existing programs in stress and developmental<br />
biology (Dierk Scheel), natural product biotechnology (Claus Wasternack), bioorganic<br />
chemistry (Ludger Wessjohann), and secondary metabolism (Dieter Strack),<br />
– state of the art technology for analytical, synthetic and structural chemistry,<br />
proteomics, metabolic profiling, biochemistry and molecular and cell biology,<br />
– an energetic working environment with a multidisciplinary approach to natural<br />
product, molecular interaction, plant microbe interaction and gene function analyses.<br />
Appointments will be made according to BAT-O IIa to Ib for a period of five years.<br />
Applicants with appropriate expertise and a proven publication record should submit<br />
their CV and publication list stating registration number 7/2006, together with reprints<br />
of the three most important publications, a short sketch of their research interests,<br />
and the names of three academic referees to<br />
Leibniz Institute of Plant Biochemistry, AG PersonalangelegenheitenKerstin<br />
Balkenhohl, Weinberg 3, D-06120 Halle<br />
The Leibniz Institute of Plant Biochemistry is an affirmative action employer. Further<br />
information can be found under http://www.ipb-halle.de or obtained by contacting<br />
Dierk Scheel (email: dscheel@ipb-halle.de, phone: +49-345-5582-1400).<br />
Closing date for applications is October 31, 2006.<br />
International Research Training Group (IRTG) Konstanz – Zürich “Cell-based<br />
characterization of disease mechanisms in tissue destruction and repair” The<br />
Graduiertenkolleg IRTG 1331 (International Research Training Group)<br />
“Cell based characterization of disease mechanisms in tissue destruction and<br />
repair” offers:<br />
Positions for PhD Students<br />
The IRTG, a scientific network between the University of Konstanz, the ALTANA<br />
Pharma AG Konstanz, the Swiss Federal Institute of Technology Zurich (ETH),<br />
the University of Zurich, the CYTOS Biotechnology AG (Zurich) and the ECVAM<br />
(European Centre for the Validation of Alternative Methods, Italy)<br />
invites graduate students from the fields of biology, biochemistry, medicine and<br />
chemistry to send in their applications.<br />
The research program of the IRTG 1331 covers a wide spectrum of disease<br />
related research topics divided into agent-based, immune-based and therapeutic-based<br />
mechanisms. For detailed information you are invited to visit the<br />
website http://www.irtg1331.org.<br />
The website offers a list of the current and planned research projects. We<br />
request that applicants contact the scientist offering the project they are<br />
interested in.<br />
Coordination: Dr. Jutta Schlepper-Schäfer, Jutta.Schlepper-Schaefer@unikonstanz.de<br />
S T E L L E N M A R K T<br />
Postdoctoral position (BAT-O IIa)<br />
Our established Junior Research Group “Proteolysis and therapeutic approaches in<br />
Huntington’s disease (HD)“ at the Leibniz Institute for Age Research – Fritz Lipmann<br />
Institute (FLI) in Jena (www.fli-leibniz.de) seeks post-doctoral candidates:<br />
HD is an neurodegenerative, inherited disease caused by expansion of a polygutamine<br />
repeat in huntingtin. Previously, we established transgenic mice that<br />
model aspects of this disease (HMG: 1999, 8(5):943). Huntingtin is subject to<br />
proteolytic processing, which has been observed in both mouse models and<br />
human HD post-mortem brain. This processing creates N-terminal fragments,<br />
containing the polyglutamine repeat, which accumulate as aggregates in the<br />
nucleus. We are seeking a post-doctoral fellow interested in working to identify<br />
protease inhibitors that block huntingtin proteolytic processing, using cell models<br />
initially before testing in HD transgenic mice. The position is initially available<br />
for two years with a possible extension. Highly motivated and collaborative<br />
applicants with a good background in molecular medicine, molecular biology,<br />
and/or neurobiology are encouraged to apply. Candidates should send their<br />
application including CV and names/addresses of two referees to:<br />
Dr. Gabriele Schilling, Junior Group<br />
“Proteolysis and therapeutic approaches in HD“<br />
FLI, Beutenbergstr. 11, 07745 Jena<br />
Phone: 03641-65 6470, Fax: 03641-65 6010, Email: schilling@fli-leibniz.de<br />
Max-Planck-Institut<br />
für Neurobiologie<br />
Martinsried/München<br />
Department of Molecular NeurobiologyMartinsried/<br />
Munich, Germany invites applications for two positions:<br />
Research Technicians<br />
in Cell Biology<br />
You will perform gene targeting experiments in mouse embryonic<br />
stem cells, transfections in mammalian cell lines, and take care of the<br />
laboratory cell culture repository.<br />
in Molecular Biology<br />
You will generate expression constructs for protein expression in<br />
bacteria, express and purify recombinant proteins, and perform analytical<br />
biochemistry.<br />
Candidates should have working experience in an academic research<br />
laboratory and should be able to work independently.<br />
The Max-Planck Institute of Neurobiology is a leading international<br />
research institute with an exceptional strength in developmental,<br />
molecular, systems and computational neurobiology. We offer outstanding<br />
research and training opportunities in an international environment.<br />
Working language in the lab is English. Disabled individuals<br />
will be preferred and are especially encouraged to apply.<br />
Please send your application with full CV and names of referees to<br />
Max-Planck-Institut für Neurobiologie<br />
Verwaltung<br />
Am Klopferspitz 18<br />
82152 Planegg-Martinsried<br />
46 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
Die Medizinische Klinik und Poliklinik I der Universität Würzburg<br />
sucht ab dem 1.12.2006 für die Experimentelle Kardiologie<br />
eine/n engagierte/n<br />
naturwissenschaftlichen Doktorandin/en<br />
In dem von der DFG im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 688 „Mechanismen<br />
und Bildgebung von Zell-Zell-Wechselwirkungen im kardiovaskulären<br />
System“ geförderten Projekt wird die Rolle der „Innate Immunity“ bei der chronischen<br />
Herzinsuffizienz untersucht. Ein Schwerpunkt wird auf immunologisch<br />
wichtigen Transkriptionsfaktoren liegen. Wir bieten eine breite Infrastruktur zu<br />
fast allen Gesichtspunkten der Herzinsuffizienz, gute Ausstattung und individuelle<br />
Betreuung. Die Bezahlung erfolgt nach BAT.<br />
Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium der Biologie, Biochemie<br />
oder Pharmazie. Schwerbehinderte Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />
bevorzugt.<br />
Nähere Informationen und übliche Bewerbungsunterlagen bitte an:<br />
PD Dr. med. S. Frantz (Telefon: 0931-201-0, Fax: 0931-201-36131),<br />
frantz_s@medizin.uni-wuerzburg.de, Medizinische Klinik und Poliklinik I,<br />
Universität Würzburg, Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg.<br />
AG Platzer „Genomanalyse“<br />
PhD studentship, BAT-O IIa/2<br />
Description of the project:<br />
Splicing of premature RNAs is one major step in gene expression. It is tightly<br />
controlled by cis-acting sequence elements. Polymorphisms within such elements<br />
are suspected to influence splicing outcome. The aim of the project is to identify on<br />
a human genome-wide scale such polymorphisms, in particular single nucleotide<br />
polymorphisms (SNPs), and subsequently describe how they affect splicing. The<br />
project is running in collaboration with the University Hospital Kiel.<br />
Readings:<br />
Platzer M, Hiller M, Szafranski K, Jahn N, Hampe J, Schreiber<br />
S, Backofen R, Huse K (2006). Sequencing errors or SNPs at splice-acceptor<br />
guanines in dbSNP; Nature Biotech. 24 (9): 1068 - 1070<br />
ElSharawy A, Manaster C, Teuber M, Rosenstiel P, Kwiatkowski R, Huse K, Platzer<br />
M, Becker A, Nürnberg, P, Schreiber S, Hampe J (2006)<br />
SNPSplicer: systematic analysis of SNP-dependent splicing in genotyped cDNAs<br />
Published Online: 25 Aug 2006<br />
Hiller M, Huse K, Szafranski K, Jahn N, Hampe J, Schreiber S, Backofen R,<br />
Platzer M (2006) SNPs in NAGNAG acceptors are highly predictive for variations<br />
of alternative splicing Amer J Hum Genet. 78:291-302<br />
We are seeking applicants with a diploma in biochemistry, biology or chemistry<br />
willing to work in a competitive field of molecular biology. A background in<br />
genetics is welcome.<br />
The position involves a temporary appointment for two years, funded by the<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft.<br />
For detailed information please call Klaus Huse on +49-3641-656254 or mail<br />
to khuse@fli-leibniz.de<br />
Please send your application including CV, a short description of research experience<br />
and interests, and names and contact details of two referees to:<br />
Leibniz-Institut für Altersforschung FLI, Patricia Möckel<br />
Beutenbergstr. 11, D-07745 Jena, Germany, pmoeckel@fli-leibniz.de<br />
S T E L L E N M A R K T<br />
Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße 51 - 59,<br />
63225 Langen, Telefon (06103) 77-11 00<br />
Das Paul-Ehrlich-Institut ist eine wissenschaftliche Einrichtung des<br />
Bundes, die als Bundesoberbehörde für die Zulassung und Chargenprüfung<br />
immunbiologischer Arzneimittel zuständig ist und auf den<br />
damit verbundenen Gebieten der Lebenswissenschaften (z. B. Virologie,<br />
Bakteriologie, Allergologie, Immunologie, Hämatologie, Medizinische<br />
Biotechnologie) Forschung betreibt.<br />
In den Abteilungen Allergologie, Medizinische Biotechnologie und<br />
Arzneimittelsicherheit sind mehrere Positionen als<br />
Humanmediziner/in oder<br />
Veterinärmediziner/in<br />
Stellenbewertung: E 13 / 14 TVöD zu besetzen.<br />
Aufgabenprofil:<br />
– Mitarbeit in interdisziplinären Projektteams zur Evaluierung von<br />
nationalen und europäischen Zulassungsanträgen aus den Produktbereichen<br />
Gentherapie, Zelltherapie, Tissue Engineering und<br />
Gewebezubereitung<br />
– Beratung von Herstellern, pharmazeutischen Unternehmern oder<br />
anderen Sponsoren zur Planung und Durchführung klinischer Prüfungen<br />
als Mitglied eines Beratungsteams<br />
– Mitarbeit in internationalen Gremien wie z.B. den Arbeitsgruppen bei<br />
der europäischen Zulassungsbehörde (EMEA), London<br />
– Selbstständige Bewertung von klinischen Daten aus Anträgen auf<br />
Genehmigung einer klinischen Prüfung<br />
Anforderungsprofil:<br />
– Medizinstudium oder Veterinärmedizinstudium mit Promotion und<br />
molekularbiologischen oder – virologischen Kenntnissen<br />
– Mindestens 2-jährige klinische/praktische Ausbildung<br />
– Erfahrung oder erste Kenntnisse hinsichtlich der Durchführung,<br />
Planung und Bewertung präklinischer Untersuchungen und/oder<br />
klinischer Prüfungen<br />
– Fähigkeit zum selbstständigen, aber auch teamorientierten Arbeiten,<br />
Durchsetzungsvermögen und Zuverlässigkeit<br />
– sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache und der Standard MS<br />
Office Software<br />
Die Beschäftigungsverhältnisse sind vorerst auf fünf Jahre befristet.<br />
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden; Teilzeitbeschäftigung<br />
ist grundsätzlich möglich.<br />
Die Eingruppierung erfolgt nach den tariflichen Bestimmungen des<br />
TVöD. Auswärtigen Bewerbern ist das Amt bei der Wohnraumbeschaffung<br />
behilflich. Trennungsgeld und Umzugskosten werden nach den<br />
gesetzlichen Vorschriften gewährt.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Das Paul-Ehrlich-Institut fördert die Gleichstellung von Frauen und<br />
Männern und ist daher an Bewerbungen von Frauen interessiert.<br />
Bitte richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bis zum<br />
15. Oktober 2006 an das Personalreferat des Paul-Ehrlich-Instituts.<br />
Paul-Ehrlich-Straße 51-59, 63225 Langen, Telefon (06103) 77-11 00<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 47
Paul-Ehrlich-Institut Paul-Ehrlich-Straße 51 - 59,<br />
63225 Langen, Telefon (06103) 77-11 00<br />
Das Paul-Ehrlich-Institut ist eine wissenschaftliche Einrichtung des<br />
Bundes, die als Bundesoberbehörde für die Zulassung und Chargenprüfung<br />
immunbiologischer Arzneimittel zuständig ist und auf den<br />
damit verbundenen Gebieten der Lebenswissenschaften (z. B. Virologie,<br />
Bakteriologie, Allergologie, Immunologie, Hämatologie, Medizinische<br />
Biotechnologie) Forschung betreibt.<br />
Im Fachgebiet Immunchemie der Abteilung Immunologie ist die Position<br />
eines/einer<br />
Wissenschaftlichen Mitarbeiters/<br />
Wissenschaftlichen Mitarbeiterin<br />
Stellenbewertung: E 13 / 14 TVöD zu besetzen.<br />
Aufgabenprofil:<br />
– Untersuchung von biologischen Arzneimitteln mit Hilfe von chemischen<br />
und biochemischen Analysenmethoden,<br />
– Entwicklung von Prüfmethoden<br />
– Durchführung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung in einem nach<br />
EN/ISO 17025 akkreditierten Laborbereich.<br />
– Bewertung von Herstellerunterlagen zur Qualität<br />
– Führung von Mitarbeitern, Labororganisation<br />
Anforderungsprofil:<br />
– Abgeschlossene Studium der Chemie, Biochemie oder Pharmazie<br />
– Interesse an instrumenteller Analytik,<br />
– Verständnis und Engagement bei der Etablierung und Durchführung<br />
von Qualitätssicherungsmaßnahmen,<br />
– Fähigkeit zur Führung von Mitarbeitern, zum selbständigen, aber<br />
auch teamorientierten Arbeiten<br />
Das Beschäftigungsverhältnis ist vorerst auf 3 Jahre befristet; die<br />
wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden. Teilzeitbeschäftigung ist<br />
grundsätzlich möglich.<br />
Die Eingruppierung erfolgt gemäß den tarifrechtlichen Bestimmungen<br />
des TVöD.<br />
Auswärtigen Bewerbern ist das Amt bei der Wohnraumbeschaffung<br />
behilflich. Trennungsgeld und Umzugskosten werden nach den gesetzlichen<br />
Vorschriften gewährt.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Das Paul-Ehrlich-Institut fördert die Gleichstellung von Frauen und<br />
Männern und ist daher an Bewerbungen von Frauen interessiert.<br />
Bitte richten Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an<br />
das Personalreferat des Paul-Ehrlich-Instituts:<br />
Paul-Ehrlich-Straße 51-59,<br />
63225 Langen,<br />
Telefon (06103) 77-11 00<br />
S T E L L E N M A R K T<br />
Zukunft beginnt bei uns<br />
Die RWTH ist mit ca. 30.000 Studierenden, 10.000 Beschäftigten und ihren innovativen<br />
Forschungsschwerpunkten eine der führenden Technischen Universitäten Europas. Lehre<br />
und Forschung sind in besonderer Weise international, praxisnah und interdisziplinär<br />
ausgerichtet.<br />
Universitätsprofessur<br />
Angewandte Genetik der Mikroorganismen<br />
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften<br />
Zum 01.04.2007 wird eine Persönlichkeit gesucht, die dieses Fach in Forschung und<br />
Lehre vertritt.<br />
Umfassende Kenntnisse der Physiologie und Genetik von Mikroorganismen werden<br />
vorausgesetzt. Besonders erwünscht sind Erfahrungen auf einem oder mehreren der<br />
folgenden Gebiete der Forschung an Hefen oder filamentösen Pilzen mit Hilfe der funktionellen<br />
Genomik: Antibiotikum- oder Enzymproduzenten, phyto- oder humanpathogene<br />
Pilze, Brauerei-, Brennerei-, Wein- und Backhefen, Mykorrhiza-Pilze. Interesse an der<br />
Zusammenarbeit mit technischen Lehrstühlen wird erwartet.<br />
In der Lehre wird eine Beteiligung an der Ausbildung der Studierenden des konsekutiven<br />
B.Sc.-/M.Sc.-Studienganges Biotechnologie/Molekulare Biotechnologie, des Lehramtsstudiums<br />
sowie des konsekutiven B.Sc.-/M.Sc.-Studienganges Biologie in Mikrobiologie<br />
und Genetik erwartet. Die Professur ist auf 5 Jahre befristet. Bei Bewährung besteht die<br />
Möglichkeit einer Übernahme auf eine W3-Stelle.<br />
Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, Promotion und zusätzliche<br />
wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation, im Rahmen einer Juniorprofessur,<br />
einer wissenschaftlichen Tätigkeit an einer Hochschule, Forschungseinrichtung,<br />
in Wirtschaft, Verwaltung oder einem anderen gesellschaftlichen Bereich erbracht<br />
wurden. Des Weiteren werden hervorragende Publikationsleistungen in international<br />
renommierten Fachzeitschriften, eine sehr gute Drittmitteleinwerbung sowie didaktische<br />
Fähigkeiten erwartet.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 15.11.2006 an den Dekan der<br />
Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH Aachen, Prof.<br />
Dr. W. Thomas, Templergraben 55, 52056 Aachen.<br />
Die RWTH strebt eine Erhöhung des Frauenanteils am wissenschaftlichen Personal an.<br />
Auf § 8 Abs. 6 Landesgleichstellungsgesetz NW (LGG) sowie die Frauenförderpläne der<br />
RWTH Aachen wird verwiesen.<br />
Bewerbungen Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />
Am Institut für Experimentelle Innere Medizin sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei<br />
Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter zu besetzen:<br />
Zellbiologe/Ingenieur (Sensor-/Elektrotechnik)<br />
Biochemiker/Biologe<br />
Im Institut werden in einem zukunftsträchtigen Forschungsgebiet Mechanismen der<br />
Signaltransduktion, Entzündung und epithelialen Differenzierung in der molekularen<br />
Pathogenese bearbeitet.<br />
Im Rahmen eines von der EU-geförderten Projektverbundes werden spezielle zellbiologische<br />
Sensorsysteme auf Basis der QCR-Technologie entwickelt. Die Messdaten dieser<br />
Systeme werden in Kombination mit biochemischen Ergebnissen in zellulären Signalnetzwerken<br />
auf der Grundlage systembiologischer Modellierungsstrategien untersucht.<br />
Für dieses Projekt sind Bewerberinnen/Bewerber gesucht, die entweder als Biologe/Biochemiker<br />
bereits Erfahrungen mit Sensorsystemen oder als Ingenieur eine besondere<br />
zellbiologische Qualifikation besitzen.<br />
Des weiteren wird für einen Forschungsverbund ein Biologe oder Biochemiker gesucht,<br />
der schwerpunktmäßig proteomanalytische Fragestellungen bearbeiten wird. Dazu steht<br />
dem Institut mit verschiedenen Massenspektrometern, HPLC-Anlagen und Interaktionsmesssystemen<br />
(Biacore) eine exzellente technische Ausstattung zur Verfügung, die eine<br />
kompetitive Bearbeitung der Forschungsthemen unterstützt. Es werden Kandidaten/-Innen<br />
bevorzugt, die bereits Erfahrung im Umgang mit Massenspektrometern besitzen.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzug berücksichtigt. Frauen werden<br />
besonders aufgefordert, sich zu bewerben. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät<br />
Institut für Experimentelle Innere Medizin, Herrn Prof. Dr. Michael<br />
Naumann Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg<br />
48 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg - Medizinische Fakultät - Im Bereich Experimentelle<br />
Dermatologie (AG Leverkus) der Klinik für Dermatologie und Venerologie<br />
ist im Rahmen von Drittmittel-geförderten Projekten in Kürze die Stelle einer/eines<br />
wiss. Doktorandin/Doktoranden (BAT-O IIa)<br />
als Teilzeitstelle (50 v. H.) für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen.<br />
Inhalt: Biochemische, zell- und molekularbiologische Untersuchungen zur Biologie<br />
der Signalgebung von Todesrezeptoren, insbesondere in Dendritischen Zellen und in<br />
vivo Studien im Mausmodell (e. g. Leverkus et al, Blood 2000; Leverkus et al, MCB<br />
2003; Leverkus et al, Intern Immunol 2003; Wachter et al, JBC 2004).<br />
Anforderungen:<br />
– Bewerber/innen sollten über ein abgeschlossenes Studium der Biologie, Biochemie<br />
oder Medizin (bei profunder experimenteller Ausrichtung) verfügen.<br />
– Kenntnisse in der Kultur primärer Säugerzellen, Expressionsanalyse von kultivierten<br />
und präparierten Zellen mittels immunologischer (Durchflußzytometrie, Konfokalmikroskopie),<br />
proteinchemischer (Subfraktionierungen, Immunpräzipitationen,<br />
Western-Blot) und molekularbiologischer (RT-PCR, Klonierung) Methoden.<br />
– Expertise bei der Durchführung und Auswertung von Tierexperimenten, weitergehende<br />
biochemische und immunologische Kenntnisse sind von Vorteil.<br />
– Beherrschung des Englischen in Wort und Schrift, umfassende PC-Fertigkeiten.<br />
Für Fragen wenden Sie sich bitte an: Herrn Prof. Martin Leverkus,<br />
E-mail: martin.leverkus@medizin.uni-magdeburg.de<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Frauen<br />
werden besonders aufgefordert, sich zu bewerben. Der Gleichstellungsbeauftragten<br />
wird auf Wunsch Einsicht in die Bewerbungen gewährt.<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg, Medizinische Fakultät, Dezernat Personalwesen, Referenznummer<br />
100/2006, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg<br />
Kontakt zu Verbänden<br />
S T E L L E N M A R K T<br />
V E R B Ä N D E<br />
PhD studentship, BAT-O IIa/2<br />
a position for a PhD student is available immediately in the Genome Analysis Group,<br />
Leibniz Institute for Age Research - Fritz-Lipmann-Institute e.V. (former IMB Jena)<br />
Description of the project: Comparative genomics has a high impact on our understanding<br />
of evolution of organisms. It helps to elucidate the role of specific gene<br />
products in different organisms and to define regulatory sequence motifs. Recently<br />
we published the sequence and analysis of the Dictyostelium discoideum genome<br />
(Nature 435, 43-57). This work is the starting point for our comparative genomics<br />
project within the social amoebae clade.<br />
Telomere maintenance plays a crucial role in in aging via the replication and repair<br />
machinery. D. discoideum has evolved unique telomere features not found in other<br />
eukaryotes. Conversely, other social amoebae maintain usual telomere structures.<br />
We want to analyse the evolutionary changes in telomere structure maintenance<br />
mechanisms within the social amoebae clade and characterize some of the factors<br />
involved using gene knock-out techniques.<br />
For this PhD position we are seeking a highly motivated person familiar with basic<br />
laboratory techniques (PCR, Southern Blotting, Cloning, etc.).<br />
The position involve a temporary appointment funded by the DFG.<br />
research details of the group: http://genome.fli-leibniz.de<br />
For detailed information email gernot@fli-leibniz.de<br />
Please send your application including CV, a short description of research<br />
experience and interests, and names and contact details of two references to:<br />
Leibniz-Institut für Altersforschung FLI<br />
Beutenbergstr. 11, D-07745 Jena, Germany<br />
Im Jahr 2006 erscheint LABORWELT zweimonatlich. Alle Abonnenten des Branchen-Magazins |transkript sowie die Mitglieder der nachfolgenden<br />
Gesellschaften erhalten LABORWELT regelmäßig mit freundlicher Empfehlung ihrer Organisationen. Wer sich darüber hinaus für einen Beitritt interessiert,<br />
erreicht die Gesellschaften unter folgenden Kontaktdaten:<br />
DECHEMA<br />
Fachsektion Biotechnologie<br />
Theodor-Heuss-Allee 25<br />
D-60486 Frankfurt/Main<br />
Tel.: +49-(0)-69-7564-289<br />
Fax: +49-(0)-69-7564-272<br />
www.dechema.de<br />
Deutsche Gesell. für Proteomforschung<br />
c/o MPI für Biochemie<br />
Am Klopferspitz 18a<br />
D-82152 Martinsried<br />
Tel.: +49-(0)-89-8578-3964<br />
Fax: +49-(0)-89-8578-2802<br />
c.kleinhammer@dgpf.org<br />
www.dgpf.org<br />
Österreichische Gesell. für Biotechnologie<br />
c/o Boehringer Ingelheim<br />
Austria GmbH<br />
Dr. Boehringer-Gasse 5-11<br />
A-1121 Wien<br />
Tel.: +43-(0)-1-80105-2311<br />
Fax: +43-(0)-1-80105-9311<br />
www.boku.ac.at/oegbt/<br />
Verband Deutscher Biologen<br />
Corneliusstr. 6<br />
D-80469 München<br />
Tel.: +49-(0)-89-26024573<br />
Fax: +49-(0)-89-26024574<br />
info@vdbiol.de<br />
www.vdbiol.de<br />
Deutsche Gesellschaft für Genetik<br />
c/o Genetisches Institut der<br />
Universität Gießen<br />
Heinrich-Buff-Ring 58-62<br />
D-35392 Gießen<br />
Tel.: +49-(0)-641-99-35463<br />
Fax: +49-(0)-641-99-35469<br />
www.gfgenetik.de<br />
Gesellschaft für Signaltransduktion<br />
c/o Prof. Dr. Ralf Hass<br />
Med. Hochschule Hannover<br />
AG Biochemie u. Tumorbiol.<br />
D-30625 Hannover<br />
Tel.: +49-(0)-511-532-6070<br />
Fax: +49-(0)-511-532-6071<br />
www.sigtrans.de<br />
Nationales Genomforschungsnetz<br />
c/o DLR – Koblenzerstr. 112<br />
53177 Bonn-Bad Godesberg<br />
Tel.: +49-(0)-228-3821-331<br />
Fax: +49-(0)-228-3821-332<br />
pm-ngfn@dlr.de<br />
www.ngfn.de<br />
Deutsche Gesellschaft für Neurogenetik<br />
c/o Institut für Humangenetik<br />
Uni Gießen/Schlangenzahl 14<br />
35392 Gießen<br />
Tel.: +49-(0)-641-99-41600<br />
Fax: +49-(0)-641-99-41609<br />
www.med.uni-giessen.de<br />
/genetik/dgng.html<br />
Netzwerk Nutrigenomforschung<br />
Arthur-Scheunert-Allee 114<br />
14558 Bergholz-Rehbrücke<br />
Tel.: +49-(0)-33200 88 385<br />
Fax: + 49-(0)-33200 88 398<br />
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LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 49
Kennziffer 33 LW 05 · www.biocom.de<br />
Isolation von Gesamt-RNA<br />
Beckman Coulter hat sein neues „Agencourt<br />
RNAdvance Tissue System“ zur Isolation von<br />
Gesamt-RNA aus Probenmaterial von Säugern<br />
vorgestellt. Es basiert auf der patentierten<br />
Agencourt SPRI ® (Solid Phase Reversible<br />
Immobilization)-Technologie mit paramagnetischen<br />
Beads. Das einfach zu handhabende<br />
System liefert hohe Ausbeuten reiner RNA in<br />
Einzelröhrchen bis hin zum 96-Well-Format<br />
und macht organische Lösungsmittel, Vakuumfiltration<br />
und Zentrifugation überflüssig.<br />
So können wertvolle Gewebeproben optimal<br />
genutzt werden, ohne die Unversehrtheit der<br />
RNA zu gefährden. Das Verfahren kann mit<br />
dem Liquid-Handling-Automaten Biomek ®<br />
NX automatisiert werden und bildet so einen<br />
vollständig validierten Arbeitsprozeß. Bei<br />
Microarrayanwendungen kann das System<br />
mit der Agencourt RNAClean ® -Technologie<br />
als Komplettlösung eingesetzt werden.<br />
Kennziffer 34 LW 05 · www.biocom.de<br />
Abdampfen von Säuren<br />
Genevac hat eine neue Version des beliebten<br />
Systems HT-12 Serie II eingeführt. Das System<br />
HT-12 HCl ermöglicht, hochkonzentrierte<br />
Salzsäure zu evaporieren. Im Vergleich zu<br />
beispielsweise Trifluoressigsäure führt die Verwendung<br />
von HCl zu saubereren Synthesen<br />
und Entfernungen von Schutzgruppen.<br />
Aufgrund inerter und korrosionsbeständiger<br />
Materialien, können mit dem HT-12 HCl<br />
Salzsäure und andere Säurechloride ohne<br />
Leistungsverlust oder langfristigen Qualitätsverlust<br />
des Systems abgedampft werden.<br />
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Kennziffer 35 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Universelle Mikroskop-Kameraserie „Digital Sight“<br />
Gleich fünf Digitalkameras umfaßt Nikons<br />
Serie „Digital Sight“ für die Mikroskopie.<br />
Jede „DS“-Kamera besitzt individuell zugeschnittene<br />
Leistungsparameter für bestimmte<br />
Anwendungsgebiete. Neu ist die hochauflösende<br />
5-Mpixel-Kamera DS-Fi1 mit 12 Bit<br />
Farbtiefe für perfekte Ergebnisse in Histologie,<br />
Pathologie, Phasenkontrast- und DIC-<br />
Mikroskopie. Speziell für Fluoreszenzanwendungen<br />
an mehrfach gefärbten Präparaten<br />
bietet Nikon die 5-Mpixel-Kamera DS-5Mc<br />
und für die schnelle Live-Bildaufnahme an<br />
vitalgefärbten Zellen im Monochrombetrieb<br />
die 2-Mpixel-Kamera DS-2Mc an. Für schnelle<br />
und gute Bilder bei Routineaufgaben und<br />
für das Digital-Imaging mit Bildverarbeitung<br />
Kennziffer 36 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Gesamtkatalog mit Life-Science-Produktprogramm<br />
Immer empfindlichere Nachweismethoden<br />
verlangen nach immer hochwertigeren<br />
Kunststoffprodukten. Im aktuellen Life-Science-Katalog<br />
von Brand finden sich unter<br />
anderem: PCR-Einzelgefäße und Strips, 96well-<br />
und 384-well-Platten. Die speziell für<br />
die Brand 96-well-PCR-Platte entwickelte<br />
PCR-Verschlußmatte reduziert Verdunstungsverluste<br />
um bis zu 75% und kann einfach mit<br />
Pipettenspitzen durchstoßen werden.<br />
UV-Küvetten aus Kunststoff für UV-Messungen<br />
von 220 nm bis 900 nm werden auch<br />
runden 2-Mpixel-Kameras die DS-Serie ab:<br />
Die Farbkamera DS-2Mv (v = Video) sowie<br />
ihr Pendant als Schwarz-Weiß-Kamera (DS-<br />
2MBW) sind mit einer Bildrate von bis zu 30/s<br />
so schnell wie ehemals Videokameras.<br />
Kennziffer 37 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Gekühlte Electron Multiplier CCD-Kamerageneration<br />
Hamamatsu stellt mit der ImagEM eine in<br />
Leistung und Flexibilität bislang unerreichte<br />
CCD-Kamera für Restlicht-Anwendungen<br />
im Fluoreszenz- und Lumineszenz-Imaging<br />
vor. Sie kann in zwei Betriebsmodi genutzt<br />
werden: im CCD-Modus arbeitet sie wie übliche<br />
gekühlte CCD-Kameras, im EM-Modus<br />
wird ein zusätzlicher Verstärkungsfaktor<br />
eingeführt. In der Kamera sind Funktionen<br />
zur Echtzeit-Bildbearbeitung, wie Filterung,<br />
rekursive Filterung, und Shading-Korrektur,<br />
eingebaut, um bei hohen Anforderungen an<br />
die zeitliche Auflösung die Bildverarbeitungsanlage<br />
zu entlasten. Scan-Geschwindigkeit,<br />
Verstärkungsfaktor, Belichtungszeit, Synchronisation<br />
mit externen Geräten und viele<br />
andere Einstellungen lassen sich über Softwarekommandos<br />
einfach vom Steuerrechner der<br />
jeweiligen Anwendung angepassen.<br />
einzeln verpackt sowie DNase-, DNA- und<br />
RNase-frei angeboten. Ideal für die Bestimmung<br />
von Proteinen, DNA und RNA sind<br />
runde Deckel für sicheren Verschluß. Diese<br />
Einmalartikel, die keiner Reinigung bedürfen,<br />
reduzieren die Kontaminationsgefahr.<br />
Die Deep-well-Platten PP und PS im SBS-<br />
Format sind stapelbar und in vier Größen<br />
erhältlich (0,3 ml, 0,5 ml, 1,1 ml und 2,2 ml).<br />
HTS/UHTS-Platten mit Flachboden besitzen<br />
abgerundete Wells für schnelle Befüllung und<br />
optimale Meniskusausbildung.<br />
Die ImagEM wird sowohl mit Luft- als auch<br />
mit Wasserkühlung ausgeliefert. So kann<br />
je nach Bedarf entschieden werden, welche<br />
Kühlmethode eingesetzt wird. Der Sensor<br />
kann so auf Temperaturen von bis zu -90°C<br />
heruntergekühlt werden.<br />
50 | 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 LABORWELT<br />
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Kennziffer 38 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Einfache Modifizierung von E. coli - Produktionsstämmen<br />
Mit dem “Quick and Easy E. coli Gene Deletion<br />
Kit“ bietet die Gene Bridges GmbH ein<br />
Werkzeug zur Stammoptimierung an, mit<br />
dem erstmals jede beliebige Stelle auf dem<br />
Chromosom von E. coli basengenau verändert<br />
werden kann. Das Kit basiert auf der patentierten<br />
Red/ET-Rekombinationstechnologie,<br />
einer speziellen Form der homologen Rekombination.<br />
Die Rekombination wird dabei<br />
über kurze, nur 50bp lange Homologiearme<br />
vermittelt, die einfach als Oligonukleotide<br />
synthetisiert werden können. Unabhängig<br />
von bestimmten Erkennungssequenzen für<br />
Restriktionsenzyme oder andere Rekombinasen<br />
ist so die schnelle, einfache und punktgenaue<br />
Modifikation der E. coli-DNA möglich.<br />
Kennziffer 39 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Zellbasierte HTRF ® -Assays mit d2-Akzeptormolekül<br />
Cisbio hat drei neue zellbasierte HTRF ® -<br />
Assays vorgestellt. Die auf wichtige Targets<br />
bei der Erforschung der Ursachen von Entzündungs-<br />
und Stoffwechselkrankheiten<br />
gerichteten Assays für cGMP, PGE2 und Hydrocortison<br />
stellen die dritte Produktlinie im<br />
HTRF ® -Portfolio von Cisbio dar. Bestandteil<br />
dieser Assays ist der hauseigene d2-Akzeptorfarbstoff.<br />
Dieser erhöht die Zuverlässigkeit,<br />
Leistung und Stabilität der Assays.<br />
Der erste Assay dient der Quantifizierung<br />
von cGMP (Guanosin-3’,5’-Monophosphat)<br />
und ist damit auf Screening-Targets wie Guanylyl-Cyclasen<br />
und eine Reihe cGMP-geregelter<br />
Phosphodiesterasen (PDEs) ausgerichtet.<br />
Der zweite dient der Quantifizierung von<br />
Mit dem Kit können einzelne Gene in weniger<br />
als einer Woche, auch mit Entfernung der Selektionsmarker,<br />
ausgeschaltet werden.<br />
Kennziffer 40 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Optimierte Reproduzierbarkeit der klinischen arrayCGH<br />
In einer Entwicklungskooperation zwischen<br />
Tecan und BlueGnome werden die Tecan HS<br />
Pro -Serie automatischer Hybridisierstationen<br />
und das Protokoll von BlueGnome zur<br />
Abarbeitung von BlueGnome CytoChip <br />
BAC-Microarrays optimiert.<br />
Matrix-CGH (Array-based comparative<br />
genomic hybridization)-Experimente<br />
bieten eine sehr hohe Auflösung bei der<br />
Untersuchung von Krankheitsursachen auf<br />
genetischer Basis. Allerdings benötigen diese<br />
komplexen experimentellen Protokolle noch<br />
weitere Optimierung, bevor sie zu klinischen<br />
Anwendungen eingesetzt werden können,<br />
bei denen Reproduzierbarkeit und Nachver-<br />
PGE2 (Prostaglandin E2), einem wichtigen<br />
Entzündungsbeschleuniger, entweder in Zellüberständen<br />
oder direkt in Zellen. Der dritte<br />
Assay ermöglicht die schnelle und präzise<br />
Messung von Hydrocortison. Das gilt sogar<br />
für komplexe Proben wie Leber-Mikrosome,<br />
ganze Zellen und tierisches Serum.<br />
Wie aus den hohen z’-Faktoren hervorgeht<br />
wurde die Zuverlässigkeit erhöht und das Signal-Hintergrund-Verhältnis<br />
in den meisten<br />
Fällen verbessert. Die Assays profitieren von<br />
der hohen Flexibilität homogener Fluoreszenzmethoden.<br />
Es gibt keine Trennung, sie<br />
sind nicht Bead-basiert, sie sind hochempfindlich<br />
und lassen sich auf ein 1536er-Format<br />
miniaturisieren (HTS).<br />
folgbarkeit Voraussetzung sind. Die Automatisierung<br />
der Protokolle mit der Tecan HS Pro<br />
garantiert eine konstant hohe Qualität der<br />
Ergebnisse eines jedes CytoChips. Die Kombination<br />
von Tecan HS Pro und CytoChip<br />
ist bereits in einigen klinischen Laboren in<br />
Großbritannien im Routineeinsatz.<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 51<br />
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Kennziffer 41 LW 05 · www.biocom.de<br />
Neue Interessenvertretung<br />
Die in den USA und Großbritannien sehr<br />
erfolgreiche „Laboratory Robotics Interest<br />
Group“ ist jetzt auch in Deutschland mit<br />
einer eigenständigen Organisation vertreten.<br />
Ziel der „Europäischen Laborroboter<br />
Interessengemeinschaft Deutschland e.V.“<br />
ist unter anderem die Etablierung einer<br />
interdisziplinären Diskussionsplattform für<br />
alle an der Automatisierung im Laborbereich<br />
interessierten Personen. Angesprochen sind<br />
nicht nur Anwender im Labor, sondern auch<br />
F&E-Abteilungen der Hersteller sowie alle<br />
akademischen Bereiche. Bereits der erste<br />
Workshop der ELRIG.de im Juni zum Thema<br />
„Verbrauchsmaterial im Labor“ war ein<br />
großer Erfolg. 70 Praktiker und Entwickler<br />
aus vielen Bereichen diskutierten zum Teil<br />
kontrovers und konnten hierdurch bereits<br />
einige Probleme direkt lösen.<br />
Kennziffer 42 LW 05 · www.biocom.de<br />
Innovative Proteinmarkierung<br />
Herausragendes Merkmal eines neuartigen<br />
fluoreszenzmikroskopischen Verfahrens der<br />
SkinSysTec GmbH ist dessen Fähigkeit, an<br />
einer Probe eine Vielzahl von Proteinen zu<br />
markieren und optisch darzustellen.<br />
Während alternative Methoden maximal fünf<br />
Proteine simultan erfassen, kann das Verfahren<br />
von SkinSysTec derzeit bis zu 100 Proteine<br />
darstellen. Hierbei sollte im Einzelfall<br />
abgewogen werden, wie viele Informationen<br />
zur Entscheidungsfindung wirklich wichtig<br />
sind. Untersuchungen, die bisher zehn bis<br />
zwanzig Proben und mehrerer tausend Experimente<br />
bedurften, können nun an einer<br />
einzigen Probe mit nur einem Arbeitsschritt<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Abbildung zeigt einen 5µm-Schnitt<br />
einer an Schuppenflechte erkrankten Hautprobe.<br />
Diese Probe ist mit 40 verschiedenen<br />
Antikörpern markiert. Im vorliegenden Bild<br />
sind acht davon optisch sichtbar gemacht.<br />
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LABORWELT<br />
INFOSERVICE<br />
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+49 (0)30 26 49 21-11<br />
Wünschen Sie weitere Informationen von unseren Inserenten?<br />
Ganz einfach: Kreuzen Sie die gewünschten Kennziffern an, Absender drauf und<br />
ab ins Fax! Ihre gewünschten Infos kommen umgehend.<br />
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� 20LW 05 � 32LW 05 � 44LW 05 � 56LW 05<br />
� 21LW 05 � 33LW 05 � 45LW 05 � 57LW 05<br />
� 22LW 05 � 34LW 05 � 46LW 05 � Beilage<br />
INFOSERVICEFax<br />
Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Institution: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Anschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Tel./Fax: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Auch im Internet unter www.biocom.de
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Kennziffer 43 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Neue Systemlösung für die TIRF-Mikroskopie<br />
Die Total Internal Reflection Fluorescence<br />
(TIRF)-Mikroskopie ist ein leistungsfähiges<br />
Werkzeug, um Vorgänge in vitalen Zellen<br />
funktionell zu untersuchen. Hierbei werden<br />
Fluorophore über ein durch Totalreflexion<br />
generiertes, evaneszentes Feld angeregt.<br />
Das TIRF-Modul von Leica Microsystems<br />
Kennziffer 44 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Neue Smart Analyzer Vision ICP-OES-Softwareversion<br />
Ab sofort liefert Spectro neu bestellte ICP-<br />
OES-Geräte SPECTRO CIROS VISION und<br />
SPECTRO GENESIS mit einer neuen Version<br />
der Analysesoftware Smart Analyzer Vision<br />
aus. Bestandskunden haben die Möglichkeit,<br />
das Software-Update auf CD zu bestellen.<br />
Die aktuelle Softwareversion wurde um<br />
viele Funktionen für den unbeaufsichtigten<br />
Laborbetrieb erweitert und mit einer spektrenbasierenden<br />
Untergrundkorrektur für<br />
höchste Meßgenauigkeit ausgerüstet.<br />
Wichtigster Punkt: Ab sofort lassen sich<br />
in automatisierten Testreihen beliebig viele<br />
– bestehend aus dem Leica HXC Plan Apo-Objektiv<br />
mit einer numerischen Apertur von 1,46<br />
und dem dreidimensional beweglichen Hochleistungsscanner<br />
– kann an verschiedene inverse<br />
Mikroskopsysteme von Leica Microsystems<br />
adaptiert werden. Der softwaregesteuerte TIRF-<br />
Scanner findet dabei die Korrelation zwischen<br />
Eindringtiefe des evaneszenten Feldes und<br />
den korrespondierenden TIRF-Winkeln automatisch.<br />
Angepaßt an die individuellen Anforderungen<br />
stehen im Widefield-Bereich das<br />
vollautomatisierte Forschungsmikroskop Leica<br />
DMI6000 B, das halbautomatisierte DMI4000<br />
B und die multidimensionale Fluoreszenzworkstation<br />
Leica AF6000 LX zur Auswahl.<br />
Alternativ bietet Leica zwei Konfokalsysteme:<br />
Das Einsteigersystem Leica TCS SPE sowie das<br />
High-End-System TCS SP5.<br />
Kennziffer 45 LW 05 · Informationen ordern? · www.biocom.de<br />
Fed-batch-Fermentation in geschüttelten Bioreaktoren<br />
Die neue FeedBead ® -Technologie der AC<br />
Biotec GmbH beruht auf einem polymerbasierten<br />
Freisetzungssystem für Glucose.<br />
In eine Silikonmatrix eingebettete Glucose<br />
wird nach einer definierten Kinetik in das<br />
Kulturmedium freigesetzt. Diese Technik<br />
ermöglicht die Prozeßführung von Kultivierungen<br />
im Zulaufverfahren auch in kleinen,<br />
vielfach parallelen Bioreaktoren.<br />
Durch den Einsatz der FeedBead ® -Technik<br />
sind präzise substratgesteuerte Fed-batch-<br />
Fermentationen in Kleinbioreaktoren vom<br />
Schüttelkolben bis in die Mikrotiterplatte<br />
möglich. Damit entspricht die Kultivierung im<br />
Screening hinsichtlich der prinzipiellen Prozeßführung<br />
bereits dem späteren Produktions-<br />
Methoden verknüpfen. Gleichzeitig wurde<br />
die Software mit einer ereignisgesteuerten<br />
Kontrollogik ausgestattet. Ebenso werden<br />
die Prozesse festgelegt, die im Falle von<br />
Fehlern sowie am Beginn und am Ende der<br />
Meßreihe abzuarbeiten sind. Ist die Logik einmal<br />
definiert, muß der Anwender nur noch<br />
beliebig viele Proben in die Liste eintragen<br />
oder kopieren.<br />
Als zweite Neuerung im Bereich der<br />
Automatisierung wurde die Software um<br />
zusätzliche Treiber für Probenwechsler von<br />
Drittherstellern ergänzt.<br />
verfahren. Durch die verlängerte Wachtsums-<br />
und Produktionsphase wird auch ein deutlich<br />
verbessertes Signal-zu-Rauschen-Verhältnis in<br />
der Stammdiskriminierung erzielt.<br />
LABORWELT 7. Jahrgang | Nr. 5/2006 | 53<br />
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Kennziffer 46 LW 05 · www.biocom.de<br />
Schneller Pipettenspüler<br />
Hölzels neuer Pipettenspüler ist eine technische<br />
Weiterentwicklung des Models MPS. Er<br />
bietet zwei Reinigungs-, Spül- und Trockenprogramme.<br />
Programm 1 arbeitet als Standardreinigung<br />
bei einer Temperatur von 70° C.<br />
Programm 2 dient der Intensivreinigung bei<br />
einer Temperatur von 95° C, gefolgt von drei<br />
Spülgängen. Bei beiden Programmen findet<br />
der letzte Spülgang mit heißem VE-Wasser<br />
statt, um letzte Spuren aus den Pipetten und<br />
dem Reinigungsmittel sicher zu entfernen.<br />
Ein kompletter Spülzyklus dauert in diesem<br />
Fall 3 Stunden und 50 Minuten. Die<br />
Pipettenmenge pro Durchlauf reicht von 200<br />
Meßpipetten á 0,1 ml bis zu 75 Meßpipetten<br />
á 10 ml oder 10 Vollpipetten á 100 ml.<br />
Kennziffer 47 LW 05 · www.biocom.de<br />
Integrierte Anlage für<br />
Stammzellforschung und IVF<br />
Clean Modules Ltd. hat eine zukunftsweisende<br />
und in dieser Form weltweit einmalige<br />
Anlage errichtet. Spezialtechnik für die<br />
Stammzellforschung wurde dabei erstmals<br />
in einer Abteilung für in vitro-Befruchtung<br />
(IVF) implementiert.<br />
Der Komplex besteht aus Klasse-„B“-Reinraumlaboren<br />
und Klasse-„C“-Operationssälen<br />
(EU-GMP) und garantiert optimale Arbeitsabläufe<br />
durch anwenderfreundliche Anordnung.<br />
Die Arbeiten fanden auf 270 m 2 Fläche innerhalb<br />
des Royal Hallamshire Hospitals und der<br />
Universität Sheffield statt. Da der Zeitrahmen<br />
mit nur 16 Wochen sehr knapp war, stellte dieses<br />
Projekt für Clean Modules eine besondere<br />
Herausforderung dar. Der Auftrag umfaßte<br />
die Planung, das Projektmanagement, die<br />
Durchführung der Bauarbeiten und eine umfassende<br />
Validierung bezüglich Installations-,<br />
Funktions- und Prozeßqualität.<br />
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Impressum<br />
LABORWELT (ISSN 1611-0854)<br />
erscheint zweimonatlich im Verlag der<br />
BIOCOM AG<br />
Stralsunder Str. 58-59<br />
D- 13355 Berlin<br />
Tel./Fax: 030/264921-0 / 030/264921-11<br />
eMail: laborwelt@biocom.de<br />
Internet: www.biocom.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk<br />
Tel.: 030/264921-50<br />
Anzeigenleitung:<br />
Oliver Schnell<br />
Tel.: 030/264921-45,<br />
eMail: o.schnell@biocom.de<br />
Leserservice:<br />
Angelika Werner<br />
Tel. 030/264921-40<br />
Bildtechnik und Layout:<br />
Heiko Fritz<br />
Graphik-Design:<br />
Michaela Reblin<br />
Druck<br />
Mayer & Söhne, D- 86551 Aichach<br />
Mitglieder der DECHEMA-Fachsektion<br />
Biotechnologie, der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Biotechnologie ÖGBT, der<br />
Gesellschaft für Genetik GfG, der Deutschen<br />
Gesellschaft für Proteomforschung DGPF,<br />
des Verbandes Deutscher Biologen<br />
vdbiol, der Deutschen Gesellschaft für<br />
Neurogenetik DGNG, der Gesellschaft für<br />
Signaltransduktion STS, des Vereins zur<br />
Förderung der Nutrigenomforschung, der<br />
Biotechnologischen Studenteninitiative e.V.<br />
(btS) sowie die Wissenschaftler des Nationalen<br />
Genomforschungsnetzes NGFN erhalten die<br />
Zeitschrift im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.<br />
Für einen regelmäßigen Bezug von<br />
LABORWELT ist eine kostenlose Registrierung<br />
unter www.biocom.de oder per Fax (siehe<br />
Seite 53) erforderlich.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen<br />
in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren.<br />
Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Ohne schriftliche Genehmigung der BIOCOM AG<br />
darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert<br />
oder mit elektronischen Systemen verarbeitet,<br />
vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />
© BIOCOM AG, Berlin<br />
® BIOCOM ist eine geschützte Marke der<br />
BIOCOM AG, Berlin<br />
BIOCOM ® AG<br />
S E R V I C E<br />
08.-11.10.06: 45. Tutzing-Symposium<br />
„Organokatalyse“, Tutzing<br />
Info: Andrea Köhl, DECHEMA e.V.<br />
(Tel./Fax: +49-69-7564-235/-441,<br />
Web: http://events.dechema.de/tusy45.html)<br />
09.-11.10.06: BioStar 2006 – Sciences in<br />
Exchange, Stuttgart<br />
Info: Priscilla Herrmann, Universität Tübingen<br />
(eMail: paheerrma@med.uni-tuebingen.de,<br />
Web: www.biostar-congress.de)<br />
09.-10.10.06: 4 th Birlinghoven Symposium<br />
„Text Mining Life Sciences“, St. Augustin<br />
Info: Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches<br />
Rechnen SCAI (Web: http://www.scai.fraunhofer.<br />
de/textmining2006.0.html)<br />
10.-12.10.06: Focused Compound Libraries 2006,<br />
Wiesbaden<br />
Info: Jessica Wagener, IQPC Gesellschaft für Management<br />
Konferenzen mbH (Tel./Fax: +49-30-209-133-75/-13240,<br />
+49-30-209-13240, eMail: jessica.wagener@iqpc.de,<br />
Web: www.iqpc.de)<br />
10.10.06: Molecular Pathology as a Key Tool for<br />
Research in Targeted Therapies and Molecular<br />
Diagnostics, Berlin<br />
Info: Dr. Christina Schröder, RZPD, Berlin<br />
(Tel.: +49-30-326-39-194, Web: ww.rzpd.de)<br />
10.-11.10.06: Biopolymere aus Getreidemehl<br />
für die papierverarbeitende und -veredelnde<br />
Industrie, Rostock<br />
Info: Katrin Petersen, BioCon Valley GmbH<br />
(Tel.: +49-38209-490-091,<br />
eMail: kp@bcv.org, Web: www.bcv.org)<br />
11.-14.10.06: International Conference on Proteomics<br />
– Bridging the Tap Between Gene Expression<br />
and Biological Function, Kirchberg (LU)<br />
Info: Gabriel Lippmann, CRP, Belvaux<br />
(eMail: proteomics@lippmann.lu,<br />
Web: http://proteomlux2006.lippmann.lu)<br />
11.-12.10.06: biorefinica 2006, Osnabrück<br />
Info: Carla Tusche, Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />
(Fax: +49-541-9633-990, Web: www.biorefinica.de)<br />
12.10.06: Scanning Probe Microscopy in<br />
Life Sciences, Berlin<br />
Info: Zsuzsa Konczos, JPK Instruments AG<br />
(Tel.: +49-30-5331-120-70, eMail: konczos@jpk.com,<br />
Web: www.spm-workshop.jpk.com)<br />
12.-14.10.06: Biology of Yeasts and Filamentous<br />
Fungi, Frankfurt am Main<br />
Info: Prof. Dr. Karl-Dieter Entian, Institut für Molekulare<br />
Biowissenschaften, Universität Frankfurt am Main<br />
(Tel.: +49-6-798-2951, eMail: sec-entian@em.uni-frankfurt.<br />
de, Web: web.uni-frankfurt.de/fb15/mikro/kongr.html)<br />
12.10.06: Biotec meets Optics III, Hannover<br />
Info: Ann Haselroth, PhotonicNet GmbH<br />
(Tel.: +49-511-277-1642, eMail: haselroth@photonicnet.de,<br />
Web: www.photonicnet.de)<br />
15.-18.10.06: SPICA 2006 – International Symposium<br />
on Preparative and Industrial Chromatography<br />
and Allied Techniques, Innsbruck (A)<br />
Info: Heike Geiling, DECHEMA Frankfurt/M.<br />
(Tel./Fax: +49-69-7564-280/-176,<br />
eMail: geiling@dechema.de,<br />
Web: www.dechema.de/spica2006)<br />
15.-18.10.06: Genomics vor Health, Wien<br />
Info: Alexandra Fuchs, Programmbüro GEN-AU, Wien<br />
(Tel.: +43-1-53120-6312,<br />
eMail: alexandra.fuchs@mbwk.gv.at, Web: www.gen-au.at)<br />
17.-20.10.06: ISPPP 2006 Innsbruck (A)<br />
Info: Claudia Martz, DECHEMA Frankfurt/M.<br />
(Tel./Fax: +49-69-7564-129/-176, eMail: martz@dechema.de,<br />
Web: www.dechema.de/isppp2006)<br />
17.10.06: Einführung in die Mikrobiologie, Essen<br />
Info: Sule Ramzi, Haus der Technik e.V., Essen<br />
(Tel.:/Fax +49-201-1803-345/-346,<br />
eMail: information@hdt-essen.de, Web: www.hdt-essen.de)<br />
18.10.06: Mikrosystemtechnik in den<br />
Life Sciences, Darmstadt<br />
Info: (Web: www.mst-rhein-main.de)<br />
19.-20.10.06: 9. Waldner-Fachsymposium –<br />
Wirtschaftliches Betreiben von Laborgebäuden, Isny<br />
Info: Birgit Burger, Waldner Laboreinrichtungen GmbH<br />
(Tel.: +49-7522-986-285, eMail: birgit.burger@waldner.de,<br />
Web: www.waldner.de)<br />
22.-24.10.06: Fraunhofer Life Science Symposium<br />
2006, Leipzig<br />
Info: Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie<br />
(Tel./Fax: +49-341-401-1936, eMail: info@fs-leizig.com,<br />
Web: www.izi.fraunhofer.de)<br />
23.-25.10.06: Medizintechnik 2010:<br />
Das Zukunftspotential der<br />
Schlüsseltechnologien, Aachen<br />
Info: VDE Konferenz-Service (Fax: +49-69-96-31-52-13,<br />
Web: www.vde.com/kongress2006)<br />
24.10.06: Forum Biotechnologie<br />
Baden-Württemberg, Stuttgart<br />
Info: BioPro Baden-Württemberg GmbH<br />
(Tel.: +49-711-907-15-200,<br />
eMail: info@bio-pro.de, Web: www.bio-pro.de)<br />
25.-27.10.06: International Food & Health<br />
Innovation Conference – IFHIC 2006, Malmö (SE)<br />
Info: Skane Food Innovation Network, Lund<br />
(Tel.: +46-40-2585-50, eMail: info@ifhic.com,<br />
Web: www.ifhic.com)<br />
25.10.06: Nachwachsende Rohstoffe – Potential<br />
für Energie und Chemie, Trostberg<br />
Info: Bayern Innovativ GmbH<br />
(Tel.: +49-911-20671-0, eMail: info@bayern-innovativ.de,<br />
Web: www.bayern-innovativ.de)<br />
26.10.06: Schutz durch gute Patente – Schutz<br />
vor schlechten Patenten, Frankfurt am Main<br />
Info: DECHEMA e.V. (Tel.: +49-69-7564-253/202,<br />
eMail: kudla@dechema.de, Web: http://kwi.dechema.de)<br />
30.10.06: Die molekularen Biowissenschaften in<br />
den Medien, Hofgeismar<br />
Info: Dr. Georg Hofmeister, Ev. Akademie Hofgeismar<br />
(Tel.: +49-5671-9991-0, eMail: ev.akademie.<br />
hofgeismar@ekkw.de, Web: www.akademie-hofgeismar.de)<br />
01.11.06: Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen<br />
in Labor und Produktion, Hamburg<br />
Info: Veronika Schulte, TuTech Innovation GmbH<br />
(Tel./Fax: +49-40-76629-6346/-49,<br />
eMail: lifesciences@tutech.de, Web: www.tutech.de/qz)<br />
03.-04.11.06: Genes, Brain/Mind and Behaviour,<br />
Heidelberg<br />
Info: EMBL Heidelberg (Web: www.embl.org.)<br />
03.-04.11.06: 1. Kongreß der Deutschen Gesellschaft<br />
für Stammzellforschung, Köln<br />
Info: Deutsche Gesellschaft für Stammzellforschung e.V.<br />
(Tel.: +49-221-989-57-15,<br />
Web: stammzellforschung.com/kongress2006)<br />
07.-10.11.06: Journées Internationales de<br />
Biologie, Paris (F)<br />
Info: Aurélia Lassalle, Reed Expositions France<br />
(eMail: aurelia.lassale@reedexpo.fr, Web: www.jib-sdbio.fr)<br />
08.-09.11.06: Forum Laborbau 2006, Münster<br />
Info: Dr. Nicole Maas-Szabowski, Klinkner & Partner GmbH<br />
(eMail: nicole.maas-szabowski@klinkner.de,<br />
Web: http://www.klinkner.de/content/view/574/300/)<br />
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