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NACHRICHTEN<br />
spiel für die zu steigernde <strong>Maschinen</strong>effizienz<br />
ist eine Mehr-Motorenstrategie für die<br />
verteilten Aufgaben in einer Straßenfräse.<br />
Für die Steigerung der Prozesseffizienz<br />
können in der Entwicklung mit der Diskreten-Elemente-Methode<br />
komplexe Prozesse<br />
simuliert werden. Damit lassen sich z. B.<br />
Optimierungen am Schiebeschild der<br />
Planierraupen vornehmen. Um die Effizienz<br />
durch die Bedienung und gleichermaßen<br />
die Verfahrenseffizienz zu erhöhen,<br />
arbeitet die Landtechnikbranche an herstellerübergreifenden<br />
Ansätzen zur digitalen<br />
Vernetzung. Ergänzend zu diesen Maßnahmen<br />
wurde die Bedeutung alternativer<br />
Kraftstoffe gerade für die Landwirtschaft<br />
hervorgehoben, ebenso wie die schwierigen<br />
Randbedingungen dafür. Als nachhaltige<br />
Energieträger und passend für mobile<br />
<strong>Maschinen</strong> wurden Methan (verdichtet<br />
oder verflüssigt), Biokraftstoffe (Ethanol,<br />
Dimethylether, Biodiesel) und in einigen<br />
Bereichen der mobilen <strong>Maschinen</strong> auch<br />
elektrische Speicher dargestellt. Deutlich<br />
wurde, dass die Entwicklung, die Einführung<br />
und auch die Akzeptanz effizienzsteigernder<br />
Maßnahmen in einem äußerst<br />
komplexen System sich gegenseitig beeinflussender<br />
Faktoren stattfindet.<br />
Betrachtung der Verfahrenskette<br />
Wie die Reduzierung der CO 2<br />
-Emissionen<br />
von mobilen <strong>Maschinen</strong> in ihren Verfahrensketten<br />
ermittelt und für eine freiwillige<br />
Selbstverpflichtung nachgewiesen werden<br />
soll, stellten die Universitäten Braunschweig<br />
und Karlsruhe vor. Die Bauarten<br />
und der Einsatz der mobilen Arbeitsmaschinen<br />
sind so vielfältig, dass nur die Optimierung<br />
und Bewertung der einzelnen Maschine<br />
nicht ausreichend ist. So kann eventuell<br />
eine technische Veränderung an einer<br />
Maschine zwar eine Verringerung des Verbrauchs<br />
bewirken. Falls dadurch jedoch die<br />
Arbeitsqualität schlechter und ein weiterer<br />
Arbeitsschritt notwendig oder letztendlich<br />
der erzielte Ertrag geringer wird, ist durch<br />
die effizienzsteigernde Maßnahme an der<br />
Einzelmaschine nichts gewonnen. Die CO 2<br />
-<br />
Reduzierung der Maschine muss also in der<br />
Verfahrenskette betrachtet werden.<br />
Im vorgestellten Konzept der Selbstverpflichtung<br />
finden die Einsparpotentiale<br />
Eingang in ein für die Bau- und Landmaschinenbranche<br />
gleiches Vorgehen. Es<br />
werden europaweit repräsentative Modellbetriebe<br />
und Verfahren definiert. Durch<br />
Modellierung und Simulation des Systems<br />
bestehend aus Betrieb, Verfahren und<br />
Organisation können die Effekte von Maßnahmen<br />
zur CO 2<br />
-Emissionsreduzierung<br />
ermittelt und nachgewiesen werden. Die<br />
Methoden zur Berechnung der CO 2<br />
-Emissionen<br />
berücksichtigen insbesondere den<br />
verbrauchten Kraftstoff, da er letztendlich<br />
von <strong>Maschinen</strong>herstellern über die technischen<br />
Änderungen beeinflusst werden<br />
kann. Allerdings ist eine Normierung auf<br />
das angestrebte Ergebnis der Arbeit erforderlich.<br />
Für die Landwirtschaft gibt es dafür<br />
eine standardisierte Einheit, die Tonne<br />
Getreideeinheit (t GE), mit der die Feldfruchtarten<br />
über einen festgelegten Schlüssel<br />
umgerechnet werden kann: kgCO 2<br />
/ tGE.<br />
Für Baumaschinen und ihre vielfältigen<br />
Verwendungen wird eine analoge Vorgehensweise<br />
von der Universität Karlsruhe<br />
in Zusammenarbeit mit den europäischen<br />
Baumaschinenherstellern ausgearbeitet.<br />
„Die Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft<br />
und Verbänden ist existenziell, um<br />
eine ganzheitliche CO 2<br />
-Reduzierung landtechnischer<br />
Verfahren voranzutreiben und<br />
bei der EU-Kommission vorzustellen“, erklärt<br />
Dr. Nacke in seiner Rolle als Projektverantwortlicher<br />
im Verband der europäischen<br />
Landmaschinenhersteller CEMA. Und ergänzt:<br />
„Leider führten in der Landmaschinenindustrie<br />
die gesetzliche Abgasregulierung,<br />
bei der enorme Entwicklungskapazitäten<br />
investiert wurden, in den letzten<br />
Jahren nicht zu einer CO 2<br />
-Reduktion oder zu<br />
Kundennutzen durch Verbrauchsreduzierung.“<br />
Zustimmung erhielt er dabei von<br />
Dr. Wolfgang Burget, Geschäftsführer der<br />
Liebherr EMTec und Vorsitzender der High-<br />
Level Technical Policy Advisory Group des<br />
europäischen Baumaschinenverbandes<br />
CECE: „Das Vorgehen bei der Einführung<br />
der einzelnen Abgasstufen war nicht optimal<br />
und zielt zudem lediglich auf die Senkung<br />
von Stickoxiden und Dieselpartikelausstoß<br />
ab, ohne die Effizienz der <strong>Maschinen</strong> und<br />
der Arbeitsprozesse zu betrachten. Die Bemühungen<br />
um eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen<br />
ist richtig und wichtig,<br />
jedoch werden uns Grenzwerte, die sich nur<br />
auf die Maschine beziehen und wie wir sie<br />
von PKWs kennen, bei den mobilen Arbeitsmaschinen<br />
nicht weiter bringen.“<br />
Da die Vereinbarung einer Selbstverpflichtung<br />
mit der EU-Kommission durch<br />
langwierig sein kann, wurde letztlich der<br />
Wunsch einer „Smart Regulation“ ausgesprochen.<br />
Denn Erfahrungen zeigen, dass<br />
eine freiwillige Selbstverpflichtung und<br />
auch die Anwendung von Simulationswerkzeugen<br />
von der Kommission durchaus<br />
akzeptiert werden kann. Voraussetzungen<br />
sind ein plausibles, transparentes<br />
und nachvollziehbares Konzept,<br />
welches die zu vereinbarenden Zielvorgaben<br />
erreichen kann und einen Mehrwert<br />
über das „Weitermachen wie bisher“<br />
hinaus schafft. Das vorgestellte der Konzept<br />
der freiwilligen Selbstverpflichtung<br />
wurde im Rahmen einer Studie erstellt.<br />
Diese Ansätze sollen nun Rahmen von<br />
Forschungsarbeiten und in organisatorischer<br />
Feinarbeit weiterentwickelt werden.<br />
Bilder: TU Braunschweig<br />
www.tu-braunschweig.de/imn/emma<br />
01 Das Vier-Säulen-Modell der CECE/CEMA<br />
02 Dr. Nacke über Effizienzsteigerungsmaßnahmen bei Landmaschinen