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ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />
I GLEIT- UND WÄLZLAGER<br />
Triebdrehgestell eines NGT12 – an<br />
einem solchen Drehgestell werden<br />
Sensoren montiert, um Messdaten,<br />
als Grundlage der weiteren Projektarbeit,<br />
zu gewinnen<br />
und analysieren miniaturisierte energieautarke<br />
Sensoren auch an schwer zugänglichen<br />
Orten Schwingungen und ggf. weitere<br />
Parameter. Über einen Funksender werden<br />
die gewonnenen Informationen des Systemzustands<br />
an eine Basisstation gesendet<br />
und einer Auswertung zur Ableitung einer<br />
automatisierten Entscheidungsfindung für<br />
eine zustandsabhängige Instandhaltungsstrategie<br />
zugeführt. Neben den konventionellen<br />
Methoden zur Fehleranalyse [3]<br />
sollen hierbei auch unscharfe (Fuzzy) Verfahren<br />
einbezogen werden, bei denen Unsicherheiten<br />
bei der Identifikation und Bewertung<br />
eines Lagerzustandes aufgrund<br />
von z. B. stark schwankenden Betriebsparametern<br />
oder verrauschten Messsignalen erkannt<br />
und berücksichtigt werden [4].<br />
Kompetente Partner<br />
26 Monate wird das im Januar gestartete<br />
Forschungsprojekt dauern. Beteiligt sind<br />
neben der HTWK Leipzig und den LVB<br />
auch die Leipziger Unternehmen Sinus<br />
Messtechnik GmbH und SDS Schwingungs<br />
Diagnose Service GmbH. Sinus ist einer der<br />
weltweit führenden Hersteller von robusten,<br />
portablen und flexiblen Vielkanalmesssystemen<br />
für die Schall- und Vibrationsanalyse.<br />
SDS ist ein renommierter Dienstleister<br />
für die schwingungsdiagnostische Untersuchung<br />
von Kraft- und Arbeitsmaschinen.<br />
Somit wurden für die anstehenden<br />
Projektauf gaben Fachkompetenzen in passender<br />
Kombination eingebunden.<br />
In der aktuell laufenden ersten Projekthälfte<br />
geht es vor allem um die Entwicklung<br />
und den Aufbau eines drahtlosen energieautarken<br />
Sensornetzwerkes sowie die<br />
Erfassung von Messdaten zur <strong>Maschinen</strong>diagnose<br />
der ausgewählten Straßenbahnen<br />
einschließlich der Ablage prototypischer<br />
Schwingungsmuster in einer Datenbank.<br />
Basierend hierauf steht im zweiten Projektabschnitt<br />
die Entwicklung einer Auswertemethodik<br />
zur Ableitung einer automatisierten<br />
Entscheidungsfindung für eine<br />
zustands- bzw. befundabhängige Instandhaltungsstrategie<br />
im Fokus. Aktuelle Messungen<br />
werden hierbei mit den Schwingungsmustern<br />
aus der angelegten Datenbank<br />
verglichen, um automatisch auf den<br />
Verschleißzustand der Lager zu schließen.<br />
Beide Phasen münden in einem Konzeptentwurf<br />
für eine ganzheitliche System- bzw.<br />
Produktintegration von Sensor netzwerk<br />
und Auswertemethodik für den praktischen<br />
Feldeinsatz.<br />
fbme.htwk-leipzig.de<br />
www.soundbook.de<br />
www.sds-diagnose.de<br />
Literaturverzeichnis: [1] Kolerus, J. und<br />
J. Wassermann (2014): Zustandsüberwachung von<br />
<strong>Maschinen</strong>.- 6. Aufl., expert-verlag GmbH, Renningen<br />
[2] www.harvesting-energy.de (letzter Abruf:<br />
06.05.<strong>2015</strong>)<br />
[3] Sturm, A. (1986): Wälzlagerdiagnose an<br />
<strong>Maschinen</strong> und Anlagen. Verlag TÜV Rheinland,<br />
Köln<br />
[4] Rudolph, M. und A.-J. Hempel (2013): Unscharfe<br />
Klassifikation von Messdaten zur <strong>Maschinen</strong>überwachung.<br />
In: wt Werkstattstechnik (online)<br />
103 (2013) H. 11/12, S. 915 – 920<br />
Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik<br />
an der HTWK Leipzig<br />
Wie kam es zur Kooperation mit SDS und Sinus?<br />
Der Kontakt kam über schon gelaufene Forschungsprojekte sowie studentische Arbeiten zustande.<br />
Beide Partner passen von Ihrem Profil her hervorragend in das Projekt. Zudem ist der regionale<br />
Aspekt von Bedeutung. Auf diese Weise können wir die Wege kurz halten.<br />
Welche Anwendungen können noch von der drahtlosen<br />
Lagerzustandsüberwachung profitieren?<br />
Der Einsatz ist natürlich auch bei anderen mobilen Anwendungen des <strong>Maschinen</strong>baus möglich, z. B.<br />
im Bereich von Baumaschinen zur mobilen Bodenverdichtung. Hierzu gibt es bereits erste Überlegungen. Generell ist der<br />
Werkzeugmaschinenbau natürlich ein interessantes Anwendungsgebiet oder – noch allgemeiner – alle Anwendungen, bei<br />
denen tribologische, also geschmierte und sich bewegende, Komponenten eines Systems überwacht werden müssen.<br />
24 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 3/<strong>2015</strong>