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Mobile Maschinen 3/2015

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ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE<br />

I GLEIT- UND WÄLZLAGER<br />

Triebdrehgestell eines NGT12 – an<br />

einem solchen Drehgestell werden<br />

Sensoren montiert, um Messdaten,<br />

als Grundlage der weiteren Projektarbeit,<br />

zu gewinnen<br />

und analysieren miniaturisierte energieautarke<br />

Sensoren auch an schwer zugänglichen<br />

Orten Schwingungen und ggf. weitere<br />

Parameter. Über einen Funksender werden<br />

die gewonnenen Informationen des Systemzustands<br />

an eine Basisstation gesendet<br />

und einer Auswertung zur Ableitung einer<br />

automatisierten Entscheidungsfindung für<br />

eine zustandsabhängige Instandhaltungsstrategie<br />

zugeführt. Neben den konventionellen<br />

Methoden zur Fehleranalyse [3]<br />

sollen hierbei auch unscharfe (Fuzzy) Verfahren<br />

einbezogen werden, bei denen Unsicherheiten<br />

bei der Identifikation und Bewertung<br />

eines Lagerzustandes aufgrund<br />

von z. B. stark schwankenden Betriebsparametern<br />

oder verrauschten Messsignalen erkannt<br />

und berücksichtigt werden [4].<br />

Kompetente Partner<br />

26 Monate wird das im Januar gestartete<br />

Forschungsprojekt dauern. Beteiligt sind<br />

neben der HTWK Leipzig und den LVB<br />

auch die Leipziger Unternehmen Sinus<br />

Messtechnik GmbH und SDS Schwingungs<br />

Diagnose Service GmbH. Sinus ist einer der<br />

weltweit führenden Hersteller von robusten,<br />

portablen und flexiblen Vielkanalmesssystemen<br />

für die Schall- und Vibrationsanalyse.<br />

SDS ist ein renommierter Dienstleister<br />

für die schwingungsdiagnostische Untersuchung<br />

von Kraft- und Arbeitsmaschinen.<br />

Somit wurden für die anstehenden<br />

Projektauf gaben Fachkompetenzen in passender<br />

Kombination eingebunden.<br />

In der aktuell laufenden ersten Projekthälfte<br />

geht es vor allem um die Entwicklung<br />

und den Aufbau eines drahtlosen energieautarken<br />

Sensornetzwerkes sowie die<br />

Erfassung von Messdaten zur <strong>Maschinen</strong>diagnose<br />

der ausgewählten Straßenbahnen<br />

einschließlich der Ablage prototypischer<br />

Schwingungsmuster in einer Datenbank.<br />

Basierend hierauf steht im zweiten Projektabschnitt<br />

die Entwicklung einer Auswertemethodik<br />

zur Ableitung einer automatisierten<br />

Entscheidungsfindung für eine<br />

zustands- bzw. befundabhängige Instandhaltungsstrategie<br />

im Fokus. Aktuelle Messungen<br />

werden hierbei mit den Schwingungsmustern<br />

aus der angelegten Datenbank<br />

verglichen, um automatisch auf den<br />

Verschleißzustand der Lager zu schließen.<br />

Beide Phasen münden in einem Konzeptentwurf<br />

für eine ganzheitliche System- bzw.<br />

Produktintegration von Sensor netzwerk<br />

und Auswertemethodik für den praktischen<br />

Feldeinsatz.<br />

fbme.htwk-leipzig.de<br />

www.soundbook.de<br />

www.sds-diagnose.de<br />

Literaturverzeichnis: [1] Kolerus, J. und<br />

J. Wassermann (2014): Zustandsüberwachung von<br />

<strong>Maschinen</strong>.- 6. Aufl., expert-verlag GmbH, Renningen<br />

[2] www.harvesting-energy.de (letzter Abruf:<br />

06.05.<strong>2015</strong>)<br />

[3] Sturm, A. (1986): Wälzlagerdiagnose an<br />

<strong>Maschinen</strong> und Anlagen. Verlag TÜV Rheinland,<br />

Köln<br />

[4] Rudolph, M. und A.-J. Hempel (2013): Unscharfe<br />

Klassifikation von Messdaten zur <strong>Maschinen</strong>überwachung.<br />

In: wt Werkstattstechnik (online)<br />

103 (2013) H. 11/12, S. 915 – 920<br />

Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik<br />

an der HTWK Leipzig<br />

Wie kam es zur Kooperation mit SDS und Sinus?<br />

Der Kontakt kam über schon gelaufene Forschungsprojekte sowie studentische Arbeiten zustande.<br />

Beide Partner passen von Ihrem Profil her hervorragend in das Projekt. Zudem ist der regionale<br />

Aspekt von Bedeutung. Auf diese Weise können wir die Wege kurz halten.<br />

Welche Anwendungen können noch von der drahtlosen<br />

Lagerzustandsüberwachung profitieren?<br />

Der Einsatz ist natürlich auch bei anderen mobilen Anwendungen des <strong>Maschinen</strong>baus möglich, z. B.<br />

im Bereich von Baumaschinen zur mobilen Bodenverdichtung. Hierzu gibt es bereits erste Überlegungen. Generell ist der<br />

Werkzeugmaschinenbau natürlich ein interessantes Anwendungsgebiet oder – noch allgemeiner – alle Anwendungen, bei<br />

denen tribologische, also geschmierte und sich bewegende, Komponenten eines Systems überwacht werden müssen.<br />

24 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 3/<strong>2015</strong>

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