2017 CUMINAIVEL #9
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<strong>CUMINAIVEL</strong> SAMSTAG, 21. JANUAR <strong>2017</strong><br />
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«Die Meinung der<br />
Truppe war spannend»<br />
Der subsidäre Einsatz der Armee beim WEF neigt sich dem Ende zu. Bundesrat und<br />
VBS-Chef Guy Parmelin liess sich aber nicht nehmen, nochmals persönlich bei der<br />
Truppe vorbeizukommen. Dort hörte er sich die Eindrücke und Sorgen der Einsatzkräfte<br />
an und erinnerte sich gleichzeitig an seine eigene Zeit bei der Gebirgsinfanterie.<br />
Sie selbst waren Korporal. Welche Erinnerungen<br />
über Ihren Militärdienst<br />
können Sie mit uns teilen? Haben Sie<br />
auch wie die Soldaten heute bei so tiefen<br />
Temperaturen Dienst geleistet?<br />
Ich war bei der Gebirgsinfanterie und<br />
auch wir haben in der Kälte Dienst geleistet.<br />
Ich habe eine gute Erinnerung an<br />
das Material, ausser vielleicht bei den<br />
Schuhen – an den Füssen hatten wir oft<br />
kalt. Ich bin sicher, dass sich das seither<br />
stark verbessert hat. In meinem Dienst<br />
hatten wir aber auch nie so tiefe Temperaturen,<br />
wie die Soldaten, die heute bei<br />
fast -30 Grad draussen sind. Wir waren<br />
hingegen auch nicht nur im Winter im<br />
Einsatz.<br />
Ein strahlender Bundesrat Parmelin am WEF in Davos!<br />
Herr Bundesrat: als Chef des VBS,<br />
welche Eindrücke möchten Sie von<br />
der Armee hier am WEF sehen?<br />
Guy Parmelin: Ich habe die ersten<br />
Eindrücke bereits am Eingang bekommen,<br />
die Kontrollen sind sehr streng<br />
(lacht). Aber lieber so als umgekehrt..<br />
Bei meinem Besuch ging es vor allem<br />
darum mit dem Kanton Graubünden<br />
Gespräche zu führen. Einerseits weil<br />
dieser ein Leistungsbezüger für den<br />
subsidiären Einsatz am WEF ist, andererseits<br />
auch, weil es kürzlich Brände in<br />
der Leven tina und im Misox gab. Es ist<br />
eine gute Möglichkeit um das Zusammenspiel<br />
der Polizei, dem Führungsstab<br />
und der Armee zu sehen. Ebenfalls<br />
haben wir die Gelegenheit genutzt ein<br />
modulares sanitätsdienstliches Element<br />
anzuschauen und auch mit der Truppe<br />
zu diskutieren. Ich wollte schauen, ob<br />
Bild: jp.<br />
sie motiviert sind oder wo es allenfalls<br />
Probleme gibt.<br />
Was haben Sie für ein Feedback erhalten?<br />
Es war sehr spannend die Meinung<br />
der Truppe zu hören. Gesamtheitlich<br />
kann ich sagen, dass der Einsatz<br />
der Armee gut ist und die Behörden<br />
zufrieden sind. Es gibt noch kleinere<br />
Probleme, die es in den Folgejahren<br />
zu korrigieren gilt. Zum Beispiel<br />
die Kälte – das Material, das hier zur<br />
Verfügung gestellt wurde, bietet offensichtlich<br />
nicht genug Schutz gegen die<br />
Kälte. Dieses Problem muss angepackt<br />
werden. Es ist an der Armeeführung,<br />
dieses Problem zu lösen. Falls es auf<br />
dieser Ebene nicht funktioniert, muss<br />
es vom Departement selbst angepackt<br />
werden.<br />
Zum Abschluss: Was ist ihre Botschaft<br />
für die aktuell im Dienst stehenden<br />
AdA?<br />
Ich möchte mich als erstes bei der Truppe<br />
bedanken und die AdA dafür loben,<br />
dass sie ihren WK in solch einer speziellen<br />
Situation, mit solchen Sicherheitsmassnahmen<br />
und den tiefen Temperaturen<br />
leisten, das ist grossartig. Für die<br />
einen gab es schon einen Einsatz kurz<br />
vor Jahresende. Jetzt sind es nochmals<br />
drei Wochen – das ist eine lange Zeit.<br />
Ich habe gesehen, dass die meisten AdA<br />
sehr motiviert sind, auch wenn es im<br />
Moment keine Krise zu bewältigen gibt.<br />
Es war sehr interessant zu sehen, was es<br />
alles braucht, um eine Sporthalle zu<br />
einem Nothilfecenter umzubauen. Wir<br />
konnten uns einen Eindruck davon<br />
machen, wie es aussehen würde, wenn<br />
es einen Notfall mit Schwerverletzten<br />
gäbe oder eine Grippeepidemie in der<br />
Truppe ausbrechen würde. Unsere Rolle<br />
ist es, all das zu verbessern, was noch<br />
nicht optimal läuft.<br />
ms./gv.