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La vie en Rosé<br />
Roséweine: perfekte Spätsommerfrischler<br />
Ein Glas kühler zartfruchtiger Rosé ist sicherlich das<br />
ideale Getränk, um den Sommer auch im Gaumen ausklingen<br />
zu lassen. Aber wie kommt eigentlich die rosa Farbe<br />
zustande? Und welche Sorten gibt es?<br />
Rotwein und Weißwein zusammenkippen<br />
und zu einer gefälligen<br />
Farbe vermischen - das<br />
wird in Übersee höchstens für<br />
einfachste Rosés gemacht<br />
und ist in Europa verboten. Die<br />
EU-Kommission hatte im Jahr<br />
2009 zwar vor, dieses einfache<br />
Verfahren zuzulassen, scheiterte<br />
jedoch am Widerstand<br />
der europäischen Weinbauverbände.<br />
Trauben mit roter Schale<br />
haben in den allermeisten<br />
Fällen weißes Beerenfleisch,<br />
geben also hellen Saft ab<br />
(Ausnahmen sind die so<br />
genannten Färbertrauben, die<br />
primär zur Intensivierung einer<br />
Rotweinfarbe eingesetzt werden).<br />
Es gibt verschiedene<br />
Möglichkeiten, Roséweine<br />
herzustellen: Für Weißherbst<br />
werden ganze blaue Trauben<br />
gekeltert, abgepresst und<br />
ohne Schalen vergoren – wie<br />
Weißwein. Das ergibt ein sehr<br />
helles Rosa. Für eine intensivere<br />
Farbe und zarte Gerbstoffe<br />
werden die Schalen<br />
zusammen mit dem Most für<br />
zwei bis drei Tage eingemaischt,<br />
bevor sie getrennt<br />
werden. Besonders raffiniert<br />
ist es, kurz nach der Lese aus<br />
dem Gärbehälter für Rotwein<br />
etwa 10 bis 20 Prozent des<br />
Mostes abzuziehen und als<br />
Roséwein zu vinifizieren. Der<br />
Most entsteht nicht durch<br />
Abpressen, sondern hat sich<br />
durch das Eigengewicht der<br />
Beeren abgesondert. Diese<br />
Methode nennt man Saignée,<br />
nach dem französischen Wort<br />
für Aderlass. Dem verbliebenen<br />
Rotwein schadet dieser<br />
Aderlass nicht, im Gegenteil:<br />
Der höhere übriggebliebene<br />
Schalenanteil sorgt für ein<br />
intensiveres Aroma.<br />
Die farblich ähnlichen Rotlinge<br />
sind eine Sonderform. Für<br />
diese vornehmlich aus den<br />
deutschen Anbaugebieten<br />
Württemberg, Baden, Franken<br />
und Sachsen stammenden<br />
Tropfen werden rote und weiße<br />
Trauben zusammen gekeltert.<br />
Auch hier muss sich der Winzer<br />
also vorher über das<br />
gewünschte Ergebnis im Klaren<br />
sein und darf nicht nachträglich<br />
rot und weiß mischen.<br />
Rosés werden in allen Weinbaugebieten<br />
der Welt erzeugt.<br />
Die Bandbreite der Charaktere<br />
und verwendeten Rebsorten<br />
ist entsprechend groß: Von<br />
erdbeerfruchtig bis pikant, von<br />
trocken bis süß, alles ist möglich.<br />
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