ECHO Wirtschaft Top100_Imst_2016

top 100 imst | interview
Erwin Neurauter und Georg Orban, RB Silz-Haiming u.U. eGen Hermann Riml und Claus Scheiber, RB Sölden eGen.
Den Imstern ganz nah
Banken. ECHO sprach mit den Vertretern der Raiffeisenbanken im Bezirk
Imst über die Vorzüge von Regionalbanken für die Kunden, die Herausforderungen
für die Banken und die Regionalbanken als Wirtschaftsfaktor.
ECHO: Wie sehen Sie den Bezirk Imst
wirtschaftlich aufgestellt?
GL Joachim Gabl, RB Arzl-Imsterberg:
Der Tourismus ist die wichtigste
ökonomische Grundlage im Bezirk
Imst. Dieser ist einerseits Haupteinnahmequelle
und andererseits Kernkompetenz
des Bezirks, was sich in
einem hohen touristischen Innovationspotenzial
zeigt. Der Sektor Industrie
ist im Oberland nur spärlich vertreten.
Insgesamt ist die Sachgüterproduktion
in der Region Imst im Tiroler Vergleich
nur unterdurchschnittlich vertreten.
Im Bezirk Imst sind generell eher klein
strukturierte und mittelständische Unternehmen
zu finden.
ECHO: Wo liegen die Standortvorteile
bzw. Standortnachteile des Bezirks Imst?
GL Hannes Gstrein, RB Längenfeld:
Unser Bezirk wird von Gästen
aus aller Welt als Region für wertvolle
und schöne Urlaubstage gewählt. Die
wunderschöne Natur, der sehr hohe
Standard unserer Tourismusbetriebe
und auch der Fleiß der sehr dienstleistungsorientierten
Unternehmer und
auch aller Mitarbeiter sind Garanten für
diesen wesentlichen Standortvorteil. An
dieser Stelle möchte ich auch die Leistungen
der Landwirtschaft mit ihren regionalen
Produkten und natürlich auch
mit der Pflege unserer Natur besonders
hervorheben. Auch dies ist ein wesentlicher
Teil für die aus meiner Sicht sehr
hohe Lebensqualität in unserer Region.
Die Frage nach den Standortnachteilen
für den Bezirk sehe ich in den topografischen
Voraussetzungen, die für größere
Industriebetriebe wirtschaftlich keine
guten Rahmenbedingungen bieten.
Wahrscheinlich verstärkt dieser Nachteil
jedoch die Stärken, die ich bereits bei
den Vorteilen beschrieben habe.
ECHO: Anders als in anderen Tiroler
Bezirken sind in Imst kaum große
Konzerne zu finden. Woran liegt das?
Welche Auswirkungen hat das auf die
Wirtschaft im Bezirk?
GL Andreas Eiter, RB Pitztal: Im
Bezirk Imst gibt es derzeit nur eine
Handvoll Großbetriebe mit über 250
Beschäftigten. Ausschlaggebend dafür
ist meiner Meinung nach die geografische
Lage, da Imst kein Ballungsraum
wie z. B. Innsbruck oder das Unterinntal
ist. Positive Auswirkungen auf die
Wirtschaft im Bezirk hat der sehr stark
ausgeprägte Dienstleistungsbereich.
Der Bezirk Imst profitiert primär vom
gut florierenden Tourismus sowie vom
vielfältigen Branchenmix aus diversen
Klein- und Mittelbetrieben (insgesamt
ca. 3.000 Betriebe).
ECHO: Wie nehmen Sie die Stimmung
unter den Unternehmern in Imst wahr?
GL Hubert Kuprian, RB Vorderes
Oetztal: Es liegt in der Natur der Sache,
dass das Stimmungsbarometer
aller Unternehmer nie auf derselben
Stufe zu finden ist. Einen gemeinsamen
Nenner findet man am ehesten, wenn
es um den Unmut gegen den Einfallsreichtum
jener geht, die für die nicht
enden wollende Regulatorienlawine
verantwortlich sind. Diese ließ in jüngster
Vergangenheit so manchen Unternehmer
laut über die Sinnhaftigkeit
Foto: RB Silz-Haiming, Gerhard Berger, Alois Gufler, Melitta Abber
56
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK imst 2016