24.01.2017 Aufrufe

C_Jahresbericht15:16_RZ_klein

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schwerpunkte themen & entwicklungen highlights in bildern wir über uns<br />

Damit aus Fremden<br />

Nachbarn werden<br />

Die „Aktion Neue Nachbarn“ unterstützt und vernetzt<br />

Flüchtlingshelfer im Erzbistum Köln<br />

Ein Besuch im Zoo, ein Kochkurs oder Sprachunterricht<br />

– es sind diese Momente, in denen<br />

Flüchtlinge aus aller Welt Krieg, Verfolgung oder<br />

Armut für eine kurze Zeit vergessen können. Mit<br />

der „Aktion Neue Nachbarn“ schafft das Erzbistum<br />

Köln genau für diese Augenblicke der<br />

Menschlichkeit wichtigen Raum und Zeit.<br />

Die Ende 2014 vom Kölner Erzbischof Rainer<br />

Maria Kardinal Woelki ins Leben gerufene Aktion<br />

unterstützt die vielen Flüchtlingshelfer im Kölner<br />

Erzbistum. Ziel der Aktion ist es, die Willkommenskultur<br />

und die Integration von Flüchtlingen<br />

zu fördern sowie kirchliche und nichtkirchliche<br />

Akteure und Initiativen zu vernetzen. Durch Kontakt<br />

und Austausch sollen aus Fremden Nachbarn<br />

werden.<br />

Geleitet wird die Aktion von Diözesan-Caritasdirektor<br />

Dr. Frank Joh. Hensel. Außerdem zeichnen<br />

Klaus Hagedorn als Koordinator der Flüchtlingshilfe<br />

im Erzbistum Köln und Irene Porsch (vertreten<br />

durch Heinz Müller) als Flüchtlingsbeauftragte<br />

der Caritas im Erzbistum Köln verantwortlich.<br />

Zudem hat jedes Stadt- und Kreisdekanat einen<br />

Flüchtlingskoordinator oder eine -koordinatorin.<br />

Die „Aktion Neue Nachbarn“ schreibt Erfolge:<br />

13 000 Männer und Frauen engagierten sich<br />

Ende 20<strong>16</strong> ehrenamtlich in den Stadt- und<br />

Kreisdekanaten im Erzbistum Köln für Flüchtlinge<br />

– und die Nachfrage nach Einsatzmöglichkeiten<br />

bleibt hoch. „Die Flüchtlingsarbeit ist vielerorts<br />

fester Bestandteil im Leben der Pfarrgemeinden<br />

geworden“, freut sich Hensel. Es gibt ehrenamtliche<br />

Initiativen, die sich um die Bereitstellung von<br />

Wohnraum kümmern. Es gründen sich lokale Patenschaftsprojekte,<br />

die Flüchtlinge auf dem Weg<br />

in den Arbeitsmarkt begleiten. Auch die Zahl der<br />

angebotenen Sprachkurse nimmt zu – bis Oktober<br />

vergangenen Jahres auf 960. In mehr als<br />

200 Kursen wurden zudem Ehrenamtliche für die<br />

Arbeit mit Flüchtlingen qualifiziert.<br />

Während 2015 die Ausgaben der „Aktion Neue<br />

Nachbarn“ für Sprachkurse und die Qualifizierung<br />

Ehrenamtlicher noch bei 209.000 Euro lagen,<br />

stiegen sie bis Ende 20<strong>16</strong> schon auf insgesamt<br />

509.000 Euro. Viele Spontanangebote haben<br />

sich inzwischen etabliert, Strukturen wurden<br />

aufgebaut, Gruppen organisieren sich über die<br />

sozialen Netzwerke. Und viele Initiativen beziehen<br />

andere Gruppen, die es schwer haben, mit ein<br />

– etwa Alleinerziehende, Arbeitslose oder ältere<br />

Menschen. Der Einsatz für Flüchtlinge hat etwas<br />

in Gang gesetzt und der kirchlichen Arbeit vor<br />

Ort neue Relevanz gegeben. Mit Hilfe der „Aktion<br />

Neue Nachbarn“ tritt an die Stelle des Abtastens<br />

jetzt stabile Begegnung.<br />

www.aktion-neue-nachbarn.de<br />

Andere<br />

Kulturen<br />

verstehen<br />

lernen<br />

Neuer Masterstudiengang<br />

„Interreligiöse<br />

Dialogkompetenz“<br />

Wie löse ich religiös geprägte Konflikte angemessen?<br />

Welche Leitlinien gilt es bei der Erziehung<br />

von Kindern zu beachten, deren Eltern<br />

nicht denselben Glauben teilen? Was sollte<br />

man bei einer interreligiösen Ehe beherzigen?<br />

Einrichtungen in kirchlicher, aber auch in kommunaler<br />

oder freier Trägerschaft stehen heute<br />

vor der Herausforderung, ihre Angebote immer<br />

häufiger auch Menschen anderer Religionen<br />

oder Kulturen zu öffnen. Das gilt für Tätigkeiten<br />

in der sozialen Arbeit, in Pflegeeinrichtungen und<br />

Beratungsstellen genauso wie für Mitarbeiter in<br />

Wirtschaftsunternehmen oder in den Bereichen<br />

der Bildung, Erziehung und Seelsorge.<br />

Mit dem berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />

„Interreligiöse Dialogkompetenz“ bietet das Erzbistum<br />

Köln jetzt Interessierten aus der öffentlichen<br />

Verwaltung, aus Wohlfahrtsverbänden,<br />

dem Gesundheitswesen und der Wirtschaft eine<br />

ideale Möglichkeit, sich in diesem Bereich für die<br />

Aufgaben der Zukunft zu wappnen. „Der Studiengang<br />

befähigt die Absolventen, verantwortli-<br />

Das Erzbistum Köln bietet den Studiengang<br />

„Interreligiöse Dialogkompetenz“<br />

alle drei Jahre an. Studienort ist Sankt<br />

Augustin bei Bonn. Kooperationspartner<br />

sind die Katholische Hochschule<br />

Nordrhein-Westfalen, die Philosophisch-Theologische<br />

Hochschule SVD<br />

St. Augustin und der Diözesan-Caritasverband<br />

für das Erzbistum Köln. Voraussetzung<br />

sind der erfolgreiche Abschluss<br />

eines berufsqualifizierenden Hochschulstudiums<br />

(z. B. Human-, Sozial- oder<br />

Geisteswissenschaften) sowie eine mindestens<br />

einjährige Berufserfahrung.<br />

Weitere Infos:<br />

www.interreligioeser-master.de<br />

che Tätigkeiten in Berufsfeldern zu übernehmen,<br />

die von religiöser und kultureller Vielfalt geprägt<br />

sind. Dazu gehört das wissenschaftliche Arbeiten<br />

ebenso wie Management- und Führungsaufgaben“,<br />

informiert Dr. Thomas Lemmen vom Referat<br />

Dialog und Verkündigung im Erzbistum Köln.<br />

Das Studium vermittelt vor dem Hintergrund der<br />

christlichen Theologie ein fundiertes Wissen über<br />

die Weltreligionen (Judentum, Islam, Hinduismus<br />

und Buddhismus), aber auch über atheistische,<br />

agnostische oder humanistische Sichtweisen.<br />

Dabei geht es nicht nur um die Wesensmerkmale<br />

der unterschiedlichen Religionen, sondern auch<br />

um Differenzierungsprozesse der Religionen in<br />

Geschichte und Gegenwart. „Die Studierenden<br />

entwickeln Fähigkeiten, Probleme des Zusammenlebens<br />

zu lösen. Neben Wissen erwerben<br />

sie Haltungs- sowie Handlungskompetenzen“, so<br />

Lemmen.<br />

Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern nach<br />

Deutschland geflüchtet sind, Familien aus Kriegsgebieten,<br />

die einen Neuanfang machen wollen –<br />

für die Caritas-Mitarbeitenden in den Diensten<br />

und Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und<br />

Familienhilfe stieg mit der Zahl der Geflüchteten<br />

auch die Zahl der Fragen und Herausforderungen.<br />

Die neue Website www.zuflucht-finden.de,<br />

seit Anfang 20<strong>16</strong> am Start, möchte hier Abhilfe<br />

schaffen: Sie bietet Informationen, Arbeitshilfen<br />

und Kontakte, die für die tägliche Arbeit der<br />

Mitarbeitenden etwa in Frühen Hilfen, Kindertagesstätten<br />

und Beratungsstellen, aber auch in<br />

Einrichtungen der stationären Jugendhilfe, bei<br />

Vormundschaften, in der Jugendsozialarbeit oder<br />

Flüchtlingskinder in einer Düsseldorfer Unterkunft<br />

Zuflucht finden<br />

Neue Website für Mitarbeitende in der<br />

Kinder-, Jugend- und Familienhilfe<br />

im offenen Ganztag hilfreich sein können. Die<br />

Website möchte außerdem dazu beitragen, dass<br />

sich Ehren- und Hauptamtliche, die sich für Geflüchtete<br />

engagieren, besser vernetzen können<br />

und die richtigen Ansprechpartner etwa in den<br />

Diensten der Migrations- und Flüchtlingshilfe<br />

finden.<br />

„Ob und wann Geflüchtete bei uns wirklich Zuflucht<br />

finden – das hängt auch von der Unterstützung<br />

ab, die sie in unseren Diensten und Einrichtungen<br />

erfahren“, so Johannes Böhnke, Referent<br />

für Erziehungsberatung beim Diözesan-Caritasverband.<br />

www.zuflucht-finden.de<br />

8<br />

Jahresbericht 2015/20<strong>16</strong> 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!