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Komplett DAS Sauerlandmagazin Ausgabe November/Dezember 2016

84 Seiten Informationen und Geschichten aus dem Sauerland u.a. mit den Themen Windkraft scheidet die Geister, Weihnachtsbaum & mehr, Backofen mitten im Wald

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Einmal im Monat<br />

Knuspriges aus dem<br />

SGV-Holzofen<br />

auf der Wiehardt<br />

von Martin Büdenbender<br />

Eine<br />

Backstube<br />

mitten<br />

im Wald<br />

Hans<br />

Dinkgrefe,<br />

Bäckermeister im<br />

Ruhestand, liebt seinen<br />

Beruf. Auch mit 75 Jahren denkt er<br />

nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen.<br />

Einmal im Monat steht er in der Backstube.<br />

Morgens um halb vier klingelt sein Wecker. „Kein Problem<br />

für mich“, lacht er „früher fing mein Arbeitstag oft schon<br />

um Mitternacht an“. Raus aus den Federn, schnell eine<br />

Tasse Kaffee getrunken und ab in den Wald.<br />

In den Wald? Ja richtig gelesen. Hans Dinkgrefes Backstube<br />

befindet sich mitten im Wald. Oberhalb von Grimminghausen,<br />

neben dem SGV-Heim Wiehardt befeuert der<br />

Bäckermeister am frühen Samstagmorgen den Holzofen.<br />

Traditionen werden beim SGV gepflegt. Und so ist es nur<br />

folgerichtig, dass die Wanderfreunde Wert darauf legen,<br />

dass das tägliche Brot nicht im Elektroherd sondern im<br />

Holzofen gebacken wird. Hans Dinkgrefe kennt sich damit<br />

gut aus. In den 50er Jahren hat er sein Handwerk gelernt.<br />

„Da haben wir<br />

nur mit dem Holzofen<br />

gebacken“.<br />

Aber warum macht er sich heute, wo alles<br />

maschinell funktioniert, so viel Umstände? „Ja,“<br />

bricht der Bäckermeister eine Lanze für sein Handwerk,<br />

„heute muss immer alles schnell gehen. Ich dagegen backe<br />

das Brot wie früher und setze während das brennende<br />

Holz den Ofen auf Temperatur bringt, in Ruhe einen Vorteig<br />

an“. Gut Ding will eben Weile haben. Und das trifft<br />

besonders für einen guten Sauerteig zu. Verfeuert wird<br />

im Ofen nur bestes Buchenholz, und das nicht zu knapp.<br />

„Ein halber Raummeter geht schon rein.“ Das Buchenholz<br />

verleiht den Broten das typische Aroma.<br />

Für gutes Brot ist kein Weg zu weit<br />

Was gutes Brot angeht, sind die Sauerländer in den letzten<br />

Jahren wieder auf den Geschmack gekommen. Zwischen<br />

Sorpe und Verse gibt es immer mal wieder die<br />

Möglichkeit, frisches Holzofenbrot zu erwerben. Ein paar<br />

Bäcker setzten inzwischen sogar ganz auf diese traditionelle<br />

Form des Brotbackens. Auch Hans Dinkgrefes Brot ist<br />

außerordentlich beliebt. Man könnte auch sagen, seinen<br />

Käufern ist kein Weg zu weit. Es sind tatsächlich überwiegend<br />

Wandergruppen, die den Brotbacktag zu einem Ausflug<br />

zur Wiehardt auf sich nehmen, um dann die leckere<br />

Ware „rucksackweise“ mit nach Hause zu schleppen.<br />

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