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Grundlegende Betrachtung<br />

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Erzielung maximaler Preise und die Abschöpfung der<br />

Konsumentenrente ist neben einer hohen Bietkonkurrenz, der hohen Wertschätzung der Ware<br />

durch die Interessenten und weiteren Preisdeterminanten, die ausreichenden und möglichst<br />

vollständigen Informationen, die zur Beurteilung erforderlich sind.<br />

Eine hohe Bietkonkurrenz wird u. a. durch eine möglichst hohe Anzahl an Interessenten<br />

gefördert. Die im Normalfall positive Beziehung zwischen der Bieteranzahl und dem<br />

Zuschlagpreis wurde bereits mehrfach nachgewiesen. 44 Der Wert der Ware bestimmt sich<br />

durch ihr Prestige, ihre Seltenheit und den Wert des bei der Herstellung eingesetzten<br />

Materials. 45<br />

Der informationsökonomische Ansatz liefert eine Erklärung für die Preisbildung unter<br />

Unsicherheit. 46 Die Vermutung liegt nahe, dass Käufer risikoavers sind und sich bei einem<br />

nur unvollständigen Wissensstand Unsicherheiten bilden werden. Die Interessenten werden<br />

dann Preisabschläge vornehmen. Es können bei unvollständiger Information im Durchschnitt<br />

nur geringe Preise erzielt werden, eine optimale Ausschöpfung der Käuferrente wird nicht<br />

ermöglich, da sie unter dem Marktwert bzw. unter den Durchschnittspreisen liegen.<br />

Käufer nehmen anscheinend Preisabschläge aus Angst vor, mit ihrem Gebot eine Ware zu<br />

erhalten, die sie nicht richtig eingeschätzt haben und bieten deutlich weniger, als sie bei<br />

vollständiger Information wirklich zu zahlen bereit gewesen wären. Im Folgenden soll die<br />

vermutete Schwankung bei der Höhe der erzielten Zuschlagspreise aufgrund der mangelnden<br />

Information und der daraus entstehenden Unsicherheit näher untersucht werden. Der<br />

Zusammenhang zwischen den Produktinformationen, dem wahrgenommenen Risiko und dem<br />

Preis stellt hierbei den Interessensschwerpunkt dieser Arbeit dar und ist somit Gegenstand der<br />

Forschungsfrage. Die Betrachtung der Zusammenhänge erfordert das Aufzeigen und<br />

Abgrenzen von Ursachen für das Risiko und erweitert somit das Forschungsinteresse. Das<br />

Risiko lässt sich hierzu in verschiedene Risikodimensionen aufteilen, die unterschiedliche<br />

Aspekte beleuchten (vgl. Abschnitt 4.1). Inwiefern die einzelnen Risikodimensionen einen<br />

Einfluss auf den Preis haben, wird in Abschnitt 4 untersucht. Für die Erstellung eines Modells<br />

ist eine Kategorisierung der Risikoursachen notwendig. Danach kann der Einfluss der<br />

ermittelten Kategorien auf das Risiko betrachtet werden, um Ursachen bzw. deren Wirkung in<br />

die Untersuchung mit einzubeziehen.<br />

44<br />

Vgl. Nelson, J. P.: Market Structure and Incomplete Information: Price Formation in a Real-World Repeated<br />

English Auction, in: Journal of Economic Behavior and Organization, Ausgabe 27, S. 421-437.<br />

45<br />

Vgl. Wolfstetter, E.: Auctions. Discussion Papers of Political Economy, Ausgabe 65, Fachbereich<br />

Wirtschaftswissenschaften, Freie Universität Berlin, Berlin (1991), S. 8.<br />

46<br />

Vgl. McAfee, R. P. / McMillan, J.: Auctions and Bidding, In: Journal of Economic Literature, Vol. 25,<br />

Pittsburgh (1987), S. 711.<br />

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