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Prinzipien und Verhaltensweisen vermittelt werden, die sich an unternehmerischem<br />

Denken und Handeln orientieren (Stichwort Eigenverantwortung, Initiative),<br />

als dies die traditionelle Sozialpolitik (Unterstützung durch den Staat, die<br />

Gemeinschaft, Versorgung etc.) getan hat.<br />

Desiderate für die weitere Forschung<br />

Bei der Analyse der Tätigkeiten von unternehmensnahen Stiftungen im Wissenschaftsbereich<br />

wird deutlich, dass nicht nur über Politikberatung politischer Einfluss<br />

ausgeübt werden kann. Viele Stiftungen betreiben institutionelle Förderung.<br />

Nutznießer sind zum Beispiel private Hochschulen (Hochschule Witten-Herdecke,<br />

Alanus Hochschule, Duale Hochschule Baden-Württemberg/DHBW) oder auch private<br />

Law Schools (z.B. Bucerius Law School) und Governance-Universitäten (Hertie<br />

School of Governance, NRW School of Governance). So sind die Alfried Krupp von<br />

Bohlen und Halbach-Stiftung, die Bertelsmann Stiftung, die Robert Bosch Stiftung,<br />

die Software AG-Stiftung, die Stiftung Mercator, die Stiftung van Meeteren, die<br />

Vodafone Stiftung Deutschland und die Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius<br />

(gemeinsam mit weiteren Institutionen) Partner und Förderer der Hochschule Witten-Herdecke.<br />

Mit der Unterstützung durch Unternehmen und unternehmensnahe<br />

Stiftungen wurde hier ein ganz neuer Zweig an Hochschulen aufgebaut: private<br />

Hochschulen, für die mitunter hohe Studiengebühren zu zahlen sind. Diese Hochschulen<br />

kommen vor allem der gesellschaftlichen Elite zugute, die sich den Besuch<br />

leisten kann – insofern lässt sich sicher darüber streiten, wie gemeinnützig die<br />

Förderung privater Hochschulen ist.<br />

Zur institutionellen Förderung gehört es zudem, Lehrstühle und Stiftungsprofessuren<br />

einzurichten oder Forschungszentren zu etablieren. Institutionelle Förderungen<br />

gehören nicht zur Politikberatung, verweisen aber als wissenschaftspolitische<br />

Aktivität im Wissenschaftsbereich auf die politische Gestaltungskraft von<br />

unternehmensnahen Stiftungen und damit auf wichtige Forschungsdesiderate zur<br />

politischen Einflussnahme unternehmensnaher Stiftungen im Bereich Wissenschaft.<br />

3.2.2.2 Zwischenfazit: Umfangreiche Möglichkeiten zur Realisierung von<br />

Partikularinteressen<br />

Mit der Analyse der Stiftungstätigkeiten im Bereich Wissenschaften sollte im<br />

Rahmen dieser Exploration ausdrücklich nicht die Wirksamkeit unternehmensnaher<br />

Stiftungen evaluiert werden. Es wurden Überschneidungen zwischen Stiftungs-<br />

und Unternehmenstätigkeiten sowie die Aktivitäten im Bereich wissenschaftsnaher<br />

Politikberatung in den Blick genommen, da dem Forschungsstand die<br />

These zu entnehmen ist, dass unternehmensnahe Stiftungskonstruktionen zur<br />

Verfolgung partikularer Interessen genutzt werden können. Für eine nähere Beurteilung<br />

– auch zum Beispiel, ob und welcher gesellschaftliche Nutzen aus den vor-<br />

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