junge familie 1/2017

das alles?
Wurde die Schwangerschaft
festgestellt,
stellt sich oftmals
auch eine Achterbahn
der Gefühle bei den
werdenden Eltern ein: Wie wird die Zukunft
aussehen? Wie soll ich das hinkriegen?
Was wird mit meiner Arbeit? Werde
ich eine gute Mutter/ein guter Vater sein?
Kann ich für uns sorgen?
Neben diesen neuen Emotionen, die
dich und deinen Partner beschäftigen,
stellen sich aber auch noch folgende
praktische Fragen: Was wäre, wenn die
Geburt früher als geplant losgeht? Oder
wenn du aufgrund vorzeitiger Wehen
länger als geplant im Krankenhaus liegen
musst? Was passiert mit den größeren
Kindern? Wer kümmert sich mit? Der
„Was-wäre-wenn-Strategieplan“ ist eine
gute Möglichkeit zur zeitigen Lösungsfindung
mancher Probleme.
Damit unterbrichst du erfolgreich so
manche endlose Grübelei, die sich wie
eine Endlosschleife durch den Kopf zieht
und sehr belastend sein kann. Ganz wichtig:
Gib dir Zeit. In einer Schwangerschaft
hast du neben körperlichen Veränderungen
auch eine kognitive Veränderung zu
durchlaufen.
Früh den Kontakt zur
Hebamme suchen
Unsere Expertin
Simone Wirtz, Hebamme
aus Prien (Chiemsee)
und Autorin des Buches
„Hebammenwissen – ganz
natürlich“, BLV, 24,99 Euro.
und Weise oft kleine Wunder. Frische
Luft und körperliche Bewegung ordnen
so manche Gedanken und verhelfen dir
zur Klarheit.
Verrückt, aber wahr:
Auch Männer nehmen in der
Schwangerschaft zu
Auch für Männer ist die Zeit der Schwangerschaft
eine Zeit des Umbruchs – nur
passiert das oft im Heimlichen. Männer
machen viele Dinge im Stillen und
Geheimen mit sich selbst aus. Untersuchungen
ergaben, dass auch Männer
nicht nur körperliche, sondern auch seelische
Veränderungen spüren. So wurde
beobachtet, dass auch werdende Väter
hormonellen Stimmungsschwankungen
unterlegen sein können und während
der Schwangerschaft der Partnerin
durchschnittlich vier Kilo zunehmen.
Darum ist es wichtig, die Männer mit
JETZT SIND WIR
SCHWANGER!
ins Boot zu holen. Sie dort abzuholen,
wo sie stehen und nicht zu irgendwas
zu zwingen, was sie ablehnen. Das sehe
ich mit als meine Aufgabe als Hebamme
an. Auch wenn wir eigentlich nicht dafür
bezahlt werden. Wie soll man das trennen?
Denn ich begleite Familien, nicht
iso lierte Menschen.
Neben den Besuchen beim Frauenarzt
solltest du auch den frühen Kontakt zu
deiner Hebamme nutzen. Manchmal
reicht es, dass man die Herztöne abhört,
den Rücken massiert, ein Gespräch
führt, die Sorgen versteht und erklärt
bekommt. Häufig kennt sie auch zusätzliche
Therapieangebote, die zu dir und
deiner Situation passen. Abwarten und
Tee trinken lautet ein altes Sprichwort.
Wenn die Zeiten zu unruhig sind, gönn
dir eine schöne Tasse Tee (z. B. den Aufguss
im Kasten rechts). Der löst zwar keine
Probleme, wirkt aber auf natürliche Art
Dieser Tee beruhigt:
Der Tee aus Melisse und Lavendel hilft
vor dem Zubettgehen bei Grübelei,
Unruhe oder Schlaflosigkeit aufgrund
von Sorgen.
Zubereitung: 2 TL losen Melissen-
Lavendel-Tee (am besten Bioqualität)
für 1 Tasse in ein Teesieb geben. Mit
kochend heißem Wasser übergießen
und 5 Minuten ziehen lassen.
Fotos: Thinkstock
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