junge familie 1/2017
Der Ratgeber für Schwangere und Familien mit Babys. Titelthema: "Die sanfte Geburt"
Der Ratgeber für Schwangere und Familien mit Babys. Titelthema: "Die sanfte Geburt"
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BABYZEIT<br />
Großeltern<br />
sind wichtige<br />
Bezugspersonen<br />
Im Fliegergriff<br />
bekommt das<br />
Bäuchlein eine<br />
Massage<br />
in eine fremde, sehr helle und laute Außenwelt<br />
katapultiert, mit neuen Bezugspersonen,<br />
heftigem Temperaturwechsel<br />
und Hungergefühlen. Kein Wunder, dass<br />
es sich mit der Anpassung oft schwertut.<br />
Einen festen Rhythmus kennt es noch<br />
nicht und hält daher Mama und Papa oft<br />
ALLES IST NUN NEU<br />
rund um die Uhr auf Trab. Für euch ist es<br />
wirklich anstrengend, aber ganz normal.<br />
Lasst euch darauf ein, dass alles nun eine<br />
Weile auf dem Kopf steht, euer Leben ist<br />
nun anders. Je mehr ihr das akzeptiert,<br />
desto besser kommt ihr damit klar. Verlasst<br />
euch ruhig auf euer Bauchgefühl,<br />
auch die Großmama weiß manchmal den<br />
richtigen Rat, wenn ihr das Kleine füttert,<br />
trösten oder beschmusen wollt.<br />
sich einfach mit hinzulegen. Mit der Zeit<br />
pendelt sich meist von ganz alleine ein<br />
Rhythmus ein, den ihr immer mehr an<br />
die Alltagserfordernisse anpasst.<br />
Bis dahin liegen die Nerven natürlich<br />
ganz schön blank. Das Baby kann sich<br />
ja noch nicht anders ausdrücken, als<br />
zu schreien, wenn es<br />
sich unwohl fühlt. Das<br />
kann niemand ignorieren<br />
oder entspannt<br />
ertragen. Deshalb:<br />
Probiert viel aus, um die beste Taktik zu<br />
finden, um das Kleine zu beruhigen: Fliegergriff,<br />
Baby im Tragetuch tragen, herumfahren<br />
im Wagen, auf dem Gymnastikball<br />
wippen, singen, summen, Musik<br />
hören, Mobiles anstupsen, einen Schnuller<br />
anbieten.<br />
Nie wieder ist die Nähe<br />
so groß wie am Anfang<br />
Soll ich mein Baby<br />
jetzt schon fördern?<br />
Liest man einschlägige Literatur<br />
oder spricht mit ehrgeizigen Eltern,<br />
geht es oft ums „Fördern“. Und<br />
natürlich ist es gut, Kindern Anreize<br />
für ihre Entwicklung zu geben. Aber<br />
bei einem Säugling ist es dafür<br />
definitiv zu früh. „Während der<br />
ersten Wochen können und sollen<br />
die Eltern ihr Baby noch nicht<br />
fördern“, meint dazu auch Pampers-<br />
Expertin und Kinderkrankenschwester<br />
Carmen Beck: „Kommunikation<br />
und viel Körpernähe sind für das<br />
Neugeborene wirklich wichtig.“<br />
30<br />
Ein Rhythmus entsteht nach<br />
einiger Zeit von allein<br />
Starre Regeln wie „nur alle vier Stunden<br />
stillen“ sind in dieser Phase nicht wirklich<br />
sinnvoll und sorgen nur für Stress –<br />
den brauchen weder Kind noch Eltern.<br />
Nutzt jede Möglichkeit, euch auszuruhen.<br />
Also: Nicht das Bad zu putzen, ist<br />
wichtig, wenn das Baby schläft – sondern<br />
Ein guter Rat: Manchmal probiert man<br />
zu viel aus – versucht vielleicht mal, den<br />
Säugling einfach in einem ruhigen Raum<br />
im Dämmerlicht hinzulegen. Und bei<br />
allem Stress, Schlafmangel und zeitweiliger<br />
Ratlosigkeit nie vergessen: Die erste<br />
Zeit ist anstrengend, aber kurz – und<br />
wunderschön. Nie wieder ist die Nähe so<br />
groß wie jetzt, und die Liebe wächst mit<br />
jedem Tag.<br />
Gesine Schwarz<br />
Fotos: Thinkstock