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Energie und Baudenkmal 4 Solarenergie

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Grosse Voltaikflächen <strong>und</strong> Thermiefelder<br />

Grosse Solarflächen sind in geschützten Ortsbildern nur<br />

dann sinnvoll <strong>und</strong> denkbar, wenn sie zu einer Konzentration<br />

des Eingriffs führen <strong>und</strong> eine Vielzahl von<br />

unterschiedlichen Kleinanlagen vermeiden helfen. Grosse<br />

Solarflächen, welche einen Dachschild mehrheitlich bedecken,<br />

dienen meist der Stromproduktion. Für grössere<br />

Wohnbauten werden auch grössere Thermiefelder installiert.<br />

Für grosse Solarflächen gelangen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

wiederum dieselben beiden Konzepte zur Anwendung,<br />

die Addition einer zusätzlichen Nutzschicht <strong>und</strong> unter<br />

bestimmten Bedingungen (z.B. bei Dacherneuerung) das<br />

Material ersatzkonzept.<br />

Konzept Addition einer Nutzschicht<br />

Zur Umsetzung des additiven Konzepts eignen sich<br />

konventionelle gerahmte Module, die zu einem rechteckförmigen<br />

Feld addiert werden. Allseitig wird ein Rahmen<br />

der originalen Dachhaut sichtbar belassen, sodass der<br />

zwar grossenteils überdeckte Ziegeldachschild gut lesbar<br />

bleibt <strong>und</strong> die Solarfläche als zusätzliche zweite Nutzschicht<br />

gelesen werden kann. Je ähnlicher die Geometrie<br />

des Solarfeldes derjenigen des darunterliegenden Dachschilds<br />

entspricht, desto ruhiger wirkt die Solaranlage.<br />

Grössere Thermiefelder, beispielsweise für die Brauchwassererwärmung<br />

von Mehrfamilienhäusern, entsprechen<br />

diesem Konzept.<br />

Beim Materialsersatzkonzept sollen möglichst ganze<br />

Dachschilder ersetzt werden. Für dieses Konzept eignen<br />

sich rahmenlose Laminate, weil ihr Aussehen <strong>und</strong> ihre<br />

Verlegeart der traditionellen Dachober fläche ähnlicher ist<br />

als gerahmte Module. Am ähnlichsten sind diese Laminate<br />

den Faserzementschieferdächern, hier lassen sie sich<br />

am einfachsten integrieren.<br />

Sondermasse sind erhältlich <strong>und</strong> für Restflächen,<br />

die nicht voltaisch nutzbar sind, können Blindstücke eingesetzt<br />

werden.<br />

Die Voltaikfläche ist in diesem Konzept durch die<br />

Dachfläche bestimmt. In einzelnen Fällen, bei grossen<br />

Dächern, ist es auch denkbar, nur Teilflächen von<br />

traufseitigen Dachschildern zu belegen. In solchen Fällen<br />

ist aber darauf zu achten, dass die Dächer optisch nicht<br />

zerschnitten werden. Bei Einzel-Baudenkmälern sind<br />

beide Konzepte in aller Regel auszuschliessen.<br />

lV <strong>Solarenergie</strong><br />

Materialersatzkonzept mit Voltaiklaminaten, ehem. Bauernhaus<br />

in Schüpfenried, Uettligen, Solarpreis 2009 (Abb. 37)<br />

Photovoltaikanlage, Aufdachmontage auf Sheddach (Abb. 36)<br />

Materialersatzkonzept<br />

Das zweite Konzept, welches für unterschiedliche Dachformen<br />

denkbar ist, ist das Materialersatzkonzept, welches<br />

Solarmodule anstelle der Ziegel setzt. Die gesamte<br />

Dachfläche wird mit Solarelementen ausgelegt, die nun<br />

Wetterschutz <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>hülle in einem sind.<br />

Grosse Scheune in einem bernischen Weiler. Laminate<br />

ersetzen die Ziegel der unteren Dachschildhälfte. Dieser<br />

Dachteil wirkt ruhig <strong>und</strong> einheitlich wie ein Dachbelag.<br />

Allerdings bildet sich ein grosser Farbkontrast, der obere <strong>und</strong><br />

untere Dachhälfte optisch in zwei Teile trennt. Hofen, Fotovoltaikanlage<br />

auf Scheunendach (Abb. 38)<br />

<strong>Energie</strong> <strong>und</strong> <strong>Baudenkmal</strong> – <strong>Solarenergie</strong> – V1 – 2014<br />

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