Energie und Baudenkmal 4 Solarenergie
Handbuch
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Detailgestaltung<br />
Kollektoren<br />
Vakuumröhrenkollektoren wirken auf den traditionellen<br />
Steildächern als Fremdkörper, es ist daher Flachkollektoren<br />
<strong>und</strong> Vakuumflachkollektoren der Vorzug<br />
zu geben.<br />
Die Farbe der Absorberflächen<br />
Diese sind aus den weiter vorne beschriebenen Gründen<br />
häufig bläulich. Graue <strong>und</strong> schwarze Kollektoren integrieren<br />
sich aber deutlich besser in Ziegel- <strong>und</strong> Faserzementschieferdächer<br />
als blaue. Auf dem Markt existieren<br />
heute hocheffiziente graue <strong>und</strong> schwarze Kollektoren<br />
(Schwarzchrom auf Cu- <strong>und</strong> Ni- Basis). Bei Objekten,<br />
auf welche besondere Rücksicht zu nehmen ist, können<br />
Kollektorfarben auch mit Herstellern optimiert werden.<br />
Allerdings ist in solchen Fällen mit Leistungsminderungen<br />
zu rechnen.<br />
Solarmodule (Voltaikflächen)<br />
Polykristalline Flächen wirken unruhiger als die<br />
Oberflächen von monokristallinen Siliziummodulen<br />
<strong>und</strong> Dünnschichtzellen. Monokristalline Zellen haben<br />
zudem eine grössere Leistung als polykristalline Zellen<br />
<strong>und</strong> benötigen daher eine kleinere Fläche, welche den<br />
höheren Gestehungspreis mehr oder weniger wettmacht<br />
(vgl. S. 28).<br />
Die Dünnschichtzellentechnik macht rasante Fortschritte.<br />
Das Angebot ist kaum überschaubar. Auch bezüglich<br />
der Leistung verbessert sie sich, <strong>und</strong> insbesondere bewirken<br />
neue Verfahren die Senkung der Preise.<br />
Für Anlagen, welche gemäss dem Materialersatzkonzept<br />
ganze Dachflächen mit Modulen belegen, eignen sich<br />
Laminate, rahmenlose Elemente, die inklusive Dose<br />
nur noch ca. 30 mm <strong>und</strong> ohne weniger als 10 mm stark<br />
sind <strong>und</strong> die sich wie Ziegel oder Schiefer überlappend<br />
anordnen lassen.<br />
Das Glas (Solarglas)<br />
Die Glasabdeckung sowohl der Voltaikmodule wie auch<br />
der Kollektoren, beide werden heute Solarglas genannt,<br />
hat einen grossen Einfluss auf deren Leistungsfähigkeit.<br />
Mit speziell reinen, vor allem eisenarmen, Gläsern kann<br />
eine grössere Transmission durch das Glas, also eine<br />
grössere Strahlungsausbeute, erreicht werden. Hochtransparentes<br />
Solarglas sichert hohe Stromerträge. Solargläser<br />
besitzen zudem Antireflexbeschichtungen, die<br />
Reflexionsverluste der einfallenden Strahlung verhindern,<br />
um damit den Wirkungsgrad zu erhöhen.<br />
Diese Entwicklung hin zu matteren Oberflächen verläuft<br />
im Sinne der Denkmalpflege, die matte Gläser fordert,<br />
um die auffälligen <strong>und</strong> störenden Spiegelungen auf den<br />
Dächern von Baudenkmälern <strong>und</strong> Ortsbildern zu vermeiden.<br />
Kollektor- <strong>und</strong> Modulrahmen<br />
Die mehrheitlich aus Aluminium hergestellten, thermisch<br />
isolierten Kollektor- <strong>und</strong> Modulrahmen umfassen jeden<br />
Kollektor <strong>und</strong> jedes Modul einzeln. Die auf dem Dach<br />
addierten Solarelemente erzeugen damit ein charakteristisches,<br />
stark zeichnendes Rasterbild, welches bei sichtbaren<br />
Aluminiumrahmen die dunklen Absorberflächen<br />
stark kontrastiert <strong>und</strong> daher auffällt. Es existieren heute<br />
aber auch Solarsysteme, deren Rahmen durch matte,<br />
dunkle Neoprenprofile abgedeckt sind. Es existieren<br />
aber auch dunkel gehaltene Metallrahmen, welche sich<br />
den Solarflächen stark angleichen <strong>und</strong> das Rastergitter so<br />
optisch abschwächen. Bei der Wahl von Solarkollektoren<br />
auf Baudenkmälern <strong>und</strong> im Bereich von schützenswerten<br />
Ortsbildern ist der Rahmenfrage erhöhte Beachtung zu<br />
schenken.<br />
Anschlussbleche<br />
Die dichten Verbindungen zwischen Dachhaut <strong>und</strong><br />
Kollektorenrändern werden mittels Anschlussblechen<br />
erreicht. Indachsysteme besitzen heute entweder seitlich<br />
oder oben <strong>und</strong> unten die Leitungsstutzen, so dass entweder<br />
mit den Seitenblechen oder mit dem First- <strong>und</strong> dem<br />
Traufblech die Leitungsanschlüsse abgedeckt werden. Je<br />
nach Kollektortyp werden also diese Seitenbleche oder<br />
die oberen <strong>und</strong> unteren Anschlüsse breiter ausfallen.<br />
Die Firstbleche müssen zudem so ausgebildet sein, dass<br />
der Schnee möglichst widerstandsfrei abrutschen kann.<br />
Dunkle <strong>und</strong> matte Bleche <strong>und</strong> Rahmen sind zurückhaltender.<br />
Die Randbleche sollten wenn immer möglich<br />
farblich dem Dachbelag angepasst werden, weil sie so als<br />
Teil des Daches in Erscheinung treten <strong>und</strong> die Solaranlage<br />
nicht noch grösser erscheinen lassen, als sie ist. Die<br />
farbliche Anpassung der Bleche <strong>und</strong> eventuell auch des<br />
Rahmens haben zum Ziel, die vorhandene Material- <strong>und</strong><br />
Farbenvielfalt zu reduzieren, um den solaren Bauteil in<br />
seiner Wirkung «zurückzunehmen». Werden die Bleche<br />
der Dachfläche angepasst, bewirken sie zudem eine optische<br />
Verkleinerung der Kollektoren.<br />
lV <strong>Solarenergie</strong><br />
<strong>Energie</strong> <strong>und</strong> <strong>Baudenkmal</strong> – <strong>Solarenergie</strong> – V1 – 2014<br />
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