grazIN 02/2017 - Februar 2017

SPORT // KULINARIK
SPORT
KULINARIK
Stark im
Kommen
von Nikolai M. Soran
Fotos: Uranitsch, KK
Der Outdoor-Sport Slacklinen ist
österreichweit groß im Kommen.
Graz nimmt dabei eine
Art Vorreiterrolle ein. Die
Community ist für österreichische
Verhältnisse recht groß,
zudem existiert in der steirischen
Landeshauptstadt der
größte Slackline-Verein in der
Alpenrepublik (ca. 200 Mitglieder).
GrazIN sprach mit Daniel Haberl,
einem in der Szene etablierten
und wohlbekannten Vertreter dieser
Sportart, über seine Anfänge,
Events, Rekorde und worauf es
beim Slacklinen wirklich ankommt.
Welche verschiedenen Disziplinen gibt es
eigentlich? Welche Präferenzen hast du?
Man unterscheidet zwischen Aufbau und
Untergrund. Beim Aufbau steht vor allem
die unterschiedliche Spannung der Lines im
Vordergrund: Unter Park-Lines versteht
man normale Lines, Rodeo-Lines hängen
sehr stark durch und Trick-Lines sind
besonders stark gespannt, um Springen zu
ermöglichen. Bezüglich Untergrund unterscheidet
man Park-, Water- und High-Lines,
die Königsdisziplin.
Welche wichtigen Events gibt es in
puncto Slacklinen?
Das bekannteste ist vermutlich das Red Bull
Air-Lines. In Graz findet jedes Jahr das von
Slackline.at organisierte Grazer Slackline-Event
statt.
Wir haben hier in Österreich noch Winter.
Wann fängt die Saison für dich wieder
an?
Für mich hört die Saison nie auf (lacht). Die
letzten 3 Jahre habe ich auch den Winter
über durchgemacht. Jetzt gerade mache ich
aber eine kleine Pause wegen meiner Bache-
lor-Arbeit, die sich natürlich mit
dem Thema Slacklinen beschäftigt.
Praktizierst du gewisse Übungen
oder Trainingseinheiten, die fürs
Slacklinen von Vorteil sind?
Nein, spezielle Ausgleichsübungen
mache ich nicht. Durch andere
sportliche Aktivitäten wie Klettern
und Laufen halte ich aber natürlich
ein bestimmtes Fitnesslevel.
Gibt es für dich persönlich einen
speziellen Moment/Highlight in
deiner Slackline-Karriere?
Ich denke da an ein paar besonders
schöne Lines oder aber auch an die
Erstbegehung einer High-Line. Ich
war mir in jeder Sekunde bewusst,
dass ich absolut auf mich alleine
gestellt bin. Das war wirklich eine
sehr intensive Erfahrung. Rekorde
sind nur mit Sponsoren – wie z. B.
Zeal Optics, Supersaturated oder
Slacktivity Slacklines – zu realisieren.
Welche Ziele hast du?
Natürlich reizen mich auch längere
Lines, 200 bis 300 m. Aber wie schon
gesagt: Das Drumherum ist dabei
Daniel Haberl
Slackliner
das eigentlich Ausschlaggebende.
Lieber eine kürzere, dafür aber eine
wirklich schöne Line.
Welche Tipps kannst du denjenigen,
die mit dem Slacklinen
anfangen wollen, mit auf den Weg
geben?
Der größte „Anfängerfehler“ ist zu
glauben, dass es nach 5 Minuten
sofort klappt. Konzentration und vor
allem Geduld sind von zentraler
Bedeutung: Besser langsam und
sicher als schnell und unkontrolliert.
Für jeden, der sich fürs Slacklinen
interessiert oder sich das einfach
einmal anschauen möchte:
Montags von 16:00 bis 17:00 treffen
sich Slackline-Begeisterte im
Augarten.
Was ist das Geheimnis des Erfolgs
von Slacklinen?
Für mich ist Slacklinen einfach ein
cooler Sport, der flexibel, relativ kostengünstig
ist und ohne nennenswerte
körperliche Anforderungen
auskommt. Ich hatte schon sogar
70-Jährige im Kurs.
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