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sie nie laut. «Höchstens, wenn meine<br />

Nerven blank liegen.» Ihre Aufgabe<br />

sei es nicht, Mitarbeiter runterzumachen,<br />

son<strong>de</strong>rn das Beste aus ihnen<br />

rauszuholen. «Aber das heisst nicht,<br />

dass ich nicht tough bin!», fügt sie<br />

an, und Artioli De Feo grinst. «Ja, sie<br />

kann schimpfen.» – «Das hat nichts<br />

mit Schimpfen zu tun», kontert Davino,<br />

«es geht nur darum, die Richtung<br />

aufzuzeigen. Der Druck in dieser<br />

Branche ist enorm.»<br />

Maria Grazia Davino «Der Druck in <strong>de</strong>r Autobranche ist enorm.»<br />

<strong>de</strong>n Wochenen<strong>de</strong>n in Bozen zu besuchen.<br />

«Die langen Reisen haben<br />

für mich etwas Meditatives», sagt<br />

sie. Die Geschäftsführerin wie<strong>de</strong>rum<br />

spricht von <strong>de</strong>r viel beschworenen<br />

Freiheit: «Allein zu wissen, dass<br />

ich je<strong>de</strong>rzeit überall hinfahren kann,<br />

vermittelt mir dieses Gefühl.»<br />

Doch müssten die Italienerinnen<br />

nicht eher Fiat zugetan sein?<br />

«Ich fühle mich mit allen Marken<br />

<strong>de</strong>s Konzerns verbun<strong>de</strong>n», meint<br />

Davino. Genau das sei ja das Schöne:<br />

Je<strong>de</strong> Marke habe ihren eigenen<br />

Wert, und in dieser Vielfalt sehe sie<br />

sich selbst wi<strong>de</strong>rspiegelt. Eine Herzensangelegenheit<br />

sei für sie aber<br />

die neue Sportlimousine Alfa Romeo<br />

Giulia, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Allradversion<br />

Veloce. Und auch Artioli De Feo<br />

ist Feuer und Flamme: «Schnell und<br />

in je<strong>de</strong>r Situation stabil – damit kann<br />

ich mich voll i<strong>de</strong>ntifizieren!»<br />

Doch zurück zum Beruf, zurück<br />

zum Frausein. «Ich wur<strong>de</strong> im Job nie<br />

diskriminiert», versichert Artioli De<br />

Feo. Dem pflichtet Davino bei: «Frauen<br />

diskriminieren sich oft selbst.» Nur<br />

selten wer<strong>de</strong> sie mit Klischees konfrontiert.<br />

Zweimal sei ihr vorgeworfen<br />

wor<strong>de</strong>n, mütterlich zu sein. «Mütterlich!»,<br />

ärgert sie sich, «das ist eine<br />

sehr oberflächliche Wahrnehmung<br />

<strong>de</strong>r weiblichen Art von Lea<strong>de</strong>rship.»<br />

Was <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>n weiblichen Führungsstil<br />

ausmache? «Ich <strong>de</strong>nke, ich handle<br />

mehr Informationen, sehe oft weiter<br />

als die meisten und berücksichtige<br />

bei einer Entscheidung mehr Aspekte»,<br />

so Davino. Ausser<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong><br />

Der Druck ist gera<strong>de</strong> hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Geneva International Motor Show<br />

hoch – insbeson<strong>de</strong>re für ein Multibrand-Unternehmen<br />

mit mehreren<br />

Stän<strong>de</strong>n, wie Davino betont. Stän<strong>de</strong>n,<br />

auf <strong>de</strong>nen auch Mo<strong>de</strong>ls zu sehen<br />

sein wer<strong>de</strong>n? «Logisch!», so Davino.<br />

«Sie sind Teil <strong>de</strong>r Show!» Billig<br />

dürfen die Hostessen aber nicht wirken:<br />

«Es gibt eine Grenze. Aber die<br />

<strong>de</strong>finiert sich nicht durch die Länge<br />

eines Rocks. Die Grenze ist dort überschritten,<br />

wo die Hostessen ihre Eleganz<br />

verlieren.» Darüber hinaus wür<strong>de</strong>n<br />

auch immer männliche Mo<strong>de</strong>ls<br />

engagiert, wirft Artioli De Feo ein.<br />

Und Davino fällt eine Anekdote ein:<br />

«Letztes Jahr auf <strong>de</strong>r Wiener Messe<br />

habe ich meinen Mitarbeitern ein beson<strong>de</strong>rs<br />

attraktives Männermo<strong>de</strong>l als<br />

Ehemann vorgestellt und mich köstlich<br />

amüsiert ob <strong>de</strong>r Reaktionen.» Mit<br />

Klischees spielen, das könne sie –<br />

aber nicht, in<strong>de</strong>m sie sich unter einer<br />

Haube ablichten lasse. «Ich habe<br />

noch nie in meinem Leben eine Haube<br />

auf <strong>de</strong>m Kopf gehabt!», sagt sie.<br />

Nina Vetterli<br />

FCA Switzerland SA<br />

Serenella Artioli De Feo «Ich wur<strong>de</strong> im Job nie diskriminiert.»<br />

Seit 1921 ist Fiat Chrysler Automobiles<br />

Switzerland SA Schweizer<br />

Importeurin <strong>de</strong>r Marken Fiat, Alfa<br />

Romeo, Lancia, Fiat Professional,<br />

Abarth und Jeep. Sie beschäftigt<br />

– einschliesslich <strong>de</strong>r Händlerbetriebe<br />

Motor Village in Zürich<br />

und Genf – rund 180 Mitarbeiter.<br />

Erfolgsmo<strong>de</strong>ll seit fast zehn<br />

Jahren ist <strong>de</strong>r Kleinwagen Fiat<br />

500. Die Marke Alfa Romeo erhielt<br />

durch das Comeback <strong>de</strong>r Sportlimousine<br />

2016 Auftrieb. Bei Jeep<br />

ist es <strong>de</strong>r Grand Cherokee, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Grossteil <strong>de</strong>s Verkaufsvolumens<br />

hierzulan<strong>de</strong> ausmacht.<br />

fiatchryslerautomobiles.ch<br />

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