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eines E-Autos – getüftelt wer<strong>de</strong>n<br />
darf. «Motoreffizienz, Materialien und<br />
Akku-Management sind Themen, die<br />
auch einen Renault Zoe betreffen»,<br />
erzählt er.<br />
Ganz im Gegensatz zum Entwicklungstempo<br />
<strong>de</strong>r Meisterschaft ist <strong>de</strong>r<br />
Speed auf <strong>de</strong>r Strecke mit höchstens<br />
225 km/h eher verhalten. Dass die<br />
Monoposti lediglich 880 Kilo wiegen<br />
und 350 Kilo davon auf die hinter <strong>de</strong>m<br />
Fahrer platzierte Batterie entfallen,<br />
spricht allerdings für sich. «Einfach<br />
sind die Autos nicht zu fahren», bestätigt<br />
Buemi: «Die hecklastige Auslegung<br />
sorgt manchmal für Unruhe,<br />
und die Allwetterreifen bauen weniger<br />
Grip auf als Slicks.» Hinzu komme<br />
die Herausfor<strong>de</strong>rung, beim Bremsen<br />
möglichst viel Energie zurückzugewinnen<br />
und beim Sprinten möglichst<br />
wenig zu verbrauchen. Bei <strong>de</strong>n<br />
Hybrid-Rennern <strong>de</strong>r Langstrecken-<br />
WM – Buemi fährt in dieser prestigeträchtigen<br />
Serie schon seit 2012 für<br />
Toyotamit–,seidiesabernichtvielan<strong>de</strong>rs.<br />
Ob sein Formel-E-Dienstwagen<br />
Renault Z.E. 16 auch in Sachen Fahrspass<br />
mit <strong>de</strong>m Le-Mans-Renner mithalten<br />
kann? Der Romand kommt ins<br />
Grübeln. Was die Kurvengeschwindigkeiten<br />
angehe, sicher nicht. An<strong>de</strong>rerseits<br />
sei es toll, mitten in einer<br />
Stadt fahren zu können, gegen die<br />
besten Fahrer <strong>de</strong>r Welt. «Grundsätzlich<br />
mag man ja vor allem das, bei<br />
<strong>de</strong>m man am erfolgreichsten ist»,<br />
fügt er lachend hinzu.<br />
Insofern hegt Buemi für die Formel<br />
E eine grosse Liebe – insbeson<strong>de</strong>re<br />
nach <strong>de</strong>r Enttäuschung, die er<br />
im letzten Sommer in Le Mans erfuhr,<br />
als sein Toyota mit sicherem Sieg vor<br />
Augen drei Minuten vor Rennen<strong>de</strong><br />
stehen blieb. Den Formel-E-Thriller<br />
im Titelkampf gegen Lucas di Grassi<br />
im Abt-Audi konnte er 2016 dagegen<br />
für sich entschei<strong>de</strong>n, und auch in <strong>de</strong>r<br />
aktuellen, noch bis En<strong>de</strong> Juli laufen<strong>de</strong>n<br />
Saison ist er gut unterwegs.<br />
Was <strong>de</strong>r 28-Jährige besser macht<br />
als Konkurrenten wie Nick Heidfeld<br />
o<strong>de</strong>r Teamkollege Nico Prost? «Es<br />
steckt kein Geheimnis dahinter», antwortet<br />
er: «Ich habe ein tolles Team<br />
und ein tolles Auto, zu <strong>de</strong>m mein<br />
Fahrstil passt. Letztlich ist es immer<br />
eine Kombination.» Dass er im vergangenen<br />
Jahr Vater eines Sohnes<br />
wur<strong>de</strong>, habe ihn hinsichtlich <strong>de</strong>r vielen<br />
Crashs, die auf Stadtkursen nun<br />
mal passieren, nicht langsamer gemacht:<br />
«Es klingt schlimm, wenn ich<br />
das sage, aber während eines Rennwochenen<strong>de</strong>s<br />
vergesse ich, dass<br />
ich Vater bin. Ich bin so fokussiert<br />
auf meinen Job, dass ich alles an<strong>de</strong>re<br />
ausblen<strong>de</strong>.» Der einzige Unterschied<br />
gegenüber früher: «Wenn<br />
ich zu Hause bin, kriege ich weniger<br />
Schlaf.»<br />
Privat ist Sébastien Buemi übrigens<br />
nicht elektrisch unterwegs.<br />
«Noch nicht», wie er betont –<br />
schliesslich wür<strong>de</strong>n wir alle irgendwann<br />
Elektroautos fahren. Bislang<br />
betrage die Reichweite <strong>de</strong>s Renault<br />
Zoé trotz Update auf 300 Kilometer<br />
aber noch zu wenig für seine<br />
regelmässigen Langstreckenfahrten,<br />
weshalb er lieber mit seinem<br />
Renault Z.E. 16 Mit diesem Elektro-Boli<strong>de</strong>n tritt <strong>de</strong>r französische Hersteller in <strong>de</strong>r Formel E an.<br />
© Renault<br />
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