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Migration als Herausforderung - unesco-projekt-schulen Deutschland

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I. Einführung I 1<br />

Europäische Dimension<br />

Die Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit <strong>Migration</strong>shintergrund<br />

ist nicht nur ein deutsches Problem, sondern z. B. auch in anderen europäischen<br />

Ländern anzutreffen: „ … immigrants and ethnic minorities still experience discrimination<br />

in housing, education and employment in the EU.“ (UNRIC Magazine 2007,<br />

S. 6) Ergänzend zu den Fallstudien zu deutschen UNESCO-Projekt<strong>schulen</strong> wurden<br />

deshalb auch einige Untersuchungen in die vorliegende Publikation aufgenommen,<br />

die zeigen, wie Schulen des UNESCO-Netzwerkes in anderen EU-Ländern mit der<br />

Problematik umgehen. Dadurch soll nicht nur die europäische Dimension dieser<br />

<strong>Herausforderung</strong> verdeutlicht, sondern zugleich der Austausch von „good practice“<br />

zwischen europäischen Ländern gefördert werden. Natürlich ist dieser Praxis-Dialog<br />

möglichst bald in Richtung auf die globale Dimension zu erweitern. Im Rahmen der<br />

vorliegenden Publikation konnte dies nicht geleistet werden.<br />

Im Bildungsbericht 2006 wird dargelegt, dass die Schulen „bereits auf die unterschiedlichen<br />

Kontextbedingungen“ in Bezug auf die <strong>Migration</strong>sthematik reagieren:<br />

„An Schulen mit hohem Migrantenanteil wird fast immer Förderunterricht für<br />

Deutsch <strong>als</strong> Fremdsprache und auch muttersprachlicher Unterricht angeboten.<br />

Zusätzlich haben solche Schulen zumeist außerunterrichtliche Programme für<br />

soziale und sprachliche Integration entwickelt, kooperieren mit Kulturzentren und<br />

Vereinen, bieten Elternabende und Beratungsgespräche speziell für zugewanderte<br />

Familien an.“ (Bildung in <strong>Deutschland</strong> 2006, S. 164) All diese „Maßnahmen“ finden<br />

sich auch in UNESCO-Projekt<strong>schulen</strong>. Mit der vorliegenden Publikation soll aber<br />

gezeigt werden, inwiefern diese Schulen darüber hinausgehen und sich in ihnen<br />

z. B. der Unterricht selbst ändert, neue Dimensionen gewinnt und dadurch bedeutsame<br />

Beiträge zur Inklusion geleistet werden. UNESCO-Projekt<strong>schulen</strong> geben ihre<br />

Konzepte und Erfahrungen gerne an Schulen außerhalb des Netzwerkes weiter –<br />

nicht nur <strong>als</strong> didaktische Innovationshilfe, sondern auch <strong>als</strong> Beitrag zu einer menschlicheren,<br />

gerechteren und friedlicheren Welt. Gerade im Bereich <strong>Migration</strong> und Schule<br />

sind solche Beispiele wichtig, wie Rita Süssmuth betont: „Sie sind Türöffner zu alternativen<br />

Integrationsansätzen und unverzichtbar, um fest verwurzelte Vorurteile zu<br />

überwinden. Die Ansicht, Integration sei mit Migrantenkindern aus bildungsfernen<br />

Schichten ohne Arbeit und Erwerbseinkommen nicht möglich, lässt sich in erster<br />

Linie durch erfolgreiche Projekte entkräften.“ (Süssmuth 2006, S. 161)<br />

Zum Schluss sei allen, die am Entstehen dieser Publikation beteiligt waren, ganz<br />

herzlich für das außergewöhnliche Engagement, die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

und die vielen anregenden Gespräche gedankt.

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