Migration als Herausforderung - unesco-projekt-schulen Deutschland
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Darin wird z. B. die Frage angesprochen, wie sich Schüler und Eltern in gefährlichen<br />
Situationen verhalten sollen. Im UNESCO-Netzwerk stehen zur zusätzlichen<br />
Unterstützung verschiedene Materialien zur Menschenrechtserziehung im Intranet zur<br />
Verfügung, mit denen die gewaltfreie Konfliktlösung und Menschenrechtserziehung<br />
an der Grundschule geübt werden können. Die Peter-Petersen-Grundschule versucht<br />
darüber hinaus in Zusammenarbeit mit sozialen Initiativen im Stadtteil die Schüler<br />
zu ermutigen, den öffentlichen Raum zu betreten und in Gefahrensituationen die<br />
Schritte aus dem Anti-Gewalt-Training anzuwenden.<br />
Klare Regeln im Schulalltag<br />
Die Lehrkräfte reagieren bei einer Missachtung der Schulregeln mit verschiedenen<br />
Maßnahmen. Neue Schüler, welche die Regeln nicht kennen, werden durch ältere<br />
Schüler auf die Regeln in den Stammgruppen hingewiesen. Dies ist besonders effektiv,<br />
weil die älteren Schüler den jüngeren häufig <strong>als</strong> Vorbild dienen. Bei Kaugummis<br />
im Mund reicht ein Hinweis auf die Backe aus, um klar zu machen, dass dieser in<br />
den nächsten Abfall wandern wird. In schwierigeren Fällen wie z. B. interkulturellen<br />
Konflikten werden diese im Gesprächskreis diskutiert. Die Lehrer schildern, warum<br />
sie das gezeigte Verhalten für nicht akzeptabel erachten und welche Konsequenzen<br />
das Fehlverhalten hat. Erhält ein Schüler drei Einträge ins Schulbuch, so hat dieser<br />
vor der Schulleitung vorzusprechen und eine Woche später zu belegen, dass er sich<br />
gebessert hat.<br />
Gruppenförderung durch interkulturelle Feste<br />
Die Lehrkräfte an der Peter-Petersen-Grundschule anbahnen und verstärken die<br />
interkulturelle Kompetenz der Schüler vor dem Hintergrund der UNESCO-Ziele,<br />
indem sie gezielt das Interesse für fremde Kulturen fördern sowie die Bereitschaft,<br />
andere Kulturen und Lebensweisen zu achten. Bei religiösen Feierlichkeiten wie dem<br />
Opfer- oder dem Osterfest wird gemeinsam mit den Schülern ergründet, warum das<br />
Fest in der jeweiligen Kultur gefeiert wird und welche Bedeutung es besitzt. In einer<br />
Projektwoche „Vom Kiez in die Welt – Die Welt im Kiez“ (Berliner Bezeichnung für<br />
einen Stadtteil) der Schule wurden zum Erforschen anderer Kulturen unter anderem<br />
Kurse mit Themen wie „Eine musikalische Reise um die Welt“, „Günaydin – Rund<br />
um die Türkei“, „Indianer – Kultur und Lebensweise“, „Afrikanische Musik“ und<br />
„Indien entdecken“ angeboten. Ein Straßenfest mit Beteiligung zahlreicher Eltern<br />
und Stadtteilbewohner vieler Nationen schloss diese Projektwoche ab und zeigte, wie<br />
sich Feste <strong>als</strong> Grundform des Lernens für eine zwanglose interkulturelle Begegnung<br />
eignen. Feste ermöglichen den Kindern die wichtige Erfahrung, dass Schule Spaß<br />
machen kann und Freude bereitet, was für das Engagement der Schüler und das<br />
Wohlfühlen eine grundlegende Voraussetzung ist. Sie erhalten die Möglichkeit, ihre<br />
Fähigkeiten z. B. bei Breakdance-Aufführungen einem größeren Publikum vorzu-