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Migration als Herausforderung - unesco-projekt-schulen Deutschland

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Bevölkerungsgruppen in der Gesellschaft. Die Möglichkeit zur Teilhabe entsteht<br />

einerseits durch gut ausgebildete Schüler mit <strong>Migration</strong>shintergrund, die nach der<br />

Schule einen Ausbildungs- oder Studienplatz finden, andererseits durch Lernprozesse,<br />

in denen eigene und von den Eltern übernommene Weltbilder kritisch hinterfragt und<br />

ersetzt werden. Der Inklusion dienen demnach Projekte oder Einzelinitiativen an den<br />

UNESCO-Projekt<strong>schulen</strong>, welche die Teilhabe der Schüler an der Gesellschaft und<br />

das interkulturelle Zusammenleben fördern.<br />

Die Teilhabe der Schüler mit <strong>Migration</strong>shintergrund an der Gesellschaft wird unter<br />

anderem durch Maßnahmen der Interkulturellen Pädagogik und durch eine gezielte<br />

Sprachentwicklung gefördert. Der thematische Schwerpunkt der Publikation liegt<br />

aufgrund der zeitlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen der Studie auf den<br />

Maßnahmen der Interkulturellen Pädagogik an den Schulen. Für eine Übersicht über<br />

den aktuellen Forschungsstand zur Zweisprachigkeit wird an dieser Stelle exemplarisch<br />

auf die Darstellungen bei Reich, Gogolin und Boos-Nünning verwiesen (Reich,<br />

2002; Gogolin, 2005; Boos-Nünning, 2005).<br />

Interkulturelle Pädagogik<br />

Inklusion kann durch Maßnahmen der Interkulturellen Pädagogik gefördert werden,<br />

wenn die Schülergruppen und -bedürfnisse <strong>als</strong> gleichwertig angesehen werden.<br />

Interkulturelle Pädagogik will Lernprozesse in der Schule anregen, welche zu<br />

einem besseren Verständnis und zur gleichwertigen Betrachtung der eigenen und<br />

fremder Kulturen beitragen (Gogolin & Müller-Potratz, 2006; Krüger-Potratz, 2005;<br />

Auernheimer, 2003; Thomas, 1988). Das Lernen wird dabei durch Situationen<br />

gefördert, in denen die eigene Wahrnehmung verschiedener Kulturen hinterfragt<br />

wird und Erfahrungen im Umgang mit anderen Kulturen gesammelt werden. In der<br />

Interkulturellen Pädagogik wird die Annahme vertreten, dass eine Veränderung der<br />

eigenen Wahrnehmung eine Veränderung des Handelns bewirken kann. Das soll zu<br />

mehr Toleranz und einem friedlicheren Zusammenleben in der Schule und in der<br />

Gesellschaft führen (Reviere, 1998).<br />

Praxisbezug<br />

Große Bedeutung kommt dem Praxisbezug in diesem Lernprozess sowie familienergänzenden<br />

Betreuungsmaßnahmen zu (Lanfranchi, 2002). Die Schüler sollen die<br />

Auswirkungen der unterschiedlichen kulturellen Überzeugungen in Schul<strong>projekt</strong>en<br />

und im Unterricht erfahren, um deren Bedeutung für das gemeinsame Zusammenleben<br />

zu verstehen. Grundlegend für interkulturelles Lernen ist das Einüben von<br />

Metakommunikation, <strong>als</strong>o darüber zu sprechen, wie Gespräche zwischen Menschen<br />

ablaufen (Auernheimer, 1995). Vermutete Missverständnisse, Verständigungsschwierigkeiten<br />

sowie schwelende Konflikte sollen z. B. über Lektüre, Kunst oder

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